Versicherungen für Auswanderer in Großbritannien

Der umfassende Ratgeber für Deutsche, Österreicher und Schweizer nach dem Brexit

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Die Entscheidung, nach Großbritannien auszuwandern, bringt viele organisatorische Herausforderungen mit sich, wobei der richtige Versicherungsschutz zu den wichtigsten Aspekten zählt. Für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ist es besonders wichtig, sich über die unterschiedlichen Versicherungssysteme zu informieren und den passenden Schutz zu wählen. Beim Umzug nach Großbritannien sollten deutsche, österreichische und schweizerische Staatsangehörige unbedingt ein S1-Formular bei ihrer heimischen Krankenkasse beantragen, um Anspruch auf medizinische Versorgung im britischen Gesundheitssystem zu erhalten.

Neben der Krankenversicherung spielen auch andere Absicherungen eine wichtige Rolle für Expats im Vereinigten Königreich. Eine internationale Unfallversicherung kann beispielsweise zusätzlichen Schutz bieten, wobei hierfür oft eine Postadresse und Bankverbindung im Heimatland erforderlich sind. Die Versicherungssituation unterscheidet sich je nach Herkunftsland – Deutschland, Österreich oder die Schweiz – weshalb individuelle Beratung vor der Auswanderung empfehlenswert ist.

Grundlagen zum Versicherungswesen in Großbritannien

Das britische Versicherungssystem unterscheidet sich in wesentlichen Punkten von den Systemen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es basiert auf dem National Health Service (NHS) als tragende Säule der Gesundheitsversorgung und wird durch private Versicherungsangebote ergänzt.

Das britische Sozialversicherungssystem

Der National Health Service (NHS) bildet das Kernstück des britischen Gesundheitssystems. Finanziert wird er hauptsächlich durch Steuergelder und nationale Versicherungsbeiträge, die direkt vom Gehalt abgezogen werden.

Für Auswanderer aus EU/EFTA-Staaten hat sich der Zugang seit dem Brexit verändert. Wer in Großbritannien arbeitet und Sozialabgaben zahlt, erhält eine NHS-Nummer und damit Zugang zur kostenlosen Grundversorgung.

Bei der Einreise nach Großbritannien müssen Auswanderer häufig eine Immigration Health Surcharge entrichten. Diese Gebühr liegt derzeit bei etwa £624 pro Jahr (Stand 2025) und ist Voraussetzung für den NHS-Zugang.

Trotz der umfassenden Versorgung gibt es beim NHS oft lange Wartezeiten für nicht-akute Behandlungen. Die Grundversorgung erfolgt über lokale Hausärzte (General Practitioners oder GPs), bei denen man sich registrieren muss.

Private Versicherungsoptionen

Private Krankenversicherungen (PKV) in Großbritannien dienen hauptsächlich als Ergänzung zum NHS. Sie bieten schnelleren Zugang zu Fachärzten, Privatpatientenstatus und höheren Komfort bei Krankenhausaufenthalten.

Die wichtigsten Anbieter für private Krankenversicherungen sind:

  • BUPA

  • AXA Health

  • Aviva

  • Vitality

Die Kosten variieren je nach Alter, Gesundheitszustand und gewünschtem Leistungsumfang. Basisversicherungen beginnen bei etwa £700 jährlich, umfassende Tarife können mehrere tausend Pfund kosten.

Für Auswanderer bieten internationale Krankenversicherungen oft besseren Schutz. Diese decken nicht nur die Behandlung in Großbritannien ab, sondern meist auch Heimatbesuche und weltweite Reisen.

Unterschiede zu DACH-Staaten

Im Gegensatz zum dualen System in Deutschland mit gesetzlicher und privater Krankenversicherung basiert das britische System primär auf dem steuerfinanzierten NHS. Die private Versicherung ist optional und ergänzend.

Anders als in der Schweiz oder Deutschland gibt es keine Versicherungspflicht im klassischen Sinne. Der Zugang zum NHS ist für legale Einwohner automatisch, während in DACH-Ländern ein expliziter Versicherungsnachweis erforderlich ist.

Die Sozialversicherungsabkommen zwischen Großbritannien und den DACH-Staaten wurden nach dem Brexit neu geregelt. Für Kurzaufenthalte gilt weiterhin die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC), für dauerhafte Auswanderung sind jedoch neue Regelungen zu beachten.

