Versicherungsschutz für Auswanderer in Island
Wichtige Tipps für Deutsche, Österreicher und Schweizer
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Island mit seinen atemberaubenden Landschaften zieht immer mehr Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Doch bei aller Vorfreude auf das neue Leben im hohen Norden sollte die richtige Absicherung nicht vergessen werden. Deutsche Auswanderer können bei einem dauerhaften Umzug nach Island nur für begrenzte Zeit von den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) profitieren, nämlich für maximal sechs Wochen und nur für unmittelbar notwendige Behandlungen.
Wer länger in Island leben möchte, benötigt einen umfassenderen Versicherungsschutz. Auswanderer aus Deutschland, die in diesen EWR-Staat ziehen, sollten bei ihrer Krankenkasse ein S1-Formular beantragen, um Anspruch auf Gesundheitsleistungen im isländischen System zu erhalten. Für Österreicher und Schweizer gelten ähnliche Regelungen, wobei länderspezifische Besonderheiten zu beachten sind.
Neben der Krankenversicherung sollten Auswanderer auch andere Versicherungen wie Haftpflicht, Hausrat und eventuell eine spezielle Auslandskrankenversicherung in Betracht ziehen. Eine internationale Auslandskrankenversicherung ist besonders für Digital Nomads und Freelancer empfehlenswert, die längere Zeit in Island verbringen möchten.
Warum Island?
Island bietet eine einzigartige Kombination aus unberührter Natur, hoher Lebensqualität und wirtschaftlicher Stabilität. Dieses nordische Land zieht immer mehr Auswanderer an, die dem hektischen Alltag entfliehen und ein ausgewogenes Leben führen möchten.
Lebensqualität und Natur
Islands atemberaubende Naturlandschaften gehören zu den Hauptgründen für Auswanderer. Das Land beeindruckt mit Geysiren, Gletschern, Vulkanen und heißen Quellen in einer nahezu unberührten Umgebung.
Die Luftqualität zählt zu den besten weltweit, und die geringe Bevölkerungsdichte sorgt für Ruhe und Entspannung.
Isländer genießen eine der höchsten Lebenserwartungen in Europa – ideal für Menschen, die ihren Lebensabend in gesunder Umgebung verbringen möchten.
Das Bildungs- und Gesundheitssystem ist hervorragend ausgebaut und für alle zugänglich. Die niedrige Kriminalitätsrate macht Island zu einem der sichersten Länder der Welt.
Die Work-Life-Balance wird großgeschrieben, mit kürzeren Arbeitszeiten und mehr Freizeit als in vielen deutschsprachigen Ländern.
Wirtschaftliche Stabilität und Arbeitsmarkt
Island hat sich nach der Finanzkrise 2008 beeindruckend erholt und bietet heute ein stabiles wirtschaftliches Umfeld. Die Arbeitslosenquote liegt konstant unter dem EU-Durchschnitt.
Besonders in den Bereichen Tourismus, erneuerbare Energien und IT sucht das Land qualifizierte Arbeitskräfte. Für Fachkräfte aus dem DACH-Raum bestehen gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Als EFTA-Mitglied profitiert Island von Handelsabkommen, die die Wirtschaft stärken. Für EU-Bürger ist der Zugang zum Arbeitsmarkt dank des Europäischen Wirtschaftsraums vereinfacht.
Das Pro-Kopf-Einkommen gehört zu den höchsten in Europa, was trotz der höheren Lebenshaltungskosten einen guten Lebensstandard ermöglicht.
Die digitale Infrastruktur ist hervorragend ausgebaut – perfekt für Remote-Arbeiter und digitale Nomaden.
Erste Schritte zur Auswanderung
Die Auswanderung nach Island erfordert sorgfältige Vorbereitung und die Einhaltung bestimmter administrativer Verfahren. Der Anmeldeprozess und die notwendigen Genehmigungen variieren je nach Staatsangehörigkeit und geplanter Aufenthaltsdauer.
