Digitale Infrastruktur in Burkina Faso

Internet, Mobilfunk & Stromversorgung für deutschsprachige Auswanderer

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Wer aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz nach Burkina Faso auswandern möchte, stellt sich oft die Frage, wie gut die digitale Infrastruktur vor Ort ist. In Burkina Faso gibt es in größeren Städten einen breit ausgebauten Mobilfunkmarkt und viele Anbieter ermöglichen mobiles Internet mit 4G. Die Netzabdeckung ist jedoch außerhalb der Städte eingeschränkt, und Internetgeschwindigkeit kann stark schwanken.

Stromversorgung ist nicht überall stabil. In den meisten Städten gibt es regelmäßigen Zugang zu Strom, doch Ausfälle sind keine Seltenheit und in ländlichen Gebieten muss man oft mit Generatoren oder Solaranlagen nachhelfen. Wer in Burkina Faso lebt, sollte sich auf unterschiedliche Standards einstellen und gegebenenfalls Alternativen einplanen.

Überblick über digitale Infrastruktur in Burkina Faso

Die digitale Infrastruktur in Burkina Faso entwickelt sich beständig weiter. Zugang zu schnellem Internet, Mobilfunk und Stromversorgung bleibt jedoch von Region zu Region sehr unterschiedlich.

Aktuelle Situation der digitalen Netze

In großen Städten wie Ouagadougou und Bobo-Dioulasso ist 4G-Mobilfunk verfügbar. Oft bieten verschiedene Anbieter wie Orange Burkina Faso oder Telecel Faso mobiles Internet an. In ländlichen Gebieten gibt es aber häufig nur 2G- oder 3G-Netz.

Viele Haushalte besitzen keinen Festnetzanschluss. Das mobile Internet ist daher meist Hauptzugang zum Netz. Festnetzinternet ist teurer und besonders im ländlichen Raum schwer zugänglich.

Die durchschnittliche Internetgeschwindigkeit liegt meist unter dem Niveau in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Stabilität und Zuverlässigkeit schwanken – gerade während Stromausfällen kann die Verbindung abreißen.

Netztyp

4G

3G

DSL/Festnetz

Städte

Ja

Ja

Möglich

Ländliche Regionen

Selten

Häufig

Kaum verfügbar

Bedeutung für Auswanderer aus dem deutschsprachigen Raum

Auswanderer, die auf stabile Kommunikation und schnelles Internet angewiesen sind, stehen oft vor Herausforderungen. Homeoffice, Videogespräche und Streaming funktionieren für gewöhnlich nur in Städten zuverlässig.

Viele nutzen mobile Router oder kaufen mehrere SIM-Karten verschiedener Anbieter, um Ausfälle zu überbrücken. Besonders für Geschäftsleute oder digitale Nomaden kann die Netzqualität entscheidend für die Arbeit sein.

WLAN-Hotspots sind meist nur in Hotels, Cafés oder Coworking-Spaces der größeren Städte verfügbar. Wer in abgelegene Regionen zieht, sollte unbedingt Alternativen wie Satelliten-Internet in Betracht ziehen. Diese Angebote sind jedoch deutlich teurer als in Mitteleuropa.

Wichtige Entwicklungen und staatliche Initiativen

Die Regierung in Burkina Faso investiert gezielt in den Ausbau der digitalen Infrastruktur. In den letzten Jahren wurden neue Glasfaserleitungen verlegt und Mobilfunkmasten gebaut, um auch ländliche Regionen besser zu versorgen.

Es gibt mehrere Programme zur Förderung des Internetzugangs in Schulen, Behörden und Krankenhäusern. Außerdem werden erneuerbare Energien gefördert, um die Stromversorgung zu stabilisieren und Ausfälle zu verringern.

Orange Burkina Faso und andere Unternehmen kooperieren dabei oft mit staatlichen Stellen. Ziel ist es, die digitale Spaltung im Land zu verringern und sowohl Einwohnern als auch Neuankömmlingen verlässliche Technik bereitzustellen.

Schnelles Internet in Burkina Faso

In Burkina Faso hat sich die Internetversorgung in den letzten Jahren verbessert. Die Unterschiede zwischen Städten und ländlichen Regionen bleiben jedoch deutlich bestehen.

Verfügbarkeit von Breitband und Glasfaser

Breitbandinternet ist vor allem in den größeren Städten wie Ouagadougou und Bobo-Dioulasso verfügbar. Dort gibt es auch erste Glasfaseranschlüsse, die stabile Verbindungen bieten. In einigen Wohngebieten stehen sowohl DSL als auch FTTH (Fiber-to-the-Home) zur Verfügung.

