Diese Vorteile bieten Dubai und die Freihandelszone IFZA
Zu Gast: Diego Michel
Die Folge ist auch auf allen gängigen Podcast Plattformen zu finden:
Dubai galt jahrelang als absolutes Steuerparadies für Unternehmer und Freiberufler. Mitte des Jahres 2023 sorgte allerdings die Einführung der Gewinnbesteuerung für Verunsicherung. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Dubai nicht weiterhin Vorteile für Unternehmer bietet, denn einerseits ist auch der neu eingeführte Steuersatz recht gering. Andererseits bietet Dubai weiterhin zahlreiche Standortvorteile und Entwicklungschancen und gilt nach wie vor als absoluter Hotspot für Unternehmer und Auswanderer.
Besondere Vorteile finden Unternehmer beispielsweise in der IFZA, der International Free Zone Authority vor. Hier profitieren Unternehmer nicht nur von den herkömmlichen Vorzügen einer VAE-Freihandelszone, sondern können auch zahlreiche weitere Services in Anspruch nehmen. Welche das genau sind und wie sich das Geschäftsumfeld in Dubai derzeit gestaltet, verrät Diego Michel, International Relations Manager bei IFZA.
Die neuen Rahmenbedingungen für Unternehmer in Dubai
Viele Unternehmer und Freiberufler, die Dubai bislang hinsichtlich eines Auslandsunternehmens in der engeren Auswahl hatten, gehen aufgrund der neuen Körperschaftssteuer von einer Verschlechterung der Rahmenbedingungen aus. Dieser Interpretation schließen sich Marktbeobachter allerdings nicht an, denn zum einen sind 9 % Steuern immer noch verhältnismäßig niedrig, zum anderen bringen sie eine Neuausrichtung Dubais und der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) mit sich. Die VAE versuchen damit, ihre Standards an internationale Bedingungen anzugleichen und somit schnellstmöglich wieder von der schwarzen Liste der FATF zu verschwinden.
Unternehmern in Dubai ist daher anzuraten, sich schlichtweg auf die neuen Entwicklungen einzustellen und mit ihnen mitzuwachsen. Insbesondere für Berater bringt die neue Marktsituation sicherlich mit sich, dass Coachings intensiver werden und eine qualitative Anpassung erfordern. Dies betrifft nicht nur Fragen der Steuergestaltung für Unternehmer, die sich geschäftlich in Dubai ansiedeln wollen oder dies bereits getan haben, sondern auch den Bereich der Buchführung. Die Entwicklung birgt jedoch auch ganz neue Chancen.
Schließlich sind günstige Steuern nur einer der Vorteile, den Dubai und die Vereinigten Arabischen Emirate Unternehmern bieten. Deutlich ins Gewicht dürfte für viele Geschäftsleute darüber hinaus der Standortvorteil fallen. So ist Dubai für all jene günstig gelegen, die sich nicht nur den Nahen Osten, sondern auch asiatische, afrikanische und gar europäische Märkte erschließen wollen.
Aufgrund des ausgesprochen businessfreundlichen Umfelds und der geringen regulatorischen Hindernisse ist es in Dubai schnell und einfach möglich, ein Unternehmen zu gründen. Dies ist aber sicherlich nur einer der Punkte, die dafür sorgen, dass die Geschäftswelt der VAE floriert und sich viele Businessleute dazu entschließen, die Chancen des Landes und der Stadt zu nutzen.
Die Besonderheiten von Freihandelszonen und der IFZA
Als besonders vorteilhaft für Unternehmer gelten die Freihandelszonen der Vereinigten Arabischen Emirate. In diesen geografisch abgegrenzten Wirtschaftszonen fallen zum einen bei der Einfuhr von Waren in die Freihandelszone und deren erneutem Export in andere Länder keine Zölle an. Zum anderen herrschen hier teilweise andere Rechtsvorschriften. In Freihandelszonen wie der IFZA können ausländische Businessleute beispielsweise zu 100 % Eigentümer ihres Unternehmens sein. Dies ist außerhalb der Freihandelszonen nicht möglich, sondern dort ist bislang eine lokale Beteiligung vorgeschrieben.
Die besonderen Vorzüge der IFZA
Über die herkömmlichen Vorteile der Freihandelszonen hinaus bietet die IFZA attraktive Services, die es Unternehmern einfach machen, in Dubai Fuß zu fassen. Dazu gehören:
Eine internationale Ausrichtung: Die IFZA ist besonders auf europäische Märkte, aber auch auf andere internationale Standorte spezialisiert. Damit bietet sie eine Betreuung, die sich am besonderen Verständnis der jeweiligen Unternehmenskultur orientiert und eine besonders einfache Kommunikation.
Angebotene Visum-Lösungen, nicht nur für Unternehmer selbst, sondern auch für Mitarbeiter, mit Bearbeitungszeiten von rund 7 bis 21 Tagen.
der einfache und schnelle Erwerb der Business-Lizenz (in der Regel mit einer Dauer von 7 bis 10 Tagen) inkl. Virtual Office (für bis zu 5 Personen) mit Postadresse.
Ein eigenes IFZA-Ökosystem mit zahlreichen Services, zu denen beispielsweise eine eigene Banking-Abteilung gehört, die eng mit den Banken in Dubai zusammenarbeitet und somit effiziente Lösungen für Kontoeröffnung und Co. bietet.
Eine ständige Weiterentwicklung des IFZA-Ökosystems und die konstante Anpassung an Kundenbedürfnisse, womit sich die IFZA für Unternehmer aus vielen Branchen eignet. Dazu gehören Consulting- und Trading-Businesses ebenso wie deutsche Mittelstandsunternehmen, die in Dubai eine Tochtergesellschaft gründen möchten.
Wer sich für die Ansiedlung seines Unternehmens in dieser noch jungen Freihandelszone entscheidet, findet zudem zahlreiche Networking-Möglichkeiten vor. Nicht zuletzt gilt aber auch das Leben in Dubai als ausgesprochen attraktiv.
Dubai liegt als Wohnsitz im Trend
Wie Statistiken belegen, wächst die Bevölkerung Dubais beständig und der Zuzug ist ungebrochen. Dubai bietet eine hohe Lebensqualität mit moderner Infrastruktur, erstklassigen Bildungseinrichtungen, Gesundheitsdiensten, Einkaufszentren und Freizeitmöglichkeiten. Hinzu kommen das angenehme Klima und die schönen Strände. Im Sommer klettern die Temperaturen zwar durchaus auf über 40° C an, allerdings gehören Klimaanlagen zur gängigen Ausstattung und den heißen Monaten stehen wunderbar warme Winter gegenüber.
Die Stadt ist ein Schmelztiegel der Kulturen, in dem Menschen aus der ganzen Welt leben und arbeiten. Dies führt zu einer reichen Vielfalt an Restaurants und kulturellen Veranstaltungen, die das Leben hier bereichern.
Nicht zuletzt gilt Dubai als ausgesprochen sichere Stadt, was sie zu einem attraktiven Ort für Familien und Geschäftsleute macht.
Wollen Sie mehr über das Leben in Dubai wissen, finden Sie viele weitere Informationen hierzu auf unserer Webseite Wohnsitz Ausland.
In folgendem Beitrag finden Sie zudem alles, was Sie über die neue Körperschaftsteuer in Dubai wissen müssen:
Die Einführung der Körperschaftsteuer in Dubai
Kontaktdaten und Links:
Webseite: www.ifza.com
E-Mail-Adresse: info@ifza.com
Telefon-Nr.: +971 4 228 5285
Weitere Auslandsperspektiven für Sie:
Dubai - sicheres, fortschrittliches Steuerparadies ohne Buchführungspflicht
Warum eine gemeinsame BRICS Währung als Ersatz für den US-Dollar unrealistisch ist
Für deutsche Firma im Ausland arbeiten
4 Alternativen zu Dubai für Auswanderer
Gründe zum Auswandern: Wichtige Faktoren für den Neuanfang im Ausland
Kommt die BRICS Währung? Zukunftsprognose und Potenzial
Auswandern und Selbstversorger werden
Timestamps
00:00:00 - Vorstellung und Einleitung
00:04:12 - Die Folgen der Einführung der Gewinnsteuer in Dubai
00:11:01 - Von Quantität zu Qualität
00:15:24 - Dubai und seine Standortvorteile
00:19:27 - Die Vorteile der IFZA
00:23:15 - Die Free Zone in der Praxis
00:29:39 - Für welches Unternehmen ist die IFZA die richtige Wahl?
00:35:06 - Leben und arbeiten in Dubai
00:43:20 - Kosten und Dauer der Unternehmensgründung in der IFZA
00:47:02 Für welche Branchen ist Dubai interessant?
00:50:15 - Wie attraktiv ist Dubai zum Leben und Arbeiten?
00:54:11 - Die Zukunftspläne der IFZA
00:56:13 - Nutzt Dubai internationale Krisen für sich?
01:01:35 - Wie schwierig ist die Eröffnung eines Bankkontos in Dubai?
01:04:17 - Dubai bleibt spannend!
Mitschrift zum Podcast Perspektive Ausland Episode 98: Diese Vorteile bieten Dubai und die Freihandelszone IFZA
Zu Gast: Diego Michel
Diego Michel: Es ist für jeden Unternehmer, der sich hier in irgendeiner Form betätigen möchte, hier Business machen möchte oder sich hier etwas aufbauen möchte, ein sehr, sehr freundliches Umfeld, um sich hier anzusiedeln. Die Regularien sind nach wie vor sehr tief, aber innerhalb von einem Monat kriegen wir normalerweise alles hin mit Visum, mit Business Lizenz, mit Office und wenn man auch hier lebt, dann merkt man einfach auch, dass da ein Drive ist, den man sehr selten findet.
Perspektive Ausland: Perspektive Ausland - der Podcast für Unternehmer und Freiberufler, die es ins Ausland zieht. Egal, ob Steuerplanung, Auslandsfirmengründung oder Lifestyle-Fragen, hier geht es jede Woche zur Sache. Und hier sind deine Gastgeber Daniel Taborek und Sebastian Sauerborn.
00:00:53 - Vorstellung und Einleitung
Daniel: Dann kann ich nur sagen: Herzlich Willkommen zu unserer neuen Folge. Wieder einmal sprechen wir über Dubai, nicht das erste Mal bei uns auf dem Kanal. Es liegt auch einfach daran, dass es immer wieder interessante Themen, Entwicklungen gibt und heute, wie gesagt, beleuchten wir mal die zahlreichen Vorteile der International Free Zone Authority, der IFZA in Dubai. Unser Experte und Gast heute ist Diego Michel. Er ist selbst Fachmann, Unternehmer für Geschäftsentwicklung in dieser Region. Und ja, wir wollen heute mal die wichtigsten Aspekte, Vorteile, Standortvorteile, steuerlichen Vorteile, natürlich auch die angebotenen Services dieser Freihandelszone hören, diskutieren und freuen uns, dass Sie Zeit haben, dass Sie bei uns sind heute. Und vielleicht stellen Sie sich unseren Zuschauern und Zuhörern einmal selbst vor.
