Die 9 größten Nachteile beim Auswandern auf die Azoren

Was Sie vor dem Umzug wissen sollten

Das Auswandern auf die Azoren zieht aufgrund der besonderen Lebensqualität, der natürlichen Schönheit und der entspannten Atmosphäre viele Menschen an. Doch ein neues Leben in diesem abgelegenen Inselarchipel bringt Herausforderungen mit sich, die oft erst nach dem Umzug sichtbar werden.

Wer einen realistischen Blick auf die möglichen Schwierigkeiten hat, kann sich besser auf das Leben auf den Azoren einstellen und typische Fehler vermeiden. Dieser Artikel beleuchtet die neun größten Nachteile, die potenzielle Auswanderer kennen sollten.

1) Begrenzte Arbeitsmöglichkeiten auf den Azoren

Die Azoren bieten nur eingeschränkte Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt. Viele Positionen finden sich vor allem im Tourismus, der Landwirtschaft und im öffentlichen Dienst. Hochqualifizierte Stellen sind seltener und oft schnell vergeben.

Wer auf eine Karriere in spezialisierten Branchen setzt, stößt häufig auf eine geringe Auswahl. Viele Jobs setzen solide Portugiesischkenntnisse voraus. Ohne Sprachkenntnisse gestaltet sich die Suche meist noch schwieriger.

Die Löhne auf den Azoren liegen häufig unter dem Durchschnitt in Kontinentalportugal. Das erschwert es, einen ähnlichen Lebensstandard wie in anderen Ländern zu halten. Viele Menschen arbeiten daher in mehreren Jobs oder suchen Teilzeitlösungen.

Freiberufliche Arbeit oder ortsunabhängige Tätigkeiten wie Remote-Arbeit bieten zwar Chancen, setzen aber entsprechende Qualifikationen und Eigeninitiative voraus. Gründer sehen sich oft mit bürokratischen Hürden konfrontiert.

Insgesamt ist Flexibilität gefragt. Wer keine festen Vorstellungen hat oder örtlich ungebunden arbeitet, kann Vorteile auf dem Arbeitsmarkt der Azoren finden. Für Menschen, die auf ein breites Stellenangebot angewiesen sind, können die Möglichkeiten dagegen als deutlich begrenzt empfunden werden.

2) Hohe Abhängigkeit vom Tourismussektor

Die Azoren sind wirtschaftlich stark vom Tourismus abhängig. Ein Großteil der Arbeitsplätze und Investitionen entfällt auf diesen Sektor. Vor allem in den Sommermonaten sind viele Dienstleistungen und lokale Betriebe auf Besucher angewiesen.

Sinken die Touristenzahlen etwa durch Wirtschaftskrisen oder Pandemien, wirkt sich das schnell auf die Lebensqualität und wirtschaftliche Sicherheit der Inselbewohner aus. Alternative Beschäftigungsfelder sind begrenzt, was die Region krisenanfällig macht.

Die Preise für Mieten, Grundstücke und alltägliche Güter steigen oft, wenn Tourismus boomt. Dies kann dazu führen, dass Einheimische und auch Zugezogene höhere Lebenshaltungskosten tragen müssen.

Für Auswanderer bedeutet diese Abhängigkeit, dass viele wirtschaftliche Möglichkeiten eng an die Entwicklung des Tourismus geknüpft bleiben. Wer auf eine stabile Anstellung außerhalb dieses Bereichs hofft, findet diese oft nur schwer.

3) Abgelegene Lage erschwert Erreichbarkeit

Die Azoren liegen mitten im Atlantik, weit entfernt vom europäischen Festland. Dadurch sind sie schwieriger und oft nur mit dem Flugzeug oder über längere Fährverbindungen zu erreichen.

Flüge auf die Azoren sind seltener und teurer als innereuropäische Verbindungen. Nicht alle Inseln haben direkte Flüge, was zusätzliche Umstiege erfordern kann.

Lieferungen von Waren oder Post dauern häufig länger als auf dem Festland. Auch kurzfristige Besuche bei Familie und Freunden sind komplizierter zu planen.

