Indonesien als neues Zuhause

Sicherheit, Chancen & Tipps für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

Sicherheit im Ausland: Ein Leitfaden für Auswanderer > Asien > Indonesien

Indonesien zieht mit seinen traumhaften Landschaften und günstigen Lebenshaltungskosten immer mehr Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern an. Die Sicherheitslage in Indonesien kann als grundsätzlich stabil bezeichnet werden, besonders in beliebten Auswanderergebieten wie Bali. Für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bietet Indonesien ein vergleichsweise sicheres Umfeld, wobei wie in jedem Land gewisse Vorsichtsmaßnahmen zu beachten sind.

In touristischen Regionen können Taschendiebstähle vorkommen, während die indonesischen Behörden auf die Gefahr terroristischer Anschläge hinweisen und entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen haben. Das Auswärtige Amt und vergleichbare Stellen in Österreich und der Schweiz informieren regelmäßig über sicherheitsrelevante Aspekte bezüglich Politik und Kriminalität.

Für deutsche Staatsbürger besteht die Möglichkeit, zunächst für ein Jahr nach Indonesien auszuwandern, wobei das Visum bis zu fünfmal um jeweils ein Jahr verlängert werden kann. Ein besonderer Anreiz für Auswanderer: Unter bestimmten Voraussetzungen können die ersten vier Jahre steuerfrei gestaltet werden – ein attraktiver Vorteil für Personen, die einen Neuanfang in Südostasien planen.

Allgemeine Sicherheit in Indonesien

Die Sicherheitslage in Indonesien ist vielschichtig und variiert stark je nach Region. Für Auswanderer ist es wichtig, sowohl allgemeine Kriminalitätsrisiken als auch natürliche Gefahren und die politische Lage zu verstehen.

Kriminalitätsrate

Indonesien gilt insgesamt als relativ sicher für Ausländer, besonders in Vergleich zu anderen Ländern Südostasiens. In touristischen Gebieten kommen jedoch Taschendiebstähle und kleinere Betrügereien vor.

Die Kriminalitätsrate unterscheidet sich stark zwischen urbanen und ländlichen Gebieten. In Großstädten wie Jakarta ist Vorsicht geboten, während beliebte Auswandererziele wie Bali vergleichsweise sicher sind.

Die indonesischen Behörden haben in den letzten Jahren die Sicherheitsvorkehrungen an wichtigen Orten verstärkt. Dennoch besteht laut offiziellen Reisehinweisen ein gewisses Risiko terroristischer Anschläge im gesamten Land.

Besonders an belebten Orten wie:

  • Einkaufszentren

  • Internationalen Hotels

  • Religiösen Einrichtungen

ist erhöhte Aufmerksamkeit ratsam.

Natürliche Risiken

Indonesien liegt im "Pazifischen Feuerring" und ist regelmäßig von Naturkatastrophen betroffen. Erdbeben, Vulkanausbrüche und Tsunamis stellen reale Gefahren dar.

Die Regenzeit (Oktober bis April) bringt oft Überschwemmungen und Erdrutsche mit sich. Diese können die Infrastruktur beeinträchtigen und den Alltag erschweren.

Gesundheitliche Risiken umfassen übertragbare Krankheiten wie Dengue-Fieber und Malaria. Bei direkter Einreise aus Deutschland sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben, jedoch werden verschiedene Schutzimpfungen empfohlen.

Die medizinische Versorgung ist in größeren Städten akzeptabel, erreicht jedoch selten westliche Standards. Auswanderer sollten unbedingt eine umfassende Auslandskrankenversicherung abschließen.

Politische Stabilität

Indonesien ist seit dem Ende der Suharto-Diktatur 1998 eine demokratische Republik mit relativ stabilen politischen Verhältnissen. Regelmäßige Wahlen verlaufen meist friedlich.