Diego Michel: Natürlich sehr, sehr gerne. Auch von meiner Seite her herzlichen Dank für die Möglichkeit, hier mit Ihnen zu sprechen. Ich freue mich sehr auf die Möglichkeit und freue mich sehr, auch ein bisschen über unsere Freezone wie auch über Dubai zu erzählen. Vielleicht Vielleicht ein bisschen was zu meiner Person: Mein Name ist Diego Michel. Ich bin ursprünglich aus Zürich, aus der Schweiz. Man wird es wahrscheinlich am Hochdeutsch ein bisschen raushören. Ich werde mein Bestes geben, um ein gutes Hochdeutsch in den nächsten 60 Minuten zu sprechen, aber man verzeihe mir meinen kleinen Schweizer Akzent. Den kriegt man leider nicht ganz heraus.
Sebastian: Wir haben ja beide mal in der Schweiz gewohnt, Herr Michel, Herr Taborek und ich. Sie können auch Schweizerdeutsch mit uns reden, aber die anderen werden dann vielleicht ein bisschen im Regen stehen.
Diego Michel: Zum Wohle der Hörer bleiben wir schön beim Hochdeutsch, aber sehr gut. Ja, zu meiner Person, ich habe die Schweiz vor rund 7 Jahren verlassen. Ich habe lange im Ausland gelebt, habe rund 4 Jahre lang in New York gearbeitet, bin dann gleich zu Beginn der COVID-Pandemie nach Asien gezogen und habe zweieinhalb Jahre in Singapur gearbeitet und bin jetzt ganz neu seit diesem Sommer in Dubai. Ich freue mich wahnsinnig, hier zu sein in dieser tollen Stadt. Ich arbeite, wie der Herr Taborek schon gesagt hat, für die IFZA, eine Freihandelszone hier in Dubai und bin zuständig für die sogenannten DACH-Märkte, das bedeutet in erster Linie die deutschsprachigen Länder Deutschland, Österreich und die Schweiz. Ich freue mich sehr, ein bisschen mit Ihnen darüber zu sprechen und hoffentlich bestmöglich den Hörern Auskunft zu geben, was wir machen und was die Vorteile sind von der Freihandelszone und natürlich auch dem Standort Dubai.
Daniel: Klasse, gute Vorstellung, vielen Dank! Sebastian, du hast mir ja auch erzählt, dass eine ganze Reihe von Mandanten, die bis vor kurzem Dubai noch auf der Shortlist als möglichen Wohnsitz oder Firmensitz hatten, gerade in letzter Zeit wegen der Verschlechterung der steuerlichen Rahmenbedingungen wieder umentschieden haben. Jetzt bin ich gespannt, ob sich das dann heute wieder in die andere Richtung ändert durch das Gespräch mit unserem Gast. Aber generell, ist das erstmal richtig, dass es in letzter Zeit schon einige Mandanten gab, die Dubai wieder von der Shortlist gestrichen haben, Sebastian?
00:04:12 - Die Folgen der Einführung der Gewinnsteuer in Dubai
Sebastian: Ja, auf jeden Fall. Und da würde mich jetzt auch mal Ihre Einschätzung interessieren, Herr Michel. Aus meiner Sicht sieht das Ganze jetzt ja so aus, die Körperschaftsteuer oder besser gesagt die Gewinnsteuer in Dubai wurde ja letztlich für lange Zeit angekündigt und vorangekündigt, die jetzt im Juni in Kraft getreten ist. Viele Dinge blieben zunächst unklar. 2022 wurden Versprechungen gemacht seitens der Regierung, dass die Steuervorteile vor allen Dingen für die Gesellschaften in den Freezones erhalten bleiben würden. Aber am Tag, bevor die Steuer in Kraft getreten ist, wurde veröffentlicht , dass doch die meisten Freezone Companies tatsächlich die Steuer bezahlen müssen, außer sie sind in bestimmten Bereichen tätig oder überschreiben einen gewissen Gewinn nicht oder machen innerhalb der Freezones Business. Da hat es ja doch erstmal viele wie eine kalte Dusche erwischt. Aus meiner Sicht stellt sich das Ganze so dar, dass die Emirate hier auch unter erheblichem Druck waren. Ich meine, man war da auf der Blacklist der EU, FATF, man musste einfach ein bisschen den Sturm glätten. Man musste da einfach zeigen, dass Dubai jetzt maturiert ist, also gereift ist, dass man vielleicht ein neues Zeitalter in den Emiraten erreicht, wo vielleicht auf eine andere Art Business gemacht wird, als es vorher war. Ich habe gestern einen sehr interessanten Artikel in der Washington Post gestern gelesen, wo im Grunde erwartet wird, dass jetzt viele Hedgefonds nach Dubai umziehen, weil Fund Management ist ja eine der Aktivitäten in den Freezones, die steuerlich freigestellt sind, dass es große Rekrutierungsarbeiten gibt, um hoch qualifiziertes Personal in London und in der EU abzuwerben. Das sind zum einen natürlich interessante Zeiten, die dort anstehen, aber man muss schon sagen, dass es in gewisser Weise auch einen Bruch mit der Vergangenheit gibt, wo man einfach jeden eingeladen hat, der kann da steuerfrei leben, kann da steuerfrei Business machen, jeder Influencer, jeder Online-Unternehmer, sondern man hat jetzt schon Quality Business "in mind", würde ich mal sagen.
Würden Sie das genauso sehen?
Diego Michel: Tatsächlich, ich kann sehr vieles von dem Gesagten absolut so unterschreiben. Ich glaube, es ist irgendwo in der Weiterentwicklung von den Vereinigten Arabischen Emiraten. Kann ganz, ganz viele Themen, die Sie angesprochen haben, sind absolut korrekt. Es gibt natürlich internationale Ausrichtungen, wo auch dieses Land in irgendeiner Form partizipieren muss, und das haben wir, da sehen wir, das ist ein Schritt genau in diese Richtung, von internationalen OECD-Standards, damit man auch versucht, eine Angleichung an internationale Standards hinzukriegen. Vielleicht gehe ich noch ein bisschen auf die Rahmenbedingungen ein für die Zuhörer, die das jetzt noch nicht im Detail studiert haben, sodass wir das vielleicht noch kurz erwähnen können. Es ist so, dass die VAE eine Gewinnsteuer eingeführt haben von 9%. Diese Einführung kam, wie bereits gesagt, diesen Sommer. Es gab eine Ankündigungs-Phase. Bis zu einem gewissen Grad blieb man im Unklaren, was es alles inkludiert ist und was exkludiert ist, sie wurde dann aber schlussendlich eingeführt und es ist so, dass auch heute, ich möchte das ganz klar betonen, noch relativ viele Punkte ungeklärt sind. Wir sind selbstverständlich nah dran an den Entscheidungsträgern, wir tauschen uns in regelmäßigen Abständen auch mit den Behörden aus, wir sprechen auch mit ganz vielen Experten hier, es gibt nach wie vor gewisse Punkte, die unklar sind, aber was man festhalten kann, sind diese neun Prozent Gewinnsteuer auf Gewinne, die um hunderttausend US-Dollar, also rund 350.000 Dirham übertreffen und es gibt Aktivitäten, Business Activities, welche exkludiert sein werden. Der Großteil davon wird allerdings wahrscheinlich inkludiert werden. Wie gesagt, es ist nach wie vor Work in Progress, es ist ein bisschen anders, als wir das vielleicht aus Europa kennen. Wenn Gesetze hier verabschiedet werden, dann werden sie implementiert und danach werden sie verfeinert und und da kommen jeweils noch Updates hinzu und es gibt natürlich auch diverse Stakeholders, die da nach wie vor Interessen anmelden und mit sich bringen. Also ich glaube, wir können noch nicht genau abschließend sagen, was das Bild dann schlussendlich sein wird. Aber was wir ganz klar sagen können, ist, dass diese 9% da sind. Die werden auch da bleiben. Es wird somit auch eine ganze Reihe an nachfolgenden Themenschwerpunkten natürlich implementiert werden, sei es das Thema Book Keeping, im weiteren Sinne natürlich auch das Thema Auditing. Also für mich ist es irgendwo ein nächster Schritt, den der Standort hier gehen will oder gehen muss, je nach Betrachtungsweise, und dementsprechend hat es uns nicht kalt erwischt, aber durchaus die ein oder andere zusätzliche Sitzung wurde einberufen vor ein paar Wochen, da doch sehr vieles sehr schnell geschehen ist. Da muss man jetzt einfach diese neuen Rahmenbedingungen bearbeiten und sich bestmöglich damit auseinandersetzen. Ich kann Ihnen sagen, ich habe fast täglich Gespräche genau über dieses Thema. Ich spreche sehr oft mit deutschen Unternehmern genau über diese Fragen, die Sie berechtigterweise auch anbringen und ich glaube, wenn man das gesamte Bild vorstellt und aufzeigt - und gerade auch in dem Sektor, wo die IFZA sehr aktiv ist, nämlich in diesem KMU, Small und Medium Size Bereich -, dann ist es durchaus so, dass man von einer Steuerlast reden kann, die durchaus noch äußerst vertretbar ist. Das sehen auch sehr viele Unternehmen, mit denen wir sprechen. Auch Kunden von uns, die natürlich auch mit einer gewissen Sorge uns angerufen haben und mit denen wir im regelmäßigen Austausch sind.
Die 9%, das ist eine Zahl, die durchaus aufhorchen lässt, aber wenn man das dann ein bisschen runterbricht, genauer ansieht und evaluiert, dann ist das durchaus eine andere Zahl, die dann am Ende des Tages stehen bleibt. Trotzdem ist eine Veränderung. Diese Veränderung ist natürlich relevant für den Markt, sie ist relevant für die Industrie und für uns ist es ganz wichtig, dass wir auch in dieser Veränderungen mitgehen und diese natürlich auch Gespräche einbinden und den Kunden einbinden. Ich kann aber mit Freude sagen, dass wir eigentlich nicht viele Kunden bislang verloren haben. Es ist einfach beratungsintensiver geworden. Natürlich ist es auch für uns ganz relevant, dass wir diese Themen besprechen, die Updates regelmäßig durchgeben und auch unsere Interessen stark vertreten gegenüber Behörden und genau solche Prozessen, die jetzt in Gange sind, um dieses Gesetz zu verfeinern und die Thematiken dann auch durchzugehen.
