Arbeiten in China
Der umfassende Guide für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
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Wer aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz nach China auswandern und dort arbeiten möchte, findet einen spannenden, aber herausfordernden Arbeitsmarkt vor. Die Nachfrage nach internationalen Fachkräften wächst in Branchen wie Technik, Bildung und Handel. Viele Unternehmen, besonders solche mit internationalem Bezug, suchen gezielt deutschsprachige Mitarbeitende.
Es gibt verschiedene Wege, einen Job in China zu finden. Online-Jobportale, die Zusammenarbeit mit der Auslands- oder Handelskammer, sowie spezialisierte Vermittlungsagenturen sind hilfreiche Anlaufstellen. Wer gut vorbereitet ist und über aktuelle Arbeitsmarktkenntnisse verfügt, erhöht seine Chancen, erfolgreich in China Fuß zu fassen.
Warum China als Zielland für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz?
China bietet eine starke Wirtschaft, internationale Jobmöglichkeiten und vielfältige Lebensweisen. Große Städte, moderne Infrastruktur und schnell wachsender Handel ziehen viele Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an.
Vorteile und Herausforderungen bei der Auswanderung nach China
Ein klarer Vorteil ist das rasante wirtschaftliche Wachstum in China. Viele Unternehmen suchen internationale Fachkräfte, vor allem aus Europa. Sie bieten oft gute Gehälter, Unterkunft und zusätzliche Leistungen.
Arbeiten im Ausland bringt auch Herausforderungen. Die Sprache und Schrift sind für viele Migranten eine große Hürde. Ohne Grundkenntnisse im Chinesischen kann es schwer sein, im Alltag und im Beruf zurechtzukommen. Zusätzlich sind die Kulturunterschiede deutlich spürbar. Der Arbeitsstil ist oft schneller und hierarchischer als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.
Auch das Leben vor Ort unterscheidet sich. Der Umgang mit Behördengängen, medizinische Versorgung und das Finden von Schulen für Kinder erfordern Anpassung. Wer auswandern möchte, sollte sich schon vorab mit den wichtigsten Regeln und Abläufen bestens vertraut machen.
Beliebte Regionen für Auswanderer
Viele Auswanderungswillige zieht es in große Städte wie Shanghai, Peking und Shenzhen. Diese Metropolen bieten internationale Unternehmen, deutschsprachige Netzwerke und gute Schulen für Familien.
Einige entscheiden sich für Hongkong oder Guangzhou wegen ihrer Offenheit und Verbindungen zum Ausland. Dort ist das Leben westlicher geprägt als in ländlichen Regionen. Wer eine ruhigere Umgebung sucht, kann Städte wie Chengdu oder Suzhou in Betracht ziehen.
In der Tabelle unten gibt es einen kurzen Überblick:
Region
Shanghai
Peking
Shenzhen
Hongkong
Guangzhou
Besonderheiten
Moderne Wirtschaft, große Expat-Community, viele deutsche Unternehmen
Politisches Zentrum, internationale Schulen, Kulturvielfalt
Technologiestandort, Start-ups, junge Bevölkerung
Westliche Einflüsse, internationales Finanzzentrum, englische Sprache häufig genutzt
Handel, Nähe zu Hongkong, wachsendes Wirtschaftszentrum
Arbeitsmarktlage und Beschäftigungsmöglichkeiten in China
Der chinesische Arbeitsmarkt verändert sich durch das schnelle Wirtschaftswachstum und den technologischen Fortschritt. Viele Unternehmen suchen gut ausgebildete Fachkräfte, besonders in bestimmten Branchen und für besondere Qualifikationen.
Entwicklung des chinesischen Arbeitsmarktes
Der Arbeitsmarkt in China ist in den letzten Jahren dynamisch gewachsen. Die Nachfrage nach Fachkräften ist besonders in den Städten sehr hoch, vor allem in Technologie, Maschinenbau und Erneuerbaren Energien.
