Versicherungsschutz in den Vereinigten Arabischen Emiraten
Was Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wissen müssen
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Wer aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz in die Vereinigten Arabischen Emirate auswandert, benötigt einen passenden Versicherungsschutz, um dort sicher und gesetzeskonform zu leben. Die Krankenversicherung ist in den Emiraten gesetzlich vorgeschrieben und muss entweder vom Arbeitgeber oder privat bei einer lokalen Versicherung abgeschlossen werden. Internationale Krankenversicherungen sind für Expats und digitale Nomaden ebenfalls wichtig, da sie oft einen umfassenderen Schutz bieten.
Neben der Krankenversicherung sollten Auswanderer sich auch über zusätzliche Policen informieren, wie Haftpflicht-, Unfall- oder Hausratversicherungen, um vor möglichen Risiken geschützt zu sein. Die Auswahl des richtigen Versicherungsschutzes hängt von den individuellen Bedürfnissen und Lebensumständen ab.
Grundlagen des Versicherungsschutzes in den Vereinigten Arabischen Emiraten
Wer aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) auswandert, trifft auf ein anderes Versicherungssystem als im deutschsprachigen Raum. Versicherungen decken in den VAE häufig nur bestimmte Risiken ab und sind oft nicht Teil des Sozialversicherungssystems wie in Europa.
Unterschiede zum deutschsprachigen Versicherungssystem
Im Gegensatz zu Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es in den VAE kein umfassendes staatliches Sozialversicherungssystem. Renten- und Arbeitslosenversicherungssysteme, wie viele sie aus Europa kennen, sind dort meist nicht vorhanden oder beschränkt.
Krankenversicherungen sind in den VAE regional geregelt. In manchen Emiraten, wie Abu Dhabi und Dubai, ist eine Krankenversicherung für Ausländer Pflicht. In anderen Teilen des Landes gelten aber andere Vorschriften.
Die Abwicklung und Kontrolle der Versicherungen laufen meist über private Anbieter statt staatliche Stellen. Leistungen und Absicherung können sich daher stark unterscheiden. Es ist üblich, dass der Arbeitgeber für bestimmte Versicherungen aufkommt, aber dies ist nicht immer der Fall.
Wichtige Versicherungsarten für Auswanderer
Für Auswanderer sind folgende Versicherungen in den VAE besonders wichtig:
Krankenversicherung: In Abu Dhabi und Dubai müssen alle Einwanderer eine lokale Krankenversicherung abschließen. Ohne eine solche Police ist kein längerer Aufenthalt möglich.
Haftpflichtversicherung: Private Haftpflicht ist in den Emiraten nicht gesetzlich vorgeschrieben, wird aber empfohlen, da sie ausgesuchte Risiken abdeckt.
Berufsunfähigkeits- und Unfallversicherung: Diese Versicherungen sind freiwillig, können aber im Falle eines Unfalls oder einer längeren Krankheit finanzielle Sicherheit geben.
Immobilien- und Hausratversicherung: Wer Eigentum oder eine Wohnung in den VAE besitzt, kann Schäden durch Feuer, Wasser oder Einbruch absichern.
Nicht alle bekannten europäischen Versicherungen sind vor Ort erhältlich. Oftmals müssen Policen direkt bei lokalen oder spezialisierten internationalen Versicherern abgeschlossen werden. Die Sprache der Verträge ist oft Englisch oder Arabisch.
Pflichtversicherungen und freiwillige Versicherungen
Einige Versicherungen sind gesetzlich vorgeschrieben. Krankenversicherung ist je nach Emirat eine Pflicht für Ausländer. Arbeitgeber müssen diese in vielen Fällen bereitstellen. Wer selbstständig ist, muss sich eigenständig versichern.
Arbeitslosenversicherung wurde in den VAE für Angestellte eingeführt. Sie zahlt im Fall eines Arbeitsplatzverlustes bis zu 60 % des Grundgehalts und ist durch kleine Beiträge pro Monat abgesichert.
Freiwillige Versicherungen wie Lebens- oder Unfallversicherung werden nicht durch den Staat kontrolliert. Es liegt in der Verantwortung des Einzelnen, sich zusätzlich abzusichern.
