Die 9 größten Nachteile beim Auswandern nach Madeira

Worauf Sie vorbereitet sein sollten

Immer mehr Menschen ziehen in Erwägung, nach Madeira auszuwandern, um von dem milden Klima und der beeindruckenden Landschaft der Insel zu profitieren. Die portugiesische Insel wird oft für ihre hohe Lebensqualität und entspannte Atmosphäre gelobt.

Trotz vieler Vorteile gibt es jedoch auch bedeutende Herausforderungen und Nachteile, die bei einer Auswanderung nach Madeira beachtet werden sollten. Ein realistischer Blick auf die möglichen Schwierigkeiten hilft, gut vorbereitet und informiert in ein neues Leben auf der Insel zu starten.

1) Begrenzte Arbeitsmöglichkeiten auf Madeira

Madeira ist bekannt für seine schöne Natur und hohe Lebensqualität. Wer auf der Insel arbeiten möchte, stößt jedoch oft auf begrenzte Jobmöglichkeiten.

Der Arbeitsmarkt auf Madeira ist klein und stark vom Tourismus abhängig. Außerhalb des Tourismussektors gibt es nur wenige Stellenangebote, besonders für Ausländer ohne Portugiesischkenntnisse.

Digitale Nomaden können von der wachsenden Community profitieren, wenn sie online arbeiten. Für klassische Berufe sind die Chancen dagegen eingeschränkt.

Viele Arbeitgeber erwarten Sprachkenntnisse in Portugiesisch. Wer diese nicht mitbringt, hat es schwerer, eine passende Anstellung zu finden.

Auch die Gehälter auf Madeira liegen oft unter dem mitteleuropäischen Niveau. Das erschwert den finanziellen Einstieg, vor allem ohne zusätzliche Ersparnisse oder eine Fernarbeitsstelle.

2) Hohe Steuerbelastung trotz NHR-Regelung

Das NHR-Programm („Non-Habitual Resident“) in Portugal bietet Neuzugezogenen bestimmte steuerliche Vorteile, vor allem in den ersten zehn Jahren. Dennoch ist die Steuerbelastung oft höher, als viele erwarten. Das gilt vor allem für reguläre Arbeitseinkommen und Einkünfte, die nicht unter die NHR-Begünstigung fallen.

Personen mit Einkommen aus Deutschland oder anderen Ländern stoßen regelmäßig auf Einschränkungen. Die jeweiligen Doppelbesteuerungsabkommen greifen nicht in allen Fällen. Gerade Pensionen, Kapitalerträge oder Mieteinnahmen unterliegen daher teilweise der regulären portugiesischen Steuerprogression.

Der Steuersatz in Portugal kann insbesondere im mittleren und hohen Einkommensbereich schnell ansteigen. Einkommensteile über bestimmten Schwellen werden stark besteuert. Auch Sozialabgaben sind ein Kostenfaktor.

Hinzu kommt, dass steuerliche Vergünstigungen durch die NHR-Regelung zeitlich befristet sind und nach zehn Jahren entfallen. Danach gelten die normalen Steuersätze Portugals, die im internationalen Vergleich nicht zu den niedrigsten zählen.

3) Eingeschränkte Infrastruktur im Vergleich zum Festland

Madeira bietet oft nicht denselben Standard an Infrastruktur wie das portugiesische Festland. Die Straßen auf der Insel sind häufig schmal und kurvig, was das Fahren erschwert, besonders in ländlichen Regionen.

Öffentliche Verkehrsmittel sind begrenzt. Busverbindungen sind vorhanden, aber sie sind weniger zuverlässig und oft auf den Großraum Funchal konzentriert. Wer außerhalb der Hauptorte lebt, muss mit längeren Wartezeiten und weniger Flexibilität rechnen.

Die medizinische Versorgung ist in den großen Städten gut, aber auf dem Land können Spezialisten oder bestimmte Behandlungen schwer erreichbar sein. Gewisse medizinische Eingriffe oder Notfälle erfordern manchmal eine Reise auf das Festland.

Internetverbindungen und digitale Dienstleistungen sind in Städten meist stabil, aber in abgelegenen Gemeinden kann es zu langsamerem oder unzuverlässigem Internet kommen. Dies kann besonders für digitale Nomaden oder Menschen, die auf Remote-Arbeit angewiesen sind, ein Nachteil sein.

Auch die Versorgung mit bestimmten Produkten oder Dienstleistungen ist nicht immer garantiert. Logistische Herausforderungen führen dazu, dass manche Waren nur mit Verzögerungen verfügbar sind oder teurer als auf dem Festland.