China investiert viel in Forschung und Entwicklung, was Arbeitsplätze für qualifizierte Kräfte schafft. Trotzdem sind nicht alle Bereiche gleich stark nachgefragt. Niedrig qualifizierte Tätigkeiten werden oft durch Automatisierung und Digitalisierung ersetzt.
Für Ausländer, besonders aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, bleibt der Zugang zum Arbeitsmarkt reglementiert. Ein gültiges Arbeitsvisum (Z-Visum) ist Pflicht. Die Lebenshaltungskosten und Gehälter variieren regional stark. In Metropolen wie Shanghai, Shenzhen und Peking gibt es die meisten Stellenangebote für ausländische Fachkräfte.
Branchenspezifische Jobchancen für deutschsprachige Fachkräfte
Deutsche, österreichische und Schweizer Fachkräfte sind in bestimmten Branchen besonders gefragt. Dazu zählen:
Maschinenbau und Ingenieurwesen: Viele Unternehmen suchen Expertise in Automatisierung und Produktion.
Automobilindustrie: Zusammenarbeit mit deutschen Automarken ist weit verbreitet.
IT und Digitalisierung: IT-Sicherheit, Softwareentwicklung und Künstliche Intelligenz wachsen schnell.
Erneuerbare Energien: Fachkräfte mit Erfahrungen in Solar- und Windenergie sind sehr gefragt.
Logistik und Handel: Steigende Nachfrage durch internationalen Handel und E-Commerce.
Sprachkenntnisse in Englisch und Chinesisch sind oft notwendig. Viele deutsche Firmen oder internationale Betriebe in China bevorzugen aber auch deutschsprachige Mitarbeiter, besonders im mittleren und oberen Management.
Stellenangebote und Arbeitsvermittlung
Die Jobsuche in China erfolgt meist online über große Jobportale oder internationale Vermittlungsagenturen.
Wichtige Anlaufstellen:
Portal/Anlaufstelle
DE Job Market
LinkedIn, Zhaopin
Deutsche Unternehmen vor Ort
Beschreibung
Jobportal der Auslandshandelskammern
Internationale und lokale Jobbörsen
Oft eigene Karriereseiten
Viele Positionen werden auch durch persönliche Kontakte ("Guanxi") vergeben. Netzwerken und der Besuch von Fachmessen können die Jobsuche erleichtern.
Für eine erfolgreiche Arbeitsvermittlung sollten Bewerber einen gut strukturierten Lebenslauf und relevante Zeugnisse bereithalten. Berufserfahrung und spezielles Fachwissen erhöhen die Chancen auf ein Jobangebot.
Voraussetzungen für Arbeit und Aufenthalt in China
Ausländer, die in China arbeiten möchten, müssen mehrere rechtliche und persönliche Anforderungen erfüllen. Die wichtigsten Punkte betreffen das Visum, die Anerkennung von Qualifikationen sowie die nötigen Schritte zur Einreise und Anmeldung.
Aufenthaltsgenehmigung und Visum
Für eine legale Arbeitsaufnahme in China ist ein Arbeitsvisum, das sogenannte Z-Visum, erforderlich. Dieses Visum muss vor der Einreise bei der chinesischen Botschaft oder einem Konsulat beantragt werden.
Nach der Einreise müssen Arbeitnehmer eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen, die für die Dauer des Arbeitsvertrags ausgestellt wird. Zusätzlich wird eine Arbeitserlaubnis, oft als „Foreigner‘s Work Permit“ bezeichnet, benötigt. Diese Genehmigungen sind an das jeweilige Arbeitsverhältnis gebunden.
Wichtige Dokumente:
Reisepass mit ausreichender Gültigkeit
Arbeitsvertrag mit einem chinesischen Arbeitgeber
Einladungsschreiben vom Arbeitgeber
Nachweis über die gesundheitliche Eignung
Ohne die entsprechenden Visa und Genehmigungen ist eine legale Beschäftigung in China nicht möglich.