Eine Übersicht zeigt, welche Versicherungen verpflichtend und welche freiwillig sind:
Versicherung
Krankenversicherung
Arbeitslosenversicherung
Haftpflicht
Lebensversicherung
Unfallversicherung
Pflicht (je nach Emirat)
X
X (für Angestellte)
Freiwillig
X
X
X
Vor einer Einwanderung sollte genau geprüft werden, welche Versicherungen notwendig und sinnvoll sind. Unterschiedliche Emirate können abweichende Vorgaben machen.
Krankenversicherung für Auswanderer
Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz müssen vor einem Umzug in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) wichtige Regeln zur Krankenversicherung beachten. Die Wahl der passenden Versicherung hat direkten Einfluss auf Aufenthaltserlaubnis, medizinische Versorgung und finanzielle Sicherheit.
Anforderungen an die Krankenversicherung in den VAE
Seit 2014 gilt in Dubai und anderen Emiraten eine Krankenversicherungspflicht für alle Ausländer, die dort leben und arbeiten. Ohne gültige Krankenversicherung ist die Erteilung eines Visums meist nicht möglich.
Jede in den VAE ausgestellte Krankenversicherung muss grundlegende Leistungen wie Arztbesuche, Notfallversorgung und Krankenhausaufenthalte abdecken. Die genauen Anforderungen unterscheiden sich je nach Emirat und Aufenthaltsstatus.
Angestellte sind oft durch den Arbeitgeber versichert. Familienangehörige, Selbstständige und Rentner müssen häufig selbst für den Versicherungsschutz sorgen. Bereits vorhandene Versicherungen aus dem Heimatland wie die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) oder die AHV aus der Schweiz sind vor Ort weder anerkannt noch ausreichend.
Private und öffentliche Krankenversicherungen
Es gibt in den VAE verschiedene Anbieter für private Krankenversicherungen. Eine staatliche oder gesetzliche Variante wie in Deutschland, Österreich oder der Schweiz existiert nicht.
Private Krankenversicherungen unterscheiden sich im Umfang der Leistungen und beim Preis. Oft lassen sie sich individuell an Alter, Beruf und Gesundheitszustand anpassen.
Wer über seinen Arbeitgeber versichert ist, bekommt meist einen Basisschutz. Ergänzende private Policen können abgeschlossen werden, um mehr Leistungen oder Zugang zu bestimmten Ärzten und Kliniken zu sichern. Digitale Nomaden oder Selbstständige entscheiden sich in der Regel für internationale Anbieter mit weltweitem Schutz.
Kosten und Deckungsumfang
Die Kosten für eine private Krankenversicherung in den VAE variieren je nach Alter, gewünschter Abdeckung und Gesundheitszustand. Monatsbeiträge können von etwa 100 bis über 500 Euro reichen.
Gefordert werden grundsätzlich u. a. Deckung für ambulante und stationäre Behandlungen sowie Notfälle. Wer umfangreichere Leistungen, eine geringe Selbstbeteiligung oder die Behandlung in Privatkliniken wünscht, zahlt meist deutlich mehr.
Eine Tabelle zeigt typische Kosten (je nach Versicherung und Deckung):
Versicherungsumfang
Basisschutz
Standardleistungen
Premium (inkl. Privatklinik)
Monatlicher Beitrag (ca.)
100–200 €
200–350 €
350–500 €+
Sozialleistungen wie Renten- oder Arbeitslosenversicherung aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz gelten in den VAE nicht und müssen separat geregelt werden.
Vorsorge und Altersabsicherung
Expats aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sollten frühzeitig ihre Altersvorsorge und soziale Sicherheit bei einem Umzug in die Vereinigten Arabischen Emirate planen. Die staatlichen Systeme der DACH-Länder gelten dort nicht automatisch, was eine eigene Organisation der Vorsorge nötig macht.
Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenversicherung
Die gesetzliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenversicherung (AHV/IV) aus der Schweiz endet, wenn man dauerhaft in die VAE umzieht. Eine freiwillige Weiterversicherung ist möglich, aber an Voraussetzungen wie vorherigen Beitragszeiten gebunden. Die deutsche gesetzliche Rentenversicherung zahlt Teilrenten ins Ausland, sofern genügend Beitragsjahre geleistet wurden.
