Digitale Infrastruktur auf den Salomonen
Internet, Mobilfunk & Strom für Auswanderer aus DACH
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Die Salomonen entwickeln sich zu einem interessanten Ziel für deutschsprachige Auswanderer, die ein Leben im Pazifik suchen. Dabei stellt sich die wichtige Frage nach der digitalen Infrastruktur des Inselstaates.
Die digitale Infrastruktur auf den Salomonen befindet sich noch im Aufbau, bietet aber bereits grundlegende Internet- und Mobilfunkverbindungen für Auswanderer. Die Internetgeschwindigkeit und Netzabdeckung variieren stark zwischen der Hauptstadt Honiara und den abgelegeneren Inseln.
Gleichzeitig kämpft das Land mit Herausforderungen bei der stabilen Stromversorgung. Für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bedeutet dies eine Umstellung von der gewohnten digitalen Infrastruktur.
Die Kenntnis der aktuellen Gegebenheiten bei Internet, Mobilfunk und Strom hilft bei der Planung des neuen Lebens auf den Salomonen und bei der Wahl des richtigen Standorts.
Überblick über die digitale Infrastruktur der Salomonen
Die Salomonen befinden sich in einer frühen Phase der digitalen Entwicklung mit grundlegender Internetverbindung und begrenzter Mobilfunkabdeckung. Deutsche, österreichische und schweizerische Auswanderer müssen sich auf deutlich langsamere Verbindungen und höhere Kosten einstellen.
Entwicklung und aktuelle Situation
Die digitale Infrastruktur der Salomonen basiert hauptsächlich auf Satellitenverbindungen und einem unterseeischen Glasfaserkabel. Das Coral Sea Cable System verbindet seit 2019 die Hauptstadt Honiara mit Australien und Papua-Neuguinea.
Aktuelle Internetgeschwindigkeiten:
Download: 2-10 Mbps in städtischen Gebieten
Upload: 1-3 Mbps
Latenz: 200-400ms
Die Mobilfunkabdeckung konzentriert sich auf Honiara und größere Siedlungen. Auf abgelegenen Inseln gibt es oft gar kein Signal.
Nur etwa 25% der Bevölkerung haben regelmäßigen Internetzugang. Hauptanbieter:
Our Telekom (staatlich)
Bmobile-Vodafone
Die Stromversorgung ist unzuverlässig und beeinträchtigt die digitale Infrastruktur erheblich. Stromausfälle sind häufig und dauern oft mehrere Stunden.
Unterschiede zu Deutschland, Österreich und der Schweiz
Die Unterschiede in der digitalen Infrastruktur sind dramatisch. Deutschland, Österreich und die Schweiz bieten Geschwindigkeiten von 50-1000 Mbps, während die Salomonen maximal 10 Mbps erreichen.
Kostenvergleich monatlich:
Deutschland: 30-50 EUR für 100 Mbps
Salomonen: 80-150 EUR für 5 Mbps
Die Netzabdeckung in deutschsprachigen Ländern liegt bei über 95%. Auf den Salomonen haben viele Gebiete keinen Mobilfunkempfang.
5G-Netze existieren nicht. Zuverlässigkeit ist ein großer Unterschied.
Europäische Netze haben eine Verfügbarkeit von 99,9%. Auf den Salomonen kommt es täglich zu Verbindungsabbrüchen durch Stromausfälle oder Wetterprobleme.
Geschäftliche Videokonferenzen oder Cloud-Dienste funktionieren nur eingeschränkt. Streaming-Dienste sind praktisch nicht nutzbar.
Schnelles Internet auf den Salomonen
Die Internetinfrastruktur auf den Salomonen entwickelt sich stetig weiter, wobei verschiedene Technologien zum Einsatz kommen. Die Geschwindigkeiten und Verfügbarkeit unterscheiden sich deutlich zwischen städtischen und abgelegenen Gebieten.
Internetanbieter und Netzabdeckung
Solomon Telekom Company Limited (STCL) ist der größte Telekommunikationsanbieter des Landes. Das Unternehmen bietet sowohl Festnetz- als auch mobile Internetdienste an.
bmobile-Vodafone stellt eine wichtige Alternative dar. Der Anbieter fokussiert sich hauptsächlich auf mobile Datendienste und 4G-Netzabdeckung.
Die Netzabdeckung konzentriert sich auf die Hauptstadt Honiara und größere Städte. Auf der Hauptinsel Guadalcanal erreichen beide Anbieter eine gute Abdeckung.
Kleinere Inseln haben oft nur eingeschränkten Zugang. Viele abgelegene Gebiete sind noch nicht an das Hauptnetz angeschlossen.
