Die 9 größten Nachteile beim Auswandern nach Abu Dhabi
Was Sie vorher wissen sollten
Das Leben in Abu Dhabi übt auf viele Auswanderer eine große Anziehungskraft aus. Die Stadt bietet faszinierende berufliche Möglichkeiten, luxuriösen Lebensstil und ein hohes Maß an Sicherheit, doch mit dem Umzug ins Ausland gehen auch einige Herausforderungen einher.
Wer einen Neustart in Abu Dhabi plant, sollte sich bewusst mit den größten Nachteilen auseinandersetzen, um realistische Erwartungen zu entwickeln und besser vorbereitet zu sein. Ein gut informiertes Bild hilft dabei, die eigenen Entscheidungen fundiert zu treffen und potenzielle Hürden besser zu meistern.
1) Hohe Lebenshaltungskosten, insbesondere Mieten
Die Lebenshaltungskosten in Abu Dhabi gehören zu den höchsten in der Region. Mieten machen dabei oft den größten Kostenfaktor aus, besonders in zentralen Lagen und beliebten Wohngegenden.
Wohnungen mit westlichem Standard können deutlich teurer sein als vergleichbare Immobilien in Deutschland. Selbst kleinere Apartments verursachen hohe monatliche Ausgaben im Vergleich zu vielen europäischen Städten.
Zusätzlich zu den Mietkosten kommen häufig Ausgaben für Nebenkosten wie Strom, Wasser und Kühlung hinzu, die sich durch das Klima erhöhen können. Auch bei Familien treiben größere Wohnungen oder Häuser die Ausgaben weiter nach oben.
Wer nach Abu Dhabi zieht, sollte daher mit einem hohen Anteil des Einkommens für Wohnen rechnen. Preisunterschiede gibt es je nach Stadtteil, doch auch einfache Unterkünfte sind selten günstig.
Die Preise für Konsumgüter und Freizeitaktivitäten können ebenfalls höher ausfallen als in Deutschland. Im Gesamtbild wirken sich die hohen Wohnkosten maßgeblich auf das monatliche Budget aus.
2) Abhängigkeit vom privaten Auto wegen begrenztem öffentlichen Nahverkehr
In Abu Dhabi ist der öffentliche Nahverkehr deutlich eingeschränkt. Viele Wohn- und Arbeitsorte sind nicht direkt mit Bussen erreichbar. Das Streckennetz ist im Vergleich zu europäischen Großstädten weniger dicht und fährt seltener.
Für die meisten alltäglichen Wege ist ein eigenes Auto fast unverzichtbar. Wer sich auf öffentliche Verkehrsmittel verlässt, muss oft lange Wartezeiten und Umwege in Kauf nehmen. Besonders in den heißen Sommermonaten wird das zu einer echten Herausforderung.
Taxis sind zwar weit verbreitet, aber auf Dauer können die Kosten dafür erheblich sein. Fahrräder und das Zufußgehen sind aufgrund der klimatischen Bedingungen und Infrastruktur häufig unpraktisch.
Gerade Familien oder Personen, die flexibel und unabhängig unterwegs sein wollen, stoßen schnell an Grenzen ohne eigenes Auto. Die Abhängigkeit vom Individualverkehr kann die Lebensqualität für viele Expats einschränken.
3) Herausforderungen durch Sprachbarrieren im Alltag
In Abu Dhabi ist Arabisch die Amtssprache. Viele alltägliche Situationen, etwa beim Einkaufen oder im Kontakt mit Behörden, finden auf Arabisch statt.
Englisch wird zwar weit verbreitet gesprochen, besonders in internationalen Unternehmen und im Dienstleistungssektor. Dennoch kann es vorkommen, dass wichtige Informationen nur auf Arabisch verfügbar sind.
Sprachbarrieren erschweren oft die Kommunikation mit Einheimischen, zum Beispiel bei Vermietern, Ärzten oder im Schulsystem. Das kann zu Missverständnissen im Alltag führen.
Die fehlenden Sprachkenntnisse wirken sich auch auf die soziale Integration aus. Es wird schwieriger, Kontakt zu einheimischen Nachbarn oder Kollegen herzustellen.
Zudem können fehlende Sprachkenntnisse die beruflichen Möglichkeiten einschränken, speziell in Bereichen mit weniger internationaler Ausrichtung. Wer in Abu Dhabi lebt, muss sich darauf einstellen, dass Sprachbarrieren im Alltag immer wieder zu Herausforderungen führen.
