Die 9 größten Nachteile beim Auswandern nach Burkina Faso
Was Auswanderer wissen sollten
Das Auswandern nach Burkina Faso zieht Menschen an, die neue Erfahrungen suchen oder berufliche und persönliche Veränderungen wünschen. Die Entscheidung, in ein westafrikanisches Land wie Burkina Faso zu ziehen, bringt jedoch viele Herausforderungen und Hürden mit sich.
Wer Burkina Faso als neues Zuhause in Betracht zieht, sollte die wichtigsten Nachteile und Schwierigkeiten genau kennen, um realistische Erwartungen und eine solide Vorbereitung zu haben. Ein kritischer Blick auf die größten Herausforderungen hilft, Missverständnisse zu vermeiden und sorgt für mehr Klarheit bei der Entscheidungsfindung.
1) Zunehmende bewaffnete Konflikte und Unsicherheit
Burkina Faso erlebt in den letzten Jahren eine deutliche Zunahme bewaffneter Konflikte. Verschiedene Gruppen, darunter bewaffnete Milizen und extremistische Organisationen, sind aktiv und verüben regelmäßig Angriffe auf Zivilisten und Sicherheitskräfte.
Berichte zeigen, dass 2024 bereits über 1.800 Menschen durch diese Gewalt ums Leben gekommen sind. Sowohl nichtstaatliche Akteure als auch das Militär sind an schweren Menschenrechtsverletzungen beteiligt.
Diese Unsicherheit betrifft unter anderem die Versorgungslage, die Bewegungsfreiheit und den Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen. Viele Regionen des Landes sind für Ausländer nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr zugänglich.
Für Menschen, die nach Burkina Faso auswandern möchten, stellt die angespannte Sicherheitslage ein erhebliches Risiko dar. Die alltägliche Lebensgestaltung kann durch die Konflikte stark eingeschränkt werden, insbesondere außerhalb größerer Städte.
2) Hohe Gefahr von Terroranschlägen
In Burkina Faso besteht eine erhöhte Gefahr durch Terroranschläge, besonders in bestimmten Landesteilen. Die Situation hat sich in den letzten Jahren deutlich verschlechtert, vor allem im Norden und Osten des Landes.
Terroristische Gruppen sind im Land aktiv und richten sich nicht nur gegen staatliche Einrichtungen, sondern auch gegen die Zivilbevölkerung und Ausländer. Reisewarnungen werden regelmäßig von internationalen Stellen ausgesprochen.
Der Alltag kann durch Sicherheitskontrollen, Sperrgebiete und eine starke Präsenz von Sicherheitskräften beeinträchtigt werden. Bestimmte Regionen gelten als besonders unsicher und sind für Auswanderer nicht problemlos zugänglich.
Auch wirtschaftliche und gesellschaftliche Folgen sind spürbar. Die Gefahr von Anschlägen schränkt Bewegungsfreiheit und Möglichkeiten, am öffentlichen Leben teilzunehmen, deutlich ein.
Wer nach Burkina Faso auswandern möchte, sollte die aktuellen Sicherheitslage und Empfehlungen der Behörden genau verfolgen. Ein erhöhtes Risikobewusstsein und Vorsichtsmaßnahmen sind unerlässlich.
3) Weitreichende Vertreibung von Bevölkerung
Die Vertreibung von Teilen der Bevölkerung stellt in Burkina Faso ein ernstes Problem dar. In den letzten Jahren mussten viele Menschen ihre Heimat verlassen, oft aufgrund von Konflikten und Gewalt zwischen unterschiedlichen Gruppen.
Laut internationalen Daten gab es allein im Jahr 2021 Hunderttausende neue Binnenvertriebene im Land. Diese Menschen sind gezwungen, innerhalb des Landes umzuziehen, häufig unter schwierigen Bedingungen und ohne ausreichende staatliche Unterstützung.
Die Lage der Vertriebenen ist meist sehr unsicher. Es mangelt an Wohnraum, Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und stabiler Arbeit. Ihre Lebensbedingungen sind oft prekär, was auch das gesellschaftliche Miteinander beeinflusst.
Für Auswanderer bedeutet diese Situation, dass sie mit Instabilität und möglichen sozialen Spannungen rechnen müssen. Der Alltag kann durch die anhaltende Bewegung von Menschen in neue Gebiete zusätzlich erschwert werden. Stabilität und Sicherheit am Wohnort sind deshalb nicht immer gewährleistet.
