Arbeiten und Leben in Vietnam
Der umfassende Guide für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
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Deutsche, Österreicher und Schweizer, die nach Vietnam auswandern möchten, finden dort eine wachsende Nachfrage nach deutschsprachigen Fachkräften und Muttersprachlern. Viele Unternehmen in Vietnam – darunter auch deutsche Firmen – suchen gezielt nach Mitarbeitern aus dem deutschsprachigen Raum.
Das Arbeiten in Vietnam bietet neue berufliche Chancen und den Zugang zu einem spannenden Arbeitsmarkt mit stabilem Lebensumfeld. Wer flexibel ist und über die nötigen Qualifikationen verfügt, hat gute Möglichkeiten, eine passende Stelle zu finden und sich rasch in der Kultur und im Alltag Vietnams einzuleben.
Voraussetzungen für die Auswanderung nach Vietnam
Für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gelten klare Voraussetzungen bei der Auswanderung nach Vietnam. Zu den wichtigsten Punkten zählen die Einhaltung von Einreisebestimmungen, gültige Berufsqualifikationen und das Verständnis der rechtlichen Rahmenbedingungen im Land.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Wer als Auswanderer nach Vietnam gehen möchte, muss sich auf andere Gesetze und Vorschriften einstellen als im Heimatland. Vietnam regelt den Aufenthalt und die Arbeit von Ausländern streng. Ein längerfristiger Aufenthalt zum Arbeiten ist nur mit gültigem Arbeitsvertrag und entsprechender Genehmigung zulässig.
Zu den wichtigsten Dokumenten gehören der Reisepass (mindestens sechs Monate gültig), ein Nachweis über die Unterkunft und teilweise ein polizeiliches Führungszeugnis. Für den dauerhaften Aufenthalt müssen Auswanderer oft einen Arbeitsvertrag mit einer vietnamesischen Firma oder Investitionen nachweisen.
Es gelten außerdem Meldepflichten bei der lokalen Behörde. Eine Anmeldung ist innerhalb weniger Tage nach der Einreise erforderlich. Verstöße gegen diese Regeln können zu Geldstrafen oder Ausweisung führen.
Visa- und Einreisebestimmungen
Für die Einreise benötigen deutsche, österreichische und Schweizer Staatsbürger ein Visum, wenn sie länger als 45 Tage in Vietnam bleiben wollen. Bis zu 45 Tage ist der Aufenthalt für diese Nationalitäten ohne Visum möglich. Die Regelungen betreffen auch die Tage der Ein- und Ausreise.
Wer in Vietnam arbeiten möchte, muss zusätzlich zum Visum eine Arbeitserlaubnis beantragen. Dafür sind meist ein Arbeitsvertrag und die Zustimmung des vietnamesischen Arbeitsministeriums notwendig. Die Beantragung des Visums erfolgt meist über die vietnamesische Botschaft oder online.
Reisepass, Visumantrag und weitere Nachweise sind oft erforderlich. Die Bearbeitungszeit variiert, deshalb empfiehlt sich eine frühzeitige Planung. Für Familienangehörige gelten zusätzliche Regelungen.
Berufsqualifikationen und Anerkennung
Für die Aufnahme einer Arbeit in Vietnam müssen Auswanderer ihre Berufsqualifikationen nachweisen. Insbesondere in spezialisierten Berufen fordern vietnamesische Arbeitgeber und Behörden offizielle Zeugnisse, Diplome oder Zertifikate.
Viele Qualifikationen müssen übersetzt und beglaubigt werden. In einigen Berufen ist eine zusätzliche Anerkennung durch vietnamesische Stellen nötig. Fehlt eine anerkannte Ausbildung, kann das die Visavergabe oder Arbeitserlaubnis erschweren.
Eine Liste gefragter Berufe wird regelmäßig von Behörden veröffentlicht. Besonders in Industrie, IT, Bildung und Tourismus werden internationale Fachkräfte gesucht. Wer seine Qualifikationen früh anerkennen lässt, hat bessere Chancen auf dem vietnamesischen Arbeitsmarkt.
Arbeitsmarkt und Beschäftigungsmöglichkeiten in Vietnam
Vietnam entwickelt sich zu einer dynamischen Volkswirtschaft mit vielen neuen Möglichkeiten für ausländische Fachkräfte. Der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften wächst und verschiedene Branchen bieten Stellenangebote auch für deutsche, österreichische und schweizer Auswanderer.
Wichtige Branchen und Berufe
Die wichtigsten Branchen für Ausländer in Vietnam sind IT und Telekommunikation, Bildung (vor allem Deutsch als Fremdsprache – DaF), Tourismus, Industrie und Produktion sowie Finanzen. Besonders gefragt sind IT-Spezialisten, Ingenieure, Lehrer für Fremdsprachen, Manager und Tourismus-Experten.
In größeren Städten wie Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt gibt es internationale Unternehmen, die regelmäßig nach ausländischen Mitarbeitern suchen. Auch der Gesundheitssektor und die Logistikbranche öffnen sich verstärkt für internationale Fachkräfte.
Neben herkömmlichen Bürojobs gibt es viele Möglichkeiten im Bereich der Start-ups, technischen Dienstleistungen und Bildungseinrichtungen. Schulen und Universitäten stellen speziell DaF- und DaZ-Lehrkräfte ein.
Arbeiten im Ausland für Fachkräfte
Wer als Fachkraft in Vietnam arbeiten möchte, benötigt meist einen Hochschulabschluss oder eine anerkannte Berufsausbildung und relevante Berufserfahrung. Viele Firmen setzen sehr gute Englischkenntnisse voraus, Deutschkenntnisse können aber ein zusätzlicher Vorteil sein, etwa im Bereich DaF oder in deutsch-vietnamesischen Unternehmen.
Die vietnamesischen Arbeitsgesetze verlangen in der Regel ein gültiges Arbeitsvisum. Der Bewerbungsprozess ähnelt dem in Europa, mit Lebenslauf, Anschreiben und Zeugnissen. Für technische Berufe und das Lehramt gibt es oft spezielle Anforderungen.
Work and Travel ist vor allem für Berufseinsteiger oder junge Erwachsene möglich, allerdings meist nur zeitlich befristet und mit geringeren Verdienstmöglichkeiten im Vergleich zu qualifizierten Jobs.
Nachfrage nach deutschsprachigen Arbeitskräften
In einigen Bereichen suchen Unternehmen gezielt nach deutschsprachigem Personal. Besonders gefragt sind Muttersprachler in der deutschsprachigen Kundenbetreuung, bei internationalen Schulen sowie in Unternehmen, die mit deutschsprachigen Märkten zusammenarbeiten.
Deutsche Einrichtungen in Vietnam, wie die Deutsche Botschaft oder das Goethe-Institut, bieten ebenfalls gelegentlich Stellen im Bereich Verwaltung, Kulturarbeit oder als DaF-Lehrkräfte an.
Portale wie Osourced und große internationale Jobbörsen listen regelmäßig Angebote für deutschsprachige Auswanderer. Gute Chancen bestehen vor allem, wenn sowohl Deutsch als auch Englisch auf fortgeschrittenem Niveau beherrscht werden.
Jobsuche in Vietnam: Strategien und Ressourcen
Für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bieten sich verschiedene Wege, einen Job in Vietnam zu finden. Zu den wichtigsten Methoden gehören Online-Suchen, Netzwerke in Vietnam, praktische Erfahrungen sowie professionelle Vermittlungsdienste.
Nutzung von Suchmaschinen und Jobportalen
Die Jobsuche startet in Vietnam meistens online. Viele verwenden internationale Jobportale wie LinkedIn, Efinancialcareers oder Indeed. Es gibt auch spezialisierte Plattformen wie die AHK-Jobbörse und lokale Seiten wie VietnamWorks oder CareerBuilder Vietnam.
Mithilfe von Suchmaschinen können gezielt aktuelle Stellenangebote gefunden werden. Oft helfen Filterfunktionen, um nach Branche, Ort oder Sprachanforderungen zu filtern. Es lohnt sich, regelmäßig neue Einträge zu prüfen und gezielte Stellensuche-Anfragen auf Vietnamesisch und Englisch zu nutzen.
Einige Plattformen bieten E-Mail-Benachrichtigungen, die über passende Stellen informieren. So sparen Jobsuchende viel Zeit und verpassen keine Chance.
Unternehmenskontakte und Netzwerke
Persönliche Kontakte sind in Vietnam sehr wichtig. Wer in Vietnam arbeiten möchte, sollte lokale Unternehmensnetzwerke nutzen und sich aktiv vernetzen. Viele Jobs werden intern oder direkt weiterempfohlen.