00:11:01 - Von Quantität zu Qualität
Sebastian: Sehr interessant! Haben Sie auch das Gefühl, dass sich jetzt in gewisser Weise auch ein bisschen in der Beraterszene, die ja in den letzten Jahren so gewachsen ist rund um Dubai, die Spreu vom Weizen trennt? Also ich hatte einige Kommentare gesehen von Beratern, wo ich jetzt nicht so sicher bin, wie gut sie sind. Die haben dann gesagt, okay, es bleibt alles business as usual. Wir können das dann irgendwie drehen und so und und dann macht man halt die Bücher so und so oder man gründet einfach zwei Firmen, dann ist man mit beiden unter dem Minimum etc. Aber meiner Erfahrung nach, ich bin jetzt schon einige Jahre in diesem Business, es macht keinen Sinn bei solchen Entwicklungen gegen den Strom zu schwimmen. Man muss das im Grunde genommen akzeptieren, dass es so ist und muss sich danach orientieren, das Beste draus machen und entsprechend das Business neu ausrichten, so dass es passt. Wie Sie gesagt haben, die 9 % sind ja international gesehen sehr günstig und sehr positiv. Ich meine, das darf man natürlich nicht vergessen und es gibt ja großzügige Sonderregelungen und so weiter. Jeder der dort wohnt und selbstständig ist, muss, glaube ich bis zu umgerechnet ungefähr 1 Mio. € sowieso keine Steuern bezahlen. Es gibt also schon viele positive Ausnahmen, also sicherlich kein Grund, Panik zu kriegen. Aber man muss schon diese Neuentwicklung, die das Land macht, irgendwo akzeptieren und sich zu eigen machen, sagen "Ok, ich will da gerne dabei sein und jetzt gehen wir halt in eine neue Phase rein."
Diego Michel: Ja, auch das kann ich absolut so unterschreiben. Ich glaube, es wird vielleicht, um auf die ursprüngliche Frage nochmal einzugehen, eine gewisse Bereinigung geben im Markt. Der Beratungsaufwand wird auf jeden Fall intensiver, dementsprechend muss natürlich die Qualität da mitgehen, das ist ganz klar und ich glaube, dass bei jedem, der in irgendeiner Form beratend Unternehmen unterstützt, welche diesen Schritt machen möchten, ist natürlich eine Selbstverantwortung da, dass man sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzt. Die IFZA bietet hier unterschiedliche Möglichkeiten an, da können wir vielleicht später noch ein bisschen darauf eingehen, wie wir auch unsere Partner unterstützen weltweit, aber natürlich ist es so, dass ein gewisses Erwachsenwerden stattfindet in der ganzen Industrie und ob da jeder mitziehen wird oder nicht, das kann ich heute noch nicht beurteilen, da ist noch ein bisschen früh dafür, aber auf jeden Fall ist so, dass die Qualität steigern wird, sie muss sich auch steigern und dementsprechend auch die Anforderungen an diese Industrie und an dieses Business und natürlich auch an uns als als Freezone. Ich glaube aber auch, dass man das ein bisschen zweiteilen kann. Wir hören unterschiedliches Feedback, das ist immer ganz interessant, wenn man das mit der europäischen Brille betrachtet, dann ist es sehr oft eine ganz andere Wahrnehmung als wenn das aus dem asiatischen, indischen oder afrikanischen Raum kommt. Da sind diese Themen eigentlich nicht allzu groß, da werden sie nicht allzu groß diskutiert und wir sind natürlich sehr international sprich, wir haben wirklich Kunden auf der ganzen Welt und da gibt es durchaus regionale Unterschiede in der Wahrnehmung zu diesen Thematiken. Aber natürlich bin ich zuständig für die europäischen Märkte und dieser Podcast ist ja auch speziell für deutschsprachige Kunden und da ist es einfach so, dass wir merken, es ist beratungsintensiver geworden, es braucht die Kompetenz, um auch solche Fragen zu beantworten, weil jedes Unternehmen, das diesen Schritt machen möchte, kommt sowieso mit einer Vielzahl an Fragen und einer Vielzahl an Thematiken und das ist jetzt einfach noch eine zusätzliche, die da mit reinkommt. Und ich möchte noch darauf hinweisen: Ich glaube, eines der großen Themen, die wir neben dem Steuersatz diskutieren, das sind natürlich auch die Themen von Book Keeping, Auditing und so weiter und sofort. Das ist etwas, was damit ja auch einhergeht und dementsprechend sind auch dazu viele Fragen da, aber auch mögliche neue Geschäftsfelder, die interessant sind, wenn man diese Services dann auch anbieten kann und auch da wiederum versuchen wir, Lösungen zu bieten. Also ich glaube, auch in jeder Veränderung liegt eine große Chance, wenn man diese auch anerkannt und nutzt. Da kommen wir vielleicht später nochmal drauf zurück. Aber wir versuchen uns, auf dieses sehr schnelllebige Umfeld hier, dieses Business-Umfeld, das wirklich sehr schnelllebig ist, stets neu einzustellen und den Kunden auch den bestmöglichen Service zu bieten.
00:15:24 - Dubai und seine Standortvorteile
Daniel: Klasse, dann werden wir jetzt vielleicht direkt auf die IFZA zu sprechen kommen. Unter dem ganzen Kontext, der jetzt hier schon angerissen wurde, also auch den steuerlichen Veränderungen, der Situation, gewisse Anreize oder auch vielleicht abgeschwächte Anreize für Dubai als Standort, was ist jetzt der besondere Reiz oder der Vorteil, wenn ich mit meinem Unternehmen oder mit meiner Geschäftsidee zu Ihnen komme?
Diego Michel: Ich bin absolut überzeugt davon, dass die Steuerthematik nur ein Teil von dem Standort in Dubai ist und je länger ich hier bin, desto mehr bin ich überzeugt, dass das eigentlich ein kleiner Aspekt ist. Es gibt so viel mehr, was sowohl das Land wie aber auch die Stadt wie aber auch wir als Freezone hier anbieten können. In erster Linie ist es einfach mal wichtig zu betrachten, dass die VAE und und in erster Linie natürlich Dubai einer dieser globalen Mega-Hubs ist. Es ist ein absolutes Zentrum für eine Vielzahl an unterschiedlichen Märkten, sei das natürlich im Nahen Osten, wo es der absolute zentrale Hub ist, aber auch die Nähe zu den asiatischen Märkten, die Nähe zu den afrikanischen Märkten, natürlich auch die Nähe zu den europäischen Märkten. Es ist einfach einer der ganz zentralen Hubs. Ich meine, wir haben das mal ausgerechnet, ich glaube, innerhalb von 6 Flugstunden hat man irgendwo um die zweieinhalb Milliarden Menschen oder mögliche Kunden, die man erreichen kann, und ich glaube, das ist weltweit einzigartig. Also allein schon der Standort selber ist einfach eine wahnsinnig interessante Ausgangslage für ganz viele Unternehmer weltweit, welche in unterschiedlichen Märkten aktiv sein möchten und können. Zum anderen glaube ich, ist es ein wahnsinnig business-freundliches Land und auch die Stadt. Wir erleben das jeden Tag, wie schnell und wie unkompliziert die Prozesse hier sind. Es ist sehr, sehr anspruchsvoll. Man muss immer mit dabei bleiben, weil das stetige Veränderungen ist , was wir ganz klar sehen. Aber für jeden Unternehmer, der sich hier in irgendeiner Form betätigen möchte, hier Business machen möchte oder auch hier etwas aufbauen möchte, ist es ein sehr, sehr freundliches Umfeld, um sich hier anzusiedeln. Die Regulatorien sind nach wie vor sehr tief, innerhalb von einem Monat kriegen wir normalerweise eigentlich alles hin mit Visum,mit Business-Lizenz, mit Office. Das sind einfach Timelines, die glaube ich so fast nirgendwo auf der Welt gefunden werden und und wenn man auch hier lebt, dann merkt man einfach auch, dass da ein Drive ist, den man sehr selten findet. Es findet Networking statt, es gibt unterschiedlichste Industrien, die hier vor Ort sind. Man denkt in erster Linie schnell an Öl und Gas, wenn man an den Nahen Osten denkt, aber es ist interessant zu sehen, dass über 90% der Firmen in der VAE KMUs sind, aus unterschiedlichsten Bereichen und sofort, wenn irgendwo neue Trends entwickelt werden, erarbeitet die VAE auch Rahmenbedingungen, damit diese Trends auch bei uns sind. Es gibt sehr viele Startups, es gibt sehr viele junge Unternehmen, die zu uns kommen. Das ist einfach eine interessante Plattform, um sich hier zu positionieren und das sehen wir natürlich auch ganz klar in unserer täglichen Arbeit, dass wir unterschiedlichste Anfragen haben von diversen Industrien, aus diversen Märkten und diversen Ländern auch. Also ich glaube, der Dubai-Standort per se, ich kann das nicht hoch genug halten, das ist glaube ich einer der interessanten Standorte weltweit, wenn man sein Business erweitern möchte und wenn man sich diese Märkte erschließen möchte.
Zum anderen ist es auch so, dass wir uns natürlich genau auf diese Rolle ausgerichtet haben und versuchen, genau solche Bedürfnisse bestmöglich abzudecken, unkompliziert, schnell, vereinfachte Lösungen anzubieten, ohne große Bürokratie, ohne große regulatorische Hindernisse, diese Möglichkeiten zu entwickeln, so dass der Unternehmer sich nicht allzu lange mit der Gründung befassen muss, sondern relativ schnell loslegen kann und seine Arbeit aufnehmen kann.
00:19:27 - Die Vorteile der IFZA
Daniel: Jetzt muss ich nochmal nachhaken und das für unsere Zuschauer und Zuhörer nochmal plastisch machen. Ich kann ja normal in Dubai mein Unternehmen gründen, kann meinen Wohnsitz, meinen Unternehmenssitz in Dubai haben. Vielleicht können Sie nochmal für unsere Zuschauer und Zuhörer besonders hervorheben: Wir sprechen jetzt hier über die IFZA, was das jetzt genau ist und was Sie jetzt darüber hinaus für Vorteile bieten. Also warum komme ich zu Ihnen und mache das nicht woanders außerhalb. Ich denke, das müssen wir nochmal ganz klar herausstellen.
Diego Michel: Auf jeden Fall, sehr gerne sogar. Das ist eine sehr gute und sehr wichtige und relevante Frage. Vielleicht ganz kurz, gehen wir nochmal einen Schritt zurück. Was ist eigentlich eine Freihandelszone? Eine Freihandelszone ist grundsätzlich ein geographisch abgegrenzter Wirtschaftsraum, eine Wirtschaftszone und innerhalb von dieser Zone gelten spezielle Regularien, spezielle Gesetze, spezielle Prozesse, die es so ansonsten nicht gibt. Wir haben mittlerweile fast seit 40 Jahren unterschiedliche Freezones in den VAE und das gibt es nicht nur hier in den Emiraten, sondern auch in anderen Ländern im Nahen Osten. Die IFRA ist eine relativ junge Freezone. Uns gibt es seit etwa 5 Jahren. Seit 3 Jahren sind wir in Silicon Oasis, etwa 15 Minuten vom Dubai Downtown entfernt, also vom weltbekannten Burj Khalifa ist eigentlich wirklich eine kurze Taxifahrt, wo wir davon entfernt sind. Was Sie bei uns haben, sind zwei ganz große Vorteile. Zum einen ist es so, dass es keine Beschränkung gibt, was ausländisches Eigentum anbelangt, sprich man ist zu 100% Eigentümer seines Unternehmens. Es gibt also keinen lokalen Investor, der noch in irgendeiner Form dazustoßen muss. Zum anderen ist es auch so, dass es keine Beschränkungen gibt, wenn es um irgendwelche Rückführung von Kapital oder Gewinn geht. Das bedeutet, es ist wirklich im Eigentum des Unternehmers angedacht. Das ist mal die ganz grundsätzliche Idee. Jetzt vielleicht ein bisschen spezifischer, was die IFZA macht und der Name sagt es schon, wie Sie das anfangs erwähnt haben. Das I steht für international und das ist ganz klar unsere Ausrichtung. Wir haben eine ganz starke Ausrichtung auf die internationalen Märkte.
