Die 9 größten Nachteile beim Auswandern in die Vereinigten Arabischen Emirate

Was Sie vor dem Umzug wissen sollten

Das Auswandern in die Vereinigten Arabischen Emirate ist für viele Menschen ein faszinierender Schritt, der neue Möglichkeiten eröffnet. Die Region zieht mit modernen Städten, steuerlichen Vorteilen und internationalen Karrieremöglichkeiten jährlich zahlreiche Auswanderer an.

Trotz der attraktiven Chancen gibt es eine Reihe von Nachteilen, die jeder vor einer Auswanderung in die Vereinigten Arabischen Emirate kennen sollte. Wer sich mit dem Gedanken trägt, dorthin auszuwandern, sollte deshalb gut informiert sein, um Enttäuschungen und unerwartete Herausforderungen zu vermeiden.

1) Strenge Einwanderungsgesetze

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben strenge Einwanderungsgesetze, die für viele Zuwanderer eine große Hürde darstellen. Ohne ein gesichertes Arbeitsverhältnis ist der Erhalt eines langfristigen Visums meist nicht möglich.

Dauerhafte Aufenthaltsrechte sind an Bedingungen wie Anstellung, Unternehmensgründung oder Immobilienbesitz geknüpft. Eine klassische dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung, wie sie viele europäische Länder anbieten, existiert nicht.

Visumsverlängerungen müssen regelmäßig beantragt werden. Wer seinen Job verliert, riskiert, das Land verlassen zu müssen, da das Visum an den Arbeitgeber gebunden ist.

Hinzu kommen detaillierte Dokumentationspflichten und hohe Gebühren. Die Behörden prüfen Anträge gründlich und entscheiden oft sehr restriktiv.

Der Zugang zu einer Staatsbürgerschaft ist für Ausländer praktisch ausgeschlossen. Selbst nach vielen Jahren im Land gibt es kaum Möglichkeiten, eingebürgert zu werden.

Für Familienmitglieder gelten ebenfalls spezielle Vorschriften. Das Nachholen der Familie ist genehmigungspflichtig und setzt oft ein bestimmtes Mindesteinkommen voraus.

2) Hohe Lebenshaltungskosten in Dubai

In Dubai sind die Lebenshaltungskosten für viele Auswanderer deutlich höher als in Deutschland. Besonders die Mieten für Immobilien in guter Lage sind sehr teuer. Auch Alltagsausgaben wie Lebensmittel, Bildung und Gesundheitsversorgung können das Budget stark belasten.

Freizeitaktivitäten, Restaurantbesuche und private Schulen verlangen oft höhere Preise als gewohnt. Wer einen westlichen Lebensstandard aufrechterhalten möchte, muss mit einem wesentlich größeren finanziellen Aufwand rechnen. Viele alltägliche Produkte, vor allem importierte Waren, sind ebenfalls mit Aufschlägen behaftet.

Hinzu kommt, dass Nebenkosten wie Internet, Strom sowie Versicherungen und Mobilität die Ausgaben weiter erhöhen. Wer nicht gut plant, kann schnell an finanzielle Grenzen stoßen. Ein ausreichendes Einkommen ist in Dubai entscheidend, um langfristig angenehm leben zu können.

Finanzielle Rücklagen sind empfehlenswert, damit unerwartete Kosten nicht zur Belastung werden. Ein sorgfältiger Kostenvergleich ist vor dem Umzug ratsam, um böse Überraschungen zu vermeiden.

3) Eingeschränkte Meinungs- und Pressefreiheit

In den Vereinigten Arabischen Emiraten unterliegt die Meinungsäußerung strengen staatlichen Kontrollen. Kritik an der Regierung, politischen Themen oder religiösen Fragen wird schnell als Straftat gewertet. Menschen riskieren rechtliche Konsequenzen, wenn sie sensible Themen öffentlich ansprechen.

Pressefreiheit existiert nur in sehr begrenztem Rahmen. Medien müssen sich an staatliche Vorgaben halten und vermeiden kontroverse Berichterstattung. Zensur von bestimmten Nachrichteninhalten ist verbreitet, und unabhängiger Journalismus bleibt die Ausnahme.

