Haustiere nach Paraguay mitnehmen
Einreisebestimmungen für Deutsche, Österreicher und Schweizer
Haustiere ins Ausland mitnehmen > Südamerika > Paraguay
Paraguay lockt viele Deutsche, Österreicher und Schweizer als neues Zuhause. Doch was passiert mit den geliebten Haustieren?
Die gute Nachricht ist, dass Hunde, Katzen und andere Tiere grundsätzlich mit nach Südamerika gebracht werden können.
Der Prozess erfordert jedoch sorgfältige Planung und kann mehrere Monate dauern. Von Gesundheitszeugnissen über Impfungen bis hin zur Mikrochip-Kennzeichnung müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt werden.
Auch der Transport selbst stellt besondere Anforderungen an Tierhalter. Wer seine vierbeinigen Familienmitglieder mitnehmen möchte, sollte sich rechtzeitig über die aktuellen Bestimmungen informieren.
Warum auswandern mit Haustieren nach Paraguay?
Paraguay bietet Haustierbesitzern günstige Lebenskosten, wenig Bürokratie und ein warmes Klima das ganze Jahr über. Die entspannte Kultur und große Grundstücke schaffen ideale Bedingungen für Mensch und Tier.
Vorteile für Haustierbesitzer
Die Lebenskosten in Paraguay sind deutlich niedriger als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Tierarztkosten liegen oft bei nur einem Viertel der europäischen Preise.
Tierfutter und Zubehör kosten weniger. Hochwertige Marken sind verfügbar, aber auch lokale Alternativen bieten gute Qualität zu günstigen Preisen.
Große Grundstücke sind erschwinglich. Viele Auswanderer können sich erstmals ein Haus mit eigenem Garten leisten.
Hunde haben mehr Platz zum Laufen und Spielen. Die Bürokratie für Haustiere ist überschaubar.
Nach der Einreise gibt es wenige weitere Vorschriften oder Meldepflichten. Ganzjährig warmes Wetter bedeutet mehr Zeit im Freien.
Haustierfreundlichkeit in Paraguay
Die paraguayische Kultur ist traditionell tierfreundlich. Hunde und Katzen werden als Teil der Familie betrachtet.
Nachbarn zeigen meist Verständnis für Haustiere. Tierärzte sind gut ausgebildet.
In größeren Städten wie Asunción gibt es moderne Praxen mit europäischem Standard. Notfallversorgung ist verfügbar.
Wenige Einschränkungen für Haustiere existieren. Leinenpflicht ist selten, und viele Geschäfte erlauben gut erzogene Hunde.
Parks und öffentliche Plätze sind meist zugänglich. Tierschutzvereine und Hundeschulen gibt es in den meisten Regionen.
Die deutsche Auswanderergemeinschaft tauscht Erfahrungen über Tierhaltung aus.
Lebensqualität mit Tieren
Das subtropische Klima eignet sich für die meisten Haustiere. Temperaturen zwischen 20-30°C sind ideal für Aktivitäten im Freien.
Extreme Kälte oder Hitze sind selten. Stress durch Großstadtleben entfällt.
Verkehrslärm und Luftverschmutzung sind deutlich geringer als in europäischen Städten. Mehr Zeit mit den Tieren wird möglich.
Viele Auswanderer arbeiten weniger oder von zu Hause. Die entspannte Lebensweise überträgt sich auf die Haustiere.
Sicherheitsrisiken für Tiere sind überschaubar. Wildtiere stellen nur in abgelegenen Gebieten ein Problem dar.
Diebstahl von Haustieren kommt vor, ist aber nicht häufig. Die Gemeinschaft unter Auswanderern ist stark.
Nachbarn helfen bei Tierpflege während Reisen oder Krankheit.
Voraussetzungen für die Ausreise mit Haustieren
Die Ausreise mit Haustieren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nach Paraguay erfordert spezifische Genehmigungen und Dokumente. Jedes Land hat eigene gesetzliche Bestimmungen, die Tierbesitzer vor der Ausreise erfüllen müssen.
Gesetzliche Bestimmungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Deutschland verlangt für die Ausreise mit Haustieren einen gültigen EU-Heimtierausweis. Das Tier muss mit einem Mikrochip gekennzeichnet sein.
