Sicher leben in Indien
Was deutschsprachige Expats über Risiken, Alltag und Schutz wissen müssen
Sicherheit im Ausland: Ein Leitfaden für Auswanderer > Asien > Indien
Indien lockt mit seiner reichen Kultur, aber Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sollten die Sicherheitslage nicht unterschätzen. Die Behörden aller drei Länder stufen die Sicherheit in Indien unterschiedlich ein, wobei bestimmte Regionen komplett gemieden werden sollten. Für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern ist besonders wichtig zu wissen, dass die Sicherheitssituation in Indien regional stark variiert und sich jederzeit ändern kann.
Der Alltag in Indien unterscheidet sich deutlich vom Leben in deutschsprachigen Ländern. Die deutsche gesetzliche Krankenversicherung reicht in Indien nicht aus, um alle medizinischen Kosten abzudecken. Expats vermissen oft deutsche Produkte wie gutes Brot oder die gewohnte Infrastruktur wie Baumärkte.
Wer aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz nach Indien auswandern möchte, benötigt ein Visum. Diese Formalität ist ein erster wichtiger Schritt für den Umzug. Die persönliche Sicherheit sollte dabei immer besondere Aufmerksamkeit erhalten, unabhängig davon, in welcher Region man sich niederlassen möchte.
Hintergrundinformationen zur Auswanderung
Die Entscheidung, nach Indien auszuwandern, wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Deutsche, österreichische und schweizerische Staatsangehörige haben unterschiedliche Beweggründe für diesen Schritt.
Auswanderungstrends und Statistiken
Nach Angaben des Ausländerzentralregisters lebten Ende 2014 etwa 76.000 indische Staatsangehörige in Deutschland, was einer Steigerung von 80% entspricht. Umgekehrt gilt Deutschland als wichtiges Herkunftsland für Auswanderer nach Indien, besonders für Hochqualifizierte.
Das Statistische Bundesamt verzeichnet jährlich mehrere tausend Deutsche, die nach Indien ziehen. Die Zahl der Auswanderer aus Österreich und der Schweiz ist proportional niedriger, folgt aber ähnlichen Trends.
Besonders junge Fachkräfte zwischen 25 und 40 Jahren wählen Indien als Auswanderungsziel. Die Hauptmotive sind berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, internationale Erfahrungen und wirtschaftliche Chancen in einem schnell wachsenden Markt.
Bedeutung der Staatsangehörigkeit bei der Auswanderung
Die deutsche, österreichische oder schweizerische Staatsangehörigkeit beeinflusst den Auswanderungsprozess nach Indien erheblich. EU-Bürger genießen gewisse Vorteile gegenüber anderen Nationalitäten.
Für längerfristige Aufenthalte benötigen alle Ausländer ein entsprechendes Visum. Die Beantragung kann je nach Staatsangehörigkeit unterschiedlich kompliziert sein. Deutsche Staatsbürger profitieren von bilateralen Abkommen zwischen Deutschland und Indien.
Das EDA in der Schweiz und vergleichbare Behörden in Deutschland und Österreich bieten spezielle Beratungsangebote für Auswanderer an. Sie unterstützen bei der Vorbereitung und informieren über rechtliche Aspekte wie Sozialversicherungen und Steuerpflichten.
Vergleich mit anderen Auswanderungszielen
Im Vergleich zu beliebten europäischen Auswanderungszielen wie Spanien, Italien oder Schweden stellt Indien besondere Herausforderungen dar. Das kulturelle Umfeld und Lebensstandards unterscheiden sich deutlich.
Während Länder wie Norwegen oder Dänemark ähnliche bürokratische Systeme wie Deutschland, Österreich und die Schweiz haben, erfordert Indien mehr Anpassungsfähigkeit. Die Philippinen und China sind als asiatische Auswanderungsziele vergleichbar, haben aber andere wirtschaftliche Strukturen.
Laut Eurostat-Daten wandern mehr Deutsche nach Indien aus als Österreicher oder Schweizer. Im Vergleich zu europäischen Zielen wie Montenegro oder außereuropäischen wie Chile ist Indien für deutschsprachige Auswanderer jedoch ein eher spezielles Ziel, das besondere berufliche oder persönliche Gründe voraussetzt.
Lebensbedingungen in Indien
Das Leben in Indien unterscheidet sich stark von dem in deutschsprachigen Ländern. Die Lebensbedingungen variieren je nach Region, Stadt und sozialem Status erheblich.
Wirtschaftliche Perspektiven und Arbeitsmarkt
Indien bietet als wachsende Wirtschaftsmacht zahlreiche berufliche Möglichkeiten für Fachkräfte aus dem Ausland. Besonders gefragt sind Experten in den Bereichen IT, Ingenieurwesen und Unternehmensberatung.
