Sicher leben und arbeiten in China
Was deutschsprachige Auswanderer wirklich wissen müssen
Sicherheit im Ausland: Ein Leitfaden für Auswanderer > Asien > China
China zieht viele deutschsprachige Auswanderer an, doch die Sicherheitslage verdient besondere Aufmerksamkeit. Das Land gilt grundsätzlich als relativ sicher bezüglich Gewaltkriminalität, aber es gibt andere Aspekte zu bedenken.
Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sollten sich der möglichen Ausreisesperren bewusst sein, die auch für ausländische Staatsangehörige verhängt werden können. Diese Maßnahmen können überraschend kommen und die persönliche Bewegungsfreiheit erheblich einschränken.
Die größten Hürden für Neuankömmlinge sind oft die Sprache und Schrift. Ohne grundlegende Kenntnisse ist die Integration schwierig. Zudem ist ein gültiges Visum vor der Einreise unbedingt erforderlich, was eine sorgfältige Planung des Auswanderungsprozesses notwendig macht.
Gründe für die Auswanderung aus DACH-Ländern
Menschen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz entscheiden sich aus verschiedenen Gründen für ein Leben im Ausland, darunter auch China. