Sicherheit in Jamaika

Chancen und Risiken für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

Sicherheit im Ausland: Ein Leitfaden für Auswanderer > Nordamerika > Jamaika

Viele Menschen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz träumen davon, nach Jamaika auszuwandern. Die Insel lockt mit tropischem Klima, entspannter Lebensweise und einer lebendigen Kultur.

Doch wer den Schritt wagt, stellt sich schnell die Frage nach der Sicherheit im Alltag. Jamaika gilt für Auswanderer grundsätzlich als ein Land mit moderaten Risiken, die vor allem mit Eigentumskriminalität und bestimmten Stadtvierteln verbunden sind.

Während Touristenzentren und internationale Wohngegenden vergleichsweise sicher sind, unterscheiden sich die Erfahrungen im Alltag deutlich von einem kurzen Urlaub. Für Auswanderer spielen Faktoren wie Wohnort, rechtliche Rahmenbedingungen und soziale Integration eine entscheidende Rolle.

Wer vorbereitet ist, kann Risiken deutlich reduzieren und sich langfristig ein stabiles Leben auf der Insel aufbauen.

Allgemeine Sicherheitslage in Jamaika

Jamaika gilt als Land mit spürbaren Sicherheitsrisiken, die sich vor allem auf bestimmte Regionen konzentrieren. Während touristische Zonen vergleichsweise gut geschützt sind, bleibt die Lage in städtischen Ballungsräumen und einzelnen ländlichen Gebieten angespannt.

Kriminalitätsraten und Statistiken

Die Kriminalitätsrate in Jamaika ist im internationalen Vergleich hoch, besonders in Bezug auf Gewaltverbrechen wie bewaffnete Überfälle und Tötungsdelikte. Diese betreffen jedoch überwiegend lokale Konflikte und weniger ausländische Besucher oder Auswanderer.

Statistisch gesehen sind Touristen und ausländische Einwohner nur selten Ziel schwerer Straftaten. Laut offiziellen Angaben liegt die Verbrechensrate gegen Reisende bei etwa 0,01 %, was im Vergleich zur allgemeinen Kriminalitätslage niedrig ist.

Eigentumsdelikte wie Taschendiebstahl oder Einbrüche kommen häufiger vor. Vorsicht im Alltag, wie das Vermeiden von auffälligem Schmuck oder großen Bargeldbeträgen, reduziert das Risiko erheblich.

Die Regierung versucht mit Maßnahmen wie den „Zones of Special Operations“ (ZoSOs), in denen Polizei und Militär verstärkt präsent sind, die Sicherheitslage zu stabilisieren. Diese Zonen befinden sich vor allem in städtischen Problemvierteln.

Unterschiede zwischen Regionen

Die Sicherheitslage variiert stark nach Region. Kingston, Montego Bay und Spanish Town weisen die höchsten Kriminalitätsraten auf, insbesondere in sozial benachteiligten Stadtteilen. Dort treten Bandenkriminalität und Gewaltkonflikte am häufigsten auf.

Im Gegensatz dazu gelten touristisch geprägte Orte wie Negril, Ocho Rios oder die Nordküste als deutlich sicherer. Dort ist die Polizeipräsenz höher, und die Infrastruktur ist stärker auf den Schutz von Besuchern ausgerichtet.

In ländlichen Gebieten abseits der touristischen Zentren hängt die Sicherheit stark von der jeweiligen Gemeinde ab. Manche Regionen sind ruhig und wenig betroffen, andere wiederum leiden unter schwacher Polizeipräsenz und eingeschränkter Infrastruktur.

Für Auswanderer bedeutet das: Die Wahl des Wohnortes hat direkten Einfluss auf das persönliche Sicherheitsniveau. Gegenden mit stabiler Infrastruktur und funktionierenden Nachbarschaften sind klar im Vorteil.

Einfluss von Tourismus auf die Sicherheit

Der Tourismus trägt erheblich dazu bei, dass bestimmte Regionen Jamaikas sicherer sind. Die Regierung und lokale Behörden investieren gezielt in den Schutz von Urlaubszentren, da der Sektor eine zentrale Einnahmequelle darstellt.

