Leben und Sicherheit in Jordanien
Was Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wissen sollten
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Jordanien gilt allgemein als eines der sichersten Länder im Nahen Osten für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern. Besonders die Hauptstadt Amman zeichnet sich durch eine niedrige Kriminalitätsrate aus und bietet einen entspannten, aber geordneten Lebensstil. Die meisten Regionen Jordaniens sind für Auswanderer sicher, jedoch wird von Reisen in die Grenzgebiete zu Syrien und zum Irak aufgrund der instabilen Lage in diesen Nachbarländern dringend abgeraten.
Die aktuelle politische Situation im Nahen Osten sorgt allerdings für erhöhte Spannungen in der gesamten Region. Obwohl Jordanien selbst als stabil gilt, ist eine weitere Verschlechterung der Sicherheitslage nicht auszuschließen. Auswanderer sollten die aktuellen Reisehinweise ihres Heimatlandes regelmäßig verfolgen.
Trotz der regionalen Herausforderungen schätzen viele Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz das Leben in Jordanien. Der entspannte Lebensstil, die Gastfreundschaft der Einheimischen und die reiche Kultur machen das Land zu einem attraktiven Ziel für Menschen, die im Nahen Osten leben und arbeiten möchten.
Lageüberblick und allgemeine Sicherheit in Jordanien
Jordanien gilt im Nahen Osten als vergleichsweise stabiles Land, weist jedoch aufgrund seiner geografischen Lage besondere Sicherheitsaspekte auf. Die aktuelle Sicherheitslage ist von regionalen Spannungen beeinflusst.
Politische Stabilität Jordaniens
Jordanien zählt zu den politisch stabileren Ländern im Nahen Osten. Das Königreich unter Führung von König Abdullah II. hat in den vergangenen Jahrzehnten relative Beständigkeit bewiesen. Im Vergleich zu seinen Nachbarländern Syrien, Irak und Israel blieb Jordanien von größeren Konflikten weitgehend verschont.
Dennoch besteht eine gewisse Anfälligkeit für regionale Spannungen. Die Nähe zu Krisenherden wie Syrien und dem Irak sowie der Israel-Palästina-Konflikt können sich auf die Sicherheitslage auswirken.
Für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bedeutet dies, dass sie die politische Entwicklung stets im Auge behalten sollten. Die jordanische Regierung investiert erhebliche Ressourcen in Sicherheitsmaßnahmen, besonders in Städten und touristischen Gebieten.
Kriminalitätsrate und öffentliche Ordnung
Die Kriminalitätsrate in Jordanien ist im internationalen Vergleich niedrig. Gewaltverbrechen gegen Ausländer sind selten. In Städten wie Amman gilt eine ähnliche Vorsicht wie in europäischen Großstädten.
Laut Sicherheitshinweisen besteht jedoch landesweit ein erhöhtes Risiko für Terroranschläge, auch an von Ausländern frequentierten Orten. Die jordanischen Sicherheitsbehörden arbeiten aktiv daran, diese Bedrohungen zu minimieren.
Kleinkriminalität wie Taschendiebstähle kommen vor allem in belebten Touristengebieten vor. Für Auswanderer empfiehlt sich besondere Vorsicht in den Grenzgebieten zu Syrien und dem Irak, die von den österreichischen Behörden mit Sicherheitsstufe 4 (hohes Sicherheitsrisiko) eingestuft werden.
Die lokale Bevölkerung ist generell gastfreundlich gegenüber Europäern. Die Beachtung lokaler Sitten und Gebräuche fördert ein respektvolles Zusammenleben.
Verkehrssicherheit und Infrastruktur
Die Verkehrssicherheit in Jordanien liegt unter europäischem Standard. Unfallraten sind höher als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Dies liegt an unterschiedlichen Fahrstilen, teilweise mangelhafter Straßenbeschilderung und variierender Qualität der Straßen.