In den Vereinigten Arabischen Emiraten gibt es kein vergleichbares staatliches Rentensystem für ausländische Arbeitnehmer. Expats müssen ihre Vorsorge deshalb privat regeln, etwa durch private Altersversicherungen oder freiwillige Einzahlungen in die staatlichen Systeme des Herkunftslandes. Eine Invalidenversicherung ist ebenfalls privat abzuschließen, da der Staat keine Leistungen bietet.
Freizügigkeitskonto und berufliche Vorsorge
Beim Wegzug aus der Schweiz kann das Guthaben der beruflichen Vorsorge (Pensionskasse, zweite Säule) auf ein Freizügigkeitskonto überwiesen werden. Dieses bleibt bis zur Pensionierung bestehen oder kann in bestimmten Fällen bezogen werden. Damit sind die bisherigen Vorsorgeansprüche gesichert, solange keine Auszahlung erfolgt.
In Deutschland endet die betriebliche Altersvorsorge in der Regel mit dem Arbeitsverhältnis. Sie bleibt als Anwartschaft erhalten und wird später ausgezahlt. Für Frauen und Männer, die länger in den Emiraten bleiben, empfiehlt sich die Suche nach internationalen Vorsorgeprodukten, die eine flexible und sichere Altersvorsorge ermöglichen.
Übertragbarkeit von Rentenansprüchen
Die Übertragbarkeit von staatlichen Rentenansprüchen ist begrenzt. Zwischen den VAE und den DACH-Ländern bestehen meist keine bilateralen Sozialversicherungsabkommen für Renten. Das bedeutet, dass Rentenanwartschaften eingefroren werden oder dass ein Bezug nur eingeschränkt möglich ist.
Schweizer AHV-Renten werden grundsätzlich ins Ausland gezahlt, wenn die Mindestversicherungsdauer erfüllt ist. In Deutschland und Österreich ist eine Auszahlung ins Ausland ebenfalls möglich, aber es kann zu Kürzungen oder Steuerpflicht kommen. Ein frühzeitiger Kontakt mit der jeweiligen Rentenstelle ist wichtig, um den Anspruch individuell zu klären.
Absicherung bei Unfall und Arbeitslosigkeit
Unfall- und Arbeitslosigkeitsversicherungen sind für Auswanderer in den Vereinigten Arabischen Emiraten wichtige Absicherungen. Beide Versicherungen haben eigene Regeln und Leistungen, die je nach Aufenthaltsstatus und Arbeitgeber variieren können.
Unfallversicherung im Ausland
In den Vereinigten Arabischen Emiraten ist eine Unfallversicherung nicht automatisch in allen Arbeitsverträgen enthalten. Viele Arbeitgeber bieten eine betriebliche Unfallversicherung, jedoch gibt es Unterschiede im Umfang.
Private Unfallversicherungen können zusätzlichen Schutz bieten, besonders für Auswanderer, die regelmäßig reisen oder gefährliche Tätigkeiten ausüben. Solche Policen decken meist Kosten für medizinische Behandlung, Reha und eventuell Rücktransport nach Deutschland, Österreich oder die Schweiz ab.
Leistungen einer privaten Unfallversicherung:
Kostenübernahme bei medizinischer Notfallversorgung
Einmalzahlungen bei dauerhafter Invalidität
Zahlung von Krankenhaus- und Transportkosten
Unterstützung bei Rückführung ins Heimatland
Eine Auslandskrankenversicherung mit Unfallbaustein ist empfehlenswert. Sie sichert ab, was viele lokale Policen nicht abdecken.
Arbeitslosenversicherung und Leistungsansprüche
Für alle Arbeitnehmer in den VAE gilt seit 2023 eine Pflicht zur Arbeitslosenversicherung. Die Anmeldung muss durch den Arbeitnehmer erfolgen, meist online oder über die Post.
Die Versicherung zahlt bis zu 60 % des Grundgehalts im Falle der unfreiwilligen Arbeitslosigkeit. Die maximale Auszahlung beträgt 20.000 AED pro Monat (rund 5.500 Euro). Die Dauer der Auszahlung ist in der Regel auf einige Monate begrenzt.
Wichtige Hinweise:
Die Beiträge werden monatlich gezahlt und hängen von der Einkommensklasse ab.
Eine Kündigung aus eigenem Wunsch oder bei Vertragsbruch führt meist zu keinem Leistungsanspruch.
Die Höhe der Entschädigung ist nach oben begrenzt.
Ansprüche und Bedingungen können sich von den Systemen in Deutschland, Österreich oder der Schweiz unterscheiden.
