Korruption in Luxemburg

Was Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wirklich wissen müssen

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Luxemburg gilt als attraktives Ziel für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern. Mit seiner zentralen Lage in Europa, mehrsprachigen Bevölkerung und starken Wirtschaft bietet das Großherzogtum zahlreiche Vorteile für Neubürger.

Im Gegensatz zu manchen Vorurteilen zählt Luxemburg zu den Ländern mit sehr geringer Korruption und belegt regelmäßig Spitzenplätze in internationalen Transparenz-Rankings. Für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bedeutet dies ein Umfeld mit klaren Regeln und Verwaltungsprozessen, die dem gewohnten Standard entsprechen oder diesen sogar übertreffen.

Die luxemburgische Regierung legt großen Wert auf Transparenz und ethische Geschäftspraktiken. Dies schafft für Neuankömmlinge Rechtssicherheit bei der Unternehmensgründung, Arbeitssuche oder dem Erwerb von Immobilien – wichtige Faktoren, die den Auswanderungsprozess erleichtern und das neue Leben im Großherzogtum positiv beeinflussen können.

Verständnis der Korruption in Luxemburg

Luxemburg nimmt im europäischen Vergleich eine bemerkenswerte Position bei der Korruptionsbekämpfung ein. Die kleine Nation hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte im Kampf gegen Korruption erzielt.

Definition und Rechtsrahmen

Korruption wird in Luxemburg als Missbrauch anvertrauter Macht zum privaten Vorteil definiert. Das luxemburgische Strafgesetzbuch umfasst verschiedene Artikel, die korrupte Praktiken unter Strafe stellen, darunter Bestechung, Vorteilsannahme und Amtsmissbrauch.

Der Rechtsrahmen steht im Einklang mit europäischen und internationalen Standards. Luxemburg hat die UN-Konvention gegen Korruption sowie die Anti-Korruptionskonventionen des Europarats ratifiziert.

Im öffentlichen Sektor gelten strenge Transparenzvorschriften. Diese Regeln sollen sicherstellen, dass Amtsträger ihre Positionen nicht zum persönlichen Vorteil nutzen.

Aktuelle Lage und Statistiken

Luxemburg schneidet in internationalen Korruptionsrankings überdurchschnittlich gut ab. Im Corruption Perceptions Index (CPI) 2024 von Transparency International erreichte das Land einen beachtlichen Indexwert von 81 Punkten und belegte damit Platz 5 von 180 untersuchten Staaten.

Im Vergleich zu seinen Nachbarländern wie Frankreich steht Luxemburg deutlich besser da, wie eine Untersuchung der EU-Kommission zeigt. In den letzten Jahren hat das Großherzogtum zudem einen bemerkenswerten Sprung nach vorne gemacht.

Trotz der positiven Entwicklung existieren weiterhin Herausforderungen. Kritiker weisen auf potenzielle Schwachstellen im System hin, besonders im Finanzsektor, der für Luxemburgs Wirtschaft von zentraler Bedeutung ist.

Umzugsvorbereitungen

Die erfolgreiche Auswanderung nach Luxemburg erfordert eine sorgfältige Planung und Vorbereitung verschiedener administrativer Schritte. Eine gute Organisation der Dokumente, rechtzeitige Behördengänge und die Kenntnis über Einfuhrregeln sind entscheidend für einen reibungslosen Umzug.

Wichtige Dokumente und Verfahren

Für die Übersiedlung nach Luxemburg sind mehrere Dokumente unerlässlich. An erster Stelle steht der gültige Reisepass oder Personalausweis für EU-Bürger. Bei einem Aufenthalt von mehr als drei Monaten ist eine Aufenthaltsbescheinigung erforderlich, die beim zuständigen Gemeindeamt beantragt werden muss.

Für die Anmeldung werden folgende Unterlagen benötigt:

  • Arbeitsvertrag oder Nachweis über ausreichende finanzielle Mittel

  • Krankenversicherungsnachweis

  • Geburtsurkunde (internationale Version empfohlen)

  • Heiratsurkunde (falls zutreffend)

Alle offiziellen Dokumente sollten in beglaubigter Übersetzung vorliegen. Die luxemburgischen Behörden akzeptieren in der Regel Dokumente auf Deutsch, Französisch oder Englisch, was für deutschsprachige Auswanderer vorteilhaft ist.