Qualifikationen und Anerkennung von Abschlüssen
China stellt klare Anforderungen an die beruflichen Qualifikationen von ausländischen Arbeitskräften. Ein Mindestalter von 18 Jahren ist Voraussetzung. Es wird ein guter Gesundheitszustand verlangt sowie ein Leumundszeugnis (keine Vorstrafen).
Abgeschlossenes Hochschulstudium oder eine gleichwertige Berufsausbildung wird meist vorausgesetzt. Viele Arbeitgeber und Behörden prüfen die Anerkennung der Abschlüsse. Manche Berufsgruppen benötigen eine zusätzliche Registrierung oder Anerkennung in China.
Typische geforderte Unterlagen:
Abschlusszeugnisse (oft beglaubigt und mit Übersetzung)
Nachweis über relevante Berufserfahrung
Referenzen früherer Arbeitgeber
Ohne ausreichende Qualifikationen oder die Anerkennung der Abschlüsse kann ein Antrag leicht abgelehnt werden.
Einreise- und Anmeldeverfahren
Vor der Einreise muss das Z-Visum ausgestellt werden. Direkt nach der Einreise muss sich die Person bei der zuständigen chinesischen Polizei anmelden. Diese Anmeldung ist innerhalb von 24 Stunden nach Ankunft erforderlich, unabhängig davon, ob im Hotel oder in einer Wohnung übernachtet wird.
Arbeitnehmer müssen zudem einen Gesundheitscheck in einem dafür autorisierten chinesischen Krankenhaus absolvieren. Erst danach kann die Aufenthaltsgenehmigung beantragt werden, die zum längerfristigen Aufenthalt berechtigt.
Wichtige Schritte:
Z-Visum beantragen
Anmeldung vor Ort bei der Polizei
Medizinische Untersuchung
Aufenthaltsgenehmigung bei den Behörden beantragen
Wer diese Schritte nicht einhält, riskiert Probleme mit den Behörden oder sogar Ausweisung.
Jobsuche: Strategien und Bewerbungsprozess
Die Jobsuche in China verlangt gute Vorbereitung und genaue Kenntnisse des Arbeitsmarkts. Besonders die Erstellung passender Bewerbungsunterlagen und das Nutzen von Netzwerken spielen eine große Rolle.
Erstellung von Bewerbungsunterlagen für den chinesischen Arbeitsmarkt
Bewerbungsunterlagen wie Lebenslauf und Anschreiben sollten speziell auf Anforderungen in China angepasst werden. Oft legen Arbeitgeber dort Wert auf einen übersichtlichen, tabellarischen Lebenslauf, der die wichtigsten Fähigkeiten und Erfahrungen nennt.
Berufsabschlüsse aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz werden in der Regel anerkannt. Es kann hilfreich sein, Zeugnisse ins Englische oder Chinesische übersetzen zu lassen. Das Anschreiben sollte höflich und zurückhaltend formuliert sein und zeigen, warum der Bewerber zum Unternehmen passt.
Wichtige Dokumente:
Tabellarischer Lebenslauf (auf Englisch oder Chinesisch)
Zeugnisse und Abschlüsse (ggf. übersetzt)
Empfehlungsschreiben
Auch relevante Soft Skills oder Sprachkenntnisse sollten klar genannt werden. Ein Foto auf dem Lebenslauf ist in China oft üblich, aber kein Muss.
Nutzung von Netzwerken und Vermittlungsplattformen
Viele Jobs für Expats werden über Netzwerke oder spezialisierte Plattformen vermittelt. In China sind persönliche Kontakte oft der Türöffner zum Arbeitsmarkt. Netzwerke wie Xing, LinkedIn oder auch die Auslandshandelskammern helfen bei der Suche nach Stellen.
Es gibt spezielle Jobportale wie den DE Job Market der Auslandshandelskammer in Greater China, die auf deutschsprachige Bewerber ausgerichtet sind. Auch internationale Vermittlungsplattformen oder Initiativen wie EURES bieten Unterstützung.