Eine gültige Tollwutimpfung ist mindestens 21 Tage vor der Ausreise erforderlich. Die zuständigen Veterinärämter stellen die notwendigen Gesundheitszeugnisse aus.
Tierbesitzer müssen nachweisen, dass das Tier gesund ist und alle Impfungen erhalten hat. Österreich folgt den gleichen EU-Bestimmungen wie Deutschland.
Der EU-Heimtierausweis und die Mikrochip-Kennzeichnung sind Pflicht. Die Tollwutimpfung muss gültig und dokumentiert sein.
Die Schweiz hat als Nicht-EU-Land eigene Regelungen. Schweizer Tierbesitzer benötigen ein nationales Gesundheitszeugnis.
Die Mikrochip-Kennzeichnung und Tollwutimpfung sind ebenfalls vorgeschrieben.
Ausreisegenehmigungen und Dokumente
Tierbesitzer müssen verschiedene Dokumente für die Ausreise vorbereiten. Das Gesundheitszeugnis vom Tierarzt bestätigt den Gesundheitszustand des Tieres.
Dieses Dokument darf nicht älter als 10 Tage sein. Die Tollwutimpfbescheinigung muss eine gültige Impfung nachweisen.
Der Impfschutz muss mindestens 21 Tage alt sein. Bei Welpen unter 12 Wochen gelten besondere Regelungen.
Wichtige Dokumente:
EU-Heimtierausweis oder nationales Gesundheitszeugnis
Tollwutimpfbescheinigung
Mikrochip-Nachweis
Weitere Impfnachweise (je nach Tierart)
Transportgenehmigung für die Airline
Unterschiede zwischen den Herkunftsländern
Deutschland und Österreich nutzen das EU-System für Heimtiere. Der EU-Heimtierausweis wird von allen EU-Ländern anerkannt.
Die Verfahren sind standardisiert und meist schneller abzuwickeln. Die Schweiz erfordert zusätzliche Schritte.
Tierbesitzer müssen das Gesundheitszeugnis bei der paraguayischen Botschaft beglaubigen lassen. Dieser Prozess dauert oft länger als in EU-Ländern.
Österreich hat strengere Kontrollen bei bestimmten Hunderassen. Listenhunde benötigen zusätzliche Genehmigungen.
Deutschland und die Schweiz haben weniger Beschränkungen bei Hunderassen. Die Bearbeitungszeiten variieren zwischen den Ländern.
In Deutschland dauert die Ausstellung der Dokumente 5-10 Werktage. Österreich benötigt ähnliche Zeiträume.
Die Schweiz kann bis zu 3 Wochen für alle Genehmigungen brauchen.
Einreisebestimmungen für Haustiere in Paraguay
Paraguay erlaubt die Einreise mit Haustieren ohne Quarantänepflicht. Tierbesitzer müssen jedoch spezielle Impfungen, gültige Gesundheitszeugnisse und offizielle Beglaubigungen vorweisen.
Erforderliche Impfungen
Die Tollwutimpfung ist für Hunde und Katzen zwingend erforderlich. Das internationale Tollwutimpfzertifikat muss von der paraguayischen Botschaft beglaubigt werden.
Die Impfung muss mindestens 21 Tage vor der Einreise erfolgt sein. Sie darf jedoch nicht älter als ein Jahr sein.
Weitere Standardimpfungen sind empfohlen, aber nicht gesetzlich vorgeschrieben. Dazu gehören:
Hunde: Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Parainfluenza
Katzen: Katzenschnupfen, Katzenseuche
Tierbesitzer sollten alle Impfungen im internationalen Impfpass dokumentieren lassen. Der behandelnde Tierarzt muss die Impfungen mit Datum und Stempel bestätigen.
Gesundheitszeugnisse und Atteste
Ein amtliches Gesundheitszeugnis ist für alle Haustiere Pflicht. Dieses Zeugnis darf nicht älter als 10 Tage sein.
Das Gesundheitszeugnis muss folgende Punkte bestätigen:
Allgemeine Gesundheit des Tieres
Keine ansteckenden Krankheiten
Vollständige Impfhistorie
Mikrochip-Kennzeichnung
Die paraguayische Botschaft muss das Gesundheitszeugnis beglaubigen. Deutsche Veterinärämter sind oft unsicher über die korrekten Formulare.
