Sicher leben in Vietnam

Der umfassende Guide für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

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Vietnam gilt grundsätzlich als sicheres Reiseziel für Auswanderer aus dem deutschsprachigen Raum. Die Sicherheitslage ist stabil, obwohl bei Demonstrationen Vorsicht geboten ist, da vereinzelt gewalttätige Ausschreitungen vorkommen können.

Für Deutsche, Österreicher und Schweizer gelten unterschiedliche Einreisebestimmungen. Deutsche Staatsangehörige benötigen für Aufenthalte über 45 Tage ein Visum. Österreichische Staatsbürger können mit einem E-Visum bis zu 90 Tage im Land bleiben. Aktuell kann es jedoch Schwierigkeiten bei der Visumbeschaffung geben, wobei Arbeitsvisa bei Einladung durch lokale Unternehmen leichter zu erhalten sind.

Die Botschaften der deutschsprachigen Länder bieten umfassende Beratung für Auswanderungswillige an. Sie informieren über Aufenthaltsbedingungen und unterstützen bei der Rückkehr in die Heimatländer. Vor der Auswanderung nach Vietnam empfiehlt sich eine gründliche Planung und die Kontaktaufnahme mit den zuständigen Auslandsvertretungen.

Historischer und Kultureller Kontext Vietnams

Vietnam verfügt über eine reiche Geschichte und kulturelle Traditionen, die Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern verstehen sollten. Die kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Vietnam haben dabei eine besondere Tradition, die bis in die 1950er Jahre zurückreicht.

Geschichte Vietnams im Überblick

Vietnam blickt auf eine 4000-jährige Geschichte zurück. Das Land wurde lange von China beherrscht, erlangte aber 939 n. Chr. seine Unabhängigkeit. Ab dem 19. Jahrhundert geriet Vietnam unter französische Kolonialherrschaft.

Nach dem Zweiten Weltkrieg folgte ein Unabhängigkeitskrieg gegen Frankreich (1946-1954). Die darauffolgende Teilung in Nord- und Südvietnam führte zum Vietnamkrieg (1955-1975), der mit der Wiedervereinigung endete.

Seit 1986 hat Vietnam mit der "Đổi Mới"-Reform einen Wandel eingeleitet, der das Land wirtschaftlich öffnete. Heute ist Vietnam eine sozialistische Republik mit wachsender Wirtschaft und zunehmender internationaler Vernetzung.

Kulturelle Besonderheiten und Anpassung

Die vietnamesische Kultur ist stark von konfuzianischen Werten geprägt. Familie, Respekt vor Älteren und Bildung haben einen hohen Stellenwert.

Die Kommunikation erfolgt oft indirekt, und Harmonie in zwischenmenschlichen Beziehungen ist wichtig. Ein direktes "Nein" wird häufig vermieden, was für Europäer verwirrend sein kann.

Der Buddhismus, Ahnenkult und lokale Glaubensrichtungen prägen den Alltag vieler Vietnamesen. Wichtige Feste sind das Tết-Neujahrsfest (nach dem Mondkalender) und verschiedene Mondfeste.

Die Esskultur spielt eine zentrale Rolle im Alltag. Reis ist Grundnahrungsmittel, und gemeinsame Mahlzeiten haben eine wichtige soziale Funktion. Für Auswanderer bietet die offene Haltung vieler Vietnamesen gegenüber Ausländern gute Anpassungsmöglichkeiten.

Sicherheitslage für Auswanderer

Die Sicherheitslage in Vietnam ist für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern grundsätzlich positiv zu bewerten. Das Land gilt als relativ stabil, bietet jedoch einige Besonderheiten, die beachtet werden sollten.

Allgemeine Sicherheit und Kriminalitätsrate

Vietnam gilt im internationalen Vergleich als sicheres Land. Die Gewaltverbrechensrate ist niedrig, besonders für Ausländer. Taschendiebstähle und kleinere Betrügereien kommen allerdings in touristischen Gebieten häufiger vor.

In Großstädten wie Ho-Chi-Minh-Stadt und Hanoi sollten Auswanderer auf ihre Wertsachen achten. Motorraddiebstähle sind ein bekanntes Problem.

Militärische Sperrgebiete sollten unbedingt gemieden werden, wie aus den deutschen Reisehinweisen hervorgeht. Die entsprechende Beschilderung ist zu beachten.

