Korruption in Island
Was Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wissen sollten
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Island gilt als eines der sichersten Länder der Welt mit einer äußerst niedrigen Kriminalitätsrate. Für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern bedeutet dies auch, dass Korruption im Alltag praktisch keine Rolle spielt. Im Gegensatz zu manch anderen Auswanderungszielen müssen sich Deutsche, Österreicher und Schweizer in Island keine Sorgen über Bestechungsgelder oder korrupte Beamte machen.
Die Transparenz in öffentlichen Einrichtungen und Behörden ist bemerkenswert hoch. Dies erleichtert den Auswanderungsprozess erheblich, da Verwaltungsvorgänge wie die Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung nach klaren Regeln ablaufen. Insbesondere für Personen aus dem deutschsprachigen Raum, die bereits an rechtsstaatliche Strukturen gewöhnt sind, ist der Übergang in dieser Hinsicht unkompliziert.
Die isländische Gesellschaft legt großen Wert auf Ehrlichkeit und Vertrauen in öffentlichen Angelegenheiten. Dies spiegelt sich in allen Lebensbereichen wider - vom Behördengang bis zum Arbeitsplatz. Für Auswanderer bedeutet das ein Leben ohne die Belastung durch Korruption, wie sie in manchen anderen Ländern zum Alltag gehört.
Grundlagen der Auswanderung
Die Auswanderung aus deutschsprachigen Ländern nach Island erfordert sorgfältige Planung und Kenntnis der rechtlichen Rahmenbedingungen. Der Prozess umfasst mehrere administrative Schritte, die für einen erfolgreichen Umzug unerlässlich sind.
Definition von Auswanderung
Auswanderung bezeichnet die dauerhafte oder langfristige Verlegung des Lebensmittelpunkts in ein anderes Land. Bei der Auswanderung nach Island verlassen Deutsche, Österreicher oder Schweizer ihr Heimatland, um sich dauerhaft in Island niederzulassen.
Dieser Schritt geht über einen temporären Aufenthalt hinaus und beinhaltet häufig die Aufgabe des Wohnsitzes im Herkunftsland. Die Motive für eine Auswanderung sind vielfältig: berufliche Chancen, persönliche Gründe, Partnerschaften oder der Wunsch nach Veränderung.
Für viele Auswanderer bedeutet dieser Schritt auch einen Neuanfang, wie auch Erfahrungsberichte von Auswanderern zeigen, die den Alltagstrott hinter sich lassen wollten.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Als EU-Bürger genießen Deutsche und Österreicher Freizügigkeit in Island, das zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) gehört. Schweizer Staatsbürger profitieren von ähnlichen Rechten durch bilaterale Abkommen.
Für Aufenthalte über drei Monate ist eine Anmeldung bei der isländischen Einwanderungsbehörde erforderlich. Zudem muss ein Aufenthaltsrecht nachgewiesen werden, etwa durch Arbeit, Studium oder ausreichende finanzielle Mittel.
Die Auswanderung hat auch steuerliche Auswirkungen. Die Steuerpflicht im Heimatland kann enden, wenn der Lebensmittelpunkt nachweislich nach Island verlegt wird. Hierzu sollten Auswanderer sich frühzeitig bei den zuständigen Steuerbehörden informieren.
Auswanderungsprozess
Der Auswanderungsprozess beginnt mit der Abmeldung des Wohnsitzes in Deutschland, Österreich oder der Schweiz bei den zuständigen Behörden. Dies ist ein wichtiger formaler Schritt zur Regelung administrativer Angelegenheiten.
Vor der Auswanderung sollten Interessenten die Lebenshaltungskosten in Island realistisch einschätzen. Die Wohnpreise und allgemeinen Kosten liegen deutlich über dem Niveau der deutschsprachigen Länder.
Für eine erfolgreiche Integration sind Sprachkenntnisse von Vorteil. Obwohl viele Isländer Englisch sprechen, erleichtert das Erlernen der isländischen Sprache den Alltag und die berufliche Integration erheblich.
Die deutsche Botschaft in Reykjavik bietet spezielle Informationen für Auswanderer an und kann bei spezifischen Fragen kontaktiert werden.
Kultur und Gesellschaft in Island
Die isländische Gesellschaft zeichnet sich durch hohe Transparenz und soziale Gleichheit aus. Ein tiefes Verständnis der kulturellen Besonderheiten und gesellschaftlichen Strukturen erleichtert Auswanderern die Integration erheblich.
Gesellschaftliche Normen und Werte
Islands Gesellschaft basiert auf starken egalitären Prinzipien. Hierarchien sind flach, und selbst hochrangige Persönlichkeiten werden mit Vornamen angesprochen.