Medizinische Notfälle oder dringende geschäftliche Termine erfordern eine gute Organisation. Die Insellage kann die Auswahl an verfügbaren Dienstleistungen und Produkten einschränken.

Viele Auswanderer unterschätzen den logistischen Aufwand, der mit der abgelegenen Lage einhergeht. Wer regelmäßigen Kontakt zu anderen europäischen Ländern benötigt, sollte das bei der Planung berücksichtigen.

4) Mangel an spezialisierten medizinischen Angeboten

Auf den Azoren gibt es zwar Krankenhäuser und Gesundheitszentren, doch spezialisierte medizinische Angebote sind oft begrenzt. Wer besondere fachärztliche Behandlungen oder spezialisierte Therapien benötigt, stößt schnell an Grenzen.

Für komplexe Diagnosen oder spezielle Eingriffe reisen viele Bewohner auf das portugiesische Festland oder sogar ins Ausland. Dies bedeutet zusätzliche Kosten und Zeitaufwand für Patienten und deren Familien.

Im Bereich moderner Medizintechnik und spezialisierter Fachrichtungen besteht Nachholbedarf. Ebenso ist die Auswahl an fachärztlichem Personal im Vergleich zu größeren europäischen Städten deutlich geringer.

Für chronisch Kranke oder Menschen mit seltenen Erkrankungen kann dies zu Unsicherheiten führen. Auch bei Notfällen, die eine sofortige spezifische Behandlung erfordern, sind die Möglichkeiten vor Ort eingeschränkt.

5) Eingeschränkte Auswahl an Konsumgütern

Auf den Azoren ist die Auswahl an Konsumgütern deutlich begrenzter als in vielen Teilen des europäischen Festlands. Viele Produkte des täglichen Bedarfs sind nur in kleiner Auswahl oder manchmal gar nicht verfügbar.

Bei Elektrogeräten, Kleidung oder speziellen Lebensmitteln stoßen Einwohner und Auswanderer regelmäßig auf eine eingeschränkte Produktpalette. Wer an verschiedene Marken oder internationale Produkte gewöhnt ist, wird feststellen, dass vieles entweder fehlt oder nur selten geliefert wird.

Importierte Waren sind meist teurer und müssen oft vorbestellt werden. Onlineshopping ist zwar möglich, aber Lieferung und Versandkosten sind höher und dauern länger als auf dem Festland.

Auch saisonale Produkte können zeitweise schwer zu bekommen sein. Besonders Menschen, die Wert auf bestimmte Marken oder Spezialartikel legen, müssen sich auf Einschränkungen einstellen.

Die Versorgungslage hängt stark von Lieferungen per Schiff oder Flugzeug ab. Störungen im Transport, beispielsweise durch Wetter, können zu Engpässen führen.

6) Hohe Versandkosten für importierte Waren

Auf den Azoren sind viele alltägliche Produkte nicht direkt verfügbar und müssen oft aus dem Ausland importiert werden. Das führt zu deutlich höheren Versandkosten als auf dem europäischen Festland.

Die Lage der Inselgruppe im Atlantik macht aufwändige Transporte notwendig. Die Lieferzeiten verlängern sich dadurch, und die Gesamtkosten für Waren steigen.

Besonders Elektronik, Spezialprodukte oder Markenartikel sind davon betroffen. Auch größere Möbel oder Haushaltsgeräte verursachen oft zusätzliche Gebühren und lange Wartezeiten.

Für viele Auswanderer bedeutet dies, sorgfältig zu planen und eventuell auf bestimmte Produkte zu verzichten. Lokale Alternativen sind nicht immer vorhanden, was die Abhängigkeit von Importen weiter verstärkt.

Die hohen Versandkosten wirken sich im Alltag spürbar aus, besonders wenn spezielle Waren benötigt werden. Auch bei Online-Bestellungen müssen Käufer mit deutlich teureren Versandgebühren rechnen.

7) Kleinere Gemeinschaft kann soziale Isolation fördern

Auf den Azoren leben Menschen oft in kleinen, engen Gemeinschaften. Wer neu hinzukommt, findet sich meist weit weg von Freunden und Familie wieder. Das kann dazu führen, dass sich Zugezogene zunächst einsam fühlen.