Bei zeitlich begrenzten Aufenthalten kann unter bestimmten Voraussetzungen die Krankenversicherung aus dem Heimatland fortgeführt werden. Dies sollte unbedingt vor der Ausreise mit der zuständigen Krankenkasse geklärt werden.

Krankenversicherung für Auswanderer

Die richtige Krankenversicherung ist ein entscheidender Faktor für Auswanderer in Großbritannien. Die Absicherung der Gesundheitskosten erfordert eine gründliche Prüfung der verfügbaren Optionen zwischen dem britischen Gesundheitssystem und internationalen Versicherungslösungen.

Internationale Krankenversicherung vs. NHS

Der National Health Service (NHS) ist das öffentliche Gesundheitssystem Großbritanniens, das grundlegende medizinische Versorgung für alle Einwohner bietet. Seit dem Brexit haben sich die Zugangsbedingungen für EU-Bürger allerdings verändert.

Für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern ist eine internationale Krankenversicherung oft eine sinnvolle Ergänzung. Diese deckt umfassendere Leistungen ab und ermöglicht kürzere Wartezeiten bei Behandlungen sowie die freie Arztwahl.

Internationale Versicherungen bieten zudem den Vorteil der Mehrsprachigkeit und unterstützen die versicherte Person oft bei der Arztsuche. Die Kosten variieren je nach Leistungsumfang zwischen 100 und 500 Euro monatlich.

Vor- und Nachteile einer lokalen Gesundheitsversorgung

Der NHS bietet kostenfreie Grundversorgung für alle legalen Einwohner, was ein bedeutender Vorteil für Auswanderer mit begrenztem Budget ist. Die Basisversorgung umfasst Hausarztbesuche, Notfallbehandlungen und grundlegende Krankenhausaufenthalte.

Zu den Nachteilen zählen jedoch:

  • Lange Wartezeiten bei nicht-akuten Behandlungen

  • Eingeschränkte Arztwahl

  • Begrenzte Leistungen bei Zahnbehandlungen und Sehhilfen

  • Sprachbarrieren im medizinischen Alltag

Für ein Leben im Ausland mit hohen Ansprüchen an die medizinische Versorgung reicht der NHS allein oft nicht aus. Private Zusatzversicherungen können diese Lücken schließen und mehr Komfort bieten.

Wahl der richtigen Krankenversicherung

Bei der Auswahl einer passenden Krankenversicherung sollten Auswanderer mehrere Faktoren berücksichtigen. Der Gesundheitszustand, das Alter und individuelle Bedürfnisse spielen eine wesentliche Rolle.

Empfehlenswert sind Tarife mit diesen Leistungen:

  • Ambulante und stationäre Behandlungen

  • Medikamentenversorgung

  • Zahnbehandlungen

  • Vorsorgeuntersuchungen

  • Rücktransport ins Heimatland bei schweren Erkrankungen

Spezielle Expatriate-Versicherungen wie Care Concept oder internationale Anbieter bieten maßgeschneiderte Lösungen für Deutsche im Ausland. Diese kombinieren oft die Vorteile des NHS mit zusätzlichem Schutz.

Ein Vergleich verschiedener Anbieter ist unerlässlich. Die richtige Krankenversicherung sollte sowohl ausreichenden Schutz als auch ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.

Weitere relevante Versicherungsarten

Neben der Krankenversicherung gibt es weitere wichtige Versicherungen, die Auswanderer in Großbritannien berücksichtigen sollten. Diese sichern gegen verschiedene Risiken ab und bieten finanzielle Stabilität in unerwarteten Situationen.

Haftpflichtversicherung

Die Privathaftpflichtversicherung ist auch in Großbritannien unverzichtbar. Sie schützt vor finanziellen Folgen, wenn Sie versehentlich anderen Personen oder deren Eigentum Schaden zufügen.

Deutsche Policen bieten oft weltweiten Schutz, jedoch meist nur für begrenzte Aufenthalte im Ausland. Für dauerhafte Auswanderer empfiehlt sich eine britische Haftpflichtversicherung, die als "Personal Liability Insurance" oder als Teil einer "Home Insurance" angeboten wird.

Die Deckungssummen unterscheiden sich teilweise von deutschen Standards. In Großbritannien sind Summen ab £1 Million üblich. Achten Sie auf spezifische Ausschlüsse und Bedingungen, die im britischen Versicherungssystem anders geregelt sein können.

