Malta – nur 5% Körperschaftsteuer. So funktioniert‘s

Ein Gespräch mit Sebastian Sauerborn

In unserem ersten Podcast über Malta haben wir Ihnen die wunderschöne Mittelmeerinsel mit dem Steuerexperten Sebastian Sauerborn bereits als Wohnort vorgestellt. Heute widmen wir uns unter anderem der Möglichkeit, wie Sie die auf Malta geltende Körperschaftsteuer von 35% auf lediglich 5% senken können. Selbstverständlich erklären wir auch, wie Sie Ihre Yacht in Malta steuergünstig registrieren können und welche guten Strukturen für Unternehmer aus der Krypto Branche und Online Casinos bereitstehen.

Bis 1964 war Malta unter britischer Herrschaft. Somit ist nicht nur die englische Sprache dort stark verbreitet, auch die Unternehmensstrukturen sind einer Firmengründung im UK zu vergleichen. Die Unterschiede liegen zum einen im Stammkapital, das in Malta nicht wie im UK nur 1 £, sondern überschaubare 1.200 € beträgt. Im UK und auch in Irland können Sie die Registrierung komplett elektronisch durchführen, in Malta sind Unterschriften erforderlich, dauert aber dennoch nicht mehr als in der Regel bis zu zehn Tagen.

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Wann brauche ich einen lokalen Geschäftsführer?

Wenn Sie von den geringen 5% Körperschaftsteuer profitieren möchten, benötigen Sie einen in Malta ansässigen Geschäftsführer, der diese Position auch tatsächlich ausfüllt. Wenn Sie in Deutschland leben und Ihr maltesisches Unternehmen von dort aus leiten, wäre dieses auch in Deutschland steuerlich veranlagt. Möchten Sie die Kosten für einen lokalen Geschäftsführer sparen, bietet sich als beste Lösung ein Wohnsitzwechsel nach Malta an, und Sie selbst werden Geschäftsführer Ihrer Gesellschaft.

Die Kosten vor Ort

Das Anmieten eines Büros ist nicht erforderlich, da Sie auch in Malta problemlos im Homeoffice arbeiten können. Die lokalen und erschwinglichen Miet- und Immobilienpreise haben wir in unserer ersten Folge zu Malta besprochen. Wenn Sie Ihr Gehalt Sie so strukturieren, dass Sie damit Ihre Lebenshaltungskosten vor Ort decken, kann Ihr Auslandseinkommen im Ausland bleiben. Wichtig zu beachten ist, dass Geldbeträge, die Sie nach Malta bringen oder dort verbrauchen, in Malta steuerpflichtig sind.

Bankkonto und Umsatzsteuer-ID

Das Eröffnen eines Bankkontos ist in Malta noch schwieriger als in anderen Ländern. Ohne ein Büro mit hundert Angestellten benötigen Sie einen umfangreichen Businessplan, eine Webseite und dergleichen - und viel Geduld. Oder Sie wenden sich an eine Internetbank. Für die Beantragung der Umsatzsteuer-ID gelten die gleichen Bedingungen wie in anderen Ländern. Sie müssen nachweisen, dass Ihre Gesellschaft vor Ort eine Betriebsstätte hat und die Wertschöpfung auch dort stattfindet. Da auf Malta lediglich zwei Personen die Anträge auf die Umsatzsteuer-ID bearbeiten, müssen Sie sich auf eine entsprechende Zeitspanne einstellen.

Malta oder Irland?

Wenn Sie sich für eine Firmengründung entweder in Malta oder in Irland entscheiden müssten, wären das Wetter und die Reputation die einzigen Gründe. Für eine fallstrickfreie Nutzung der steuerlichen Vorteile in beiden Ländern ist ein Umzug unumgänglich. In Irland regnet es wirklich jeden Tag (in Großbritannien nicht) und überträgt Ihnen seinen guten Ruf im IT-Bereich. In Malta finden Sie unendlich viel Sonne und hervorragende Strukturen für ein Unternehmen im Krypto-Bereich oder ein Online Casino. Nähere Einzelheiten zu Irland als Wohnsitz und der Firmengründung in Irland haben wir für Sie in separaten Podcast Episoden zusammengestellt. Ob vielleicht auch Tschechien für Sie an Frage kommt, können Sie in unserer Episode über Tschechien nachhören.

Die 5% Körperschaftsteuer in Malta erklärt

Wir lesen im Internet, dass die Körperschaftsteuer in Malta 35 % beträgt und somit die höchste in Europa ist. Allerdings erhalten ausländische Gesellschafter sechs Siebtel davon erstattet und zahlen effektiv lediglich 5%. Um diesen Weg der Zahlung und Erstattung abzukürzen, raten wir zu Folgendem: Wenn Sie nicht in Malta leben, gründen Sie eine maltesische operative Gesellschaft und eine maltesische Holding. Für diese können Sie eine konsolidierte Steuererklärung einreichen, die fälligen 35% Körperschaftsteuer werden direkt verrechnet und Sie zahlen direkt nur 5%. Ist Ihr Wohnsitz in Malta, gründen Sie noch eine schottische Limited Partnership. Ihr Cashflow wird es Ihnen danken.

Krypto Island, Online Casinos und weitere Gambling Optionen

Malta ist als Krypto Island bekannt und ist weltweit führend für Online Casinos und Gambling. Es bietet gute Strukturen für diese Geschäftsbereiche und schafft entsprechend viele Arbeitsplätze vor Ort. Eine Online-Casino-Lizenz zu erhalten dauert ähnlich lange wie für die Krypto Exchange, die wir Ihnen in einer vorherigen Episode vorgestellt haben. Um schneller durchzustarten, können Sie Ihr Online Casino auch mit White Label Anbietern gründen.

Die Niederlassungsfreiheit in der EU und die Nihil Obstat Gestaltung

Sie können vom steuergünstigen Ausland auch profitieren, wenn Sie Ihr Heimatland nicht verlassen möchten. Dank der EU-Niederlassungsfreiheit gibt es gewisse Bedingungen, die Sie erfüllen müssen und die das Finanzamt dann auch akzeptieren muss. Wir nennen dieses gerne Nihil Obstat Gestaltung – nichts hindert Sie.

Malta als Standort für Ihre Holding

Ein guter Holding Standort ist ein Land mit einer relativ großzügigen Participation Exemption; ein Land, bei dem die Besitzquote und die Haltefristen an einer Beteiligung relativ gering sind und eine steuerfreie Veräußerung möglich ist. Zudem erheben beispielsweise Malta und das UK keine Quellensteuer. Dieser Faktor spricht ebenfalls für Malta und auch das UK als interessanter Standort für einen Holdingstandort in der EU.

„Aggressive Steuerplanung“

Gründen Sie aus dem Grund eine Gesellschaft in Malta, weil Ihnen die Steuern in Deutschland zu hoch sind, kann ihnen „aggressive Steuerplanung“ vorgeworfen werden. Verlegen Sie allerdings Ihren Wohnsitz ins Ausland, kann Ihnen dieses nie angehängt werden. Denn vielleicht bevorzugen Sie ja das Wetter oder das Essen im Ausland!

Aus diesem Grund raten wir unseren Mandanten, ihren Wohnsitz tatsächlich zu verlegen. Schauen Sie sich auf Malta um, verbringen Sie dort ein paar Tage Vorbereitungs-Urlaub und vereinbaren einen Termin in unserem lokalen Büro und besprechen Ihre nächsten Schritte mit uns persönlich.

Kontaktdaten und Links:

Sebastian Sauerborn

Homepage: www.wohnsitzausland.com

                     www.auslandsunternehmen.com

E-Mail:        hello@stmcorporate.group

Telefon:       +44 20 3151 0582

DWP Malta - Philipp Sauerborn

Homepage: www.drwerner.com

E-Mail:        Kontaktformular auf Webseite

Telefon:       +356 213 777 00

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Timestamps

00:00  -  Begrüßung & Einleitung – Für wen könnte Malta ein interessanter Unternehmensstandort sein?

02:54  -  Ein Unternehmen in Malta registrieren – Optionen, Ablauf und Stammkapital

05:43  -  Muss ich einen lokalen Geschäftsführer in Malta einstellen oder nicht?

07:45  -  Substanz aufbauen

10:31  -  Die hohen Anforderungen an die Buchführung in Malta

13:00  -  Ein Bankkonto in Malta eröffnen

14:53  -  Die Beantragung der Umsatzsteuer-ID

16:22  -  Besser Irland oder Malta?

19:52  -  Die Körperschaftsteuer in Malta von 5 % oder 35 % erklärt

23:55  -  Wohnsitz Malta und eine Auslandsgesellschaft

25:30  -  Malta empfehlenswert für Online Casinos und Krypto-Unternehmen

30:13  -  Yacht-Registrierung in Malta

31:31  -  Die Beantragung der Lizenz für ein Online Casino

33:31  -  Wie kann ich diesen Vorgang beschleunigen?

34:59  -  Die Sache mit der Niederlassungsfreiheit innerhalb der EU näher erklärt

38:41  -  Ist Malta als Standort für meine Holding empfehlenswert?

41:14  -  Die globale Mindestbesteuerung betrifft nicht alle

44:14  -  Shelf Companies

47:18  -  „Aggressive Steuerplanung“ und neue Anordnungen der ATAD

50:53  -  Was mir steuerlich angehängt kann, wenn ich in Malta lebe und Deutschland besuche

53:45  -  Konkrete Schritte und Ratschläge für eine geplante Umsiedlung nach Malta

Mitschrift zu Folge 24 Perspektive Ausland: Malta – nur 5% Körperschaftsteuer. So funktioniert‘s

Perspektive Ausland – Der Podcast aus London für alle Unternehmer, die es ins Ausland zieht. Ermöglicht durch freundliche Unterstützung der Steuerkanzlei St Matthew aus London.