Das bedeutet, wir suchen Leute, die ganz konkret aus den jeweiligen Märkten kommen, die Sprache sprechen, die Kultur, die Unternehmenskultur, gut verstehen und somit auch bestmöglich beraten. Ich bin Teil des internationalen Teams, wie gesagt, ich bin aus der Schweiz, meine Teamkollegen sind in erster Linie aus Deutschland, wir sind ein deutsch geführtes Unternehmen. Das bedeutet, wir haben das ganze Management, das auch deutsch ist, aber ich habe auch Kollegen, die sind aus Russland für den russischen Markt, ich habe Kollegen, die sind aus China, die betreuen den chinesischen Markt.
Ich habe Kollegen aus Südamerika, die betreuen die Spanisch sprechenden Märkte. Wir suchen ganz klar, dieses lokale Verständnis mit reinzubringen und dieses International voranzubringen. Ich glaube, das ist ein großer Vorteil. Wenn ich mit Kunden spreche, dann ist es einfach oft so, dass die Sprache ein wichtiger Faktor ist, dass man einfach aus der Muttersprache kommunizieren kann, dass man aber auch sehr gut die lokalen Bedürfnisse versteht, weil jedes Land natürlich andere Anforderungen, andere Regulatorien mit sich bringt und dementsprechend versuchen wir, dem auch gerecht zu werden.
Die IFZA selbst, neben anderen Freezones, die auch sehr tolle Arbeit machen und natürlich auch ihre Berechtigung haben, fokussiert sich auf KMUs in internationalen Märkten, ganz starken Fokus auf auf Europa, in erster Linie auf die DACH-Märkte, aber natürlich auch auf andere interessante, zielgerichtete Märkte.
00:23:15 - Die Freezone in der Praxis
Daniel: Jetzt vielleicht nochmal, wer sich das jetzt noch nicht so richtig vorstellen kann, weil er noch nie in einer Freezone ein Unternehmen gegründet hat, vielleicht können Sie mal kurz den Zuschauern und Zuhörern beschreiben, wie man sich das direkt bei Ihnen vor Ort vorstellen kann. Ist das eine "gated" Fläche mit einem großen Zaun drumherum, in der Art Schlagbaum geht hoch und man geht rein? Gibt es dort vielleicht auch ein eigenes Zollager? Es gibt ja Freihandelszonen, die sich zum Beispiel besonders hervortun, indem sie eine besonders beschleunigte Zollabwicklung haben, das heißt man bekommt die Ware viel, viel schneller vielleicht in die Zone rein oder wieder raus und so weiter. Also was bieten Sie da vielleicht für Vorteile gegenüber anderen oder wie kann man sich das generell bei Ihnen vorstellen, wenn ich mich dafür entscheide, nicht außerhalb, sondern bei Ihnen ansässig zu werden?
Diego Michel: Ja, absolut. Guter Punkt. Also einen Zaun haben wir nicht. Da kommt also jeder rein oder raus, wie er möchte, das ist also offen, aber es ist natürlich eine geographisch abgegrenzte Region. Das ist korrekt, wir sind in Dubais Silicon Oasis. Das ist ein Viertel in Dubai selbst und innerhalb von dieser Zone haben wir unsere Offices und auch die ganzen Angebote, die wir anbieten. Es ist also eine offene Nachbarschaft, wo man reingehen kann, aber wir operieren darin. Das Zollthema ist übrigens dasselbe bei uns auch, das habe ich vergessen zu erwähnen, das natürlich genau dasselbe. Vielleicht ein bisschen zum Prozess, wie funktioniert das eigentlich? Das ist ein relativ simpler Prozess, der tatsächlich wirklich wenige Grundvoraussetzungen mit sich bringt. Also natürlich muss man in erster Linie eine Business-Idee haben, ein Business entweder schon haben oder gründen. Wir bieten eine Vielzahl an Services an. Die zentrale Frage bei uns ist natürlich die Business-Lizenz. Die Business-Lizenz kann bei uns erworben werden.
Wir haben über 800 unterschiedliche Business Activities, unter denen der Kunde auswählen kann, je nachdem, was er für Aktivitäten hat und was er für Industrien bedient. Wenn diese Business-Lizenz angefragt wird, das dauert in der Regel irgendwo zwischen 7 bis 10 Tagen, dann wird die Lizenz ausgestellt. Das heißt, man hat dann die legale Grundlage, um mit der Tätigkeit anzufangen. Dann ist es natürlich sehr oft so, dass wir auch Visum-Lösungen anbieten, also dass die Leute dann hierher ziehen wollen nach Dubai, Mitarbeiter einstellen. Das heißt, wir bieten die gesamten Visum-Services, die ganzen Prozesse an. Wenn jemand ein Visum braucht, das ist eine sogenannte Emirates ID. Das ist eine kleine Karte, wo eigentlich alles darüber läuft, das ist der Ausweis, den man braucht, wenn man hier leben möchte, wenn man eine Wohnung will, ein Auto kaufen will und so weiter und sofort. Da bieten wir von A bis Z den ganzen Prozess an für jeden, der in irgendeiner Form hierher kommt. Also ich glaube, wo wir uns ganz klar abheben, ist einfach, dass wir weitaus mehr bieten, als einfach nur das klassische Produkt. Das klassische Produkt habe ich gerade erklärt, das ist die Lizenz und das Visum, aber wo wir stark sind, ist, dass wir ein IFZA-Ecosystem aufgebaut haben. Innerhalb von diesem Ecosystem gibt es unterschiedliche Services, die wir anbieten können. Sei es Hilfe, wenn es um Bankkonten geht, das ist immer wieder ein großes Thema, wie kriege ich ein Bankkonto. Wir haben eine Banking-Abteilung, die mit unterschiedlichen lokalen Banken eng zusammenarbeitet und da Lösungen für jeden möglichen Case sucht. Wir haben Healthcare-Lösungen, wir haben IFZA-Car-Lösungen, wenn ein Unternehmer sofort ein Auto braucht. Wir haben natürlich die Property-Lösungen. Wir können alles anbieten von Büroflächen bis zur Ausstattung von den Büros.
Wir haben Lösungen, was das Thema IFZA-Academy anbelangt. Das ist ein Schulungsraum, wo wir unsere Partner, aber auch unsere Mitarbeiter stetig weiterbilden und dieses IFZA Ecosystem wird stetig ausgebaut. Ich habe an anfangs erwähnt zu der Thematik Bookkeeping. Wir werden anfangen, Bookkeeping-Lösungen anzubieten. Also wir sind ein One-Stop-Shop für einen Unternehmer, der hierher nach Dubai kommen möchte. Wir können den ganz, ganz großen Teil aller Bedürfnisse dieses Unternehmens mit einer Kontaktperson anbieten und mit dem Unternehmen abschließen. Das ist, glaube ich, der ganz entscheidende Vorteil. Ja, die Lizenz und auch das Visa, das stehen wir natürlich in enger Konkurrenz mit ganz vielen anderen, aber wir gehen weitaus darüber, wir gehen viel weiter, wir bieten eine Vielzahl an Services an, welche ganz, ganz relevant sind, ganz wichtig sind. Und das alles kann mit einer Kontaktperson bearbeitet werden, und ich glaube, das ist der ganz große Vorteil, den wir bieten können.
Und auch da, ich zitiere gerne unseren Chairman Martin Pedersen, der sagt immer sehr gerne: " We are simply at the beginning", wir fangen gerade erst an. Wir sind jung und dynamisch. Das bedeutet, wann immer wir Anfragen kriegen für weitere Services, für weitere Ideen, dann wird das sofort angeguckt und dann versuchen wir kundenfreundliche und kundenspezifische Lösungen zu finden, die weitaus darüber hinausgehen über die klassische Lizenz. Ich glaube, das ist das, was uns in erster Linie ausmacht, wo wir auch stark sind, wo wir auch wirklich gute Resonanzen kriegen. Das andere, vielleicht auch noch 2 bis 3 Wörter dazu, das andere ist, dass wir in einem etablierten Partner-System arbeiten. Das bedeutet, wir haben Partner weltweit, mit denen wir eng zusammenarbeiten. Das können Consultant-Firmen sein, das können Steuerberater sein, das können Anwaltskanzleien sein, welche wiederum ihre Kunden betreuen und über dieses Partnernetzwerk versuchen wir natürlich auch, an neue Kunden zu kommen und gemeinsam in enger Partnerschaft mit hervorragenden, sehr guten Partnern schaffen wir auch wieder diesen Bezug zu diesen lokalen Anforderungen. Also wenn das jetzt bedeutet, ein deutscher Unternehmer will nach Dubai ziehen - wir sind der Gateway für alles, was hier unten in den Vereinigten Arabischen Emiraten passiert, aber wir arbeiten auch mit Partnern in Deutschland und anderen Ländern zusammen, die dann auch helfen, wenn um Wegzugssteuern, mögliche Behördengänge und so weiter und sofort geht. Das ist ein Zusammenspiel von Partnerschaften in den einzelnen Märkten, und wir haben hier unten in Dubai eine One-Stop-Solution, wo wir den überwältigenden Teil der Anfragen lösen können, für die Unternehmen, die zu uns kommen wollen.
00:29:39 - Für welches Unternehmen ist die IFZA die richtige Wahl?
Sebastian: Ist denn jetzt ihre Freezone, Herr Michel, vor allen Dingen geeignet für Dienstleistungsunternehmen oder haben Sie zum Beispiel auch Lager und und mögliche Produktionsflächen, sodass auch jemand, der jetzt sagen möchte, ich möchte irgendwas produzieren, dort auch ein Unternehmen gründen und ein Zuhause finden kann?
Diego Michel: Ja, also grundsätzlich sagen wir zu nichts nein. Das ist schon klar, es gibt eigentlich nichts, was es nicht gibt. Wir versuchen natürlich, jeden zu uns zu holen. Wir haben auch Lagerstätte, die wir anbieten können, sollte das der Fall sein. In erster Linie sind wir ganz klar ausgerichtet auf Dienstleistungen, ich glaube, das kann man so sagen, das ist sicherlich unsere Core-Kompetenz, wo wir sehr stark sind, wo wir sehr schnell sind und auch diese Sachen umsetzen können, aber man hat auch immer wieder mal Anfragen für unterschiedlichste Industrien und die versuchen wir auch zu bedienen.