Regionale Konflikte kommen jedoch vor, besonders in Papua und früher in Aceh. Diese haben für Auswanderer in den Hauptzielgebieten wie Java und Bali meist keine direkten Auswirkungen.

Demonstrationen und politische Versammlungen finden regelmäßig statt und verlaufen meist friedlich. Ausländer sollten diese dennoch meiden, da die Teilnahme rechtliche Konsequenzen haben kann.

Die Beziehungen zu Deutschland, Österreich und der Schweiz sind gut, was Auswanderern eine gewisse diplomatische Sicherheit bietet. In Notfällen stehen die jeweiligen Botschaften und Konsulate zur Verfügung.

Lebensqualität und Lebensstil

Indonesien bietet Auswanderern eine hohe Lebensqualität mit niedrigen Lebenshaltungskosten und einem entspannten Lebensstil. Das tropische Klima und die vielfältige Kultur prägen den Alltag in diesem südostasiatischen Land.

Wohnen und Infrastruktur

Die Wohnkosten in Indonesien sind deutlich niedriger als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. In Großstädten wie Jakarta oder Surabaya zahlt man für eine gut ausgestattete Wohnung etwa 300-500 Euro monatlich. In touristischen Gebieten wie Bali können die Preise höher liegen.

Die Infrastruktur variiert stark zwischen urbanen und ländlichen Gebieten. Großstädte verfügen über moderne Einkaufszentren, Restaurants und ein breites Angebot an Dienstleistungen. Die Stromversorgung ist meist zuverlässig, kann aber in abgelegenen Regionen instabil sein.

Internet ist in den meisten Gebieten verfügbar, allerdings mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Die Verkehrsinfrastruktur hat sich verbessert, bleibt jedoch eine Herausforderung. Staus in Großstädten sind alltäglich, weshalb viele Expats auf Motorroller umsteigen.

Kulturelle Aspekte

Die indonesische Kultur ist geprägt von Vielfalt und Gastfreundschaft. Das Land vereint über 300 ethnische Gruppen mit eigenen Traditionen und Sprachen. Die Mehrheit der Bevölkerung ist muslimisch, es gibt aber auch hinduistische, buddhistische und christliche Gemeinschaften.

Respekt und Höflichkeit sind zentrale Werte. Die Indonesier begegnen Fremden meist offen und hilfsbereit. Für Auswanderer ist es wichtig, kulturelle Normen zu respektieren – etwa angemessene Kleidung bei Tempelbesuchen oder während des Ramadan.

Die Sprache Bahasa Indonesia ist relativ leicht zu erlernen und hat eine einfache Grammatik. Grundkenntnisse werden im Alltag sehr geschätzt und erleichtern die Integration erheblich.

Wichtige kulturelle Feiertage:

  • Lebaran (Ende des Ramadan)

  • Nyepi (balinesisches Neujahrsfest)

  • Unabhängigkeitstag (17. August)

Bildungssystem

Das Bildungssystem in Indonesien unterscheidet sich vom deutschsprachigen Raum. Für Expat-Kinder stehen internationale Schulen zur Verfügung, besonders in Jakarta, Bali und anderen größeren Städten. Diese Schulen bieten oft westliche Lehrpläne und Abschlüsse wie IB oder Cambridge.

Die Kosten für internationale Schulen sind hoch – zwischen 5.000 und 20.000 Euro jährlich. Eine Alternative sind nationale Plus-Schulen, die einen Mix aus indonesischem Lehrplan und internationalen Standards anbieten.

Für Kleinkinder gibt es zahlreiche internationale Kindergärten und Vorschulen. Hochschulbildung ist in Indonesien im Aufschwung, aber viele Expats wählen für ihre Kinder dennoch ein Studium in Europa oder Nordamerika.

Freizeit und Erholung

Indonesien bietet außergewöhnliche Möglichkeiten für Freizeit und Erholung. Die traumhaften Strände und das Meer laden zum Schwimmen, Surfen und Tauchen ein. Das tropische Klima erlaubt ganzjährige Outdoor-Aktivitäten.