Wichtige Anlaufstellen:
Plattform
DE Job Market
LinkedIn, Xing
EURES
Beschreibung
Stellenportal für deutsch-chinesische Jobs
Berufsnetzwerke mit vielen China-Angeboten
EU-Vermittlung für internationale Arbeitskräfte
Regelmäßiger Kontakt mit anderen Expats oder lokalen Gruppen kann bei der Jobsuche helfen und Tipps zum Arbeitsvertrag oder zu Bewerbungsprozessen geben.
Vertragswesen und Arbeitsrecht in China
In China müssen Arbeitsverträge sowohl für chinesische als auch ausländische Arbeitnehmer bestimmte Vorgaben erfüllen. Das chinesische Arbeitsrecht regelt wichtige Themen wie Vertragsarten, Kündigungsfristen und Sozialversicherung.
Arbeitsverträge für Expats
Arbeitsverträge für Expats in China sind meist zeitlich befristet. Üblich sind Laufzeiten von bis zu drei Jahren, oft mit einer Probezeit von mehreren Monaten. In einem Arbeitsvertrag für Expats müssen Aufgabenbeschreibung, Gehalt, Arbeitszeit, Urlaubstage und Kündigungsfrist klar benannt sein.
Wer als Expat nach China entsendet wird, sollte prüfen, ob ein lokaler oder ein Entsendungsvertrag geschlossen wird. Der Unterschied ist wichtig für das jeweilige Sozialversicherungsrecht, da eine Entsendung oft bedeutet, weiter in der Heimat sozialversichert zu bleiben. Bei lokalen Verträgen gelten die chinesischen Regelungen zur Sozialversicherung.
Auch Mutterschutz, Elternzeit und Krankheit sind im Vertrag zu klären. Es empfiehlt sich, Arbeitsverträge vor Unterzeichnung von Experten prüfen zu lassen.
Chinesisches Arbeitsrecht und Rechte von ausländischen Arbeitnehmern
Das chinesische Arbeitsrecht gilt für alle Arbeitsverhältnisse in China, unabhängig von der Nationalität. Arbeitnehmer, auch aus dem Ausland, genießen Mindeststandards beim Lohn, Arbeitsschutz und Urlaubsanspruch.
Die wichtigsten gesetzlichen Vorgaben umfassen:
Maximale Arbeitszeit: 40 Stunden pro Woche
Mindesturlaub: Mindestens 5 Tage pro Jahr
Kündigungsfristen: Meist 30 Tage, abhängig vom Vertrag
Sozialversicherungsrecht: Beiträge zu Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung sind Pflicht, oft gemeinsam von Arbeitgeber und Arbeitnehmer getragen.
Arbeitgeber müssen Verträge schriftlich abschließen. Rechte wie Kündigungsschutz oder Arbeitszeugnisse unterscheiden sich teilweise von deutschen, österreichischen oder Schweizer Standards. Es ist wichtig, sich mit den lokalen Besonderheiten vertraut zu machen, damit keine Ansprüche verloren gehen.
Soziale Sicherung und Sozialversicherung
Für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gelten in China andere Regeln bei Sozialversicherung, Renten- und Krankenversicherung. Bei der Arbeit im Ausland sind rechtzeitige Information und eine genaue Prüfung des eigenen Versicherungsschutzes wichtig, um Lücken zu vermeiden.
Soziale Absicherung für deutsche, österreichische und schweizer Auswanderer
Wer in China arbeitet, muss sich mit einem anderen Sozialversicherungssystem auseinandersetzen. Laut dem chinesischen Sozialversicherungsgesetz sind ausländische Arbeitnehmer grundsätzlich sozialversicherungspflichtig. Sie zahlen in die fünf wichtigsten Zweige ein: Rentenversicherung, Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitsunfallversicherung und Mutterschaftsversicherung.