Die rechtzeitige Anmeldung und das Einhalten der Vorgaben vermeiden Versorgungslücken im Falle von Arbeitslosigkeit.
Steuerliche und rechtliche Aspekte der Auswanderung
Beim Auswandern in die Vereinigten Arabischen Emirate müssen Personen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mehrere steuerliche und rechtliche Regelungen beachten. Dazu gehören die Abmeldung im Heimatland, die Klärung der Steuerpflicht in beiden Ländern, das Verständnis der Wegzugsbesteuerung sowie die weitere Handhabung der Steuererklärung.
Abmeldung und Meldepflichten bei Auswanderung
Wer aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz auswandert, muss sich offiziell bei der Meldebehörde abmelden. In Deutschland ist die Abmeldung beim Einwohnermeldeamt vorgeschrieben. Der Stichtag der Abmeldung bestimmt häufig, ab wann im Heimatland keine unbeschränkte Steuerpflicht mehr besteht.
Für die Abmeldung werden in der Regel folgende Dokumente benötigt:
Personalausweis oder Reisepass
Ausgefülltes Abmeldeformular
Nachweis über neue Adresse im Ausland (z. B. Mietvertrag, Visum)
In Österreich und der Schweiz gibt es ähnliche Pflichten. Wer der Abmeldung nicht nachkommt, kann weiterhin zur Steuerzahlung im Herkunftsland verpflichtet sein. Die Abmeldungsbescheinigung sollte gut aufbewahrt werden, da sie beim Finanzamt oder bei anderen Behörden oft benötigt wird.
Doppelbesteuerungsabkommen und Steuerpflicht
Deutschland, Österreich und die Schweiz haben mit den Vereinigten Arabischen Emiraten jeweils ein Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) abgeschlossen oder spezifische Regelungen, um eine doppelte Besteuerung zu vermeiden. Das DBA legt fest, in welchem Land welches Einkommen versteuert werden muss.
Wer seinen Hauptwohnsitz nach Dubai verlegt, wird grundsätzlich in den VAE steuerpflichtig, nicht mehr im Herkunftsland. Allerdings gibt es Ausnahmen, etwa für bestimmte Einkünfte aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz, wie Mieten oder Renten. Das Finanzamt prüft bei Bedarf den Lebensmittelpunkt und kann Steuern nacherheben, falls dieser nicht klar im Ausland liegt.
Wichtig: Seit 2023 wurde in den VAE eine Körperschaftsteuer eingeführt. Für Privatpersonen bleibt das Einkommen aber meist steuerfrei, sofern keine Einkünfte mehr im Herkunftsland erzielt werden.
Wegzug und Wegzugsbesteuerung
Beim Wegzug ist in Deutschland besonders die Wegzugsbesteuerung zu beachten. Sie betrifft natürliche Personen, die Anteile an Kapitalgesellschaften (mindestens 1 %) halten. Der Stichtag für die Steuerpflicht ist das Abmeldedatum.
Österreich und die Schweiz kennen ähnliche Regelungen für bestimmte Vermögensarten. Es wird zum Zeitpunkt des Wegzugs ein fiktiver Verkauf angenommen und auf nicht realisierte Gewinne Steuern festgesetzt. Die Zahlung kann auf Antrag gestundet werden, etwa bei Wegzug in EU-/EWR-Staaten.
Wer keine Unternehmensbeteiligungen hält, ist meist nicht von der Wegzugsbesteuerung betroffen.
Tipp: Betroffene sollten sich frühzeitig steuerlich beraten lassen, um finanzielle Nachteile zu vermeiden.
Steuererklärung nach Auswanderung
Auch nach einer Auswanderung kann eine Steuererklärung im Heimatland nötig sein. In Deutschland besteht eine Erklärungspflicht, wenn noch inländische Einkünfte vorliegen, z. B. aus Vermietung oder Renten. Das gleiche gilt für Österreich und die Schweiz.
Das Finanzamt fordert oft Belege zu Wohnsitz und Aufenthalt. Die Steueridentifikationsnummer bleibt erhalten, auch nach dem Wegzug. Anzugeben sind:
Zeitraum der Steuerpflicht im Jahr des Wegzugs
Weltweites Einkommen bis zum Abmeldedatum (bei unbeschränkter Steuerpflicht)
Inländische Einkünfte nach dem Wegzug (bei beschränkter Steuerpflicht)
Die Fristen und Formulare unterscheiden sich je nach Land. Wer nicht sicher ist, ob eine Steuererklärung nötig ist, sollte sich direkt an das zuständige Finanzamt wenden.