4) Isolation durch Inselcharakter

Madeira ist eine Insel im Atlantik und dadurch geografisch von anderen Ländern und dem Festland Portugals getrennt. Die Isolation durch den Inselcharakter kann für Auswanderer eine Herausforderung darstellen.

Reisen auf das Festland oder in andere europäische Länder sind mit dem Flugzeug oder Schiff verbunden und oft nicht spontan möglich. Die Flugverbindungen sind zwar regelmäßig, aber begrenzt und abhängig von Wetter und Saison.

Auch alltägliche Waren oder spezifische Dienstleistungen sind auf Madeira manchmal schwerer zu bekommen als auf dem Festland. Lieferzeiten können sich verlängern, und das Angebot ist oft eingeschränkt.

Für Menschen, die häufig Kontakt zu Familie und Freunden auf dem Festland suchen oder geschäftlich reisen müssen, kann die Lage der Insel schnell als einschränkend empfunden werden. Das Gefühl der Abgeschiedenheit ist für viele im Alltag spürbar.

Der eingeschränkte Zugang zu alternativen Freizeitmöglichkeiten oder spezialisierten medizinischen Einrichtungen kann den Eindruck der Isolation zusätzlich verstärken. Madeira bietet zwar zahlreiche Vorteile, doch der Inselcharakter verlangt Anpassungsfähigkeit.

5) Herausforderungen bei der Wohnungssuche

Die Suche nach einer passenden Wohnung auf Madeira kann sich schwierig gestalten. Die Nachfrage nach Mietobjekten ist besonders in beliebten Regionen hoch, was das Angebot oft knapp macht.

Viele Immobilien werden außerdem bevorzugt an Touristen oder für kurzfristige Vermietungen vergeben. Dadurch steigen die Preise und es bleibt weniger Wohnraum für Langzeitmieter übrig. Wer auf ein bestimmtes Budget angewiesen ist, muss mit Kompromissen bei Lage oder Ausstattung rechnen.

Sprachbarrieren können den Prozess zusätzlich erschweren, vor allem bei der Kommunikation mit Vermietern oder Maklern. Auch unterschiedliche Mietgewohnheiten und Vertragsstandards können für Auswanderer ungewohnt sein.

Es empfiehlt sich, frühzeitig mit der Suche zu beginnen und wenn möglich die Insel persönlich zu erkunden. Direktkontakte vor Ort und Geduld sind oft entscheidend, um eine passende Wohnung auf Madeira zu finden.

6) Begrenztes Freizeit- und Kulturangebot

Wer von einer Großstadt nach Madeira zieht, bemerkt schnell, dass das Angebot an Freizeit- und Kulturaktivitäten deutlich kleiner ausfällt. Es gibt wenige große Museen, Theater oder regelmäßige Konzerte im Vergleich zu anderen europäischen Städten.

Die meisten Events konzentrieren sich auf traditionelle Feste, regionale Veranstaltungen oder lokale Märkte. Internationale Ausstellungen oder kulturelle Highlights sind auf Madeira selten und finden meist im kleineren Rahmen statt.

Auch das Nachtleben und die Auswahl an Bars oder Clubs ist eher überschaubar. Wer gern eine breite Auswahl an kulturellen Möglichkeiten nutzt, könnte das Angebot auf Madeira als limitiert empfinden.

Sportliche Aktivitäten konzentrieren sich meist auf Wandern, Wassersport oder Outdoor-Angebote. Für spezialisierte oder weniger verbreitete Freizeitinteressen gibt es auf der Insel oft keine passenden Einrichtungen oder Vereine.

Familien mit Kindern finden auf Madeira eine kleinere Auswahl an Freizeitparks, Kinos oder Jugendangeboten als in vielen anderen europäischen Regionen. Das kann auf Dauer einschränkend wirken, wenn vielfältige Freizeitmöglichkeiten gewünscht werden.

7) Sprachbarrieren für Nicht-Portugiesisch-Sprecher

Für Auswanderer ohne Portugiesischkenntnisse stellt die Sprache eine spürbare Hürde dar. Viele Einheimische sprechen nur wenig Englisch oder Deutsch. Besonders Behörden, Ärzte und Handwerksbetriebe kommunizieren überwiegend auf Portugiesisch.

Alltägliche Aufgaben wie Behördengänge, Arztbesuche oder das Ausfüllen von Formularen fallen ohne Sprachkenntnisse schwer. Oft gibt es keine Übersetzungen oder speziellen Hilfen für Ausländer. Selbst Einkauf oder die Nutzung öffentlicher Dienste erfordern Basiskenntnisse.

