Israel als Auswanderungsziel

Chancen, Risiken und Sicherheit für Zuzügler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

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Israel steht derzeit im Fokus vieler Auswanderer aus dem deutschsprachigen Raum. Die aktuelle Sicherheitslage in Israel ist jedoch komplex und variiert je nach Region erheblich. Für potenzielle Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gilt: Das Eskalationsrisiko in der gesamten Region hält weiterhin an, wobei bestimmte Landesteile mit höheren Sicherheitsrisiken verbunden sind.

Die Behörden aus Deutschland und Österreich stufen die Sicherheitslage unterschiedlich ein. Das österreichische Außenministerium bewertet das Sicherheitsrisiko im Großteil des Landes mit Stufe 4 von 6, während Deutschland von Reisen in einzelne Landesteile generell abrät. Personen, die sich bereits in kritischen Gebieten wie dem Gazastreifen oder dem Westjordanland aufhalten, wird empfohlen, diese nach Möglichkeit zu verlassen.

Trotz der Sicherheitsbedenken locken steuerliche Vorteile viele Menschen nach Israel. Besonders für Neuankömmlinge bietet das Land interessante finanzielle Anreize, die in den vergangenen Jahren wohlhabende Personen zur Auswanderung bewegt haben. Die Zahlen der jüdischen Einwanderer aus dem deutschsprachigen Raum sind jedoch über die Jahre deutlich gesunken.

Historischer und Politischer Kontext Israels

Israel steht im Zentrum eines komplexen politischen und historischen Gefüges, das durch besondere Beziehungen zu Deutschland und anderen europäischen Ländern sowie durch anhaltende regionale Spannungen gekennzeichnet ist.

Politische Stabilität und Beziehungen

Israel ist eine parlamentarische Demokratie mit stabilen staatlichen Institutionen. Die besondere Beziehung zu Deutschland wurde nach der Shoah schrittweise aufgebaut und gilt heute als wichtiger Pfeiler der israelischen Außenpolitik.

Wie aus den Suchergebnissen hervorgeht, betonte die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel 2008 vor der Knesset, dass "Israels Sicherheit Teil deutscher Staatsräson" sei. Diese Aussage unterstreicht die enge Verbindung zwischen beiden Länder.

Das Existenzrecht Israels wird international anerkannt und umfasst das Recht auf Fortbestand innerhalb gesicherter Grenzen. Für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern bedeutet diese politische Stabilität einen verlässlichen Rahmen.

Sicherheitslage und regionale Konflikte

Die Sicherheitslage in Israel ist durch den andauernden Nahost-Konflikt geprägt. Das Land investiert erheblich in seine Sicherheitsinfrastruktur und Verteidigungssysteme, um die Bevölkerung zu schützen.

Regionale Spannungen mit Nachbarländern und Gruppierungen wie der Hamas oder Hisbollah führen immer wieder zu Zeiten erhöhter Alarmbereitschaft. Für Auswanderer ist es wichtig, die aktuelle Sicherheitslage zu verstehen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

Die Suchergebnisse deuten darauf hin, dass Antisemitismus in Europa ein Grund für jüdische Migration nach Israel ist. Diese Fluchtbewegung zeigt, dass trotz regionaler Konflikte viele Juden Israel als sicheren Hafen betrachten.

Rechtliche Rahmenbedingungen für Auswanderer

Wer nach Israel auswandern möchte, muss verschiedene rechtliche Vorgaben beachten. Diese umfassen sowohl Einreisebestimmungen als auch Regelungen zur längerfristigen Aufenthaltsgenehmigung und sozialversicherungsrechtliche Aspekte.

Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen

Deutsche Staatsangehörige, die nach dem 1. Januar 1928 geboren wurden, können für touristische Aufenthalte bis zu drei Monaten visumfrei nach Israel einreisen. Für längerfristige Aufenthalte oder zur Arbeitsaufnahme ist jedoch eine entsprechende Aufenthaltsgenehmigung erforderlich.

