Immobilie kaufen in Nordkorea als Ausländer
Leitfaden für internationale Investoren
Immobilienerwerb im Ausland > Nordkorea
Nordkorea bleibt wirtschaftlich weitgehend isoliert, doch in den letzten Jahren gibt es Anzeichen für begrenzte Öffnungen im Immobilien‑ und Infrastruktursektor. Besonders für ausländische Investoren, die langfristig denken, kann das Land ein potenzieller Zukunftsmarkt sein – vorausgesetzt, man versteht die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen.
Das Interesse an der Möglichkeit, eine Immobilie in Nordkorea zu kaufen, wächst vor allem unter Investoren aus China und Russland, die bereits Handelsbeziehungen mit dem Land pflegen. Für westliche Anleger ist der Zugang jedoch weiterhin stark eingeschränkt.
Darf man in Nordkorea als Ausländer kaufen?
Der wichtigste Punkt vorweg: Ausländer dürfen in Nordkorea keine Immobilien im herkömmlichen Sinne kaufen.
Das nordkoreanische Recht erlaubt keinen privaten Grundbesitz – weder für Einheimische noch für Ausländer. Alle Grundstücke gehören dem Staat.
Was ist dennoch möglich?
Langfristige Nutzungsverträge: In Sonderwirtschaftszonen (z. B. Rason Economic and Trade Zone) können ausländische Unternehmen oder Einzelpersonen langfristige Pachtverträge (bis zu 50 Jahre) abschließen.
Joint Ventures: In Zusammenarbeit mit nordkoreanischen Partnern sind Investitionen in Bau‑ und Entwicklungsprojekte möglich.
Beteiligungen über ausländische Firmen: Einige Investoren nutzen ausländische Holdingstrukturen, um indirekt in nordkoreanische Projekte zu investieren.
Wie du in Nordkorea investieren kannst
Recherchiere die geltenden Gesetze
Informiere dich über aktuelle Bestimmungen im Foreign Investment Law of the DPRK und die Regeln der jeweiligen Sonderwirtschaftszone.
Suche lokale Partner
Ein nordkoreanischer Geschäftspartner oder ein staatlich genehmigtes Joint Venture ist in der Regel Voraussetzung für jede Form von Investition.
Beantrage Genehmigungen
Alle Investitionen müssen vom Ministry of External Economic Relations genehmigt werden. Ohne offizielle Zustimmung ist kein Projekt rechtlich abgesichert.
Kläre steuerliche und diplomatische Aspekte
Da Nordkorea keine Doppelbesteuerungsabkommen mit westlichen Staaten hat, sollte eine steuerliche Beratung im Heimatland erfolgen.
Kosten, Chancen und Risiken
Faktor
Startkosten
Renditechancen
Risiken
Verfügbarkeit
Beschreibung
Hohe Anfangsinvestitionen durch staatliche Gebühren und Genehmigungen
Potenziell hoch bei wirtschaftlicher Öffnung, aktuell jedoch spekulativ
Politische Instabilität, Sanktionen, eingeschränkte Kapitalrückführung
Nur in Sonderzonen oder staatlich genehmigten Projekten
Häufige Fehler internationaler Investoren
Fehlende rechtliche Absicherung: Ohne Genehmigung sind Verträge nicht durchsetzbar.
Unrealistische Renditeerwartungen: Der Markt ist kaum transparent.
Mangelnde Kenntnis der Sanktionen: Viele westliche Banken verweigern Transaktionen mit Nordkorea.
Fehlende lokale Expertise: Ohne kulturelles Verständnis scheitern viele Projekte frühzeitig.
Expertentipps für Investoren
Fokus auf Infrastrukturprojekte: Straßen‑, Energie‑ und Tourismusprojekte bieten langfristig die besten Chancen.
Langfristig denken: Nordkorea ist kein Markt für kurzfristige Gewinne.
Rechtliche Beratung: Arbeite mit Kanzleien zusammen, die Erfahrung mit nordkoreanischem Investitionsrecht haben.
Netzwerke nutzen: Kontakte über China oder Russland können Türen öffnen.
Immobilienverwaltung für Ausländer
Da du keine Immobilie direkt besitzen kannst, ist Property Management nur über staatlich genehmigte Verträge möglich.
Verwaltungsfirmen in Sonderwirtschaftszonen übernehmen:
Instandhaltung und Vermietung
Vertragsmanagement
Steuerliche Abwicklung
Tipp: Siehe auch unseren Beitrag [„Investieren in Asien – Chancen und Risiken für Ausländer“], um regionale Vergleiche zu ziehen.
Fazit
Ein direkter Immobilienkauf in Nordkorea als Ausländer ist derzeit nicht möglich. Dennoch können erfahrene Investoren über Sonderzonen, Joint Ventures oder langfristige Pachtverträge indirekt am Markt teilhaben.
Wer bereit ist, Risiken zu akzeptieren und langfristig zu planen, kann sich frühzeitig in einem Markt positionieren, der sich in Zukunft möglicherweise öffnet.