Arbeiten und Leben in Singapur
Der umfassende Guide für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
Arbeiten im Ausland > Asien > Singapur
Viele Menschen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz interessieren sich dafür, in Singapur zu arbeiten. Die Stadt ist ein wichtiger Finanzplatz und bekannt für ihre moderne Wirtschaft und hohe Lebensqualität. Um in Singapur arbeiten zu können, braucht man eine gültige Arbeitserlaubnis, die meist mit einem Jobangebot vom Arbeitgeber beantragt wird.
Die Einreise ist für Staatsbürger aus diesen Ländern bis zu 90 Tage visumsfrei möglich, aber eine langfristige Aufenthaltserlaubnis erfordert einen genaueren Bewerbungsprozess und die Zustimmung der Behörden. Wer neben guten Englischkenntnissen auch die richtigen Unterlagen besitzt, hat in Singapur gute Chancen auf interessante Arbeitsmöglichkeiten. Singapur bietet ein multikulturelles Umfeld und viele Möglichkeiten zum Wachsen – sowohl beruflich als auch persönlich.
Voraussetzungen für die Auswanderung nach Singapur
Wer aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz nach Singapur auswandern möchte, muss einige wichtige Voraussetzungen erfüllen. Besonders beachten sollte man die Bestimmungen zur Einreise, den richtigen Visa-Typ und die notwendigen Behördengänge im Herkunftsland.
Allgemeine Einreisebestimmungen
Für Staatsbürger aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die Einreise nach Singapur ohne Visum für bis zu 90 Tage möglich. Der Reisepass muss noch mindestens sechs Monate gültig sein.
Bei der Einreise prüft die Grenzpolizei, ob ein Rückflugticket vorliegt und ob genügend Geldmittel für den Aufenthalt vorhanden sind. Ein Gesundheitsnachweis oder Impfungen sind meist nicht erforderlich, können jedoch bei bestimmten Krankheiten verlangt werden.
Wer länger bleiben will, etwa für einen Job oder für eine Auswanderung, darf nicht mit dem Touristenstatus im Land bleiben. Vor Ort wird meist ein Social Visit Pass ausgestellt, der aber keine Arbeitserlaubnis umfasst. Für längere Aufenthalte muss ein entsprechendes Visum beantragt werden.
Aufenthaltsgenehmigung und Visa-Typen
Für die Aufnahme einer Arbeit ist immer ein gültiges Visum und eine Arbeitserlaubnis nötig. Es gibt verschiedene Visa-Typen:
Visa-Typ
Employment Pass
S Pass
Dependant Pass
Zweck
Fachkräfte und Manager
Mittlere Qualifikation
Familienangehörige
Wer kann beantragen?
Qualifizierte Bewerber
Technische Berufe
Ehepartner/Kinder
Der Antrag erfolgt über das singapurische Ministry of Manpower. Meist kümmert sich der Arbeitgeber darum. Der Antragsteller muss oft vor Antritt der Stelle das Visum erhalten.
Ein Aufenthalt ohne die korrekte Erlaubnis ist strafbar. Wer plant, dauerhaft einzuwandern, sollte früh die passenden Unterlagen und Nachweise bereithalten, wie Arbeitsvertrag und Abschlusszeugnisse.
Abmeldung im Herkunftsland
Vor der Auswanderung muss die Abmeldung beim Einwohnermeldeamt im Herkunftsland erfolgen. Dies gilt sowohl für Deutschland, Österreich als auch für die Schweiz. Die Abmeldung ist Pflicht, wenn der Wohnsitz dauerhaft nach Singapur verlegt wird.
Nach der Abmeldung erhält man meist eine Bestätigung, die für viele Vorgänge in Singapur wichtig sein kann, etwa bei der Anmeldung von Bankkonten oder der Steuer. Es empfiehlt sich, Kopien der Abmeldebescheinigung mitzunehmen.