Naturliebhaber finden beeindruckende Landschaften – von Vulkanen über Regenwälder bis zu Reisterrassen. Beliebte Ausflugsziele sind:

  • Die Tempel von Borobudur und Prambanan

  • Der Kratersee Toba auf Sumatra

  • Komodo-Nationalpark mit seinen berühmten Waranen

  • Die Orangutan-Schutzgebiete auf Borneo

Das kulturelle Leben ist besonders in Städten vielfältig mit Kunstgalerien, Theatern und Konzerten. Shopping-Möglichkeiten reichen von traditionellen Märkten bis zu luxuriösen Einkaufszentren.

Die Gastronomie ist ein weiteres Highlight. Lokale Spezialitäten wie Nasi Goreng und Satay sind günstig und schmackhaft. Gleichzeitig gibt es in größeren Städten internationale Restaurants für jeden Geschmack.

Rechtliche Aspekte der Auswanderung

Bei einer Auswanderung nach Indonesien müssen verschiedene rechtliche Rahmenbedingungen beachtet werden. Die indonesische Gesetzgebung stellt spezifische Anforderungen an Ausländer, die sich langfristig im Land niederlassen möchten.

Visa und Aufenthaltsbestimmungen

Für einen langfristigen Aufenthalt in Indonesien benötigen Auswanderer ein geeignetes Visum. Das "Retirement Visa" ist besonders für Personen über 55 Jahre geeignet und kann jährlich in Indonesien verlängert werden.

Für Berufstätige gibt es das KITAS (Kartu Izin Tinggal Terbatas), eine Aufenthaltsgenehmigung, die auch eine Arbeitsberechtigung beinhaltet. Die Beantragung erfolgt in der Regel über den Arbeitgeber.

Wer als Unternehmer nach Indonesien auswandern möchte, muss beachtliche Investitionen tätigen. Die Einreisebestimmungen verlangen bei einer Unternehmensgründung eine Mindesteinlage von 10 Milliarden IDR (etwa 600.000 Euro), die innerhalb eines Jahres investiert werden müssen.

Für Kurzaufenthalte reicht das bei Einreise erteilte Visum-on-Arrival, das jedoch nicht verlängert werden kann und keine Arbeitserlaubnis beinhaltet.

Einbürgerungsverfahren

Das Einbürgerungsverfahren in Indonesien ist komplex und langwierig. Grundvoraussetzungen sind ein mindestens fünfjähriger ununterbrochener legaler Aufenthalt und gute Kenntnisse der indonesischen Sprache und Kultur.

Antragsteller müssen nachweisen, dass sie über ausreichende finanzielle Mittel verfügen und keine Vorstrafen haben. Die doppelte Staatsbürgerschaft wird in Indonesien grundsätzlich nicht anerkannt.

Bei Einbürgerung muss die bisherige Staatsbürgerschaft aufgegeben werden. Dies sollte gut überlegt sein, da damit auch Rechtsansprüche im Heimatland verloren gehen können.

Der Prozess umfasst mehrere Behördengänge und kann bis zu zwei Jahre dauern. Die Erfolgsaussichten sind ohne professionelle Unterstützung oft gering.

Rechtliche Unterstützung und Beratung

Aufgrund der komplexen Bürokratie ist professionelle Unterstützung bei rechtlichen Angelegenheiten dringend empfehlenswert. Lokale Anwälte mit Spezialisierung auf Ausländerrecht können bei Visaanträgen und behördlichen Verfahren helfen.

Die Botschaften und Konsulate der deutschsprachigen Länder bieten Beratung für Auswanderer an. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) stellt für Schweizer Bürger wichtige Informationen zur Auswanderung bereit.