Tierbesitzer sollten sich mindestens vier Wochen vor der Ausreise bei der Botschaft informieren. Alle Dokumente müssen ins Spanische übersetzt werden.
Zulässige Tierarten
Paraguay erlaubt die Einreise mit Hunden und Katzen ohne besondere Beschränkungen. Diese Tiere gelten als Haustiere und unterliegen den Standardbestimmungen.
Vögel dürfen ebenfalls einreisen, benötigen jedoch zusätzliche Genehmigungen. Vogelbesitzer müssen sich direkt bei der paraguayischen Botschaft über spezielle Anforderungen informieren.
Andere Haustiere wie Kaninchen oder Meerschweinchen sind möglich. Die Bestimmungen variieren je nach Tierart.
Exotische Tiere oder geschützte Arten benötigen spezielle Einfuhrgenehmigungen. Das paraguayische Umweltministerium muss diese Genehmigungen vorab erteilen.
Transportmöglichkeiten für Haustiere
Der Transport von Haustieren nach Paraguay erfolgt ausschließlich per Flugzeug. Die meisten Fluggesellschaften bieten verschiedene Transportoptionen an, die je nach Größe und Gewicht des Tieres variieren.
Flugreisen mit Haustieren
Transportarten im Flugzeug:
Handgepäck (nur sehr kleine Tiere bis 8 kg)
Aufgegebenes Gepäck (mittlere Tiere bis 32 kg)
Luftfracht (große Tiere über 32 kg)
Die meisten Hunde und Katzen reisen als Luftfracht. Diese Option ist am sichersten für größere Tiere.
Der Frachtraum ist klimatisiert und druckreguliert.
Wichtige Fluggesellschaften: Lufthansa, Swiss International Air Lines und Austrian Airlines bieten Tiertransporte nach Südamerika an. KLM und Air France fliegen ebenfalls nach Paraguay mit Zwischenstopps.
Direktflüge nach Paraguay gibt es nicht. Mindestens ein Umstieg ist erforderlich.
Häufige Zwischenstopps erfolgen in Amsterdam, Frankfurt oder Madrid.
Vorbereitung auf den Transport
Transportbox-Anforderungen: Die IATA-Richtlinien schreiben spezielle Transportboxen vor. Das Tier muss stehen, sich drehen und liegen können.
Die Box benötigt Belüftung auf drei Seiten. Sie muss aus festem Material bestehen.
Metallschrauben sind Pflicht. Räder müssen entfernt oder blockiert werden.
Gewöhnung an die Box: Haustiere sollten sich mindestens zwei Wochen vor dem Flug an die Transportbox gewöhnen. Fütterung in der Box hilft bei der Eingewöhnung.
Vor dem Flug: 12 Stunden vor Abflug sollten Tiere nicht mehr gefüttert werden. Wasser bleibt bis 4 Stunden vor Abflug verfügbar.
Beruhigungsmittel sind meist nicht erlaubt.
Kosten und Organisation
Transportkosten:
Kleine Tiere (Handgepäck): 150-300 Euro
Mittlere Tiere (Gepäck): 400-800 Euro
Große Tiere (Fracht): 800-1.500 Euro
Die Kosten variieren je nach Fluggesellschaft und Saison. Zusätzliche Gebühren entstehen für Zwischenstopps.
Anmeldung: Tiertransporte müssen mindestens 48 Stunden vor Abflug angemeldet werden. Viele Fluggesellschaften verlangen eine frühere Anmeldung von 7-14 Tagen.
Professionelle Hilfe: Spezialisierte Tiertransportunternehmen übernehmen die komplette Organisation. Sie kümmern sich um Dokumente, Flugbuchung und Transport zum Flughafen.
Die Kosten liegen zwischen 2.000-4.000 Euro pro Tier.
Vorbereitung auf den Umzug
Auswahl einer tierfreundlichen Route
Die Flugroute nach Paraguay führt meist über Madrid oder Amsterdam mit mindestens einem Zwischenstopp. Lufthansa und Iberia bieten die besten Verbindungen mit Tiertransport.
Direktflüge gibt es nicht. Die Gesamtreisezeit beträgt 15-20 Stunden inklusive Umsteigezeiten.
KLM über Amsterdam gilt als besonders tierfreundlich. Die Airline hat spezielle Bereiche für Tiertransporte mit kontrollierten Temperaturen.