Anmeldung des Wohnsitzes
Für die Anmeldung eines Wohnsitzes in Island müssen Auswanderer nach ihrer Ankunft das Þjóðskrá Íslands (Isländisches Einwohnermeldeamt) aufsuchen. Dort erhalten sie eine isländische Identifikationsnummer (Kennitala), die für fast alle Behördengänge und Verträge benötigt wird.
Die Anmeldung sollte innerhalb der ersten Wochen nach Ankunft erfolgen. Hierfür sind Ausweisdokumente, Mietvertrag oder Kaufnachweis der Immobilie sowie Arbeitsvertrag vorzulegen.
Nach erfolgreicher Registrierung haben Auswanderer Zugang zum isländischen Gesundheitssystem, allerdings erst nach einer Wartezeit von sechs Monaten. Bis dahin ist eine private Krankenversicherung dringend zu empfehlen.
Visum und Aufenthaltserlaubnis
Bürger aus Deutschland, Österreich und der Schweiz können als EWR-Bürger ohne Visum nach Island einreisen und sich dort bis zu drei Monate aufhalten. Für einen längeren Aufenthalt ist eine Aufenthaltserlaubnis erforderlich.
Die Beantragung erfolgt beim Útlendingastofnun (Ausländerbehörde). Folgende Dokumente werden benötigt:
Gültiger Reisepass
Passfoto
Nachweis über ausreichende finanzielle Mittel
Krankenversicherungsnachweis
Bescheinigung über die Wohnsitzmeldung
Für Arbeitnehmer ist zusätzlich ein Arbeitsvertrag oder eine Arbeitgeberbescheinigung notwendig. Selbstständige müssen Nachweise über ihre geschäftlichen Aktivitäten vorlegen.
Die Bearbeitungszeit kann mehrere Wochen betragen, daher sollte der Antrag frühzeitig gestellt werden. Die erste Aufenthaltserlaubnis wird in der Regel für ein Jahr erteilt und kann danach verlängert werden.
Versicherungssystem in Island
Island verfügt über ein umfassendes soziales Sicherheitsnetz, das Einheimischen und Auswanderern nach einer Wartezeit Zugang zu medizinischer Versorgung bietet. Die Struktur unterscheidet sich in einigen wichtigen Punkten von den Systemen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Überblick des Isländischen Versicherungssystems
Das isländische Gesundheitssystem basiert auf einem steuerfinanzierten Modell und wird vom Staat kontrolliert. Alle legalen Einwohner mit einem Wohnsitz von mindestens sechs Monaten haben Anspruch auf die staatliche Krankenversorgung.
Die Kosten werden hauptsächlich durch Steuern finanziert, wodurch ein universeller Zugang zur Grundversorgung gewährleistet ist. Ausländer benötigen für die ersten sechs Monate eine private Auslandskrankenversicherung.
Im Gegensatz zum deutschen System gibt es keine Trennung zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung. Die Rentenversicherung in Island besteht aus drei Säulen: einer staatlichen Grundrente, einer verpflichtenden betrieblichen Altersvorsorge und einer freiwilligen privaten Vorsorge.
Grundversicherung und zusätzliche Optionen
Die isländische Grundversicherung deckt einen Großteil der medizinischen Leistungen ab, verlangt jedoch Eigenanteile für viele Behandlungen. Ambulante Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte und Notfallversorgung sind grundsätzlich abgesichert, aber mit Zuzahlungen verbunden.
Für umfassenderen Schutz entscheiden sich viele Einwohner für zusätzliche private Versicherungen. Diese decken Zahnbehandlungen, spezielle Therapien und kürzere Wartezeiten bei Fachärzten ab.
Die Pflegeversicherung ist im Gegensatz zum deutschen System nicht separat, sondern in die allgemeine Gesundheitsversorgung integriert. Für spezielle Risiken wie Unfälle oder Berufsunfähigkeit bieten isländische Versicherungsunternehmen ergänzende Policen an, die besonders für Expats empfehlenswert sind.
