Sicher Leben in Katar
Was Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz 2025 wissen müssen
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Katar gilt als eines der sichersten Länder für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern. Die Kriminalitätsrate ist niedrig, obwohl vereinzelte Taschendiebstähle in belebten Gegenden wie Einkaufszentren vorkommen können. Deutsche, österreichische und schweizerische Staatsbürger können problemlos nach Katar reisen, da kein Visum vor der Einreise erforderlich ist.
Für den langfristigen Aufenthalt müssen Auswanderer jedoch einige wichtige Aspekte beachten. Eine private Krankenversicherung ist unabhängig vom Umzugsgrund notwendig, da die gesetzliche Krankenversicherung in Katar nicht gilt. Anbieter wie APRIL International bieten entsprechende Versicherungslösungen für Expats an.
Trotz der allgemeinen Sicherheit sollten Auswanderer die komplexen Verhältnisse in der Golfregion im Auge behalten. Die politische Lage kann sich unerwartet ändern, daher ist es ratsam, die aktuellen Reisehinweise des Auswärtigen Amtes regelmäßig zu prüfen. Für Schweizer Staatsangehörige gibt es zudem spezielle Informationen zur Auswanderung und zum Aufenthalt in Katar.
Allgemeines zu Katar
Katar ist ein kleiner, aber wirtschaftlich starker Staat auf der arabischen Halbinsel, der sich in den letzten Jahrzehnten rasant entwickelt hat. Das Land verbindet traditionelle islamische Werte mit modernem Wohlstand und internationaler Ausrichtung.
Geografische Lage und demografische Daten
Katar liegt auf einer Halbinsel im Persischen Golf und grenzt im Süden an Saudi-Arabien. Mit einer Fläche von etwa 11.600 Quadratkilometern ist das Land etwas kleiner als Schleswig-Holstein. Das Klima ist durch heiße Sommer mit Temperaturen bis zu 50°C und milde Winter gekennzeichnet.
Die Bevölkerung beträgt etwa 2,9 Millionen Einwohner, wobei katarische Staatsbürger nur etwa 10-15% ausmachen. Der überwiegende Teil der Bevölkerung besteht aus ausländischen Arbeitskräften, hauptsächlich aus Südasien und anderen arabischen Ländern.
Doha, die Hauptstadt, ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Hier leben etwa 80% der Gesamtbevölkerung.
Politische und wirtschaftliche Stabilität
Katar wird als absolute Monarchie vom Emir regiert. Die politische Lage ist stabil, obwohl das Land keine demokratischen Strukturen im westlichen Sinne aufweist.
Wirtschaftlich gehört Katar zu den reichsten Ländern der Welt mit einem der höchsten Pro-Kopf-Einkommen. Der Wohlstand basiert hauptsächlich auf den enormen Erdgas- und Ölvorkommen. In den letzten Jahren hat das Land seine Wirtschaft zunehmend diversifiziert.
Die Kriminalitätsrate ist sehr niedrig. Laut dem Auswärtigen Amt kommen Taschendiebstähle nur vereinzelt vor, meist in Einkaufszentren oder bei Großveranstaltungen.
Lebensstandard und Lebensqualität
Die Lebensqualität in Katar ist für Expatriates generell hoch. Das Land bietet:
Steuerfreies Einkommen
Moderne Infrastruktur
Exzellente Gesundheitsversorgung
Hochwertige internationale Schulen
Luxuriöse Wohnmöglichkeiten
Allerdings sollten Auswanderer die kulturellen Unterschiede beachten. Katar ist ein islamisches Land mit entsprechenden gesellschaftlichen Regeln und Einschränkungen.
Das Klima stellt besonders im Sommer eine Herausforderung dar. Die extreme Hitze schränkt Outdoor-Aktivitäten ein, weshalb das Leben größtenteils in klimatisierten Innenräumen stattfindet.
Die Kosten für Wohnen, internationale Schulen und Freizeitaktivitäten sind hoch, werden aber oft durch attraktive Gehaltspakete ausgeglichen.