4) Extremes Wüstenklima mit sehr hohen Temperaturen
Abu Dhabi liegt in einer Region mit ausgeprägtem Wüstenklima. Die jährlichen Niederschlagsmengen sind dort äußerst gering und liegen oft unter 100 mm. Die Luftfeuchtigkeit kann an einigen Tagen sehr hoch steigen, wodurch die gefühlte Temperatur zusätzlich ansteigt.
Tagsüber erreichen die Temperaturen im Sommer häufig Werte über 40 °C. In den heißesten Monaten sind Spitzenwerte von 45 °C oder mehr keine Seltenheit. Nachts kann es im Vergleich zum Tag deutlich abkühlen, doch bleibt es meist warm.
Diese Hitze belastet den Kreislauf und schränkt Aktivitäten im Freien stark ein. Viele Menschen meiden zwischen Juni und September längere Aufenthalte im Freien. Die starke Sonneneinstrahlung erhöht auch das Risiko für Sonnenbrand und Hitzeschäden.
Längere Perioden starker Trockenheit führen außerdem zu sehr trockenen Böden und Staubentwicklung. Anpassungen an diese klimatischen Bedingungen sind für den Alltag notwendig, etwa durch das Tragen leichter Kleidung, den Einsatz von Klimaanlagen und ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
5) Einschränkungen bei der Meinungs- und Religionsfreiheit
In Abu Dhabi gelten strengere Regelungen für die Meinungs- und Religionsfreiheit als in vielen europäischen Ländern. Kritik an der Regierung, der Religion oder an bestimmten gesellschaftlichen Gruppen ist rechtlich nicht erlaubt und kann strafrechtliche Konsequenzen haben.
Menschen, die in Abu Dhabi leben, müssen sich an die lokalen Gesetze und kulturellen Normen halten. Äußerungen, die im Herkunftsland als freie Meinung gelten, können dort schnell problematisch werden. Dieses Risiko betrifft insbesondere Social-Media-Posts und öffentliche Diskussionen.
Auch die Religionsfreiheit ist eingeschränkt. Zwar ist die Ausübung anderer Religionen grundsätzlich erlaubt, sie darf aber nur in zugelassenen Einrichtungen erfolgen und Missionierung ist streng untersagt. Religiöse Symbole und Feste werden meist nur im privaten Rahmen geduldet.
Für Auswanderer ist es wichtig, sich dieser Einschränkungen bewusst zu sein. Sie betreffen sowohl das öffentliche als auch das private Leben und beeinflussen die persönliche Freiheit im Alltag merklich.
6) Komplexe Visabestimmungen und lange Bürokratie
Wer nach Abu Dhabi auswandern möchte, muss sich auf aufwendige und strenge Visabestimmungen einstellen. Die Beantragung eines passenden Visums erfordert zahlreiche Dokumente, Nachweise sowie eine präzise Einhaltung der Vorgaben. Fehler oder fehlende Unterlagen können den Prozess erheblich verzögern.
Behördliche Abläufe in den Vereinigten Arabischen Emiraten gelten als formell und zeitaufwendig. Jede Änderung des Aufenthaltsstatus, etwa beim Jobwechsel oder der Verlängerung eines Visums, ist mit erneuten Anträgen und meist auch mit Behördengängen verbunden.
Auch die Kommunikation mit den Behörden findet oft auf Englisch statt, was zusätzlichen Aufwand für Personen ohne entsprechende Sprachkenntnisse bedeutet. Es ist empfehlenswert, sich vorab genau über die jeweiligen Anforderungen zu informieren und ausreichend Zeit für den bürokratischen Aufwand einzuplanen.
Lange Bearbeitungszeiten für Aufenthaltsgenehmigungen und Arbeitslizenzen sind keine Seltenheit. Wer in Abu Dhabi arbeiten oder leben will, sollte daher Geduld und eine sorgfältige Vorbereitung mitbringen.
7) Begrenzte Freizeitangebote außerhalb der großen Stadtzentren
Außerhalb von Abu Dhabi-Stadt sind die Freizeitmöglichkeiten oft eingeschränkt. In kleineren Orten gibt es weniger Cafés, Restaurants und kulturelle Einrichtungen. Wer nach Freizeitaktivitäten sucht, findet in ländlichen Gegenden häufig nur Basisangebote.
Sport- und Freizeitclubs, Kinos oder Einkaufszentren konzentrieren sich überwiegend auf die Metropole. Familien mit Kindern stoßen deshalb außerhalb der Stadtgrenzen schnell an ihre Grenzen, was abwechslungsreiche Beschäftigungen betrifft.