Demonstrationen und größere Menschenansammlungen sollten vermieden werden, wie das österreichische Außenministerium empfiehlt.

Korruption und Bürokratie

Die Bürokratie in Vietnam kann für Auswanderer herausfordernd sein. Behördengänge sind oft zeitintensiv und kompliziert.

Korruption ist in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens präsent. Bei Behördenangelegenheiten können "inoffizielle Gebühren" erwartet werden, um Prozesse zu beschleunigen.

Für wichtige Dokumente wie Aufenthaltsgenehmigungen sollten Auswanderer genügend Zeit einplanen. Es empfiehlt sich, alle Unterlagen mehrfach zu kopieren und stets griffbereit zu haben.

Die Unterstützung durch lokale Anwälte oder spezialisierte Dienstleister kann bei komplexen bürokratischen Angelegenheiten hilfreich sein.

Soziale Sicherheit und Lebensqualität

Die soziale Absicherung in Vietnam unterscheidet sich deutlich von europäischen Standards. Auswanderer sollten unbedingt eine private Krankenversicherung abschließen.

Die medizinische Versorgung in großen Städten ist akzeptabel, in ländlichen Gebieten jedoch oft mangelhaft. Internationale Kliniken in Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt bieten gute Versorgung zu höheren Preisen.

Die Lebensqualität kann je nach Wohnort stark variieren. Während größere Städte westliche Annehmlichkeiten bieten, ist das Leben in ländlichen Regionen einfacher.

Luftverschmutzung in Großstädten und Verkehrschaos sind negative Faktoren. Andererseits bietet Vietnam eine reiche Kultur, freundliche Menschen und niedrige Lebenshaltungskosten.

Lebenshaltungskosten und Wirtschaftliche Aspekte

Vietnam lockt viele Auswanderer mit seinen vergleichsweise niedrigen Lebenshaltungskosten. Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Vietnam und Deutschland wachsen stetig, was zusätzliche Chancen für Expats eröffnet.

Miete und Immobiliensituation

Die Mietkosten in Vietnam sind deutlich niedriger als in deutschsprachigen Ländern. In Ho-Chi-Minh-Stadt kostet eine zentrale 1-Zimmer-Wohnung etwa 300-400 Euro monatlich, während man in Hanoi mit 250-350 Euro rechnen kann.

In kleineren Städten wie Da Nang oder Hoi An sind die Preise noch günstiger, oft 30-40% weniger als in den Metropolen. Viele Expats bevorzugen möblierte Apartments, die meist mit westlichem Standard ausgestattet sind.

Der Immobilienkauf ist für Ausländer eingeschränkt möglich. Seit 2015 dürfen Ausländer Wohnungen mit 50-jährigem Nutzungsrecht erwerben. Ein Haus mit Grundstück kann jedoch nur über langfristige Pachtverträge oder durch Gründung einer vietnamesischen Firma realisiert werden.

Kosten für Lebensmittel und Alltagsgüter

Lebensmittel auf lokalen Märkten sind ausgesprochen günstig. Ein Korb mit frischem Obst und Gemüse kostet etwa 5-10 Euro, während ein Essen in einem einfachen Restaurant für 2-4 Euro zu haben ist.

Preisbeispiele:

  • 1 kg Reis: 0,80-1,20 Euro

  • Street Food-Mahlzeit: 1-2 Euro

  • Restaurantbesuch (westliche Küche): 8-15 Euro

  • Monatlicher Einkauf (lokale Produkte): 100-150 Euro

Importierte Waren sind teurer und können europäische Preise erreichen. Für alltägliche Ausgaben wie Transport, Kommunikation und Freizeitaktivitäten sollten monatlich etwa 150-200 Euro eingeplant werden.

Die Gesundheitsversorgung ist kostengünstig, aber private Krankenversicherungen sind für Expats empfehlenswert und kosten je nach Alter und Umfang zwischen 50-200 Euro monatlich.

Arbeitsmarktsituation und Einkommensverhältnisse

Der vietnamesische Arbeitsmarkt bietet Chancen in verschiedenen Branchen. Besonders gefragt sind Fachkräfte in den Bereichen IT, Ingenieurwesen, Tourismus und Sprachunterricht.