00:18 - Begrüßung & Einleitung – Für wen könnte Malta ein interessanter Unternehmensstandort sein?

Daniel: Herzlich Willkommen bei Perspektive Ausland. Mein Name ist Daniel Taborek, außerdem mit dabei ist Sebastian Sauerborn als Gastgeber und Inhaber der Steuerkanzlei St Matthew in London. Heute sprechen wir über die Unternehmensgründung in Malta. Malta war ja früher eine britische Kolonie. Heute ist Malta das kleinste Land in der EU. Fangen wir gleich mit der ersten Frage an: Für wen könnte Malta ein idealer Unternehmensstandort sein?

Sebastian: Wir haben ja schon in einer vorherigen Podcast Episode von Perspektive Ausland von Malta als Wohnsitzstaat gesprochen, und ich empfehle jedem im Grunde genommen, sich diese Podcast Episode anzuhören, entweder davor oder danach. Denn in der Tat ist unserer Erfahrung nach, und wir sind in Malta seit 2012 aktiv, ist es tatsächlich so, dass Malta sich vor allen Dingen dann anbietet, wenn man eben als Geschäftsführer, Hauptgesellschafter, Mitgesellschafter nach Malta tatsächlich umzieht, den Wohnsitz dorthin verlegt und dann von Malta aus das Unternehmen betreibt. Also jeder, der sich das vorstellen kann, von Malta aus ein Unternehmen zu betreiben, vor Ort tatsächlich mit physischer Präsenz in Malta, für den kommt es in Frage. Manche Dinge bieten sich da natürlich nicht an, also alles was mit Logistik zu tun hat, wo man ein Lager braucht, ist sehr schwierig. Malta ist weit ab vom Schuss, man wird es auch sehen, wenn man dort wohnt und zum Beispiel bei Amazon bestellt, die liefern nur wenige Produkte nach Malta. Und bei den Produkten, die sie liefern, da sind die Kosten für die Lieferung sehr hoch. Das heißt also überall, wo Massen aus Lagern und so versandt werden, ist Malta nicht geeignet. Aber für jemanden, der Dienstleistungen anbietet, Internet Start-ups, da gibt es natürlich die Spezialgebiete Krypto und Online-Gaming, Beratung, also alle diese Themen letztlich. Wenn jemand irgendwie eine Software-Platform oder eine Internet-Plattform baut, all diese Themen lassen sich ideal von Malta aus betreiben. Wir haben sehr vielen Mandanten geholfen, nach Malta umzuziehen, die da sehr erfolgreich und sehr wohlhabend geworden sind, das Umfeld optimal ausgenutzt haben. Das jedenfalls ist die beste Option. Wovon wir dringend abraten, ist zum Beispiel in Deutschland zu wohnen und dann eine maltesische Gesellschaft zu betreiben.

02:54 - Ein Unternehmen in Malta registrieren – Optionen, Ablauf und Stammkapital

Daniel: Das war eine gute Zusammenfassung zum Einstieg. Welche Gesellschaftsformen gibt es denn in Malta? Wenn ich jetzt vorhabe, dort eine Gesellschaft zu gründen, ein Unternehmen zu gründen, finde ich dort die alten Bekannten wieder wie zum Beispiel im UK die Limited, PLC, LPP oder ähnlich wie in den USA die LLC? Wie ist das auf Malta? Was gibt es da für Möglichkeiten?

Sebastian: Malta war bis nach dem Zweiten Weltkrieg unter britischer Kontrolle und haben natürlich demzufolge viele Aspekte des britischen Gesellschaftsrechts mit übernommen. Das heißt, es gibt so im Grunde die gleichen Rechtsformen, die es auch in Großbritannien gibt. Die gängigste Rechtsform ist die Limited, dann gibt es die Public Limited, auch Limited Partnership und solche Dinge. Im Grunde die zur Gründung einer Gesellschaft notwendigen Elemente sind dann auch wieder die Gleichen, wie in Großbritannien, also Company Secretary, es gibt Directors, es gibt Shareholders, also all diese Begriffe sind mehr oder weniger identisch in Malta.

Daniel: Ist es schwierig, also vom Aufwand her, man kennt es ja oder liest es auf vielen Webseiten, zum Beispiel wenn man an das UK denkt, innerhalb von 24 Stunden, ein, zwei Tagen kann man da eine Gesellschaft gründen. Man muss oftmals nicht anreisen, manchmal sieht man auch die Angebote, dass man alles online basiert machen kann, so klick, klick, klick und man hat eine Gesellschaft. Wie kann man sich das auf Malta vorstellen, vielleicht im Vergleich zum UK?

Sebastian: Im UK ist man da sicherlich verwöhnt, da ist ja alles voll elektronisch. Das heißt, die ganze Einreichung ist komplett elektronisch, da muss nichts unterschrieben werden, es braucht keinen Notar, man reicht letztlich die Daten online ein, und die Gesellschaft wird sofort eingetragen. Das ist in Malta nicht so. Man muss es sich ähnlich vorstellen im Grunde wie in Irland. Bei der Gründung einer irischen Gesellschaft werden ja auch Unterschriften notwendig. In Irland mittlerweile können die elektronisch eingereicht werden. In Malta ist es so, dass unterschrieben werden muss, die Dokumente vom Geschäftsführer, von den Gesellschaftern, und dann müssen die per FedEx hin und her geschickt werden. Es dauert auf jeden Fall länger als in Großbritannien, aber auch in Malta braucht es natürlich keinen Notar, und die ganze Sache lässt sich normaler in nützlicher Frist abwickeln. Ich würde mal sagen sieben bis zehn Tage vielleicht.

Daniel: Vielleicht noch eine wichtige Frage, die auch immer wieder unsere Zuschauer und Zuhörer interessiert, das sind die Anforderungen ans Stammkapital. Wieviel Stammkapital muss mindestens eingezahlt werden?

Sebastian: In Malta bei der Limited, das unbedingte Stammkapital sind 1.200 €, wovon ein Viertel eingezahlt werden muss. Sehr überschaubar, aber nicht wie in Großbritannien, wo ja dann wiederum bei einer UK Limited letztlich 1 £ oder so einbezahlt werden muss.

05:43 - Muss ich einen lokalen Geschäftsführer in Malta einstellen oder nicht?

Daniel: Für einige mag jetzt die Frage aufkommen, ob man selbst Geschäftsführer der Gesellschaft in Malta sein kann, oder ob man einen lokalen Geschäftsführer anstellen muss. In einigen Ländern ist das ja so, aber wie ist es auf Malta?

Sebastian: Man muss jetzt immer unterscheiden, wovon wir hier sprechen. Wenn man rein vom Gesellschaftsrecht spricht, muss man natürlich keinen in Malta ansässigen Geschäftsführer haben. Wenn man das Ganze aus steuerlicher Sicht anschaut, dann ist es natürlich absolut notwendig, denn nur der in Malta ansässige Geschäftsführer, und ich rede jetzt nicht von einem Erfüllungsgehilfen, sondern von einem Geschäftsführer, der da tatsächlich lebt, der auch für das Konto zeichnungsberechtigt ist mit Einzelunterschrift, der tatsächlich das Tagesgeschäft der Gesellschaft führt. Nur eine solche Person ist letztlich in der Lage, dafür zu sorgen, dass die Betriebsstätte der Gesellschaft auch in Malta ist, und nur dann kann ich ja vom günstigen Körperschaftsteuersatz von 5 % profitieren. Wenn ich in Deutschland lebe und Geschäftsführer der Gesellschaft bin, auch ein de facto Geschäftsführer zählt hinzu, also auch wenn ich zwar nicht als Geschäftsführer eingetragen bin, aber es nur irgendeinen Erfüllungsgehilfen gibt, aber ich bin derjenige, der die Strippen zieht, dann ist diese Gesellschaft steuerlich in Deutschland veranlagt, zahlt also komplett die gleichen Steuern wie eine deutsche GmbH, und das ganze Setup ist sinnlos. Also erst der in Malta lebende Geschäftsführer garantiert mir tatsächlich die maltesische Betriebsstätte, und es wird natürlich von den ausländischen Finanzämtern sehr stark geprüft. Und da die meisten jetzt natürlich nicht hier einen Geschäftsführer anstellen können und wollen in Malta, und dem jetzt noch ein was weiß ich ortsübliches Gehalt von 120.000 € bezahlen wollen, ist in der Regel für die meisten Unternehmer die pragmatischste Lösung dorthin umzuziehen, nach Malta, den Wohnsitz dorthin zu verlegen und dann selbst der Geschäftsführer der eigenen Gesellschaft zu werden.

07:45 - Substanz aufbauen

Daniel: Okay, das heißt, ich gründe eine Gesellschaft in Malta, bin selbst Geschäftsführer der Gesellschaft, aber, wie Du schon gesagt hast, muss ich dann natürlich dort wohnen und noch idealerweise ein Büro anmieten. Ich muss sozusagen, wie man immer so schön sagt, Substanz schaffen. Mit welchen Kosten rechne ich denn da? Mein eigenes Gehalt kann ich ja selber festlegen, aber das Gründen einer Betriebsstätte, das heißt, kann ich zum Beispiel im Homeoffice arbeiten? Muss ich ein extra Office mieten, und wenn ja oder nein, mit welchen Kosten ist das verbunden?