Sprachkurse sind auf Madeira verfügbar, doch der Lernaufwand ist nicht zu unterschätzen. Wer langfristig bleiben will, sollte früh mit dem Portugiesischlernen beginnen. Eigeninitiative und Geduld sind wichtig, um Missverständnisse und Integrationsprobleme zu vermeiden.

Das Fehlen von Sprachkenntnissen kann Kontakte zu Nachbarn und Kollegen erschweren. Soziale Integration läuft hauptsächlich über die gemeinsame Sprache. Wer sich bemüht, wird zwar oft unterstützt, aber zum Alltag gehört das Verstehen der lokalen Sprache.

8) Hohe Preise für importierte Waren

Viele Produkte auf Madeira werden importiert, da die Insel über eine begrenzte lokale Produktion verfügt. Das betrifft vor allem Elektronik, bestimmte Lebensmittel sowie Haushaltswaren.

Importierte Waren sind oft deutlich teurer als auf dem europäischen Festland. Dies liegt an Transportkosten, Steuern und eventuellen Zwischenhändlern.

Wer beispielsweise gewohnte Markenartikel aus Deutschland kaufen möchte, muss mit Aufpreisen rechnen. Auch internationale Produkte stehen nicht immer in der gewohnten Auswahl zur Verfügung.

Lebensmittel, die nicht regional angebaut werden, haben häufig einen höheren Preis. Das kann den monatlichen Einkauf spürbar verteuern. Besonders für Personen, die auf bestimmte Produkte angewiesen sind, ist das ein wichtiger Punkt.

Die höheren Preise betreffen nicht nur Luxusprodukte, sondern auch Alltagsartikel. Dadurch sollten Auswanderer ihre Ausgaben sorgfältig planen und mit Mehrkosten rechnen, wenn sie auf Madeira leben.

9) Bürokratische Hürden bei Behördengängen

Wer nach Madeira auswandert, muss häufig mit bürokratischen Hürden rechnen. Viele Vorgänge, wie die Anmeldung des Wohnsitzes oder die Beantragung von Dokumenten, sind oft mit langen Wartezeiten verbunden.

Die Kommunikation mit Behörden kann sich schwierig gestalten, insbesondere wenn man die portugiesische Sprache nicht fließend spricht. Dokumente müssen oft mehrfach eingereicht werden und bestimmte Verfahren können zusätzliche Nachweise oder Übersetzungen erfordern.

Auch digitale Angebote stehen nicht immer in vollem Umfang zur Verfügung. Viele Prozesse erfordern weiterhin persönliche Termine und das Ausfüllen umfangreicher Formulare.

Im Vergleich zu Deutschland können gerade ehemalige Selbstständige oder Unternehmer mit zusätzlichen Anforderungen konfrontiert werden. Die notwendigen Schritte und Fristen sind nicht immer klar erklärt, was zu Verzögerungen führen kann.

Bürokratie kann ohne lokale Unterstützung schnell zur Belastung werden. Besonders für Menschen, die Effizienz und klare Abläufe gewöhnt sind, stellen die Behördenwege auf Madeira eine große Umstellung dar.

10) Nicht optimale Gesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten

Die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen von Madeira ist oft weniger umfassend als in Ballungsräumen. Das Angebot an Fachärzten und spezialisierten Kliniken ist begrenzt, sodass Patienten mit bestimmten Gesundheitsproblemen längere Wege auf sich nehmen müssen.

Wartezeiten für nicht-akute Behandlungen können länger sein. Auch moderne medizinische Geräte stehen in kleinen Gesundheitszentren nicht immer zur Verfügung. In Notfällen kann die Entfernung zur nächsten größeren Klinik ein Problem darstellen.

Insbesondere ältere Menschen und chronisch Kranke bemerken die Unterschiede stärker. Apotheken und Arztpraxen schließen teilweise früher als in Städten, was die Versorgung zusätzlich erschwert.

Europäische Standards bei der Gesundheitsversorgung sind grundsätzlich vorhanden, das Niveau schwankt jedoch je nach Region. Im Krankheitsfall können Sprachbarrieren für Auswanderer zu weiteren Herausforderungen führen.

Digitale Angebote und Telemedizin stehen bislang nur eingeschränkt zur Verfügung. Wer auf regelmäßige medizinische Betreuung angewiesen ist, sollte diesen Nachteil bei der Entscheidung für einen Umzug auf die Insel berücksichtigen.

