Leben in Bhutan

Sicherheit und Alltag für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

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Bhutan gilt allgemein als sehr sicheres Land für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern. Die offiziellen Reisehinweise stufen das Königreich mit einem guten Sicherheitsstandard ein, und gewalttätige Kriminalität ist selten. Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz können in Bhutan ein ruhiges Leben mit niedrigem Kriminalitätsrisiko erwarten, wobei die größte Herausforderung eher in der kulturellen Anpassung als in Sicherheitsbedenken liegt.

Das Risiko terroristischer Anschläge kann wie überall auf der Welt nicht vollständig ausgeschlossen werden, ist aber vergleichsweise gering. In den südlichen Regionen unter 1.700 Meter Höhe besteht ein minimales Malariarisiko, während die beliebten Städte Paro und Thimphu davon nicht betroffen sind.

Für Auswanderer ist besonders wichtig zu wissen, dass die deutsch-bhutanischen Beziehungen durch Organisationen wie die Deutsche Bhutan Himalaya Gesellschaft gefördert werden. Dies kann den Übergang erleichtern und Unterstützungsnetzwerke bieten. Die Visabestimmungen für längerfristige Aufenthalte sind allerdings streng und sollten frühzeitig recherchiert werden.

Allgemeine Informationen über Bhutan

Bhutan ist ein kleines Königreich im östlichen Himalaya, bekannt für seine einzigartige Kultur und das Konzept des "Bruttonationalglücks". Das Land hat eine stabile politische Struktur und eine sich entwickelnde Wirtschaft, wobei Traditionen und Moderne in einem bemerkenswerten Gleichgewicht stehen.

Lage und geografische Merkmale

Bhutan liegt zwischen den Riesen China im Norden und Indien im Süden. Das Königreich erstreckt sich über eine Fläche von etwa 38.394 Quadratkilometern - vergleichbar mit der Schweiz.

Das Land wird durch seine dramatische Topografie geprägt. Im Norden erheben sich die majestätischen Gipfel des Himalayas mit Höhen über 7.000 Meter, während der Süden von subtropischen Ebenen unter 1.700 Metern gekennzeichnet ist.

Bhutan ist in drei klimatische Zonen unterteilt: die südlichen Tiefebenen mit subtropischem Klima, die zentralen Täler mit gemäßigtem Klima und die nördlichen Hochgebirgsregionen mit alpinem Klima.

Die Natur ist weitgehend unberührt, mit über 70% Waldbedeckung und einer beeindruckenden Biodiversität. Diesen Naturreichtum schützt Bhutan durch strenge Umweltgesetze.

Politische Struktur und Stabilität

Bhutan ist eine konstitutionelle Erbmonarchie. Seit 2008 hat das Land eine demokratische Verfassung, die den König als Staatsoberhaupt und eine gewählte Regierung vorsieht.

Der aktuelle König Jigme Khesar Namgyel Wangchuck genießt hohe Beliebtheit. Die politische Situation in Bhutan ist stabil, mit regelmäßigen demokratischen Wahlen und friedlichen Machtwechseln.

Die Sicherheitslage im Land ist ausgezeichnet. Kriminalität ist selten, und Bhutan gilt als eines der sichersten Reiseziele in Asien, mit einem guten Sicherheitsstandard (Sicherheitsstufe 1).

Die Hauptstadt Thimphu ist das politische und wirtschaftliche Zentrum des Landes, wo moderne Einflüsse am deutlichsten zu spüren sind.

Wirtschaftliche Entwicklung

Bhutans Wirtschaft basiert hauptsächlich auf Landwirtschaft, Wasserkraft und Tourismus. Der kontrollierte Tourismus durch das "High Value, Low Impact"-Prinzip schützt Kultur und Umwelt.

Die Wasserkraft ist Bhutans wichtigster Exportsektor, wobei der Großteil der erzeugten Elektrizität nach Indien verkauft wird. Diese Einnahmen finanzieren soziale Programme und Infrastrukturprojekte.

Das Pro-Kopf-Einkommen steigt stetig, bleibt aber im internationalen Vergleich noch niedrig. Die Regierung investiert stark in Bildung und Gesundheitswesen.