Internationale Resorts setzen auf private Sicherheitsdienste, Überwachungssysteme und kontrollierte Zugänge. Dadurch sinkt das Risiko für Besucher und auch für dort lebende Auswanderer.

Die hohe Zahl an jährlich mehr als 4 Millionen Touristen zeigt, dass die Insel trotz bestehender Risiken als Reiseziel attraktiv bleibt. Viele Straftaten richten sich nicht gegen diese Besuchergruppen, sondern entstehen in lokalen Konflikten.

Allerdings endet die erhöhte Sicherheit meist an den Grenzen der touristischen Zonen. Wer außerhalb dieser Gebiete lebt oder reist, sollte verstärkt auf Vorsichtsmaßnahmen achten und sich über aktuelle Entwicklungen informieren.

Spezifische Risiken für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

Viele deutschsprachige Auswanderer stoßen in Jamaika auf besondere Herausforderungen, die über allgemeine Sicherheitsfragen hinausgehen. Dazu zählen persönliche Erfahrungen im Alltag, kulturelle Unterschiede im sozialen und beruflichen Umfeld sowie mögliche Vorurteile gegenüber Europäern.

Erfahrungen deutschsprachiger Auswanderer

Ein zentrales Risiko besteht in der Wahrnehmung von Auswanderern als wohlhabend. Viele Einheimische verbinden Europäer mit höherem Einkommen, was zu erhöhtem Risiko für Diebstahl oder Betrug führen kann.

Einige Auswanderer berichten von Schwierigkeiten bei Behördengängen. Bürokratische Abläufe verlaufen oft langsamer und sind weniger transparent als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Geduld und lokale Kontakte erweisen sich hier als entscheidend.

Auch im Alltag treten Unterschiede auf. Strom- und Wasserausfälle sind in manchen Regionen keine Seltenheit. Wer auf eine stabile Infrastruktur angewiesen ist, sollte dies bei der Wahl des Wohnorts berücksichtigen.

Wichtige Punkte:

  • Wahrnehmung als wohlhabend → potenzielles Sicherheitsrisiko

  • Langsame Verwaltung → längere Wartezeiten und Unsicherheit

  • Infrastrukturprobleme → Anpassung an unregelmäßige Versorgung notwendig

Kulturelle Unterschiede und Anpassung

Die kulturellen Unterschiede zwischen Jamaika und dem deutschsprachigen Raum sind deutlich spürbar. Während in DACH-Ländern Pünktlichkeit und Verbindlichkeit stark betont werden, herrscht in Jamaika ein entspannteres Zeitverständnis. Dies kann im Arbeitsalltag zu Missverständnissen führen.

Auch Kommunikationsstile unterscheiden sich. Direkte Kritik, wie sie in Deutschland üblich ist, wird in Jamaika oft als unhöflich empfunden. Wer erfolgreich Beziehungen aufbauen möchte, sollte auf eine respektvolle und indirektere Ausdrucksweise achten.

Religion spielt im Alltag eine größere Rolle als in vielen europäischen Ländern. Kirchliche Aktivitäten und religiöse Werte prägen das soziale Leben stark, was für Neuankömmlinge ungewohnt sein kann.

Beispiele für Anpassung:

  • Flexible Planung statt strenger Zeitvorgaben

  • Rücksichtsvoller Sprachstil in Diskussionen

  • Verständnis für religiöse und traditionelle Werte

Umgang mit Vorurteilen und Diskriminierung

Deutschsprachige Auswanderer können in Jamaika sowohl positiv als auch kritisch wahrgenommen werden. Einerseits genießen Europäer oft einen gewissen Status, andererseits kann dies zu Stereotypen führen.

Ein verbreitetes Vorurteil ist die Annahme, dass alle Europäer finanziell abgesichert sind. Dies kann Erwartungen an finanzielle Unterstützung im sozialen Umfeld auslösen. Wer klare Grenzen setzt, reduziert Missverständnisse.

Hautfarbe und Herkunft spielen in Jamaika eine Rolle. Europäer fallen im Alltag auf, was in manchen Situationen zu neugierigen oder distanzierten Reaktionen führt. Diskriminierung im klassischen Sinne ist weniger verbreitet, aber soziale Distanz kann spürbar sein.