Auswanderungsprozess von DACH-Staaten nach Katar
Der Auswanderungsprozess nach Katar erfordert für Deutsche, Österreicher und Schweizer eine sorgfältige Vorbereitung und Kenntnis der lokalen Bestimmungen. Die Visaregeln sind streng, und für einen langfristigen Aufenthalt sind spezifische Dokumente notwendig.
Aufenthaltsbewilligung und Visabestimmungen
Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise nach Katar stets ein Visum, unabhängig von Aufenthaltsdauer und Zweck. Dies gilt ebenso für Österreicher und Schweizer.
Für langfristige Aufenthalte wird eine Aufenthaltsbewilligung (Residence Permit) benötigt. Diese ist an einen Arbeitgeber in Katar gebunden, der als Sponsor fungiert. Der Sponsor übernimmt die Beantragung der Aufenthaltsgenehmigung.
Die Aufenthaltsbewilligung ist in der Regel für ein Jahr gültig und kann verlängert werden. Ohne gültigen Arbeitsvertrag ist ein dauerhafter Aufenthalt kaum möglich.
Für Familienangehörige kann unter bestimmten Einkommensvoraussetzungen ebenfalls eine Aufenthaltsbewilligung beantragt werden.
Anforderungen für deutsche, österreichische und schweizer Auswanderer
Auswanderer aus DACH-Staaten müssen folgende Dokumente bereitstellen:
Gültiger Reisepass (mindestens noch 6 Monate gültig)
Arbeitsvertrag mit einem katarischen Unternehmen
Polizeiliches Führungszeugnis (nicht älter als 6 Monate)
Beglaubigte Ausbildungs- und Arbeitszeugnisse
Gesundheitszeugnis inklusive HIV-Test
Zusätzlich müssen alle Dokumente ins Arabische oder Englische übersetzt und beglaubigt werden. Die Beglaubigungen müssen in mehreren Schritten erfolgen: zunächst im Heimatland, dann bei der katarischen Botschaft.
Für berufliche Tätigkeiten ist oft eine Anerkennung der Qualifikationen durch katarische Behörden erforderlich.
Einreise und Reisegenehmigungen
Mit einem regulären Reisepass kann bei Einreise ein Visum-Waiver beantragt werden, der 180 Tage gültig ist. Dies eignet sich für erste Erkundungen oder Vorstellungsgespräche.
Die eigentliche Einreise zur Auswanderung erfolgt meist mit einem speziellen Einreisevisum, das vom zukünftigen Arbeitgeber beantragt wird. Dieses Visum kann online über das Portal Hukoomi des katarischen Innenministeriums beantragt werden.
Nach Ankunft in Katar muss innerhalb von 7 Tagen der Prozess zur Beantragung der Aufenthaltsgenehmigung begonnen werden. Dazu gehören medizinische Untersuchungen und die biometrische Erfassung.
Bei der Einreise ist zu beachten, dass bestimmte Gegenstände (z.B. Alkohol, Schweinefleisch) nicht eingeführt werden dürfen.
Leben und Arbeiten in Katar
In Katar leben etwa 2000 Deutsche, die meisten davon in der Hauptstadt Doha. Viele deutsche Unternehmen haben dort Niederlassungen eröffnet, was Arbeitsplätze für Ausländer schafft.
Arbeitsmarkt und Jobchancen
Der katarische Arbeitsmarkt bietet Fachkräften aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gute Chancen. Besonders gefragt sind Experten in den Bereichen Ingenieurwesen, Bauwesen, Finanzwesen und im medizinischen Sektor.
Die Gehälter in Katar liegen oft über dem europäischen Durchschnitt und sind zudem steuerfrei. Dies macht das Land finanziell attraktiv für Auswanderer.
Ein wichtiger Faktor ist die Sprache. Während Arabisch die Amtssprache ist, wird im Geschäftsleben hauptsächlich Englisch gesprochen. Deutschkenntnisse können bei deutschen Unternehmen vor Ort von Vorteil sein.
Für die Arbeitsaufnahme ist ein lokaler Sponsor (Kafil) erforderlich, der meist der Arbeitgeber ist. Dieser kümmert sich um Arbeitserlaubnis und Aufenthaltsgenehmigung.
Anerkennung von ausländischen Qualifikationen
Die Anerkennung von Abschlüssen und Qualifikationen ist ein wichtiger Schritt bei der Arbeitssuche in Katar. Deutsche, österreichische und schweizerische Abschlüsse genießen einen guten Ruf, müssen aber offiziell anerkannt werden.
Für die Anerkennung sind folgende Dokumente notwendig:
Beglaubigte Kopien der Abschlüsse
Übersetzungen ins Englische oder Arabische
Arbeitszeugnisse früherer Arbeitgeber
Besonders in reglementierten Berufen wie im Gesundheitswesen oder Ingenieurswesen ist eine formale Anerkennung unerlässlich. Der Prozess kann mehrere Wochen bis Monate dauern.
Bei deutschen Firmen in Katar ist die Anerkennung oft unkomplizierter, da diese mit den deutschen Ausbildungsstandards vertraut sind.
Unternehmensgründung und Selbstständigkeit
Die Gründung eines Unternehmens in Katar unterliegt bestimmten Regelungen. In den meisten Fällen benötigen Ausländer einen katarischen Partner, der mindestens 51% der Unternehmensanteile hält.
Es gibt jedoch Ausnahmen in bestimmten Wirtschaftszonen wie dem Qatar Financial Centre oder dem Qatar Science and Technology Park. Hier können Ausländer Unternehmen zu 100% besitzen.
Die Gründungskosten variieren je nach Branche und Unternehmensform zwischen 10.000 und 50.000 Euro. Der bürokratische Aufwand ist relativ hoch, weshalb die Unterstützung durch lokale Berater empfehlenswert ist.
Für Selbstständige gelten ähnliche Regeln. Eine Alternative zur eigenen Firmengründung ist die Tätigkeit als Freelancer unter dem Sponsorship eines bestehenden Unternehmens.
Sicherheitslage in Katar
Katar gilt als eines der sichersten Länder im Nahen Osten mit einer niedrigen Kriminalitätsrate. Die allgemeine Sicherheitssituation ist stabil, obwohl regionale Spannungen gelegentlich Auswirkungen haben können.
Kriminalitätsstatistik und öffentliche Sicherheit
Die Kriminalitätsrate in Katar ist im internationalen Vergleich sehr niedrig. Gewaltkriminalität kommt selten vor, und Auswanderer können sich im Allgemeinen sicher fühlen.
In öffentlichen Bereichen wie Einkaufszentren oder bei Großveranstaltungen können vereinzelt Taschendiebstähle auftreten. Diese bleiben jedoch die Ausnahme und nicht die Regel.
Die katarische Polizei ist gut ausgestattet und reagiert schnell auf Notfälle. Überwachungskameras sind im ganzen Land weit verbreitet, was zur Abschreckung von Kriminalität beiträgt.
Trotz der allgemeinen Sicherheit weisen Behörden wie das Auswärtige Amt darauf hin, dass aufgrund der komplexen Verhältnisse in der Region die Lage sich unerwartet ändern kann. Terroristische Anschläge gab es in Katar bisher nicht, können aber grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden.
Rechtssystem und dessen Auswirkungen auf Auswanderer
Das katarische Rechtssystem basiert auf dem islamischen Recht (Scharia) mit Elementen des Zivilrechts. Dies hat direkte Auswirkungen auf Auswanderer im Alltag.
Verhaltensregeln sind strenger als in europäischen Ländern. Öffentliche Zuneigungsbekundungen, Alkoholkonsum außerhalb lizenzierter Bereiche und unangemessene Kleidung können zu rechtlichen Problemen führen.
Besonders wichtig für Auswanderer:
Alkoholkonsum: Nur in lizenzierten Hotels und Restaurants erlaubt
Kleidungsvorschriften: Bescheidene Kleidung wird erwartet, besonders an öffentlichen Orten
Fotografieren: Militärische Einrichtungen und einheimische Personen nicht ohne Erlaubnis fotografieren
Das österreichische Außenministerium stuft Katar mit Sicherheitsstufe 2 ein, was auf ein erhöhtes Sicherheitsrisiko hinweist. Für Auswanderer bedeutet dies, lokale Gesetze strikt zu befolgen und kulturelle Sensibilität zu zeigen.
Soziale Aspekte und Integration
Die Integration in die katarische Gesellschaft stellt für Auswanderer besondere Herausforderungen dar. Die sozialen Strukturen in Katar unterscheiden sich erheblich von denen in deutschsprachigen Ländern.
Sprache und kulturelle Unterschiede
Die offizielle Landessprache in Katar ist Arabisch, wobei Englisch im Geschäftsleben und in Expat-Kreisen weit verbreitet ist. Deutschkenntnisse sind hingegen kaum von Nutzen, außer in spezifischen deutschen Unternehmen oder Institutionen.
Für eine erfolgreiche Integration sind grundlegende Arabischkenntnisse hilfreich, besonders für den Alltag außerhalb der Expat-Blasen. Viele Auswanderer besuchen daher Sprachkurse, die von verschiedenen Bildungseinrichtungen angeboten werden.
Die katarische Kultur ist stark vom Islam geprägt. Respekt vor lokalen Sitten ist unverzichtbar. Dazu gehören:
Angemessene Kleidung (bedeckte Schultern/Knie)
Zurückhaltung bei Zuneigungsbekundungen in der Öffentlichkeit
Beachtung religiöser Feiertage wie Ramadan
Soziales Netzwerk und Gemeinschaftsbildung
Deutsche, Österreicher und Schweizer finden in Katar zahlreiche Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen. Es gibt aktive deutschsprachige Gemeinschaften mit regelmäßigen Treffen und Veranstaltungen.
Die Deutsche Botschaft in Doha organisiert kulturelle Events und bietet Unterstützung für Auswanderer. Auch soziale Medien wie Facebook-Gruppen ("Deutsche in Katar") erleichtern den Kontakt zu Landsleuten.
Internationale Schulen, Sportvereine und berufliche Netzwerke sind weitere wichtige Anlaufpunkte. Die Expat-Gemeinschaft ist generell offen und hilfsbereit, da viele ähnliche Erfahrungen teilen.
Freizeitangebote und Lebensstil
Katar bietet trotz des heißen Klimas vielfältige Freizeitmöglichkeiten. Die meisten Aktivitäten finden in klimatisierten Innenräumen oder abends statt. Luxuriöse Einkaufszentren wie die Mall of Qatar sind beliebte Treffpunkte.
Sportbegeisterte können zahlreiche Aktivitäten ausüben:
Wassersport (Segeln, Kitesurfen)
Golf auf erstklassigen Plätzen
Wüstenausflüge und Dünenfahrten
Kulturell interessierte Auswanderer besuchen das Museum für Islamische Kunst oder den traditionellen Souq Waqif. Das Nachtleben ist im Vergleich zu Europa eingeschränkt, konzentriert sich aber auf internationale Hotels, die Alkohol ausschenken dürfen.
Die Work-Life-Balance ist oft anders als in deutschsprachigen Ländern. Der Arbeitstag beginnt früher und endet später, dafür ist die Wochenendregelung mit Freitag/Samstag zu beachten.
Infrastruktur in Katar
Katar verfügt über eine hochmoderne Infrastruktur, die zu den fortschrittlichsten im Nahen Osten zählt. Die massive Investition in die Entwicklung der Infrastruktur macht das Land besonders attraktiv für Auswanderer.
Wohnsituation und Immobilienmarkt
Der Immobilienmarkt in Katar bietet verschiedene Wohnoptionen für Expats. Die meisten Auswanderer leben in Doha, wo luxuriöse Apartments und Villen zur Verfügung stehen. Die Mietpreise variieren stark je nach Lage und Ausstattung.
In exklusiven Gegenden wie Pearl-Qatar oder West Bay liegen die monatlichen Mieten für eine 2-Zimmer-Wohnung zwischen 5.000 und 10.000 Qatarische Riyal (etwa 1.200 bis 2.400 Euro). Günstigere Optionen finden sich in den Außenbezirken.