Bestehende Verpflichtungen, wie Steuern oder Versicherungen, müssen vor der Auswanderung geklärt werden. In vielen Fällen verlangen Behörden in Singapur für verschiedene Anträge einen Nachweis, dass der Wohnsitz im Herkunftsland aufgegeben wurde.
Arbeitsmarkt in Singapur für deutschsprachige Auswanderer
Der Arbeitsmarkt in Singapur bietet für deutschsprachige Auswanderer gute Möglichkeiten, besonders in bestimmten Branchen. Fachkenntnisse und Berufserfahrung erhöhen deutlich die Chancen auf eine Arbeitsstelle.
Branchenspezifische Chancen
Singapur ist ein wichtiger Standort für internationale Unternehmen, insbesondere im Finanzsektor, Maschinenbau und in der IT. Auch die Bereiche Biotechnologie, Chemie und Logistik spielen eine große Rolle.
Viele deutsche Firmen wie Siemens, Bosch und Bayer betreiben hier regionale Niederlassungen. Fachkräfte aus den Bereichen Technik, Naturwissenschaften und Ingenieurwesen sind besonders gefragt. Wer eine Ausbildung oder ein Studium in diesen Fachrichtungen vorweisen kann, findet leichter eine passende Stelle.
Der Markt für Dienstleistungen im Bereich Beratung, Marketing und Tourismus ist ebenfalls aktiv. Deutschsprachige Bewerber können oft im deutschsprachigen Kundenservice oder Vertrieb eingesetzt werden.
Nachfrage nach deutschen Fachkräften
Deutschsprachige Fachkräfte werden in Singapur vor allem wegen ihrer technischen Ausbildung und ihrer Praxiserfahrung geschätzt. Arbeitgeber suchen Bewerber mit Spezialwissen, zum Beispiel in Maschinenbau oder im Bereich erneuerbare Energien.
Viele Unternehmen suchen auch Manager oder Experten mit Erfahrung im internationalen Geschäftsumfeld. Kenntnisse der deutschen Sprache sind oft ein Vorteil, besonders bei Firmen mit Geschäftsbeziehungen nach Deutschland, Österreich oder der Schweiz.
Es hilft, wenn Bewerber Englisch sicher beherrschen. Gute Sprachkenntnisse erleichtern den Einstieg und erhöhen die Chance, ein Arbeitsvisum zu erhalten.
Einstiegsmöglichkeiten für Expats
Der typische Einstieg für Expats aus Deutschland, Österreich und der Schweiz erfolgt über den sogenannten Employment Pass. Diesen kann ein Arbeitgeber beim Ministry of Manpower beantragen, wenn der Bewerber qualifiziert ist.
Praktika und Trainee-Programme * Viele große Firmen bieten Programme für junge Berufstätige oder Hochschulabsolventen an. So lässt sich der Arbeitsmarkt kennenlernen und erste Erfahrung im Ausland sammeln.
Netzwerk und Bewerbungsportale * Gute Kontakte zu lokalen und internationalen Unternehmen in Singapur sind hilfreich. Deutsche Handelskammern vor Ort bieten Unterstützung bei der Jobsuche. Bekannte Online-Plattformen präsentieren regelmäßig offene Stellen für Expats.
Ein strukturierter Bewerbungsprozess und vollständige Unterlagen sind wichtig, um Arbeitgeber zu überzeugen.
Jobsuche in Singapur: Strategien und Anlaufstellen
Für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es viele Wege, um eine Arbeitsstelle in Singapur zu finden. Besonders wichtig sind gezielte Suche, passende Bewerbungsunterlagen und das Wissen über lokale Anforderungen.
Online-Jobportale und Netzwerke
Viele Jobs in Singapur werden online ausgeschrieben. Beliebte Jobportale sind zum Beispiel JobStreet, JobsDB, und das offizielle Portal des „Ministry of Manpower“. Diese Seiten bieten Filter für Branche, Qualifikation und Gehalt.