Tipp: Einige Ausnahmen gibt es bei bilateralen Abkommen. Beispielsweise gibt es zwischen Deutschland und China ein Sozialversicherungsabkommen, das die Doppelversicherung in manchen Fällen vermeidet. Die Anmeldung zur chinesischen Sozialversicherung erfolgt meist über den Arbeitgeber. Es empfiehlt sich, alle Nachweise sorgfältig aufzubewahren und sich auch über die Möglichkeiten von freiwilligen Zusatzversicherungen zu informieren.
Rentenversicherung und Rentenansprüche
In China einbezahlte Beiträge zur Rentenversicherung können für Menschen mit deutscher, österreichischer oder schweizer Staatsbürgerschaft meist nicht direkt auf die spätere Heimat-Rente angerechnet werden. Wer jedoch viele Jahre in China arbeitet und Beiträge leistet, kann unter Umständen eine Rentenzahlung aus China erhalten.
Wichtig: In der Regel sind 15 Beitragsjahre notwendig, um einen Rentenanspruch in China zu erwerben. Wer weniger als 15 Jahre eingezahlt hat, kann nach Rückkehr nach Deutschland eine Rückzahlung der Beiträge beantragen. Für Deutsche gilt: Das Sozialversicherungsabkommen zwischen China und Deutschland ermöglicht in manchen Fällen die Zusammenrechnung von Versicherungszeiten, um die Mindestversicherungszeit für einen Rentenanspruch zu erfüllen.
Krankenversicherung und Gesundheitsschutz
In China ist die gesetzliche Krankenversicherung Teil der Sozialversicherungspflicht für ausländische Arbeitnehmer. Allerdings ist die medizinische Versorgung nicht überall gleich. Private Krankenversicherungen werden dringend empfohlen, weil die staatliche Versicherung oft nur für grundlegende Behandlungen ausreicht.
Viele Arbeitgeber bieten zusätzliche private Krankenversicherungen oder Vergünstigungen für Ausländer an. Es ist ratsam, vor dem Umzug ein Paket zu wählen, das auch Behandlungen in internationalen Kliniken oder im Ausland abdeckt. So bleibt im Krankheitsfall ein umfassender Gesundheitsschutz gesichert, egal ob bei Arbeitsunfällen, stationärer Aufnahme oder längeren Behandlungen.
Steuern und Doppelbesteuerung
Jeder, der in China arbeitet, muss sich rechtzeitig mit den steuerlichen Regelungen beschäftigen. Unterschiede zwischen chinesischem und deutschem, österreichischem oder schweizerischem Steuerrecht wirken sich direkt auf die Steuerpflicht im In- und Ausland aus.
Steuerpflicht in China und im Heimatland
Wer in China lebt und dort arbeitet, ist grundsätzlich in China steuerpflichtig. Die chinesische Einkommensteuer wird auf alle in China erzielten Einkünfte erhoben. Dies gilt auch für Gehälter, die ein Auswanderer von einem Arbeitgeber in Deutschland, Österreich oder der Schweiz erhält, solange sie für Arbeit in China gezahlt werden.
Im Heimatland bleibt die Steuerpflicht oft weiter bestehen. Viele Länder, darunter Deutschland, wenden ein sogenanntes Welteinkommensprinzip an. Personen gelten als steuerpflichtig, wenn sie dort einen Wohnsitz haben oder sich gewöhnlich aufhalten. So kann es passieren, dass man in beiden Ländern steuerrechtlich als steuerpflichtig gilt.
In diesen Fällen ist die Dokumentation besonders wichtig. Steuerbescheide, Lohnabrechnungen und Nachweise über die Steuerzahlung in China sollten aufbewahrt werden, um Doppelbesteuerung zu vermeiden.
Doppelbesteuerungsabkommen und Steuersätze
Zahlreiche Länder, darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz, haben mit China ein Doppelbesteuerungsabkommen (DBA). Das Ziel ist, dass Einkommen wie Lohn oder Gehalt, das in China besteuert wurde, nicht nochmals im Heimatland versteuert werden muss.