4) Extreme Armut und wirtschaftliche Instabilität
Burkina Faso zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Viele Menschen leben dort von weniger als zwei US-Dollar pro Tag. Die hohe Armutsquote wirkt sich auf fast alle Lebensbereiche aus.
Die Wirtschaft ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt und stark vom Wetter abhängig. Dürren oder Schädlinge können Ernten zerstören und die Lebensgrundlage vieler Familien bedrohen. Es mangelt häufig an stabilen Einnahmequellen und Beschäftigungsmöglichkeiten.
Politische Instabilität erschwert wirtschaftliches Wachstum zusätzlich. Regelmäßige Konflikte oder Regierungswechsel wirken sich negativ auf Investitionen und Arbeitsplätze aus. Die staatlichen Systeme für soziale Sicherung und Unterstützung sind schwach ausgebaut.
Wer auswandert, muss sich auf Schwierigkeiten bei der Jobsuche und unsichere Einkommensverhältnisse einstellen. Auch die Preise für importierte Güter schwanken stark und beeinflussen die Lebenshaltungskosten. All diese Faktoren machen finanzielle Planung und Sicherheit schwierig.
5) Eingeschränkter Zugang zu medizinischer Versorgung
Die medizinische Versorgung in Burkina Faso ist vielerorts nur begrenzt verfügbar. Besonders in ländlichen Regionen sind Krankenhäuser und Fachärzte oft schwer erreichbar. Das führt dazu, dass selbst bei akuten Erkrankungen lange Anfahrtswege oder Wartezeiten entstehen können.
Auch in städtischen Gebieten kann der Zugang schwierig sein. Überlastete Kliniken und ein Mangel an medizinischem Personal wirken sich auf die Versorgung aus. Es kommt häufig zu Engpässen bei wichtigen Medikamenten und bei spezialisierten Behandlungen.
Hinzu kommen organisatorische und bürokratische Hürden. Die Kommunikation zwischen Patientinnen und medizinischem Personal ist nicht immer reibungslos, was zu Missverständnissen führen kann. Fremd- oder Landessprachen sind nicht immer ausreichend abgedeckt.
Die Kosten für medizinische Leistungen sind oft hoch und die Bezahlung erfolgt meist direkt vor Ort. Ohne umfassende Krankenversicherung können Behandlungskosten zu einer großen finanziellen Belastung werden.
Dies alles macht es für Auswandernde schwierig, im Krankheitsfall die notwendige Unterstützung zu erhalten. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und gezielte Therapien sind nicht flächendeckend möglich.
6) Schlechte Infrastruktur und begrenzte Verkehrsanbindung
Burkina Faso verfügt vielerorts über eine unzureichende Infrastruktur. Straßen sind insbesondere außerhalb der größeren Städte oft nicht asphaltiert und können während der Regenzeit schwer passierbar sein. Die Wartung und Instandhaltung des Straßennetzes lässt vielerorts zu wünschen übrig.
Der öffentliche Nahverkehr ist in vielen Regionen nur schwach ausgeprägt. Busverbindungen sind häufig unregelmäßig und mit längeren Wartezeiten verbunden. Zugverbindungen gibt es kaum, sodass weite Strecken fast ausschließlich mit Bussen oder privaten Fahrzeugen zurückgelegt werden müssen.
Auch der Zugang zu anderen wichtigen Infrastrukturbereichen, wie Strom, Wasser und Internet, ist oftmals eingeschränkt. Besonders in ländlichen Gebieten können Stromausfälle und Unterbrechungen der Wasserversorgung zum Alltag gehören.
Für Auswanderer kann dies die Mobilität und die Lebensqualität spürbar beeinträchtigen. Wege zu Arbeitsstellen, medizinischen Einrichtungen oder Einkaufsmöglichkeiten sind teils weit und schwierig erreichbar. Wer auf ein verlässliches Verkehrs- und Versorgungsnetz angewiesen ist, steht dadurch vor zusätzlichen Herausforderungen.
7) Hohe Arbeitslosigkeit und begrenzte Jobmöglichkeiten
In Burkina Faso gibt es eine hohe Arbeitslosenquote. Viele Menschen, besonders junge Erwachsene, finden nur schwer eine feste Anstellung.
Die lokalen Arbeitsmärkte sind stark vom informellen Sektor geprägt. Das bedeutet, viele Jobs sind unsicher, schlecht bezahlt und bieten kaum soziale Absicherung.
Fachkräfte aus dem Ausland stehen vor weiteren Herausforderungen. Sprachbarrieren und fehlende Anerkennung von Qualifikationen erschweren den Zugang zum Arbeitsmarkt zusätzlich.
Einheimische Unternehmen bieten oft nur wenige Positionen an, die spezielle Fähigkeiten oder höhere Qualifikationen erfordern. Dadurch bleiben Jobs für Zuwanderer begrenzt.
Auch die wirtschaftliche Entwicklung des Landes trägt dazu bei, dass neue Arbeitsplätze nur langsam entstehen. Wer nach Burkina Faso auswandert, muss daher mit langen Phasen der Jobsuche rechnen.
Selbst Selbstständigkeit ist nicht immer einfach. Die Nachfrage nach vielen Dienstleistungen ist gering und die Kaufkraft der Bevölkerung ist oftmals niedrig.
Die Suche nach einem sicheren und passenden Job gestaltet sich damit für viele Auswanderer schwierig.
8) Herausforderungen durch COVID-19 Pandemie-Auswirkungen
Die COVID-19-Pandemie hat auch in Burkina Faso spürbare Auswirkungen auf das Alltagsleben und die Gesellschaft hinterlassen. Wer auswandert, muss mit den Nachwirkungen der Pandemie rechnen.
Zugang zu medizinischer Versorgung kann eingeschränkt sein, insbesondere bei erneuten Krankheitswellen. Impfangebote und Testmöglichkeiten sind weniger flächendeckend ausgebaut als in vielen europäischen Ländern.
Viele Bereiche des öffentlichen Lebens, wie Schulen oder Behörden, waren vorübergehend geschlossen und sind teils nur eingeschränkt wiederhergestellt. Das hat in manchen Regionen zu Bildungsrückständen und organisatorischen Herausforderungen geführt.
Wirtschaftliche Instabilität ist durch die Pandemie zugenommen und betrifft Selbstständige und Arbeitnehmer gleichermaßen. Arbeitsplätze in bestimmten Branchen sind unsicherer geworden, und das Einkommen kann Schwankungen unterliegen.
Soziale Kontakte und das Leben in Gemeinschaften wurden zeitweise stark eingeschränkt. Für Auswanderer kann es schwerer sein, unter solchen Bedingungen Anschluss zu finden und sich zu integrieren.
9) Sprachliche Barrieren und kulturelle Unterschiede
Wer nach Burkina Faso auswandert, steht schnell vor sprachlichen Herausforderungen. Französisch ist die Amtssprache, jedoch werden im Alltag zahlreiche lokale Sprachen wie Mooré, Dioula oder Fulfuldé gesprochen. Wer diese Sprachen nicht beherrscht, stößt schnell an Grenzen in der Kommunikation.
Neben der Sprache gibt es auch kulturelle Unterschiede im Alltag und im zwischenmenschlichen Umgang. Höflichkeitsformen, Wertvorstellungen und gesellschaftliche Traditionen weichen oft deutlich von denen in Europa ab. Auch religiöse Bräuche und Rituale prägen das soziale Leben.
In vielen alltäglichen Situationen führen diese Unterschiede leicht zu Missverständnissen. Angewohnheiten, die in Deutschland als normal gelten, können in Burkina Faso anders interpretiert werden. Geduld und Offenheit sind wichtig, um sich an neue Umgangsformen und soziale Strukturen zu gewöhnen.
Für eine erfolgreiche Integration empfiehlt es sich, zumindest grundlegende Sprachkenntnisse zu erwerben. Persönlicher Kontakt und der respektvolle Umgang mit kulturellen Eigenheiten erleichtern das Ankommen deutlich. Wer bereit ist, sich auf neue Perspektiven einzulassen, findet leichter Anschluss und Verständnis im Alltag.
Kulturelle und gesellschaftliche Herausforderungen
Das Leben in Burkina Faso setzt ein hohes Maß an Anpassungsbereitschaft voraus. Kulturelle Praktiken und gesellschaftliche Normen unterscheiden sich oft deutlich von gewohnten Strukturen in Europa oder anderen westlichen Ländern.
Integration in die lokale Gemeinschaft
Wer nach Burkina Faso auswandert, merkt schnell, dass das soziale Gefüge stark durch familiäre Bindungen und enge Nachbarschaften geprägt ist. Neuankömmlinge stehen vor der Herausforderung, sich in diese oft bereits bestehenden Netzwerke einzufügen.