Die Isländer schätzen Ehrlichkeit und Direktheit in der Kommunikation. Korruption wird gesellschaftlich stark geächtet, was sich in der niedrigen Kriminalitätsrate widerspiegelt.
Familiäre Bindungen haben einen hohen Stellenwert, wobei die Gleichstellung der Geschlechter selbstverständlich ist. Island belegt seit Jahren Spitzenplätze in internationalen Rankings zur Gleichberechtigung.
Die Natur und ihre Erhaltung sind fundamentale Werte in der isländischen Kultur. Umweltbewusstsein wird im Alltag aktiv gelebt und prägt das gesellschaftliche Zusammenleben.
Kulturelle Integration
Für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern ist die kulturelle Integration durchaus machbar. Die Isländer sind grundsätzlich offen gegenüber Einwanderern, besonders wenn diese Interesse an der Landessprache und Kultur zeigen.
Der Erwerb von Isländisch-Kenntnissen ist entscheidend für eine gelungene Integration. Obwohl viele Isländer exzellent Englisch sprechen, öffnet die Landessprache Türen zu tieferen sozialen Kontakten.
Kulturelle Veranstaltungen und Gemeinschaftsaktivitäten bieten ideale Gelegenheiten, um Kontakte zu knüpfen. Die Teilnahme an lokalen Vereinen, Sportgruppen oder Chören wird empfohlen.
Das Verständnis für die isländische Tradition des "Þetta reddast" (etwa: "Es wird sich alles regeln") hilft, die gelassene Lebenseinstellung der Isländer zu verstehen und anzunehmen.
Wirtschaftliche Aspekte
Island bietet eine robuste Wirtschaft mit hohem Lebensstandard, aber gleichzeitig auch hohen Lebenshaltungskosten. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unterscheiden sich deutlich von denen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Isländischer Arbeitsmarkt
Der isländische Arbeitsmarkt zeichnet sich durch eine niedrige Arbeitslosenquote und hohe Beschäftigungsrate aus. Fachkräfte in Bereichen wie Tourismus, IT, erneuerbare Energien und Fischerei haben gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Für Auswanderer ist wichtig zu wissen, dass bei einem Aufenthalt von mehr als sechs Monaten die Einkünfte in Island versteuert werden müssen. Die Einkommenssteuern liegen im europäischen Mittelfeld.
Sprachkenntnisse spielen eine entscheidende Rolle bei der Arbeitssuche. Englisch wird weitgehend gesprochen, aber für qualifizierte Positionen sind oft Isländischkenntnisse erforderlich.
Netzwerke und persönliche Kontakte sind beim Berufseinstieg besonders wichtig, da der Arbeitsmarkt relativ klein und überschaubar ist.
Lebensstandard und Kosten
Island rangiert in internationalen Rankings regelmäßig auf den vorderen Plätzen bezüglich Lebensqualität. Im Vergleich zu Deutschland bietet Island ein hohes Maß an Sicherheit, exzellente Gesundheitsversorgung und ein starkes Sozialsystem.
Die Lebenshaltungskosten in Island gehören allerdings zu den höchsten in Europa:
Wohnen: Miet- und Kaufpreise liegen deutlich über dem europäischen Durchschnitt
Lebensmittel: Etwa 30-40% teurer als in Deutschland
Transport: Hohe Kosten für Kraftstoff und Fahrzeuge
Freizeit: Restaurantbesuche und Kulturveranstaltungen sind kostspielig
Der durchschnittliche Monatslohn ist entsprechend höher als in Deutschland, kompensiert jedoch nicht vollständig die erhöhten Lebenshaltungskosten. Besonders Neuankömmlinge sollten mit erheblichen finanziellen Herausforderungen rechnen.
Rechtliches und Verwaltung
Die rechtlichen Aspekte einer Auswanderung nach Island sind klar strukturiert und vergleichsweise unkompliziert. EU-Bürger genießen besondere Vorteile im isländischen Einwanderungssystem, müssen jedoch bestimmte Formalitäten beachten.
Aufenthaltsgenehmigung und Visum
EU-Bürger aus Deutschland, Österreich und der Schweiz können sich ohne Registrierung bis zu drei Monate in Island aufhalten. Eine Verlängerung des Aufenthalts über diesen Zeitraum hinaus erfordert eine Anmeldung bei der isländischen Einwanderungsbehörde.
Für eine langfristige Aufenthaltsgenehmigung müssen Auswanderer ihre Absicht nachweisen, in Island zu leben und zu arbeiten. Dies beinhaltet in der Regel den Nachweis ausreichender finanzieller Mittel oder eines Arbeitsvertrags.