Es empfiehlt sich, bereits vor der Auswanderung Kontakt zu diesen Stellen aufzunehmen:

  • Deutsche Botschaft Jakarta

  • Österreichisches Konsulat in Indonesien

  • Schweizerische Botschaft

Online-Foren und Expat-Gemeinschaften können ebenfalls wertvolle Erfahrungsberichte und praktische Tipps zur Bewältigung rechtlicher Hürden liefern.

Wirtschaftliche Faktoren für Auswanderer

Die wirtschaftliche Situation in Indonesien bietet Auswanderern einige Vorteile, wie niedrigere Lebenshaltungskosten und ein günstiges Steuersystem. Die Kosten liegen etwa 44% unter denen in deutschsprachigen Ländern.

Beschäftigungsmöglichkeiten

Der indonesische Arbeitsmarkt ist für ausländische Fachkräfte in bestimmten Branchen durchaus zugänglich. Besonders gefragt sind Experten in den Bereichen Tourismus, IT, Bildung und internationales Management. Für Sprachlehrer, insbesondere mit Deutsch- oder Englischkenntnissen, gibt es gute Chancen.

Allerdings schützt Indonesien seinen Arbeitsmarkt für einheimische Arbeitnehmer. Arbeitsgenehmigungen werden hauptsächlich für Positionen erteilt, die nicht mit lokalen Arbeitskräften besetzt werden können.

Viele Auswanderer arbeiten als digitale Nomaden oder Freelancer für internationale Auftraggeber. Dies umgeht teilweise die strengen lokalen Arbeitsmarktregulierungen, erfordert jedoch eine sorgfältige Beachtung der Visabestimmungen.

Die soziale Absicherung unterscheidet sich erheblich vom deutschen System. Eine Arbeitslosenversicherung im europäischen Sinne existiert praktisch nicht.

Geschäftliche Rahmenbedingungen

Die Gründung eines Unternehmens in Indonesien ist für Ausländer möglich, aber mit Hürden verbunden. In den meisten Fällen wird ein lokaler Partner benötigt, der mindestens Anteile am Unternehmen hält.

Die Bürokratie kann langwierig und komplex sein. Die Beschaffung aller notwendigen Genehmigungen dauert oft mehrere Monate. Es empfiehlt sich, lokale Rechtsberatung in Anspruch zu nehmen.

Für bestimmte Geschäftsbereiche bietet Indonesien Sonderwirtschaftszonen mit vereinfachten Bedingungen und Steuervorteilen. Besonders in Bali und Jakarta entstehen innovative Start-up-Ökosysteme.

Die Korruption bleibt eine Herausforderung im Geschäftsalltag. Transparente Geschäftspraktiken und Geduld sind entscheidend für langfristigen Erfolg.

Steuern und Sozialabgaben

Indonesien bietet attraktive steuerliche Bedingungen für Auswanderer. Seit neuen Regelungen können qualifizierte Fachkräfte unter bestimmten Bedingungen von einer vierjährigen Steuerbefreiung (0%) profitieren.

Zwischen Deutschland und Indonesien besteht ein Doppelbesteuerungsabkommen, das festlegt, in welchem Land welche Einkünfte versteuert werden müssen. Dies verhindert, dass Einkommen in beiden Ländern besteuert wird.

Die Sozialversicherungsbeiträge in Indonesien sind vergleichsweise niedrig. Das System der sozialen Sicherheit ist jedoch weniger umfassend als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.

Eine private Krankenversicherung ist für Auswanderer dringend zu empfehlen. Die staatliche Gesundheitsversorgung entspricht oft nicht den europäischen Standards, besonders außerhalb der Großstädte.

Soziale Sicherung für Auswanderer

Die soziale Absicherung ist ein wesentlicher Aspekt, den Deutsche, Österreicher und Schweizer bei einem Umzug nach Indonesien beachten müssen. Zwischen Deutschland und Indonesien besteht kein Sozialversicherungsabkommen, was die Planung der sozialen Sicherung komplizierter macht.