Strategien im Alltag:

  • Offene, respektvolle Kommunikation

  • Klare Grenzen bei finanziellen Erwartungen

  • Geduld im Umgang mit kulturell bedingten Missverständnissen

Sichere Wohngegenden für Auswanderer

Die Wahl des Wohnortes in Jamaika beeinflusst maßgeblich Sicherheit, Alltag und Lebensqualität. Besonders wichtig sind stabile Nachbarschaften, gute Infrastruktur und Zugang zu Dienstleistungen wie Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und medizinischer Versorgung.

Beliebte Städte und Regionen

Viele Auswanderer entscheiden sich für Kingston, Montego Bay oder Ocho Rios, da diese Städte eine bessere Infrastruktur und internationale Anbindungen bieten. In Kingston gelten Gegenden wie New Kingston, Liguanea und Teile von St. Andrew als vergleichsweise sicher, besonders für berufstätige Expats.

In Montego Bay sind Wohngebiete wie Ironshore, Rose Hall und Spring Garden gefragt. Diese Gegenden bieten oft bewachte Wohnanlagen mit Sicherheitsdiensten. Ocho Rios zieht vor allem Ruheständler und Familien an, da die Stadt kleiner ist und ein entspannteres Umfeld bietet.

Auch Gegenden wie Mandeville im Landesinneren gelten als attraktiv. Dort leben viele Rückkehrer und Auswanderer, die Wert auf ein ruhigeres Umfeld legen. Die Kriminalitätsrate ist hier niedriger als in den großen Städten, was für Familien mit Kindern besonders interessant ist.

Wohnungssuche und Nachbarschaftsauswahl

Bei der Wohnungssuche achten viele Auswanderer auf gesicherte Wohnanlagen mit 24-Stunden-Sicherheitsdiensten, Videoüberwachung und kontrolliertem Zugang. Diese sind teurer, bieten aber ein hohes Maß an Sicherheit.

Ein wichtiger Faktor ist die Nähe zu Arbeitsplätzen, Schulen und Krankenhäusern. Kurze Wege reduzieren Risiken im Alltag und erleichtern die Integration.

Auch die Anbindung an Hauptstraßen und öffentliche Verkehrsmittel spielt eine Rolle.

Vor einem Umzug empfiehlt es sich, die Nachbarschaft zu unterschiedlichen Tageszeiten zu besuchen. So lassen sich Lärmpegel, Verkehr und Sicherheitsaspekte besser einschätzen.

Gespräche mit bereits ansässigen Auswanderern oder Nachbarn liefern oft wertvolle Informationen über die tatsächliche Sicherheit vor Ort.

Persönliche Sicherheit im Alltag

Das tägliche Leben in Jamaika erfordert Aufmerksamkeit für die eigene Umgebung. Bewusste Entscheidungen im Straßenverkehr und Kenntnisse über verfügbare Anlaufstellen im Notfall sind wichtig.

Verhaltensempfehlungen im öffentlichen Raum

Auswanderer sollten belebte Gegenden bevorzugen und abgelegene Straßen, insbesondere nach Einbruch der Dunkelheit, meiden. Sichtbarer Schmuck, teure Uhren oder das offene Tragen von Bargeld erhöhen das Risiko von Diebstählen.

Eine unauffällige Kleidung und das Aufbewahren von Wertsachen in verschlossenen Taschen gelten als einfache, aber wirksame Maßnahmen. Auch das Nutzen von Geldautomaten in geschützten Bereichen wie Banken oder Einkaufszentren ist empfehlenswert.

Im Kontakt mit Einheimischen hilft es, respektvoll und zurückhaltend aufzutreten. Aufdringliche Angebote, etwa für Taxis oder Waren, sollten freundlich, aber bestimmt abgelehnt werden.

Wer aufmerksam bleibt und klare Grenzen setzt, kann viele unangenehme Situationen vermeiden.

Verkehrssicherheit und Transport

Auf Jamaika herrscht Linksverkehr, was für viele Auswanderer eine Umstellung bedeutet. Straßen im Landesinneren sind oft schmal, kurvenreich und teils in schlechtem Zustand.