Gesundheitsschutz für Auswanderer
Bei einer Auswanderung nach Island ist die Absicherung der Gesundheit eine der wichtigsten Prioritäten. Die richtige Krankenversicherung schützt vor hohen Behandlungskosten und sichert die medizinische Versorgung im neuen Heimatland.
Gesetzliche Krankenversicherung in Island
Island verfügt über ein staatliches Gesundheitssystem, an dem Auswanderer teilnehmen können. Als EWR-Mitgliedstaat gelten besondere Regelungen für EU-Bürger, die nach Island ziehen.
Für kurzfristige Aufenthalte bis zu sechs Wochen können Deutsche, Österreicher und Schweizer mit ihrer heimischen gesetzlichen Krankenversicherung unmittelbar notwendige Behandlungen in Island erhalten. Dies erfolgt über die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC).
Bei dauerhafter Auswanderung und offizieller Anmeldung in Island besteht jedoch die Pflicht, in das isländische Gesundheitssystem einzutreten. Die Kosten hierfür werden hauptsächlich durch Steuern finanziert.
Zu beachten ist, dass bestimmte Leistungen wie Zahnbehandlungen nicht vollständig übernommen werden und Zuzahlungen erforderlich sein können.
Private Krankenversicherungsmöglichkeiten
Für umfassenderen Schutz bieten sich private Krankenversicherungen als sinnvolle Ergänzung oder Alternative an. Internationale Krankenversicherungen decken speziell die Bedürfnisse von Auswanderern ab.
Diese Policen bieten oft:
Freie Arztwahl in Island und weltweit
Umfangreichere Leistungen als das staatliche System
Übernahme von Kosten für Zahnbehandlungen und alternative Heilmethoden
Mehrsprachigen Kundenservice und Unterstützung bei der Arztsuche
Für Expats, die nur temporär in Island leben, kann eine internationale Auslandskrankenversicherung die optimale Lösung sein. Diese Versicherungen sind oft flexibler gestaltet und können an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden.
Bei der Auswahl sollten Auswanderer besonders auf den geografischen Geltungsbereich, Selbstbeteiligungen und etwaige Wartezeiten achten.
Rentenvorsorge in Island
Die Rentenvorsorge in Island unterscheidet sich deutlich vom deutschen System und besteht hauptsächlich aus einem staatlichen Grundsystem und verpflichtenden Pensionsfonds. Deutsche Rentner können ihre heimische Rente nach Island überweisen lassen, müssen jedoch wichtige administrative Schritte beachten.
Isländisches Rentensystem
Das isländische Rentensystem basiert auf zwei Säulen. Die erste Säule umfasst eine staatliche Grundrente, die jedoch allein nicht ausreichend für den Lebensunterhalt ist.
Die zweite Säule bilden die obligatorischen Pensionsfonds, in die jeder Arbeitnehmer und Arbeitgeber einzahlen muss. Diese Pensionsfonds sichern den eigentlichen Lebensunterhalt im Alter und zahlen auch Invaliditätsrenten aus.
Die Beitragssätze zu diesen Fonds betragen meist 12% des Bruttoeinkommens, wovon 4% vom Arbeitnehmer und 8% vom Arbeitgeber getragen werden.
Für Auswanderer ist es wichtig zu verstehen, dass Ansprüche auf die isländische Grundrente von der Aufenthaltsdauer im Land abhängig sind. Mindestens drei Jahre Aufenthalt sind erforderlich, volle Ansprüche entstehen nach 40 Jahren.
Deutsche Renten in Island
Deutsche Rentner können ihre Altersversorgung aus Deutschland auch in Island beziehen. Die Deutsche Rentenversicherung überweist die Rente problemlos auf ein isländisches Konto.
Der Bezug einer deutschen Rente im Ausland muss dem Rentenservice der Deutschen Post mitgeteilt werden. Dies sollte rechtzeitig vor dem Umzug erfolgen, um Zahlungsunterbrechungen zu vermeiden.