In größeren Städten wie Amman ist die Infrastruktur gut ausgebaut. Die Hauptverkehrsadern zwischen touristischen Zielen sind in ordentlichem Zustand. In ländlichen Gebieten kann die Qualität jedoch deutlich abnehmen.
Der öffentliche Nahverkehr ist weniger strukturiert als in Europa. Viele Auswanderer nutzen daher eigene Fahrzeuge oder Taxis. Bei Fahrten in abgelegene Gebiete sollten ausreichend Wasser und Benzinreserven mitgeführt werden.
Die medizinische Versorgung in größeren Städten entspricht annähernd europäischem Niveau. In ländlichen Regionen ist sie oft eingeschränkt. Eine umfassende Krankenversicherung mit Rücktransport ist für Auswanderer unbedingt empfehlenswert.
Gesetzliche Anforderungen und Verfahren
Wer nach Jordanien auswandern möchte, muss sich mit verschiedenen rechtlichen Anforderungen vertraut machen. Diese umfassen die Visabestimmungen, Aufenthaltsgenehmigungen sowie die Regelungen für Arbeit und Staatsangehörigkeit.
Aufenthaltsbewilligung und Visabestimmungen
Für einen längerfristigen Aufenthalt in Jordanien benötigen Auswanderer eine Aufenthaltsgenehmigung. Diese muss bei der jordanischen Immigrationsbehörde beantragt werden. Der Prozess beginnt mit einem Einreisevisum, das in der Regel für einen Monat gültig ist.
Nach der Einreise kann ein Antrag auf eine Aufenthaltsgenehmigung gestellt werden. Diese wird zunächst für ein Jahr ausgestellt und kann verlängert werden. Für die Beantragung sind folgende Dokumente erforderlich:
Gültiger Reisepass
Passfoto
Nachweis ausreichender finanzieller Mittel
Polizeiliches Führungszeugnis
Mietvertrag oder Eigentumsnachweis einer Immobilie
Die Bearbeitungszeit kann mehrere Wochen dauern. Es empfiehlt sich, alle Unterlagen frühzeitig vorzubereiten.
Staatsangehörigkeit und Personenfreizügigkeit
Der Erwerb der jordanischen Staatsangehörigkeit ist für Ausländer schwierig. Das jordanische Gesetz sieht eine Einbürgerung erst nach 15 Jahren ununterbrochenen Aufenthalts vor, wobei bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen.
Die Personenfreizügigkeit für Ausländer mit Aufenthaltsgenehmigung ist innerhalb Jordaniens weitgehend gewährleistet. Es gibt jedoch Einschränkungen in Grenzgebieten, besonders zu Syrien und dem Irak, die als Sicherheitsrisikozonen gelten.
Doppelte Staatsangehörigkeiten werden von Jordanien grundsätzlich anerkannt. Deutsche, österreichische oder schweizerische Staatsbürger können ihre ursprüngliche Staatsangehörigkeit behalten, wenn sie die jordanische erwerben möchten.
Arbeitserlaubnis und Beschäftigungsmöglichkeiten
Für eine legale Beschäftigung in Jordanien ist eine Arbeitserlaubnis zwingend erforderlich. Diese wird vom jordanischen Arbeitsministerium ausgestellt und muss vom Arbeitgeber beantragt werden.
Die Arbeitserlaubnis ist an den spezifischen Arbeitgeber gebunden. Bei einem Arbeitgeberwechsel muss eine neue Genehmigung beantragt werden. Folgende Branchen bieten besonders gute Beschäftigungsmöglichkeiten für Ausländer:
Tourismus und Hotelgewerbe
Internationale Unternehmen und NGOs
Bildungseinrichtungen (besonders Sprachlehrer)
IT und Telekommunikation
Der jordanische Arbeitsmarkt bevorzugt einheimische Arbeitskräfte. Ausländer werden hauptsächlich für spezialisierte Positionen eingestellt, für die lokale Fachkräfte fehlen. Selbstständigkeit ist möglich, erfordert jedoch erhebliche Investitionen und lokale Geschäftspartner.