Internettechnologien: Kabel, Funk und Satellit
Kurzwellen-Funk bildet das Rückgrat der Internetverbindung zwischen den Inseln. Diese Technologie überträgt Daten mit etwa fünf Kilobit pro Sekunde zur Zentrale.
Unterseekabel verbinden die Salomonen mit dem internationalen Internet. Das Kordia-Kabel stellt die Hauptverbindung nach Australien dar.
4G und 5G-Netze sind in städtischen Gebieten verfügbar. eSIM-Anbieter bieten 3G/4G/5G-Verbindungen für Reisende und Auswanderer an.
Satellitentechnologie kommt in abgelegenen Regionen zum Einsatz. Diese Option ist oft die einzige Möglichkeit für entlegene Inseln.
Verfügbarkeit in städtischen und ländlichen Regionen
Honiara bietet die beste Internetverfügbarkeit des Landes. Auswanderer finden hier 4G-Netze und teilweise Glasfaserverbindungen vor.
Größere Städte auf den Hauptinseln haben meist zuverlässige mobile Internetdienste. Die Geschwindigkeiten reichen für grundlegende Online-Aktivitäten aus.
Ländliche Gebiete kämpfen mit schwacher Netzabdeckung. Viele Dörfer haben nur sporadischen Internetzugang oder sind komplett offline.
Entlegene Inseln sind oft nur über Satellit erreichbar. Die Verbindung ist teuer und langsam, aber für Notfälle ausreichend.
Internetgeschwindigkeiten und Preise
Download-Geschwindigkeiten variieren stark je nach Standort:
Honiara: 10-50 Mbps (4G/LTE)
Städtische Gebiete: 5-20 Mbps
Ländliche Regionen: 1-5 Mbps
Satellit: 0,5-2 Mbps
Monatliche Kosten für Internetpläne:
Basis-Mobilfunk (2GB): 30-50 SBD
Standard-Plan (10GB): 80-120 SBD
Premium-Plan (50GB): 200-300 SBD
Prepaid-Optionen sind weit verbreitet. Viele Auswanderer nutzen diese flexible Zahlungsweise für den Einstieg.
Die Preise sind im Vergleich zu europäischen Standards hoch. Auswanderer sollten mit deutlich höheren Kosten bei langsameren Geschwindigkeiten rechnen.
Mobilfunknetz und mobile Daten
Die Salomonen verfügen über ein grundlegendes Mobilfunknetz mit 2G- und 3G-Technologie in den Hauptgebieten. Auswanderer finden auf den größeren Inseln eine akzeptable Netzabdeckung für Anrufe und mobile Daten vor.
Mobilfunkanbieter und Netzstandards
Our Telekom ist der Hauptanbieter für Mobilfunkdienste auf den Salomonen. Das Unternehmen betreibt das größte Netz im Land.
Bmobile-Vodafone stellt den zweiten wichtigen Anbieter dar. Beide Unternehmen bieten hauptsächlich 2G- und 3G-Services an.
Die verfügbaren Netzstandards umfassen:
2G (GSM): Flächendeckend in besiedelten Gebieten
3G (UMTS): In Honiara und größeren Städten
4G (LTE): Begrenzt auf die Hauptstadt und wenige Zentren
Die Datengeschwindigkeiten erreichen typisch 1-5 Mbps bei 3G-Verbindungen. 4G-Geschwindigkeiten liegen bei etwa 10-20 Mbps, wo verfügbar.
SIM-Karten und Roaming für Auswanderer
Deutsche, österreichische und schweizer Auswanderer erhalten SIM-Karten problemlos in Honiara. Die Anbieter verkaufen Prepaid-Karten in ihren Geschäften und autorisierten Händlern.
Erforderliche Dokumente:
Reisepass oder lokaler Ausweis
Nachweis der Wohnadresse
Die Aktivierung erfolgt meist sofort. Prepaid-Guthaben kann an vielen Verkaufsstellen aufgeladen werden.
Roaming-Kosten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind sehr hoch. Ein lokaler Tarif kostet etwa 50-100 Solomon Dollar pro Monat für Basis-Datenpakete.
Internationale Anrufe kosten 5-8 Solomon Dollar pro Minute. SMS ins Ausland kosten etwa 2-3 Solomon Dollar.
Netzabdeckung auf den Inseln
Guadalcanal hat die beste Netzabdeckung mit 3G und teilweise 4G. Honiara verfügt über die zuverlässigste Verbindung im Land.