Auch internationale Plattformen wie LinkedIn sind wichtig. Viele Firmen veröffentlichen offene Stellen hier zuerst. Über LinkedIn können Bewerber auch Kontakte zu Arbeitgebern und anderen Fachleuten herstellen.
Netzwerken ist besonders wichtig. Veranstaltungen, Branchentreffen oder Online-Gruppen auf sozialen Medien helfen, Informationen aus erster Hand zu bekommen. Ein aktives Profil in relevanten Portalen erhöht die Chancen stark.
EURES und weitere Beratungsstellen
EURES (European Employment Services) unterstützt EU-Bürger, die im Ausland arbeiten wollen. Auch für Singapur bietet EURES Infos zur Jobsuche und Kontakte zu Arbeitgebern.
Sie geben Hilfestellung zu Bewerbungen und rechtlichen Fragen. Mit Beratungsstellen wie den Auslandshandelskammern (AHK Singapur) erhalten Bewerber auch Unterstützung zu Arbeitsrecht, Einreise oder Lebenshaltungskosten.
Deutsche, österreichische und schweizerische Botschaften in Singapur bieten ebenfalls Infoveranstaltungen und Kontakte. Daraus ergeben sich oft wichtige Hinweise für eine erfolgreiche Jobsuche.
Bewerbungsprozess und Anforderungen
In Singapur ist eine strukturierte und lückenlose Bewerbung entscheidend. Der Lebenslauf sollte klar und übersichtlich sein. Es wird meist ein Anschreiben (Cover Letter) verlangt. Alle Unterlagen müssen auf Englisch verfasst werden.
Arbeitgeber erwarten oft Zeugnisse, Referenzen und meist auch Nachweise über vorhandene Arbeitserlaubnisse oder beantragte Visa. Vor dem Jobstart ist die Genehmigung der „Ministry of Manpower“ Pflicht.
Neben guten Englischkenntnissen ist das Verständnis lokaler Kultur von Vorteil. Der gesamte Prozess ist oft formal und kann mehrere Wochen dauern. Eine frühzeitige Planung hilft, Fristen einzuhalten.
Rechtliche und finanzielle Aspekte bei der Arbeit in Singapur
Wer in Singapur arbeitet, muss sich mit Steuern, Sozialversicherungen und anderen Pflichten auseinandersetzen. Es gibt wichtige Unterschiede zum System in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Steuerpflicht für Auswanderer
In Singapur zahlt man Einkommensteuer direkt an die Inland Revenue Authority (IRAS). Die Steuersätze sind gestaffelt und liegen meist niedriger als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.
Wichtig: Zwischen Deutschland und Singapur gilt ein Doppelbesteuerungsabkommen. Dieses sorgt dafür, dass Deutsche nicht doppelt Steuern zahlen müssen. Für Österreich und die Schweiz gelten andere Regeln; ein Blick ins jeweilige Abkommen ist ratsam.
Das Steuerjahr in Singapur läuft vom 1. Januar bis zum 31. Dezember. Alle, die mindestens 183 Tage im Jahr in Singapur arbeiten, sind dort voll steuerpflichtig und gelten als "tax resident".
Beispiel:
Land
Singapur
Deutschland
Steuerjahr
Jan.–31. Dez.
Jan.–31. Dez.
Steuersätze
0–22 %
0–45 %
Doppelbesteuerung
Mit Deutschland
Mit Singapur
Es ist wichtig, die Steuererklärung fristgerecht auszufüllen, um Strafen zu vermeiden.
Sozialversicherung und Arbeitslosengeld
In Singapur gibt es kein mitteleuropäisches Sozialversicherungssystem. Der staatliche Sozialfonds heißt „Central Provident Fund“ (CPF). Aber: CPF-Gelder sind nur für Staatsbürger und „Permanent Residents“ verpflichtend. Für sogenannte Expats, also Auswanderer mit Arbeitserlaubnis, gilt CPF meist nicht.