Sebastian: Es ist definitiv nicht notwendig, ein eigenes Büro zu mieten, wenn man dort wohnt. Es ist gang und gäbe bei unseren Mandanten, dass sie von zu Hause arbeiten, dass da auch die Betriebsstätte der Gesellschaft ist. Wir hatten ja schon im vorherigen Podcast besprochen, was so die Mieten in Malta sind. Wer sehr anspruchslos ist, der bekommt für weniger als 1.000 € was. Ich würde sagen, wer normale bis hohe Ansprüche hat, der zahlt zwischen 2.000 € und 5.000 € im Monat für eine Wohnung und kann natürlich dann dort die Gesellschaft auch entsprechend domizilieren. Aufgrund der steuerlichen Sicht möchte man ja vor allem, wenn man in Malta lebt den Non-Dom Status nutzen. Den Non-Dom Status nutzen heißt konkret, dass man natürlich die Einkünfte, die man sich persönlich in Malta in Form von Gehalt oder Dividenden oder Sonstigem so gering wie möglich hält, denn darauf muss ich ja in Malta als Geschäftsführer und dort lebende Person Steuern bezahlen. Das heißt, ich werde mir nur so viel auszahlen, wie ich zum Leben brauche. Nehmen wir mal an ich habe eine Wohnung, als ich selbst in Malta gewohnt habe, hatte ich zum Beispiel eine Wohnung gemietet, die hat so 2.000 € im Monat gekostet, und dann rechnet man noch ein bisschen für Verpflegung. Mal angenommen, man braucht so vier 4.000 € bis 5.000 € im Monat, dann würde ich mir ein Gehalt auszahlen, was entsprechend so bemessen ist. Und man kann davon ausgehen, dass die Steuersätze in Malta vergleichbar sind mit Steuersätzen in anderen Ländern, was die Einkommensteuer anbelangt, ich sage mal ein Drittel. Ein Drittel geht also für die Einkommensteuer drauf, das müsste man also als Gehalt rechnen. Alles, was in Malta eben anfällt, muss davon abgedeckt werden, und der Rest wird ja dann über die Holdingstruktur, die etabliert wird, ohnehin dann im Ausland anfallen, ist dann steuerfrei. Das heißt im Grunde genommen, indem ich mir ein Gehalt bezahle, mit dem ich die Miete bezahlen kann und so weiter, sind im Grunde die Kosten für die Gesellschaft schon mehr oder weniger dann abgedeckt. Man muss natürlich die üblichen Buchhaltungs- und Steuerberatungskosten und so weiter noch hinzurechnen, aber die Kosten sind meiner Meinung nach sehr überschaubar und hängen ganz stark vom persönlichen Lebensstandard ab.

10:31 - Die hohen Anforderung an die Buchführung in Malta

Daniel: Da hast Du mir gerade ein ganz gutes Stichwort geliefert. Kosten für Buchführung hast Du gerade erwähnt und Steuerberater. Jetzt schwärmen ja einige, die eine Limited gegründet haben oder gründen wollen oder Anbieter im Internet immer davon, wenn man eine Limited im UK gründet, braucht man de facto keine Buchführung. Wie ist denn das in Malta? Und ist es im UK wirklich so?

Sebastian: Das ist natürlich ein Gerücht, das ist definitiv nicht so. Eine Limited ist eine in Großbritannien ansässige Kapitalgesellschaft, die muss dort eine Steuererklärung einreichen und Steuern bezahlen, außer natürlich, sie kann nachweisen, dass sie in einem anderen Land Steuern bezahlt hat. Wenn ich ja ein Modell hatte wie früher, wo ich jetzt eine Niederlassung mit UK Limited habe in Deutschland, dann zahle ich in Deutschland Steuern, und nicht im UK, ganz klar. Aber zu sagen, wenn die Gesellschaft in Großbritannien nichts macht, ist dort nichts einzureichen, das ist falsch. Das ist nur dann zutreffend, wenn ich eine Ansässigkeitsbescheinigung eines anderen Finanzamtes mit vergleichbaren Steuersätzen nachweisen kann. Und in Malta ist ganz genau das Gleiche. In Malta sind sogar die Anforderungen noch höher, denn in Malta ist es notwendig, dass jede Gesellschaft, auch die kleinste, ihre Abschlüsse testieren lässt. Man muss sich im Grunde gar nicht vor dem Finanzamt fürchten oder vor Betriebsprüfungen, die alle fünf Jahre stattfinden. Man hat wirklich in Malta jedes Jahr den Wirtschaftsprüfer mehrere Tage im Büro sitzen, der jeden Beleg tatsächlich umdreht. Und wenn dort irgendetwas Zweifelhaftes dabei ist, dann gibt er kein Testat für diese Gesellschaft ab oder wird diese Position zumindest im Testat auflisten. Man darf sich natürlich nicht vorstellen, dass Malta in irgendeiner Weise eine Bananenrepublik wäre, wo man solche Methoden anwenden kann, die in anderen Ländern, wie zum Beispiel Deutschland oder so nicht akzeptiert werden würden. In Malta ist es ganz genau das Gleiche. Im Gegenteil, Malta ist eher noch strenger. Es sind zum Beispiel in Malta Darlehen und Gesellschaft und Geschäftsführer nicht zulässig, was ja in Deutschland gang und gäbe ist und von vielen Unternehmern mit einer GmbH auch genutzt wird. In Malta ist da schon eine große Genauigkeit in der Buchhaltung notwendig.

13:00 - Ein Bankkonto in Malta eröffnen

Daniel: Habe ich mich jetzt also für eine Gesellschaftsgründung entschieden in Malta, ich kann selbst Geschäftsführer sein, ich weiß, ich muss mindestens eine Wohnung mieten und dort von meinem Homeoffice aus arbeiten. Ich weiß, ich brauche einen Steuerberater. Was noch notwendig ist, um unternehmerisch tätig zu sein, ist ein Bankkonto. Und das ist ja in vielen Ländern auch zunehmend schwieriger geworden, für Neugründung ganz speziell, ein Bankkonto zu eröffnen. Was kommt dort auf einen Unternehmer in Malta zu, wenn er zur Bank geht und ein Konto eröffnen will?

Sebastian: Das ist in Malta praktisch unmöglich. Es ist abartig schwierig. Viel schwieriger, als in den meisten anderen Ländern. Da kann man nur davon abraten. Es gibt in Malta natürlich die HSBC, es gibt die Bank of Valletta, es gibt Banif, und dann noch eine Reihe von kleineren Banken, auch zum Beispiel die österreichische Sparkasse hat da eine Niederlassung. Aber selbst mit Wohnsitz in Malta ist es unendlich schwierig, dort ein Konto zu bekommen. Das geht teilweise ein halbes Jahr, man muss einen umfangreichen Businessplan, Webseite und so weiter einreichen, nur dann ist es möglich. Das heißt, wir sagen im Grunde den meisten Mandanten, dass sie ein Konto eröffnen sollen bei einer der Internetbanken, also Wise, Revolut oder aber, es gibt ja auch in Malta etliche neue Banken, da kann man es auch probieren. Aber bei den traditionellen Banken ist es sehr schwierig, und das auch schon seit vielen Jahren. Man muss auch sagen, wir hatten es ja im Podcast angesprochen, da gibt es auch eine gewisse Bevorzugung von Einheimischen. Wenn man maltesisch ist, ist es was ganz anderes, oder wenn man ein Büro hat, wo hundert Leute sitzen, das ist auch was ganz anderes. Aber alles andere ist schwierig in Malta.

14:53 - Die Beantragung der Umsatzsteuer-ID

Daniel: Für viele ist es ja sehr wichtig, eine europäische Umsatzsteuer-ID zu bekommen. In europäischen Ländern wie Irland ist das in letzter Zeit immer schwieriger geworden. Unsere Frage ist jetzt: Wenn ich in Malta eine Gesellschaft gründe, wie einfach oder auch schwer ist es, dort eine europäische Umsatzsteuer-ID zu beantragen?

Sebastian: Man muss sich immer vor Augen halten, wie klein Malta eigentlich ist. Die Bevölkerung sind 400.000 Leute. In der Abteilung, in der Umsatzsteuernummern vergeben werden, arbeiten zwei Leute. Wenn jetzt der eine krank oder im Urlaub ist, dann ist es einer. Und die muss sich dann durch den Wust von Anträgen durcharbeiten. Schon alleine deswegen kann es möglicherweise sehr lange dauern, bis die Umsatzsteuer-Identnummer vorhanden ist, selbst wenn der Antrag an sich in Ordnung ist. Ansonsten würde ich sagen, gelten die anderen Bedingungen, wie wir sie zum Beispiel auch in Irland haben, und es werden auch die gleichen Schwierigkeiten, die man in Irland hat, und die es ja auch jetzt in vielen anderen EU-Ländern mittlerweile gibt. Wenn man also dort vor Ort lebt und zeigen kann, dass die Gesellschaft eine Betriebsstätte hat und vor Ort in die Wertschöpfung involviert ist, dann ist es möglich, und dann bekommt man sie auch, die U-ID Nummer, unter der Prämisse, dass die beiden Herrschaften dort voll einsatzfähig sind, hat man sie auch innerhalb von ein paar Wochen. Aber wenn das nicht der Fall ist, ist es praktisch aussichtslos.

16:22 - Besser Irland oder Malta?

Daniel: Jetzt stellt sich mir die Frage, wenn ich alles das, was wir über Malta gehört haben, mal vergleichen mit dem Standort Irland, wäre es dann nicht genau so attraktiv, oder vielleicht sogar attraktiver, nach Irland zu gehen und dort eine Firma zu gründen? Ist auch in der Europäischen Union, mit Bankkontoeröffnung, VAT-Nummer Registrierung scheint in Irland ähnlich schwierig oder gleich schwierig, vielleicht sogar leichter zu sein, als in Malta, wenn ich zumindest die entsprechende Substanz dort aufbaue und ansässig bin als Geschäftsführer. Also warum Malta?