Sozialversicherung im Ausland

Auswanderer nach Indonesien sollten wissen, dass seit 2004 auch fest angestellte Ausländer im indonesischen Sozialversicherungssystem pflichtversichert werden müssen. Die öffentliche Gesundheitsversorgung in Indonesien ist jedoch oft nicht ausreichend für westliche Standards.

Eine private Auslandskrankenversicherung ist daher dringend zu empfehlen. Diese sollte umfassenden Schutz bieten und auch Rücktransporte im Krankheitsfall abdecken.

Für Arbeitnehmer gilt: Wer bei einem indonesischen Unternehmen angestellt ist, zahlt in der Regel in das lokale System ein. Die Leistungen sind jedoch meist deutlich geringer als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.

Rentenansprüche

Bei den Rentenansprüchen ist besondere Vorsicht geboten. Wer in Indonesien arbeitet, erwirbt dort möglicherweise Rentenansprüche, die jedoch oft nicht mit den europäischen Systemen vergleichbar sind.

Deutsche Auswanderer sollten prüfen, ob eine freiwillige Weiterversicherung in der deutschen Rentenversicherung möglich und sinnvoll ist. So können bestehende Ansprüche gesichert und weiter ausgebaut werden.

Für Selbstständige empfiehlt sich eine private Altersvorsorge, die international übertragbar ist. Investments in internationale Fonds oder Immobilien können hier sinnvolle Ergänzungen sein.

Internationale Sozialversicherungsabkommen

Zwischen Deutschland und Indonesien besteht kein Sozialversicherungsabkommen. Dies bedeutet, dass Versicherungszeiten nicht gegenseitig anerkannt werden und keine Koordinierung der Sozialversicherungssysteme stattfindet.

Auch für Österreicher und Schweizer gilt: Es gibt keine bilateralen Abkommen mit Indonesien im Bereich der sozialen Sicherung.

Auswanderer sollten daher vor der Ausreise prüfen, wie ihre Absicherung in Bezug auf Rente, Krankheit und Arbeitslosigkeit geregelt werden kann. Eine umfassende Beratung bei Experten für internationale Sozialversicherungsfragen ist ratsam.

Für temporäre Aufenthalte kann unter Umständen eine Entsendung durch den deutschen Arbeitgeber die beste Lösung sein, um im heimischen System versichert zu bleiben.

Herausforderungen und Lösungsansätze

Das Leben in Indonesien bringt für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern spezifische Hindernisse mit sich. Die Überwindung kultureller Unterschiede, bürokratischer Hürden und praktischer Alltagsprobleme erfordert Vorbereitung und Unterstützung.

Anpassung an neue Kulturen

Die indonesische Kultur unterscheidet sich erheblich von der deutschen, österreichischen oder schweizerischen Mentalität. Expats müssen sich auf ein anderes Zeitverständnis einstellen - Pünktlichkeit wird oft flexibler interpretiert.

Wichtige kulturelle Unterschiede:

  • Indirekte Kommunikation statt direkter Aussprache

  • Hierarchisches Denken im Berufsleben

  • Religiöse Praktiken im Alltag

  • Andere Vorstellungen von persönlichem Raum

Sprachbarrieren stellen ebenfalls eine Herausforderung dar. Obwohl Englisch in touristischen Gebieten verbreitet ist, ist Bahasa Indonesia im täglichen Leben unerlässlich. Sprachkurse vor der Ausreise und Fortsetzung vor Ort helfen bei der Integration.

Die lokalen Sitten zu respektieren ist besonders wichtig. Dies betrifft Kleidungsvorschriften in religiösen Stätten, angemessenes Verhalten bei Zeremonien und den Umgang mit Autoritätspersonen.

Umgang mit Herausforderungen

Bürokratische Prozesse in Indonesien können langwierig und kompliziert sein. Juristische Verfahren und polizeiliche Ermittlungen unterscheiden sich stark von europäischen Standards, mit längeren Wartezeiten und anderen Abläufen.