Auch Angebote für internationale Gemeinschaften, wie Sprachgruppen oder Vereine, sind in den Randgebieten rar. Viele neue Bewohner müssen daher längere Wege in die Stadt einplanen, um Vielfalt und Vergnügungen zu erleben.
Diese Situation kann besonders für Personen, die ein aktives soziales oder kulturelles Leben suchen, zur Herausforderung werden. Es ist ratsam, sich vorab gründlich über die vorhandenen Möglichkeiten im Wohnumfeld zu informieren.
8) Strenge Kleidervorschriften und kulturelle Normen
In Abu Dhabi gelten strenge Kleidervorschriften, besonders in der Öffentlichkeit. Kleidung sollte Schultern und Knie bedecken, sowohl für Männer als auch für Frauen. Zu kurze oder enge Kleidung wird meist nicht gern gesehen.
An bestimmten Orten wie Moscheen ist das Tragen von Kopftüchern für Frauen verpflichtend. Auch am Strand gibt es klare Regeln: Bikinis sind an öffentlichen Stränden nicht immer erlaubt. In vielen Hotels werden westliche Badekleidung zwar toleriert, jedoch nicht an öffentlichen Plätzen außerhalb von Hotelanlagen.
Kulturelle Normen in Abu Dhabi verlangen Zurückhaltung im öffentlichen Verhalten. Offene Zuneigungsbekundungen oder lautes Auftreten gelten als unangemessen. Besucher und Auswanderer sollten sich mit diesen Sitten vertraut machen, um Missverständnisse oder Konflikte zu vermeiden.
Für Menschen aus westlichen Ländern stellt die Anpassung an diese Regeln oft eine Herausforderung dar. Die spezifischen Vorschriften können sich je nach Anlass, Ort und Jahreszeit unterscheiden. Wer die lokalen Normen respektiert, erleichtert den Alltag und fördert ein harmonisches Miteinander.
9) Fernbeziehungssituationen durch Familie im Ausland
Das Auswandern nach Abu Dhabi kann zu Fernbeziehungssituationen mit der zurückgebliebenen Familie führen. Viele Auswanderer leben zum ersten Mal weit entfernt von engen Angehörigen. Dadurch entsteht oft das Gefühl von Distanz und fehlender Nähe im Alltag.
Digitale Kommunikation wie Videoanrufe hilft, kann aber die persönliche Präsenz nicht vollständig ersetzen. Vor allem wichtige Ereignisse wie Geburtstage oder familiäre Notfälle lassen sich schwer aus der Ferne miterleben.
Die Zeitverschiebung zwischen Abu Dhabi und Europa erschwert spontane Gespräche mit der Familie zusätzlich. Kinder und ältere Familienmitglieder können unter der Trennung besonders leiden. Das führt manchmal zu emotionalem Stress und einem stärkeren Heimweh.
Langfristig müssen sich viele auf längere Phasen ohne persönliche Treffen einstellen. Regelmäßige Besuche sind oft mit hohen Kosten und Aufwand verbunden. Wer ins Ausland zieht, sollte diese Herausforderungen bei der Entscheidung berücksichtigen.
Alltagsleben und kulturelle Anpassung
Das tägliche Leben in Abu Dhabi kann für Auswanderer viele Anpassungen erfordern. Kulturelle Unterschiede und Sprachbarrieren beeinflussen, wie leicht jemand sich integriert und wohlfühlt.
Unterschiede in Traditionen und sozialen Normen
Abu Dhabi legt großen Wert auf traditionelle Werte und gesellschaftliche Regeln. Kleidung, Verhalten in der Öffentlichkeit und der Umgang zwischen den Geschlechtern unterliegen oft strengeren Erwartungen als in vielen europäischen Ländern.
Für Frauen bedeutet dies häufig das Tragen von dezenter Kleidung sowie die Beachtung spezieller Verhaltensregeln, etwa beim Kontakt mit Männern oder beim Besuch öffentlicher Orte. Auch das Zeigen von Zuneigung in der Öffentlichkeit, wie Händchenhalten oder Küssen, ist nicht überall akzeptiert und kann sogar zu Verwarnungen führen.
Religiöse Feiertage, insbesondere der Ramadan, prägen den Alltag massiv. Während dieser Zeit gelten spezielle Regeln, wie Ess- und Trinkverbote in der Öffentlichkeit während der Tagesstunden. Alkoholgenuss ist nur in bestimmten Hotels erlaubt und für Muslime generell verboten.