In Mittel- und Kleinstädten findet man meist langsamere Verbindungen. Oft werden hier mobile Daten via 3G oder 4G genutzt. Glasfaser ist dort selten. Haushalte in ländlichen Gebieten nutzen häufig Satelliteninternet. Breitbandpakete mit höherer Geschwindigkeit sind in städtischen Gebieten teurer, bieten aber eine bessere Leistung.

Netzabdeckung in städtischen und ländlichen Regionen

Die Netzabdeckung ist in Städten wesentlich besser als auf dem Land. In Ouagadougou und Bobo-Dioulasso erreichen 4G- und oft sogar 5G-Signale einen großen Teil der Bevölkerung. Viele Cafés, Hotels und Büros bieten kostenloses WLAN an. Die Verfügbarkeit hängt jedoch vom Viertel ab.

Außerhalb der Städte gibt es oft nur 2G- oder 3G-Empfang. Geschwindigkeiten sind dort niedriger, und Verbindungen können regelmäßig unterbrochen werden. In manchen Dörfern stehen gar keine festen Internetanschlüsse zur Verfügung. Auswanderer sollten deshalb vorab prüfen, ob Internet an ihrem geplanten Wohnort ausreichend vorhanden ist.

Wichtige Internetanbieter und Tarifoptionen

Zu den wichtigsten Anbietern gehören Orange Burkina Faso, ONATEL (Moov Africa) und Telecel Faso. Sie bieten verschiedene Prepaid- und Vertragstarife an. Glasfaser oder DSL findet man vor allem bei Orange und ONATEL.

Tarifoptionen unterscheiden sich nach Datenvolumen und Geschwindigkeit. Ein typischer Monatstarif für 4G-Internet kostet etwa 8.000–15.000 CFA-Franc (ca. 12–23 EUR) für 20–50 GB. Für Privatkunden sind Prepaid-Tarife besonders flexibel. Wer viel arbeitet, kann Geschäftstarife mit höherer Priorität wählen. Ein Preisvergleich lohnt sich vor Vertragsabschlüssen immer.

Mobilfunknetz und mobile Daten

In Burkina Faso gibt es mehrere Mobilfunkanbieter mit unterschiedlichen Angeboten und Netzabdeckungen. Nutzer sollten beim Thema mobiles Internet auf Kosten, Netzqualität und passende Tarife achten.

Mobilfunkanbieter und Netzqualität

Burkina Faso hat drei große Mobilfunkunternehmen: Orange Burkina Faso, Telecel Faso und Moov Africa (ehemals Onatel). Diese Anbieter bieten GSM, 3G und teilweise 4G-Netze an.

Vor allem in größeren Städten wie Ouagadougou und Bobo-Dioulasso ist die Netzabdeckung gut. In kleineren Städten und ländlichen Regionen kommt es jedoch häufiger zu Unterbrechungen oder langsameren Verbindungen.

In der folgenden Tabelle ist die Netzabdeckung der Mobilfunkanbieter vereinfacht dargestellt:

Anbieter

Orange Burkina

Telecel Faso

Moov Africa

Netzabdeckung Städte

Sehr gut

Gut

Gut

Netzabdeckung ländlich

Mittelmäßig

Eher schwach

Schwankend

4G-Verfügbarkeit

Ja

Teilweise

Ja, begrenzt

Am zuverlässigsten ist Orange. Nutzer, die viel reisen, sollten auf Datenpakete und Netzqualität achten.

Prepaid vs. Postpaid: Einrichtungsoptionen

Die meisten Auswanderer nutzen Prepaid-SIM-Karten, da diese einfach zu bekommen und flexibel sind. Mit Prepaid kann jederzeit Guthaben aufgeladen werden. Supermärkte, Kioske und Online-Portale bieten Auflademöglichkeiten an.

Postpaid-Verträge sind auch verfügbar, erfordern aber meist einen langfristigen Aufenthalt und einen festen Wohnsitznachweis. Diese Option eignet sich für Menschen, die länger bleiben und regelmäßig hohe Datenmengen nutzen.

Die Registrierung einer SIM-Karte ist Pflicht. Dafür werden ein Ausweis (Pass oder Aufenthaltserlaubnis) und oft ein Foto benötigt. Die Tarife sind meist günstiger als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz, besonders für mobiles Datenvolumen.