Business-Events, Konferenzen und Branchentreffen, oft organisiert von Institutionen wie der deutsch-vietnamesischen Industrie- und Handelskammer (AHK Vietnam), helfen beim Netzwerken. Hier können Bewerber direkt mit Personalverantwortlichen sprechen.
Ein Tipp ist die Kontaktaufnahme mit deutschen Unternehmen, die in Vietnam Niederlassungen haben. Viele suchen gezielt deutschsprachige Mitarbeitende und nehmen Bewerbungen direkt entgegen.
Praktika und Projektarbeit als Einstieg
Praktika oder Projektarbeit bieten einen guten Start in den vietnamesischen Arbeitsmarkt. Viele Unternehmen suchen internationale Praktikanten, zum Beispiel im Bereich Technik, IT oder Tourismus.
Solche Programme werden teilweise von AHK Vietnam oder Plattformen wie Auslandsjob.de vermittelt. Die Teilnahme ist oft schon ab 18 Jahren möglich und gibt einen Einblick in die Arbeitswelt vor Ort.
Durch Praktika sammeln Interessierte nicht nur Berufserfahrung, sondern knüpfen wertvolle Kontakte und erhöhen ihre Übernahmechancen. Außerdem lernen sie dabei Arbeitskultur und Sprache kennen.
Stellenvermittlung und Agenturen
In Vietnam gibt es viele private Arbeitsvermittlungen und staatlich anerkannte Agenturen. Diese helfen bei der Jobsuche, beraten zum Bewerbungsprozess und vermitteln offene Stellen an qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber.
Einige Vermittlungen spezialisieren sich auf Ausländer, deutschsprachige Fachkräfte oder bestimmte Branchen wie IT, Technik oder Finanzen. Der Service ist meist kostenlos für Bewerber.
Seriöse Agenturen informieren transparent über Bedingungen und unterstützen bei Visa- und Vertragsfragen. Vor der Zusammenarbeit sollte geprüft werden, ob die Agentur offiziell registriert ist, um Risiken zu vermeiden.
Bewerbungsprozess und Auswahlverfahren
In Vietnam unterscheiden sich die Bewerbungswege und Auswahlkriterien teils stark von denen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Gute Vorbereitung hilft, sich auf die wichtigsten Anforderungen einzustellen.
Erstellung von Bewerbungsunterlagen
Für eine Bewerbung in Vietnam sind Lebenslauf und Anschreiben auf Englisch üblich. Manche internationale Unternehmen fordern Unterlagen auch in Vietnamesisch oder bieten Unterstützung bei der Übersetzung an.
Wichtige Punkte beim Lebenslauf:
Klare Gliederung und kurze Darstellung beruflicher Stationen
Fokus auf relevante Berufserfahrung und Qualifikationen
Kontaktinformationen und Referenzen angeben
Ein Anschreiben sollte zielgerichtet sein und erklären, warum der Kandidat für die Stelle geeignet ist. Es lohnt sich, das Anschreiben an das jeweilige Unternehmen anzupassen. Manchmal sind auch Zeugnisse und Zertifikate beizufügen.
Eignungstest und Vorstellungsgespräch
Viele Unternehmen in Vietnam setzen nach erfolgreicher Bewerbung einen Eignungstest ein. Typische Themen sind Sprachkenntnisse, Fachwissen und logisches Denken.
Die wichtigsten Fragetypen:
Typ
Sprachkenntnisse
Fachliche Aufgaben
Logik/Problemlösen
Beispiel
Englisch, ggf. Vietnamesisch
Branchenspezifische Tests
Zahlenreihen, Textaufgaben
Vorstellungsgespräche finden meist auf Englisch statt. Sie sind oft strukturiert und können mehrere Gesprächspartner umfassen. Häufig werden Fragen zum Lebenslauf, zu Problemstellungen im Berufsalltag und zu Motivation gestellt. Es wird Wert auf Pünktlichkeit, Auftreten und zwischenmenschliche Kompetenzen gelegt.
Erfahrungen und Anregungen von Auswanderern
Viele, die aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz nach Vietnam ausgewandert sind, berichten, dass Flexibilität und Anpassungsfähigkeit im Bewerbungsprozess gefragt sind.
Erfahrungsberichte zeigen:
Der Ablauf kann langwieriger sein als erwartet.