Bei Zwischenstopps über 4 Stunden müssen Tiere oft umgeladen werden. Das bedeutet zusätzlichen Stress für das Tier.
Die beste Reisezeit ist zwischen März und Mai oder September bis November. Extreme Temperaturen im deutschen Winter oder paraguayischen Sommer belasten die Tiere zusätzlich.
Erste Hilfe und Gesundheit unterwegs
Ein Erste-Hilfe-Set für Haustiere gehört ins Handgepäck. Beruhigungsmittel sollten nur nach Absprache mit dem Tierarzt verwendet werden.
Wichtige Medikamente im Reiseset:
Durchfallmittel
Verbandsmaterial
Desinfektionsmittel
Gewohnte Medikamente für chronische Leiden
Die Transportbox muss saugfähige Unterlagen haben. Zeitungspapier oder spezielle Tierpads nehmen Feuchtigkeit auf.
Wasser sollte in einem auslaufsicheren Napf bereitstehen. Zu viel Futter vor der Reise kann zu Übelkeit führen.
Der Tierarzt sollte 24 Stunden vor Abflug nochmals den Gesundheitszustand prüfen. Bei Anzeichen von Krankheit darf das Tier nicht fliegen.
Gewöhnung an die Reisebox
Die Transportbox muss IATA-Standards erfüllen. Sie sollte so groß sein, dass das Tier stehen und sich drehen kann.
Mindestmaße für Hunde:
Länge: Tier + 10 cm
Breite: Tier kann sich drehen
Höhe: Tier kann stehen
Die Gewöhnung beginnt 6-8 Wochen vor der Reise. Täglich sollte das Tier einige Minuten in der Box verbringen.
Futter und Leckerlis in der Box schaffen positive Verknüpfungen. Das gewohnte Lieblingsspielzeug oder eine Decke mit vertrautem Geruch beruhigen zusätzlich.
Kurze Autofahrten mit der Box helfen bei der Gewöhnung an Bewegung und Geräusche. Die Box sollte dabei fest angeschnallt sein.
Am Reisetag bekommt das Tier 2-3 Stunden vor Abflug das letzte Mal Futter. Wasser bleibt bis eine Stunde vor dem Check-in verfügbar.
Ankunft und Eingewöhnung in Paraguay
Die ersten Tage in Paraguay sind für Haustiere besonders stressig. Eine gute Vorbereitung und ruhige Herangehensweise helfen bei der Anpassung an das neue Zuhause und Klima.
Erste Schritte nach der Landung
Nach der Ankunft am Flughafen Silvio Pettirossi in Asunción müssen Tierbesitzer zuerst zur Veterinärkontrolle. Die Beamten prüfen alle Dokumente und den Gesundheitszustand des Tieres.
Wichtige Dokumente bereithalten:
Gesundheitszeugnis
Tollwutimpfzertifikat
Mikrochip-Nachweis
Transportbescheinigung
Die Kontrolle dauert meist 30 bis 60 Minuten. Bei Problemen mit den Papieren kann sich die Wartezeit verlängern.
Nach der Freigabe brauchen Haustiere Ruhe und Wasser. Viele Tiere sind nach dem langen Flug dehydriert und gestresst.
Die ersten 24 Stunden sollten Besitzer ihre Tiere genau beobachten. Stress kann zu Durchfall oder Appetitlosigkeit führen.
Haustiergerechte Unterkünfte finden
In Paraguay gibt es verschiedene Unterkunftsmöglichkeiten für Familien mit Haustieren. Hotels akzeptieren Tiere meist nur gegen Aufpreis.
Haustierfreundliche Optionen:
Ferienwohnungen mit eingezäuntem Garten
Pensionen auf dem Land
Airbnb-Unterkünfte mit Tiererlaubnis
Viele Vermieter verlangen eine zusätzliche Kaution für Haustiere. Diese liegt zwischen 200 und 500 US-Dollar.
Beim Mietvertrag sollten Besitzer schriftlich festhalten, dass Haustiere erlaubt sind. Mündliche Absprachen können später zu Problemen führen.
Wichtig ist ein sicherer Außenbereich für Hunde. Viele Grundstücke in Paraguay haben keine oder niedrige Zäune.