Lebenshaltungskosten und finanzielle Planung
Die finanzielle Situation in Jordanien unterscheidet sich deutlich von jener in deutschsprachigen Ländern. Grundnahrungsmittel und lokale Dienstleistungen sind vergleichsweise günstig, während importierte Waren und touristische Attraktionen höhere Kosten verursachen können.
Vergleich der Lebenshaltungskosten
Die allgemeinen Lebenshaltungskosten in Jordanien liegen etwa 30-40% unter denen in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Eine Drei-Zimmer-Wohnung in Amman kostet durchschnittlich 300-500 Euro monatlich, während man in kleineren Städten bereits ab 200 Euro fündig werden kann.
Lebensmittel auf lokalen Märkten sind preiswert. Ein Kilo Tomaten kostet etwa 0,70 Euro, Brot rund 0,30 Euro pro Laib.
Restaurants bieten lokale Gerichte zu günstigen Preisen an (3-5 Euro pro Mahlzeit), während internationale Restaurants deutlich teurer sind (10-15 Euro).
Kostenbeispiele im Vergleich:
Ausgabe
Strom/Wasser (mtl.)
Internet (mtl.)
Öffentlicher Nahverkehr
Jordanien
70-100 €
30-40 €
0,50-1 €
Deutschland
150-200 €
35-45 €
2-3 €
Importierte Produkte und elektronische Geräte sind aufgrund hoher Einfuhrzölle oft teurer als in Europa.
Bankwesen und Finanzdienstleistungen
Das jordanische Bankensystem ist modern und zuverlässig. Internationale Banken wie HSBC und Standard Chartered sind in größeren Städten vertreten, ebenso wie lokale Banken wie Arab Bank und Bank of Jordan.
Ein Bankkonto zu eröffnen erfordert üblicherweise:
Gültigen Reisepass
Aufenthaltserlaubnis
Meldebescheinigung
Einkommensnachweis
Für den Geldtransfer nach Jordanien empfehlen sich Dienste wie TransferWise (Wise) oder internationale Überweisungen. Die Nutzung von EC- und Kreditkarten ist in städtischen Gebieten problemlos möglich.
Viele Auswanderer behalten zusätzlich ihre Konten im Heimatland bei, um finanzielle Flexibilität zu wahren.
Finanzplanung für Auswanderer
Eine sorgfältige finanzielle Planung ist für Auswanderer im Ausland essenziell. Es empfiehlt sich, vor der Auswanderung finanzielle Rücklagen in Höhe von mindestens sechs Monatsgehältern anzulegen.
Die soziale Sicherheit muss privat organisiert werden. Deutsche, österreichische und schweizerische Staatsbürger sollten die Möglichkeit einer freiwilligen Weiterversicherung in der Rentenversicherung des Heimatlandes prüfen.
Eine internationale Krankenversicherung ist unbedingt abzuschließen, da das jordanische Gesundheitssystem für Ausländer kostenpflichtig ist. Kosten hierfür liegen bei etwa 100-300 Euro monatlich.
Steuerliche Aspekte sollten ebenfalls beachtet werden. Mit Deutschland und der Schweiz bestehen Doppelbesteuerungsabkommen, die eine doppelte Besteuerung verhindern.
Sozialversicherung und Gesundheitssystem
Das Sozialversicherungs- und Gesundheitssystem in Jordanien unterscheidet sich erheblich von den deutschsprachigen Ländern. Auswanderer sollten sich frühzeitig mit den lokalen Gegebenheiten und internationalen Versicherungsoptionen auseinandersetzen.