Die Beantragung der Aufenthaltsgenehmigung erfolgt bei der Direktion für Immigration (Útlendingastofnun). Die Bearbeitungszeit beträgt normalerweise einige Wochen, kann jedoch je nach Saison und Antragsaufkommen variieren.
Meldepflicht und Abmeldung
Bei einem Umzug nach Island ist eine Anmeldung beim nationalen Melderegister (Þjóðskrá) erforderlich. Diese Registrierung ist entscheidend für den Zugang zu staatlichen Dienstleistungen und für die Beantragung der isländischen Kennitala (Personennummer).
Vor der Auswanderung sollten Deutsche sich bei ihrer Meldebehörde abmelden und ihren Wohnsitz ins Ausland verlegen. Schweizer und Österreicher folgen ähnlichen Verfahren gemäß ihren nationalen Vorschriften.
Die Abmeldung in der Heimat ist besonders wichtig für steuerliche Aspekte. Ohne ordnungsgemäße Abmeldung kann es zu einer Doppelbesteuerung kommen, da die Steuerpflicht im Heimatland bestehen bleibt.
Zollformalitäten und Fahrzeugeinführung
Bei der Einfuhr persönlicher Gegenstände nach Island gelten spezifische Zollbestimmungen. Umzugsgut ist meist zollfrei, wenn es sich um gebrauchte Gegenstände für den persönlichen Bedarf handelt und der Umzug permanent ist.
Die Einfuhr von Fahrzeugen unterliegt besonderen Regelungen. Für die dauerhafte Einfuhr fallen Steuern und Gebühren an, deren Höhe vom Fahrzeugtyp, Alter und CO2-Ausstoß abhängt. Diese können erheblich sein und sollten vorab kalkuliert werden.
Wichtige Dokumente für die Fahrzeugeinfuhr:
Fahrzeugpapiere
Kaufvertrag/Eigentumsnachweis
Nachweis der Abmeldung im Herkunftsland
Versicherungsnachweis
Für vorübergehende Aufenthalte können Fahrzeuge bis zu 12 Monate ohne Importsteuern in Island verbleiben, danach ist eine Registrierung oder Wiederausfuhr erforderlich.
Sozialversicherung und Steuern
Beim Auswandern nach Island müssen sich Deutsche, Österreicher und Schweizer mit einem neuen Steuer- und Sozialversicherungssystem vertraut machen. Die Regelungen unterscheiden sich teilweise erheblich von denen der Heimatländer.
Sozialversicherungssystem in Island
In Island existiert ein umfassendes Sozialversicherungssystem (Almannatryggingar), das Kranken-, Renten-, Arbeitslosen- und Unfallversicherung umfasst. Alle Personen mit Wohnsitz in Island sind automatisch im staatlichen Gesundheitssystem versichert.
Die Krankenversicherung deckt einen Großteil der medizinischen Versorgung ab, wobei für bestimmte Leistungen Zuzahlungen notwendig sind. Für EU/EWR-Bürger gilt die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) für vorübergehende Aufenthalte.
Bei dauerhaftem Aufenthalt muss man sich im isländischen System registrieren lassen. Die Beiträge werden hauptsächlich über Steuern und Arbeitgeberabgaben finanziert.
Für Schweizer Rückwanderer ist zu beachten: Nach der Wohnsitznahme in der Schweiz unterliegen sie wieder der schweizerischen Versicherungspflicht.
Steuersystem und Doppelbesteuerungsabkommen
Wer länger als sechs Monate in Island lebt, muss dort seine Einkünfte versteuern. Das isländische Steuersystem kennt progressive Einkommenssteuersätze auf nationaler Ebene sowie kommunale Steuern.
Die Einkommensteuer liegt zwischen 31,45% und 46,25%, abhängig vom Einkommen. Die Gemeindesteuern betragen je nach Wohnort zwischen 12,44% und 14,52%.
Island hat mit Deutschland, Österreich und der Schweiz Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) geschlossen. Diese verhindern, dass Einkommen in beiden Ländern besteuert wird.
Für Auswanderer ist wichtig: Die beschränkte Steuerpflicht im Heimatland kann für bestimmte Einkommensarten fortbestehen. Relevante Einkünfte müssen in beiden Ländern deklariert werden, wobei das DBA die Vermeidung der Doppelbesteuerung regelt.
Die Kapitalertragssteuer beträgt in Island 22% und wird auf Zinsen, Dividenden und Kapitalgewinne erhoben.