Die Gehälter fallen jedoch oft niedriger aus als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Für Führungspositionen in internationalen Unternehmen werden jedoch oft attraktive Vergütungspakete angeboten.
Selbstständige und Unternehmer finden in Indien einen dynamischen Markt mit Wachstumspotenzial. Die bürokratischen Hürden sind allerdings höher als in Europa. Der Arbeitsmarkt für lokale Arbeitskräfte ist stark umkämpft, die Arbeitslosenquote unter jungen Indern bleibt hoch.
Für eine Arbeitsstelle benötigen Ausländer ein entsprechendes Visum und oft eine Arbeitserlaubnis, deren Beschaffung Zeit in Anspruch nehmen kann.
Wohnsituation und Immobilienmarkt
Die Wohnsituation variiert stark zwischen Metropolen und ländlichen Gebieten. In Städten wie Mumbai, Delhi oder Bangalore sind die Immobilienpreise in guten Lagen vergleichbar mit europäischen Großstädten.
Viele Auswanderer leben in bewachten Wohnanlagen (Gated Communities), die westlichen Standard bieten. Diese verfügen über Stromgeneratoren für häufige Stromausfälle und Wasseraufbereitungsanlagen.
Die Anmietung einer Wohnung erfordert oft hohe Kautionen und Vorauszahlungen. Der Erwerb von Immobilien durch Ausländer unterliegt strengen Vorschriften. Ein dauerhafter Wohnsitz muss bei den lokalen Behörden angemeldet werden.
In ländlichen Regionen sind die Wohnverhältnisse einfacher und die Infrastruktur weniger entwickelt. Die Wasserversorgung und Stromversorgung kann unzuverlässig sein.
Gesellschaftliche Integration und Kulturaspekte
Die Integration in die indische Gesellschaft wird durch die Gastfreundschaft der Einheimischen erleichtert. Wie die Suchergebnisse zeigen, ist das Leben in Indien weniger reglementiert als in Deutschland.
Die Hilfsbereitschaft der Inder wird von Auswanderern oft positiv hervorgehoben. Gleichzeitig vermissen viele Deutsche bestimmte Aspekte ihrer Heimat wie "das gute deutsche Brot und Baumärkte".
Sprachkenntnisse in Hindi oder regionalen Sprachen fördern die Integration erheblich, obwohl in Geschäftskreisen und unter Gebildeten Englisch weit verbreitet ist.
Die indische Kultur ist vielfältig mit großen regionalen Unterschieden in Sprache, Küche und Bräuchen. Religiöse Feste und Traditionen prägen den Alltag stark.
Sicherheitslage und Kriminalitätsstatistiken
Laut den Suchergebnissen ist der persönlichen Sicherheit in Indien "grosse Aufmerksamkeit zu schenken". Die Sicherheitslage variiert stark nach Region und Stadtteil.
Von Reisen in bestimmte Landesteile wird generell abgeraten. In Jammu ist die Sicherheitslage grundsätzlich stabil, jedoch können unvorhersehbare gewaltsame Auseinandersetzungen vorkommen.
In Großstädten treten Taschendiebstähle und Betrugsversuche gegenüber Ausländern häufiger auf. Frauen sollten besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen, insbesondere nachts.
Politische Spannungen können zu spontanen Demonstrationen führen. Der Verkehr stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, da die Verkehrsregeln oft missachtet werden und die Unfallrate hoch ist.
Rechtliche Aspekte der Auswanderung
Der Umzug nach Indien erfordert die Beachtung zahlreicher rechtlicher Vorschriften. Für deutsche, österreichische und schweizerische Staatsbürger gelten spezifische Regelungen, die im Vorfeld der Auswanderung unbedingt geklärt werden müssen.
Visum- und Aufenthaltsgesetze
Für einen dauerhaften Aufenthalt in Indien benötigen Auswanderer aus dem deutschsprachigen Raum ein entsprechendes Visum. Die wichtigsten Visumarten sind:
Employment Visa: Für Personen mit einem Arbeitsvertrag bei einem indischen Unternehmen
Business Visa: Für Geschäftsleute und Unternehmer
Research Visa: Für Forschungstätigkeiten
Student Visa: Für Studierende an indischen Bildungseinrichtungen
Die Gültigkeitsdauer variiert je nach Visumtyp zwischen 6 Monaten und mehreren Jahren. Nach fünf Jahren legalem Aufenthalt besteht die Möglichkeit, eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung (Overseas Citizen of India Card) zu beantragen.