Deutsche, Österreicher und Schweizer zahlen also keine Beiträge zur gesetzlichen Renten- oder Arbeitslosenversicherung in Singapur. Ein Rückgriff auf deutsches, österreichisches oder schweizerisches Arbeitslosengeld ist nach Auswanderung in der Regel nicht möglich.
Wer nach Singapur zieht, sollte sich privat versichern, etwa für die Altersvorsorge und bei Krankheit oder Unfall. Eine gesetzliche Verpflichtung zur Zahlung von Arbeitslosen- oder Rentenversicherungsbeiträgen besteht vor Ort nicht.
Tipp: Unternehmen bieten oft freiwillige Versicherungen an. Ein Vergleich der Angebote lohnt sich für Expats.
Praktische Vorbereitung auf den Umzug nach Singapur
Eine gute Vorbereitung ist entscheidend, um Probleme bei der Einreise und dem Alltag in Singapur zu vermeiden. Unterschiede bei Zollvorschriften, Gesundheitsregeln und dem Umgang mit Haustieren spielen eine große Rolle beim Umzug.
Zollvorschriften für Umzugsgut
Beim Umzug nach Singapur gelten genaue Zollbestimmungen. Persönliche Gegenstände und Umzugsgut können oft zollfrei eingeführt werden, wenn sie mindestens sechs Monate im Besitz waren und für den eigenen Gebrauch bestimmt sind. Die Einfuhr von Tabakwaren, Alkohol und bestimmten Lebensmitteln ist jedoch stark reglementiert oder sogar verboten.
Viele Elektronikgeräte müssen angemeldet werden. Medikamente dürfen nur mit korrektem Nachweis und Rezept eingeführt werden. Es empfiehlt sich, vorab eine Liste aller Gegenstände zu erstellen und notwendige Dokumente wie Rechnungen und Besitznachweise bereitzuhalten.
Verbotene oder stark begrenzte Gegenstände sind:
Feuerwerkskörper
Waffen und Munition
Kaugummi
Drogen und Arzneimittel ohne Rezept
Nähere Infos bieten das Singapore Customs Office und die deutsche Botschaft in Singapur.
Impfungen und Gesundheitsvorsorge
Singapur verlangt keine speziellen Pflichtimpfungen für die Einreise aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Es wird jedoch empfohlen, gängige Impfungen wie Tetanus, Diphtherie, Polio und Masern aufzufrischen. Für längere Aufenthalte sollten auch Hepatitis A und B, sowie Typhus erwogen werden.
Die medizinische Versorgung in Singapur ist hochqualitativ, aber meist privat und kostenpflichtig. Es ist ratsam, eine internationale Krankenversicherung abzuschließen. Eine Reiseapotheke mit persönlichen Medikamenten sollte mitgebracht werden. Ein Nachweis für verschreibungspflichtige Medikamente muss vorhanden sein, sonst kann es am Zoll zu Problemen kommen.
Singapur hat tropisches Klima, daher ist Mückenschutz wichtig, um sich vor Dengue-Fieber und anderen tropischen Krankheiten zu schützen.
Mitnahme von Haustieren nach Singapur
Für Haustiere wie Hunde und Katzen gelten strenge Einreisebedingungen. Tiere benötigen einen Mikrochip, einen EU-Heimtierausweis und aktuelle Impfungen, besonders gegen Tollwut. Eine Quarantäne von mindestens 10 Tagen ist für viele Tiere Pflicht.
Vor der Einreise ist eine Importgenehmigung beim „Agri-Food and Veterinary Authority of Singapore“ (AVA) zu beantragen. Der Nachweis über Impfungen und Gesundheitsstatus muss in englischer Sprache vorliegen. Bestimmte Hunderassen und exotische Tiere dürfen nicht eingeführt werden.
Die Einreise sollte frühzeitig geplant werden, da manche Impfungen oder Tests einige Wochen dauern können.