Auch soziale Medien und das Internet werden überwacht. Kritische Beiträge oder Kommentare können zur Sperrung von Accounts oder rechtlichen Problemen führen. Dies kann für Auswanderer eine deutliche Einschränkung bedeuten, wenn sie Offenheit und freie Meinungsäußerung gewohnt sind.

Informationen aus unabhängigen Quellen sind in den Emiraten schwer zugänglich. Wer Wert auf freie Berichterstattung legt, wird mit erheblichen Einschränkungen konfrontiert.

4) Kulturelle Anpassungsschwierigkeiten

Beim Umzug in die Vereinigten Arabischen Emirate erleben viele Menschen eine völlig andere Kultur als sie aus Europa gewohnt sind. Unterschiede zeigen sich sowohl im Alltag als auch im Umgang mit Menschen und gesellschaftlichen Regeln.

Traditionelle Werte und religiöse Bräuche prägen das tägliche Leben. Beispielsweise gibt es klare Vorgaben für Verhalten in der Öffentlichkeit, Kleidung und das Zusammenleben von Mann und Frau. Religiöse Feiertage und Gebetszeiten beeinflussen Abläufe im Alltag.

Die Anpassung fällt manchen schwer, weil westliche Gewohnheiten nicht in allen Situationen akzeptiert werden. Missverständnisse entstehen oft durch fehlendes Wissen über lokale Gepflogenheiten oder sprachliche Barrieren. Viele neue Bewohner unterschätzen anfangs, wie wichtig es ist, Respekt gegenüber der Kultur zu zeigen.

Zudem kann das Fehlen vertrauter gesellschaftlicher Strukturen oder Unterstützungskreise belastend wirken. Freizeitgestaltung, Kommunikation und das Einleben benötigen meist Zeit und Lernbereitschaft. Wer offen ist und sich informiert, erleichtert sich die Integration, doch der Prozess stellt für viele eine echte Herausforderung dar.

5) Klimatische Herausforderungen durch extreme Hitze

In den Vereinigten Arabischen Emiraten herrscht ein sehr heißes und trockenes Klima, besonders in den Sommermonaten. Die Tagestemperaturen können häufig über 40 Grad Celsius steigen, und auch nachts bleibt es oft warm, selten unter 30 Grad. Hohe Luftfeuchtigkeit macht die Hitze zusätzlich belastend.

Diese extremen Temperaturen stellen eine große Herausforderung für den Alltag dar. Längere Aufenthalte im Freien sind während der Sommermonate kaum möglich, da das Risiko für Hitzeschäden wie Dehydrierung und Hitzschlag steigt. Besonders für empfindliche Gruppen wie Kinder, ältere Menschen oder Vorbelastete ist dies problematisch.

Viele Menschen verbringen einen Großteil ihres Tages in klimatisierten Innenräumen. Das führt zu einem stark erhöhten Energieverbrauch und kann das Wohlbefinden beeinträchtigen. Die Anpassung an diese klimatischen Bedingungen erfordert eine Umstellung im Lebensstil.

Außerdem können die hohen Temperaturen auch Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Beispielsweise nehmen mit der Zahl heißer Tage hitzebedingte Erkrankungen und Sterblichkeit zu, wie wissenschaftliche Analysen zeigen. Wer nach den Emiraten auswandert, muss sich dieser Herausforderung bewusst sein.

6) Abhängigkeit von importierten Lebensmitteln

Die Vereinigten Arabischen Emirate sind aufgrund ihrer geografischen Lage und des trockenen Klimas stark auf Lebensmittelimporte angewiesen. Das Land produziert nur einen kleinen Teil seiner Nahrungsmittel selbst. Frisches Obst, Gemüse und viele Grundnahrungsmittel stammen überwiegend aus dem Ausland.

Diese Abhängigkeit kann Auswirkungen auf die Preise und die Verfügbarkeit haben. Schwankungen in den Weltmärkten oder Störungen im Transport wirken sich direkt auf die Regale in den Supermärkten aus. Besonders bei Krisen oder Handelsbeschränkungen kann es zu Engpässen kommen.

Importierte Lebensmittel sind in den VAE häufig teurer als in Ländern mit eigener Landwirtschaft. Die Vielfalt im Angebot ist zwar groß, doch regionale und saisonale Produkte sind selten. Wer Wert auf eine lokale Ernährung legt, trifft auf Einschränkungen.