Abmeldung in Heimatländer und Einreise nach Luxemburg

Die Abmeldung im Heimatland ist ein wichtiger Schritt vor der Auswanderung. In Deutschland erfolgt dies beim Einwohnermeldeamt, in Österreich beim Gemeindeamt und in der Schweiz bei der Einwohnerkontrolle der Gemeinde.

Bei der Abmeldung sollten folgende Aspekte beachtet werden:

  • Rechtzeitige Kündigung von Verträgen (Wohnung, Versicherungen, Strom)

  • Information an Finanzamt und Krankenversicherung

  • Regelung der Rentenversicherung

Die Einreise nach Luxemburg ist für EU-Bürger unkompliziert. Innerhalb von acht Tagen nach Ankunft sollte die Anmeldung bei der Gemeindeverwaltung erfolgen. Nach drei Monaten muss eine Aufenthaltserlaubnis beantragt werden, wofür eine feste Adresse in Luxemburg nachzuweisen ist.

Übersiedlung von Fahrzeugen und Führerschein

Bei der Mitnahme von Fahrzeugen nach Luxemburg müssen diese innerhalb von sechs Monaten nach Wohnsitzwechsel umgemeldet werden. Für die Ummeldung sind folgende Dokumente notwendig:

  • Fahrzeugpapiere (Zulassungsbescheinigung Teil I und II)

  • Nachweis über die Entrichtung der luxemburgischen Mehrwertsteuer

  • Versicherungsnachweis einer luxemburgischen Versicherung

  • Technische Kontrolle (ähnlich dem TÜV)

Der Führerschein aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz wird in Luxemburg anerkannt und muss nicht umgetauscht werden. Ein freiwilliger Umtausch ist jedoch möglich und bei längerem Aufenthalt empfehlenswert, um administrative Vorgänge zu vereinfachen.

Die Kfz-Steuer in Luxemburg basiert auf CO2-Emissionen, was bei der Entscheidung, welches Fahrzeug mitgenommen wird, berücksichtigt werden sollte.

Leben und Arbeiten in Luxemburg

Das Großherzogtum bietet vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten besonders in den Bereichen Finanzdienstleistungen, Industrie und neue Technologien. Für einen erfolgreichen Start im Berufsleben sind jedoch einige administrative Schritte zu beachten.

Anerkennung von Bildungsabschlüssen und Berufsqualifikationen

Für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern ist die Anerkennung von Bildungsabschlüssen ein wichtiger erster Schritt. Luxemburg erkennt viele deutsche, österreichische und schweizerische Abschlüsse an, jedoch ist eine formelle Bestätigung oft notwendig.

Der Anerkennungsprozess läuft über das luxemburgische Bildungsministerium (MENEJ). Bei reglementierten Berufen wie im Gesundheitswesen, Recht oder Lehramt sind spezifische Nachweise erforderlich.

Dokumente müssen meist in einer der Amtssprachen (Französisch, Deutsch oder Luxemburgisch) eingereicht werden. Die Bearbeitungszeit beträgt in der Regel 3-4 Monate.

Für akademische Abschlüsse ist das Verfahren der Homologation zu durchlaufen, während berufliche Qualifikationen über die Gleichwertigkeitsprüfung anerkannt werden.

Arbeitsmarkt und Jobchancen

Der luxemburgische Arbeitsmarkt zeichnet sich durch Mehrsprachigkeit und Internationalität aus. Besonders gefragt sind Fachkräfte in den Bereichen Finanzen, IT, Ingenieurwesen und im öffentlichen Dienst.

Sprachkenntnisse in mindestens zwei der drei Amtssprachen sind für die meisten Positionen unerlässlich. Französisch dominiert im Arbeitsalltag, während Deutsch und Englisch ebenfalls verbreitet sind.

Die Gehälter liegen deutlich über dem EU-Durchschnitt. Der gesetzliche Mindestlohn beträgt aktuell etwa 2.400 Euro brutto monatlich.

Die ADEM (Agence pour le développement de l'emploi) unterstützt bei der Jobsuche. Bürger aus EU-Ländern benötigen keine Arbeitserlaubnis, müssen sich jedoch bei längerem Aufenthalt registrieren lassen.