Gute Vorbereitung, zum Beispiel durch das Üben von Interview-Fragen, hilft besonders
Es entstehen Unterschiede bei Arbeitskultur und Kommunikation, auf die sich Einwanderer einstellen sollten
Anregungen aus Foren und Netzwerken empfehlen, lokale Kontakte zu nutzen, aktiv nach Feedback zu fragen und sich mit bereits ausgewanderten Fachkräften auszutauschen. Ein informelles Gespräch mit Mitarbeitenden im Zielland ist oft wertvoll.
Leben und Arbeiten in Vietnam: Kulturelle Besonderheiten
Das Leben in Vietnam bringt für Auswanderer einige neue Herausforderungen mit sich, besonders im Bereich der Integration und im Berufsleben. Wichtige Punkte sind die Sprachkenntnisse, kulturelle Unterschiede und besondere Erwartungen im Alltag wie am Arbeitsplatz.
Integration und Kommunikation
Integration in die vietnamesische Gesellschaft kann Zeit und Geduld erfordern. Vietnamesisch wird im Alltag fast überall gesprochen. Grundkenntnisse der Sprache helfen, Kontakte zu knüpfen und Missverständnisse zu vermeiden.
Viele Vietnamesen schätzen es, wenn Ausländer ihre Sprache lernen und lokale Sitten respektieren. Das gegenseitige Verständnis wächst dadurch schneller. Smalltalk und gemeinsames Essen sind oft erste Schritte, um Beziehungen aufzubauen.
Tipps zum besseren Einleben:
Respekt für ältere Menschen zeigen
Höflich grüßen und häufig lächeln
Öffentliche Konflikte meiden
Lokale Bräuche beobachten
Technologien wie Übersetzungs-Apps erleichtern den Einstieg, ersetzen aber keine echten Sprachkenntnisse. Wer langfristig bleibt, sollte einen Sprachkurs besuchen.
Kulturunterschiede im Berufsleben
In vietnamesischen Firmen sind Hierarchien wichtig. Entscheidungen werden meist von oben getroffen, Teammitglieder äußern Kritik oft nur indirekt.
Pünktlichkeit ist im Berufsleben gefragt, auch wenn Termine manchmal kurzfristig geändert werden. Respekt vor Vorgesetzten drückt man durch höfliche Sprache und Zurückhaltung bei Diskussionen aus.
Typische Unterschiede zum deutschen Arbeitsalltag:
Bereich
Kommunikation
Hierarchie
Zeitmanagement
Deutschland
Direkt, offen
Flacher, teamorientiert
Planung, Termine genau
Vietnam
Höflich, indirekt
Stark betont, Chef entscheidet
Flexibel, kurzfristige Änderungen
Ein grundlegendes Verständnis der asiatischen Arbeitskultur erleichtert die Zusammenarbeit deutlich.
Soziale Absicherung und Versicherungen
Wer in Vietnam lebt und arbeitet, muss sich mit dem lokalen System der sozialen Absicherung auseinandersetzen. Die Regelungen unterscheiden sich oft stark von denen in Deutschland, Österreich oder der Schweiz, besonders bei Krankenversicherung, privaten Versicherungen und steuerlichen Pflichten.
Krankenversicherung und Vorsorge
In Vietnam gibt es eine gesetzliche Krankenversicherung, aber Leistungen und Abdeckung sind oft weniger umfassend als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Auswanderer sollten prüfen, ob sie über ihren Arbeitgeber automatisch in die staatliche Versicherung aufgenommen werden. Bei Arbeitsverträgen nach vietnamesischem Recht ist dies meistens der Fall.
Viele entscheiden sich zusätzlich für eine private Krankenversicherung. Diese bietet besseren Zugang zu internationalen Kliniken und englischsprachigen Ärzten. Die Kosten für eine private Krankenversicherung können je nach Leistungen stark variieren.
Es ist ratsam, bestehende Verträge vor der Ausreise zu prüfen und Beratung einzuholen. Besonders für Familien, ältere Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen kann die Auswahl der richtigen Versicherung entscheidend sein.
Private Versicherungen und Absicherung
Neben der Krankenversicherung gibt es in Vietnam wenig verpflichtende Sozialversicherungen. Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung oder Unfallversicherung sind für Ausländer oft nicht verpflichtend oder werden nur teilweise abgedeckt.