Sozialversicherungssystem in Jordanien
Das jordanische Sozialversicherungssystem bietet nur eine Grundabsicherung für Einheimische und ist nicht mit europäischen Standards vergleichbar. Für Arbeitnehmer in Jordanien ist eine Pflichtversicherung bei der Social Security Corporation vorgesehen, die Renten-, Invaliditäts- und Hinterbliebenenleistungen umfasst.
Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben meist keinen automatischen Anspruch auf diese Leistungen. Die Beitragssätze liegen bei etwa 14,5% des Gehalts, wobei der Arbeitgeber einen Teil übernimmt.
Es ist ratsam, die eigene Altersvorsorge aus dem Heimatland fortzuführen oder private Vorsorgemaßnahmen zu treffen.
Gesundheitsversorgung und -einrichtungen
Die medizinische Versorgung in Jordanien ist im regionalen Vergleich gut, konzentriert sich jedoch hauptsächlich auf die Hauptstadt Amman. Dort gibt es moderne Privatkliniken mit internationalem Standard und englischsprachigem Personal.
In ländlichen Gebieten ist die Qualität der medizinischen Versorgung oft deutlich niedriger. Für komplexe Behandlungen müssen Patienten häufig nach Amman reisen.
Die Kosten für medizinische Behandlungen sind ohne Versicherung erheblich und müssen oft im Voraus bar bezahlt werden. Wichtig: Eine umfassende Krankenversicherung ist für Auswanderer unverzichtbar, um Zugang zu hochwertiger medizinischer Versorgung zu erhalten.
Sozialversicherungsabkommen und internationale Versicherung
Zwischen Jordanien und den deutschsprachigen Ländern bestehen nur begrenzte Sozialversicherungsabkommen. Das bedeutet, dass Rentenansprüche und andere Leistungen nicht automatisch übertragen werden können.
Expats sollten eine internationale Krankenversicherung abschließen, die in Jordanien anerkannt wird. Anbieter wie die Care Concept AG bieten spezielle Auslandskrankenversicherungen für längere Aufenthalte bis zu 365 Tagen an.
Diese Versicherungen decken wichtige Leistungen ab:
Ambulante und stationäre Behandlungen
Medikamente und Hilfsmittel
Rücktransport im Notfall
Zahnbehandlungen (je nach Tarif)
Eine sorgfältige Prüfung des Kleingedruckten ist empfehlenswert, besonders bezüglich Vorerkrankungen und maximaler Erstattungssummen.
Kulturelle Aspekte und gesellschaftliches Leben
Das Leben in Jordanien ist von arabisch-islamischen Traditionen geprägt, die sich deutlich von der mitteleuropäischen Kultur unterscheiden. Für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bedeutet dies eine Anpassung an neue gesellschaftliche Normen.
Kulturelle Unterschiede und Integration
Die jordanische Gesellschaft ist kollektivistisch und stark familiär orientiert. Gastfreundschaft ist ein zentraler Wert – Einladungen zum Tee oder zum Essen sollten nicht abgelehnt werden.
Religion spielt im Alltag eine wichtige Rolle. Die fünf täglichen Gebetszeiten strukturieren den Tag, und der Freitag ist als muslimischer Feiertag zu beachten. Während des Ramadan-Monats ist tagsüber öffentliches Essen und Trinken für alle eingeschränkt.
Kleidungsvorschriften sind besonders für Frauen zu beachten. Obwohl Jordanien vergleichsweise liberal ist, empfiehlt sich bedeckende Kleidung außerhalb touristischer Gebiete. In ländlichen Regionen sind die Traditionen stärker ausgeprägt als in Amman.
Für deutschsprachige Auswanderer ist der Kontakt zur eigenen Gemeinschaft hilfreich. Deutsche, österreichische und schweizerische Kulturvereine bieten regelmäßige Treffen an.
Sprache und Kommunikation
Arabisch ist die Amtssprache in Jordanien. Englisch wird besonders in Amman und bei jüngeren Jordaniern häufig gesprochen. Dennoch ist das Erlernen grundlegender Arabischkenntnisse für die Integration unerlässlich.