Sozialversicherungen und Arbeitnehmerrechte

Das luxemburgische Sozialversicherungssystem bietet einen umfassenden Schutz. Die Krankenversicherung (CNS) deckt etwa 80-90% der medizinischen Kosten ab.

Die Rentenversicherung (CNAP) gewährt nach 40 Beitragsjahren eine Vollrente. Das Renteneintrittsalter liegt bei 65 Jahren, kann aber unter bestimmten Bedingungen früher erfolgen.

Arbeitnehmer haben Anspruch auf:

  • Mindestens 26 Urlaubstage pro Jahr

  • Großzügige Elternzeit (bis zu 6 Monate Vollzeit)

  • Krankengeld von bis zu 78 Wochen

Der Kündigungsschutz ist stark ausgeprägt. Die Kündigungsfrist hängt von der Betriebszugehörigkeit ab und beträgt zwischen 2 und 6 Monaten.

Gewerkschaften spielen eine wichtige Rolle im luxemburgischen Arbeitsrecht. Tarifverträge und Kollektivvereinbarungen sind in vielen Branchen üblich.

Integration und gesellschaftliches Leben

Die Integration in die luxemburgische Gesellschaft erfordert Offenheit, Geduld und kulturelles Verständnis. Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern sollten sich auf eine multinationale Umgebung einstellen, in der sowohl Anpassungsfähigkeit als auch Respekt vor der lokalen Kultur geschätzt werden.

Kulturelle Anpassung

Luxemburg zeichnet sich durch eine einzigartige Mischung aus Traditionen und modernen europäischen Werten aus. Die luxemburgische Gesellschaft ist stark multikulturell geprägt, mit über 47% Ausländeranteil in der Bevölkerung. Trotz dieser Vielfalt gibt es eine ausgeprägte luxemburgische Identität, die es zu respektieren gilt.

Neuankömmlinge sollten sich Zeit nehmen, lokale Bräuche und Feiertage kennenzulernen. Der "Nationalfeiertag" am 23. Juni und die "Schueberfouer" im Spätsommer sind wichtige kulturelle Ereignisse.

Die Luxemburger schätzen Höflichkeit und Zurückhaltung. Direktheit wird oft als unhöflich empfunden, was für Deutsche manchmal eine Umstellung bedeutet. Ein respektvoller Umgang mit kulturellen Unterschieden ist entscheidend für eine erfolgreiche Integration.

Sprache und lokale Wertschätzung

In Luxemburg sind Luxemburgisch, Französisch und Deutsch Amtssprachen, wobei im Alltag meist Luxemburgisch und Französisch dominieren. Für deutschsprachige Auswanderer ist die sprachliche Umstellung weniger herausfordernd als für andere Nationalitäten.

Das Erlernen von Luxemburgisch wird von Einheimischen sehr geschätzt und öffnet viele Türen. Die Regierung bietet geförderte Sprachkurse an, die auch zur Integration beitragen. Bereits einfache Begrüßungsformeln auf Luxemburgisch zeigen Wertschätzung für die lokale Kultur.

Im beruflichen Umfeld ist Französisch oft unerlässlich, besonders im Dienstleistungssektor und in der Verwaltung. Englisch wird in internationalen Unternehmen und im Finanzsektor häufig verwendet.

Aufbau sozialer und professioneller Netzwerke

Für eine erfolgreiche Integration sind persönliche und berufliche Netzwerke unverzichtbar. Luxemburg bietet zahlreiche Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen:

  • Vereine und Clubs: Sportvereine, kulturelle Organisationen und Hobby-Gruppen sind ideale Orte für erste Kontakte

  • Internationale Netzwerke: Veranstaltungen für Expatriates erleichtern den Einstieg

  • Berufliche Verbände: Branchenspezifische Organisationen fördern professionelle Partnerschaften

Die luxemburgische Gesellschaft ist grundsätzlich offen für Neuankömmlinge, jedoch braucht es Zeit, tiefere Freundschaften aufzubauen. Geduld und kontinuierliches Engagement sind dabei wichtig.

Digitale Plattformen wie meetup.com oder spezielle Facebook-Gruppen für Auswanderer bieten zusätzliche Möglichkeiten, Gleichgesinnte zu treffen und wertvolle Tipps zur Integration zu erhalten.