Daher entscheiden sich viele für zusätzliche private Policen. Diese umfassen:
Lebensversicherung
Berufsunfähigkeitsversicherung
Unfallversicherung
Internationale Versicherungen bieten oft bessere Leistungen und weltweiten Schutz. Die Policen sollten auf die persönliche Lebenssituation zugeschnitten sein. Anbieter vergleichen lohnt sich, um Preis und Leistung zu prüfen.
Für Familien ist es auch sinnvoll, eine private Haftpflichtversicherung abzuschließen. Sie schützt bei Schäden Dritter und ist in Vietnam nicht Standard.
Steuerpflicht und Sozialabgaben
Wer in Vietnam arbeitet, unterliegt in der Regel den vietnamesischen Steuerregeln. Das betrifft sowohl Einkommensteuer als auch gegebenenfalls Sozialabgaben. Für Ausländer gelten bestimmte Regeln, abhängig von Arbeitsvertrag und Aufenthaltsdauer.
Eine Doppelbesteuerung mit Deutschland, Österreich oder der Schweiz kann durch bilaterale Abkommen vermieden werden. Dennoch ist eine Anmeldung beim lokalen Finanzamt notwendig.
Die gesetzlichen Sozialabgaben in Vietnam sind niedriger als in Mitteleuropa. Auswanderer sollten klären, ob sie weiterhin Beiträge zum Heimatland zahlen müssen, zum Beispiel zur Rentenversicherung. Eine frühzeitige steuerliche Beratung erleichtert den Einstieg und vermeidet spätere Probleme.
Wohnen und Alltag in Vietnam
Das Leben in Vietnam bringt neue Erfahrungen, verschiedene Wohnmöglichkeiten und oft günstigere Mieten mit sich. Viele Auswanderer entdecken neben Vorteilen im Alltag auch typische Herausforderungen rund um den Umzug ins Ausland und das Leben fern der Heimat.
Wohnmöglichkeiten und Mieten
In Städten wie Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt gibt es viele Wohnoptionen. Viele Auswanderer entscheiden sich für Apartments oder kleine Häuser. Die Mieten sind oft niedriger als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.
Eine Ein-Zimmer-Wohnung im Stadtzentrum kostet zwischen 300 und 600 Euro pro Monat. Weiter außerhalb wird es deutlich günstiger. Wer eine größere Wohnung oder ein Haus sucht, findet Angebote ab etwa 500 bis 1.000 Euro monatlich, abhängig von Lage und Ausstattung.
Es ist üblich, dass Wohnungen möbliert vermietet werden. Bei Vertragsabschluss ist meist eine Kaution von ein bis drei Monatsmieten fällig.
Unterkünfte für Auswanderer
Viele Auswanderer wohnen zunächst in Serviced Apartments oder Hotels, bevor sie eine feste Bleibe finden. Diese Unterkünfte sind meist möbliert und bieten oft zusätzliche Dienstleistungen wie Reinigung oder Sicherheitsservice.
Wer länger bleibt, sucht oft Wohnviertel mit anderen Ausländern. Hier wird mehr Englisch gesprochen, und das soziale Leben ist lebendig. Besonders beliebt sind Bezirke wie District 2 in Ho-Chi-Minh-Stadt oder Tay Ho in Hanoi.
Folgende Unterkunftsarten sind verbreitet:
Unterkunftsart
Serviced Apartments
Langzeitmiete Wohnung
Wohngemeinschaft
Eigenschaften
Möbel, Service, kurzzeitig
Günstiger, meist möbliert
Flexibel, Gemeinschaft
Alltägliche Herausforderungen und Heimweh
Der Alltag in Vietnam ist anders als in Mitteleuropa. Verkehr und Klima können anstrengend sein. Viele Regeln und Gewohnheiten unterscheiden sich, etwa beim Umgang mit Behörden.
Einkaufen auf Märkten und Straßenständen ist neu für viele. Sprachbarrieren erschweren manchmal das Leben, besonders außerhalb der Touristenzonen.
Heimweh ist ein häufiges Thema beim Leben im Ausland. Der Kontakt zur Familie ist dank Internet leicht, doch Feste und Gewohnheiten aus der Heimat werden oft vermisst. Ein Netzwerk aus anderen Auswanderern hilft, sich schneller einzuleben.
Weiterbildung, Ausbildung und Praktika
Chancen für Weiterbildung, Ausbildung und praktische Erfahrungen sind für deutschsprachige Auswanderer in Vietnam vielfältig. Verschiedene Programme und Fördermöglichkeiten ermöglichen den Zugang zu Bildung, Lehrstellen oder finanzieller Unterstützung.