Das DBA regelt, welches Land das Besteuerungsrecht hat und wie hoch die Steuersätze sein können. In der Regel gilt: Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit, die in China erzielt werden und dort versteuert wurden, sind im Heimatland steuerfrei. Häufig werden sie jedoch beim heimischen Steuersatz für andere Einkünfte mitberechnet (Progressionsvorbehalt).
Wer eine Besteuerung in China nachweisen kann, zum Beispiel durch Bescheinigungen, wird in Deutschland, Österreich oder der Schweiz meist von einer erneuten Besteuerung freigestellt. Ohne diesen Nachweis kann jedoch eine Doppelbesteuerung drohen. Es ist deshalb ratsam, sich frühzeitig mit den jeweils geltenden Steuergesetzen und Abkommen vertraut zu machen.
Integration und Alltag in China
Die Anpassung an den Alltag in China stellt für Auswanderer einen wichtigen Teil des Lebens dar. Besonders Wohnen, Lebenshaltungskosten und die gesellschaftliche Integration spielen dabei eine zentrale Rolle und bestimmen maßgeblich das Wohlbefinden und die Zufriedenheit vor Ort.
Wohnen und Lebenshaltungskosten
Wohnmöglichkeiten in China reichen von modernen Apartments in Großstädten bis zu günstigeren Lösungen am Stadtrand. In Metropolen wie Peking oder Shanghai sind die Mieten meist hoch, gerade in Stadtzentren. Kleinere Städte bieten oft günstigere Alternativen.
Die Lebenshaltungskosten hängen stark vom Wohnort ab. Während alltägliche Lebensmittel, öffentlicher Nahverkehr oder auch Restaurants in vielen Fällen günstiger als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz sind, können importierte Produkte und internationale Schulen teuer sein.
Eine Beispiel-Tabelle für monatliche Kosten (in €):
Kategorie
Miete (1-Zimmer)
Nahverkehr
Lebensmittel
Großstadt (z. B. Shanghai)
700–1300
20–30
150–250
Kleinstadt
250–500
10–20
100–180
Viele Unternehmen unterstützen bei der Wohnungssuche und bieten teils eigene Wohnheime oder Kontakte zu Maklern.
Integration ins chinesische Berufs- und Gesellschaftsleben
Ein zentraler Aspekt der Integration ist das Verständnis der Arbeitskultur. Teamarbeit und Hierarchien werden in chinesischen Firmen oft etwas anders gelebt als im deutschsprachigen Raum. Respekt im Umgang mit Kollegen und Vorgesetzten hat einen hohen Stellenwert.
Soziale Netzwerke und Kontakte sind besonders wichtig. Viele Expats schließen sich internationalen Gruppen oder Vereinen an, um Kontakte zu knüpfen. Es hilft, Chinesischkenntnisse zu haben, da viele Alltagsgespräche auf Chinesisch stattfinden.
Gemeinschaftsleben wird auch außerhalb der Arbeit gepflegt. Gerade regelmäßige gemeinsame Mahlzeiten, Einladungen und das Teilen von Freizeitaktivitäten spielen eine Rolle.
Familie, Bildung und Alltag für Auswanderer
Familien, die nach China ziehen, müssen sich auf ein anderes Bildungssystem und neue Regeln für den Familienalltag einstellen. Dabei sind Themen wie Erziehung, Schulwahl und finanzielle Vorteile für Kinder besonders wichtig.
Erziehung und Bildungssystem
Das chinesische Bildungssystem unterscheidet sich deutlich von dem in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. In China gilt eine neunjährige Schulpflicht. Der Unterricht ist oft sehr leistungsorientiert, mit großem Fokus auf Mathematik, Naturwissenschaften und Disziplin.
Viele Ausländer wählen internationale Schulen, da der Unterricht dort meist auf Englisch oder Deutsch stattfindet. Internationale Schulen folgen oft europäischen, amerikanischen oder dem internationalen IB-System und bieten kleinere Klassen sowie eine andere Lernkultur. Die Gebühren sind hoch, aber es gibt oft moderne Ausstattung und Zusatzangebote.