Für den Erwerb von Wohneigentum gelten für Ausländer bestimmte Einschränkungen. In designierten Gebieten wie Lusail oder Pearl-Qatar können Nicht-Katarer jedoch Immobilien kaufen.
Die Wohnqualität ist generell hoch, mit moderner Ausstattung und Annehmlichkeiten wie Swimmingpools, Fitnessstudios und 24-Stunden-Sicherheitsdienst in vielen Wohnanlagen.
Öffentliche Verkehrsmittel und Fahrzeuge
Das Verkehrsnetz in Katar wurde in den letzten Jahren erheblich ausgebaut. Die Doha Metro, eröffnet 2019, verbindet wichtige Stadtteile der Hauptstadt und bietet einen komfortablen, klimatisierten Transport.
Busse verkehren regelmäßig zwischen den größeren Städten und innerhalb von Doha. Taxis sind weit verbreitet und relativ preiswert im Vergleich zu europäischen Standards.
Viele Expats entscheiden sich für den Kauf oder das Leasing eines eigenen Fahrzeugs. Die Benzinpreise sind niedrig, und die Straßen sind gut ausgebaut.
Wichtig zu wissen: Für das Führen eines Fahrzeugs benötigen Ausländer einen internationalen Führerschein oder müssen ihren heimischen Führerschein umschreiben lassen. Die Verkehrsregeln werden streng überwacht.
Gesundheitsversorgung und -einrichtungen
Katar bietet ein erstklassiges Gesundheitssystem mit modernen Einrichtungen und qualifiziertem Personal. Das Hamad Medical Corporation (HMC) betreibt die öffentlichen Krankenhäuser im Land.
Für Expats ist eine Krankenversicherung Pflicht. Viele Arbeitgeber bieten diese als Teil des Vergütungspakets an. Private Gesundheitseinrichtungen wie Sidra Medicine oder die American Hospital Group bieten Behandlungen auf höchstem Niveau.
Die Gesundheitsversorgung in Katar entspricht westlichen Standards oder übertrifft diese sogar. Wartezeiten sind in der Regel kürzer als in Europa.
Apotheken sind gut ausgestattet und über das ganze Land verteilt. Viele Medikamente, die in Europa verschreibungspflichtig sind, können in Katar ohne Rezept gekauft werden.
Finanzielle und steuerliche Erwägungen
Katar bietet Auswanderern einige bedeutende finanzielle Vorteile. Die steuerlichen Regelungen, Lebenshaltungskosten und das Bankwesen sind wichtige Faktoren bei der Entscheidung für eine Auswanderung.
Steuerliche Vorteile in Katar
Katar erhebt keine Einkommensteuer für natürliche Personen. Dies ist ein erheblicher Vorteil für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern, die sonst höhere Steuersätze zahlen müssten.
Zwischen Katar und Deutschland besteht derzeit kein Doppelbesteuerungsabkommen. Deutsche Unternehmen müssen daher besondere Vorkehrungen treffen, um eine Doppelbesteuerung zu vermeiden.
Mit anderen Ländern hat Katar jedoch über 60 Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen, darunter mit der Schweiz, Österreich und anderen europäischen Staaten. Dies bietet mehr Rechtssicherheit für Auswanderer aus diesen Ländern.
Die Mehrwertsteuer beträgt in Katar nur 5%, was im Vergleich zu europäischen Ländern sehr niedrig ist.
Lebenshaltungskosten und Kaufkraft
Die Lebenshaltungskosten in Katar sind in einigen Bereichen höher als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Besonders Wohnraum in Doha ist kostspielig.
Eine Dreizimmerwohnung in zentraler Lage kostet durchschnittlich zwischen 2.000 und 3.000 Euro monatlich. Die Mietkosten variieren jedoch stark je nach Lage und Ausstattung.
Lebensmittel sind teurer als in Europa, insbesondere importierte Waren. Lokale Produkte und Dienstleistungen können günstiger sein.
Die Kaufkraft ist dennoch hoch, da keine Einkommensteuer anfällt. Somit bleibt trotz höherer Lebenshaltungskosten oft mehr Nettoeinkommen übrig als in den deutschsprachigen Ländern.