Also es kann auch sein, dass wir Leute haben, die bei uns produzieren wollen. Es gibt Leute, die Lagerhallen brauchen. Wenn wir die selber nicht anbieten können, dann haben wir Partnerschaften mit anderen Freezones, wo man diese Lagerhallen auch anmieten kann. Also diese Möglichkeiten gibt es auch, aber ich sag schon, der Fokus liegt in erster Linie auf Dienstleistungen, den Commerce Bereich, wo wir sicherlich am stärksten sind, das ist korrekt.
Daniel: Eine Frage ganz am Rande: Diese Firmengründung, was immer wieder als Vorteil einer Freezone in Dubai herausgestellt worden ist, Sie haben es auch schon angetönt, also in der Freezone kann mir das Unternehmen, das ich gründe, zu 100% gehören. Das ist ein Vorteil. Ein Vorteil ist auch, dass wohl weniger spezielle Anforderungen an die Substanz, also zum Beispiel die Bürofläche, gestellt werden. Mit der ausländischen Beteiligung von 49%, ist das eigentlich noch aktuell? Wird das irgendwann generell komplett wegfallen, außerhalb einer Freezone, oder wie sehen Sie das?
Diego Michel: Ja, da gibt es Bestrebungen. Da gibt es auch Veränderungen. Ob das stetig so bleibt, das wage ich zu bezweifeln, ganz ehrlich, man sieht auch schon, dass es da Bewegungen gibt, dass das auch bei einer Mainland Company nicht zwingend der Fall sein wird. Es ist aber spekulativ, was da genau passiert. Da begebe ich mich ein bisschen aufs Glatteis, ehrlich gesagt, denn, wie gesagt, die Entscheidungen werden hier sehr schnell gefasst. Wir konzentrieren uns in erster Linie auf das, was wir anbieten können. Wie es beim Mailand aussieht wird sich zeigen, wie diese Entwicklung aussieht. Bei uns ist es wichtig, dass wir diese 100% Eigentümerschaft bei uns behalten können, ganz klar, und dass dem Unternehmer das Unternehmen auch gehört und Zugang hat zu sämtlichen Aktivitäten, Zugang zu sämtlichen Dokumenten, die notwendig sind. Ich glaube, das ist für uns zentral. Wie das weitergeht und was da für neue Bestimmungen kommen können, das ist ein bisschen spekulativ. Aber ich denke mal, es wird wahrscheinlich irgendwann auch darauf hinauslaufen dass eine Eigentümerschaft zu 100% auch beim Mainland dann möglich sein wird.
Daniel: Wie viele Unternehmen gibt es denn jetzt in der IFZA schon? Wie viele Kunden und vielleicht auch wie viele deutsche Unternehmen oder Unternehmen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz gibt es denn bei Ihnen schon?
Diego Michel: Ja, sehr gute Frage. Ich glaube, wir sind mittlerweile bei 23.000 Lizenzen, die wir aufgestellt haben in den letzten 3 Jahren. Sprich 23.000 Unternehmer, die zu uns gekommen sind. Wir haben eine sehr, sehr hohe Renewal-Rate. Das ist natürlich etwas, was uns auch sehr freut. Das bedeutet, dass wenn eine Lizenz wieder erneuert werden muss, dann findet das zu einem ganz, ganz großen Teil auch statt. Das spricht für uns und das spricht natürlich auch für den Standort Dubai. Es gibt natürlich viele, die sagen, ich mache eine Lizenz für ein Jahr, dann gucke ich mal, wie sich das entwickelt und will da nicht allzu große Risiken eingehen und werde danach entscheiden, ob ich das weiterführen werde oder nicht.
Das ist also ein sehr hoher Anteil. Deutschland oder DACH ganz allgemein, ich glaube, die letzten, neuesten Zahlen hätte ich jetzt nicht. Das ist natürlich nicht der überwältigende Teil, aber wir sehen da schon durchaus jeden Monat, ich denke, um die 50 bis 100 Anmeldungen, die wir auch mit deutschsprachigen Kunden haben. Das freut uns natürlich enorm und was wir auch sehen, und das glaube ich, ist eigentlich wichtiger, ist, dass die Nachfrage nur in eine Richtung geht und und zwar nach oben. Deswegen ist das auch ein Markt, von dem wir glauben, da ist sehr viel Potenzial in den nächsten Monaten und Jahren da und dementsprechend haben wir auch den Fokus auf diese Märkte.
Sebastian: Ich glaube, wir werden jetzt ja, soweit ich das hier einschätze aus der Ferne, letztlich eine Entwicklung sehen, wo die Freezone Company, die ja oftmals, bisher jedenfalls, eine Briefkastenfirma ist, die jemand vielleicht auch einfach genutzt hat, um dort die Aufenthaltserlaubnis zu erlangen, wenn man das Ganze jetzt sieht, auch im Kontext der neuen steuerlichen Gesetzgebung, dann ja dort auch schon ganz klar großer Wert darauf gelegt, dass diese Struktur mit Leben gefüllt wird. Das heißt, man sieht nicht mehr nur irgendwelche leeren Büroräume, sondern man möchte wohl tatsächlich dorthin gehen, dass man dort auch Leute hat, die dort arbeiten, dass die Wertschöpfung in der Freezone selbst stattfindet, dass man lokale Mitarbeiter verwendet, nicht irgendwelche Freelancer, die weltweit verteilt sind, sondern dass alles stark konzentriert ist. Und das ist ja auch eine der Bedingungen letztlich für die steuerlichen Vergünstigungen.
00:35:06 - Leben und arbeiten in Dubai
Sebastian: Einer der Vorteile von Dubai ist ja doch, dass Dubai eine hohe Lebensqualität bietet, um auch dort zu leben und ja auch Wohnraum bietet, um dort zu leben. Aber ist es auch realistisch, ein Team aufzubauen von Mitarbeitern, die nicht alle unbedingt ein sehr hohes Gehalt verdienen? Ist es auch möglich, bezahlbaren Wohnraum in Dubai zu finden? Sodass man realistisch sagen kann, entweder ich werde dort einige Mitarbeiter hinschicken oder dort anderweitig jemanden rekrutieren?
Diego Michel: Natürlich. Auch da gibt es wieder ganz viele interessante Punkte. Darauf möchte ich kurz eingehen. Unser Ziel ist natürlich, die Freezone mit Leben zu füllen, wie Sie das am Anfang erwähnt haben. Das ist ein ganz erklärtes Ziel von uns. Wir arbeiten sehr eng mit unseren Kunden und unseren Lizenznehmern zusammen. Wir veranstalten unterschiedliche Events, wir versuchen, das das Thema Networking stärker aufzubauen, so dass sich die Kunden untereinander vernetzen können, damit es auch Möglichkeiten gibt, um neue Business-Möglichkeiten zu garantieren.
Das ist für uns ein ganz wichtiges Anliegen und dementsprechend versuchen wir alles, was wir in irgendeiner Form machen können, um zusätzliche Wertschöpfung zu generieren, zusätzliche Wertigkeit zu generieren, das machen wir natürlich. Zu Dubai, ich denke, viele Zuhörer werden die Stadt wahrscheinlich ein bisschen kennen, im Winter vielleicht mal hier gewesen sein. Ich kann das wirklich nur unterschreiben. Das ist ein Ort mit einer sehr hohen Lebensqualität. Es bietet unglaublich viel sowohl was Karrieren anbelangt, natürlich auch, was das private Leben anbelangt. Es ist ein sehr schöner Ort. Man sieht auch die Entwicklung, die ist nach wie vor einfach beeindruckend. Man hat sicherlich schon sehr viel darüber gelesen und gesehen, aber es ist auch weiterhin einfach beeindruckend. Man sieht das einfach an der Anzahl der Menschen die nach Dubai kommen. Das ist ungebrochen, die Nachfrage ist ungebrochen und dementsprechend wächst die Stadt auch. Es wird überall gebaut und es entstehen überall neue Wohnblocks und überall entstehen neue Viertel. Um genau diese Nachfrage und diesen Trend natürlich auch auszugleichen und damit man auch irgendwo bezahlbaren Wohnraum hat, dass auch unterschiedliche Menschen in diesem Land leben können. Ich meine, die IFZA ist das beste Beispiel dafür. Wir sind 300 Mitarbeiter und wir haben über 50 Nationalitäten, die bei uns arbeiten, also das ist ein wunderbares Beispiel, wie Dubai funktioniert. Wir haben Menschen aus der ganzen Welt, die bei uns arbeiten, teilweise natürlich auch mit unterschiedlichen Gehaltsstrukturen. Das ist ganz klar, aber dementsprechend gibt es auch unterschiedliche Regionen, unterschiedliche Bezirke in Dubai, welche bezahlbaren Wohnraum anbieten und natürlich ist die Grenze nach oben offen. Ich habe noch nie gehört, dass es in irgendeiner Form nicht mehr bezahlbar ist. Also ich kann Ihnen sagen, es ist nach wie vor günstiger als in Zürich zu leben, was nicht unbedingt das beste Beispiel ist, aber definitiv bezahle ich für meine Wohnung weniger als in der Stadt Zürich und das wäre doch ein gutes Beispiel, dass es auf jeden Fall immer noch geht.
Sebastian: Das ist ja auch ein wichtiger Punkt. Ich glaube, die Lebensqualität darf nicht unterschätzt werden und das höre ich auch von meinen Mandanten. Die Mandanten zum Beispiel, die jetzt schon zum Teil in Dubai sind, die dann auch dort bleiben wollen, Steuer hin oder her, die sagen, ok, vielleicht finde ich auch in Europa irgendwelche Länder, wo man jetzt wenig Steuern bezahlt, Zypern oder Malta oder so, und ich meine, ich kenne Malta, ich habe da auch mal selbst gewohnt, das ist natürlich komplett anders als in Dubai. Zypern oder Malta ist schon was anderes als eine moderne Großstadt, die die Möglichkeiten bietet, die Dubai bietet im Sinne von Shopping, von Lifestyle, von Freizeit, Restaurants und so weiter und sofort. Das muss man ganz klar sagen, das ist einfach schwierig, irgendwo anders zu finden, gerade in diesem steuergünstigen Bereich. Man kann zum Beispiel auch sagen, dass Singapur oder so möglich wäre, aber da ist es wahnsinnig schwierig mit dem Visum auch erheblich teurer, also da gibt es schon wenige Orte, würde ich mal sagen, auf der Welt, wo man diese Kombi hat an sehr hoher Lebensqualität, sehr vielen Möglichkeiten, top modern, gute Business-Möglichkeiten. Deshalb glaube, das wird auch einer der Haupt Selling Points von Dubai bleiben, dort zu leben, also nicht nur irgendeine Firma zu gründen, sondern dort wirklich auch zu leben.