Sebastian: Das ist eine sehr gute Frage. Viele Mandanten stehen natürlich vor der Frage, gerade, wenn sie jetzt im Grunde flexibel sind und auch sagen können, sie wollen umziehen, aber können in beiden Ländern wohnen: Was ist besser? Malta oder Irland? Zunächst muss man sagen, dass es eigentlich eine Frage ist, die mit Steuern und so weiter nichts zu tun hat, sondern da geht es natürlich auch um Reputation. Wenn ich jetzt in irgendeinem Bereich tätig bin, wo große deutsche Unternehmen regelmäßig Rechnungen erhalten, dann ist es möglich, dass die sagen: „Naja, eine Rechnung aus Malta sehen wir nicht so gerne, und da bekommen wir Probleme.“ Da gibt es ein gewissen Misstrauen. Man sagt ja immer, je kleiner die Insel, desto unseriöser ist es. Und Malta ist nun mal die kleinste Insel von allen. Großbritannien und Irland sind ja deutlich größere Inseln. Insofern ist da natürlich auch die Reputation, muss man sagen, in Irland deutlich besser. Natürlich gibt es viele Branchen, wo das egal ist. Wenn man eine Seite betreibt mit Online-Gaming oder eine Seite, die sich an Verbraucher richtet, spielt das eh keine Rolle. Oder vielleicht habe ich mit den Kunden, die ich berate, so ein joviales Verhältnis, dass es auch egal ist. Aber man muss natürlich sehen, in Irland sind Facebook, Microsoft, Google und so die ganz großen IT-Unternehmen, das heißt, jeder identifiziert sofort IT mit Irland. Wenn ich in der Branche tätig bin, ist es nicht schwierig, hier als innovativ und seriös angesehen zu werden, während es in Malta manchmal schwierig ist. Aber das ist die erste Frage, die man beantworten müsste. Die zweite Frage ist, haben wir ja schon besprochen, der Umzug ist im Grunde unbedingt notwendig, und es ist nun mal so, dass die Lebensqualität in Irland, sage ich mal in Anführungszeichen „speziell“ ist. In Irland regnet es tatsächlich jeden Tag, was ja in Großbritannien nicht der Fall ist, auch wenn viele das glauben. In Irland regnet es tatsächlich jeden einzelnen Tag, und man muss sich überlegen, ob man das möchte, ob einem das etwas ausmacht. Da ist Malta natürlich attraktiver, ist Mittelmeer, man hat viel Sonne, wenn man ein Boot hat, kann man dort viel machen. Die Lebensqualität in Malta ist, wenn man Sonne mag, deutlich besser. Und steuerlich ist in Irland die Körperschaftsteuer 12,5 %, und in Malta 5 %. Das ist weniger als die Hälfte, das heißt für die maximale steuerliche Hebelwirkung ist Malta ein deutlich besserer Standort, vor allen Dingen, weil bei großen Gewinnen, also bei Gewinnen im Millionen Bereich oder so die Hälfte der Steuer ja auch eine große Hebelwirkung hat. Also wenn ich sage: „Ich zahle jetzt 1 Million € Steuern oder 500.000 €, das ist ein großer Betrag.

19:52 - Die Körperschaftsteuer in Malta von 5 % oder 35 % erklärt

Daniel: Kommen wir noch einmal genauer auf die Körperschaftsteuer zu sprechen. Sucht man nach Information zu Malta, stößt man mal auf 5 %, mal auf 35 % Körperschaftsteuer. Sebastian erklärt jetzt, was es damit auf sich hat, und mit welcher Körperschaftsteuer man in Malta rechnen muss.

Sebastian: Die Malteser haben es relativ trickreich gemacht. Als die 2002 Teil der EU wurden, haben sie die großen Beratungshäuser, zum Beispiel PwC gefragt, sie hier im Hinblick auf die Überholung des Körperschaftsteuersystems letztlich zu beraten. Die wollten auf keinen Fall so sein wie Zypern, so die „Russen-Insel“ sage ich mal in Anführungszeichen, sondern die wollten das intelligent machen. Und PwC hat dann die Idee gehabt, dass man sagt: „Naja, okay, dann machen wir das so: Die Körperschaftsteuer ist 35 % und ist damit die höchste in der EU.“ Und das taucht überall auf, wenn Du irgendwelche Vergleiche siehst zu Körperschaftsteuer in der EU, dann stehen da immer solche Balkendiagramme, dann ist Malta immer ganz unten, weil es mit Abstand der teuerste Körperschaftsteuersatz ist. Deutschland hat ja nur 15 % Körperschaftsteuer. Malta hat also 20 % mehr, so dass man dann zunächst denkt: „Naja, Malta ist ja echt teuer.“ Der Trick ist natürlich der, dass man sagt, dass ausländische Gesellschafter dann eine Steuererstattung erhalten, nämlich sechs Siebtel dieser bezahlten Körperschaftsteuer werden dann dem ausländischen Gesellschafter erstattet. Also ein ganz einfaches Rechenbeispiel: Ich habe eine Gesellschaft in Malta, und diese Gesellschaft hat einen Gewinn von 100.000 €. Dann werden zunächst 35.000 € an Körperschaftsteuer bezahlt, die müssen auch tatsächlich bezahlt werden, oder zumindest mussten sie bis vor Kurzem, da kommen wir gleich noch zu. Die Gesellschafter dieser maltesischen Gesellschaft, die ausländischen Gesellschafter erhalten dann davon sechs Siebtel zurück, das sind 80 %, in unserem Rechenbeispiel 30.000 €, so dass dann die effektive Körperschaftsteuer, die bezahlt werden muss, nur 5 % sind, nämlich 5.000 €. Das heißt, der effektive Körperschaftsteuersatz in Malta sind 5 %, nicht aber der tatsächlich ausgeschriebene Körperschaftsteuersatz, das sind die 35 %. Damit dieses System funktioniert, braucht man Holdinggesellschaften, und in der Regel werden dort zwei Holdinggesellschaften von uns installiert. Eine Holdinggesellschaft in Malta, und diese maltesische Holdinggesellschaft hat den Vorteil, dass ich dann eine gemeinsame Veranlagung der beiden maltesischen Gesellschaften, der operativen Gesellschaft und der Holdinggesellschaft in Malta auf der Körperschaftsteuererklärung machen kann, und somit wird dieser Tax-Refund eliminiert. Ich muss also nicht mehr erst 35 % bezahlen und bekomme dann sechs Siebtel zurück. Es ist ja möglicherweise ein Cashflow Problem. Wenn ich jetzt an größere Beträge denke, wo man denkt: „Okay, ich muss jetzt vielleicht 350.000 € an Steuern bezahlen“, ist es möglicherweise ein Cashflow Issue. Das kann ich mir mit der Holding sparen. Ich kann also dann direkt diese 5 % eben dann an das Finanzamt überweisen, und die ausländische Holding brauche ich dann noch, und die gründen wir regelmäßig in Schottland als eine Limited Partnership in Schottland. Die brauche ich letztlich noch dafür, dass ich, wenn ich in Malta wohne, ja nur ausländische Einkünfte steuerfrei vereinnahmen kann. Wenn jetzt die maltesische Holdinggesellschaft an die ausländische Holdinggesellschaft in Schottland die 95 % des verbleibenden Gewinnes ausschüttet und dann mir die schottische LP diese 95 % ausschüttet, dann ist das Auslandseinkommen für mich in Malta, und ich muss es nicht besteuern. So funktioniert eigentlich die Holdingstruktur in Malta.

23:55 - Wohnsitz Malta und eine Auslandsgesellschaft

Daniel: Übrigens, den Podcast, den Ihr gerade hört, gibt es auch als Video auf YouTube oder auf unserer Webseite. Dort seht Ihr dann auch die Grafiken oder Bilder, die wir einblenden. Es lohnt sich also bei einigen Themen zum besseren Verständnis, auch das Video nochmal anzuschauen. Wir haben jetzt darüber gesprochen, wenn ich eine Gesellschaft gründe in Malta und in Malta unternehmerisch tätig bin. Ich habe einen Wohnsitz in Malta, und ich habe meinen Unternehmenssitz in Malta und erbringe meine Leistung von Malta aus. In dem Fall, ich habe meinen Wohnsitz in Malta, aber habe eine Auslandsgesellschaft generell, habe in Malta also keine Gesellschaft gegründet, dann gelten von vornherein welche Steuersätze für mich? Was ist dann mit meinem Einkommen?

Sebastian: Naja, wenn ich jetzt, und viele Mandanten haben das ja, das ist ja der Vorteil an Malta, es gibt im Grunde dann ein sehr benutzerfreundliches Außensteuerrecht, sehr benutzerfreundliche CFC-Rules. Wenn ich also in Malta lebe und den maltesischen Non-Dom Status habe, und dann sagen wir mal zum Beispiel an einer Gesellschaft beteiligt bin in Singapur, und diese Gesellschaft in Singapur schüttet mir dann eine Dividende aus von 100.000, und ich führe diese nicht nach Malta ein, sondern lasse die auf einem Konto außerhalb Maltas, dann sind diese in Malta auch steuerfrei. Details dazu haben wir ja schon besprochen in der ersten Folge zu Malta, wo es um den Wohnsitz in Malta geht.