Deutsche Unternehmen sind in Vietnam zunehmend präsent, was Beschäftigungsmöglichkeiten für deutschsprachige Fachkräfte schafft. Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern wachsen in Bereichen wie Industrie, Energie und Umweltschutz kontinuierlich.

Durchschnittliche Gehälter für Expats liegen je nach Qualifikation zwischen 1.500 und 3.500 Euro monatlich. Führungspositionen in internationalen Unternehmen können deutlich höher dotiert sein. Lokale Gehälter fallen mit 300-800 Euro monatlich wesentlich niedriger aus.

Selbstständige und digitale Nomaden schätzen Vietnam wegen der niedrigen Betriebskosten und der guten Internetverbindung in städtischen Gebieten. Die Gründung eines eigenen Unternehmens erfordert jedoch lokale Partner und Kenntnisse der bürokratischen Abläufe.

Visabestimmungen und Aufenthaltsrecht

Für einen legalen Aufenthalt in Vietnam müssen Deutsche, Österreicher und Schweizer bestimmte Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen beachten. Die richtige Visumkategorie hängt vom Zweck und der Dauer des geplanten Aufenthalts ab.

Visaarten und Erteilungsverfahren

Deutsche Staatsangehörige können für Kurzaufenthalte bis zu 45 Tagen visumfrei nach Vietnam einreisen. Für längere Aufenthalte ist ein entsprechendes Visum erforderlich. Österreicher und Schweizer benötigen in der Regel auch für kürzere Aufenthalte ein Visum.

Je nach Aufenthaltszweck stehen verschiedene Visumkategorien zur Verfügung:

  • Touristenvisum: Für Urlaubsreisen, meist 1-3 Monate gültig

  • Geschäftsvisum: Für geschäftliche Aktivitäten

  • Arbeitsvisum: Für eine Anstellung in Vietnam, benötigt Arbeitserlaubnis

  • Investorenvisum: Für Personen mit Investitionen in Vietnam

Das Visum kann bei der vietnamesischen Botschaft, einem Konsulat oder bei bestimmten Visa-Kategorien auch online beantragt werden. Die Bearbeitungszeit beträgt normalerweise 3-5 Werktage.

Aufenthaltsgenehmigung und Daueraufenthalt

Wer langfristig in Vietnam leben möchte, benötigt eine Aufenthaltsgenehmigung. Diese wird in Form einer Temporary Residence Card (TRC) ausgestellt. Die Karte ist je nach Kategorie für 1-3 Jahre gültig und kann verlängert werden.

Voraussetzungen für eine TRC sind:

  • Gültiges Arbeitsvisum und Arbeitsvertrag mit einem vietnamesischen Unternehmen

  • Investition in ein lokales Unternehmen

  • Heirat mit einem/einer vietnamesischen Staatsbürger/in

  • Bestimmte Fachkräfte mit speziellen Qualifikationen

Für den Antrag müssen verschiedene Dokumente eingereicht werden, darunter ein Gesundheitszeugnis, polizeiliches Führungszeugnis und ein Nachweis über ausreichende finanzielle Mittel. Die Behörden prüfen jeden Antrag individuell und können weitere Unterlagen anfordern.

Staatsangehörigkeit und Doppelte Staatsbürgerschaft

Der Erwerb der vietnamesischen Staatsangehörigkeit ist für Ausländer möglich, jedoch mit strengen Voraussetzungen verbunden. Antragsteller müssen mindestens fünf Jahre ununterbrochen in Vietnam gelebt haben und die vietnamesische Sprache beherrschen.

Vietnam erkennt die doppelte Staatsangehörigkeit grundsätzlich nicht an. Bewerber für die vietnamesische Staatsbürgerschaft müssen daher in der Regel ihre bisherige Staatsangehörigkeit aufgeben. Ausnahmen werden nur in sehr seltenen Fällen gemacht.

Der Prozess zur Erlangung der Staatsbürgerschaft ist langwierig und komplex. Er umfasst mehrere Prüfungsverfahren und die Vorlage zahlreicher Dokumente. Die endgültige Entscheidung trifft der Präsident Vietnams nach Empfehlung des Justizministeriums.

Gesundheitssystem und Krankenversicherung

Das Gesundheitssystem in Vietnam unterscheidet sich deutlich von dem in deutschsprachigen Ländern. Für Auswanderer ist eine angemessene Krankenversicherung unerlässlich, da die Kosten für qualitativ hochwertige medizinische Versorgung ohne Versicherungsschutz erheblich sein können.