Integration in neuer Umgebung
Das subtropische Klima in Paraguay ist für europäische Haustiere eine große Umstellung. Die Temperaturen liegen das ganze Jahr zwischen 20 und 35 Grad.
Hunde und Katzen brauchen Zeit zur Anpassung an die Hitze. Spaziergänge sollten in den ersten Wochen nur morgens und abends stattfinden.
Neue Gefahren beachten:
Giftige Schlangen und Spinnen
Andere Parasiten als in Europa
Unbekannte Pflanzen im Garten
Ein lokaler Tierarzt sollte das Haustier in den ersten Tagen untersuchen. Er kann über regionale Risiken aufklären und nötige Impfungen empfehlen.
Die Futterumstellung erfolgt am besten schrittweise. Europäische Marken sind in Paraguay teurer oder nicht verfügbar.
Tierärztliche Versorgung in Paraguay
Die medizinische Betreuung für Haustiere in Paraguay unterscheidet sich deutlich von deutschen Standards. Tierbesitzer finden sowohl in städtischen als auch ländlichen Gebieten veterinäre Dienste, wobei die Qualität und Verfügbarkeit regional stark variiert.
Finden eines Tierarztes
In Asunción und anderen größeren Städten wie Ciudad del Este oder Encarnación gibt es zahlreiche Tierarztpraxen. Die meisten Veterinäre sprechen Spanisch und Guaraní, einige auch Deutsch aufgrund der starken deutschen Gemeinschaft.
Empfohlene Suchstrategien:
Deutsche Gemeinschaften um Empfehlungen bitten
Online-Verzeichnisse und soziale Medien nutzen
Lokale Tierfutterhändler nach Kontakten fragen
Die Kosten für tierärztliche Behandlungen sind deutlich niedriger als in Deutschland. Eine Routineuntersuchung kostet etwa 15-25 Euro.
Komplexere Eingriffe liegen zwischen 50-150 Euro. Viele Tierärzte bieten Hausbesuche an, besonders in ländlichen Gebieten.
Dies ist praktisch für Notfälle oder bei Transportproblemen mit größeren Tieren.
Impfprogramme vor Ort
Paraguay hat spezifische Impfanforderungen für Haustiere, die sich von europäischen Standards unterscheiden können. Tollwut-Impfungen sind gesetzlich vorgeschrieben und müssen jährlich aufgefrischt werden.
Wichtige Impfungen in Paraguay:
Tollwut: Jährlich verpflichtend
Parvovirose: Besonders für Welpen kritisch
Leishmaniose: Empfohlen in bestimmten Regionen
Herzwurm-Prophylaxe: Ganzjährig notwendig
Die lokalen Veterinärbehörden führen regelmäßige Impfkampagnen durch. Diese sind oft kostenlos oder sehr günstig verfügbar.
Imported Impfstoffe sind teurer als lokale Produkte. Viele deutsche Auswanderer vertrauen jedoch auf internationale Marken für bessere Qualitätssicherung.
Tierkliniken und Notfallversorgung
Spezialisierte Tierkliniken konzentrieren sich hauptsächlich auf Asunción und wenige andere Großstädte. Diese bieten erweiterte Dienste wie Chirurgie, Röntgen und Laboruntersuchungen.
Verfügbare Notfalldienste:
24-Stunden-Kliniken in Asunción
Mobile Tierärzte für ländliche Gebiete
Notfall-Hotlines (meist nur auf Spanisch)
Die Ausstattung moderner Kliniken entspricht oft internationalen Standards. Ältere Praxen haben möglicherweise begrenzte technische Möglichkeiten.
Für komplexe Operationen oder seltene Krankheiten müssen Tierbesitzer eventuell nach Asunción reisen. Die Transportkosten und längeren Anfahrtswege sollten bei der Wohnortwahl berücksichtigt werden.
Private Tierkrankenversicherungen sind in Paraguay noch nicht weit verbreitet. Die meisten Behandlungskosten müssen direkt bezahlt werden.
Gesetze und Pflichten für Haustierhalter in Paraguay
Haustierhalter in Paraguay müssen sich an bestimmte Gesetze halten. Diese umfassen die Registrierung der Tiere, Haftungsregeln und Tierschutzbestimmungen.
Registrierung und Meldung von Haustieren
In Paraguay müssen Haustiere bei den örtlichen Behörden registriert werden. Diese Pflicht gilt für alle Hunde und Katzen ab einem bestimmten Alter.