Roaming und SIM-Karten für Auswanderer

Roaming mit europäischen SIM-Karten ist in Burkina Faso möglich, aber sehr teuer. Deshalb empfiehlt sich in fast allen Fällen der Kauf einer lokalen SIM-Karte nach der Einreise.

Wichtige Hinweise:

  • In vielen Shops am Flughafen oder in der Stadt ist die Aktivierung einer lokalen SIM unkompliziert.

  • Tarifpakete für Daten und Anrufe sind meist günstig und bieten gute Flexibilität.

  • Österreicher, Deutsche und Schweizer sollten vorab prüfen, ob das eigene Smartphone entsperrt ist und alle lokalen Frequenzen unterstützt.

Empfehlung: Bei Ankunft eine burkinische Prepaid-SIM erwerben, Roaming vermeiden und lokale Tarifoptionen nutzen.

Stromversorgung für digitale Infrastruktur

Eine stabile Stromversorgung ist wichtig für den Betrieb von Internet, Mobilfunknetzen und digitalen Arbeitsplätzen. Doch die Stromnetze sind nicht überall gleich zuverlässig, und viele setzen auf alternative Energiequellen und Solartechnik.

Stromnetz in Burkina Faso: Zuverlässigkeit und Abdeckung

Das öffentliche Stromnetz in Burkina Faso konzentriert sich auf größere Städte wie Ouagadougou und Bobo-Dioulasso. Dort gibt es regelmäßigen Zugang zu Strom, jedoch können Stromausfälle auftreten, oft mehrere Stunden lang.

In ländlichen Gebieten ist das Stromnetz häufig schlecht ausgebaut oder fehlt ganz. Wer außerhalb der Städte wohnt, muss meist mit längeren Stromunterbrechungen rechnen. Der Strom wird hauptsächlich über das Netz der staatlichen Gesellschaft SONABEL bereitgestellt.

Folgende Tabelle zeigt die Abdeckung des Stromnetzes:

Region

Ouagadougou

Bobo-Dioulasso

Ländliche Gebiete

Stromnetzabdeckung

Hoch

Mittel

Niedrig

Häufigkeit von Ausfällen

Mittel

Mittel bis Hoch

Hoch

Alternative Energiequellen und Solarlösungen

Viele Menschen in Burkina Faso nutzen Solaranlagen als Ergänzung oder Ersatz für Strom aus dem Netz. Kleine Solarpanels sind erschwinglich und einfach zu installieren. Sie liefern Energie für WLAN-Router, Laptops und Ladegeräte.

Solaranlagen sind auch in abgelegenen Gebieten eine wichtige Lösung, da sie unabhängig vom öffentlichen Netz funktionieren. Größere Anlagen können Haushalte und kleine Unternehmen versorgen. Örtliche Händler bieten Panel-Sets, Batterien und Installationsdienstleistungen an.

Weitere Energiequellen sind Dieselgeneratoren und kleinere Windräder. Solarlösungen sind jedoch deutlich leiser, umweltfreundlicher und auf lange Sicht oft günstiger als Generatoren.

Herausforderungen und Sicherheitsaspekte

Beim Ausbau digitaler Infrastruktur in Burkina Faso gibt es wichtige Fragen rund um Sicherheit und Zuverlässigkeit. Technische Risiken und schwankende Stromversorgung sollten bei der Planung mitbedacht werden.

Cyber-Sicherheit und Datenschutz

Viele Internetanschlüsse in Burkina Faso sind anfällig für Cyberangriffe durch schwache Passwörter oder ungesicherte Netzwerke. Einfache Sicherheitsmaßnahmen wie sichere Passwörter und verschlüsselte Verbindungen helfen, die meisten Risiken zu senken.

Tipp:
Nutzer sollten stets VPN-Dienste verwenden, um persönliche Daten zu schützen, besonders bei öffentlichem WLAN. Webseiten mit https sind sicherer als solche mit http.

Datenschutzgesetze in Burkina Faso sind weniger streng als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Unternehmen oder Privatpersonen sollten Cloud-Dienste von vertrauenswürdigen Anbietern wählen und kritische Daten regelmäßig lokal sichern.

Wichtige Maßnahmen:

Stromausfälle und Backup-Strategien

Stromausfälle sind in Burkina Faso häufig, besonders während der Regenzeit oder in ländlichen Regionen. Für alle, die auf stabile Stromversorgung angewiesen sind, ist die Anschaffung eines Notstromaggregats oder einer USV (unterbrechungsfreie Stromversorgung) sinnvoll.