Finanzielle Vorsorge und Banking
Expats in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) benötigen eine durchdachte finanzielle Organisation. Wichtige Themen sind die Auswahl und Nutzung von Banken, verschiedene Banking-Methoden sowie der sichere Umgang mit digitalen Zahlungsmitteln.
Banken und E-Banking im Ausland
Beim Umzug in die VAE ist die Wahl der richtigen Bank entscheidend. In den Emiraten gibt es sowohl lokale als auch internationale Banken. Bekannte Namen sind Emirates NBD, Abu Dhabi Commercial Bank oder HSBC. Viele Banken bieten Online-Banking und mobile Apps, die auf Englisch verfügbar sind.
Für die Kontoeröffnung ist meist ein gültiges Visum und die Emirates ID notwendig. Gehaltskonten werden häufig vom Arbeitgeber vermittelt. Expats sollten auf Kontoführungsgebühren, Mindestguthaben und Transaktionskosten achten. Mit E-Banking lassen sich Überweisungen und Zahlungen direkt online erledigen, was viel Zeit spart.
Einige Banken ermöglichen auch den Zugriff auf zusätzliche Dienstleistungen wie Sparpläne, Investmentkonten oder Fremdwährungskonten. Tipp: Vor dem Umzug lohnt es sich, bei der Hausbank in Deutschland, Österreich oder der Schweiz nach internationalen Partnerschaften zu fragen, um den Geldtransfer günstiger zu gestalten.
Kreditkarten und Offshore-Banking
Eine Kreditkarte ist in den VAE fast überall nötig: im Supermarkt, Restaurant oder Onlineshop. Visa und Mastercard werden am häufigsten akzeptiert. Deutsche, österreichische und schweizer Karten funktionieren, aber prüfen Sie vorher die Gebühren für Fremdwährungen und Auslandseinsatz.
Viele Expats eröffnen zusätzlich ein Konto bei einer Bank im Ausland (Offshore-Banking). Das bietet Vorteile beim internationalen Zahlungsverkehr und kann steuerliche Aspekte beeinflussen. Konten auf den Kanalinseln, Isle of Man oder in der Schweiz sind beliebt, da sie meist Multiwährungskonten mit Online-Zugang bieten.
Beim Offshore-Banking zählt Seriosität der Bank, klare Vertragsbedingungen und einfacher Zugang zum Konto über E-Banking. Beachten Sie, dass die Eröffnung oft einen höheren finanziellen Aufwand oder Mindestbeträge verlangt.
Kryptowährungen und Hardware Wallets
Kryptowährungen wie Bitcoin sind in den VAE legal, aber nicht überall verbreitet. Einige Banken und Behörden stehen Digitalwährungen zurückhaltend gegenüber. Wer digitale Vermögenswerte besitzt, sollte auf die sichere Verwahrung achten.
Ein Hardware Wallet schützt vor Hackerangriffen und Diebstahl. Zu den bekanntesten Modellen gehören Ledger Nano oder Trezor. Diese kleinen Geräte speichern die privaten Schlüssel offline. Für Expats, die regelmäßig ins Ausland reisen oder keine festen Kontoverbindungen haben, bieten Kryptos und Hardware Wallets zusätzliche Flexibilität.
Beachten Sie, dass der Umtausch von Euro in Kryptowährungen Gebühren verursacht. Die steuerliche Behandlung von Kryptos unterscheidet sich je nach Wohnsitzland, was einer Beratung bedarf.
Organisation des Alltags nach der Auswanderung
Der Alltag in den Vereinigten Arabischen Emiraten bringt neue Herausforderungen, aber auch besondere Chancen mit sich. Die Wahl des Wohnorts, das Erkunden der Lebensqualität sowie der Umgang mit persönlichen Freiheiten und der Integration prägen die Erfahrungen von Auswanderern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Wohnsitz und Lebensqualität in den VAE
Beim Umzug in die VAE ist die Wahl der richtigen Wohngegend zentral. Viele Auswanderer entscheiden sich für Städte wie Dubai oder Abu Dhabi, weil sie eine hohe Lebensqualität bieten. Saubere Straßen, moderne Infrastruktur und viele Freizeitangebote zählen zu den Vorteilen.