25:30 - Malta empfehlenswert für Online Casinos und Krypto-Unternehmen

Daniel: An dieser Stelle wollen wir unseren Zuschauern und Zuhörern noch einmal empfehlen, auch unsere erste Folge zu Malta anzusehen oder anzuhören. Da sprechen wir ja ausführlich über Malta als Wohnsitz oder was man wissen sollte, wenn man überlegt, dort zu wohnen. Gäbe es noch andere Gründe für mich als Unternehmer, meinen Unternehmens- und Wohnsitz nach Malta zu verlegen? Und zwar spreche ich da jetzt ganz speziell Vorteile des Standortes Malta für bestimmte Branchen oder Geschäftszwecke an, also zum Beispiel Gambling, Glücksspiel, Sportwetten, hattest Du ganz am Anfang glaube ich auch schon erwähnt, oder vielleicht als Yacht Besitzer, da taucht Malta manchmal auf. Vielleicht kannst Du uns dazu nochmal was erzählen.

Sebastian: Was wir bisher besprochen haben, ist im Grunde die überwiegende Mehrheit unserer Mandanten. Die verwenden genau das Setup, wie wir das jetzt besprochen haben, das heißt jemand hat zum Beispiel eine neue Geschäftsidee, verlässt in Deutschland seinen Job, verlässt Deutschland, zieht nach Malta um und baut dieses Business dann letztlich dort in Malta auf mit seinen Geschäftspartnern. Wir hatten viele Mandanten, die es dann bis zum Verkauf geführt haben, und dann natürlich sehr lukrativ beim Exit dann komplett alles steuerfrei vereinnahmen konnten. Wenn man sich das vorstellt, man gründet ein Start-up, verkauft das in drei, vier Jahren für 10 Millionen, die sind dann komplett steuerfrei, wenn man in Malta wohnt. Das ist schon ein Wort. Was wir besprochen haben, das ist ein Standard Setup für die meisten Mandanten. Es gibt dann natürlich Spezialfälle, die Du angesprochen hast. Malta ist weltweit führend für Online Casinos, die haben dort eine sehr, sage ich mal, weit anerkannte Gesetzgebung für die Lizenzierung von Online Casinos, das heißt die hat allgemein einen hohen Standard und ist auch so anerkannt in der Welt. Das heißt im Grunde, wer ein Online Casino betreiben will, der tut dies oft in Malta, und da gibt es auch sehr viele dieser Online Gambling Firmen. Es ist absolut ein Hub dort. Die schaffen sehr viele Jobs, denn es ist ja klar, ich mache so ein Online Casino nicht für die maltesische Kundschaft, sondern ich habe dann deutsche Spieler und brauche insofern ein deutsches Support Team. Die Gesetzgebung schreibt vor, dass das alles von Malta aus passiert. Deswegen gibt es alleine schon 8.000 Schweden in Malta, die in dieser Branche arbeiten. Das ist ganz sicherlich eine Branche. Vor wenigen Jahren wurde Malta auch so ein bisschen Krypto Island genannt, weil im Grunde genommen Malta sich gesagt hat: „Das Gleiche, was wir damals mit den Online Casinos gemacht haben, machen wir jetzt mit Krypto. Mit Blockchain.“ Es gab damals im Grunde noch gar kein anderes westliches Land, was hier irgendeine Art von Regulierung für Blockchain Unternehmen, Krypto Unternehmen, zum Beispiel sage ich jetzt mal eine Krypto Exchange hatte. Und insofern hat Malta hier Rechtssicherheit geboten für diese Unternehmen. Das ist jetzt so ein bisschen auch ein wichtiger Standort geworden für Krypto Unternehmen. Ein ganz bekanntes Beispiel ist Binance, wobei man nicht genau weiß, die haben zwar eine Krypto Lizenz in Malta, aber sind die da ansässig, sind die da nicht ansässig? Da gibt es einige Gerüchte. Es gibt jedenfalls Krypto Exchanges, die da ansässig sind, und ganz viele Unternehmen in dem Blockchain Bereich sind in Malta ansässig. Einen gewissen Dämpfer hat, sage ich mal diese Maßnahme der FATF geführt letztes Jahr, wo ja Malta auf die graue Liste gesetzt wurde, aber ich denke, das wird gelöst werden, und dann wird dem nicht mehr entgegenstehen. Also Krypto ist eine zweite Branche, wo man sich überlegen sollte, in Malta möglicherweise Fuß zu fassen, wenn man in dem Bereich tätig ist. Natürlich die ganze Finanzbranche ist auch relativ groß, also alternative Investment Funds, Finanzberater, Investmenthäuser und so. Da ist natürlich auch relativ viel los in Malta, das heißt, das wäre eine weitere Branche. Was alle diese drei Branchen im Grunde gemeinsam haben, ist, dass sie letztlich von der Regierung besonders gefördert werden, denn Malta hat ja keinerlei natürliche Ressourcen. Und es ist ein sehr kleines Land. Die mussten sich im Grunde genommen überlegen: Wie können wir innerhalb der wirtschaftlichen Union wirtschaftlich überleben? Was ist unser USP, also was können wir machen? Welches Umfeld können wir schaffen, dass wir attraktiv sind für externe Investments? Hier hat man versucht, dann entsprechend sich zu profilieren, und natürlich zum Teil wenigstens mit sehr großem Erfolg.

30:13 - Yacht-Registrierung in Malta

Sebastian: Das Thema Yachten, das Du angesprochen hast, das ist einfach ein Programm, das es schon seit längerem auf Malta gibt. Es erlaubt letztlich einem zukünftigen Yacht Besitzer eine Yacht mehrwertsteuerfreundlich in die EU zu importieren, was natürlich bei Yachten immer ein Riesen Thema ist. Man muss ja eine privat genutzte Yacht in der Europäischen Union voll mit Mehrwertsteuer versteuern, das heißt, wenn die Yacht 10 Millionen kostete, dann lege ich nochmal extra 2 Millionen Umsatzsteuer drauf. Das maltesische System erlaubt es jetzt letztlich, dass ich diese Yacht über eine Firma erwerbe. Diese Firma erwirbt dann dieses Boot als eine Chartergesellschaft, muss somit also somit zunächst mal zum Zeitpunkt des Kaufes keine Umsatzsteuer bezahlen, denn im Gewerbsbereich ist keine Umsatzsteuer fällig. Dann vermietet also meine eigene Chartergesellschaft die Yacht an mich, und dafür muss ich dann natürlich Umsatzsteuer bezahlen. Somit kann ich dann letztlich die fällige Umsatzsteuer über eine Periode von sieben Jahren und auch noch zu einem günstigeren Satz mehr oder weniger, ich sage mal abstottern an die maltesischen Behörden. Das ist der Sinn dieser maltesischen Umsatzsteuerregelung für den Yachtkauf, auch sehr populär natürlich.

31:31 - Die Beantragung der Lizenz für ein Online Casino

Daniel: Am nächsten Tag habe ich mich mit Sebastian noch einmal getroffen, und wir sind noch auf ein paar andere, spezielle und interessante Punkte zur Unternehmensgründung auf Malta zu sprechen gekommen. Gerade Vorhaben wie Finanzdienstleistungen, Casinos, Online Gambling oder Krypto Unternehmen benötigen spezielle Lizenzen, die man auf Malta auch beantragen kann. Aber die Frage ist: Wie lange dauert das? Und wie schnell ist man mit seiner Gesellschaft dann geschäftsfähig?

Sebastian: Es ist in der Tat so, dass es hier zum Teil große Missverständnisse hinsichtlich der Anforderungen der maltesischen Behörden gibt. Es ist ein sehr langwieriger Prozess. Ich würde nicht sagen langwieriger als in anderen Staaten, wir haben ja zum Beispiel mit dem Simon Fundel vor einigen Wochen gesprochen, wie lange er gebraucht hat, um in der Schweiz seine Krypto Exchange Lizenz zu bekommen. Da muss man sich eine ähnliche Dauer auch in Malta vorstellen. Wir reden hier minimal von sechs Monaten bis zwölf Monate oder länger, bis man diese Lizenz hat. Und die sechs Monate gehen auch nur dann, wenn man tipp komplett fertig ist. Wir haben manchmal Mandanten, die kommen zu uns und sagen, sie möchten ein Casino eröffnen. Die Anforderungen, die dort gestellt werden an die Software, die sind extrem hoch. Das heißt, in der Regel kostet es, eine Software zu entwickeln, mehrere hundert tausend für so ein Online Spielcasino, selbst wenn es ein einfacheres Spiel ist, und man muss die dann komplett auch technisch dann prüfen lassen, ob die den rechtlichen Anforderungen erfüllt, wie die Wettquoten sind und so weiter. Das sind ganz enorme Aufwände. Wie gesagt, das ist etwas, was langfristig angedacht und angegangen werden muss, nichts davon ist schnell, nichts davon ist günstig, das dauert enorm lange, man braucht dafür sehr kompetente Berater, Anwälte, Wirtschaftsprüfer. Das ist etwas, was man absolut nicht unterschätzen darf.

33:31 - Wie kann ich diesen Vorgang beschleunigen?

Daniel: Gibt es trotzdem eine Option, das zu beschleunigen? Wie kannst Du mir helfen, dass ich vielleicht doch schneller zum Zug komme?