Der Antrag auf eine Aufenthaltsbewilligung muss in der Regel vor der Einreise bei der israelischen Botschaft im Heimatland gestellt werden. Für die Arbeitsaufnahme benötigen Auswanderer eine Arbeitsgenehmigung, die üblicherweise vom Arbeitgeber in Israel beantragt wird.

Besondere Einwanderungsmöglichkeiten bestehen für Personen jüdischer Abstammung nach dem "Rückkehrgesetz" (Law of Return), das vereinfachte Verfahren und umfangreiche Unterstützungsleistungen bietet.

Personenfreizügigkeit und bilaterale Abkommen

Zwischen Israel und den deutschsprachigen Ländern besteht keine vollständige Personenfreizügigkeit wie innerhalb der EU. Der Aufenthalt und die Arbeitsaufnahme sind daher stärker reglementiert.

Es existieren jedoch wichtige bilaterale Abkommen im Bereich der Sozialversicherung. Diese Sozialversicherungsabkommen regeln die Anrechnung von Versicherungszeiten und den Export von Rentenleistungen. Für deutsche Rentner gilt: Altersbezüge aus deutschen Quellen unterliegen weiterhin der deutschen Besteuerung, auch wenn der Wohnsitz nach Israel verlegt wurde.

Wichtig sind auch die Regelungen zur Krankenversicherung. Auswanderer sollten prüfen, ob ihre bisherige Versicherung in Israel anerkannt wird oder ob ein Beitritt zum israelischen Gesundheitssystem möglich und erforderlich ist.

Wirtschaftliche Perspektiven in Israel

Israels Wirtschaft bietet trotz geopolitischer Herausforderungen bemerkenswerte Chancen. Deutschland ist mit einem Handelsvolumen von 6,6 Milliarden USD (Stand 2020) der wichtigste Wirtschaftspartner Israels innerhalb der EU.

Arbeitsmarkt und Beschäftigungschancen

Der israelische Arbeitsmarkt zeichnet sich durch einen starken Technologiesektor aus. Fachkräfte in Bereichen wie IT, Kybernetik und Biotechnologie sind besonders gefragt.

Für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern kann die Sprachbarriere anfangs herausfordernd sein. Hebräisch- oder Englischkenntnisse sind in den meisten Berufsfeldern notwendig.

In internationalen Unternehmen und Start-ups bestehen gute Chancen für deutschsprachige Fachkräfte. Die Arbeitslosenversicherung in Israel bietet grundlegende Absicherung, ist jedoch mit dem deutschen System nicht vergleichbar.

Für 2025 und 2026 prognostizieren Analysten eine positive wirtschaftliche Entwicklung trotz des aktuellen Konflikts, was die Jobperspektiven verbessert.

Unternehmertum und Investitionsmöglichkeiten

Israel gilt als "Start-up-Nation" mit einer dynamischen Gründerszene. Die Regierung fördert Innovationen durch spezielle Programme und Steuervergünstigungen.

Für Neueinwanderer bietet Israel attraktive steuerliche Vorteile. Diese haben in den vergangenen Jahren viele wohlhabende Investoren ins Land gelockt.

Beliebte Investitionsbereiche:

  • Informationstechnologie

  • Medizintechnik

  • Erneuerbare Energien

  • Wassertechnologie

Die bilateralen Beziehungen zwischen Israel und deutschsprachigen Ländern sind von gegenseitigem Vertrauen geprägt. Dies erleichtert Geschäftsbeziehungen und Investitionen.

Der aktuelle Konflikt hat überraschenderweise nur begrenzte Auswirkungen auf den israelischen Außenhandel, was die Stabilität der Wirtschaft unterstreicht.

Sozialversicherung und Rentensystem

Für Auswanderer nach Israel ist die Absicherung im Alter ein wichtiges Thema. Die bestehenden Abkommen zwischen Israel und deutschsprachigen Ländern regeln die Übertragbarkeit von Rentenansprüchen und sichern soziale Leistungen.

Übertragbarkeit von Rentenansprüchen

Deutschland, Österreich und die Schweiz haben mit Israel Regelungen zur Rentenauszahlung ins Ausland getroffen. Deutsche Rentenbezieher können ihre erworbenen Ansprüche auch in Israel erhalten. Die Deutsche Rentenversicherung zahlt die Rente ohne Abzüge nach Israel aus.