Die Währung ist der Bhutanische Ngultrum (BTN), der an die indische Rupie gekoppelt ist. In touristischen Gebieten werden oft Kreditkarten akzeptiert, wobei Vorsicht geboten ist, da Betrugsversuche vorkommen können.

Geschichte und Kultur

Bhutans Geschichte reicht bis ins 7. Jahrhundert zurück. Die nationale Identität wurde stark durch den tibetischen Buddhismus geprägt, der im 8. Jahrhundert eingeführt wurde.

Der Buddhismus ist nicht nur Religion, sondern durchdringt alle Lebensbereiche. Etwa 75% der Bevölkerung sind Buddhisten, während im Süden auch hinduistische Minderheiten leben.

Die bhutanische Kultur zeichnet sich durch farbenfrohe Festivals (Tsechus) aus, bei denen Mönche in traditionellen Masken tanzen. Die traditionelle Architektur mit ihren charakteristischen Dachformen und bunten Holzschnitzereien prägt das Landschaftsbild.

Dzongkha ist die offizielle Landessprache, daneben werden verschiedene regionale Dialekte gesprochen. Die traditionelle Kleidung - Gho für Männer und Kira für Frauen - wird im Alltag getragen und symbolisiert die kulturelle Identität.

Leben und Arbeiten in Bhutan

Das Leben und Arbeiten in Bhutan unterscheidet sich erheblich von den Verhältnissen in deutschsprachigen Ländern. Auswanderer sollten sich auf eine andere Arbeitskultur, höhere bürokratische Hürden und ein anderes Lebensumfeld einstellen.

Beschäftigungsmöglichkeiten und Arbeitsbedingungen

Ausländer können in Bhutan arbeiten, jedoch unter bestimmten Einschränkungen. Arbeitsgenehmigungen werden vorrangig für Fachkräfte in Bereichen erteilt, in denen lokale Expertise fehlt. Besonders gefragt sind:

  • Fachleute im Tourismus und Hotelgewerbe

  • Experten für nachhaltige Entwicklung

  • Lehrkräfte für internationale Schulen

  • Berater im Gesundheitswesen

Die Arbeitsbedingungen sind stark reguliert. Bhutan legt Wert auf das nationale Konzept des "Bruttonationalglücks", was sich in der Arbeitskultur widerspiegelt. Die Arbeitszeiten sind in der Regel kürzer als in Europa, jedoch sind die Gehälter deutlich niedriger.

Die Arbeitserlaubnis muss durch den Arbeitgeber beantragt werden und ist meist an einen spezifischen Job gebunden.

Lebenshaltungskosten und Lebensstandard

Die Lebenshaltungskosten in Bhutan variieren je nach Lebensstil. Während Grundnahrungsmittel verhältnismäßig günstig sind, fallen importierte Waren deutlich teurer aus.

Monatliche Ausgaben (ca.):

  • Miete (2-Zimmer-Wohnung): 200-400 Euro

  • Lebensmittel: 150-250 Euro

  • Transport: 50-100 Euro

  • Internet und Kommunikation: 30-50 Euro

Der Lebensstandard unterscheidet sich von europäischen Verhältnissen. Luxusgüter sind schwer erhältlich und teuer. Die Infrastruktur ist in größeren Städten wie Thimphu ausreichend, in ländlichen Gebieten jedoch oft eingeschränkt.

Die Stromversorgung kann unzuverlässig sein, besonders während der Regenzeit. Viele Auswanderer schätzen jedoch die ruhige Lebensweise und die atemberaubende Naturlandschaft als Ausgleich für diese Herausforderungen.

Sozialsystem und Gesundheitswesen

Das bhutanische Gesundheitssystem bietet kostenlose Grundversorgung für alle Einwohner. Die medizinische Infrastruktur ist jedoch begrenzt.

In größeren Städten wie Thimphu und Paro gibt es Krankenhäuser mit akzeptablem Standard. Bei komplexeren gesundheitlichen Problemen ist jedoch oft eine Reise nach Indien oder Thailand notwendig.