Viele britische Versicherer bieten kombinierte Pakete mit Hausrat- und Haftpflichtversicherung an, was kostengünstiger sein kann als Einzelpolicen.

Unfall- und Invaliditätsversicherung

Eine Unfallversicherung sichert finanzielle Risiken bei bleibenden körperlichen Beeinträchtigungen durch Unfälle ab. In Großbritannien gibt es vergleichbare Angebote als "Personal Accident Insurance".

Die Leistungen umfassen typischerweise Einmalzahlungen bei dauerhafter Invalidität und Todesfallleistungen. Einige Policen bieten auch Krankenhaustagegeld und Übernahme von Behandlungskosten, die nicht vom NHS abgedeckt werden.

Für berufstätige Auswanderer ist zusätzlich eine Berufsunfähigkeitsversicherung ("Income Protection Insurance") empfehlenswert. Diese sichert das Einkommen bei längerer Arbeitsunfähigkeit.

Die britischen Versicherer bewerten Risiken nach eigenen Kriterien, weshalb ein Vergleich verschiedener Anbieter sinnvoll ist.

Lebens- und Rentenversicherung

Die Lebensversicherung ("Life Insurance") ist besonders für Auswanderer mit Familie wichtig, um im Todesfall die finanzielle Absicherung zu gewährleisten.

Britische Lebensversicherungen bieten verschiedene Modelle an, darunter Risikolebensversicherungen ("Term Life Insurance") und kapitalbildende Varianten ("Whole of Life Insurance").

Für die Altersvorsorge gibt es in Großbritannien das staatliche Rentensystem und private Vorsorgemöglichkeiten. Die "Personal Pension Plans" oder "SIPPs" (Self-Invested Personal Pensions) bieten steuerliche Vorteile ähnlich der deutschen Riester-Rente.

Bestehende Rentenversicherungen aus Deutschland können oft weitergeführt werden. Prüfen Sie jedoch die steuerlichen Auswirkungen im Rahmen des deutsch-britischen Doppelbesteuerungsabkommens.

Vorbereitungen vor dem Umzug

Ein erfolgreicher Umzug nach Großbritannien erfordert sorgfältige Planung in Bezug auf behördliche Anmeldungen, Versicherungsfragen und gesundheitliche Vorsorge. Besonders seit dem Brexit haben sich wichtige Regelungen geändert, die Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern beachten müssen.

Anmeldeverfahren und Meldepflichten

Seit dem Brexit gelten neue Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen für EU-Bürger. Für einen längerfristigen Aufenthalt in Großbritannien benötigen Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ein Visum. Dies kann je nach Aufenthaltszweck variieren (Arbeit, Studium, Familie).

Nach der Ankunft müssen Sie sich bei den lokalen Behörden registrieren und eine National Insurance Number (NIN) beantragen. Diese Nummer ist für Arbeit, Steuern und Sozialleistungen unverzichtbar.

Die Abmeldung im Heimatland darf nicht vergessen werden. In Deutschland erfolgt dies beim Einwohnermeldeamt, in Österreich bei der Meldebehörde und in der Schweiz bei der Gemeinde.

Für mitreisende Haustiere gelten spezielle Bestimmungen. Tiere benötigen einen EU-Heimtierausweis, Mikrochip und gültige Tollwutimpfung.

Überprüfung bestehender Versicherungen

Vor dem Umzug sollten alle bestehenden Versicherungsverträge auf ihre Gültigkeit im Ausland überprüft werden. Viele deutsche, österreichische und schweizerische Versicherungen haben nur eingeschränkte oder keine Gültigkeit in Großbritannien.

Die gesetzliche Krankenversicherung endet grundsätzlich mit dem Wegzug aus dem Heimatland. Laut den Suchergebnissen unterstehen Personen, die ins Ausland umziehen, nicht mehr der obligatorischen Krankenversicherung ihres Heimatlandes.

Wichtig: Kündigen Sie nicht voreilig alle Versicherungen. Einige, wie die private Haftpflichtversicherung, können möglicherweise international gültig sein oder auf internationale Deckung umgestellt werden.

Bei geplanter späterer Rückkehr ins Heimatland ist zu beachten, dass eine Wiederaufnahme in die gesetzliche Krankenversicherung in der Regel problemlos möglich ist.