Gesundheitsversorgung in Vietnam

Die medizinische Infrastruktur in Vietnam variiert stark zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. In größeren Städten wie Ho-Chi-Minh-Stadt und Hanoi gibt es moderne Privatkliniken und internationale Krankenhäuser mit englischsprachigem Personal.

Diese Einrichtungen bieten einen Standard, der dem in westlichen Ländern nahekommt, sind jedoch entsprechend teuer. In ländlichen Regionen ist die medizinische Versorgung oft einfacher und weniger zuverlässig.

Für schwerwiegende Erkrankungen oder komplizierte Eingriffe reisen viele Expats nach Bangkok oder Singapur. Es ist ratsam, vor der Auswanderung die nächstgelegenen qualitativ hochwertigen medizinischen Einrichtungen zu recherchieren.

Krankenversicherungsoptionen für Auswanderer

Auswanderer haben verschiedene Möglichkeiten für ihren Krankenversicherungsschutz in Vietnam:

  1. Internationale Krankenversicherungen: Diese bieten umfassenden Schutz mit Behandlungsmöglichkeiten in Vietnam und weltweit.

  2. Lokale Versicherungen: Kostengünstiger, aber oft mit eingeschränktem Leistungsumfang und Sprachbarrieren.

  3. Reisekrankenversicherungen: Für Aufenthalte bis zu 365 Tagen geeignet.

Wichtig ist, dass hochwertige medizinische Versorgung in Vietnam ohne adäquate Auslandskrankenversicherung teuer werden kann. Notfallbehandlungen sind zwar möglich, aber für längerfristige Behandlungen ist ein angemessener Versicherungsschutz unerlässlich.

Sozialversicherungssystem und Sozialversicherungsabkommen

Seit 2018 sind ausländische Arbeitnehmer in Vietnam verpflichtet, Beiträge zum vietnamesischen Sozialversicherungssystem zu leisten. Dies umfasst Kranken-, Unfall- und Rentenversicherung.

Selbstständige können freiwillig dem System beitreten. Für deutsche, österreichische und schweizerische Staatsangehörige ist wichtig zu wissen: Es bestehen derzeit keine umfassenden Sozialversicherungsabkommen mit Vietnam.

Dies bedeutet, dass Rentenansprüche nicht ohne Weiteres übertragen werden können. Auswanderer sollten daher frühzeitig klären, wie ihre bestehenden Sozialversicherungsansprüche im Heimatland beeinflusst werden und ob private Zusatzversicherungen notwendig sind.

Bildung und Erziehung

Bildungsmöglichkeiten sind ein entscheidender Faktor für Familien, die nach Vietnam auswandern. Die Bildungslandschaft in Vietnam bietet verschiedene Optionen für deutschsprachige Expat-Familien, wobei internationale Schulen und Sprachkurse eine wichtige Rolle spielen.

Bildungseinrichtungen für Expat-Kinder

In den größeren Städten Vietnams wie Ho-Chi-Minh-Stadt und Hanoi gibt es mehrere internationale Schulen, die westliche Lehrpläne anbieten. Die Deutsche Schule Ho-Chi-Minh-Stadt folgt dem deutschen Bildungssystem und ermöglicht einen nahtlosen Übergang.

Daneben existieren britische, amerikanische und internationale Schulen mit IB-Programmen (International Baccalaureate). Diese Schulen sind allerdings kostenpflichtig mit jährlichen Gebühren zwischen 10.000 und 25.000 Euro.

In Vietnam wird Bildung kulturell sehr hoch geschätzt. Studien zeigen, dass Kinder mit vietnamesischem Hintergrund auch im deutschsprachigen Raum überdurchschnittlich gut abschneiden.

Das lokale vietnamesische Schulsystem steht Ausländern ebenfalls offen, erfordert jedoch gute Vietnamesischkenntnisse und kulturelle Anpassungsfähigkeit.

Sprachkurse und Integration

Für Neuankömmlinge sind Vietnamesisch-Sprachkurse essenziell. In den Großstädten gibt es zahlreiche Sprachschulen, die speziell auf Ausländer ausgerichtete Kurse anbieten.

