Immobilie kaufen in China als Ausländer
Leitfaden für ausländische Investoren
Immobilienerwerb im Ausland > China
China bleibt einer der dynamischsten Immobilienmärkte der Welt. Trotz staatlicher Regulierungen zieht das Land viele ausländische Investoren, digitale Nomaden und Ruheständler an, die langfristig von stabilen Immobilienwerten profitieren möchten.
Doch der Kaufprozess unterscheidet sich deutlich von europäischen Standards – besonders, wenn Du als Ausländer eine Immobilie in China erwerben möchtest.
Was Du wissen musst
Eigentumsrechte für Ausländer
In China können Ausländer grundsätzlich Immobilien erwerben, jedoch nur unter bestimmten Bedingungen:
Du musst mindestens ein Jahr lang in China gelebt oder gearbeitet haben.
Der Kauf ist nur für den Eigenbedarf oder zur gewerblichen Nutzung erlaubt – reine Spekulation ist untersagt.
Landbesitz ist nicht möglich, da alles Land in China staatlich ist. Du erwirbst lediglich ein Nutzungsrecht (Leasehold), meist über 70 Jahre für Wohnimmobilien.
Erforderliche Dokumente
Für den Kaufprozess benötigst Du:
Reisepass und gültiges Visum
Aufenthaltsnachweis (mindestens 12 Monate)
Kaufvertrag und Eigentumsnachweis des Verkäufers
Genehmigung des lokalen Wohnungsamts
So kaufst Du eine Immobilie in China
Marktanalyse und Standortwahl
Beliebte Städte für ausländische Käufer sind Shanghai, Peking, Shenzhen und Hangzhou. Achte auf Infrastruktur, Mietrendite und lokale Nachfrage.
Rechtliche Beratung einholen
Engagiere einen lokalen Anwalt, der auf Immobilienrecht spezialisiert ist. Er hilft Dir, Verträge zu prüfen und Behördenprozesse zu begleiten.
Finanzierung und Währungsumtausch
Da chinesische Banken nur selten Kredite an Ausländer vergeben, erfolgt der Kauf meist in bar oder über internationale Überweisungen. Beachte die Devisenbeschränkungen (max. 50.000 USD pro Jahr).
Kaufvertrag und Registrierung
Nach Unterzeichnung des Kaufvertrags erfolgt die Registrierung beim lokalen Grundbuchamt (Real Estate Registry). Erst danach gilt der Kauf als rechtskräftig.
Kosten, Steuern und laufende Ausgaben
Kostenart
Grunderwerbsteuer
Notar- & Anwaltskosten
Grundsteuer
Verwaltungskosten
Beschreibung
Einmalige Steuer beim Kauf
Rechtliche Prüfung & Dokumente
Jährliche Steuer auf Eigentum
Wartung & Gemeinschaftsdienste
Durchschnittlicher Satz
1–3 % des Kaufpreises
ca. 1–2 %
0,5–1,2 %
je nach Lage
Tipp: Plane zusätzlich 5–8 % Nebenkosten ein, um alle Gebühren abzudecken.
Häufige Fehler beim Immobilienkauf in China
Fehlende Aufenthaltsgenehmigung: Ohne gültiges Visum ist kein Erwerb möglich.
Ungeprüfte Eigentumsrechte: Prüfe immer, ob der Verkäufer der rechtmäßige Eigentümer ist.
Unklare Vertragsübersetzungen: Lasse Verträge professionell ins Englische oder Deutsche übersetzen.
Übersehen von Gemeinschaftsregeln: In Wohnanlagen gelten oft spezielle Vorschriften für Ausländer.
Experten-Tipps für ausländische Investoren
Langfristig denken: Der chinesische Markt eignet sich eher für langfristige Investments.
Lokale Partner einbinden: Ein chinesischer Geschäftspartner kann viele bürokratische Hürden erleichtern.
Steuerliche Beratung: Prüfe Doppelbesteuerungsabkommen zwischen China und Deinem Heimatland.
Digitale Nomaden: Prüfe, ob Dein Aufenthaltsstatus (z. B. Freelancer-Visum) den Kauf erlaubt.
Immobilienverwaltung für Ausländer
Wenn Du Deine Immobilie nicht dauerhaft selbst nutzt, kannst Du sie über eine lokale Immobilienverwaltung vermieten. Diese kümmert sich um:
Mietersuche und Vertragsabwicklung
Instandhaltung und Nebenkostenabrechnung
Steuerliche Meldungen
Achte darauf, dass die Verwaltung offiziell lizenziert ist und Erfahrung mit ausländischen Eigentümern hat.
Fazit
Ja – wenn Du langfristig planst, rechtliche Anforderungen beachtest und mit erfahrenen Partnern arbeitest. Der Markt bietet Stabilität, hohe Nachfrage und interessante Renditen, insbesondere in Metropolen.
Handlungsempfehlung:
Starte mit einer Standortanalyse, hole rechtliche Beratung ein und prüfe Deine Aufenthaltsbedingungen. So legst Du den Grundstein für ein sicheres und erfolgreiches Investment.