Die begrenzte Zahl an Einwohnern schränkt die Vielfalt sozialer Kontakte ein. Neue Freundschaften aufzubauen kann länger dauern, besonders wenn Sprachbarrieren oder kulturelle Unterschiede bestehen.

Gerade für Menschen, die viele soziale Kontakte oder ein aktives Gemeinschaftsleben gewohnt sind, stellt diese Situation eine Herausforderung dar. Die Gefahr der sozialen Isolation steigt, wenn die Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten begrenzt sind oder sich das Leben überwiegend auf die Familie konzentriert.

Auch kleinere Ortschaften bieten weniger Angebote für den sozialen Austausch als Großstädte. Virtuelle Kontakte und soziale Netzwerke können helfen, das Gefühl der Isolation zu verringern, ersetzen aber keine persönlichen Begegnungen.

Vor allem ältere oder alleinstehende Menschen sind auf den Azoren einem erhöhten Risiko der Vereinsamung ausgesetzt. Hier kann es sinnvoll sein, sich aktiv um Integration und soziale Anschlussmöglichkeiten zu bemühen.

8) Wetterbedingt oft regenreich und wechselhaft

Das Klima auf den Azoren ist durch seine Lage im Atlantik geprägt. Es herrscht ganzjährig ein mildes, aber sehr wechselhaftes Wetter. Regen ist häufig und kann zu jeder Jahreszeit auftreten.

Die Inseln sind bekannt für ihre schnellen Wetterumschwünge. Innerhalb weniger Stunden kann sich sonniges Wetter in starke Bewölkung oder Niederschläge verwandeln. Besonders im Herbst und Winter sind längere Regenperioden keine Seltenheit.

Diese Wetterbedingungen können den Alltag beeinflussen. Aktivitäten im Freien müssen oft flexibel geplant werden. Wer viel Sonnenschein bevorzugt, sollte sich auf regelmäßige Regentage einstellen.

Die hohe Luftfeuchtigkeit und anhaltende Feuchtigkeit können auch die Bausubstanz belasten. Schimmelbildung in Wohnungen ist ein bekanntes Problem auf den Azoren. Für Auswanderer bedeutet das, dass gute Belüftung und passende Baumaterialien wichtig sind.

Auch wenn das milde Klima viele Vorteile bietet, ist das ständige, oft überraschende Wetter kein zu unterschätzender Faktor für das tägliche Leben auf den Azoren.

9) Begrenzte Bildungs- und Weiterbildungsangebote

Auf den Azoren gibt es nur eine begrenzte Auswahl an Schulen und Bildungseinrichtungen. Internationale Schulen oder bilingualer Unterricht sind selten. Viele Familien müssen mit einem kleineren Angebot als auf dem Festland rechnen.

Die Hochschulauswahl ist auf den Inseln sehr eingeschränkt. Wer spezielle Studiengänge sucht, muss oft auf das portugiesische Festland ausweichen. Das gilt besonders für technische oder spezialisierte Fächer.

Berufliche Weiterbildungsmöglichkeiten vor Ort sind ebenfalls begrenzt. Kursangebote und berufsbegleitende Weiterbildungen sind nur in einzelnen Branchen oder größeren Städten zu finden. Digitale Fernkurse sind zwar eine Alternative, ersetzen jedoch nicht immer das persönliche Lernen oder Networking.

Eltern und Berufstätige sollten diesen Nachteil besonders berücksichtigen, wenn sie mit Kindern oder im arbeitsfähigen Alter auswandern möchten. Die begrenzten Bildungswege können langfristige Auswirkungen auf Karriere und persönliche Entwicklung haben.

Kulturelle und soziale Herausforderungen

Bei einem Umzug auf die Azoren treffen Auswanderer auf unterschiedliche Lebensweisen und Kommunikationsgewohnheiten. Soziale Integration und sprachliche Anpassung stellen zentrale Hürden dar, die das Alltagsleben direkt beeinflussen.