Soziale Treffen finden oft im privaten Rahmen statt. Es ist üblich, Einladungen sorgfältig zu behandeln, pünktlich zu erscheinen und Respekt gegenüber Gastgebern zu zeigen. Missachtung kultureller Normen kann soziale Isolation oder sogar rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Sprache und Kommunikation im Alltag
In Abu Dhabi ist Arabisch die Amtssprache, jedoch wird in vielen Bereichen auch Englisch verwendet. Dennoch begegnen Auswanderer im Alltagsleben schnell Sprachbarrieren, besonders im Kontakt mit Behörden oder im Gesundheitswesen.
Viele Dokumente und Formulare sind nur auf Arabisch verfügbar. Um Bankgeschäfte zu erledigen, ein Auto zu registrieren oder eine Wohnung zu mieten, sind meist Grundkenntnisse der arabischen Sprache erforderlich. Fehlende Sprachkenntnisse erschweren das Zurechtfinden im Alltag und führen gelegentlich zu Missverständnissen.
Im Freundeskreis und am Arbeitsplatz ist Englisch oft die zweite Umgangssprache, doch Missverständnisse kommen vor, da viele Menschen Englisch nicht als Muttersprache sprechen. Es lohnt sich, einige arabische Redewendungen und Grundbegriffe zu lernen, um beispielsweise im Supermarkt oder Taxi einfacher zu kommunizieren und Wertschätzung zu zeigen.
Tabellen mit nützlichen arabischen Begriffen helfen beim schnellen Einstieg:
Deutsch Arabisch Bedeutung Hallo Salam Begrüßung Danke Shukran Dankeschön Bitte Min fadlak Bitte
Steuern, Finanzen und rechtliche Rahmenbedingungen
Die Finanzplanung in Abu Dhabi verlangt genaue Vorbereitung, da die Lebenshaltungskosten hoch und Steuerregelungen speziell sind. Zudem erfordern rechtliche Vorgaben häufig eine umfassende Recherche, um Sanktionen oder unerwartete Schwierigkeiten zu vermeiden.
Finanzielle Planung beim Umzug
Abu Dhabi bietet ein attraktives Steuersystem: Es gibt keine Einkommenssteuer auf persönliches Einkommen und keine Gewerbesteuer. Das ist besonders für Fachkräfte und Unternehmer ein Vorteil. Allerdings besteht eine Mehrwertsteuer von 5 % auf viele Waren und Dienstleistungen, was die Lebenshaltungskosten erhöht.
Wohnraum ist teuer. Mietpreise sind in Abu Dhabi hoch und Kautionen müssen oft mehrere Monatsmieten betragen. Auch Schulgebühren, Krankenversicherung und allgemeine Ausgaben liegen meist über dem europäischen Durchschnitt. Für die finanziellen Verpflichtungen sollte ausreichend Kapital eingeplant werden, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden.
Zudem gelten Mindestanforderungen für den Kapitalnachweis bei der Visumsbeantragung und dem Erwerb bestimmter Immobilien. Die Schaffung eines Notfallfonds ist ratsam, um für unerwartete Ausgaben gewappnet zu sein.
Wichtige Punkte:
Keine Einkommenssteuer, aber Mehrwertsteuer
Hohe Lebenshaltungskosten, insbesondere Mieten
Kapitalnachweise erforderlich bei Behörden
Rechtliche Herausforderungen für Expats
Die Gesetzgebung in Abu Dhabi basiert auf lokalem Recht, das sich deutlich vom europäischen Recht unterscheidet. Arbeitsverträge, Aufenthaltsgenehmigungen und Firmengründungen folgen spezifischen lokalen Vorschriften.
Expats benötigen ein Aufenthalts- und ggf. Arbeitsvisum, das an einen lokalen Sponsor oder Arbeitgeber gekoppelt sein kann. Fristen und Dokumentationspflichten sind strikt und Fehler führen oft zu Verzögerungen oder Ablehnungen. Bei Vertragsverletzungen besteht ein höheres Risiko, dass rechtliche Konsequenzen schneller greifen.
Eigentumserwerb durch Ausländer ist eingeschränkt. In bestimmten Zonen dürfen sie Immobilien kaufen, jedoch unterliegen diese Verträge besonderen Auflagen. Auch gesellschaftsrechtliche Anforderungen für die Gründung einer Firma sind komplex und kostenintensiv.
Zu beachten:
Strenge Fristen & Nachweispflichten
Einschränkungen beim Immobilienkauf
Abhängigkeit von Sponsoren für Aufenthaltsrechte