Besonders empfehlenswert sind kombinierte Programme, die neben der Sprache auch kulturelle Aspekte vermitteln. Viele Expats nutzen auch private Tutoren für individuellen Unterricht.

Für Kinder fördert der frühe Spracherwerb die Integration erheblich. Bilinguale Kindergärten bieten einen sanften Einstieg in beide Sprachen.

Die vietnamesische Regierung unterstützt Integrationsbemühungen durch kulturelle Veranstaltungen und Austauschprogramme. Deutsch-vietnamesische Kulturvereine in größeren Städten helfen bei der Vernetzung und bieten zusätzliche Bildungsangebote.

Soziales Leben und Integration

Die soziale Integration in Vietnam bietet Auswanderern aus deutschsprachigen Ländern sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Das Knüpfen von Kontakten und die Anpassung an den vietnamesischen Lebensstil erfordern Offenheit und Geduld.

Expat-Netzwerke und Freizeitangebote

In größeren Städten wie Ho-Chi-Minh-Stadt und Hanoi existieren aktive Expat-Gemeinschaften. Diese Netzwerke bieten Neuankömmlingen wertvolle Unterstützung beim Einleben.

Soziale Medien und Plattformen wie Facebook-Gruppen für deutschsprachige Auswanderer erleichtern den Austausch. Regelmäßige Treffen, Stammtische und kulturelle Veranstaltungen helfen beim Aufbau eines sozialen Umfelds.

Freizeitangebote sind vielfältig: Von Kochkursen für vietnamesische Küche bis zu gemeinsamen Ausflügen ins Umland. Sportvereine und Fitnessstudios bieten ebenfalls gute Kontaktmöglichkeiten.

Beliebte Treffpunkte für Expats:

  • Internationale Restaurants und Cafés

  • Kulturelle Veranstaltungen und Festivals

  • Sprachkurse und Tandem-Programme

  • Wohltätigkeitsorganisationen

Herausforderungen im Alltagsleben und bei der Integration

Die Sprachbarriere stellt eine wesentliche Hürde dar. Obwohl in touristischen Gebieten oft Englisch gesprochen wird, ist Vietnamesisch im Alltag unumgänglich. Selbst grundlegende Sprachkenntnisse verbessern die Integrationschancen erheblich.

Kulturelle Unterschiede können anfangs verwirrend sein. Das vietnamesische Konzept von Höflichkeit, Hierarchie und sozialen Beziehungen unterscheidet sich deutlich von westlichen Vorstellungen.

Der Aufbau tieferer Freundschaften mit Einheimischen braucht Zeit. Die anfängliche Offenheit kann oberflächlich wirken, doch mit Geduld entstehen echte Beziehungen.

Bürokratische Hürden im Alltag können frustrierend sein. Von Bankgeschäften bis zur Wohnungssuche – vieles läuft anders ab als in deutschsprachigen Ländern. Hier helfen Expat-Netzwerke mit praktischen Tipps.

Steuerliche Aspekte und Rentenversicherung

Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern sollten sich frühzeitig mit steuerlichen Fragen und der Rentenversicherung beschäftigen. Vietnam bietet durch ein Doppelbesteuerungsabkommen mit Deutschland besondere Vorteile für Rentner.

Einkommenssteuer für Auslandsdeutsche

Deutsche, die ihren Wohnsitz nach Vietnam verlegen, profitieren vom bestehenden Doppelbesteuerungsabkommen zwischen beiden Ländern. Dieses verhindert, dass Einkünfte zweimal besteuert werden.

Bei staatlichen deutschen Renten müssen Ausgewanderte in Vietnam keine deutsche Steuer zahlen. Die Besteuerung erfolgt stattdessen nach vietnamesischem Recht.

Für Personen mit beschränkter Steuerpflicht in Deutschland werden nur noch Einkünfte aus deutschen Quellen besteuert. Wichtig zu wissen: Der steuerfreie Grundfreibetrag entfällt in diesem Fall.

Schweizer Auswanderer sollten beachten, dass Einkünfte aus Renten, Lebensversicherungen und Immobilien in der Schweiz quellenbesteuert werden. Dies geschieht direkt bei der Auszahlung.

Rentenversicherung und Rentenansprüche

Deutsche Rentner behalten ihre Rentenansprüche auch bei einem Umzug nach Vietnam. Die Deutsche Rentenversicherung überweist die Rente problemlos ins Ausland.