Zu beachten ist, dass Mieten besonders in attraktiven Wohnvierteln hoch sein können. In den VAE gibt es jedoch auch ruhigere, familienfreundliche Bezirke, die zu moderaten Preisen zu haben sind. Mietverträge werden meist für ein Jahr abgeschlossen. Bei Vertragsabschluss zahlen viele direkt mehrere Monatsmieten im Voraus.
Alltag und Lebensqualität sind zudem von einem hohen Sicherheitsniveau geprägt. Die niedrige Kriminalitätsrate sorgt für ein Gefühl von Sicherheit im täglichen Leben. Schulen und Gesundheitseinrichtungen entsprechen internationalen Standards und sind in den Ballungszentren leicht zugänglich.
Eigenverantwortung und Integration
In den Emiraten ist ein hohes Maß an Eigenverantwortung gefragt. Es gibt kein soziales Netz wie in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Auswanderer regeln viele Dinge selbst, etwa die Krankenversicherung, Altersvorsorge und Alltagsorganisation.
Wichtige Aufgaben wie das Eröffnen eines Bankkontos, der Abschluss von Versicherungen und das Beantragen der Aufenthaltsgenehmigung gehören zu den ersten Schritten. Besonders wichtig: Eine Krankenversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben und Voraussetzung für die Aufenthaltsgenehmigung.
Integration gelingt durch Offenheit und Respekt gegenüber der multikulturellen Gesellschaft. Die Mehrheit der Bevölkerung besteht aus Ausländern. Englisch ist im Alltag üblich, was die Verständigung erleichtert. Trotzdem ist Verständnis für die lokalen Bräuche und Gesetze notwendig, um Konflikten vorzubeugen.
Reisefreiheit und globale Mobilität
Die VAE sind ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in der Region. Sie bieten eine hohe Reisefreiheit und gute Anbindungen an internationale Reiseziele. Für Auswanderer ergeben sich dadurch viele Möglichkeiten, sowohl für Geschäftsreisen als auch für Urlaube.
Grenzübergänge und Flughäfen sind gut organisiert, was spontane Auslandsreisen vereinfacht. Durch die zentrale Lage sind Europa, Asien und Afrika schnell zu erreichen. Viele internationale Fluggesellschaften bieten Direktflüge zu wichtigen Zielen weltweit.
Das Leben in den Emiraten ist eng mit der Globalisierung verbunden. Viele Familien pflegen engen Kontakt zur Heimat oder reisen regelmäßig nach Europa. Die unkomplizierte Ausreise und Rückkehr unterstützt dabei, mobil und flexibel zu bleiben.
Sonderthemen für Auswanderer und Investoren
Beim Umzug in die Vereinigten Arabischen Emirate sollten Expats und Investoren besondere rechtliche und finanzielle Fragen beachten. Erbschaft, Altersvorsorge und spezielle Versicherungsbedingungen unterscheiden sich oft deutlich von den Regelungen im deutschsprachigen Raum.
Testament und Nachlassregelungen
Ein Testament aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz wird in den VAE nicht immer automatisch anerkannt. Wer Vermögen wie Immobilien oder Bankkonten in den Emiraten besitzt, sollte ein Testament nach lokalem Recht verfassen.
Die Scharia kann für Nicht-Muslime unter bestimmten Umständen Anwendung finden, wenn kein lokales Testament vorliegt. Daher ist es ratsam, das Testament in englischer Sprache zu erstellen und bei den zuständigen Behörden wie dem Dubai International Financial Centre (DIFC) registrieren zu lassen.
Zudem lässt sich per Testament die Nachlassverteilung gezielt regeln. So werden Streitigkeiten im Todesfall vermieden, und das Vermögen gelangt an die gewünschten Erben.
Pensionskasse und Kapitalgesellschaften
Deutsche, österreichische oder Schweizer Pensionskassen sind in den VAE nicht direkt übertragbar. Wer langfristig in den Emiraten bleibt, sollte sich frühzeitig um eine private Rentenvorsorge kümmern. Staatliche Renten aus dem Heimatland müssen separat beantragt werden und unterliegen eigenen Regelungen zur Auszahlung ins Ausland.