Der Visumantrag erfordert zahlreiche Dokumente wie Passfotos, Einkommensnachweis und manchmal ein polizeiliches Führungszeugnis.
Arbeitsrecht und Selbstständigkeit
Ausländische Arbeitnehmer unterliegen in Indien dem indischen Arbeitsrecht. Der gesetzliche Mindestlohn variiert je nach Bundesstaat und Branche erheblich.
Für die Selbstständigkeit oder Unternehmensgründung gelten folgende Voraussetzungen:
Gültiges Business-Visum oder Employment-Visum
Registrierung bei den lokalen Behörden
Mindestinvestition (je nach Branche unterschiedlich)
Deutsche, Österreicher und Schweizer können verschiedene Unternehmensformen wählen, wobei die Limited Liability Company (LLC) bei Auswanderern besonders beliebt ist.
Wichtig zu beachten: In bestimmten Branchen wie Einzelhandel oder Landwirtschaft gelten Einschränkungen für ausländische Investoren.
Steuerliche Verpflichtungen und Sozialversicherung
Auswanderer müssen sowohl die steuerlichen Regelungen in Indien als auch im Herkunftsland beachten. Deutschland, Österreich und die Schweiz haben mit Indien Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen.
Als steuerlicher Resident in Indien gilt, wer mehr als 182 Tage im Steuerjahr dort verbringt. In diesem Fall wird das gesamte in Indien erwirtschaftete Einkommen dort besteuert.
Die Sozialversicherungssysteme unterscheiden sich stark:
Krankenversicherung: Meist keine staatliche Absicherung, private Versicherung empfohlen
Rentenversicherung: Pflichtbeiträge für ausländische Arbeitnehmer, außer bei Doppelversicherungsabkommen
Arbeitslosenversicherung: Meist nicht vorhanden
Für Auswanderer aus der Schweiz, Deutschland und Österreich ist es ratsam, bestehende Versicherungen im Heimatland zu prüfen und gegebenenfalls internationale Zusatzversicherungen abzuschließen.
Praktische Hinweise für zukünftige Auswanderer
Der Umzug nach Indien erfordert gründliche Vorbereitung und Kenntnis wichtiger Formalitäten. Besonders Visumsbestimmungen, Wohnungssuche und kulturelle Anpassung benötigen besondere Aufmerksamkeit.
Vorbereitungen vor der Auswanderung
Deutsche, Österreicher und Schweizer benötigen für Indien unbedingt ein Visum. Dieses muss vor der Einreise bei einer indischen Auslandsvertretung beantragt werden. Ein E-Visum ist ebenfalls möglich.
Wichtige Dokumente sollten beglaubigt und übersetzt werden:
Geburtsurkunde
Heiratsurkunde (falls zutreffend)
Schulzeugnisse und Berufsqualifikationen
Führerschein
Impfpass mit aktualisierten Impfungen
Eine internationale Krankenversicherung ist unverzichtbar. Viele deutsche Versicherungen bieten spezielle Auslandstarife an.
Informieren Sie sich über die Währungssituation und eröffnen Sie ein Konto bei einer Bank mit guten internationalen Überweisungskonditionen. Die Mitnahme von Bargeld sollte begrenzt sein.
Ankunft und Einleben in Indien
Nach der Ankunft ist die Anmeldung bei der örtlichen Ausländerbehörde (FRRO) innerhalb von 14 Tagen Pflicht. Dies gilt für längerfristige Aufenthalte mit bestimmten Visa-Kategorien.
Bei der Wohnungssuche helfen spezialisierte Makler für Ausländer. In Großstädten wie Mumbai, Delhi oder Bangalore sind sichere Wohngegenden zu bevorzugen.
Der Aufbau eines Notfallkontaktnetzes ist wichtig. Dazu gehören:
Kontaktdaten der deutschen/österreichischen/schweizerischen Botschaft
Nummern lokaler Krankenhäuser mit internationalen Standards
Lokale Polizeidienststellen
Sprachkurse in Hindi können den Alltag erheblich erleichtern, auch wenn in Geschäftskreisen oft Englisch gesprochen wird.
Aufbau von sozialen und professionellen Netzwerken
Expat-Gemeinschaften bieten wertvolle Unterstützung beim Einleben. In größeren Städten existieren deutschsprachige Vereine und regelmäßige Treffen.
Nützliche Netzwerke für Auswanderer:
Deutsch-Indische Handelskammer
Expat-Foren und Facebook-Gruppen
Internationale Schulen (für Familien mit Kindern)
Berufliche Netzwerke wie LinkedIn mit lokalen Kontakten
Lokale Kontakte können beim Verstehen kultureller Besonderheiten helfen. Indische Kollegen sind oft bereit, bei praktischen Fragen zu unterstützen.