Es empfiehlt sich, frühzeitig Kontakt mit der Rentenversicherung aufzunehmen, um den reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Wichtige Dokumente wie die Rentennummer und aktuelle Kontaktdaten sollten stets griffbereit sein.

Die Rentenhöhe bleibt bei einem Umzug nach Vietnam in der Regel unverändert. Allerdings können Wechselkursschwankungen zwischen Euro und Vietnamesischem Dong die tatsächliche Kaufkraft beeinflussen.

Für Personen, die noch im Erwerbsalter auswandern, ist zu klären, ob freiwillige Beitragszahlungen in die deutsche Rentenversicherung sinnvoll sind.

Soziale Absicherung für Rentner

Die Krankenversicherung ist ein zentraler Aspekt der sozialen Absicherung in Vietnam. Deutsche Krankenversicherungen bieten oft spezielle Auslandstarife an.

Eine private internationale Krankenversicherung ist für Auswanderer dringend zu empfehlen. Die medizinische Versorgung in Vietnam ist zwar günstig, erreicht aber nicht überall europäischen Standard.

In größeren Städten wie Ho-Chi-Minh-Stadt und Hanoi gibt es internationale Kliniken mit deutschsprachigem Personal. Diese sind jedoch deutlich teurer als lokale Einrichtungen.

Die gesetzliche deutsche Pflegeversicherung greift in Vietnam nur eingeschränkt. Auswanderer sollten daher eine zusätzliche private Absicherung in Betracht ziehen.

Natur und Landschaften Vietnams

Vietnam besticht durch eine beeindruckende Vielfalt an Naturlandschaften, die von Küstenabschnitten über Regenwälder bis hin zu Bergregionen reicht. Diese natürliche Schönheit trägt wesentlich zur Lebensqualität für Auswanderer bei.

Diversität der Landschaften und Naturerlebnisse

Vietnam bietet ein vielseitiges Landschaftsbild, das Auswanderer besonders schätzen. Im Norden erhebt sich das Hoang Lien Son-Gebirge mit dem 3.143 Meter hohen Fansipan, dem höchsten Berg des Landes. Das Gebiet um Sapa ist bekannt für seine terrassierten Reisfelder und bietet atemberaubende Wandermöglichkeiten.

Die Halong-Bucht im Nordosten mit ihren über 1.600 Kalksteinfelsen zählt zum UNESCO-Weltnaturerbe und ist ein beliebtes Ausflugsziel. Im zentralen Hochland finden sich dichte Wälder, Wasserfälle und Kaffeeplantagen.

Die Küstenlinie erstreckt sich über 3.260 Kilometer und bietet zahlreiche Strände wie in Nha Trang, Da Nang und Phu Quoc. Das Mekong-Delta im Süden beeindruckt mit seinem weitverzweigten Flusssystem und der üppigen Vegetation.

Nachhaltiger Tourismus und Wohnen

Viele Auswanderer engagieren sich in Vietnam für den Erhalt der natürlichen Ressourcen. Ökotourismus-Projekte bieten die Möglichkeit, die Natur zu erleben und gleichzeitig zu schützen. Nationalparks wie Cat Tien, Phong Nha-Ke Bang und Ba Be sind wichtige Rückzugsorte für bedrohte Tierarten.

In den letzten Jahren entwickelten sich nachhaltige Wohnkonzepte, besonders in ländlichen Gebieten. Diese verbinden traditionelle Bauweisen mit modernen Umweltstandards. Solarenergie und Regenwassernutzung sind zunehmend verbreitet.

Zu beachten ist, dass Vietnam in einer leicht seismisch aktiven Zone liegt, wobei die Erdbebengefahr als nicht besonders hoch eingestuft wird. Auch die Tsunami-Gefahr ist geringer als in anderen Regionen Südostasiens.

Der Klimawandel stellt jedoch eine zunehmende Herausforderung dar, besonders in Küstenregionen und im Mekong-Delta, wo der steigende Meeresspiegel und Versalzung problematisch sein können.

Vorbereitung auf das Auswandern

Eine gründliche Vorbereitung ist entscheidend für einen erfolgreichen Start in Vietnam. Dies umfasst sowohl die praktische Planung als auch die Erledigung wichtiger bürokratischer Angelegenheiten.