Eine private Krankenversicherung mit internationaler Deckung ist für Auswanderer dringend empfehlenswert. Die meisten Arbeitgeber bieten keine umfassende Sozialversicherung an.

Das Rentensystem ist für Ausländer nicht zugänglich. Deutsche, österreichische und schweizerische Auswanderer sollten ihre Altersvorsorge im Heimatland beibehalten oder private Vorsorgemaßnahmen treffen.

Sprache und Kommunikation

Die Amtssprache in Bhutan ist Dzongkha, die für deutschsprachige Auswanderer eine erhebliche Herausforderung darstellt. In urbanen Gebieten und im Tourismussektor wird Englisch häufig verstanden und gesprochen.

Für eine erfolgreiche Integration ist das Erlernen grundlegender Dzongkha-Kenntnisse jedoch sehr vorteilhaft. Es zeigt Respekt für die lokale Kultur und erleichtert den Alltag außerhalb der Touristenzentren.

Die Internetverbindung hat sich in den letzten Jahren verbessert, bleibt aber langsamer als in Europa. Mobilfunknetze decken hauptsächlich städtische Gebiete ab.

Soziale Medien und Kommunikationsdienste wie WhatsApp funktionieren, jedoch kann es zu Einschränkungen kommen. Der Postverkehr nach Europa dauert oft mehrere Wochen.

Sicherheitslage für Auswanderer

Bhutan gilt als eines der sichersten Länder Asiens für Auswanderer. Die allgemeine Sicherheitssituation ist stabil, wobei verschiedene Aspekte für die persönliche Sicherheit von Bedeutung sind.

Kriminalitätsrate und persönliche Sicherheit

Bhutan weist eine sehr niedrige Kriminalitätsrate auf. Gewaltkriminalität ist selten, und Vergehen gegen Ausländer kommen kaum vor. Das Auswärtige Amt und das österreichische Außenministerium bestätigen den guten Sicherheitsstandard des Landes (Sicherheitsstufe 1).

Diebstähle und Eigentumsdelikte sind in größeren Städten wie Thimphu und Paro vereinzelt anzutreffen, bleiben aber im internationalen Vergleich auf niedrigem Niveau. Die bhutanische Polizei arbeitet zuverlässig und ist bei Notfällen unter der Nummer 112 erreichbar.

Für Auswanderer empfiehlt sich dennoch die übliche Vorsicht, besonders in touristischen Gebieten und bei Massenveranstaltungen. Die buddhistisch geprägte Gesellschaft Bhutans legt großen Wert auf Harmonie und gegenseitigen Respekt, was sich positiv auf die Sicherheitslage auswirkt.

Politische und soziale Stabilität

Die politische Lage in Bhutan ist stabil. Das Land wandelte sich 2008 von einer absoluten Monarchie zu einer konstitutionellen Monarchie mit demokratischem System. Dieser Übergang verlief ohne größere Unruhen.

Die bhutanische Regierung verfolgt das Konzept des "Bruttonationalglücks", das soziale Harmonie und nachhaltige Entwicklung betont. Dies trägt zur gesellschaftlichen Stabilität bei.

Obwohl das Terrorrisiko laut Reisehinweisen nicht vollständig ausgeschlossen werden kann, sind terroristische Aktivitäten in der Vergangenheit nicht verzeichnet worden. Soziale Konflikte sind selten und betreffen Auswanderer kaum.

Ethnische Spannungen, die in den 1990er Jahren zu Ausweisungen von nepalesischstämmigen Bhutanern führten, haben sich inzwischen beruhigt. Für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern stellen diese historischen Ereignisse kein direktes Sicherheitsrisiko dar.

Naturkatastrophen und Umweltrisiken

Bhutan liegt in einer seismisch aktiven Zone und ist daher erdbebengefährdet. In der Vergangenheit kam es zu Erdbeben, die Schäden an Infrastruktur verursachten.

In den südlichen Landesteilen unter 1.700 Metern besteht laut Auswärtigem Amt ein geringes Malariarisiko, während die höher gelegenen Gebiete wie Thimphu und Paro davon nicht betroffen sind.

Während der Monsunzeit (Juni bis September) können Erdrutsche und Überschwemmungen vorkommen, die zeitweise zu Straßensperrungen führen. Dies kann besonders in abgelegenen Gebieten die Mobilität einschränken.