Bankwesen und Finanzdienstleistungen
Das katarische Bankensystem ist modern und international ausgerichtet. Es gibt zahlreiche lokale und internationale Banken, die umfassende Dienstleistungen anbieten.
Für Auswanderer ist die Eröffnung eines Bankkontos relativ unkompliziert. Benötigt werden meist:
Gültiger Reisepass
Aufenthaltserlaubnis (Qatar ID)
Arbeitsbescheinigung
Wohnsitznachweis
Der katarische Riyal (QAR) ist an den US-Dollar gekoppelt, was für Währungsstabilität sorgt. Der Wechselkurs liegt konstant bei etwa 3,64 QAR pro US-Dollar.
Internationale Überweisungen sind problemlos möglich, wobei die Gebühren je nach Bank variieren können.
Bildung und Erziehung
Das Bildungssystem in Katar bietet hohe Standards und verschiedene Optionen für Auswanderer. Die Bildungslandschaft ist gut entwickelt mit sowohl internationalen als auch lokalen Einrichtungen.
Internationale Schulen und Erziehungsstandards
Katar verfügt über ein qualitativ hochwertiges Bildungssystem mit zahlreichen Schuloptionen für ausländische Familien. Die Regierung investiert erheblich in den Bildungssektor, was zu modernen Einrichtungen und qualifizierten Lehrkräften führt.
Für deutschsprachige Auswanderer gibt es mehrere internationale Schulen, die nach deutschen, österreichischen oder schweizerischen Lehrplänen unterrichten. Diese Schulen ermöglichen einen nahtlosen Übergang für Kinder aus dem deutschsprachigen Raum.
Die Schulpflicht in Katar gilt von 6 bis 14 Jahren, wobei der Bildungsstandard als hoch eingestuft wird. Die Unterrichtssprache an internationalen Schulen ist meist Englisch, aber einige bieten auch Deutsch als Hauptsprache an.
Zu beachten ist, dass die Schulgebühren an internationalen Einrichtungen deutlich höher sind als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.
Weiterbildungsmöglichkeiten und Karriereförderung
Katar bietet ausgezeichnete Weiterbildungsmöglichkeiten für Erwachsene. Die Education City in Doha beherbergt Außenstellen renommierter internationaler Universitäten, die hochwertige Studiengänge anbieten.
Für berufstätige Auswanderer existieren zahlreiche Fortbildungsprogramme und Sprachkurse. Diese helfen nicht nur bei der beruflichen Entwicklung, sondern erleichtern auch die Integration in die katarische Gesellschaft.
Viele Arbeitgeber in Katar unterstützen aktiv die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter durch flexible Arbeitszeiten oder finanzielle Zuschüsse. Dies fördert die Karriereentwicklung und erhöht die Chancen auf dem lokalen Arbeitsmarkt.
Die katarische Regierung legt großen Wert auf lebenslanges Lernen und bietet verschiedene Programme zur Förderung von Fachkräften an, von denen auch Auswanderer profitieren können.
Klima und Umweltaspekte
Katar ist bekannt für sein extremes Klima und seine wachsenden Bemühungen im Bereich Umweltschutz. Die klimatischen Bedingungen stellen für Auswanderer eine besondere Herausforderung dar, während das Land gleichzeitig an umweltpolitischen Initiativen arbeitet.
Wetterbedingungen und jahreszeitliche Schwankungen
Das Klima in Katar ist durch extrem heiße Sommer und milde Winter gekennzeichnet. Von Mai bis September erreichen die Temperaturen regelmäßig 40-50°C, verbunden mit hoher Luftfeuchtigkeit, was die gefühlte Temperatur noch unangenehmer macht.
Die Winter (November bis Februar) sind mit 15-25°C deutlich angenehmer und bieten optimale Bedingungen für Outdoor-Aktivitäten. Der Niederschlag ist mit durchschnittlich nur 75mm pro Jahr sehr gering.