Gesundheitsvorsorge und Impfungen

Vor dem Umzug nach Großbritannien empfiehlt sich ein gründlicher Gesundheitscheck. Lassen Sie Standardimpfungen auffrischen und besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob spezielle Impfungen sinnvoll sind.

Besorgen Sie sich ausreichend Medikamente für die erste Zeit und klären Sie, ob Ihre verschreibungspflichtigen Medikamente in Großbritannien erhältlich sind. Lassen Sie sich Rezepte und Befunde in englischer Sprache ausstellen.

Die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) ist für EU-Bürger auch nach dem Brexit noch relevant, bietet jedoch nur begrenzten Schutz für Notfälle während eines vorübergehenden Aufenthalts.

Chronisch Kranke sollten vorab klären, ob und wie ihre Behandlung in Großbritannien fortgesetzt werden kann. Eine ärztliche Dokumentation auf Englisch erleichtert den Übergang zu britischen Ärzten.

Spezielle Regelungen für verschiedene Migrantengruppen

Der Versicherungsschutz in Großbritannien variiert je nach Herkunftsland und persönlichem Status. Seit dem Brexit haben sich wichtige Regelungen geändert, die Auswanderer aus dem deutschsprachigen Raum beachten müssen.

Auslandsösterreicher, -deutsche und -schweizer

Für Staatsangehörige aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gelten nach dem Brexit neue Versicherungsregelungen. Besonders wichtig: Ab dem 2. April 2025 werden sich die Einreisebestimmungen für Österreicher ändern, wie das österreichische Außenministerium mitteilt.

Die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) kann für Deutsche weiterhin bei kurzfristigen Aufenthalten in Großbritannien genutzt werden. Dies hat das Bundesgesundheitsministerium bestätigt. Für längerfristige Aufenthalte ist jedoch eine Anmeldung beim britischen Gesundheitssystem NHS erforderlich.

Schweizer Staatsangehörige profitieren vom bilateralen Abkommen zwischen der Schweiz und Großbritannien, das bestimmte Sozialversicherungsleistungen regelt. Bei der Einreise nach Großbritannien sollten sie dennoch eine private Auslandskrankenversicherung abschließen.

Rentner und Personen im Ruhestand

Rentner haben besondere Anforderungen an ihren Versicherungsschutz in Großbritannien. Wer seinen Ruhestand dort verbringen möchte, muss nachweisen, dass er über ausreichende finanzielle Mittel und eine umfassende Krankenversicherung verfügt.

Deutsche Rentner können unter bestimmten Voraussetzungen weiterhin Leistungen der deutschen Rentenversicherung in Großbritannien beziehen. Die Krankenversicherungspflicht bleibt jedoch bestehen und muss über das britische NHS oder eine private Versicherung abgedeckt werden.

Für österreichische und schweizerische Rentner gelten ähnliche Regelungen. Besonders wichtig ist die rechtzeitige Klärung des Krankenversicherungsschutzes vor dem Umzug. Die Mitnahme der Rente ist meist problemlos möglich, jedoch sollten steuerliche Aspekte frühzeitig geprüft werden.

Grenzgänger und Angestellte multinationaler Firmen

Für Grenzgänger und Angestellte internationaler Unternehmen existieren Sonderregelungen. Mitarbeiter deutscher, österreichischer oder schweizerischer Firmen, die vorübergehend nach Großbritannien entsandt werden, können oft in ihrem heimischen Sozialversicherungssystem verbleiben.

Die Versicherungspflicht richtet sich nach dem Arbeitsort und der Dauer des Aufenthalts. Bei längerfristigen Entsendungen ist eine A1-Bescheinigung wichtig, die bestätigt, dass der Arbeitnehmer weiterhin im Heimatland versichert ist.

Für Angestellte multinationaler Konzerne bieten viele Arbeitgeber spezielle internationale Krankenversicherungspakete an. Diese sollten sorgfältig auf ihre Leistungen in Großbritannien geprüft werden. Bei dauerhafter Beschäftigung in Großbritannien besteht in der Regel die Pflicht, ins britische Sozialversicherungssystem zu wechseln.

Leben und Versicherungsschutz in Großbritannien

Nach dem Brexit haben sich die Bedingungen für den Versicherungsschutz in Großbritannien deutlich verändert. Deutsche, österreichische und schweizerische Auswanderer müssen sich mit neuen Regelungen vertraut machen, die sowohl die Krankenversicherung als auch andere Versicherungsleistungen betreffen.