Zur Einschulung benötigen Kinder gültige Visa und meist einen Nachweis des Wohnsitzes in China. Öffentliche chinesische Schulen sind auch möglich, aber der Unterricht ist auf Chinesisch und kann hohe Ansprüche an die Sprachkenntnisse stellen.
Kindergeld und Familienangehörige
Kindergeld aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz wird nach einem Umzug nach China meist nicht mehr gezahlt, da der Wohnsitz im Ausland ist. Es gibt wenige Möglichkeiten für Ausnahmen, oft nur bei Entsendungen durch deutsche Arbeitgeber.
In China gibt es kein vergleichbares Kindergeld wie in vielen europäischen Ländern. Auswanderer müssen damit rechnen, dass sie keine finanzielle Unterstützung für ihre Kinder vom chinesischen Staat erhalten.
Das Mitnehmen von Familienangehörigen ist möglich, aber sie brauchen ein eigenes Visum. Meist sind dies das S- oder Q-Visum. Die Anforderungen hierfür unterscheiden sich je nach Nationalität und Aufenthaltszweck. Ehepartner, Kinder und manchmal auch Eltern können mit entsprechenden Nachweisen einreisen.
Besondere Rahmenbedingungen und Hinweise
Wer nach China aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz auswandern will, sollte sich vorab mit Gesundheitsvorschriften, Zollbestimmungen und speziellen Arbeitsformen vertraut machen. Viele Regelungen unterscheiden sich von denen in Europa.
Impfungen und Gesundheitsempfehlungen
Für die Einreise nach China werden bestimmte Impfungen empfohlen, etwa gegen Hepatitis A und B, Tetanus, Diphtherie und Poliomyelitis. Bei Reisen in ländliche Regionen kommen teils Impfungen gegen Japanische Enzephalitis oder Tollwut hinzu.
Die medizinische Versorgung in Großstädten Chinas ist gut. In ländlichen Gebieten ist die Versorgung oft schlechter und weniger international ausgerichtet. Es empfiehlt sich, eine umfassende Auslandskrankenversicherung abzuschließen, die Rücktransport abdeckt.
Medikamente sollten möglichst in ausreichender Menge mitgebracht werden, da viele westliche Arzneimittel in China schwer erhältlich sind oder andere Zusammensetzungen haben. Die Mitnahme verschreibungspflichtiger Medikamente muss bei der Einreise gegebenenfalls nachgewiesen werden.
Zollvorschriften, Einfuhr und Umzugsgut
China hat strenge Zollvorschriften. Persönlicher Besitz darf nur in begrenztem Umfang eingeführt werden. Produkte wie Waffen, Drogen, pornografisches Material sowie bestimmte Kommunikationsgeräte sind verboten.
Haushaltsgegenstände und Umzugsgut, die für den persönlichen Bedarf sind, dürfen meist zollfrei eingeführt werden, sofern ein längerfristiger Aufenthalt, etwa durch ein Arbeitsvisum, nachgewiesen wird. Für die Einfuhr von Fahrzeugen gelten besondere Regeln. Die Einfuhr eines privaten Autos nach China ist sehr kompliziert, mit hohen Steuern verbunden und meist nicht zu empfehlen.
Elektronische Geräte müssen oft deklariert werden. Bargeld über einem Wert von 5.000 US-Dollar ist anzumelden. Es sollten alle Zollformulare sorgfältig ausgefüllt werden, um Probleme bei der Einreise zu vermeiden.
Grenzgänger und Workation
Grenzgänger, die in einem Nachbarland wohnen und in China arbeiten, gibt es nur in Ausnahmefällen, da Visabestimmungen und Arbeitsgesetze dies meist erschweren. Für Arbeit auf Zeit, sogenannte Workation-Modelle, ist grundsätzlich ein gültiges Arbeitsvisum oder Spezialvisum erforderlich.