Für Schweizer gelten ähnliche Bestimmungen. Wer in der Schweiz Rentenansprüche erworben hat, kann diese in Israel weiterhin beziehen. Die Schweizer AHV wird auch nach Israel überwiesen.

Österreichische Staatsbürger können ihre Pensionsansprüche ebenfalls nach Israel mitnehmen. Wichtig ist dabei, dass die Versicherungszeiten in beiden Ländern zusammengerechnet werden können.

Sozialversicherungsabkommen zwischen den Ländern

Deutschland und Israel haben ein umfassendes Sozialversicherungsabkommen geschlossen, das seit 1975 in Kraft ist. Dieses Abkommen verhindert Doppelversicherungen und sichert die gegenseitige Anerkennung von Versicherungszeiten.

Für Schweizer gilt das bilaterale Abkommen zwischen Israel und der Schweiz. Es regelt neben der Altersrente auch Invaliditätsleistungen und Hinterbliebenenrenten.

Österreichs Abkommen mit Israel umfasst folgende Leistungen:

  • Pensionsversicherung

  • Krankenversicherung

  • Unfallversicherung

Die Antragsstellung erfolgt im Regelfall beim zuständigen Träger des Wohnsitzlandes. Bei Fragen sollten sich Auswanderer vor dem Umzug an ihre jeweilige Rentenversicherung wenden.

Gesundheitswesen und medizinische Versorgung

Das israelische Gesundheitssystem bietet einen hohen Standard, der mit europäischen Ländern vergleichbar ist. Für Auswanderer ist die Kenntnis über die medizinische Versorgung und Versicherungsoptionen besonders wichtig.

Gesundheitssystem Israels

Israel verfügt über ein gut ausgebautes Gesundheitssystem, das auf dem Prinzip der allgemeinen Krankenversicherung basiert. Die medizinische Versorgung entspricht europäischem Standard, weist jedoch gelegentlich Mängel im sanitären Bereich auf.

Alle Einwohner Israels sind verpflichtet, Mitglied in einer der vier staatlich anerkannten Krankenkassen (Kupot Holim) zu sein. Diese bieten eine Grundversorgung, die viele medizinische Leistungen abdeckt.

Die Gesundheitseinrichtungen sind modern und gut ausgestattet. In größeren Städten wie Tel Aviv und Jerusalem findet man Krankenhäuser auf höchstem Niveau mit Fachärzten aller Spezialisierungen.

Für Neueinwanderer beginnt der Versicherungsschutz sofort nach der Einwanderung. Die Kosten für die Grundversicherung werden durch eine Gesundheitssteuer finanziert, die vom Einkommen abhängig ist.

Private Krankenversicherung und Privatkliniken

Neben der staatlichen Grundversicherung wählen viele Israelis zusätzliche private Krankenversicherungen. Diese Zusatzversicherungen decken Leistungen ab, die nicht im Basispaket enthalten sind, wie bestimmte Medikamente, alternative Behandlungsmethoden oder kürzere Wartezeiten.

Die Ausgaben der Privathaushalte für Zusatzversicherungen und medizinische Produkte steigen in Israel kontinuierlich an. Dies spiegelt den Wunsch nach erweitertem Gesundheitsschutz wider.

Privatkliniken in Israel bieten oft luxuriösere Bedingungen und schnelleren Zugang zu bestimmten Behandlungen. Sie sind besonders in den großen Städten zu finden und werden häufig von Patienten genutzt, die eine Zusatzversicherung haben.

Für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern ist zu beachten, dass die Kosten für private Gesundheitsleistungen in Israel vergleichsweise hoch sein können. Eine umfassende Versicherung ist daher ratsam.

Lebensqualität und Alltag in Israel

Das tägliche Leben in Israel bietet Auswanderern aus deutschsprachigen Ländern eine Mischung aus mediterraner Lebensart und moderner Infrastruktur. Die Lebensqualität wird von vielen Expats als hoch eingestuft, wie auch OECD-Studien bestätigen.