Integration in das britische System

Die Integration in das britische Gesundheitssystem erfolgt über den National Health Service (NHS). Nach der Anmeldung bei einer lokalen Wohnsitzgemeinde können Auswanderer einen NHS-Arzt (GP) wählen und erhalten eine NHS-Nummer, die für den Zugang zu medizinischen Leistungen unerlässlich ist.

Seit dem Brexit müssen EU-Bürger, die nach Großbritannien ziehen, eine zusätzliche Gesundheitsgebühr (Immigration Health Surcharge) entrichten. Diese wird bei der Beantragung des Visums fällig und beträgt mehrere hundert Pfund pro Jahr.

Private Krankenversicherungen sind eine sinnvolle Ergänzung zum NHS, da sie kürzere Wartezeiten und Zugang zu privaten Behandlungen ermöglichen. Besonders in den ersten Monaten ist eine Auslandskrankenversicherung empfehlenswert, bis die vollständige Integration ins britische System erfolgt ist.

Erhalt sozialer Leistungen

Der Anspruch auf soziale Leistungen hängt vom Aufenthaltsstatus ab. Personen mit dem "Settled Status" oder "Pre-Settled Status" haben grundsätzlich Zugang zu britischen Sozialleistungen.

Für den Versicherungsschutz im Ausland ist zu beachten, dass die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) für deutsche, österreichische und schweizerische Staatsangehörige in Großbritannien nur noch eingeschränkt gültig ist. Touristen können sie weiterhin für Notfälle nutzen.

Wichtige soziale Leistungen in Großbritannien:

  • Universal Credit (allgemeine Grundsicherung)

  • Housing Benefit (Wohngeld)

  • Child Benefit (Kindergeld)

  • State Pension (staatliche Rente)

Die Anmeldung bei lokalen Behörden ist notwendig, um Zugang zu diesen Leistungen zu erhalten. Hierfür wird in der Regel eine National Insurance Number benötigt.

Besonderheiten bei der Rückkehr

Bei einer Rückkehr nach Deutschland, Österreich oder in die Schweiz müssen bestimmte Aspekte beachtet werden. Die Wiederaufnahme in die gesetzliche Krankenversicherung im Heimatland folgt landesspezifischen Regelungen.

In Deutschland kann nach längerem Auslandsaufenthalt eine Nachversicherungspflicht bestehen. Die Anmeldung bei der Wohnsitzgemeinde ist der erste Schritt nach der Rückkehr und Voraussetzung für weitere behördliche Vorgänge.

Rentenansprüche, die in Großbritannien erworben wurden, bleiben bestehen und können später geltend gemacht werden. Es ist ratsam, vor der Rückkehr eine Bescheinigung über die in Großbritannien gezahlten Beiträge zu beantragen.

Private Versicherungen sollten rechtzeitig vor der Rückkehr überprüft und gegebenenfalls angepasst oder gekündigt werden. Besonders wichtig ist die frühzeitige Planung der Krankenversicherung im Heimatland, um Versicherungslücken zu vermeiden.

Notfälle und Krisenvorsorge

Bei Auswanderungen nach Großbritannien ist eine gründliche Vorbereitung auf mögliche Notfälle unerlässlich. Auswanderer sollten sich unbedingt in die Krisenvorsorgeliste ELEFAND des Auswärtigen Amtes eintragen. Diese Registrierung ermöglicht im Ernstfall eine schnellere Hilfe durch deutsche Behörden.

In ELEFAND können zusätzliche Notfallkontakte hinterlegt werden, die bei Bedarf automatisch informiert werden. Diese Vorsorge ist besonders wichtig für alle längeren Auslandsaufenthalte.

Der Krankenversicherungsschutz spielt bei Notfällen eine zentrale Rolle. Auswanderer sollten prüfen, ob ihre Versicherung auch Krankenrücktransporte nach Deutschland abdeckt - ein oft unterschätzter, aber wichtiger Aspekt.