Viele Auswanderer gründen in den VAE eine eigene Kapitalgesellschaft (wie eine LLC oder Free Zone Company). Dies bietet steuerliche Vorteile, ist aber mit speziellen finanziellen und rechtlichen Anforderungen verbunden.
Eine Kapitalgesellschaft kann auch für die Altersvorsorge und Vermögensverwaltung genutzt werden, erfordert aber fundierte Beratung. Durch eine klare Trennung von Privat- und Betriebsvermögen lassen sich Risiken minimieren.
Spezielle Versicherungsfälle und Risikosituationen
In den VAE gelten häufig andere Regeln für Versicherungsfälle als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Private Krankenversicherungen sind Pflicht, aber deren Umfang und Leistungen unterscheiden sich.
Typische Risikosituationen sind:
Unfall oder Krankheit (Versicherungsschutz prüfen)
Schäden durch Naturereignisse (Versicherungspolicen vergleichen)
Haftpflicht- und Rechtsschutzfragen
Bei Investitionen, wie dem Kauf von Immobilien oder Beteiligungen an Unternehmen, sollte auf spezielle Absicherungen geachtet werden. Die rechtlichen Rahmenbedingungen und Schadensregulierung verlaufen in den Emiraten anders, oft ohne den gewohnten Verbraucherschutz. Ein detaillierter Blick in die Versicherungsbedingungen ist unerlässlich.
Weitere administrative Herausforderungen
Beim Umzug in die Vereinigten Arabischen Emirate stehen Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vor mehreren wichtigen Verwaltungsaufgaben. Diese betreffen sowohl den Import persönlicher Gegenstände, als auch Anmeldungspflichten und die Nutzung digitaler Behördendienste.
Zollformalitäten und Fahrzeuge
Beim Import von Umzugsgut und Fahrzeugen in die VAE gelten spezifische Zollbestimmungen. Fahrzeuge dürfen meist nur dann eingeführt werden, wenn sie bestimmten technischen Anforderungen entsprechen. Diese beinhalten u.a. Abgasnormen und technische Zulassungen, die sich mit den Standards der VAE decken müssen.
Bei der Einfuhr ist das Ausfüllen ausführlicher Zollformalitäten notwendig. Dazu zählen die Vorlage von Eigentumsnachweisen, detaillierten Inventarlisten und der Nachweis über die Herkunft des Fahrzeugs.
Hinweis: Für viele Gegenstände fällt Zoll an, jedoch sind persönliche Gebrauchsgüter und bestimmte Haushaltswaren meist abgabenfrei, wenn sie als Umzugsgut deklariert werden. Neue oder hochpreisige Artikel sowie nicht verwendete Fahrzeuge können zusätzlichen Gebühren unterliegen.
Wer länger mit einem europäischen Kennzeichen fahren möchte, benötigt meist ein temporäres Kennzeichen oder muss das Fahrzeug lokal ummelden. Dazu wird oft ein technisches Gutachten verlangt.
Dienstpflicht und Kontaktperson
Dienstpflichten wie Wehrpflicht oder Zivildienst sind in den VAE nicht vorgesehen. Auswanderer sollten aber die Benachrichtigungspflichten gegenüber Behörden im Herkunftsland prüfen, falls eine Meldepflicht für den Auslandsaufenthalt besteht.
Eine wichtige Anforderung ist das Hinterlegen einer lokalen Kontaktperson bei den emiratischen Behörden. Diese Kontaktperson dient als Ansprechpartner für Behördenanfragen oder im Notfall.
Viele administrative Vorgänge, wie die Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung, erfordern die Angabe dieser Kontaktperson samt Kontaktdaten.
Online-Schalter und Verwaltung
Die Vereinigten Arabischen Emirate setzen verstärkt auf digitale Verwaltung. Viele Behördengänge sind über Online-Schalter möglich, darunter Visumsanträge, Ummeldungen und Steuerangelegenheiten.
Eine Registrierung auf den jeweiligen Online-Plattformen ist erforderlich. Für die Identitätssicherung wird meist eine lokale Mobilnummer sowie oft auch ein emiratischer Personalausweis („Emirates ID“) benötigt.
Die Online-Portale arbeiten meist auf Arabisch und Englisch, und es gibt oft Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Zahlungen von Gebühren sind per Kreditkarte möglich.