Diego Michel: Absolut, ich kann das zu 100% so unterschreiben. Das ist völlig richtig. Wir heben uns da massiv auch von genannten anderen Standorten ab, die sicherlich auch alle ihre Projekte und ihre Bedürfnisse abdecken, aber ich glaube, dass Dubai da ein bisschen aus dem Rahmen fällt. Ich glaube auch, wenn man jetzt nochmal ein bisschen auf das deutsch-emiratische Verhältnis guckt, auch da ist sehr interessant zu sehen, wie eng dieses Verhältnis ist. Es gibt sehr, sehr enge Beziehungen zwischen den beiden Ländern, es gibt eine Vielzahl an deutschen Menschen, die hier leben, die sich hier niedergebracht haben. Es gibt deutsche Spitäler, es gibt deutsche Schulen mit deutscher Sprache, es gibt auch eine Schweizer Schule hier in Dubai. Also man sieht einfach, dass dieser Austausch sehr wichtig ist, sehr relevant ist, und auch diese Fragen kriegen wir immer wieder, wenn eine Familie hier herunter zieht, wie machen wir das mit den Kindern, gibt es da gute Ausbildungsplätze, gibt es gute akademische Wege, die man gehen kann, was gibt es für Schulen und so weiter und sofort. Das ist für uns natürlich schön zu sehen, das es da eine so enge Zusammenarbeit gibt und gerade die deutschen Schulen sind für uns sehr, sehr wichtig und für unsere deutschen Kunden. Da bietet Dubai einfach sehr viele Möglichkeiten, die man sonst nicht überall in diesem Maße hat selbstverständlich. Und die Nähe zum Zuhause ist auch schön, in 6 Stunden ist man zu Hause respektiv die Familie und Freunde sind in 6 Stunden hier, was natürlich auch zusätzliche ein Vorteil ist. Man ist irgendwo weit weg, aber man ist nicht zu weit weg von zu Hause.
Daniel: Jetzt ist es ja so, ich bekomme momentan seit einigen Wochen jeden Tag auf meinem Handy eine Extremwetterwarnung, immer wenn es über 33 oder 34 Grad ist, kommt jetzt eine extreme Hitze-Warnung. Wieviel Grad haben Sie denn heute in Dubai?
Diego Michel: Ich schau kurz auf mein Handy, ich glaub ich bin jetzt bei 39 Grad, um zehn vor sechs abends.
Daniel: Man spricht ja überall davon, es wird überall noch heißer. Das heißt, erwartet man jetzt demnächst 60 Grad in Dubai? Das ist ja auch ein Grund zu überlegen, wohin wandere ich aus? Ist es jetzt heißer geworden, wenn man das vergleicht mit den letzten 20 Jahren in Dubai? Es es gibt ja einige Länder, wo es heißer wird? Wie ist denn da die Prognose?
Diego Michel: Also ich glaube, mit einem Satz kann man das beantworten. Es ist heiß, das ist überhaupt keine Frage. 40 Grad, das kann man nicht debattieren, das ist sehr heiß. Gott sei Dank gibt es hier Klimaanlagen, die man benutzen kann in Büroräumen, Hotels und Restaurants und so weiter und sofort, aber der Sommer ist natürlich heiß. Also von den letzten 25 Jahren könnte ich nicht genau die Klima-Tabellen sagen, ich glaube aber, dass es da keine allzu großen Veränderungen gibt. Man hat mir gesagt, als ich hergekommen bin, ich komme eigentlich zu einer schlechten Zeit. Im Sommer gibt es einfach 3 Monate, die sind sehr anstrengend, die sind sehr heiß. Ich nehme das natürlich auch so wahr, trotzdem ist es immer noch absolut lebenswert, man kann diverse Sachen machen, natürlich, der Herr Sauerborn hat es vorhin schon angesprochen, es gibt sehr, sehr viele Freizeitgestaltungsmöglichkeiten und dann haben wir 8 Monate ab Oktober bis irgendwo April, Mai einfach die wunderschönen, trockenen, warmen Winter und das ist natürlich wirklich traumhaft. Also ich glaube, heißer wird es nicht, keine 60 Grad. Also ich gehe nicht davon aus. Natürlich gibt es Tage, die eher nochmal ein bisschen heißer sind, aber ich kann Ihnen sagen, irgendwann spielt es auch keine Rolle mehr, ob es 42 oder 45 oder 40 ist. Es ist einfach heiß. Das ist einfach so.
Sebastian: Da spielt es dann keine Rolle, ob die Temperatur sich weltweit 1,8 Grad erhöht, ich meine, da sind 42 oder 44 Grad auch egal.
Diego Michel: Ja, das ist dann irgendwann nicht mehr entscheidend, genau.
00:43:20 - Kosten und Dauer der Unternehmensgründung in der IFZA
Daniel: Jetzt mal zurück zum Business, jetzt hat also der eine oder andere Zuschauer schon über 40 Minuten zugehört und sagt, wenn ich da jetzt zu dem Herrn Michelle komme und ich würde jetzt bei Ihnen eine Firma gründen, wie lange dauert denn das? Also ich komme jetzt zu Ihnen, stelle mich vor, habe mein Gründungsvorhaben... Und können Sie auch etwas zu den Kosten sagen? Was kostet ungefähr ein kompletter Prozess? Wieviel Geld muss ich da auf dem Konto haben und mitbringen? Wie läuft das ab?
Diego Michel: Ja, sehr gerne, gute Frage. Es ist sehr spezifisch auf den Kunden ausgerichtet, natürlich, deswegen gibt es keine generellen Antworten diesbezüglich. Ich kann vielleicht ein bisschen die klassischen Anfragen beantworten und auch die Prozesse diesbezüglich. Ich würde sagen, eine Lizenz, die kriegen wir innerhalb von 7 bis 14 Tagen hin. Ein Visa kriegen wir ebenfalls innerhalb von 7 bis bis 21 Tagen hin, also innerhalb von 3 Wochen sind die notwendigen Dokumente normalerweise hier.
Daniel: Läuft das parallel oder läuft das sequentiell? Heißt das, innerhalb von 21 Tagen habe ich alles oder muss erst die Lizenz beantragt werden und dann das Visum?
Diego Michel: Ja, sowohl als auch, also normalerweise ist es so, dass sowohl Lizenz wie auch Visum angefragt wird, Lizenz normalerweise schneller, Visum muss natürlich über diverse Behördengänge gehen, grundsätzlich versuchen wir aber alle notwendigen Informationen gleich zu Beginn abzutragen, damit wir sofort mit allen möglichen Services und Produkten loslegen können. Wie gesagt, ungefähre Zeit ist 3 Wochen. Innerhalb von 3 Wochen kriegen wir das normalerweise hin. Es gibt natürlich Ausnahmen. Ich sag jetzt mal, es gibt gewisse Pässe, die eher komplexer und eher schwieriger sind, gerade aber aus der Europäischen Union ist es normalerweise so, dass alles relativ schnell geht und relativ unkompliziert ist. Also bei Deutschen, Schweizern, Österreichern geht das normalerweise sehr schnell. Der Kunde muss selber nicht vor Ort sein, das heißt, wir können alles über E-Mail, Telefon, Teams, Zoom operieren und machen. Das Einzige, was gemacht werden muss, ist, wenn das Visum ausgestellt werden muss, muss er nach Dubai kommen und seine Biomatrics da abgeben,, also eine Fingerprints und Foto machen. Das ist der einzige relevante Teil des Prozesses, wo der Kunde physisch hier in Dubai sein muss. Ansonsten kann man das alles auch vom Sofa aus zu Hause machen. Zur Kostenlage, auch da kommt es ein bisschen drauf an, wie viele Visa es sind, wie viele Jahre man die Lizenz haben möchte. Braucht man noch ein Büro dazu? Gibt es noch Banking-Lösungen und so weiter und sofort. Grundsätzlich ist es so, dass ich sage, irgendwo bei 4000 € bis 5000 € hast du ein Standard-Package, wo du eine Lizenz und ein Visa dabei hast.
Daniel: Und dann ist die Mindestanforderung wahrscheinlich mindestens ein virtuelles Office? Das heißt, das müsste dann auch mit im Package drin sein...
Diego Michel: Nein, ein Office ist Teil der Lizenz, für bis zu 5 Personen kriegst du ein virtuelles Office mit einer PA-Box, also mit einer Adresse. Ab 5 Personen verlangen wir ein Büro.
00:47:02 Für welche Branchen ist Dubai interessant?
Sebastian: Jetzt würde mich mal interessieren, Herr Michel, wenn Sie jetzt vom deutschsprachigen Markt reden, also Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Sie haben vorhin gesagt, das ist der KMU-Bereich, aber was ist so der typische Unternehmer, was sind die Branchen, die jetzt dort tatsächlich nach Dubai kommen, die zu Ihnen kommen und sagen, ich möchte gerne ein Unternehmen gründen. Hat sich da irgendetwas geändert? Auch, sage ich mal, vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen? Vielleicht können Sie den Zuhörern und Zuschauern ein bisschen den Eindruck vermitteln, für welche Branchen jetzt hier vielleicht Ihre Free Zone und Dubai allgemein besonders interessant sind? Was sind konkrete Beispiele, die man sich vorstellen kann? Softwareentwicklungs-Companies oder so etwas? Oder auf welche Branchen haben Sie ein besonderes Augenmerk? Was ist besonders interessant?
Diego Michel: Ja, ein guter Punkt. Also ich glaube, ich muss mich teilweise ein bisschen zurückhalten mit dem Datenschutz, was ich alles für Namen hier nennen darf, aber ich kann mal so ganz grundsätzlich eine Übersicht geben. Ich habe es schon früher im Gespräch erwähnt, wir sind sehr breit aufgestellt im Dienstleistungsbereich. Wir haben wirklich alles Mögliche an Anfragen, auch aus Deutschland, das kann man definitiv so sagen, vieles ist in diesem KMU-Bereich, wie ich schon erwähnt habe. Ich denke, irgendwo zwischen 3 und 5 Personen ist ungefähr der Standard, wo wir Leute haben, die hierher kommen. Die können eben im Online- Bereich sein, im Trading-Bereich, Consultants im Bereich Marketing, im Bereich Digitale Entwicklung, Krypto, Blockchain- Technologie, das sind auch wichtige Themen, wo wir immer mal wieder Anfragen haben. Das ist so ein bisschen der Standard. Dann möchte ich aber auch ganz klar sagen, dass wir vermehrt auch wirklich Anfragen kriegen für deutsche Mittelständler, die hier gerne eine Tochtergesellschaft aufmachen möchten und da sind wir natürlich, ich habe das auch bereits erwähnt im Gespräch, dieses Ecosystem ist ein ganz wichtiger Faktor. also wir haben jetzt zum Beispiel mit Emak, das ist ein großer deutscher Mittelständler, jetzt einen Deal abgeschlossen, der jetzt hier mit IFZA eine Tochtergesellschaft aufmacht für die Märkte hier in GCC und das freut uns natürlich enorm und da versuchen wir ,wie gesagt, weitaus mehr anzubieten als eine einfach Lizenz und Visa.