Der Klimawandel stellt für Bhutan eine zunehmende Herausforderung dar, da schmelzende Gletscher im Himalaya die Gefahr von Gletscherseeausbrüchen erhöhen. Die Regierung hat jedoch Frühwarnsysteme eingerichtet und arbeitet an Präventionsmaßnahmen.

Vorbereitung und Planung der Auswanderung

Eine erfolgreiche Auswanderung nach Bhutan erfordert gründliche Planung und Vorbereitung. Die Beschaffung der richtigen Dokumente, die Organisation des Umzugs und der Aufbau eines Netzwerks vor Ort sind entscheidende Faktoren für einen reibungslosen Start im neuen Land.

Notwendige Dokumente und Visumverfahren

Die Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung ist für jeden Auswanderer nach Bhutan verpflichtend. Bei den bhutanischen Behörden muss ein formeller Antrag gestellt werden. Folgende Dokumente werden in der Regel benötigt:

  • Reisepass (noch mindestens 6 Monate gültig)

  • Geburtsurkunde (international beglaubigt)

  • Führungszeugnis (nicht älter als 3 Monate)

  • Arbeitsvertrag oder Nachweise finanzieller Unabhängigkeit

  • Gesundheitszeugnis

Das Visumverfahren kann mehrere Wochen oder Monate dauern. Es empfiehlt sich, alle Unterlagen in englischer Übersetzung bereitzuhalten.

Vor der Abreise sollten Auswanderer ihre Abmeldung beim Einwohnermeldeamt in Deutschland, Österreich oder der Schweiz nicht vergessen.

Umzugslogistik und Wohnsituation

Die Planung des Umzugs nach Bhutan sollte frühzeitig beginnen. Internationale Speditionen mit Erfahrung in der Region sind zu bevorzugen.

Wichtige Punkte bei der Umzugsplanung:

  • Kostenvoranschläge von mindestens drei Umzugsunternehmen einholen

  • Zollbestimmungen für Bhutan prüfen

  • Versicherung für den Transport abschließen

  • Packliste für unverzichtbare Gegenstände erstellen

Die Wohnungssuche gestaltet sich in Bhutan anders als in Europa. In größeren Städten wie Thimphu gibt es Mietwohnungen, aber das Angebot ist begrenzt. Viele Expats nutzen Kontakte oder Arbeitgeber, um Unterkünfte zu finden.

Eine temporäre Wohnung für die ersten Wochen zu organisieren ist empfehlenswert, bis eine dauerhafte Bleibe gefunden ist.

Aufbau eines sozialen Netzwerks

Der Aufbau eines sozialen Netzwerks ist für die Integration in Bhutan wesentlich. Online-Foren und soziale Medien bieten gute Möglichkeiten, um vor der Ausreise Kontakte zu knüpfen.

Folgende Gruppen können hilfreiche Anlaufstellen sein:

  • Expat-Gemeinschaften in Thimphu und anderen Städten

  • Internationale Schulen und deren Elternnetzwerke

  • Botschaften und konsularische Vertretungen

  • Berufsverbände und NGOs

Es ist ratsam, schon vor der Abreise Bhutanisch-Grundkenntnisse zu erwerben. Die Sprache öffnet Türen und zeigt Respekt gegenüber der lokalen Kultur.

Das Knüpfen von Kontakten zu anderen deutschsprachigen Auswanderern kann besonders in der Anfangsphase hilfreich sein.

Beratung und Unterstützung durch EDA

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bietet für Schweizer Bürger wertvolle Unterstützung bei der Auswanderung. Ähnliche Dienste stehen durch das Auswärtige Amt für Deutsche und das Bundesministerium für Europa für Österreicher zur Verfügung.

Diese Institutionen bieten:

  • Persönliche Beratungsgespräche zur Vorbereitung der Auswanderung

  • Informationsmaterial zu Bhutan und den dortigen Lebensbedingungen

  • Checklisten für die Auswanderungsplanung

  • Kontaktadressen zu Vertretungen vor Ort

Eine frühzeitige Anmeldung in der Auslandschweizer-, Deutschen oder Österreicher-Registrierung wird empfohlen. Dies erleichtert im Notfall die konsularische Hilfe.