Planung und Checklisten

Die Auswanderung nach Vietnam sollte mindestens 6-12 Monate im Voraus geplant werden. Eine detaillierte Checkliste hilft, den Überblick zu behalten und nichts Wichtiges zu vergessen.

Zeitplan für die Auswanderung:

  • 12 Monate vorher: Informationssammlung, Sprachkurs beginnen

  • 6 Monate vorher: Visum beantragen, Wohnung kündigen

  • 3 Monate vorher: Umzug organisieren, Versicherungen klären

  • 1 Monat vorher: Abmeldung beim Einwohnermeldeamt

Finanziell sollten Auswanderer ausreichende Rücklagen für die ersten 6 Monate einplanen. Eine Recherche zu Wohnmöglichkeiten in bevorzugten Stadtteilen von Hanoi, Ho-Chi-Minh-Stadt oder Da Nang ist ratsam.

Kontakte zu anderen Auswanderern können über spezialisierte Online-Foren oder soziale Netzwerke geknüpft werden. Diese bieten wertvolle Einblicke und praktische Tipps.

Wichtige Dokumente und Behördengänge

Für die Auswanderung nach Vietnam sind verschiedene Dokumente unerlässlich. Alle Unterlagen sollten sowohl im Original als auch in beglaubigter Übersetzung vorliegen.

Erforderliche Dokumente:

  • Reisepass (mindestens noch 6 Monate gültig)

  • Geburtsurkunde

  • Heiratsurkunde (falls zutreffend)

  • Schulzeugnisse und Berufsqualifikationen

  • Führungszeugnis

  • Internationale Führerscheine

Bei den deutschen, österreichischen oder schweizerischen Behörden muss eine Abmeldung des Wohnsitzes erfolgen. Die Auswanderer sollten sich bei der jeweiligen Botschaft oder dem Konsulat in Vietnam registrieren lassen.

Bezüglich Krankenversicherung ist zu klären, ob bestehende Versicherungen im Ausland gültig bleiben oder eine internationale Versicherung abgeschlossen werden sollte. Steuerliche Aspekte sollten mit einem Fachberater besprochen werden.

Arbeitssuche und Berufliche Perspektiven

Vietnam bietet für deutschsprachige Auswanderer interessante berufliche Möglichkeiten. Deutsche Muttersprachler sind bei vielen Arbeitgebern besonders gefragt, was die Jobsuche erleichtern kann.

Jobsuche in Vietnam

Der vietnamesische Arbeitsmarkt steht ausländischen Arbeitnehmern grundsätzlich offen, erfordert jedoch ein gültiges Arbeitsvisum. Besonders gefragt sind Fachkräfte aus dem DACH-Raum bei deutschen, österreichischen und schweizerischen Unternehmen vor Ort.

Für die Jobsuche empfehlen sich:

  • Internationale Online-Jobbörsen wie LinkedIn oder Xing

  • Deutsche Außenhandelskammer in Vietnam

  • Spezialisierte Expat-Plattformen und Foren

  • Netzwerke vor Ort

Technische Berufe wie Ingenieur oder IT-Spezialist bieten gute Chancen. Auch im Bereich Tourismus, internationale Bildung und als Sprachlehrer finden Deutsche häufig Anstellung.

Das durchschnittliche Gehaltsniveau liegt unter dem deutschen Standard, bietet jedoch oft einen guten Lebensstandard vor Ort.

Selbstständigkeit und Unternehmertum

Für unternehmerisch veranlagte Auswanderer bietet Vietnam interessante Perspektiven. Das Wirtschaftswachstum und die geringeren Betriebskosten machen das Land attraktiv.

Die Gründung eines Unternehmens erfordert:

  • Registrierung bei den zuständigen Behörden

  • Investitionskapital (je nach Branche unterschiedlich)

  • Lokale Geschäftspartner (in manchen Branchen zwingend)

Beliebte Branchen für ausländische Unternehmer sind:

  1. Tourismus und Gastronomie

  2. Import/Export

  3. IT-Dienstleistungen

  4. Beratung

Die bürokratischen Hürden können herausfordernd sein. Eine gründliche Vorbereitung und lokale Rechtsberatung sind daher unerlässlich. In Großstädten wie Ho-Chi-Minh-Stadt und Hanoi existieren Gründerzentren, die Unterstützung bieten.

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Leben in Bhutan

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Sicherheit in Bangladesch