Wichtige Vorsorgemaßnahmen:

  • Notfallnummern im Handy speichern (NHS: 111 für nicht lebensbedrohliche, 999 für Notfälle)

  • Kopien wichtiger Dokumente digital und physisch aufbewahren

  • Krankenversicherungskarte und Notfallkontakte immer mitführen

  • Standorte nahegelegener Krankenhäuser recherchieren

Eine spezielle Auslandsreise-Krankenversicherung kann zusätzliche Sicherheit bieten. Viele Anbieter haben Optionen ohne Selbstbehalt und mit weltweiter Gültigkeit.

Für Schweizer Auswanderer ist das bilaterale Abkommen mit Großbritannien relevant, das die Koordinierung der Sozialversicherungssysteme langfristig sichert. Dies bietet eine wichtige Grundlage für die gesundheitliche Absicherung.

Relevante Länderinformationen

Für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern ist ein Verständnis der rechtlichen Rahmenbedingungen für Kranken- und Sozialversicherungen in Großbritannien unerlässlich. Besonders seit dem Brexit haben sich wichtige Regelungen verändert.

Regelungen in EU- und EFTA-Staaten

Die Gesundheitsversorgung in EU- und EFTA-Staaten unterscheidet sich erheblich von der in Großbritannien. In Frankreich basiert das System auf Rückerstattungen, während Spanien ein steuerfinanziertes Gesundheitssystem anbietet.

Italien verfügt über den Servizio Sanitario Nazionale, der allen Einwohnern Zugang zu medizinischer Versorgung gewährt. In Schweden werden Gesundheitsleistungen hauptsächlich durch regionale Steuern finanziert.

Finnland und Portugal bieten umfassende öffentliche Gesundheitssysteme, die für ständige Einwohner zugänglich sind. Liechtenstein folgt einem dem schweizerischen ähnlichen Versicherungssystem mit Pflichtversicherung.

Die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) deckt vorübergehende Aufenthalte in diesen Ländern ab, ist aber für Auswanderer nach Großbritannien seit dem Brexit nicht mehr vollumfänglich gültig.

Besonderheiten für Auswanderer aus DACH-Staaten

Deutsche, österreichische und schweizerische Auswanderer müssen in Großbritannien spezifische Regelungen beachten. Nach dem Brexit müssen sich Neuankömmlinge für das britische National Health Service (NHS) registrieren und den Immigration Health Surcharge entrichten.

Für Deutsche und Österreicher ist zu beachten, dass die gesetzliche Krankenversicherung in der Heimat nach Auswanderung normalerweise endet. Eine deutsche Postadresse und Bankverbindung kann sinnvoll sein, um internationale Unfallversicherungen abzuschließen.

Schweizer Staatsbürger profitieren von speziellen bilateralen Abkommen, die teilweise andere Bedingungen schaffen als für EU-Bürger.

Pensionäre aus DACH-Ländern benötigen besondere Nachweise für den Zugang zum NHS. Eine private Auslandskrankenversicherung ist für alle Auswanderer ratsam, um Versorgungslücken zu vermeiden.

Schlussbetrachtung

Der Umzug nach Großbritannien erfordert eine sorgfältige Planung des Versicherungsschutzes. Seit dem Brexit haben sich die Bedingungen für Auswanderer erheblich verändert, besonders im Bereich der Krankenversicherung.

Eine umfassende Auslandskrankenversicherung ist für deutsche, österreichische und schweizerische Auswanderer unerlässlich. Die gesetzliche Grundversicherung aus dem Heimatland reicht in den meisten Fällen nicht mehr aus, um alle medizinischen Kosten in Großbritannien abzudecken.

Bei einem Wegzug ins Ausland sollten bestehende Versicherungen nicht voreilig gekündigt werden. Vielmehr empfiehlt sich eine gründliche Prüfung, welche Policen angepasst oder durch internationale Varianten ersetzt werden können.

Für kurze Aufenthalte oder Urlaub in Großbritannien gelten andere Regelungen als für eine dauerhafte Auswanderung. Die europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) bietet nur eine Grundabsicherung für vorübergehende Besuche.

Die rechtliche Absicherung hat sich durch den Brexit deutlich verkompliziert. Auswanderer sollten sich frühzeitig über die aktuellen Bestimmungen informieren und gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch nehmen.

Mit der richtigen Vorbereitung und dem passenden Versicherungsschutz steht einem erfolgreichen Start im Vereinigten Königreich jedoch nichts im Wege. Regelmäßige Überprüfungen des Versicherungsstatus sind empfehlenswert, da sich die Bestimmungen weiterhin ändern können.

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