Finanzielle und steuerliche Überlegungen

Luxemburg bietet ein komplexes steuerliches Umfeld, das sowohl Vorteile als auch Herausforderungen für Auswanderer bereithält. Die folgenden Informationen helfen, sich im luxemburgischen Finanzsystem zurechtzufinden und steuerliche Aspekte zu verstehen.

Steuerrecht und Doppelbesteuerungsabkommen

Das luxemburgische Steuerrecht unterscheidet sich in wesentlichen Punkten von den Regelungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Auswanderer müssen bei ihrem Umzug die steuerlichen Folgen ihres Wegzugs beachten, da unter Umständen eine sogenannte Wegzugsteuer anfallen kann.

Bei dieser werden stille Reserven aufgedeckt und besteuert. Besonders relevant ist dies für Personen mit Unternehmensanteilen oder Wertpapierbeständen.

Deutschland, Österreich und die Schweiz haben mit Luxemburg Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen. Diese regeln, in welchem Land welche Einkünfte versteuert werden müssen und verhindern eine doppelte Besteuerung.

Für Schweizer Auswanderer ist zu beachten, dass die AHV-Beiträge weiterhin geleistet werden können, um Lücken in der Rentenversicherung zu vermeiden. Dies erfolgt über die freiwillige AHV/IV.

Umgang mit dem Bankensystem in Luxemburg

Luxemburg ist als internationales Finanzzentrum bekannt und verfügt über ein hochentwickeltes Bankensystem. Für Auswanderer empfiehlt sich die frühzeitige Eröffnung eines luxemburgischen Bankkontos.

Die Banken bieten mehrsprachigen Service an, was den Einstieg erleichtert. Die meisten Kreditinstitute kommunizieren auf Deutsch, Französisch und Englisch.

Im Vergleich zu Deutschland, Österreich und der Schweiz können die Bankgebühren höher ausfallen. Gleichzeitig profitieren Kunden von einer breiten Palette an Finanzprodukten und Dienstleistungen.

Auswanderer sollten beachten, dass sie ihre Bankkonten im Heimatland gegenüber den luxemburgischen Steuerbehörden offenlegen müssen. Der automatische Informationsaustausch zwischen den Finanzbehörden ist mittlerweile Standard.

Gesundheitswesen und soziale Dienste

Das luxemburgische Gesundheitssystem genießt einen guten Ruf und bietet hohe Standards bei medizinischer Versorgung und sozialen Diensten. Auswanderer sollten sich frühzeitig mit den Besonderheiten des Systems vertraut machen.

Krankenversicherung und medizinische Versorgung

In Luxemburg ist die Krankenversicherung für alle Einwohner verpflichtend. Die Caisse Nationale de Santé (CNS) übernimmt als zentrale Krankenkasse die Verwaltung der Gesundheitsleistungen. Arbeitnehmer zahlen etwa 2,8% ihres Bruttogehalts als Beitrag, während Arbeitgeber einen ähnlichen Anteil beisteuern.

Das System erstattet in der Regel 80-90% der Kosten für ärztliche Behandlungen. Patienten zahlen zunächst selbst und reichen die Rechnungen anschließend zur Erstattung ein.

Die medizinische Infrastruktur ist modern und gut ausgebaut. Wartezeiten für Facharzttermine sind vergleichsweise kurz. Impfungen werden nach einem ähnlichen Schema wie in Deutschland angeboten und teilweise von der Krankenversicherung übernommen.

Bei der Auswahl von Ärzten besteht freie Wahl. Viele Mediziner sprechen neben Luxemburgisch und Französisch auch Deutsch oder Englisch, was die Kommunikation erleichtert.

Betreuung und Pflege

Die Pflegeversicherung (Assurance dépendance) ist Teil des Sozialversicherungssystems und wird automatisch mit der Krankenversicherung abgeschlossen. Sie deckt Pflegeleistungen für Menschen mit eingeschränkter Selbstständigkeit ab.

Die Qualität der Pflegeeinrichtungen in Luxemburg ist hoch, allerdings sind die Kosten entsprechend. Für umfassende Pflegeleistungen werden individuelle Bedarfsprüfungen durchgeführt.