Sebastian: Es gibt tatsächlich Möglichkeiten. Es gibt dort sogenannte White Label Anbieter, gerade im Casino Bereich und auch im Finanzdienstleistungssektor, unter deren Haftungsmantel man schlüpfen kann, und dann mehr oder weniger deren Lizenz verwenden kann, um hier ein Casino zu betreiben. Die haben dann natürlich komplett verifizierte und von den Prüfern bestätigte Spiele, da kann man dann einfach seine Corporate ID sozusagen draufklatschen, dann kann man sein eigenes Spielcasino recht schnell eröffnen. Wir reden dann tatsächlich von einem Vorgang, der dauert vielleicht mehrere Wochen oder Monate, denn auch dort ist es natürlich so, wenn man denkt, man möchte etwas Deutsches machen. Ich hatte mir mal so etwas vorstellen lassen, und die hatten dann so eine Übersetzung, so eine Oberfläche, die war angeblich auf Deutsch übersetzt, aber die war so schlecht die Übersetzung und das UI, dass ich gesagt habe, okay, da steckt schon eine Menge Arbeit drin, und selbst wenn das ganze Thema Lizenz geregelt ist, man muss es nicht machen. Sicherlich auch dort noch viel Aufwand. Und man muss natürlich dann viel Provision auch abdrücken, sage ich mal, an den Lizenzeigner. Aber das ist die schnellste Lösung, wenn man zum Beispiel ein Casino hat und dort schnell durchstarten möchte.

34:59 - Die Sache mit der Niederlassungsfreiheit innerhalb der EU näher erklärt

Daniel: Jetzt haben wir schon im ersten Teil des Podcast zum Thema Wohnsitz Malta gesprochen und haben gesehen, fantastische Möglichkeiten, es ist eine schöne Umgebung. Aber wenn ich eine Gesellschaft gründen möchte auf Malta, aber mich noch nicht entschieden habe, oder vielleicht auch gar nicht vorhabe, das Modell in Erwägung zu ziehen, nach Malta umzuziehen. Gibt es eine legale, gesetzeskonforme Möglichkeit, meine Gesellschaft in Malta zu gründen, ohne in Malta zu wohnen?

Sebastian: Auch hier wiederum ein tatsächliches Minenfeld. Es gibt ja viele, die denken: „Es gibt die EU Niederlassungsfreiheit, mir kann niemand verbieten, irgendwo eine Firma zu gründen.“ Das ist natürlich korrekt, aber es ist innerhalb der EU an sehr strenge Auflagen gebunden. Man möchte sich dort an die Firma YouPorn erinnern. Diese Porno Webseite, da wurde ja höchste Kaution bezahlt, die jemals in Deutschland bezahlt wurde: 10 Million €, damit der Gründer von YouPorn weiterhin auf freiem Fuß ist. Die hatten es nämlich auch ganz trickreich gemacht, wie sie dachten. Sie haben eine Firma auf Zypern gegründet, hatten dort einen zypriotischen Steuerberater, der dort Director war, und die haben alles von Hamburg aus gemacht. Dann kam die Steuer dahinter, und das ganze Ding ist natürlich hochgegangen. Die haben sich auf die EU Niederlassungsfreiheit berufen, was wie gesagt totaler Quatsch ist. Die EU Niederlassungsfreiheit sagt im Grunde aus, dass man überall Unternehmen gründen kann, aber es gibt sehr strenge Voraussetzungen, wie dieses Unternehmen ausgestaltet werden muss, wieviel Substanz es haben muss, damit es dann von der heimischen, zum Beispiel der deutschen Steuerbehörde akzeptiert wird. Man ist ja verpflichtet, die Beteiligung dem Finanzamt zu melden, und wenn das Finanzamt dann fragt: „Jetzt hast Du eine Malta Firma gegründet, hast Dich schön gemeldet, nun sag mir doch mal, wer ist der Geschäftsführer? Was verdient der? Schick mir doch mal die Lohnabrechnung, bestätige mal, dass das kein Anwalt ist, kein Steuerberater. Bestätige mal, dass er der einzige ist, der Zugriff hat auf das Konto der Gesellschaft. Schick mir mal den Mietvertrag für das Büro, schick mir mal dort eine Skizze, wie dieses Büro aussieht. Wie viele Mitarbeiter sind das, wie die Wertschöpfung ist.“ Es wird sehr detailliert gefragt. Wir haben das auf der Webseite beschrieben unter der sogenannten Nihil Obstat Lösung. Nihil Obstat ist ja ein lateinischer Begriff für „nichts hindert“. Also was muss erfüllt sein, damit das Finanzamt sagt: „Hier gibt es keine Hinderungsgründe, wir akzeptieren diese Gesellschaft so.“ Und da ist im Grunde, man braucht einen Geschäftsführer, der richtig verdient, sagen wir mal 50.000 € im Jahr, man muss zwei, drei Mitarbeiter haben, man muss ein richtiges Büro haben, da muss richtig was stattfinden in Malta. Wir haben es ja gesehen, Lufthansa hat dort 200 Mitarbeiter, die haben da auch so eine Flugzeugwartungsgesellschaft. 200 Mitarbeiter ist klar, dass das für die funktioniert. Wer sowas vorhat, dort Mitarbeiter im großen Stil einzustellen, der kann natürlich dort eine Firma gründen und die ganz legal auch von Deutschland aus besitzen. Er darf nicht ins Tagesgeschäft involviert sein, weil ansonsten hat die Gesellschaft bekanntlich eine Betriebsstätte in Deutschland, aber er kann sie besitzen, er kann legal beteiligt sein, muss aber jederzeit natürlich in der Lage sein, umfangreiche Nachweise zu liefern, dass da tatsächlich umfangreiche Substanz in Malta eingerichtet wurde. Das ist im Grunde die einzige Möglichkeit, im Rahmen der EU Niederlassungsfreiheit. Außerhalb von EU-Staaten ist sogar noch viel mehr erforderlich. Innerhalb der EU Staaten, da würden jetzt auch Malta dazuzählen, Zypern. Die einzige Möglichkeit, so eine Auslandsgesellschaft zu betreiben, ist in der Konstellation.

38:41 - Ist Malta als Standort für meine Holding lohnenswert?

Daniel: Okay, da haben wir also auch Klarheit in dem Punkt. Wir haben über das Thema “spezielle Lizenzen” gesprochen im Bereich Krypto, Online Gaming, Casino, etc. Wenn für mich jetzt Malta interessant wäre oder ich es in Erwägung ziehe, weil ich vorhabe eine Holding zu gründen. Es ist ja so, dass eigentlich Irland und Luxemburg da so die typischen Standorte sind. Kann Malta es mit Luxemburg und Irland aufnehmen? Wäre das eine interessante Alternative für eine EU Holding?

Sebastian: Grundsätzlich in jedem Fall. Malta ist als Holding Standort interessant. Man muss sich überlegen, was sind gute Holding Standorte? Ein guter Holding Standort ist zum Beispiel ein Land, was eine relative großzügige Participation Exemption hat, das bedeutet ein Land, bei dem die Besitzquote und die Haltefristen an einer Beteiligung relativ gering sind, damit ich diese steuerfrei veräußern kann. Als Beispiel: Was passiert, wenn ich eine Beteiligung habe als Holdinggesellschaft in Höhe von 10 % an einer anderen Gesellschaft und ich verkaufe diese nach zwei oder drei Jahren? Da kann man praktisch sagen, dass in jedem EU Land diese Veräußerung in der Holdinggesellschaft steuerfrei wäre, also auch in Deutschland. Wenn ich eine deutsche Holding habe und diese verkaufe zu den Konditionen, eine Beteiligung, dann ist der Veräußerungserlös in der Holding steuerfrei. Was, wenn ich jetzt sage, ich besitze nur 0,5 % und ich halte es nur für sechs Monate? Dann wäre es in den meisten Ländern nicht mehr steuerfrei, aber in Malta ist eben trotzdem die Participation Exemption relativ großzügig aufgestellt. Was ich gerade eben gesagt habe, war nur ein Beispiel, aber man kann sich das im Detail mal anschauen. Weitere Vorteile für Holdinggesellschaften ist natürlich die Frage: Wird eine Quellensteuer ausgeschüttet, ist es vor allem da interessant, zum Beispiel man wohnt in Dubai, hat eine Holding in der EU, in vielen EU Ländern inklusive zum Beispiel auch Luxemburg oder auch der Schweiz, was ja nicht in der EU ist, aber ja doch EU-Recht vielfach anwendet. Wenn die Gesellschaft eine Dividende ausschüttet, wird eine Quellensteuer einbehalten. In der Schweiz unglaubliche 35 %, in Luxemburg immer noch möglicherweise 15 %, oder manchmal auch weniger in Luxemburg. Das hat Malta auch nicht. Malta hat keine Quellensteuer, genauso wie auch das UK keine Quellensteuer hat, ist also auch als Holding Standort interessant. Insofern kann Malta als Holdingstandort in der EU auf jeden Fall interessant sein.

41:14 - Die globale Mindestbesteuerung betrifft nicht alle

Daniel: Fassen wir jetzt nochmal die positiven Aspekte einer Unternehmensgründung auf Malta zusammen. Wir haben gesehen, Malta ist wirklich ein idealer Standort, ein idealer Firmensitz in der EU, nicht nur wegen des guten Wetters, was Du ja schon mehrfach erwähnt hast, sondern es ist sehr einfach einen Aufenthalt zu bekommen, es ist sehr einfach ein Unternehmen zu gründen, die Anforderungen an das Stammkapital waren relativ gering. Gut, Bankkonto und EU Umsatzsteuer-ID haben wir gesehen, ist zumindest nicht schwieriger als in anderen EU Ländern, aber natürlich auch nicht so einfach, wie man sich das manchmal vielleicht gerne vorstellt. Lebenshaltungskosten waren moderat, und wir haben vor allem gesehen, steuerlich sehr interessant, vor allem, wenn man dort wohnt. Wo bekommt man in der EU noch 5 % Körperschaftsteuer in der Konstellation? Aber jetzt OECD als Stichpunkt. OECD hat ja im Auftrag der G20 das Konzept für die globale Mindestbesteuerung entwickelt, und man redet ja von 15 % Körperschaftsteuer. 127 Staaten sind schon dabei, wollen das also umsetzen, und jetzt könnte ja sein, die 5 % erwähnten Körperschaftsteuern, die so fantastisch klingen, lösen die sich dann in Luft auf? Kann das passieren? Vielleicht kannst Du da noch ein bisschen Licht ins Dunkel bringen?