Malaita und Western Province haben 2G- und begrenzte 3G-Abdeckung in den Hauptorten. Ländliche Gebiete haben oft keine Verbindung.
Die kleineren Inseln wie Choiseul, Isabel und Makira haben nur sporadische 2G-Abdeckung. Viele abgelegene Gebiete bleiben ohne Mobilfunkservice.
Netzqualität nach Regionen:
Honiara: Sehr gut (3G/4G)
Gizo, Auki: Gut (2G/3G)
Kleinere Städte: Mittelmäßig (2G)
Ländliche Gebiete: Schlecht bis nicht vorhanden
Stromausfälle beeinträchtigen die Netzqualität regelmäßig. Backup-Systeme funktionieren nur wenige Stunden.
Stromversorgung und Zuverlässigkeit
Die Stromversorgung auf den Salomonen ist durch häufige Ausfälle und hohe Kosten geprägt. Das Stromnetz basiert hauptsächlich auf Diesel-Generatoren mit begrenzter Solarenergie-Nutzung.
Stromnetz und Energiequellen
Das nationale Stromnetz der Salomonen wird von der Solomon Islands Electricity Authority (SIEA) betrieben. Die Hauptstromversorgung erfolgt durch Diesel-Generatoren, die etwa 85% der Elektrizität produzieren.
Honiara verfügt über die stabilste Stromversorgung im Land. Andere größere Städte wie Gizo und Munda haben eigene kleinere Kraftwerke.
Viele abgelegene Gebiete haben keinen Zugang zum Stromnetz. Erneuerbare Energien gewinnen langsam an Bedeutung:
Kleine Solaranlagen in einigen Gemeinden
Wasserkraftwerke auf Guadalcanal (begrenzte Kapazität)
Geplante Solarprojekte mit internationaler Unterstützung
Die Netzspannung beträgt 240 Volt bei 50 Hz. Steckdosen verwenden den australischen Standard (Typ I).
Stromausfälle und Backup-Lösungen
Stromausfälle sind auf den Salomonen sehr häufig. Auswanderer sollten mit täglichen Unterbrechungen von mehreren Stunden rechnen.
Die Ausfälle betreffen sowohl geplante Wartungsarbeiten als auch unvorhergesehene Probleme.
Häufige Ursachen für Stromausfälle:
Dieselkraftstoff-Engpässe
Defekte an veralteten Generatoren
Wartungsarbeiten am Stromnetz
Wetterbedingungen während der Regenzeit
Backup-Lösungen sind unverzichtbar. Die meisten Haushalte nutzen kleine Diesel-Generatoren oder Batterie-Systeme.
Solaranlagen mit Batteriespeicher werden immer beliebter. Unterbrechungsfreie Stromversorgungen (USV) schützen empfindliche elektronische Geräte.
Diese sind in Honiara bei Elektronikgeschäften erhältlich.
Kosten und Anmeldung von Stromanschlüssen
Die Stromkosten auf den Salomonen gehören zu den höchsten im Pazifikraum. Der Tarif liegt bei etwa 4-6 SBD (0,50-0,75 EUR) pro Kilowattstunde.
Diese hohen Preise resultieren aus den Kosten für importierten Dieselkraftstoff.
Anmeldeverfahren bei SIEA:
Antrag mit Ausweisdokumenten und Mietvertrag
Sicherheitskaution von 200-500 SBD (25-65 EUR)
Installationsgebühren zwischen 1.000-3.000 SBD (125-375 EUR)
Bearbeitungszeit: 2-4 Wochen
Monatliche Grundgebühren betragen zusätzlich 50-100 SBD (6-12 EUR). Prepaid-Zähler sind in einigen Gebieten verfügbar und helfen bei der Kostenkontrolle.
Viele Auswanderer teilen sich Stromanschlüsse mit Nachbarn oder Vermietern. Dies reduziert die individuellen Anschlusskosten erheblich.
Empfehlungen für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
Deutsche, österreichische und schweizerische Auswanderer sollten sich vor dem Umzug auf die Salomonen intensiv auf digitale Einschränkungen vorbereiten. Die richtige technische Ausrüstung und Sicherheitsmaßnahmen sind entscheidend für einen erfolgreichen Start.
Tipps zur Vorbereitung auf digitale Herausforderungen
Auswanderer sollten ihre digitalen Erwartungen deutlich reduzieren. Die Internetgeschwindigkeit auf den Salomonen erreicht selten mehr als 5-10 Mbps.
Video-Calls und Streaming funktionieren oft nur eingeschränkt.
Cloud-Services vor der Abreise einrichten ist wichtig. Google Drive, Dropbox oder OneDrive sollten bereits mit wichtigen Dokumenten gefüllt sein.