Schlaglöcher, fehlende Beleuchtung und unvorhersehbares Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer erhöhen das Unfallrisiko. Nach Einbruch der Dunkelheit sollten Überlandfahrten vermieden werden.

Tiere auf der Fahrbahn oder schlecht beleuchtete Fahrzeuge stellen dann eine zusätzliche Gefahr dar. Stattdessen empfiehlt es sich, Fahrten tagsüber zu planen.

Für den Alltag sind offizielle Taxis oder registrierte Fahrdienste wie JUTA oder Knutsford Express die sicherere Wahl. Illegale Taxis ohne Kennzeichnung bergen ein höheres Risiko.

Wer ein eigenes Auto nutzt, sollte es stets abgeschlossen und möglichst auf bewachten Parkplätzen abstellen.

Notfallkontakte und Unterstützung

Im Ernstfall ist es wichtig, die relevanten Rufnummern zu kennen:

  • Polizei: 119

  • Feuerwehr und Rettungsdienst: 110

Krankenhäuser in größeren Städten wie Kingston oder Montego Bay verfügen über bessere Ausstattung als kleinere Kliniken auf dem Land. Eine private Auslandskrankenversicherung mit Rücktransportoption ist dringend zu empfehlen.

Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz können sich zusätzlich an ihre jeweiligen Botschaften oder Konsulate wenden. Diese Stellen bieten Unterstützung bei Verlust von Dokumenten, rechtlichen Fragen oder in Krisensituationen.

Ein kleiner Zettel mit den wichtigsten Kontakten im Portemonnaie oder im Handy abgespeichert erleichtert den schnellen Zugriff im Notfall.

Gesundheitliche Sicherheit und medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung in Jamaika unterscheidet sich deutlich von den Standards in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Während in Städten und touristischen Regionen bessere Einrichtungen verfügbar sind, bleibt die Versorgung in ländlichen Gegenden eingeschränkt und oft schwer zugänglich.

Auch die Kostenstruktur und notwendige Vorsorgemaßnahmen sollten bei einer Auswanderung berücksichtigt werden.

Zugang zu Gesundheitsdiensten

In den größeren Städten wie Kingston oder Montego Bay existieren private und staatliche Krankenhäuser. Private Einrichtungen bieten meist eine bessere Ausstattung und kürzere Wartezeiten, sind aber kostenintensiver.

In ländlichen Gebieten ist der Zugang zu medizinischer Versorgung eingeschränkt. Dort gibt es oft nur kleine Gesundheitsstationen mit begrenzten Möglichkeiten.

Notfallversorgung kann hier problematisch sein, da Patienten häufig in größere Städte transportiert werden müssen. Die Qualität des Personals ist in urbanen Zentren höher, da dort mehr spezialisierte Ärzte arbeiten.

In den touristischen Regionen sind Ärzte oft auch international ausgebildet. Wer außerhalb dieser Regionen lebt, muss jedoch mit eingeschränkten Angeboten rechnen.

Krankenversicherung und Kosten

Die Kosten für Behandlungen müssen in Jamaika in der Regel sofort bar bezahlt werden. Auch in Notfällen verlangen Krankenhäuser eine Vorauszahlung, bevor eine Behandlung beginnt.

Für Auswanderer ist daher eine private Krankenversicherung mit internationaler Abdeckung dringend zu empfehlen. Diese sollte auch Rücktransporte nach Europa abdecken, da komplexe Eingriffe vor Ort nicht immer möglich sind.

Eine Übersicht typischer Kosten:

Leistung

Arztkonsultation privat

Krankenhausaufenthalt/Tag

Notfallbehandlung

Durchschnittskosten (USD)

50–100

200–400

ab 500

Ohne Versicherung können diese Summen schnell zur finanziellen Belastung werden.

Impfungen und Gesundheitsvorsorge

Vor einer Auswanderung nach Jamaika wird ein aktueller Impfschutz empfohlen. Dazu gehören Tetanus, Diphtherie und Hepatitis A.

Bei längerem Aufenthalt sind zusätzlich Hepatitis B, Typhus und Tollwut sinnvoll. Eine Gelbfieberimpfung ist nur erforderlich, wenn man aus einem Risikogebiet einreist.