Kommunikationsstile unterscheiden sich erheblich. Jordanier kommunizieren indirekter und beziehungsorientierter als Menschen aus dem deutschsprachigen Raum. Ein direktes "Nein" gilt als unhöflich.
Sprachkurse werden an der Universität Amman und privaten Sprachschulen angeboten. Deutsche Kultureinrichtungen wie das Goethe-Institut bieten zudem einen kulturellen Ankerpunkt und Austauschmöglichkeiten.
Die Körpersprache folgt anderen Regeln: Der persönliche Abstand ist geringer, gleichgeschlechtliche Freunde halten oft Händchen, und die linke Hand gilt traditionell als unrein.
Freizeitangebote und soziales Engagement
Jordanien bietet vielfältige Freizeitmöglichkeiten. In Amman finden sich internationale Restaurants, Cafés und Kulturveranstaltungen. Die historischen Stätten wie Petra und Jerash sind beliebte Ausflugsziele.
Sport ist ein wichtiger Bestandteil des sozialen Lebens. Fußball ist besonders populär, aber auch Wandern, Reiten und Wassersport am Toten Meer oder im Roten Meer sind möglich.
Soziales Engagement bietet gute Integrationsmöglichkeiten. Viele internationale Hilfsorganisationen sind in Jordanien aktiv und suchen Freiwillige. Die deutsche, österreichische und schweizerische Botschaft vermitteln Kontakte zu Hilfsorganisationen.
Kulturelle Veranstaltungen wie das Jerash Festival oder die Amman Jazz Days bieten Gelegenheiten, die jordanische Kultur kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen.
Sicherheitstipps und Notfallvorbereitung
Eine gute Vorbereitung auf mögliche Notfallsituationen und das Befolgen grundlegender Sicherheitsmaßnahmen sind für Auswanderer in Jordanien unerlässlich. Dies gilt besonders angesichts der geografischen Lage des Landes in einer Region mit erhöhtem Sicherheitsrisiko.
Persönliche Sicherheit und Präventivmaßnahmen
In Jordanien besteht landesweit ein erhöhtes Risiko von Terroranschlägen, besonders aufgrund der Nähe zu Syrien und dem Irak. Auswanderer sollten die Grenzgebiete zu diesen Ländern unbedingt meiden.
Es empfiehlt sich, öffentliche Versammlungen und Demonstrationen zu vermeiden und regelmäßig die aktuellen Sicherheitshinweise der deutschen, österreichischen oder schweizerischen Botschaft zu verfolgen.
Bei der Wohnungssuche sollten Viertel mit erhöhten Sicherheitsstandards bevorzugt werden. Viele Expatriates wählen Wohngegenden wie Abdoun oder Sweifieh in Amman, die als besonders sicher gelten.
Wichtige Vorsichtsmaßnahmen:
Reisepass und wichtige Dokumente immer als Kopie aufbewahren
Notfallkontakte im Telefon speichern
Diskrete Kleidung tragen, besonders außerhalb touristischer Gebiete
Die lokalen Sitten und Gebräuche respektieren
Notfallkontakte und hilfreiche Adressen
Für jeden Auswanderer ist es wichtig, die relevanten Notfallnummern und Kontaktdaten griffbereit zu haben. Der allgemeine Notruf in Jordanien ist 911, dieser funktioniert für Polizei, Feuerwehr und medizinische Notfälle.
Die Kontaktdaten der Botschaft des Heimatlandes sollten immer zur Hand sein. In Amman sind folgende Vertretungen zu finden:
Botschaften in Amman:
Deutsche Botschaft: +962 6 5901170
Österreichische Botschaft: +962 6 4614781
Schweizerische Botschaft: +962 6 5934006
Es ist ratsam, sich bei der jeweiligen Botschaft zu registrieren. Dies erleichtert im Ernstfall die Hilfe und Information durch die Behörden des Heimatlandes.