Also wir sehen eine verstärkte Nachfrage von mittelständischen deutschen Unternehmern, um hier in Dubai sich anzuziehen, aus unterschiedlichsten Gründen. Mir als Schweizer steht mir das nicht zu, über deutsche Politik zu urteilen, das möchte ich auch überlassen, aber wir sehen einfach, dass da eine gewisse Nachfrage besteht und die hat sich in den letzten Monaten eher nochmal verstärkt. Dementsprechend freuen wir uns über Anfragen von Unternehmern, die auch Tochtergesellschaften hier gründen, die mehr Personal runterschicken möchten, die auch deutsches Personal herunterschicken möchten, die Räumlichkeiten suchen und so weiter und sofort. Es ist eine wirklich sehr breite Palette von Kleinstunternehmen bis hin zu Mittelständlern, die mittlerweile bei uns Anfragen stellen und Interesse haben, zu uns zu kommen. Es ist auch so, dass wir das Team dementsprechend aufbauen. Dazu kann ich vielleicht auch zwei, drei Worte noch verlieren. Ich war noch fast alleine vor 4 Monaten, mittlerweile sind wir zu dritt, in 2 Monaten sind wir bereits zu fünft, also das Team wächst mit der Nachfrage und das ist eigentlich Beweis genug, dass es eine sehr, sehr große Nachfrage gibt aus dem deutschsprachigen Markt und wir versuchen, das bestmöglich abzudecken mit, wie gesagt, deutschen Kolleginnen oder Kollegen aus dem DACH-Bereich und deutschsprachig natürlich mit der Erfahrung, wie die Märkte funktionieren, was die Anforderungen sind.
00:50:15 - Wie attraktiv ist Dubai zum Leben und Arbeiten?
Sebastian: Ich kenne hier aus UK diverse Bekannte und Freunde, die jetzt schon seit einigen Jahren in Dubai leben. Also Briten, junge Familien, muss ich sagen jetzt, und die sich natürlich sagen, hier in Dubai kann ich leben, dort kann ich gut verdienen, da muss ich keine Steuern bezahlen, es ist also zum Beispiel viel einfacher zu sagen, ich spar mal dort Geld an, um mir dann später ein Haus in London oder sonst wo zu kaufen als wenn ich jetzt hier irgendein einen Job habe in Europa und das werden erstmal 30, 40% Steuern abgezogen. Es ist natürlich vorteilhaft, wenn das Ganze komplett ohne Steuern geht. Und da ist Dubai natürlich sehr attraktiv. Sind diese Vorteile ausreichend und natürlich in Kombination mit den ganzen Vorteilen des Lifestyles und des Angebots, das die Stadt hat, um zum Beispiel jemanden, der jetzt eine Karriere in Zürich hat, als Banker, als Fund Manager, der vielleicht auch schon eher Senior ist, um den von Zürich nach Dubai zu locken, oder von London oder Paris oder sowas? Oder denken Sie, dass Dubai da noch irgendwas machen muss, braucht es noch viel Überredung? Wie sehen Sie die Lage?
Diego Michel: Ja, man kann mich als Beispiel nehmen. Ich glaube, viel Überredungskunst braucht es nicht mehr. Natürlich kommt es auf die Industrie an, das ist ganz klar, ich kann jetzt nicht für sämtliche Bereiche sprechen, und natürlich gibt es Standort-Vorteile, die Dubai auch nicht hat. Nicht jede Industrie ist gleich stark vertreten wie andere, aber ich ich kann Ihnen einfach sagen, wenn ich mit Freunden hier spreche, wenn ich Menschen hier kennenlerne, wenn ich bei einer AHK-Veranstaltung bin, oder bei einer Swiss Chamber Veranstaltung, wo wir unterschiedlichste Schweizer Unternehmen, unterschiedliche deutsche Unternehmen vertreten haben, dann sehen wir einfach, dass bei jeder Veranstaltung mehr Leute mit dabei sind und diese Communities stetig wachsen. Sie haben England angesprochen, es gibt viele Engländer, die hier leben, aber man kann eigentlich fast jede Nation irgendwo aufzählen. Ich glaube, die Vorteile liegen absolut auf der Hand, Sie haben ein Paar davon erwähnt, ich glaube, es ist aber auch zu berücksichtigen, dass sicherlich Dubai nicht für jedermann ist, das kann man auch ganz klar sagen. Das ist eine Stadt, die sehr fast-paced ist, wie man auf Englisch sagt, also es ist teilweise auch eine anstrengende Stadt, sehr vieles läuft sehr schnell, es ist eine wahnsinnig multikulturelle Stadt, also man muss auch fähig sein, mit Menschen aus Pakistan und Indien und Australien und Frankreich an einem Tisch zu sitzen und zu arbeiten und Projekte zu lancieren. Ich weiß nicht, ob das jeder will und jeder kann. Das sind natürlich auch Ansprüche, die sich jeder selber überlegen muss, ob er sich dabei auch wohlfühlt und ob er das auch möchte und kann.
Aber ganz ehrlich, ich glaube, der Standort macht sehr vieles sehr, sehr richtig und das zeigt sich einfach in den Tausenden von Menschen, die hierher kommen und hier leben und hier arbeiten und wie gesagt nochmal, aus unterschiedlichen Schichten und unterschiedlichen Einkommenskategorien von ganz oben bis natürlich dann auch eher im Entwicklungsbereich findet man tatsächlich alles und man findet sehr oft auch alles unter einem Dach, während man in Deutschland oder auch in der Schweiz viele Teilbereiche von Unternehmen aussiedelt und die dann irgendwo in Indien oder in Osteuropa hat, ist es hier alles im selben Gebäude und damit muss man klarkommen und auch diese Anforderungen sind gegeben, darauf muss man sich einstellen. Wenn man das aber kann und wenn man das möchte und wenn man in einer sehr turbulenten, sehr schnelllebigen Stadt leben möchte und arbeiten möchte und sich entwickeln möchte mit der Familie, dann, glaube ich, gibt es wenig Besseres in der Welt zurzeit wie hier in Dubai.
00:54:11 - Die Zukunftspläne der IFZA
Daniel: Ja, dann werden wir mal ein bisschen in die Zukunft schauen. Wie sieht es aus in der IFZA? Wie wird die IFZA in ein paar Jahren aussehen, wie stellen Sie sich das vor? Was haben Sie sich selbst vorgenommen? Was wird für neue Services geben, wo wollen Sie hin?
Diego Michel: Ja, also Wachstum, Wachstum, Wachstum. Das ist ganz klar die Richtlinie. Wir werden uns natürlich weiter bewegen, wir werden hoffentlich diese International Business weiterhin ausbauen können. Wir haben ganz klar diese Ambitionen, die Nummer 1 Freezone zu sein für ausländische Unternehmen, die sich in Dubai ansiedeln möchten. Wie gesagt, ich glaube, unser Chairman sagt das wunderbar, wir stehen ganz am Anfang. Das bedeutet, wir stehen am Anfang, was unsere Kontakte anbelangt, was unsere Partnerschaften anbelangt, aber auch was unsere Services anbelangt. Dieses Eco System, das ich jetzt ein paarmal erwähnt habe, das ist auf keinen Fall abgeschlossen. Da werden wir weitere wichtige und gute, kundenfreundliche Produkte anbieten, Services anbieten können und ich glaube, wenn der Standort Dubai uns auch weiterhin in dieser Form so unterstützt, wie er das jetzt macht mit diesem aktiven Standort-Marketing, werden wir hoffentlich erfolgreich auch unser Business so weiterführen können und sicherlich vermehrt auch größere mittelständische Unternehmen ansprechen können und diese hoffentlich auch zu uns bringen. Das ist ganz klar das erklärte Ziel.
Vier bis fünf Jahre Planung ist schwierig in dieser Stadt. Man rechnet in Monaten und Jahren allerhöchstens. Also, ich sage mal so, die nächsten 12 Monate ist ganz klar das Ziel, den deutschen Markt zu etablieren, unser Brand auch bekannt zu machen bei den deutschen möglichen Kunden und natürlich auch diese Professionalität auch ganz klar an den Tag zu legen, so dass die Leute wissen, wenn sie bei uns ein Interesse haben, dass sie da von A bis Z professionell betreut werden und den Service kriegen, den sie brauchen. Das ist, sagen wir mal, die nächsten 12 Monate das Ziel und dann können wir vielleicht ein einem halben Jahr nochmal sprechen und dann wird die Zielvorgabe wieder ein bisschen anders aussehen, ganz bestimmt.
00:56:13 - Nutzt Dubai internationale Krisen für sich?
Sebastian: Dubai, oder generell die Emirate, ist ja ein Land, das von den Krisen der letzten Zeit enorm profitiert hat, also zum einen von Corona und COVID. Wir haben ja letztlich dadurch komplett eine Veränderung in der Arbeitskultur hier beobachten können und wir sind ja dort mehr oder weniger an der Quelle. Unglaublich, wie viele Leute, die vorher jetzt sehr verwurzelt waren in Deutschland, in der Schweiz, in Österreich, auf einmal sagen, ich kann jetzt von überall aus arbeiten, da gab es ja auch in Dubai relativ wenige Restriktionen, da sind sowieso viele hingegangen und natürlich auch durch den Krieg in der Ukraine, wo natürlich sehr viele Russen dann nach Dubai umgezogen sind. Gleichzeitig hat ja aber gerade der letzte Punkt auch so ein bisschen zu, sag ich jetzt mal, internationalen Friktionen geführt und man sagt ja auch so, dass einer der Gründe, warum es hier diese Eintragung auf dieser Blacklist und der Greylist gab, auch ein bisschen daran liegt, dass man hier vielleicht zu offen war, was manche Leute anbelangt, ohne irgendwelche Nationalitäten zu nennen.
Sehen Sie das genauso?