Die Webseiten der jeweiligen Außenministerien bieten aktuelle Informationen zur politischen Lage und Sicherheitshinweise für Bhutan.

Integration und das Leben in der Gemeinschaft

Die Integration in die bhutanische Gesellschaft erfordert Offenheit, Respekt und die Bereitschaft, lokale Traditionen zu verstehen. Ausländer werden mit Freundlichkeit empfangen, müssen sich jedoch auf erhebliche kulturelle Unterschiede einstellen.

Kulturelle Anpassung und Akzeptanz

Bhutaner sind generell gastfreundlich gegenüber Ausländern, besonders wenn diese Respekt für die lokale Kultur zeigen. Die Landessprache Dzongkha zu lernen ist ein wichtiger Schritt zur Integration, wobei in touristischen Gebieten auch Englisch verbreitet ist.

Das Konzept des "Brutto-Nationalglücks" prägt den Alltag und die Wertvorstellungen der Bhutaner. Als Ausländer sollte man sich mit dieser Philosophie vertraut machen.

Die Kleidung spielt eine wichtige Rolle. Bei offiziellen Anlässen wird oft traditionelle Kleidung (Gho für Männer, Kira für Frauen) erwartet oder zumindest respektvolle Kleidung.

Geduld ist essenziell, da das Lebenstempo deutlich langsamer ist als in deutschsprachigen Ländern. Entscheidungen und Behördengänge können länger dauern als gewohnt.

Religiöse und gesellschaftliche Gepflogenheiten

Der Buddhismus prägt das tägliche Leben in Bhutan stark. Respektvolles Verhalten in Tempeln und bei religiösen Festen ist selbstverständlich:

  • Schuhe vor dem Betreten von Tempeln ausziehen

  • Im Uhrzeigersinn um religiöse Stätten gehen

  • Gebetsmühlen in gleicher Richtung drehen

  • Angemessene Kleidung tragen (bedeckte Schultern und Knie)

Hierarchien sind in der bhutanischen Gesellschaft wichtig. Älteren Menschen und Autoritätspersonen wird besonderer Respekt entgegengebracht.

Die Familienstrukturen sind traditionell. Mehrere Generationen leben oft unter einem Dach, und familiäre Verpflichtungen haben Vorrang vor individuellen Wünschen.

Bei Einladungen in bhutanische Häuser ist es üblich, ein kleines Geschenk mitzubringen und angebotene Speisen höflich anzunehmen.

Teilnahme am lokalen Leben und Freizeitmöglichkeiten

Tägliche kulturelle Begegnungen finden oft bei gemeinsamen Mahlzeiten statt. Das Teilen von Speisen ist ein wichtiger sozialer Akt.

Religiöse Feste (Tsechus) bieten hervorragende Gelegenheiten, am Gemeinschaftsleben teilzunehmen. Sie finden im ganzen Land zu verschiedenen Zeiten statt und beinhalten traditionelle Maskentänze.

Sportliche Aktivitäten können Brücken bauen:

  • Bogenschießen (Nationalsport)

  • Wandern und Trekking

  • Mountainbiking in den Bergregionen

In größeren Städten wie Thimphu gibt es internationale Gemeinschaften, die regelmäßige Treffen organisieren. Diese können besonders in der Anfangszeit eine wertvolle Unterstützung bieten.

Ehrenamtliches Engagement in lokalen Projekten wird geschätzt und hilft dabei, tiefere Einblicke in die Gesellschaft zu gewinnen und Kontakte zu knüpfen.

Rückkehr nach Europa und Rückwanderung

Eine Rückkehr aus Bhutan nach Deutschland, Österreich oder in die Schweiz erfordert sorgfältige Planung. Die Reintegration, der Umgang mit Heimweh und die Entscheidung zwischen verschiedenen Rückkehroptionen sind wichtige Faktoren, die berücksichtigt werden sollten.