Bei der Auswanderungsplanung sollte eine umfassende Krankenversicherung mit Auslandsschutz und Rücktransport abgeschlossen werden. Die medizinische Versorgung in Jordanien ist in Privateinrichtungen gut, aber kostspielig.
Zukunftsperspektiven und Entwicklungschancen
Jordanien steht trotz herausfordernder Rahmenbedingungen vor einer Entwicklung mit vielfältigen Chancen für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern. Die Kombination aus wirtschaftlichen Reformbestrebungen, Bildungsinvestitionen und vergleichsweise stabilem Umfeld bietet verschiedene Perspektiven.
Wirtschaftliche Entwicklung und Arbeitsmarktchancen
Jordanien arbeitet aktiv an der Diversifizierung seiner Wirtschaft, was neue Beschäftigungsmöglichkeiten schafft. Mit einem BIP von etwa 48 Milliarden US-Dollar (2022) ist die Volkswirtschaft zwar vergleichsweise klein, zeigt jedoch Wachstumspotenzial in bestimmten Sektoren.
Besonders vielversprechend sind:
Erneuerbare Energien: Aufgrund der Klimabedingungen setzt Jordanien verstärkt auf Solarenergie
Tourismus: Nach der Pandemie erholt sich der Sektor und sucht Fachkräfte mit internationaler Erfahrung
IT und Dienstleistungen: Wachsender Bereich mit Bedarf an qualifizierten Fachkräften
Für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bieten sich vor allem Chancen in Bereichen, in denen westliches Know-how und Sprachkenntnisse gefragt sind. Internationale Unternehmen, NGOs und der Bildungssektor suchen regelmäßig entsprechende Fachkräfte.
Bildung und Forschung
Das jordanische Bildungssystem genießt in der Region einen guten Ruf. Mehrere Universitäten bieten internationale Programme und Kooperationen mit europäischen Hochschulen an.
Deutschsprachige Fachkräfte finden Möglichkeiten an Bildungseinrichtungen wie der German Jordanian University, die explizit den Austausch mit Deutschland fördert. Auch Sprachschulen suchen kontinuierlich Muttersprachler als Lehrkräfte.
Im Forschungsbereich gibt es zunehmende Kooperationen, besonders zu Themen wie Wassermanagement und erneuerbare Energien. Die Wasserkrise des Landes, verschärft durch Klimawandel und Bevölkerungswachstum, macht diese Bereiche zu Schwerpunkten der Entwicklungszusammenarbeit mit Deutschland.
Für Akademiker bieten sich dadurch interessante Perspektiven, besonders wenn sie Expertise in umweltrelevanten Fachgebieten mitbringen.
Langfristige Perspektiven für Rentner und Familien
Jordanien wird bei Rentnern aus deutschsprachigen Ländern als Altersdomizil zunehmend beliebter. Die verhältnismäßig niedrigen Lebenshaltungskosten, das milde Klima und die gute medizinische Versorgung in Privateinrichtungen sind attraktive Faktoren.
Für Familien bietet das Land ein vergleichsweise sicheres Umfeld mit internationalen Schulen in Amman und anderen größeren Städten. Allerdings sind die Schulgebühren hoch und sollten in die Finanzplanung einbezogen werden.
Langfristig bleibt zu beachten:
Aufenthaltsrecht: Dauerhafte Visa erfordern regelmäßige Investitionen oder Beschäftigung
Gesundheitsversorgung: Private Krankenversicherung ist für Auswanderer empfehlenswert
Infrastruktur: Besonders die Wasserversorgung könnte langfristig herausfordernd werden
Die Entwicklungszusammenarbeit zwischen Jordanien und den deutschsprachigen Ländern schafft ein stabiles Fundament für einen langfristigen Aufenthalt von Auswanderern.