Auch ökologische Aspekte spielen eine Rolle. Durch lange Transportwege steigt der CO₂-Ausstoß, was die Umwelt zusätzlich belastet. Für Menschen, die auf Nachhaltigkeit achten, kann dies ein weiterer Nachteil beim Leben in den Emiraten sein.

7) Begrenzte Arbeitsmarktmöglichkeiten für Ausländer

Der Arbeitsmarkt in den Vereinigten Arabischen Emiraten bietet für Ausländer einige Herausforderungen. Viele Berufe sind für Staatsangehörige der Emirate reserviert, vor allem im öffentlichen Sektor. Für Nicht-Staatsbürger bleibt daher oft nur der Zugang zu Stellen in internationalen Unternehmen oder bestimmten Branchen wie Bau, IT oder Tourismus.

Die Vergabe von Arbeitserlaubnissen ist an Sponsoren gebunden, meist den Arbeitgeber. Das bedeutet, dass Arbeitsverträge und Aufenthaltsstatus eng miteinander verknüpft sind. Ein Arbeitsplatzverlust kann schnell den Verlust des Aufenthaltsrechts bedeuten.

Zudem unterliegen ausländische Arbeitnehmer einer stärkeren Arbeitsmarktregulation. Lokale Unternehmen bevorzugen häufig emiratische Bewerber im Rahmen der sogenannten Emiratisierungspolitik. Das kann die Stellensuche für Ausländer deutlich erschweren.

Arbeitnehmer müssen außerdem mit befristeten Verträgen und geringerer Arbeitsplatzsicherheit rechnen. Die wachsende Konkurrenz durch Fachkräfte aus aller Welt erhöht den Druck zusätzlich. Wer auswandert, sollte sich daher frühzeitig über realistische Jobmöglichkeiten informieren.

8) Mangelnde politische Mitbestimmung

In den Vereinigten Arabischen Emiraten gibt es nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten zur politischen Beteiligung. Die Regierung wird nicht direkt vom Volk gewählt, sondern von den Herrscherfamilien der einzelnen Emirate bestimmt.

Parteien sind in den VAE nicht erlaubt, und es finden keine freien Wahlen statt. Auch öffentliche politische Diskussionen sind meist unerwünscht oder unterliegen strengen Einschränkungen.

Das Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit ist begrenzt, wie auch internationale Organisationen regelmäßig berichten. Kritik an Regierung und Politik kann ernsthafte Konsequenzen bis hin zu rechtlichen Problemen nach sich ziehen.

Für Menschen, die sich aktiv politisch einbringen oder gesellschaftliche Veränderungen mitgestalten möchten, ist der Handlungsspielraum in den VAE stark eingeschränkt. Die politische Entscheidungsfindung findet maßgeblich ohne Einfluss der Bevölkerung statt.

9) Soziale Beschränkungen und Verhaltensregeln

In den Vereinigten Arabischen Emiraten gelten strenge gesellschaftliche Normen, die von Neuankömmlingen oft unterschätzt werden. Der Umgang miteinander im öffentlichen Raum ist durch traditionelle Werte und islamische Gesetze geprägt.

Öffentliche Zärtlichkeiten wie Händchenhalten oder Küssen können als unangemessen betrachtet werden und sind in vielen Fällen nicht erlaubt. Auch bei der Kleiderwahl wird von Männern und Frauen erwartet, sich respektvoll und zurückhaltend zu kleiden.

Kritik an Religion, Regierung oder bestimmten gesellschaftlichen Themen ist nicht gestattet und kann rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Auch die Nutzung von sozialen Medien unterliegt bestimmten Beschränkungen.

Personen, die diese Regeln missachten, müssen mit Ermahnungen, Geldstrafen oder in schweren Fällen mit weiteren rechtlichen Maßnahmen rechnen. Ein respektvoller und angepasster Umgang mit den sozialen Beschränkungen ist daher für Auswanderer unerlässlich.

Herausforderungen im Alltag

Das Leben in den Vereinigten Arabischen Emiraten bringt viele Veränderungen mit sich. Besonders der Alltag erfordert eine starke Anpassungsfähigkeit, etwa beim Umgang mit extremen Temperaturen und bürokratischen Anforderungen.