Malaria spielt auf Jamaika keine Rolle, jedoch kommt Dengue-Fieber vor, weshalb Mückenschutz wichtig ist.

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind in privaten Einrichtungen besser gewährleistet. Wer spezielle Medikamente benötigt, sollte prüfen, ob diese in Jamaika verfügbar sind, da die Auswahl in Apotheken eingeschränkt sein kann.

Rechtliche Rahmenbedingungen und Aufenthalt

Für deutschsprachige Auswanderer spielen vor allem die Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen, die Möglichkeiten einer legalen Beschäftigung sowie die Regeln zum Erwerb von Eigentum eine zentrale Rolle.

Visabestimmungen und Aufenthaltsrecht

Staatsangehörige aus Deutschland, Österreich und der Schweiz benötigen für touristische Aufenthalte von bis zu 90 Tagen kein Visum. Ein gültiger Reisepass, der mindestens sechs Monate über das Rückreisedatum hinaus gültig ist, sowie ein Rückflugticket sind Pflicht.

Für längere Aufenthalte ist eine Aufenthaltsgenehmigung erforderlich. Diese kann beispielsweise für Studium, Arbeit oder Familienzusammenführung beantragt werden.

Zuständig ist das jamaikanische Passport, Immigration and Citizenship Agency (PICA). Eine dauerhafte Niederlassung ist über verschiedene Wege möglich, etwa durch Heirat mit einem jamaikanischen Staatsbürger oder durch den Erwerb einer Daueraufenthaltsgenehmigung nach mehrjährigem Aufenthalt.

Für eine Einbürgerung wird in der Regel ein längerer rechtmäßiger Aufenthalt vorausgesetzt.

Arbeitsrecht und Beschäftigung

Wer in Jamaika arbeiten möchte, benötigt in den meisten Fällen eine Arbeitserlaubnis, die über das Ministry of Labour and Social Security beantragt wird. Arbeitgeber müssen nachweisen, dass die Stelle nicht durch einen jamaikanischen Bewerber besetzt werden konnte.

Die Arbeitsverträge unterliegen dem jamaikanischen Arbeitsrecht, das Mindeststandards wie Mindestlohn, Arbeitszeiten und Kündigungsfristen regelt. Der Mindestlohn liegt deutlich unter dem europäischen Niveau, was bei Gehaltsverhandlungen berücksichtigt werden sollte.

Selbständige Tätigkeiten sind möglich, erfordern jedoch ebenfalls eine Genehmigung. Besonders in den Bereichen Tourismus, Dienstleistungen und Handwerk bestehen Chancen, allerdings unter strenger Regulierung.

Verstöße gegen Arbeitsgenehmigungen können zur Ausweisung führen.

Eigentumserwerb und Investitionen

Ausländer dürfen in Jamaika grundsätzlich Immobilien erwerben, ohne dass eine besondere Genehmigung erforderlich ist. Der Kaufprozess erfolgt über einen Anwalt, der den Vertrag erstellt und die Eigentumsübertragung im Grundbuch einträgt.

Die Erwerbsnebenkosten liegen bei etwa 5–10 % des Kaufpreises und umfassen Anwaltsgebühren, Stempelsteuer und Registrierungsgebühren. Eine sorgfältige Prüfung des Grundstücks oder Objekts ist wichtig, da es in manchen Regionen ungeklärte Eigentumsverhältnisse geben kann.

Für Investoren bietet Jamaika steuerliche Anreize, insbesondere in Sonderwirtschaftszonen. Dennoch sollten rechtliche Rahmenbedingungen und mögliche Risiken wie schwankende Grundstückspreise oder lokale Bauvorschriften vorab genau geprüft werden.

Integration und soziales Leben

Für Auswanderer spielt nicht nur die Wahl des Wohnortes eine Rolle, sondern auch die Frage nach sozialem Anschluss. Kontakte zu anderen Einwanderern, Sprachkenntnisse und kulturelle Aktivitäten bestimmen maßgeblich, wie gut der Alltag gelingt.

Netzwerke deutschsprachiger Auswanderer

In Jamaika gibt es kleine, aber aktive Gruppen deutschsprachiger Auswanderer. Diese Gemeinschaften erleichtern den Einstieg, da sie praktische Tipps zu Behörden, Wohnen oder Arbeit weitergeben.