Soziale Integration und Kultur

Die israelische Gesellschaft ist multikulturell und international ausgerichtet. Viele Einwanderer schätzen die Offenheit und Toleranz, die ihnen entgegengebracht wird. Gleichzeitig ist Israel von starken Gegensätzen geprägt: sehr religiöse und konservative Bereiche existieren neben weltoffenen, liberalen Gemeinschaften.

Für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz erleichtern die zahlreichen kulturellen Angebote und internationalen Gemeinschaften den Einstieg. In Städten wie Tel Aviv gibt es deutschsprachige Gruppen und Veranstaltungen.

Die Integration wird auch durch Hebräisch-Sprachkurse (Ulpan) unterstützt, die vom Staat gefördert werden. Diese sind für Neueinwanderer oft kostenlos oder stark vergünstigt.

Sicherheit im Alltag

Die Sicherheitslage in Israel ist komplex und regional unterschiedlich. In Großstädten wie Tel Aviv oder Haifa ist der Alltag für die meisten Auswanderer relativ normal und sicher.

Sicherheitsmaßnahmen sind im täglichen Leben sichtbar – Taschenkontrollen beim Betreten von Einkaufszentren oder öffentlichen Gebäuden sind Standard. Diese Maßnahmen vermitteln einerseits Sicherheit, können aber für Neuankömmlinge zunächst gewöhnungsbedürftig sein.

Wichtig zu beachten:

  • Die Sicherheitslage kann sich schnell ändern

  • Aktuelle Reisehinweise der Botschaften sollten regelmäßig geprüft werden

  • Westjordanland und Gaza-Streifen gelten als Hochrisikogebiete

Kosten und Lebenshaltung

Israel gehört zu den teuersten Ländern im Nahen Osten. Besonders Wohnraum in begehrten Stadtteilen von Tel Aviv oder Jerusalem ist kostspielig.

Durchschnittliche monatliche Ausgaben für eine Person:

  • Wohnung (1-Zimmer): 3.000-5.000 Schekel (ca. 750-1.250 €)

  • Lebensmittel: 1.500-2.000 Schekel (ca. 375-500 €)

  • Transport: 250-400 Schekel (ca. 65-100 €)

Die sozialen Sicherungssysteme sind gut ausgebaut. Das Gesundheitssystem gilt als hochwertig, mit obligatorischer Krankenversicherung für alle Einwohner. Auswanderer haben nach einer bestimmten Aufenthaltszeit Anspruch auf verschiedene soziale Leistungen.

Für viele bietet die hohe Lebensqualität trotz der höheren Kosten einen angemessenen Gegenwert.

Zusammenfassung und Ausblick

Die Sicherheitslage in Israel ist derzeit angespannt. Der militärische Konflikt nach den Ereignissen vom 7. Oktober 2023 prägt die aktuelle Situation im Land und besonders im Gazastreifen.

Für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern bedeutet dies, die Sicherheitshinweise ihrer jeweiligen Außenministerien ernst zu nehmen. Deutschland, Österreich und die Schweiz veröffentlichen regelmäßig aktualisierte Reise- und Sicherheitshinweise.

Deutsche Staatsangehörige können sich bis zu drei Monate ohne Visum in Israel aufhalten, wenn sie nach dem 1. Januar 1928 geboren wurden. Für längerfristige Aufenthalte sind jedoch entsprechende Genehmigungen erforderlich.

Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt Israel ein Land der Gegensätze: religiös und konservativ einerseits, tolerant und international andererseits. Diese Vielfalt macht es für viele Auswanderer attraktiv.

Die Sicherheitslage kann sich jederzeit ändern. Experten raten daher zu einer gründlichen Vorbereitung vor einer möglichen Auswanderung. Dies umfasst nicht nur die Sicherheitsaspekte, sondern auch kulturelle und wirtschaftliche Faktoren.

Eine Entspannung der Lage ist zu hoffen, jedoch bleibt die Entwicklung ungewiss. Auswanderungswillige sollten sich daher kontinuierlich informieren und ihre Pläne flexibel gestalten.

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