Anders als bei gesetzlichen Renten ist der Bezug privater Rentenversicherungen im Ausland in der Regel unkompliziert. Die Auszahlung erfolgt ohne besondere Einschränkungen.
Zu beachten ist die steuerliche Situation: Zwischen Deutschland und Island besteht ein Doppelbesteuerungsabkommen, das regelt, in welchem Land die Rente zu versteuern ist. Meist bleibt Deutschland das besteuerungsberechtigte Land für deutsche Renten.
Für eine umfassende Altersvorsorge empfiehlt sich eine Kombination aus der mitgebrachten deutschen Rente und einer zusätzlichen privaten Vorsorge nach isländischem Muster.
Sozialversicherungsabkommen zwischen Island und DACH-Ländern
Sozialversicherungsabkommen regeln die soziale Absicherung von Personen, die zwischen Island und den DACH-Ländern umziehen oder in beiden Staaten arbeiten. Diese bilateralen Vereinbarungen verhindern Nachteile, die durch unterschiedliche Sozialversicherungssysteme entstehen könnten.
Abkommen mit Deutschland
Deutschland hat mit Island ein Sozialversicherungsabkommen im Rahmen der EU-Verordnungen geschlossen. Dieses Abkommen gewährleistet, dass Deutsche, die nach Island auswandern, keine Nachteile bei ihrer sozialen Absicherung erleiden.
Konkret bedeutet dies, dass Versicherungszeiten aus Deutschland in Island angerechnet werden können. Dies ist besonders wichtig für die spätere Rentenberechnung und den Zugang zu Gesundheitsleistungen.
Die Deutsche Verbindungsstelle Krankenversicherung - Ausland (DVKA) ist die zentrale Anlaufstelle für Fragen zu diesem Abkommen. Sie bietet umfassende Beratung zu den Themen Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung für Deutsche, die in Island arbeiten möchten.
Wichtig: Vor einer Auswanderung sollte man sich bei der zuständigen deutschen Sozialversicherung über die genauen Auswirkungen informieren.
Abkommen mit Österreich
Zwischen Österreich und Island gilt die Verordnung 1408/71 für die soziale Absicherung. Besonders zu beachten ist, dass diese Regelung auch für "Drittstaatsangehörige" im Verhältnis zwischen beiden Ländern anwendbar ist.
Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) fungiert als zentrale Informationsstelle für alle Fragen zu diesem Abkommen. Sie bietet detaillierte Informationen zu Pensionsansprüchen und Krankenversicherung.
Für österreichische Staatsbürger, die in Island arbeiten möchten, werden die in Österreich erworbenen Versicherungszeiten berücksichtigt. Dies gilt für die Krankenversicherung sowie für spätere Pensionsansprüche.
Ein besonderer Vorteil: Durch das Abkommen können Doppelversicherungen vermieden werden, was finanzielle Entlastung für Auswanderer bedeutet.
Abkommen mit der Schweiz
Die Schweiz und Island haben als EFTA-Mitglieder spezielle Regelungen für die soziale Sicherheit ihrer Bürger getroffen. Das Abkommen sorgt dafür, dass schweizerische Staatsbürger in Island sozialversicherungsrechtlich abgesichert sind.
Die Regelungen umfassen insbesondere:
Koordinierung der Gesundheitsversorgung
Ansprüche auf Rentenleistungen
Schweizer, die nach Island auswandern, sollten sich vor ihrer Abreise bei der Schweizerischen Ausgleichskasse (SAK) beraten lassen. Diese Stelle informiert umfassend über die Auswirkungen auf die eigene Altersvorsorge und Krankenversicherung.
Bei vorübergehenden Aufenthalten in Island kann unter bestimmten Umständen die schweizerische Sozialversicherung weitergeführt werden. Die genauen Bedingungen hängen von der Aufenthaltsdauer und dem Arbeitsverhältnis ab.
Steuerliche Aspekte beim Umzug nach Island
Der Umzug nach Island bringt erhebliche steuerliche Änderungen mit sich. Personen, die länger als sechs Monate in Island leben, werden dort steuerpflichtig, was verschiedene Einkommensarten betrifft.