Respekt für lokale Sitten und Gebräuche öffnet viele Türen. Das Erlernen grundlegender kultureller Regeln wie Begrüßungsrituale oder Essgewohnheiten erleichtert die Integration erheblich.
Persönliche Berichte und Erfahrungen
Die persönlichen Geschichten von Auswanderern zeigen die Vielfalt der Erfahrungen in Indien. Männer und Frauen aus deutschsprachigen Ländern teilen sowohl Herausforderungen als auch positive Erlebnisse.
Erfahrungen deutscher Auswanderer
Evi und Falk Lehmann teilen in einem Interview ihre Geschichte über den Auswanderungsprozess nach Indien. Sie berichten, wie der Gedanke des Auswanderns entstanden ist und warum sie sich speziell für Indien entschieden haben. Das erste Jahr war für sie eine Zeit der Anpassung und des Kennenlernens der lokalen Kultur.
Die Lehmanns erklären auch, in welcher Region Indiens sie leben und wie sie ihren Lebensunterhalt verdienen. Ihr Bericht gibt praktische Einblicke für potenzielle Auswanderer aus Deutschland.
Viele deutsche Auswanderer betonen die Bedeutung guter Vorbereitung. Sie empfehlen, vor der Entscheidung auszuwandern, das Zielgebiet zu besuchen und lokale Kontakte aufzubauen.
Berichte von Auswanderern aus Österreich
Österreichische Auswanderer beschreiben oft den Kulturschock, den sie bei ihrer Ankunft in Indien erlebt haben. Die Umstellung vom geordneten Leben in Österreich zum manchmal chaotischen Alltag in indischen Großstädten stellt für viele eine Herausforderung dar.
Eine Auswanderin aus Wien berichtet: "Die ersten Monate waren überwältigend. Der Lärm, die Menschenmassen und das andere Tempo des Lebens haben mich anfangs verunsichert."
Andere österreichische Staatsangehörige haben positive Erfahrungen mit der Gastfreundschaft der indischen Bevölkerung gemacht. Sie schätzen besonders die Offenheit und Hilfsbereitschaft ihrer neuen Nachbarn und Kollegen.
Lebensgeschichten aus der Schweiz
Schweizer Auswanderer legen bei ihren Berichten oft Wert auf Sicherheitsaspekte. Gemäß den Reisehinweisen des Schweizer Außenministeriums schenken sie der persönlichen Sicherheit große Aufmerksamkeit und meiden bestimmte Regionen Indiens.
Eine Familie aus Zürich berichtet: "Wir haben uns bewusst für eine ruhigere Region entschieden und nicht für eine der Megastädte. Das hat unsere Eingewöhnung erleichtert."
Schweizer schätzen besonders die beruflichen Chancen in Indien. Viele arbeiten in internationalen Unternehmen oder haben eigene Geschäfte gegründet. Die wirtschaftlichen Möglichkeiten werden oft als Hauptgrund für die Auswanderung genannt, trotz der kulturellen Unterschiede und manchmal herausfordernden Lebensbedingungen.
Zusammenfassung und Ausblick
Indien bietet als Auswanderungsziel ein vielschichtiges Bild. Die persönliche Sicherheit erfordert erhöhte Aufmerksamkeit, besonders in bestimmten Regionen, von denen das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) abrät.
Kleinkriminalität wie Taschendiebstahl kommt vor, während das Risiko schwerer Gewaltverbrechen in touristischen Gebieten geringer ist. Auswanderer sollten dennoch Vorsichtsmaßnahmen treffen und sich über lokale Gegebenheiten informieren.
Die Zahl indischer Staatsangehöriger in Deutschland stieg bis 2014 um etwa 76.000 Personen. Dies unterstreicht das wachsende Interesse an gegenseitigen Beziehungen zwischen beiden Ländern.
Positive Entwicklungen:
Neue Abkommen zu Migration und Mobilität
Verbesserte deutsch-indische Beziehungen
Wirtschaftliches Wachstumspotenzial
Die Sicherheitslage für Reisende und Auswanderer aus dem deutschsprachigen Raum ist vergleichbar mit anderen asiatischen Ländern. Städte wie Wien unterhalten zunehmend kulturelle und wirtschaftliche Beziehungen mit indischen Metropolen.
Für die Zukunft zeichnet sich ein positiver Trend ab. Indien entwickelt sich stetig weiter und verbessert seine Infrastruktur. Deutsche, österreichische und schweizerische Auswanderer können von den wachsenden Möglichkeiten profitieren, sollten aber kulturelle Unterschiede respektieren und sich gründlich vorbereiten.