Reintegration in Deutschland, Österreich oder der Schweiz

Die Rückwanderung nach Europa bringt administrative Herausforderungen mit sich. Auswanderer müssen sich bei den Behörden anmelden, eine Krankenversicherung abschließen und eine Wohnung finden.

Es ist ratsam, die Rückkehr mindestens sechs Monate im Voraus zu planen. Wichtige Dokumente wie Arbeitsverträge aus Bhutan und Nachweise über Sozialversicherungsbeiträge sollten gesammelt werden.

Checkliste für die Rückkehr:

  • Anmeldung beim Einwohnermeldeamt

  • Abschluss einer Krankenversicherung

  • Eröffnung eines Bankkontos

  • Steuerliche Anmeldung

  • Anerkennung von Qualifikationen

Der Arbeitsmarkt kann sich während der Abwesenheit verändert haben. Eine frühzeitige Jobsuche und die Aktualisierung der beruflichen Qualifikationen erleichtern den Wiedereinstieg.

Heimweh und Kulturschock

Überraschenderweise erleben viele Rückkehrer einen umgekehrten Kulturschock. Die Gesellschaft im Heimatland hat sich verändert, und die Rückkehrer selbst haben neue Perspektiven entwickelt.

Das Leben in Bhutan mit seinem Fokus auf Bruttonationalglück und Achtsamkeit prägt die Wertvorstellungen. Der Kontrast zum hektischen europäischen Alltag kann Heimweh nach Bhutan auslösen.

Soziale Netzwerke helfen bei der emotionalen Anpassung. Der Kontakt zu anderen Rückkehrern oder Bhutan-Interessierten ermöglicht den Austausch von Erfahrungen.

Die Familie und Freunde im Heimatland können die Veränderungen oft schwer nachvollziehen. Geduld und offene Kommunikation sind wichtig, um diese Kluft zu überbrücken.

Dauerhafte Rückkehr vs. temporäre Aufenthalte

Nicht alle Auswanderer entscheiden sich für eine permanente Rückkehr. Temporäre Aufenthalte in Europa bieten die Möglichkeit, familiäre Bindungen zu pflegen und geschäftliche Kontakte aufrechtzuerhalten.

Optionen für flexible Lebensmodelle:

  • Pendeln zwischen Bhutan und Europa (3-6 Monate)

  • Arbeiten im Home-Office von Bhutan aus

  • Saisonale Aufenthalte je nach Klima

Steuerliche und versicherungstechnische Aspekte müssen bei temporären Aufenthalten beachtet werden. Der offizielle Wohnsitz bestimmt die Steuerpflicht und den Versicherungsstatus.

Die Entscheidung zwischen dauerhafter Rückkehr und flexiblen Aufenthaltsmodellen hängt von beruflichen Möglichkeiten, familiären Bindungen und persönlichen Präferenzen ab. Viele ehemalige Auswanderer berichten, dass sie die kulturellen Einflüsse beider Welten schätzen.

Erfahrungen von Auswanderern

Die Erfahrungen von Auswanderern in Bhutan bieten wertvolle Einblicke für Deutsche, Österreicher und Schweizer, die einen Umzug in Betracht ziehen. Persönliche Berichte zeigen sowohl die kulturellen Anpassungen als auch die praktischen Herausforderungen des Lebens im "Land des Glücks".

Erfahrungsberichte und Fallstudien

Viele deutschsprachige Auswanderer berichten von der außergewöhnlichen Gastfreundschaft der Bhutaner. Dekey Wangmo, eine 24-jährige Einheimische, bestätigt, dass Ausländer in der Regel herzlich aufgenommen werden.

Die Deutsche Bhutan Himalaya Gesellschaft sammelt regelmäßig Erfahrungsberichte von Auswanderern. Diese Berichte heben oft die tiefe Spiritualität und die unberührte Natur als positive Aspekte hervor.

Ein Schweizer Ehepaar, das seit fünf Jahren in Thimphu lebt, beschreibt den Kulturschock als "intensiv, aber bereichernd". Sie schätzen besonders das entschleunigte Leben und die Wertschätzung für Tradition.

Viele Auswanderer nutzen zunächst einen Langzeiturlaub bei bereits ausgewanderten Landsleuten, um das Leben vor Ort kennenzulernen.