Die Registrierung erfolgt meist bei der Gemeindeverwaltung. Dort erhalten Tierhalter eine offizielle Bescheinigung über ihr Haustier.
Erforderliche Dokumente:
Impfnachweis
Gesundheitszeugnis
Personalausweis des Halters
Nachweis der Wohnadresse
Die Anmeldung muss innerhalb von 30 Tagen nach dem Einzug erfolgen. Versäumte Anmeldungen können zu Bußgeldern führen.
Änderungen wie Umzug oder Besitzerwechsel müssen gemeldet werden. Die Behörden aktualisieren dann die Registrierung entsprechend.
Haftung und Verantwortung
Tierhalter in Paraguay haften vollständig für Schäden durch ihre Haustiere. Diese Haftung gilt sowohl für Personen- als auch Sachschäden.
Bei Bissvorfällen oder anderen Verletzungen müssen Halter die Behandlungskosten übernehmen. Eine Haftpflichtversicherung ist empfehlenswert.
Wichtige Haftungsbereiche:
Schäden an fremdem Eigentum
Verletzungen von Personen
Schäden durch Lärm oder Verschmutzung
Halter müssen ihre Tiere unter Kontrolle halten. Freilaufende Hunde ohne Aufsicht können eingefangen werden.
Die Gemeinden können eigene Vorschriften erlassen. Diese betreffen oft Leinenpflicht oder Maulkorbpflicht für bestimmte Rassen.
Tierschutzregeln
Paraguay hat Gesetze zum Schutz von Tieren vor Misshandlung und Vernachlässigung. Verstöße werden mit Geldstrafen oder anderen Sanktionen geahndet.
Tierhalter müssen für ausreichend Futter, Wasser und Unterkunft sorgen. Medizinische Versorgung bei Krankheiten ist ebenfalls Pflicht.
Verbotene Handlungen:
Körperliche Misshandlung
Vernachlässigung der Grundbedürfnisse
Aussetzung oder Abandonment
Verwendung für illegale Aktivitäten
Tierquälerei wird strafrechtlich verfolgt. Zeugen können Fälle bei den örtlichen Behörden melden.
Kulturelle Unterschiede im Umgang mit Haustieren
Der Umgang mit Haustieren unterscheidet sich stark zwischen Deutschland, Österreich, der Schweiz und Paraguay. Diese Unterschiede betreffen den Alltag mit Tieren, die Akzeptanz bestimmter Tierarten und erfordern eine bewusste Anpassung der neuen Bewohner.
Haustierhaltung im Alltag
In Paraguay leben viele Haustiere hauptsächlich im Freien oder haben deutlich mehr Freilauf als in deutschsprachigen Ländern. Hunde bleiben oft unangeleint und bewegen sich frei durch die Nachbarschaft.
Die Tierarztversorgung ist weniger dicht als in Europa. Viele Paraguayer suchen seltener professionelle Hilfe für ihre Tiere.
Präventive Behandlungen wie regelmäßige Impfungen oder Wurmkuren sind weniger verbreitet. Die tropischen Bedingungen erfordern anderen Schutz vor Parasiten und Krankheiten.
Viele einheimische Tierhalter haben praktische Erfahrungen mit lokalen Gesundheitsproblemen. Die Fütterung erfolgt oft mit lokalen Produkten oder Essensresten.
Spezielles Tierfutter aus dem Handel ist teurer und weniger verfügbar als in Europa.
Akzeptanz verschiedener Tierarten
Hunde und Katzen genießen in Paraguay ähnliche Akzeptanz wie in deutschsprachigen Ländern. Sie gelten als normale Hausgenossen und Familienmitglieder.
Exotische Tiere sind in Paraguay alltäglicher. Papageien, Affen oder andere einheimische Arten werden häufiger als Haustiere gehalten.
Diese Praxis ist kulturell akzeptiert, kann aber rechtliche Probleme mit sich bringen. Nutztiere leben oft näher am Wohnbereich.
Hühner, Schweine oder Ziegen in Wohngebieten sind normal und werden von Nachbarn toleriert. Die Kastration von Haustieren ist weniger üblich.
Viele Paraguayer sehen dies als unnatürlich an oder haben nicht die finanziellen Mittel dafür.