Wichtige Hinweise für Auswanderer:
Klimaanlagen sind in allen Innenräumen Standard und lebensnotwendig
Hohe UV-Strahlung erfordert schützende Kleidung (langärmlige Hemden, Hüte)
Anpassung des Tagesrhythmus wird empfohlen (Aktivitäten in den kühleren Morgen- und Abendstunden)
Neuankömmlinge benötigen oft mehrere Monate, um sich an die extremen Klimabedingungen zu gewöhnen. Besonders Familien mit kleinen Kindern oder ältere Menschen sollten die Hitzebelastung nicht unterschätzen.
Umweltschutz und Nachhaltigkeit
Katar ist seit 1996 Vertragspartei des UN-Rahmenübereinkommens über Klimaänderungen. In den letzten Jahren hat das Land verstärkt in Umweltschutzinitiativen investiert, auch wenn die Öl- und Gasindustrie weiterhin dominiert.
Die Regierung fördert Projekte zur Wasserentsalzung und zum Recycling, da Süßwasser eine knappe Ressource ist. Erneuerbare Energien gewinnen an Bedeutung, besonders Solarenergie wird aufgrund der hohen Sonneneinstrahlung ausgebaut.
Für Auswanderer ist der hohe Ressourcenverbrauch im Alltag auffällig. Die Klimaanlagen laufen durchgehend, und der Pro-Kopf-Wasserverbrauch gehört zu den höchsten weltweit.
In den Städten entstehen zunehmend grüne Oasen und Parkanlagen, die das Mikroklima verbessern sollen. Diese Maßnahmen sind Teil der "National Vision 2030", die Nachhaltigkeit als wichtiges Entwicklungsziel definiert.
Planung der Rückkehr
Die Rückkehr in die Heimat erfordert eine sorgfältige Planung und Vorbereitung. Besonders wichtig sind dabei administrative Angelegenheiten und die Wiedereingliederung in den heimischen Arbeitsmarkt.
Rückkehrvorbereitungen und -prozess
Der Rückkehrprozess beginnt idealerweise mehrere Monate vor der geplanten Ausreise aus Katar. Zunächst sollten alle Verträge fristgerecht gekündigt werden, einschließlich Mietverträge, Versorgungsverträge und Bankkonten.
Die Abmeldung beim katarischen Arbeitgeber ist besonders wichtig, da eine ordnungsgemäße Beendigung des Arbeitsverhältnisses Voraussetzung für die Ausreise ist. Hierbei muss die Rückgabe der Aufenthaltserlaubnis (Qatar ID) eingeplant werden.
Für Schweizer Staatsangehörige gilt: Bei der Rückkehr wird man laut den Vorschriften "entsprechend seinem Alter und seiner Tauglichkeit grundsätzlich wieder uneingeschränkt wehrpflichtig". Dies sollte bei der Planung berücksichtigt werden.
Wichtig ist auch die frühzeitige Anmeldung bei den zuständigen Behörden im Heimatland:
Deutschland: Einwohnermeldeamt
Österreich: Gemeindeamt/Magistrat
Schweiz: Einwohnerkontrolle der Gemeinde
Reintegration in den deutschen, österreichischen oder schweizer Arbeitsmarkt
Die Wiedereingliederung in den heimischen Arbeitsmarkt kann herausfordernd sein. Die im Ausland gesammelten Berufserfahrungen und Kompetenzen sollten im Lebenslauf deutlich hervorgehoben werden.
Netzwerke sollten idealerweise bereits während des Aufenthalts in Katar gepflegt werden. Digitale Plattformen wie LinkedIn oder Xing erleichtern den Kontakt zu potenziellen Arbeitgebern in der Heimat.
Bei längeren Auslandsaufenthalten ist es sinnvoll, sich über aktuelle Entwicklungen im Berufsfeld im Heimatland auf dem Laufenden zu halten. Fachzeitschriften und Online-Netzwerke können hierbei helfen.
Zu beachten sind mögliche steuerliche Konsequenzen bei der Rückkehr. Besonders relevant ist dies für Deutsche, da ein Doppelbesteuerungsabkommen mit Katar besteht und eine sorgfältige Finanzplanung notwendig ist.