Empfohlene Backup-Strategien:

Problem

Häufige Ausfälle

Kurzfristige Ausfälle

Datenverluste

Lösung

Notstromaggregat

USV-System

Externe Festplatten, Cloud

Solche Geräte schützen Computer und Router bei plötzlichen Unterbrechungen. Mobile Endgeräte sollten regelmäßig geladen und Powerbanks bereitgehalten werden. Manche Siedlungen bieten bereits Solaranlagen an, um unabhängiger vom Stromnetz zu sein.

Digitale Infrastruktur für Unternehmen und Selbstständige

Unternehmen und Selbstständige in Burkina Faso benötigen spezialisierte Lösungen, um zuverlässig online zu arbeiten und ihre Geschäfte zu betreiben. Die wichtigsten Themen sind stabile Internetverbindungen, Stromversorgung und die Nutzung lokaler Netzwerke sowie Fördermöglichkeiten.

Geschäftslösungen für Internet und Strom

Für Firmen gibt es Business-Internetangebote von Anbietern wie Orange und Telecel, die schnellere Datenraten und Support bieten. Diese Verträge enthalten oft feste IP-Adressen und spezielle Service-Level-Agreements. Glasfaseranschlüsse sind in Ouagadougou und Bobo-Dioulasso erhältlich, jedoch in ländlichen Regionen kaum verfügbar.

Viele Unternehmer nutzen mobile Router oder 4G-Dongles als Backup. Stromausfälle („coupures de courant“) sind in Burkina Faso üblich, deshalb setzen Firmen häufig auf Notstromaggregate oder Solarstromanlagen. Beim Arbeiten im Homeoffice empfiehlt sich die Anschaffung einer unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV). Einfache Lösungen können schon für kleines Budget gefunden werden.

Anbieter

Orange

Telecel

Produkt

Glasfaser, 4G Mobil

Geschäftsinternet

Stadt verfügbar

Ouagadougou, Bobo

Ouagadougou

Fördermöglichkeiten und Netzwerke

Für ausländische Unternehmer gibt es Förderprogramme von deutschen und europäischen Organisationen wie GIZ oder der Handelskammer. Diese Programme bieten Beratung, Startkapital und manchmal technische Unterstützung für Digitalisierung.

Lokale Netzwerke wie der Burkina Faso Business Club oder German-African Business Association fördern den Austausch und helfen beim Markteintritt. Regelmäßig finden Branchenevents und Workshops zu digitalen Themen statt, oft auch auf Englisch und Französisch.

Es empfiehlt sich, einen lokalen Ansprechpartner zu haben, der bei Anträgen hilft. Interessierte sollten die Webseiten der jeweiligen Organisationen nutzen, um detaillierte Infos zu Fördermöglichkeiten und Mitgliedschaften zu erhalten.

Zukunftsperspektiven der digitalen Infrastruktur in Burkina Faso

Burkina Faso investiert in neue digitale Infrastruktur, um die Internetabdeckung und Energieversorgung zu verbessern. Deutschsprachige Auswanderer haben besondere Chancen, von diesen Entwicklungen zu profitieren.

Geplante Investitionen und Projekte

Die Regierung plant, das Glasfasernetz weiter auszubauen. Bis 2027 sollen rund 5.000 Kilometer neue Leitungen entstehen, damit mehr Städte und Dörfer schnelles Internet bekommen. Außerdem sind Projekte für mobile Internet-Abdeckung in ländlichen Regionen vorgesehen.

Private Unternehmen wie Orange und Telecel investieren in den Ausbau von 4G-Netzen. Es werden moderne Sendemasten gebaut und bestehende Standorte modernisiert. Burkina Faso arbeitet mit internationalen Partnern zusammen, um erneuerbare Energien für eine stabilere Stromversorgung zu fördern. Solarenergie ist ein Schwerpunkt, besonders außerhalb der großen Städte.

Chancen für deutschsprachige Auswanderer

Für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz eröffnen sich neue Möglichkeiten. Wer digitale Dienstleistungen anbietet, kann von der besseren Internetverbindung profitieren. In vielen Regionen gibt es Bedarf an IT-Fachkräften, Technikern und Projektmanagern.

Mögliche Tätigkeitsfelder:

  • Aufbau und Wartung von Internet-Infrastruktur

  • Beratung bei Digitalisierung von Unternehmen

  • Schulungen im digitalen Bereich

Bessere Stromversorgung und Mobilfunknetze erleichtern auch das Arbeiten im Homeoffice. Viele deutschsprachige Unternehmen suchen vor Ort Partner mit technischem Wissen.

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