Downloads sind später sehr langsam. Offline-Funktionen werden zum Standard.
Navigation mit heruntergeladenen Karten, Übersetzungs-Apps im Offline-Modus und digitale Bücher helfen bei schlechter Verbindung.
Ein lokaler Internetanbieter sollte bereits vor der Ankunft kontaktiert werden. Die Wartezeiten für neue Anschlüsse betragen oft mehrere Wochen.
Empfehlenswerte Geräte und Adapter
Stromadapter Typ I sind auf den Salomonen Standard. Deutsche Geräte benötigen entsprechende Adapter für die australischen Steckdosen.
Gerät
Laptop
Smartphone
Powerbank
Router
Empfehlung
Energiesparender Laptop
Dual-SIM-Gerät
20.000 mAh oder mehr
4G/LTE-Router
Grund
Stromausfälle häufig
Bessere Netzabdeckung
Backup bei Stromausfall
Backup-Internet
Spannungsstabilisatoren schützen teure Elektronik vor Schwankungen im Stromnetz. Überspannungsschutz ist besonders bei Gewittern wichtig.
Wasserdichte Hüllen für Smartphones und Tablets sind in der feuchten Tropenluft nötig.
Digitale Sicherheit und Datenschutz
VPN-Services sind vor der Abreise einzurichten. ExpressVPN oder NordVPN funktionieren gut auf den Salomonen.
Die Verbindung zu deutschen Servern bleibt so möglich. Zwei-Faktor-Authentifizierung sollte für alle wichtigen Konten aktiviert werden.
SMS-Codes funktionieren nicht immer zuverlässig. Authenticator-Apps sind besser.
Wichtige Passwörter gehören in einen Passwort-Manager. LastPass oder 1Password synchronisieren auch bei schlechter Internetverbindung.
Regelmäßige Backups auf externe Festplatten sind wichtig. Cloud-Backups dauern bei langsamer Verbindung sehr lange.
Banking-Apps deutscher, österreichischer und schweizerischer Banken sollten vor der Abreise getestet werden. Manche funktionieren im Ausland nicht richtig.
Perspektiven für die zukünftige Entwicklung der digitalen Infrastruktur
Die Salomonen stehen vor wichtigen Veränderungen ihrer digitalen Infrastruktur durch neue Unterwasserkabel und Mobilfunkprojekte.
Neubauprojekte und Regierungsinitiativen
Das Solomon Islands Domestic Network (SIDN) Projekt wird bis 2027 alle größeren Inseln mit Glasfaserkabeln verbinden. Die Regierung investiert 45 Millionen USD in dieses Vorhaben.
Ein neues Unterwasserkabel nach Australien soll 2026 in Betrieb gehen. Dies wird die Internetgeschwindigkeit um das Zehnfache erhöhen und die Latenz deutlich reduzieren.
Geplante Verbesserungen:
Ausbau des 4G-Netzes auf 85% der Bevölkerung bis 2026
Erste 5G-Testgebiete in Honiara ab 2027
Solarbasierte Stromversorgung für abgelegene Gebiete
Die Asian Development Bank unterstützt mit 30 Millionen USD den Ausbau der digitalen Infrastruktur. Schwerpunkt liegt auf nachhaltigen Energielösungen für Telekommunikationsanlagen.
Bmobile-Vodafone plant neue Sendemasten auf den Outer Islands. Our Telekom erweitert sein Glasfasernetz in städtischen Gebieten um weitere 200 Kilometer.
Bedeutung für Expats und Unternehmen
Deutsche, österreichische und schweizerische Auswanderer profitieren von stabilerem Homeoffice-Internet und besseren Videokonferenz-Möglichkeiten.
Die neuen Verbindungen ermöglichen zuverlässige Arbeit für europäische Unternehmen.
Konkrete Vorteile:
Download-Geschwindigkeiten bis 100 Mbps ab 2026
Reduzierte Internetkosten durch mehr Wettbewerb
Bessere Mobilfunkabdeckung auf touristischen Inseln
Unternehmen können digitale Services wie Online-Banking und E-Commerce zuverlässiger nutzen.
Cloud-basierte Anwendungen werden durch geringere Latenz praktikabel.
Die Stromversorgung für Internet-Equipment wird durch Solaranlagen stabiler.
Dies reduziert Ausfälle während der Regenzeit erheblich.
Neue Geschäftsmöglichkeiten entstehen im IT-Bereich und Online-Handel.
Expats mit technischem Hintergrund finden mehr Beratungs- und Projektmöglichkeiten.