Die nächste OECD-Bombe: Dein Haus im Ausland wird jetzt gemeldet (Das Ende des Plan B?)

Gerade erst steht der Krypto‑Datenaustausch (DAC8 / CARF) in den Startlöchern, da kommt schon der nächste Schlag:
Die OECD hat im Oktober 2025 ein neues globales System zur automatischen Meldung von Immobilienbesitz vorgestellt.

Was das heißt?
Wenn Du eine Immobilie im Ausland hast – egal ob in Dubai, Spanien oder Thailand – wird diese Information künftig automatisch an Dein Finanzamt weitergegeben.

In diesem Artikel erfährst Du:

  • Wie dieses neue System funktioniert,

  • welche Länder mitmachen,

  • warum das für viele ein Problem ist,

  • und wie Du Dich rechtzeitig vorbereiten kannst.

Ein kurzer Rückblick: OECD CRS, DAC8 und Co.

Seit 2016 gibt es den OECD CRS (Common Reporting Standard).
Über 120 Länder tauschen seitdem Bankdaten aus – Kontostände, Zinsen, Erträge.

Wenn Du also z. B. in Deutschland steuerpflichtig bist, aber ein Konto in der Schweiz, England oder Dubai hast, werden diese Daten automatisch an das deutsche Finanzamt übermittelt.

Das Ziel laut OECD: Bekämpfung von Steuerhinterziehung und Geldwäsche.
In Wirklichkeit aber geht es um etwas anderes – um Kontrolle über Dein Vermögen.

Der nächste Schritt: DAC8 / Crypto Asset Reporting Framework

Ab 2026 / 2027 startet der nächste große Austausch: das Crypto Asset Reporting Framework (CARF), in der EU bekannt als DAC8.

Damit werden künftig alle Kryptotransaktionen, die Du über Börsen oder Dienstleister abwickelst, automatisch an Dein Finanzamt gemeldet.

Anders als beim Bank‑CRS geht es hier nicht nur um jährliche Salden – sondern um jede einzelne Transaktion.
Erster Datenaustausch: 2027 (mit Daten aus 2027).

Fast 100 Länder machen mit – diesmal auch die USA, die bisher beim CRS außen vor waren.

Jetzt neu: Der Immobilien‑Datenaustausch

Kaum ist DAC8 beschlossen, startet die OECD das nächste Projekt:
Ein automatischer Informationsaustausch über Immobilienbesitz.

Das offizielle Dokument trägt den Titel:

“Framework for the automatic exchange of readily available information on immovable property for tax purposes”
OECD Report – Oktober 2025, Südafrika

Dieses Framework wurde im Rahmen der G20‑Präsidentschaft Brasiliens 2024 beschlossen und ist nun – Ende 2025 – fertig definiert.

Was genau wird gemeldet?

Wenn Du künftig eine Immobilie im Ausland besitzt, werden folgende Daten automatisch übermittelt:

  • Adresse und Standort der Immobilie

  • Kaufdatum und Kaufpreis

  • Verkauf (falls erfolgt) und erzielter Preis

  • Eigentümerdaten (wirtschaftlich Berechtigter)

Das heißt konkret:
Kaufst Du z. B. eine Wohnung in Dubai, wird Dein Finanzamt in Deutschland automatisch informiert – selbst wenn Du dort keine Mieteinnahmen erzielst.Warum das problematisch ist

Viele Menschen kaufen Immobilien im Ausland nicht, um Steuern zu umgehen, sondern um sich einen Plan B zu schaffen:

  • Ein Rückzugsort, falls es im Heimatland politisch oder wirtschaftlich bergab geht.

  • Eine Lebensversicherung gegen Vermögensabgaben, Enteignung oder Zwangsmaßnahmen.

Wenn aber künftig jede Immobilie weltweit gemeldet wird, ist dieser Schutz dahin.

Dein Finanzamt weiß dann nicht nur, was Du verdienst,
sondern auch, wo Du wohnst, was Du besitzt und was es wert ist.

Der größere Zusammenhang: Die globale Vermögenssteuer

Der französische Ökonom Gabriel Zucman (oft „Professor Zuckman“ genannt) fordert seit Jahren eine globale Vermögenssteuer.

Sein Argument: Nur durch internationalen Datenaustausch könne man feststellen, wer wie viel besitzt – und das dann gleichmäßig besteuern.

Die OECD‑Rahmenwerke (CRS, DAC8, Immobilien‑Framework) liefern dafür die perfekte technische Grundlage.

Mit anderen Worten:

Der Datenaustausch ist die Vorstufe zum globalen Vermögensregister.

Und die USA?

Interessanterweise machen die USA beim Immobilien‑Framework wohl nicht mit, da sie ihren eigenen Standard (FATCA) nutzen.

Das könnte bedeuten:

  • Immobilien in den USA bleiben vorerst außerhalb des OECD‑Austauschs.

  • Für viele Investoren könnte das die letzte verbleibende Lücke im globalen Meldesystem sein.

Was Du jetzt tun kannst

Wenn Du Immobilien oder Vermögen im Ausland hast, solltest Du jetzt handeln – nicht erst, wenn der Austausch aktiv ist.

  1. Transparenz schaffen:
    Melde alle relevanten Einkünfte korrekt – so bist Du rechtlich auf der sicheren Seite.

  2. Strukturen prüfen:
    Überlege, ob Du Immobilien über Gesellschaften, Trusts oder Stiftungen hältst – aber beachte: Auch diese werden zunehmend erfasst.

  3. Juristische Beratung:
    Lass Dich von einem internationalen Steuer‑ oder Vermögensexperten beraten, der die neuen OECD‑Regeln kennt.

  4. Plan B sichern:
    Wenn Du Deinen Wohnsitz oder steuerlichen Status diversifizieren willst, tu es vor 2027 – danach wird es deutlich schwieriger.

Fazit

Was als Kampf gegen Geldwäsche begann, entwickelt sich zum umfassenden globalen Kontrollsystem.
Bankkonten, Krypto, Immobilien – bald weiß der Staat über jedes Deiner Assets Bescheid.

Offiziell geht es um Transparenz.
In Wahrheit geht es um Macht und Zugriff.

„Wer alle Daten hat, braucht keine Enteignung – er kann einfach abbuchen.“

Wenn Du Dein Vermögen schützen willst, musst Du jetzt aktiv werden – bevor die OECD‑Netze vollständig gespannt sind.

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