Tipps für den gelungenen Neustart
Auswanderer sollten ihre europäischen Standards schrittweise anpassen, ohne die Tiergesundheit zu gefährden. Ein lokaler Tierarzt kann bei der Umstellung helfen und über regionale Besonderheiten informieren.
Impfungen gegen lokale Krankheiten sind wichtig. Leishmaniose und andere tropische Krankheiten kommen in Paraguay vor, aber nicht in Europa.
Anpassungsbereich
Tierarztbesuche
Fütterung
Parasitenschutz
Sozialisation
Empfehlung
Lokalen Veterinär suchen und Vertrauen aufbauen
Langsam auf lokale Produkte umstellen
Intensiveren Schutz einplanen
Haustier an neue Umgebung gewöhnen
Die Integration in die lokale Tierhaltergemeinschaft hilft beim Erfahrungsaustausch. Nachbarn geben oft wertvolle Tipps zum Umgang mit klimatischen und gesundheitlichen Herausforderungen.
Praktische Tipps für Auswanderer mit Haustieren
Der Umzug nach Paraguay mit Haustieren erfordert durchdachte Planung über die offiziellen Einreisebestimmungen hinaus. Wichtige Aspekte umfassen die Beschaffung von Tierbedarf vor Ort, die Kommunikation mit paraguayischen Tierärzten und die Sicherheit der Tiere im neuen Zuhause.
Mitnahme von Tierbedarf
Auswanderer sollten eine ausreichende Menge an gewohntem Futter für ihre Haustiere mitbringen. Der Transport von 2-3 Monatsvorräten hilft bei der Eingewöhnung und überbrückt die Zeit bis zur Beschaffung vor Ort.
Spezielle Medikamente und Pflegeprodukte sind in Paraguay möglicherweise nicht verfügbar. Eine Liste aller benötigten Artikel sollte vor der Abreise erstellt werden.
Wichtige Gegenstände wie Halsbänder, Leinen und Spielzeug gehören ins Handgepäck.
Unverzichtbare Gegenstände für den Transport:
Gewohntes Futter (2-3 Monate)
Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel
Lieblingsspielzeug und Decken
Futter- und Wassernäpfe
Transportboxen und Sicherheitsgurte
Die Zollbestimmungen für Tierbedarf sollten vorab geprüft werden. Manche Artikel können Einfuhrbeschränkungen unterliegen.
Sprachliche Verständigung beim Tierarzt
Die Kommunikation mit Tierärzten in Paraguay erfolgt hauptsächlich auf Spanisch und Guaraní. Auswanderer sollten grundlegende Vokabeln für Tiergesundheit lernen oder einen Dolmetscher organisieren.
Eine Liste mit wichtigen Begriffen hilft bei Notfällen. Begriffe wie "enfermo" (krank), "dolor" (Schmerz) oder "vacuna" (Impfung) sind essentiell.
Die Krankengeschichte des Tieres sollte ins Spanische übersetzt werden.
Wichtige spanische Begriffe:
Veterinario - Tierarzt
Vacunación - Impfung
Medicamento - Medikament
Emergencia - Notfall
Examen - Untersuchung
Deutsche oder deutschsprachige Tierärzte gibt es in größeren Städten wie Asunción. Eine Recherche vor der Ankunft spart Zeit und Stress.
Online-Übersetzungstools können als Backup dienen.
Haustiersicherheit im neuen Zuhause
Paraguay birgt spezielle Gefahren für Haustiere aus Europa. Giftige Pflanzen, Schlangen und andere wilde Tiere stellen Risiken dar.
Das neue Zuhause muss entsprechend gesichert werden. Zäune sollten ausbruchsicher sein und tief genug im Boden verankert werden.
Viele einheimische Tiere können Krankheiten übertragen. Regelmäßige Parasitenbehandlung ist daher wichtiger als in Europa.
Die Klimaumstellung belastet Tiere stark. Schattenplätze und ausreichend Wasser sind lebensnotwendig.
Tiere sollten während der heißesten Tageszeit im Haus bleiben. Erste-Hilfe-Sets für Tiere gehören in jeden Haushalt.
Schlangen- und Insektenbisse kommen häufiger vor als in Europa. Die Telefonnummer der nächsten Tierklinik sollte griffbereit sein.