Studium und Lehrstellen
Viele Hochschulen und Ausbildungszentren in Vietnam bieten spezielle Programme für Ausländer an. Beliebt sind vor allem englischsprachige Studiengänge, zum Beispiel in Wirtschaft oder Ingenieurwesen. Manche deutsche Einrichtungen kooperieren mit vietnamesischen Universitäten.
Eine Liste typischer Angebote:
Bachelor- und Masterstudiengänge in englischer Sprache
Duale Ausbildung in Zusammenarbeit mit deutschen Firmen
Praktika im DaF-Bereich (Deutsch als Fremdsprache) besonders in Städten wie Ho-Chi-Minh-Stadt
Wer eine Lehrstelle sucht, findet auch Programme, die gezielt auf deutsche Standards setzen. Trainingszentren, wie das deutsche Ausbildungszentrum in Hanoi, bereiten künftige Fachkräfte praktisch und sprachlich auf den Berufseinstieg vor.
Stipendien und Förderung
Es gibt verschiedene Stipendien für Auswanderer und Arbeitnehmer aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz, die in Vietnam weiterlernen möchten. Dazu zählen Stipendien für ein Studium, für Auslandspraktika und für Sprachkurse.
Einige wichtige Programme sind:
DAAD-Stipendien für Studien- und Forschungsaufenthalte
Erasmus+-Förderungen für Austauschprogramme
Unternehmensstipendien von deutschen oder internationalen Firmen für spezifische Fachrichtungen
Auch vietnamesische Universitäten bieten finanzielle Unterstützung für ausländische Studierende an. Meist sind gute Sprachkenntnisse und Noten Voraussetzungen für eine Förderung.
Praktische Tipps für den Neustart in Vietnam
Ein Neustart in Vietnam stellt viele Auswanderer vor Herausforderungen. Besonders der Umgang mit Behörden, die eigene Gesundheit und der Aufbau neuer Kontakte sind wichtig für einen erfolgreichen Start.
Umgang mit Behörden und Abmeldung
Wer aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz auswandert, muss sich in seinem Heimatland offiziell abmelden. Dies ist wichtig, um rechtliche Probleme zu vermeiden und keine unnötigen Steuern zahlen zu müssen.
Die Abmeldung erfolgt in der Regel beim Einwohnermeldeamt. Es ist ratsam, sich rechtzeitig über Fristen und notwendige Unterlagen zu informieren. In Vietnam angekommen, ist eine Registrierung beim örtlichen Meldeamt oft notwendig, vor allem bei längerem Aufenthalt.
Wichtige Dokumente wie Reisepass, Geburtsurkunde und Ausbildungsnachweise sollten als Kopie und digital vorliegen. Tipp: Dokumente am besten schon zu Hause mehrsprachig beglaubigen lassen, besonders wenn sie für Visum oder Arbeitsaufnahme benötigt werden.
Impfungen und Gesundheitsschutz
Vor der Einreise nach Vietnam werden bestimmte Impfungen empfohlen. Dazu zählen unter anderem Hepatitis A und B, Typhus, Tollwut und Japanische Enzephalitis. Ein aktueller Impfschutz gegen Tetanus, Diphtherie und Masern ist ebenfalls ratsam.
Malaria ist in einigen Regionen Vietnams ein Risiko. Ein Gespräch mit einem Tropenarzt hilft, passende Schutzmaßnahmen zu finden. Dazu gehört oft eine Malariaprophylaxe.
Die medizinische Versorgung in Großstädten wie Hanoi oder Ho-Chi-Minh-Stadt ist gut, aber in ländlichen Gebieten eingeschränkt. Es empfiehlt sich, eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen und eine kleine Hausapotheke mitzuführen.
Austausch und Netzwerke unter Auswanderern
Der Kontakt zu anderen Auswanderern erleichtert den Start erheblich. Viele nutzen spezielle Online-Foren oder soziale Netzwerke wie Facebook-Gruppen, um Erfahrungen zu teilen und praktische Tipps zu bekommen.
Auch deutschsprachige Stammtische oder Meetups werden in den größeren Städten regelmäßig angeboten. Dort können Fragen rund um Alltag, Jobsuche oder Behörden schnell geklärt werden.