Ein Sprachdefizit, besonders fehlende Französischkenntnisse, erschwert die Integration erheblich. Ohne grundlegende Sprachkenntnisse ist der Zugang zu Alltagsgesprächen, Behörden und dem Arbeitsmarkt limitiert. Zudem gelten ungeschriebene Regeln bezüglich gesellschaftlicher Hierarchien und dem Umgang mit Älteren, die beachtet werden sollten.
Im ländlichen Raum sind die Strukturen besonders traditionell. Ein offener und respektvoller Umgang mit lokalen Bräuchen ist dort notwendig, um Akzeptanz zu finden. Personen, die allein oder ohne familiäre Anbindung auswandern, erleben den Anpassungsprozess meist als besonders intensiv.
Umgang mit kulturellen Unterschieden
Kulturelle Unterschiede zeigen sich nicht nur im täglichen Verhalten, sondern auch in den Erwartungen im beruflichen und privaten Umfeld. Wer gewohnt ist, direkt zu kommunizieren, stößt in Burkina Faso oft auf indirektere, vorsichtige Gesprächsformen.
Feste und religiöse Feiertage spielen eine zentrale Rolle im öffentlichen Leben. Missverständnisse können entstehen, wenn Ausgewanderte diese Bedeutungen unterschätzen oder die passenden Umgangsformen nicht kennen. Tabus und Rituale müssen eingehalten werden, um gesellschaftliche Spannungen zu vermeiden.
Die Rollenverteilung in der Gesellschaft, insbesondere im Hinblick auf Geschlecht und Alter, unterscheidet sich ebenfalls. Wer aus liberaleren Kontexten kommt, muss sich auf andere Erwartungen im sozialen Umgang einstellen. Ein sensibles Herangehen an diese Unterschiede ist ratsam, um Missverständnisse oder Ablehnung zu minimieren.
Lebensqualität und Alltag
Viele Auswanderer erleben in Burkina Faso große Unterschiede in der Lebensqualität, insbesondere bei der medizinischen Versorgung und beim Zugang zu Bildung. In städtischen Regionen gibt es häufig mehr Angebote als auf dem Land, aber Herausforderungen bleiben bestehen.
Gesundheitsversorgung und medizinische Infrastruktur
Die medizinische Versorgung in Burkina Faso ist begrenzt und konzentriert sich meist auf größere Städte wie Ouagadougou oder Bobo-Dioulasso. In ländlichen Gegenden fehlt es oft an Krankenhäusern, Apotheken und qualifiziertem Personal. Notfälle können daher schnell zu ernsten Problemen werden, da der nächste Arzt oder das nächste Krankenhaus weit entfernt ist.
Privatkliniken bieten bessere Qualität, sind aber teuer und für viele nicht erschwinglich. Medikamente, die in Europa Standard sind, sind nicht immer verfügbar. Impfstoffe und Behandlungen für Krankheiten wie Malaria oder Typhus sind notwendig, da das Gesundheitsrisiko hoch bleibt. Viele Auswanderer schließen daher eine internationale Krankenversicherung ab.
Eine Übersicht:
Bereich Städte Ländliche Regionen Krankenhäuser Mehr Auswahl, moderner Wenige, einfach Ärzte Verschiedene Fachärzte Mangel, allgemein Apotheken Gute Versorgung Teilweise Mangel
Zugang zu Bildungseinrichtungen
Schulen in Burkina Faso unterscheiden sich stark in Qualität und Angebot. In den Städten gibt es einige internationale und französischsprachige Privatschulen mit guten Standards, jedoch sind die Schulgebühren hoch. Öffentliche Schulen leiden häufig unter Platzmangel, schlechter Ausstattung und Lehrermangel.
Auf dem Land verschärft sich die Situation durch weite Schulwege, fehlende Ressourcen und oft auch Sprachbarrieren. Der Unterricht erfolgt meist auf Französisch, was für Kinder ohne entsprechende Vorkenntnisse eine zusätzliche Hürde darstellt. Die Abschlussquoten sind im Landesvergleich niedrig, besonders bei Mädchen.
Zusatzangebote wie Freizeitaktivitäten, Sport oder Kulturelles sind meist nur in den größeren Städten ansatzweise vorhanden. Eltern müssen oft Kompromisse eingehen, wenn sie hochwertige Bildung für ihre Kinder suchen.