Herausforderungen und Erfolge

Die größte Herausforderung für deutschsprachige Auswanderer ist das Einwanderungsverfahren. Bhutan begrenzt die Zahl ausländischer Residenten streng, was langwierige Genehmigungsprozesse bedeutet.

Sprachbarrieren stellen ein weiteres Hindernis dar. Obwohl Englisch in touristischen Bereichen verbreitet ist, sind Dzongkha-Kenntnisse im Alltag oft unverzichtbar.

Die beruflichen Möglichkeiten sind begrenzt. Die meisten erfolgreichen Auswanderer arbeiten als:

  • Fachkräfte im Tourismus

  • Experten für nachhaltige Entwicklung

  • Medizinisches Personal

  • Lehrer an internationalen Schulen

Viele Auswanderer berichten, dass die anfängliche Eingewöhnungsphase etwa ein Jahr dauert. Die Anpassung an das Höhenklima und die einfacheren Lebensbedingungen erfordert Geduld und Flexibilität.

Weiterführende Informationen und Ressourcen

Für Auswanderer nach Bhutan gibt es verschiedene zuverlässige Quellen, die bei der Planung und dem Umzug helfen können. Diese Ressourcen bieten wichtige Einblicke in Sicherheitsaspekte, kulturelle Besonderheiten und praktische Informationen für den Alltag im Königreich.

Nützliche Webseiten und Kontakte

Die offizielle Webseite des Tourism Council of Bhutan (www.tourism.gov.bt) bietet grundlegende Informationen für Besucher und potenzielle Auswanderer. Bei Notfällen sind folgende Nummern wichtig: Polizei (113), Rettung (112) und Feuerwehr (110).

Das Auswärtige Amt Deutschlands (www.auswaertiges-amt.de) stellt aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise für Bhutan bereit, besonders zu gesundheitlichen Risiken wie Malaria in Grenzregionen zu Indien.

Für Österreicher bietet das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (www.bmeia.gv.at) länderspezifische Informationen. Schweizer sollten das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (www.eda.admin.ch) konsultieren.

Die Deutsche Botschaft in Neu-Delhi ist für konsularische Angelegenheiten in Bhutan zuständig, da es keine direkte Vertretung in Bhutan gibt.

Empfohlene Literatur und Studien

Das Buch "Bhutan: Königreich des Glücks" von Dieter Glogowski bietet tiefe Einblicke in die bhutanische Kultur und Gesellschaft. Es ist besonders wertvoll für Personen, die sich auf einen längeren Aufenthalt vorbereiten.

Die Studie "Living Conditions and Quality of Life in Bhutan" des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen enthält wertvolle Daten zum Lebensstandard und zur Infrastruktur verschiedener Regionen.

Für einen aktuellen Überblick ist "Bhutan: The Land of Serenity" von Matthieu Ricard empfehlenswert. Das Werk kombiniert kulturelle mit praktischen Aspekten und enthält beeindruckende Fotografien.

Die Zeitschrift "Kuensel", Bhutans nationale Zeitung, ist online verfügbar und bietet aktuelle Entwicklungen und Einblicke in das tägliche Leben.

Veranstaltungen und Netzwerkorganisationen

Die Deutsch-Bhutanische Gesellschaft organisiert regelmäßig Informationsveranstaltungen und bietet ein Netzwerk für Deutsche mit Interesse an Bhutan. Ähnliche Organisationen existieren in Österreich und der Schweiz.

Das jährliche Bhutan-Deutschland Freundschaftstreffen in Berlin bringt Experten und Auswanderer zusammen und bietet wertvolle Kontaktmöglichkeiten für Neuankömmlinge.

Die International Community of Bhutan (ICB) vereint Ausländer in Bhutan und organisiert monatliche Treffen in Thimphu. Sie bietet praktische Unterstützung und Erfahrungsaustausch für Neuankömmlinge.

Online-Plattformen wie die Facebook-Gruppe "Expats in Bhutan" ermöglichen den Austausch mit anderen Ausländern vor und während des Aufenthalts in Bhutan. Hier finden sich oft praktische Tipps zu Wohnungssuche und Alltagsfragen.

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