Besonders in Kingston, Montego Bay und Negril finden sich Anlaufstellen für Neuankömmlinge. Viele dieser Netzwerke organisieren regelmäßige Treffen oder gemeinsame Freizeitaktivitäten.

Neue Mitglieder profitieren von Erfahrungen anderer, die bereits länger auf der Insel leben. Für Familien sind deutschsprachige Netzwerke oft besonders wertvoll.

Sie bieten Unterstützung bei Themen wie Schule, Kinderbetreuung oder Gesundheitsversorgung. Der Austausch hilft, kulturelle Unterschiede besser zu verstehen und Alltagssituationen leichter zu bewältigen.

Sprache und Kommunikation

Die Amtssprache Jamaikas ist Englisch. Im Alltag wird jedoch häufig Patois gesprochen, ein kreolischer Dialekt, der für Neuankömmlinge anfangs schwer verständlich sein kann.

Wer über gute Englischkenntnisse verfügt, hat daher klare Vorteile bei der Integration. Sprachkurse vor Ort oder Online-Programme können helfen, Unsicherheiten abzubauen.

Viele Auswanderer berichten, dass ein solides Englisch ausreicht, um im Berufsleben und im Alltag zurechtzukommen. Patois-Kenntnisse sind nicht zwingend notwendig, werden aber von Einheimischen positiv aufgenommen.

Im Kontakt mit Behörden, Schulen und im Gesundheitswesen wird fast ausschließlich Standard-Englisch verwendet. Für deutschsprachige Kinder kann die Umstellung herausfordernd sein.

Internationale Schulen mit zweisprachigem Unterricht stellen eine sinnvolle Option dar.

Freizeitmöglichkeiten und Vereine

Das soziale Leben in Jamaika spielt sich oft im Freien ab. Strände, Musikveranstaltungen und Sport sind feste Bestandteile des Alltags.

Auswanderer können sich in Sportvereinen, Tanzgruppen oder kulturellen Initiativen engagieren, um leichter Kontakte zu knüpfen. Besonders beliebt sind Aktivitäten wie Fußball, Cricket, Segeln und Tauchen.

Auch Musik- und Kunstworkshops bieten Gelegenheit, mit Einheimischen in Austausch zu treten. Einige internationale Clubs und Organisationen sind ebenfalls auf der Insel vertreten.

Sie schaffen Verbindungen zwischen Einheimischen und Auswanderern verschiedener Herkunft. Diese Angebote erleichtern es, über die deutschsprachige Gemeinschaft hinaus ein breites soziales Netzwerk aufzubauen.

Langfristige Perspektiven für Auswanderer in Jamaika

Für viele Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz hängt die langfristige Perspektive in Jamaika stark von wirtschaftlicher Stabilität und persönlicher Anpassungsfähigkeit ab. Einkommen, Lebenshaltungskosten und Zugang zu Dienstleistungen spielen eine zentrale Rolle.

Wichtige Faktoren für die Zukunft in Jamaika:

  • Finanzielle Absicherung durch Rente, Ersparnisse oder lokale Arbeit

  • Integration in die Gesellschaft und Aufbau von Netzwerken

  • Gesundheitsversorgung und Zugang zu verlässlichen medizinischen Einrichtungen

  • Rechtliche Sicherheit durch Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen

Die Lebenshaltungskosten können je nach Region unterschiedlich sein. Während touristische Zentren wie Montego Bay oder Kingston oft teurer sind, bieten ländliche Gebiete günstigere Alternativen.

Bereich

Wohnen

Gesundheitssystem

Sicherheit

Arbeitsmöglichkeiten

Einschätzung für Auswanderer

In Städten teurer, ländlich günstiger

Grundversorgung vorhanden, private Kliniken oft besser

Regionabhängig, erfordert Vorsicht

Begrenzt, besonders ohne spezielle Qualifikationen

Für Rentner kann Jamaika attraktiv sein, wenn eine gesicherte Einkommensquelle vorhanden ist. Berufstätige hingegen müssen sich oft mit begrenzten Jobmöglichkeiten auseinandersetzen, was eine sorgfältige Planung erforderlich macht.

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