Einkommenssteuer in Island
Island hat ein progressives Steuersystem mit relativ hohen Sätzen. Die Einkommenssteuer beginnt bei etwa 36,94% und kann bis zu 46,24% betragen, abhängig vom Einkommen. Auswanderer werden nach sechs Monaten Aufenthalt automatisch in Island steuerpflichtig.
Einkünfte aus unterschiedlichen Quellen wie Arbeit, Vermietung oder Kapital müssen versteuert werden. Für Rentner ist wichtig: Auch Renteneinkünfte unterliegen der isländischen Besteuerung.
Die Steuererklärung in Island ist vollständig digitalisiert und muss jährlich bis Ende März eingereicht werden. Die isländische Steuerbehörde (Ríkisskattstjóri) bietet Informationen auch in englischer Sprache an.
Doppelbesteuerungsabkommen
Deutschland, Österreich und die Schweiz haben mit Island Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) abgeschlossen. Diese Abkommen verhindern, dass Einkommen in beiden Ländern voll besteuert wird.
Für Auswanderer ist besonders wichtig zu wissen, welcher Staat das Besteuerungsrecht für welche Einkommensart hat:
Arbeitseinkommen: Wird in der Regel dort besteuert, wo die Arbeit ausgeübt wird
Rentenzahlungen: Je nach DBA unterschiedlich geregelt
Kapitaleinkünfte: Oft im Wohnsitzstaat steuerpflichtig
Es empfiehlt sich, vor dem Umzug eine steuerliche Beratung in Anspruch zu nehmen. Die genaue Ausgestaltung der Doppelbesteuerungsabkommen unterscheidet sich leicht zwischen den deutschsprachigen Ländern und Island.
Berufstätige und Grenzgänger in Island
Die Arbeitssituation in Island bietet EU-Bürgern besondere Möglichkeiten, stellt aber auch spezifische Anforderungen an die soziale Absicherung. Für Berufstätige aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gelten besondere Regelungen bezüglich Versicherungsschutz und Arbeitserlaubnis.
Arbeitsmarktsituation für EU-Bürger
Island ist trotz seiner geringen Einwohnerzahl ein attraktiver Arbeitsmarkt für qualifizierte Fachkräfte aus der EU. Als Mitglied des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) gewährt Island EU-Bürgern freien Zugang zum Arbeitsmarkt ohne komplizierte Arbeitserlaubnisverfahren.
Die isländische Wirtschaft konzentriert sich stark auf Tourismus, Fischerei, erneuerbare Energien und IT-Dienstleistungen. Sprachkenntnisse in Isländisch sind vorteilhaft, aber in vielen internationalen Unternehmen ist Englisch die Arbeitssprache.
Für eine erfolgreiche Arbeitssuche empfiehlt sich:
Frühzeitige Kontaktaufnahme mit potenziellen Arbeitgebern
Nutzung des EURES-Netzwerks für europäische Arbeitsvermittlung
Anpassung der Bewerbungsunterlagen an isländische Standards
Versicherungspflicht für Beschäftigte
In Island gilt eine strenge Versicherungspflicht für alle Beschäftigten. Wer in Island arbeitet, muss im isländischen Sozialversicherungssystem angemeldet sein, unabhängig von der Staatsangehörigkeit.
Grenzgänger und vorübergehend Entsandte können unter bestimmten Voraussetzungen in ihrem Heimatland versichert bleiben. Hierfür wird der Vordruck E 104 benötigt, den die bisherige Krankenkasse ausstellt und der dann den isländischen Behörden vorgelegt wird.
Das isländische Gesundheitssystem bietet eine umfassende Versorgung, jedoch mit teilweise höheren Selbstbeteiligungen als in Deutschland oder Österreich. Die Europäische Krankenversicherungskarte (EKVK) sollte bei jedem Aufenthalt mitgeführt werden, da sie als Nachweis der Versicherung dient.