Gesundheitssystem
Das isländische Gesundheitssystem zeichnet sich durch eine hochwertige Versorgung und universelle Abdeckung aus. Auswanderer sollten sich frühzeitig mit den Versicherungsanforderungen und dem Zugang zu medizinischen Leistungen vertraut machen.
Gesundheitsversorgung und Krankenversicherung
Island verfügt über ein öffentliches Gesundheitssystem mit hohem Standard. Die medizinische Infrastruktur ist modern und bietet eine umfassende Versorgung, besonders in Reykjavík und größeren Städten.
Für Auswanderer aus EU-Ländern wie Deutschland und Österreich ist die Anmeldung bei der isländischen Krankenversicherung relativ unkompliziert. Sie benötigen einen Vordruck E 104 ihrer bisherigen Krankenkasse, der der isländischen Behörde vorgelegt wird.
Schweizer Staatsbürger können sich an die Auslandschweizer-Organisation (ASO) wenden, die bei Fragen zur Gesundheitsversorgung unterstützt. Die Organisation vertritt die Interessen der Auslandschweizer und bietet praktische Hilfestellungen.
Privatversicherte sollten vorab klären, ob ihre Versicherung in Island anerkannt wird. Oftmals ist eine zusätzliche private Absicherung notwendig.
Die Wartezeiten für Fachärzte können in Island länger sein als in den deutschsprachigen Ländern. Es empfiehlt sich, bei chronischen Erkrankungen frühzeitig einen lokalen Arzt zu konsultieren.
Korruption und Transparenz
Island genießt international einen ausgezeichneten Ruf hinsichtlich seiner Transparenz und niedrigen Korruptionsraten. Für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern bietet dies ein vertrautes Umfeld mit hohen rechtsstaatlichen Standards.
Rechtsstaatlichkeit und Korruptionswahrnehmung
Im Korruptionswahrnehmungs-Index von Transparency International belegt Island regelmäßig Spitzenplätze. 2013 erreichte das Land den zwölften Rang unter den Ländern mit der niedrigsten Korruption weltweit. Diese Position ist vergleichbar mit Deutschland, was deutschsprachigen Auswanderern einen ähnlichen Rechtsrahmen bietet.
Die isländische Gesellschaft legt großen Wert auf Transparenz in Verwaltung und Wirtschaft. Öffentliche Ausschreibungen und Vergabeverfahren folgen strengen Richtlinien, die Bestechung und Vetternwirtschaft erschweren.
Die geringe Bevölkerungszahl von etwa 300.000 Einwohnern sorgt für eine hohe soziale Kontrolle. Korruptionsfälle werden schnell bekannt und von der Öffentlichkeit kritisch beobachtet.
Umgang mit Korruption
Die Aufdeckung der Panama Papers 2016 erschütterte Island besonders stark. Mit rund 600 isländischen Namen in den Dokumenten wurde deutlich, dass auch hier Verbesserungsbedarf besteht. Der damalige Premierminister musste aufgrund seiner Verwicklungen zurücktreten.
Dieser Fall zeigt die typische Reaktion Islands auf Korruptionsskandale: schnelle Konsequenzen und transparente Aufarbeitung. Die Bevölkerung reagiert empfindlich auf Verstöße gegen ethische Standards im öffentlichen Leben.
Auswanderer sollten beachten, dass in Island hohe Erwartungen an integres Verhalten bestehen. Geschäftliche Praktiken, die in manchen Ländern als Grauzone gelten, können hier bereits als korrupt angesehen werden.
Behördengänge verlaufen in der Regel transparent und ohne versteckte Kosten. Unternehmer profitieren von klaren Regeln und einem fairen Wettbewerbsumfeld.
Natur und Klima
Island besticht durch seine einzigartige Landschaft und dramatische Naturphänomene. Das Klima wird stark vom Golfstrom beeinflusst, was trotz der nördlichen Lage für verhältnismäßig milde Temperaturen sorgt.
Umweltbewusstsein
Island gilt als Vorreiter in Sachen Umweltschutz und nachhaltige Energiegewinnung. Fast 100% der Elektrizität wird aus erneuerbaren Quellen gewonnen, hauptsächlich aus Geothermie und Wasserkraft.
Die unberührte Natur steht unter strengem Schutz, was für Auswanderer bedeutet, dass Umweltvorschriften sehr ernst genommen werden. Müllentsorgung und Recycling folgen strengen Regelungen, die eingehalten werden müssen.
Trotz des umweltbewussten Images kämpft Island mit dem wachsenden Tourismus und dessen Auswirkungen auf die empfindlichen Ökosysteme. In einigen Regionen wurden bereits Besucherbeschränkungen eingeführt.