Sebastian: Das ist natürlich auch einer dieser Punkte, die doch zum großen Teil in der Bevölkerung komplett falsch verstanden wurden. Diese 15 % sind ja letztlich nur für die größten Unternehmen der neue minimale Satz für die Körperschaftsteuer. Wir reden von Unternehmen, die einen Umsatz von mehr als 750 Millionen € machen, nur die sind davon betroffen. Das ist überall so. So ist es natürlich auch in Malta, also Unternehmen, die zu diesen großen Unternehmen gehören, also mehr als 750 Millionen € Umsatz machen, die müssen in Zukunft tatsächlich minimal 15 % Körperschaftsteuer bezahlen, auch in Malta. Aber in Malta sind es, und hier haben wir jetzt einen Artikel von der Times auf Malta, den ich hier zitiere, wären es 20 Unternehmen, die davon betroffen sind. Die werden davon betroffen sein, aber gerade unsere Mandantschaft, die ja sehr viel kleinere Unternehmen sind, sind davon nicht betroffen. Das Gleiche ist auch in Irland so, selbstverständlich, auch da sind natürlich die größten Unternehmen davon betroffen, ganz klar. In Irland sind ja sehr viele große Unternehmen, kennt man ja, Google, Microsoft und so weiter sind da ansässig mit ihren europäischen Niederlassungen, noch mehr als in Malta natürlich. Da sind dann tatsächlich 15 % Steuern zu bezahlen, aber für den Großteil der Unternehmen, also für 95 % oder mehr, ich weiß gar nicht, wie viele das sind, hat es keinerlei Auswirkung.

44:14 - Shelf Companies

Daniel: Okay, also haben wir dort sozusagen die Kuh vom Eis, das betrifft also die meisten potentiellen Mandanten nicht, auch vielleicht unsere Zuschauer und Zuhörer, aber wie sieht es aus mit den jüngsten Initiativen oder Entwicklungen in Bezug auf EU Shelf Companies? Da hat man auch einiges gelesen, dass dort einiges neu geregelt werden soll. Könnte das eventuell Auswirkungen auf potentielle Interessenten des Firmensitzes Malta haben?

Sebastian: Genau, also konkreter erklären wir mal, was damit gemeint ist. Die EU hat jetzt vor Kurzem gerade um Weihnachten herum angekündigt, dass gegen Shelf Companies vorgegangen werden soll. Eine Shelf Company ist eine Gesellschaft, die keinerlei lokale Substanz hat sozusagen. Man gründet eine Gesellschaft, was weiß ich, irgendwo in Zypern oder auch in Malta, es gibt keinen lokalen Geschäftsführer, da passiert keine lokale Wertschöpfung vor Ort, die Gesellschaft wird verwendet, um Rechnungen an irgendjemanden zu stellen und hat aber eigentlich einen sehr geringen Footprint, sage ich mal so. Gegen diese Gesellschaften soll durch die EU vorgegangen werden, die Benutzung soll letztlich verunmöglicht werden, indem zum Beispiel die EU Mutter-Tochter-Richtlinie und andere steuerliche Vorteile durch diese Gesellschaft nicht mehr in Anspruch genommen werden kann. Mal angenommen ich hätte eine deutsche Holdinggesellschaft, ich bin eine deutsche Unternehmensgruppe, habe eine deutsche Holdinggesellschaft, habe eine Malta Shelf Company, also irgendwie eine kleine Gesellschaft, die schreibt irgendwelche Rechnungen an Kunden, was weiß ich, irgendwo außerhalb der EU, diese Gesellschaft macht Gewinne und zahlt darauf 5 % Steuern in Malta, führt den Rest an die deutsche Holdinggesellschaft ab, dann wäre hier nicht mehr die EU Mutter-Tochter-Richtlinie praktisch anzuwenden in Zukunft, sondern kann die deutsche Holdinggesellschaft letztlich dann diese Gewinne nachbesteuern nach deutschem Körperschaftsteuer- und Gewerbesteuersatz. Das wären jetzt die konkreten Voraussetzungen. Auch hier fällt es mir jetzt schwer zu sagen, wo für unsere Mandantschaft der konkrete Ansatzpunkt wäre, denn normalerweise viele der steuerlichen Vorteile innerhalb der EU, wie jetzt eben mit der Mutter-Tochter-Richtlinie und diese Dinge werden ja nicht unbedingt in Anspruch genommen von unseren Mandanten, wenn man kleinere Unternehmen hat. Da muss man aber dann möglicherweise umdisponieren, aber, und ein ganz wichtiger Punkt ist natürlich auch der Grund, warum wir immer empfehlen, den Wohnsitz zu verlagern. Gerade im Fall von Malta raten wir immer dazu, nach Malta umzuziehen, und in dem Moment, wo der Eigentümer und der Geschäftsführer der Gesellschaft vor Ort lebt, ist es auch keine Shelf Company mehr, das heißt, alles, was wir gerade eben gesagt haben, würde eh nicht zutreffen. Also insofern kann ich mir eigentlich, wenn man der Strategie folgt, die wir ja schon seit Jahren verfolgen, gerade in Malta: also komplett alles aufgeben, nach Malta umziehen, dort ein Unternehmen gründen, sich dort anstellen lassen, selbst Geschäftsführer zu sein, selbst Gesellschafter zu sein, das komplett von dort zu betreiben, dort eine Betriebsstätte zu haben, dort Mitarbeiter zu haben und so weiter, dann ist man dort eigentlich keinem Risiko ausgesetzt.

47:18 - „Aggressive Steuerplanung“ und neue Anordnungen der ATAD

Daniel: Zum Thema Risiko: Das Risiko, dass mir letztendlich aggressive Steuerplanung vorgeworfen wird, im Sinne der ATAD, wie sieht es damit aus? Letztendlich ist es ja so, dass der Reiz, vielleicht meinen Unternehmenssitz in Malta zu wählen, es sind ja schon steuerliche Vorteile, also 5 % Körperschaftsteuer, wie Du es erklärt hattest, bekomme ich ja sonst in der Form nirgendwo anders. Jetzt entscheide ich mich aufgrund dessen für Malta – wird mir jetzt automatisch aggressive Steuerplanung angedichtet oder vorgeworfen?

Daniel: Sebastian erklärt hierzu aber erst einmal, was ATAD überhaupt bedeutet.

Sebastian: Die ATAD ist die Anti Tax Avoidance Directive der EU, und die hat im Grunde zwei Dinge festgelegt; die hat viele Dinge festgelegt, aber darunter zwei. Die eine Sache ist, und da sind jetzt auch wir daran gebunden, wenn man jetzt in Malta eine Steuerberatungskanzlei betreibt, eine Anwaltskanzlei oder einen Corporate Service Provider, dann muss man letztlich bei jedem neuen Mandanten, der zu einem kommt und hier möglicherweise eine Gesellschaft gründen möchte oder sonst was unternehmen möchte, zunächst mal einen Test machen, warum der denn überhaupt diese Maßnahme ergreift. Und wenn wir jetzt mal sagen würden, wir haben einen Mandanten, der wohnt in Deutschland und der sagt: „Okay, die deutsche Steuer ist mir viel zu hoch, ich möchte eine Gesellschaft gründen, bitte machen Sie das für mich,“ dann wären wir verpflichtet gemäß der ATAD, diesen Auftrag abzulehnen. Das ist aggressive Steuergestaltung und Steuerplanung, und einen solchen Auftrag dürfen Anwälte, Corporate Service Provider und ähnliche Berufe im Grunde nicht mehr ausführen. Es geht dann noch einen Schritt weiter, wenn der jetzt seine Firma doch irgendwie gründet und der kommt dann hinterher zu seinem eigenen Steuerberater und es kommt raus: „Ich habe in Malta eine Firma gegründet, die Steuern in Deutschland sind ja viel zu hoch, ich werde jetzt hier alles umschichten auf meine Malta Gesellschaft,“ dann ist im Grunde genommen der deutsche Steuerberater verpflichtet im Rahmen der ATAD, ihn auch zu melden, also bei grenzübergreifenden Zusammenhängen, die der aggressiven Steuerplanung und Steuergestaltung hier im Grunde entsprechen. Auch hier muss man sagen, wie gesagt, das Modell, das wir haben, und das sagen wir ja ganz bewusst, das sagen wir ja überall auf der Webseite: „Verlegt den Wohnsitz zuerst ins Ausland.“ Das hat ja einen Grund. Und das ist genau mit ein Grund dafür. Denn ein Umzug ins Ausland ist nie aggressive Steuerplanung. Ein Umzug ins Ausland, wenn man wirklich dort hinzieht, wirklich dort wohnt, ist es immer persönliche Präferenz, persönliche Freiheit. Wenn ich in Spanien gerne wohne, weil mir das Essen besser schmeckt, weil mir das Wetter besser gefällt, dann ist es nie aggressive Steuerplanung, auch wenn das meine tatsächlichen Motive sind, kann mir das nie vorgeworfen werden. Dann lebe ich in einem Land wie Spanien, habe den Beckham Law Status oder einen NHR Status in Portugal oder aber den Non-Dom Status in Malta. Dann sind ja sowieso meine Auslandseinkünfte steuerfrei, und dann kann ich ja auch eine Firma gründen im Ausland, denn damit ist es dann keine aggressive Steuergestaltung mehr. Dann zahle ich ja sowieso auf Auslandseinkünfte keine Steuern, und insofern wäre auch die Maßnahme an sich nicht als aggressive Steuergestaltung zu identifizieren. Also insofern, wenn das mit dem Umzug kombiniert wird und der Umzug immer das primäre Motiv ist, dann ist man da abgesichert.