Häufige Probleme:

  • Komplizierte Visabestimmungen und Aufenthaltsgenehmigungen

  • Unterschiedliche rechtliche Rahmenbedingungen

  • Langsame Behördenprozesse

  • Korruption auf verschiedenen Ebenen

Die Gesundheitsvorsorge erfordert besondere Aufmerksamkeit. Vor der Ausreise sollten alle notwendigen Impfungen erfolgen, auch wenn für die direkte Einreise aus Deutschland keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben sind. Bei Einreise aus Gelbfiebergebieten gelten andere Bestimmungen.

Zu den Schattenseiten gehören auch Umweltverschmutzung in Großstädten, Verkehrschaos und mancherorts eine unzureichende Infrastruktur. Eine realistische Einschätzung dieser Herausforderungen hilft, Enttäuschungen zu vermeiden.

Unterstützungsangebote für Auswanderer

Verschiedene Netzwerke bieten Hilfe für deutschsprachige Auswanderer in Indonesien. Expat-Gruppen organisieren regelmäßige Treffen und teilen wertvolle Erfahrungen.

Hilfreiche Anlaufstellen:

  • Deutsche, österreichische und schweizerische Botschaften in Jakarta

  • Online-Foren und soziale Mediengruppen für Expats

  • Internationale Chambers of Commerce

  • Spezialisierte Relocation-Dienste

Professionelles Coaching kann den Übergang erleichtern. Interkulturelle Trainer bereiten auf kulturelle Unterschiede vor und helfen bei der Entwicklung angemessener Strategien für den Umgang mit lokalen Gewohnheiten.

Vor der Ausreise sollten Auswanderer möglichst viele Informationen sammeln. Die Websites der Auslandsvertretungen bieten aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise. Auch der Kontakt zu bereits ausgewanderten Personen kann wertvolle Einblicke liefern.

Vorbereitung auf den Auswanderungsprozess

Der Auswanderungsprozess nach Indonesien erfordert eine gründliche Vorbereitung in verschiedenen Bereichen. Eine strukturierte Planung, berufliche Überlegungen und passende Versicherungen sind entscheidend für einen erfolgreichen Start im neuen Land.

Planung und Organisation

Die Auswanderung nach Indonesien sollte mindestens 12 Monate im Voraus geplant werden. Eine detaillierte Checkliste ist dabei unverzichtbar.

Wichtige Dokumente:

  • Reisepass (mindestens noch 6 Monate gültig)

  • Visum (je nach Aufenthaltszweck)

  • Beglaubigte Geburtsurkunde

  • Führerschein und internationale Fahrerlaubnis

Für den Umzug ins Ausland empfiehlt sich eine Inventarliste aller mitzunehmenden Gegenstände. Einige Auswanderer entscheiden sich für ein Probewohnen von 3-6 Monaten, bevor sie endgültig umziehen.

Die Wohnungssuche sollte frühzeitig beginnen. In beliebten Expat-Gegenden wie Bali oder Jakarta ist die Unterstützung durch lokale Immobilienagenturen hilfreich.

Berufs- und Karriereplanung

In Indonesien benötigen Ausländer eine Arbeitserlaubnis (KITAS), die an eine lokale Anstellung gebunden ist. Ohne diese ist eine legale Arbeit nicht möglich.

Berufliche Optionen:

  • Anstellung bei internationalen Unternehmen

  • Selbstständigkeit (erfordert erhebliche Investitionen ab 10 Milliarden IDR)

  • Freiberufliche Tätigkeiten (oft im digitalen Bereich)

Deutschsprachige Fachkräfte sind besonders in der Tourismusbranche, im Ingenieurwesen und in der Bildung gefragt. Grundkenntnisse der Landessprache Bahasa Indonesia verbessern die Berufschancen deutlich.