China erkennt Homeoffice aus dem Ausland selten als legales Arbeitsverhältnis an. Wer nur zu Geschäftstreffen oder Projektarbeiten einreist, benötigt meist ein Geschäftsvisum (Kategorie M oder F), kein Touristenvisum.
Viele Arbeitgeber verlangen feste Anwesenheit vor Ort. Digitale Nomaden und flexible Arbeitsformen sind in China weniger weit verbreitet als in Europa. Wer solche Arbeitsmodelle plant, sollte vorher alle Visa- und Meldevorschriften klären, um rechtliche Schwierigkeiten zu vermeiden.
Rückkehr und langfristige Perspektiven
Der Weg zurück in die Heimat bringt für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz oft neue Herausforderungen. Es ist wichtig, sich rechtzeitig mit Themen wie Sozialversicherung, Arbeitsmarkt und Integration zu beschäftigen.
Rückkehr nach Deutschland, Österreich oder die Schweiz
Nach einer Zeit in China stehen viele vor organisatorischen Aufgaben. Dazu gehören die Abmeldung beim Konsulat, Ummeldung beim Einwohnermeldeamt und Klärung der Kranken- und Rentenversicherung. Besonders wichtig ist, offene Fragen zur Sozialversicherung vor der Rückkehr zu prüfen.
Viele Behörden, wie das Deutsche Rückkehrerprogramm oder Schweizer Beratungsstellen, bieten Unterstützung an. Kostenlose Beratung hilft bei der Jobsuche, bei rechtlichen Fragen oder beim Zugang zu Sozialleistungen. Publikationen und Online-Portale liefern aktuelle Informationen zu Steuern, Versicherungen und Behördenwegen.
Eine sorgfältige Vorbereitung erleichtert die Rückkehr deutlich.
Soziale und berufliche Reintegration
Nach langer Zeit im Ausland ist die soziale und berufliche Wiedereingliederung zentral. Rückkehrer erleben häufig einen „Kulturschock“, wenn sie sich wieder an die Regeln und Erwartungen der Heimat anpassen.
Wichtige Maßnahmen für die Reintegration:
Teilnahme an Rückkehrer-Programmen
Bewerbungstrainings und Kontakt zu Fachberatungen
Netzwerkaufbau durch Rückkehrertreffen oder Online-Plattformen
Im Beruf ist es hilfreich, Erfahrungen aus China klar darzustellen. Viele Arbeitgeber schätzen Auslandserfahrung, doch manchmal sind Anpassungen an den heimischen Arbeitsmarkt nötig. Begleitende Beratung kann helfen, passende Stellen und Weiterbildungsmöglichkeiten zu finden.
Wichtige Beratungsstellen und offizielle Ansprechpartner
Wer nach China auswandern möchte, sollte sich frühzeitig an seriöse Stellen wenden. Diese bieten Hilfe bei der Arbeitssuche, informieren zu Visa und klären Fragen zu Aufenthaltsrecht und Arbeitsbedingungen.
EURES und Bundesverwaltungsamt
EURES ist ein europäisches Netzwerk, das Arbeitnehmern und Arbeitgebern bei der internationalen Jobsuche hilft. Obwohl China kein EURES-Mitglied ist, gibt EURES Tipps zu Bewerbung, Qualifikationsanerkennung und rechtlichen Grundlagen. Über die Webseite erhält man oft relevante, deutschsprachige Hinweise für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Das Bundesverwaltungsamt bietet eine spezielle Bundesstelle für Auswanderer und Auslandstätige. Hier finden Interessierte Beratungsstellen, Adressen und Kontakte in Deutschland, die individuell beraten. Typische Themen sind Ausreise, Arbeitsverträge und Rückkehr. Viele Angaben sind auch online zugänglich, etwa via Auswärtiges Amt.
Wichtige Kontakte:
Bundesverwaltungsamt: www.bva.bund.de
Beratungsstellen für Auswanderung: Online-Liste über das Bundesverwaltungsamt