Integration in die lokale Gemeinschaft

Die Bevölkerung auf den Azoren ist oft eng verbunden mit ihren Traditionen, Routinen und lokalen Netzwerken. Neue Bewohner werden nicht immer sofort als Teil der Gemeinschaft akzeptiert.

Gerade in kleinen Dörfern kann es Monate oder sogar Jahre dauern, bis gegenseitiges Vertrauen aufgebaut ist. Viele kulturelle Aktivitäten und Feste sind für die Einheimischen von großer Bedeutung, während Außenstehende sich anfangs nur schwer einbringen können.

Wer offen auf andere zugeht, sich für Bräuche interessiert und regelmäßig am gesellschaftlichen Leben teilnimmt, erleichtert sich die Integration. Es hilft, lokale Vereine, Sportveranstaltungen und Gemeindeaktivitäten aktiv zu besuchen.
Wer exklusiv mit anderen Zuziehenden verkehren will, bleibt häufig stärker isoliert.

Sprachbarrieren und Kommunikation

Portugiesisch ist Amtssprache auf den Azoren, daneben existieren regionale Dialekte. Ohne Sprachkenntnisse stoßen Auswanderer schnell auf Grenzen, sei es bei Behördengängen, Nachbarn oder beim Einkaufen.

Ein Grundwortschatz ist praktisch unerlässlich für die Bewältigung alltäglicher Aufgaben. Besonders ältere Azoreaner sprechen oft wenig Englisch oder andere Fremdsprachen.

Sprachkurse und alltäglicher Kontakt im Dorf sind die wichtigsten Wege, die Kommunikationsfähigkeit zu verbessern. Auch einfache Gesten, Geduld und Offenheit in Gesprächen werden positiv wahrgenommen. Wer Portugiesisch lernt, wird als engagierter Teil der Nachbarschaft angesehen und kann schneller Vertrauen aufbauen.

Infrastruktur und Lebenshaltung

Auf den Azoren sind die Angebote und Dienstleistungen meist begrenzt. Die Versorgungslage unterscheidet sich deutlich von größeren Festlandregionen und bringt spezielle Herausforderungen mit sich, besonders in Bezug auf medizinische Infrastruktur und Einkaufsmöglichkeiten.

Gesundheitsversorgung und medizinische Angebote

Die medizinische Versorgung auf den Azoren ist grundsätzlich sichergestellt, doch das Angebot ist nicht mit dem in größeren Städten vergleichbar. Es gibt Krankenhäuser und Gesundheitszentren, aber spezialisierte Fachärzte und moderne medizinische Einrichtungen sind vor allem auf São Miguel konzentriert.

Für komplexere Behandlungen oder Notfallmedizin müssen Patienten meist nach Lissabon ausgeflogen werden. Längere Wartezeiten für Facharzttermine sind üblich. Apotheken führen grundlegende Medikamente, doch spezielle Präparate müssen oft aus dem Ausland bestellt werden, was zusätzliche Kosten und Wartezeiten verursachen kann.

Englischsprachige ärztliche Betreuung ist nicht flächendeckend vorhanden. Chronisch Kranke oder Menschen mit erhöhtem medizinischem Bedarf sollten diese Einschränkungen bei einer Auswanderung berücksichtigen.

Einkaufsmöglichkeiten und Warenverfügbarkeit

Auf den Azoren gibt es Supermärkte, Wochenmärkte und kleinere Läden, die Waren des täglichen Bedarfs führen. Die Auswahl an europäischen oder internationalen Markenprodukten ist allerdings begrenzt. Frische Produkte wie Gemüse und Fisch sind im Überfluss vorhanden, jedoch muss für Spezialitäten oder bestimmte Lebensmittel häufig auf Importe zurückgegriffen werden.

Warenlieferungen können sich verzögern, besonders bei Elektrogeräten, Ersatzteilen oder speziellen Artikeln. Die Preise für importierte Güter sind meist höher als auf dem portugiesischen Festland.

Online-Shopping mit Lieferung auf die Azoren ist möglich, aber höhere Versandkosten und längere Lieferzeiten sind die Regel. Für Familien mit speziellen Konsumwünschen oder Komfortbedürfnissen kann das schnell zu Einschränkungen führen.

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