Diego Michel: Ja, das ist eine gute Frage. Was ich sicherlich aus Erfahrung sagen kann, ist, dass Dubai einfach, wie Sie das schon erwähnt haben, diese Krisen sehr, sehr gut umschifft und sehr, sehr gut meistert. Ich hab das gesehen, also ich Singapur gelebt habe, wir hatten sehr viel Business an Dubai verloren auch aus den asiatischen Märkten, wir haben jetzt bei der IFZA große Anfragen auch für chinesische Unternehmen, die gesagt haben, wir können nicht mehr unser Business so gestalten, wie wir eigentlich möchten aufgrund der COVID-Restriktionen, die zu uns gekommen sind. Sie haben den Ukraine-Krieg erwähnt. Natürlich sehen wir auch da eine große Veränderung von Unternehmen, nicht nur aus Russland, sondern auch aus der Ukraine, auch aus Zentralasien, die Dubai als Hub benutzen, weil es einfach sicherer ist und effizienter und schneller geht. Also ich glaube, Dubai hat eine Fähigkeit, die diese großen Krisenherde der Welt irgendwo, ich will nicht sagen, für sich zu nutzen, aber sicherlich irgendwo das Bestmögliche daraus zu machen, und das hat man gerade in den letzten 3, 4 Jahren immer wieder festgestellt und immer mal wieder sehen können und auch unser Erfolg ist ein Teil davon, das muss man ganz klar auch so sagen, dass wir natürlich auch davon profitieren, dass andere Regionen nicht so stabil sind, andere Regionen auch Restriktionen haben oder Konflikte haben, die für uns dann irgendwo auch gewisses Potenzial mitbringen, dass wir dann Unternehmen helfen, die aus diesen Regionen rauskommen möchten. Ich meine zu der Thematik, wie viele russische Menschen hier in Dubai leben, das ist einfach ein Umstand, den man zu akzeptieren hat als Einwohner hier, da kann sich jeder selbst ein Bild dazu machen, ob das gut oder schlecht ist. Das möchte ich in dieser Form gar nicht kommentieren, das ist jedem selber überlassen, aber ich glaube, es gibt Gründe aus unterschiedlichen Perspektiven, das unterschiedlich sehen, natürlich.
Sebastian: Ja gut, die Menschen ist ja eine Sache, es ging auch eher um "Kapitalströme", zu wenig kontrolliert und so. Das ist es ja, was der OECD, der EU, der USA hier ein bisschen ein Dorn im Auge ist. Aber gut, klar, man muss sehen, wie sich das Ganze jetzt entwickeln wird. Meiner Meinung nach und man hat das jetzt gesehen in der zusätzlichen Compliance, die hier generell ja gekommen ist, wir haben vorhin mehrfach das Book Keeping und so weiter angesprochen, also eine der Nebenwirkungen der Steuerreform ist ja, dass jetzt alle Unternehmen hier letztlich Buchhaltung machen müssen, Jahresabschlüsse einreichen, Steuererklärung einreichen müssen. Selbst wenn sie keine Steuern bezahlen, müssen sie eine Steuererklärung einreichen. Ich glaube schon, dass man sich hier sehr in Richtung Transparenz hin entwickeln wird und auf internationale Standards achten wird. Das ist sicherlich einer der Gründe.
Diego Michel: 100%. Ist absolut genau richtig und ich glaube, da wird der eine oder andere vielleicht auch mal eine schlaflose Nacht haben und sich genau um solche Themen kümmern müssen, die bisher noch nicht wirklich auf der Agenda waren, aber wir können das hier nur begrüßen. Für uns ist das ja auch gut so. Wir möchten das ja auch, dass diese Professionalität auch stattfindet, dieses International auch stattfindet, ich glaube, das hilft uns. Vielleicht wird es kurzfristig irgendwo eine Delle in den Buchungen geben, das kann sehr gut sein, aber ich glaube mittel- bis langfristig muss sich ein Standort in der Größenordnung von Dubai einfach ganz klar von Zypern, Malta, Seychellen irgendwo absetzen. Das ist einfach eine Größenordnung, die wir hier haben, die ist nicht vergleichbar mit anderen, ähnlichen Standorten und da ist es für uns langfristig der einzige Weg zu gehen, also wir unterstützen das auch, dass Prozesse implementiert werden, die genau dieses Professionalisieren auch mit sich bringen, weil wir einfach glauben, dass es langfristig nicht anders geht.
Sebastian: Ja, das glaube ich auch. Das glaube ich auch. Und ich glaube, das muss man auch begrüßen. Sich dagegen zu stemmen oder was ich vorhin gesagt habe, gegen den Strom zu schwimmen, das bringt nichts. Die Entwicklung wird in diese Richtung gehen und da hat man überhaupt keine Chance zu sagen, das passt mir jetzt nicht. Da muss man einfach in den sauren Apfel beißen, sag ich mal, und nach vorne schauen.
Diego Michel: Genau, das ist genau richtig.
01:01:35 - Wie schwierig ist die Eröffnung eines Bankkontos in Dubai?
Daniel: Eine Frage vielleicht noch, die mir einfällt. Sie haben es vorhin schonmal angesprochen, dass Sie als Service auch anbieten, Kunden zu helfen, ein Bankkonto einzurichten. Das haben wir ja schon verschiedentlich gehört, dass es nicht ganz einfach ist, in Dubai ein Bankkonto einzurichten. Und wie sehen Sie das jetzt in den letzten, sagen wir mal 3 bis 6 Monaten? Es ist eher schwieriger geworden oder ist wieder leichter geworden? Wie gehen Sie damit um für Ihre Kunden?
Diego Michel: Weder noch, ich glaube, es ist weder schwieriger noch einfacher, es ist so, dass wir eher unseren Service sehr viel verbessert haben und dementsprechend auch mehr Wissen generiert haben zu dem Thema Bankkonto. Wir haben mittlerweile auch, ich habe das schon erwähnt, ein Team von Leuten, die nichts anderes machen als die Beziehungen zu den lokalen Banken zu verstärken. Wir haben Sales Managers, die explizit für uns arbeiten, von den jeweiligen Banken. Wir haben Beziehungen zu diversen Banken, welche diverse Bereiche wiederum abdecken, diverse Industrien wiederum abdecken. Wir haben Online-Banken, wir haben die klassischen traditionellen Banken, mit denen wir zusammenarbeiten und was wir auch verstärkt machen, ist, dass wir unsere Partner, unsere Handelspartner, mit denen wir, wie gesagt dieses Partner-Modell fahren, dass die auch immer wieder besser geschult werden und gebrieft werden, damit, wenn der Kunde reinkommt, mit der Anfrage, schon von Anfang an geklärt wird, was sind die notwendigen Bestrebungen, was sind die Themen, welche in Bezug auf Banking möglicherweise komplex und schwierig sein können, so dass wir von Anfang an eigentlich Zweifel aus der Welt schaffen können. Das ist natürlich teilweise nach wie vor schwierig, das ist richtig.
Das wird auch so bleiben. Es gibt genügend Gründe, damit nicht jeder einfach so ein Bankkonto eröffnen kann. Da werden Dokumente verlangt, es gibt gewisse Nationalitäten, wo das ein bisschen komplexer ist. Auch da sind wir wieder in der glücklichen Lage, dass das in Europa sehr viel weniger der Fall ist und es gibt natürlich gewisse Business-Activities, wo es dann auch eher komplex ist, wo man dann zusätzliche Dokumente einreichen muss und. Aber wir kennen die Prozesse, wir haben ein Expertenteam, auch da geführt von einer deutschen Kollegin, die sich sehr gut auskennt, die Beziehungen hat. Die Banken wissen, was ist die IFZA, was bringen wir mit, was sind die Anforderungen. Also ich glaube, wir können da Lösungen bieten, gerade für Kunden die sich darüber sorgen machen, da glaube ich haben wir eine Vielzahl und Services, wo wir die eine oder andere Frage sofort klären können. Und wenn nicht, dann finden wir immer Lösungen für den Kunden. An einem Bankkonto ist noch keiner meiner Kunden gescheitert, bis jetzt, wir haben das immer irgendwie hingekriegt.
01:04:17 - Dubai bleibt spannend!
Daniel: Sehr gut. Es bleibt spannend. Man muss natürlich auch sehen, dass jetzt im August dieses Treffen aller BRICS-Länder ist, wo ja entschieden wird möglicherweise über das Einführen einer gemeinsamen Währung und hin und wieder gibt es ja immer relativ spekulative Artikel, in Zeit und Fokus konnte man jetzt also auch sehr große Kolumnen dazu lesen und immer wieder sickert durch, es ist noch nicht ganz raus, wie sich Dubai positionieren wird, gerade was eben auch den Verkauf von Öl betrifft. Also wird bei einer so großen, starken Währung so vieler Länder, die ja immerhin dann auch den größeren Teil der Weltbevölkerung möglicherweise bald abdeckt wird, Dubai dann in Richtung BRICS-Währung kippen oder bleibt es beim Dollar. Und man muss dann wahrscheinlich nochmal eine neu Folge machen und gucken, wie wirkt sich das Ganze dann auch für den Standort Dubai aus. Ich denke, da können wir noch Sie momentan vorausblicken, was da passiert. Da muss man einfach abwarten, was die nächsten Wochen und Monate bringen aber es bleibt aus verschiedenen Gründen spannend.
Diego Michel: Was für ein tolles Schlusswort. Langweilig wird es definitiv nicht, sehr spannend und natürlich wird es interessant, das zu sehen. Ich kann es überhaupt nicht beurteilen. Ich weiß nicht, in welche Richtung es dann gehen wird.
Daniel: Niemand kann das. Sehr schön. Also dann vielen herzlichen Dank, Herr Michel.
Diego Michel: Vielen Dank meinerseits.
Daniel: Es hat Spaß gemacht, über dieses interessante Thema zu sprechen, und ja wer weiß, man sieht sich vielleicht bald mal in Dubai.
Diego Michel: Wunderbar. Wir heißen alle herzlich willkommen bei uns, auf jeden Fall. Ifza.com ist die Webseite, wenn Interesse da ist, kann eine E-Mail geschrieben werden, gerne auch auf Deutsch, dann kommt das sofort bei mir auf den Tisch und dann werden wir das gerne bearbeiten und ansonsten trifft man sich auch mal entweder in Dubai oder auch gerne in Deutschland. Wir sind auch immer wieder auf Messen und Veranstaltungen anzutreffen, also wir man wird uns auch noch sehen auf jeden Fall.
Daniel: Klasse, ein super Schlusswort. Bleiben Sie fröhlich!
Sebastian: Vielen Dank!
Diego Michel: Herzlichen Dank für die Möglichkeit! Alles Gute, bis bald. Tschüss.
Daniel: Bis zur nächsten Folge von Perspektive Ausland, der Podcast für alle Unternehmer, die es ins Ausland zieht. Übrigens, wenn ihr keines unserer interessanten Videos mehr verpassen wollt, dann klickt doch jetzt gleich auf den Abonnieren-Button und auf die Glocke. Auch über Kommentare, Fragen oder einen Daumen hoch freuen wir uns sehr.
Perspektive Ausland: Bist du Unternehmer, Freiberufler oder Investor? Zieht es dich schon lange ins Ausland? Mach heute den ersten konkreten Schritt in eine Zukunft mit mehr Geld und mehr Freiheit. Buche ein Beratungsgespräch mit Sebastian und seinen Kollegen. Unsere Kanzlei unterstützt Mandanten wie dich dabei, deine Steuerlast legal zu reduzieren, Vermögen aufzubauen und zu schützen und deine persönliche Freiheit zu maximieren. Profitiere jetzt von unserem Fachwissen und unserem Netzwerk, gehe zu mandatierung.com und werde Mandant unserer Kanzlei.