Ambulante Dienste sind gut ausgebaut und ermöglichen in vielen Fällen eine Betreuung zu Hause. Die Beantragung von Pflegeleistungen erfolgt über die CNS nach ärztlicher Begutachtung.

Für Familien mit Kindern gibt es verschiedene Betreuungsangebote wie Kinderkrippen und Tagesmütter. Diese sind staatlich reguliert, jedoch ist eine frühzeitige Anmeldung wegen hoher Nachfrage empfehlenswert.

Aufenthaltsrecht und bürokratische Prozesse

Luxemburg hat klare Regelungen für den Aufenthalt und die Einwanderung, die je nach Herkunftsland und beabsichtigter Aufenthaltsdauer variieren. Die bürokratischen Abläufe sind zwar strukturiert, können aber für Neuankömmlinge komplex erscheinen.

Aufenthaltsbewilligungen und Staatsbürgerschaft

EU-Bürger aus Deutschland, Österreich und der Schweiz genießen in Luxemburg das Recht auf Freizügigkeit. Für einen Aufenthalt von mehr als drei Monaten ist eine Anmeldebescheinigung erforderlich, die bei der Gemeindeverwaltung des Wohnortes beantragt werden muss.

Der Prozess ist vergleichsweise unkompliziert und erfordert folgende Dokumente:

  • Gültiger Personalausweis oder Reisepass

  • Nachweis über ausreichende finanzielle Mittel

  • Krankenversicherungsnachweis

Nach fünf Jahren rechtmäßigem Aufenthalt kann ein Antrag auf unbefristetes Aufenthaltsrecht gestellt werden. Die luxemburgische Staatsbürgerschaft kann nach sieben Jahren Aufenthalt beantragt werden, wobei Sprachkenntnisse in Luxemburgisch nachgewiesen werden müssen.

Zollformalitäten und Einfuhrbestimmungen

Als EU-Mitgliedstaat gelten in Luxemburg die gemeinsamen europäischen Zollbestimmungen. Für Übersiedler aus Deutschland und Österreich bedeutet dies vereinfachte Zollformalitäten beim Umzug.

Wichtige Einfuhrbestimmungen:

  • Persönliche Gebrauchsgegenstände sind zollfrei

  • Für Fahrzeuge gelten besondere Regelungen zur Ummeldung

  • Alkohol und Tabakwaren unterliegen Mengenbeschränkungen

Für Schweizer Staatsbürger sind die Zollformalitäten etwas komplexer. Sie benötigen ein Inventar ihrer Umzugsgüter und müssen bei der Einfuhr bestimmter Waren zusätzliche Dokumente vorlegen. Der Umzug sollte innerhalb von 12 Monaten nach der Anmeldung in Luxemburg erfolgen, um von Zollbefreiungen zu profitieren.

Beteiligung an der lokalen Gemeinschaft

Die aktive Teilnahme am Gemeinschaftsleben in Luxemburg ist ein wesentlicher Faktor für eine erfolgreiche Integration. Auswanderer können durch verschiedene Formen des Engagements nicht nur wertvolle Kontakte knüpfen, sondern auch ein tieferes Verständnis für die luxemburgische Gesellschaft entwickeln.

Bürgerbeteiligung und politische Mitwirkung

In Luxemburg haben EU-Bürger, darunter Deutsche, Österreicher und Schweizer, nach fünfjährigem Aufenthalt das Recht, an Kommunalwahlen teilzunehmen. Dies ermöglicht eine direkte Einflussnahme auf lokale Entscheidungsprozesse und stärkt das demokratische Gefüge des Landes.

Die politische Landschaft in Luxemburg unterscheidet sich von jener des Nationalrats oder Bundesrats in den Herkunftsländern. Es empfiehlt sich, lokale politische Strukturen kennenzulernen, um wirksam partizipieren zu können.

Besonders wichtig: Trotz vorhandener Korruptionsbekämpfungsmaßnahmen sollten Auswanderer wachsam bleiben und unregelmäßige Praktiken den zuständigen Behörden melden. Die Meldestellen sind:

  • Corruption Prevention Committee

  • Finanzpolizei Luxemburg

  • Transparency International Luxemburg

Ehrenamt und gesellschaftliche Verantwortung

Das Engagement in Vereinen und gemeinnützigen Organisationen bietet eine ausgezeichnete Möglichkeit zur Integration. Luxemburg verfügt über ein vielfältiges Netzwerk an Vereinen, von Sportvereinen bis hin zu kulturellen Organisationen.