Anpassung an klimatische Bedingungen

Extreme Hitze prägt den Alltag in den VAE, besonders in den Sommermonaten zwischen Mai und September. Temperaturen erreichen regelmäßig 40 bis 50 Grad Celsius, begleitet von hoher Luftfeuchtigkeit. Diese Bedingungen schränken Aktivitäten im Freien stark ein, was das soziale und berufliche Leben beeinflussen kann.

Viele alltägliche Wege und sogar sportliche Aktivitäten müssen in klimatisierte Räume verlegt werden. Besonders Kinder und ältere Menschen leiden unter der Belastung. Die intensive Sonneneinstrahlung erfordert konsequenten UV-Schutz, geeignete Kleidung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

Auch Autofahren wird durch die Hitze beeinträchtigt – Fahrzeuge müssen regelmäßig gewartet werden, da Reifen und Batterien schneller verschleißen. Wer aus gemäßigteren Klimazonen kommt, unterschätzt oft, wie anstrengend und unkomfortabel das Klima dauerhaft sein kann.

Umgang mit bürokratischen Hürden

Behördengänge und offizielle Prozesse in den Emiraten unterscheiden sich deutlich von europäischen Standards. Viele Dokumente müssen notariell beglaubigt, übersetzt oder apostilliert werden, bevor sie akzeptiert werden. Die Sprache der Verwaltung ist meistens Englisch oder Arabisch, was zusätzliche Anforderungen an Antragsteller stellt.

Oft ist Geduld gefragt: Wartezeiten für Aufenthaltserlaubnisse, Führerscheinumschreibungen oder Arbeitsgenehmigungen können mehrere Wochen dauern. Die Gesetzgebung und Anforderungen ändern sich zudem regelmäßig, was eine kontinuierliche Anpassung an neue Vorschriften erfordert.

Einige Prozesses sind zeitaufwendig und mit Kosten verbunden. Digitale Angebote erleichtern zwar vieles, jedoch sind persönliche Termine bei Behörden nach wie vor notwendig. Wer neu in den VAE ist, wird ohne Unterstützung durch ortskundige Agenturen oder Arbeitgeber schnell überfordert.

Soziokulturelle Besonderheiten

Das Leben in den Vereinigten Arabischen Emiraten stellt deutsche Auswanderer vor besondere soziale und kulturelle Herausforderungen. Die Erwartungen an das Verhalten und den Umgang mit bestimmten Themen weichen oft stark von europäischen Standards ab.

Integration in die lokale Gemeinschaft

Der Aufbau von Kontakten zur lokalen Bevölkerung gestaltet sich in den Emiraten häufig schwierig. Viele Expats berichten, dass das soziale Leben hauptsächlich unter den internationalen Gemeinschaften stattfindet. Die einheimische Bevölkerung bildet meist eng geschlossene Kreise.

Religiöse und kulturelle Unterschiede, wie der Stellenwert der Familie, Kleidungsvorschriften sowie islamische Feiertage, erfordern Anpassungsfähigkeit und Rücksichtnahme. Wer sich nicht an gesellschaftliche Konventionen hält, wird schnell als Außenseiter wahrgenommen.

Einladungen in private Haushalte sind selten und geschäftliche Kontakte laufen oft formell ab. Wer langfristig bleiben möchte, sollte sich über landesspezifische Umgangsformen informieren und diese respektieren.

Unterschiede im Umgang mit Meinungsfreiheit

Die Vereinigten Arabischen Emirate verfolgen eine restriktive Linie im Bereich Meinungsfreiheit. Öffentliche Kritik an Regierung, Religion oder den herrschenden Familien ist nicht erlaubt und kann strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Auch auf Social Media sollten Expats vorsichtig sein. Was in Deutschland als harmlose Kritik gilt, kann in den Emiraten als Straftat gewertet werden. Besonders Themen wie Religion, Politik und Moral unterliegen strengen Einschränkungen.

Medienberichte und journalistische Arbeit unterliegen staatlicher Kontrolle. Wer sich äußert, sollte sich vorher gründlich über die geltenden Gesetze informieren, um unangenehme und teils gravierende Folgen zu vermeiden.

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