Für Neuankömmlinge ist es wichtig, sich mit den lokalen Umweltschutzgesetzen vertraut zu machen. Die Isländer haben ein starkes Bewusstsein für ihre natürlichen Ressourcen und erwarten dies auch von Zuwanderern.
Spezifische Informationen für Staatsangehörige
Staatsangehörige aus deutschsprachigen Ländern genießen in Island besondere Rechte durch EU/EFTA-Abkommen, erfahren aber unterschiedliche Regelungen bezüglich Rentenansprüchen und administrativen Anforderungen.
Deutsche in Island
Deutsche Staatsangehörige können sich als EU-Bürger problemlos in Island niederlassen. Für die ersten drei Monate ist keine Registrierung erforderlich, danach müssen sie sich bei der isländischen Einwanderungsbehörde anmelden.
Bei längerfristigem Aufenthalt ist eine Kennnummer (kennitala) unerlässlich, die für fast alle behördlichen und geschäftlichen Vorgänge benötigt wird. Diese Nummer erhält man beim Þjóðskrá (Nationalregister).
Bezüglich der Deutschen Rentenversicherung bleiben Ansprüche bestehen. Es existiert ein Sozialversicherungsabkommen zwischen Deutschland und Island, das die Anrechnung von Versicherungszeiten regelt.
Die Korruptionswahrnehmung in Island unterscheidet sich deutlich von Deutschland. Island belegt regelmäßig Spitzenplätze in Transparenz-Rankings, was für deutsche Auswanderer eine Umstellung bedeuten kann.
Österreicher in Island
Österreichische Staatsangehörige genießen durch das EWR-Abkommen ähnliche Rechte wie EU-Bürger. Sie können ohne spezielle Genehmigung in Island leben und arbeiten.
Nach drei Monaten ist eine Registrierung beim Þjóðskrá erforderlich. Für die Beantragung benötigen Österreicher folgende Dokumente:
Gültiger Reisepass
Arbeitsvertrag oder Nachweis ausreichender finanzieller Mittel
Krankenversicherungsnachweis
Die österreichische Rentenversicherung bleibt für Auswanderer relevant. Durch bilaterale Abkommen werden Versicherungszeiten in Island für die österreichische Rente angerechnet.
In Korruptionsfragen erleben Österreicher in Island ein ähnlich transparentes System wie in der Heimat, wobei Island in internationalen Rankings oft noch besser abschneidet.
Schweizer in Island
Schweizer Staatsangehörige profitieren vom EFTA-Abkommen und können sich relativ unkompliziert in Island niederlassen. Wie andere ausländische Staatsbürger müssen sie sich nach dreimonatigem Aufenthalt registrieren lassen.
Für die Anmeldung sind folgende Unterlagen notwendig:
Identitätsnachweis (Pass)
Nachweise über finanzielle Absicherung
Wohnsitzbescheinigung
Die schweizerische Altersvorsorge bleibt für Auswanderer bestehen. Es empfiehlt sich, vor der Auswanderung die individuellen Rentenansprüche mit der zuständigen AHV-Ausgleichskasse zu klären.
Schweizer Staatsangehörige werden die geringe Korruption in Island zu schätzen wissen, da beide Länder zu den transparentesten weltweit zählen. Der offene Umgang mit Behörden und die klaren Strukturen ähneln dem schweizerischen System.
Leben im Ruhestand
Island bietet Rentnern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz eine hohe Lebensqualität in unberührter Natur, jedoch mit spezifischen Anforderungen an die finanzielle Vorsorge.
Rentenvorsorge und Lebensqualität
Wer seinen Ruhestand in Island verbringen möchte, kann weiterhin seine volle Rente aus Deutschland beziehen. Laut der Deutschen Rentenversicherung erhalten Personen, die dauerhaft nach Island ziehen, ihre vollständige Rentenzahlung ohne Abzüge. Dies gilt ebenso für Rentner aus der Schweiz und Österreich.
Die finanzielle Planung ist besonders wichtig, da die Lebenshaltungskosten in Island vergleichsweise hoch sind. Wer länger als sechs Monate auf der Insel lebt, muss seine Einkünfte in Island versteuern.
Die isländische Gesundheitsversorgung ist erstklassig, jedoch sollten Auswanderer im Ruhestand vorab die Krankenversicherungssituation klären. Ein umfassender Versicherungsschutz ist empfehlenswert.
Die Lebensqualität für Senioren ist in Island sehr hoch. Die reine Luft, Thermalquellen und eine geringe Kriminalitätsrate machen das Land attraktiv für den Lebensabend.