Bei längerfristiger Beschäftigung ist eine Anmeldung bei der isländischen Sozialversicherung verpflichtend. Die Beiträge werden direkt vom Arbeitgeber abgeführt.
Praktische Informationen
Der Umzug nach Island erfordert eine gründliche Vorbereitung, insbesondere im Bereich der Versicherungen und administrativen Angelegenheiten. Nachfolgend finden Sie wichtige Ressourcen und Anlaufstellen, die Ihnen den Start in Island erleichtern können.
Zugänglichkeit von Dienstleistungen
Die meisten Versicherungsdienstleistungen in Island sind digital zugänglich, was den Prozess für Auswanderer vereinfacht. Die isländische Krankenversicherungsbehörde (Sjúkratryggingar Íslands) bietet Serviceleistungen in Reykjavík und größeren Städten an.
Für die Anmeldung bei der isländischen Krankenversicherung benötigen Auswanderer aus EU-Ländern das Formular S1 (früher E104) von ihrer bisherigen Krankenkasse. Dies sichert den nahtlosen Übergang der Versicherungsleistungen.
Rentenansprüche bleiben bei einem Umzug innerhalb der EU/EWR bestehen. Auswanderer sollten sich frühzeitig bei der Deutschen Rentenversicherung oder entsprechenden Institutionen in Österreich und der Schweiz über die Übertragbarkeit informieren.
Banken und Versicherungsgesellschaften bieten meist englischsprachige Dienste an, was die Kommunikation für Neuankömmlinge erheblich erleichtert.
Nützliche Internetseiten und Kontakte
Wichtige Behörden und Internetseiten:
Directorate of Immigration (Útlendingastofnun): utl.is
Icelandic Health Insurance: sjukra.is
Registers Iceland (Þjóðskrá): skra.is
Icelandic Tax Authority: rsk.is
Für deutsche Auswanderer:
Deutsche Botschaft in Reykjavík: reykjavik.diplo.de
Deutsche Rentenversicherung - Auslandsberatung: deutsche-rentenversicherung.de
Die Facebook-Gruppe "Deutsche in Island" bietet praktische Unterstützung und Erfahrungsaustausch für Neuankömmlinge. Zusätzlich stellt die Website "auswandern-handbuch.de" spezifische Informationen für Auswanderer nach Island bereit.
Abschließende Überlegungen
Bei der Planung einer Auswanderung nach Island ist ein umfassender Versicherungsschutz ein entscheidender Faktor für einen sorgenfreien Neustart. Besonders für Menschen, die ihren Lebensabend auf der Insel verbringen möchten, sollte die Gesundheitsversorgung Priorität haben.
Die Entscheidung zur Auswanderung erfordert sorgfältige Vorbereitung, insbesondere bei der Wahl der richtigen Krankenversicherung. Die medizinische Versorgung in Island ist hochwertig, jedoch müssen Behandlungen oft direkt bezahlt werden.
Für Personen im Ruhestand ist es wichtig, eine auf die länderspezifischen Bedingungen Islands abgestimmte Versicherung zu wählen. Diese sollte sowohl reguläre Gesundheitsleistungen als auch Notfallbehandlungen abdecken.
Wichtige Überlegungen im Überblick:
Frühzeitige Beratung bei Versicherungsexperten mit Island-Erfahrung einholen
Bestehende Versicherungen auf internationale Gültigkeit prüfen
Bei langfristiger Auswanderung: Integration ins isländische Gesundheitssystem bedenken
Besondere Absicherung für Freizeitaktivitäten und typische Island-Risiken
Die Auswanderungsvorbereitung sollte mindestens sechs Monate vor dem geplanten Umzug beginnen. So bleibt genügend Zeit, alle Versicherungsfragen zu klären und Versorgungslücken zu vermeiden.
Der richtige Versicherungsschutz bietet nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern auch emotionale Stabilität im neuen Lebensabschnitt. Dies gilt besonders für Menschen, die ihren Ruhestand in der beeindruckenden Natur Islands genießen möchten.