Besonders beliebt sind die sogenannten "Amicales", Freundeskreise, die oft nach Nationalitäten organisiert sind. Diese bilden eine Brücke zwischen dem Herkunftsland und der neuen Heimat.

Der luxemburgische Patriotismus zeigt sich in zahlreichen traditionellen Veranstaltungen und Festen. Eine Teilnahme an diesen Events wird geschätzt und fördert das Zugehörigkeitsgefühl.

Für deutschsprachige Auswanderer gibt es spezielle Integrationsangebote wie Sprachkurse und kulturelle Austauschprogramme. Diese werden oft von der Gemeinde oder von kulturellen Zentren organisiert und sind teilweise kostenlos zugänglich.

Zusätzliche Informationen und Ressourcen

Für Auswanderer nach Luxemburg gibt es zahlreiche Hilfsangebote und wichtige rechtliche Rahmenbedingungen, die bei der Eingewöhnung unterstützen. Die folgenden Ressourcen helfen dabei, sich mit Anti-Korruptionsmaßnahmen und relevanten Behörden vertraut zu machen.

Relevante Gesetze und Vorschriften

Luxemburg verfügt über ein umfassendes rechtliches Rahmenwerk zur Korruptionsbekämpfung. Das luxemburgische Strafgesetzbuch (Code Pénal) enthält in den Artikeln 246-252 klare Definitionen zu Bestechung und Korruption im öffentlichen Sektor.

Das Gesetz vom 13. Februar 2011 zur Verstärkung der Korruptionsbekämpfung wurde eingeführt, um internationale Standards zu erfüllen. Es erweitert die Strafbarkeit auf den privaten Sektor.

Wichtig ist auch das Anti-Geldwäschegesetz vom 12. November 2004 (mit zahlreichen Aktualisierungen), das strenge Meldepflichten für Finanzinstitute vorsieht. Die entsprechenden Gesetzestexte sind auf der Webseite legilux.lu als PDF-Dokumente verfügbar.

Die Digitalisierungsinitiative der luxemburgischen Regierung hat zudem dafür gesorgt, dass viele Verwaltungsvorgänge online abgewickelt werden können, was Transparenz fördert und Korruptionsrisiken minimiert.

Wichtige Adressen und Anlaufstellen

Corruption Prevention Committee (COPRECO) 13, rue Erasme L-1468 Luxembourg Tel.: (+352) 247-84555 E-Mail: info@copreco.lu

Finanzaufsichtsbehörde (CSSF) 283, route d'Arlon L-1150 Luxembourg Tel.: (+352) 26 25 1-1

Deutsche Botschaft Luxemburg 20-22, avenue Emile Reuter L-2420 Luxembourg Tel.: (+352) 45 34 45 1

Für Schweizer Auswanderer ist das Schweizerische Generalkonsulat in Luxemburg die erste Anlaufstelle. Österreicher können sich an die Österreichische Botschaft wenden, die regelmäßig Sprechstunden für Neuankömmlinge anbietet.

Digitale Ressourcen und Support

Die offizielle Webseite guichet.lu bietet umfassende Informationen zu administrativen Vorgängen in Luxemburg. Die Seite enthält einen SEO-optimierten Bereich speziell für Neuankömmlinge mit allen notwendigen Formularen und Verfahrenshinweisen.

Die App MyGuichet ermöglicht den direkten digitalen Zugang zu Behördendiensten, was die Transparenz erhöht und Korruptionsrisiken reduziert.

Nützliche Online-Ressourcen sind:

  • just.lu: Informationen zum Justizsystem

  • corruption.lu: Anonymes Meldeportal für Korruptionsverdachtsfälle

  • business-anti-corruption.lu: Spezialisierte Informationen für Unternehmer

Für deutschsprachige Auswanderer bietet die Facebook-Gruppe "Deutsche in Luxemburg" praktische Unterstützung und Erfahrungsaustausch. Die Digitalisierung der luxemburgischen Verwaltung erlaubt mittlerweile die meisten Behördengänge online und transparent zu erledigen.

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