Wichtige Überlegungen vor dem Auswandern

Das Leben auf Madeira bringt Veränderungen im Alltag und in den persönlichen Erwartungen mit sich. Wer einen Umzug plant, trifft auf unterschiedliche Routinen, Behördenwege und kulturelle Besonderheiten.

Anpassung an das Leben auf Madeira

Die Integration in die lokale Gemeinschaft kann Zeit und Geduld erfordern. Die Sprache, portugiesisch, ist Teil des Alltags und wird besonders bei Behördengängen, medizinischer Versorgung oder beim Einkaufen benötigt.

Viele Zugezogene berichten, dass sie sich an die ruhigere Lebensweise und das langsamere Tempo gewöhnen müssen. Dienstleistungen wie Handwerker oder Zustellungen können länger dauern als in Mitteleuropa.

Wichtige Punkte:

  • Umstellung auf mediterrane Essgewohnheiten

  • Eingeschränkte Auswahl bei bestimmten Lebensmitteln

  • Anpassung an das feuchtere Klima

Auch das Sozialsystem und die Gesundheitsversorgung unterscheiden sich. Private Vorsorge wird empfohlen, da nicht alle Leistungen wie in Deutschland abgedeckt sind.

Erwartungsmanagement und Realität

Nicht alle Erwartungen an das „Inselparadies“ werden erfüllt. Wetter, Infrastruktur und bürokratische Hürden können Herausforderungen darstellen, besonders in ländlicheren Regionen.

Die Wohnsituation ist teilweise durch knappes Angebot und steigende Preise angespannt. Wer Immobilien kauft oder mietet, sollte besonders auf rechtliche Details achten.

Viele unterschätzen alltägliche Schwierigkeiten wie eingeschränkte Jobmöglichkeiten, ungewohnte Steuergesetze und fehlende soziale Netzwerke. Eine realistische Einschätzung der eigenen Lebenshaltungskosten und Chancen vermeidet spätere Enttäuschungen.

Eine sorgfältige Vorbereitung ist entscheidend, um mit den tatsächlichen Bedingungen und Herausforderungen vor Ort zurechtzukommen.

Tipps zum Umgang mit Nachteilen

Eine gute Vorbereitung kann viele Probleme beim Auswandern nach Madeira erheblich verringern. Wer sich intensiv informiert und gezielt handelt, erleichtert sich die Eingewöhnung und findet schneller Anschluss.

Informationsquellen für Auswanderer

Aktuelle und verlässliche Informationen sind entscheidend, um Bürokratie, Wohnungsmarkt oder das Gesundheitssystem zu verstehen. Offizielle Regierungswebseiten bieten rechtliche Grundlagen zu Visum, Anmeldung und Versicherungen.

Nützlich sind auch deutschsprachige Online-Foren und lokale Social-Media-Gruppen. Dort tauschen sich Expats regelmäßig über alltägliche Hürden aus und geben praxisnahe Tipps. Eine Liste empfehlenswerter Quellen:

Kategorie Beispiele Ämter/Behörden Portal der portugiesischen Regierung, Auswärtiges Amt Online-Foren/Gruppen Madeira Expat-Community (Facebook), Auswanderer-Forum Fachberatung Relocation Services, Steuerberater vor Ort

Ergänzend helfen Broschüren von Konsulaten und Webinare von Hilfsorganisationen, lokale Eigenheiten kennenzulernen. Je mehr Informationskanäle genutzt werden, desto besser kann man Stolperfallen umgehen.

Strategien zur besseren Integration

Eine rasche Integration in die lokale Gemeinschaft stärkt das Wohlbefinden und verhindert soziale Isolation. Ein wichtiger Schritt ist das systematische Lernen der Landessprache. Viele Sprachschulen und Online-Plattformen bieten Portugiesischkurse speziell für Zuwanderer an.

Regelmäßige Teilnahme an lokalen Veranstaltungen sowie der Besuch von Vereinen oder Freiwilligengruppen erleichtern es, Kontakte zu knüpfen. Wer offen für die Kultur und Gebräuche vor Ort ist, wird als Zugezogener eher akzeptiert. Praktische Tipps:

  • Wocheneinkäufe auf lokalen Märkten erledigen

  • Nachbarschaftsinitiativen unterstützen

  • Interesse zeigen an regionalen Festen und Traditionen

Ein respektvoller Umgang mit Unterschieden und Geduld bei Rückschlägen fördern eine erfolgreiche Eingliederung. Bereits kleine Schritte im Alltag zeigen Wirkung.

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