50:53 - Was mir steuerlich angehängt werden kann, wenn ich in Malta lebe und Deutschland besuche

Daniel: Jetzt verlege ich also meinen Wohnsitz nach Malta, gründe mein Unternehmen in Malta, so wie Du es jetzt gerade beschrieben hast, bin dann aber doch regelmäßig in Deutschland. Gibt es dann irgendetwas, was mir passieren kann? Ich habe offiziell meinen Wohnsitz komplett nach Malta verlegt, aber setze mich regelmäßig in den Flieger, habe noch das eine oder andere in Deutschland zu tun.

Sebastian: Also grundsätzlich natürlich nicht. Grundsätzlich natürlich nicht, man ist ja nicht im Gefängnis, man kann das machen. Es gibt einige Dinge, die sind zu beachten. Es gibt eine harte Grenze, das sind 183 Tage. Wenn ich jetzt also in Deutschland für 183 Tage bin, dann bin ich natürlich in jedem Fall in Deutschland wieder unbeschränkt steuerpflichtig. Das kann ich auf keinen Fall machen. Aber natürlich auch schon weit weniger als 183 Tage könnten mir möglicherweise ein Problem verursachen. Wenn ich zum Beispiel auch nur 100 Tage in Deutschland bin und von dort aus meine Gesellschaft leite, das heißt, dort als Geschäftsführer dieser maltesischen Gesellschaft zum Beispiel, hier laufend in Deutschland Verhandlungen führe, Geschäftsanbahnungen führe, Verträge abschließe, dann hat die Gesellschaft möglicherweise in Deutschland eine Betriebsstätte und ist damit in Deutschland steuerpflichtig. Jetzt mag man sich fragen: „Wie kommt sowas raus?“ Sowas ist absolut möglich rauszukommen. Ich kann mich an einen Mandanten erinnern, der ist aus Deutschland weggezogen, hat alles regulär, komplett sauber, ordentlich in Deutschland abgeschlossen. Nach drei Jahren haben die das wieder angeschaut in Deutschland, haben die das ausgegraben und haben ihn als erstes gefragt, dass er mal einen Nachweis liefern soll für jeden einzelnen Tag in den drei Jahren, wo er sich aufgehalten hat. Der war jetzt tatsächlich auch in Deutschland, ich glaube so 100 Tage im Jahr, oder zumindest im ersten Jahr 100 Tage, im zweiten Jahr dann weniger, und dann haben sie gefragt: „Was hast Du denn gemacht in Deutschland in den 100 Tagen? Hattest Du dort Meetings, wo Du für die maltesische Gesellschaft hier Geschäfte angebahnt hast, mit Kunden Verträge unterschrieben hast und so weiter?“ Hatte er nicht, denn er hatte in Malta einen Geschäftsführer angestellt, einen anderen Kollegen von ihm, der in Deutschland gelebt hat, das heißt, der war gar nicht Geschäftsführer der maltesischen Gesellschaft, insofern konnte ihm das dann nichts anhaben. Aber wie gesagt, solche Sachen sind natürlich möglich, dass die passieren. Das heißt, wenn man sich in Deutschland aufhält, dann muss man natürlich darauf achten, wie lange das ist, man muss auf jeden Fall darauf achten, was man dort tut, man muss klar dokumentieren. Der wichtigste Teil ist natürlich, dass man in Deutschland keine Wohnung mehr hat, das ist ganz klar. Wir haben zum Beispiel einen Mandanten, der in Malta lebt, der eine Firma in Malta hat. Der ist zwei Wochen in Malta, dann ist er zehn Tage in Deutschland, dann ist er wieder zwei Wochen in Malta, zehn Tage in Deutschland. Wenn er dort ist, übernachtet er immer im Hotel, hat also keine Wohnung dort, alles mit dem Wissen des Finanzamtes natürlich, und der hat dort bisher kein Problem gehabt.

53:45 - Konkrete Schritte und Ratschläge für eine geplante Umsiedlung nach Malta

Daniel: Zum Schluss wollte ich von Sebastian noch wissen, wie denn ganz konkret die nächsten Schritte aussehen könnten, wenn jemand ernsthaft in Erwägung zieht, seinen Wohnsitz nach Malta zu verlagern und dort ein Unternehmen zu gründen.

Sebastian: Wie gesagt, das Wichtigste ist, dass man sich der Konsequenzen klar bewusst ist und auch sich dessen bewusst ist, dass heute nichts mehr einfach ist. Wenn irgendein Berater sagt: „Kein Problem,“ dann ist es eine gefährliche Aussage. Der erste Schritt muss zunächst sein, dass man sich klar sein muss, dass man tatsächlich nach Malta umziehen muss. Wenn man natürlich Geschäftspartner hat und das zu dritt oder so macht, dann kann natürlich einer nach Malta umziehen, das ist klar, aber ansonsten muss man natürlich dahin umziehen wollen, zumindest ist das unser Rat, um hier jedes Problem zu vermeiden, und das ist der erste Schritt. Man muss sich als erstes damit auseinandersetzen: Kann ich mir vorstellen, wirklich in Malta zu wohnen? Dafür haben wir ja schon einen Podcast aufgenommen.

Daniel: Übrigens, wenn Du keinen unserer interessanten Podcasts mehr verpassen willst, dann klick jetzt gleich auf ABO und besuch uns doch mal auf unserer Webseite www.perspektiveausland.com. Da gibt es übrigens auch alle Podcasts als Video zum Ansehen, und Du kannst uns dort Deine Fragen, Kommentare oder Vorschläge für neue Sendungen hinterlassen.

Sebastian: Kann ich mir das vorstellen? Kleine Insel, sehr laut, weit ab vom Schuss, andere Kultur, anderer Lebensstandard – kann ich mir vorstellen, das zu machen? Das wäre die erste Frage, die man sich tatsächlich stellen muss und auch ehrlich sich gegenüber beantworten muss. Vielleicht ist es ja nicht Malta, vielleicht ist es ja Zypern oder irgendetwas anderes. Irland oder so. Ich würde jedem raten, der es tatsächlich vorhat, dort ein Unternehmen zu gründen, sich erstmal in den Flieger zu setzen, mal eine Woche da zu verbringen. Malta ist gut, sehr gut connected, man kann dort ohne Weiteres hin, es gibt schöne Hotels, man kann auch gut auch mit Familie mal dort bleiben und sich das vor Ort anschauen. Und dann sollte man sich dort auf jeden Fall mit den lokalen Gegebenheiten vertraut machen. Und wenn man sich das dann tatsächlich vorstellen kann, dann wäre der Umzug im Grunde genommen der erste Schritt, also den muss man als erstes angehen. Bevor man den gemacht hat, braucht man das mit der Firmengründung erst gar nicht anfangen. Wir sind in Malta vertreten, mein Bruder Philipp lebt in Malta, leitet dort unser Büro DWP Dr. Werner & Partner, und man kann dort gerne bei uns vorbeikommen, wenn man dann in Malta ist, dann kann man ein Gespräch führen, das weitere Vorgehen planen. Aber man muss wirklich dort hingehen, damit man auch nicht die Zeit verschwendet. Es macht keinen Sinn, die eigene Zeit oder auch unsere Zeit zu verschwenden. Man muss dahingehen und sich klar sein: „Okay, ich werde dahin umziehen, und jetzt möchte ich gerne den Umzug besprechen.“ Wir kennen auch Immobilienmakler, wir können dort auch zeigen, wo man am besten wohnen kann, denn man kann konkrete Objekte anschauen, das ist alles recht einfach, habe ich beim letzten Podcast besprochen. Aber das ist wichtig, dass man das richtige Mindset hat. Die Schlimmsten sind immer die, die kommen und sagen: „Naja, findet ja eh keiner raus, ich will das nicht so machen, wie Sie es mir empfehlen, sondern ich will das gerne machen von Deutschland aus. Ich will dort leben in Deutschland, will den engen Strom anhaben als Director,“ also solche Sachen, da nehmen wir meilenweit Abstand davon. Das heißt, wer eine gewisse Ernsthaftigkeit hat, und es muss natürlich auch ein profitables Unternehmen sein. Wir sagen unter 500.000 € Gewinn, zumindest perspektivisch, macht es auch keinen Sinn, der Aufwand ist ja auch riesengroß. Das macht ja keinen Sinn, deswegen ins Ausland umzuziehen. Wenn man also diese Ernsthaftigkeit hat, dann würde ich jedem empfehlen, sich das zu überlegen, und am besten nach Malta kommen und einen Termin ausmachen mit uns.

Daniel: Klasse, ich habe auch gerade mal geguckt, Flüge sind teilweise sehr erschwinglich, kann zum Beispiel ab Berlin schon für 50 € bis 60 € fliegen, also das ist ein guter Tipp von Dir.

Sebastian: Auf nach Malta!!

Daniel: Genau, auf nach Malta!! Können wir nur allen Zuschauern und Zuhörern empfehlen. Wenn Ihr jetzt den Teil 1 nicht gehört habt, Malta Wohnsitz, dann geht auf die Webseite und hört oder seht Euch das nochmal an. Vielen Dank Sebastian.

Sebastian: Danke Dir, Tschüß!

Daniel: Bis zur nächsten Folge von Perspektive Ausland – Der Podcast für alle Unternehmer, die es ins Ausland zieht.

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Paraguay - Einwanderer & Unternehmer "Herzlich Willkommen"