Für Selbstständige gilt: Die Einhaltung der Investitionsregeln wird streng überwacht und ist für die Visumsverlängerung entscheidend.

Absicherung und Versicherungen

Eine umfassende Versicherungsstrategie ist für Auswanderer unerlässlich. Die deutsche Krankenversicherung gilt in Indonesien meist nicht.

Empfohlene Versicherungen:

  • Internationale Krankenversicherung

  • Reiseversicherung für die Anfangszeit

  • Unfallversicherung

  • Haftpflichtversicherung

Die medizinische Versorgung ist in größeren Städten gut, aber teuer. Eine Auslandskrankenversicherung mit Rücktransportschutz sollte abgeschlossen werden.

Auch die Altersvorsorge muss neu organisiert werden. Deutsche Rentenbeiträge können weiter freiwillig gezahlt werden. Private Vorsorge ist aufgrund des fehlenden indonesischen Sozialsystems wichtig.

Weiterführende Informationen und Ressourcen

Für einen erfolgreichen Umzug nach Indonesien ist der Zugang zu verlässlichen Informationen entscheidend. Die folgenden Quellen und Netzwerke helfen bei der Planung und Umsetzung des Auswanderungsvorhabens.

Offizielle Informationsquellen

Die Auswärtigen Ämter der deutschsprachigen Länder bieten aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise für Indonesien. Die Webseiten des deutschen Auswärtigen Amts, des österreichischen Außenministeriums (BMEIA) und des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) enthalten wichtige Sicherheitsinformationen und Einreisebestimmungen.

Die indonesische Botschaft in Berlin, Wien oder Bern stellt Informationen zu Visa, Aufenthaltsgenehmigungen und lokalen Gesetzen bereit. Ihre Webseiten sind oft in deutscher und englischer Sprache verfügbar.

Für steuerliche und rechtliche Fragen empfiehlt sich die Directorate General of Immigration Indonesia, deren Website detaillierte Informationen zu Aufenthaltsbestimmungen enthält. Das Indonesian Investment Coordinating Board (BKPM) bietet Unterstützung für Unternehmensgründungen.

Communities und Netzwerke

Expat-Foren wie "InterNations" oder "Expat.com" haben aktive Indonesien-Gruppen mit wertvollen Erfahrungsberichten und Tipps aus erster Hand. Facebook-Gruppen wie "Deutsche in Bali" oder "Schweizer in Indonesien" ermöglichen den direkten Austausch mit bereits ausgewanderten Landsleuten.

In größeren Städten wie Jakarta, Bali oder Surabaya existieren deutschsprachige Vereine, die regelmäßige Treffen organisieren. Die Deutsch-Indonesische Industrie- und Handelskammer bietet Netzwerkmöglichkeiten für Geschäftsleute.

Internationale Schulen sind ebenfalls Anlaufstellen für Familien mit Kindern und bieten Kontakte zu anderen ausgewanderten Familien. In beliebten Expat-Gegenden finden sich zudem häufig deutschsprachige Stammtische.

Professionelle Auswanderungsberatung

Spezialisierte Rechtsanwaltskanzleien für internationales Recht bieten umfassende Beratung zu rechtlichen Aspekten der Auswanderung. Viele haben Dependancen in Jakarta oder Bali und kennen beide Rechtssysteme.

Steuerberater mit internationaler Erfahrung sind unerlässlich für die optimale steuerliche Gestaltung. Sie helfen bei Fragen zum Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Indonesien und dem Heimatland sowie bei den Steuervorteilen, die Indonesien für Auswanderer bietet.

Relocation-Services unterstützen bei praktischen Aspekten wie Wohnungssuche, Schulanmeldung und Behördengängen. Einige Anbieter haben sich auf deutschsprachige Kunden spezialisiert und kennen deren spezifische Bedürfnisse.

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) verfügt über langjährige Erfahrung in Indonesien und kann wertvolle Einblicke und Kontakte vermitteln.

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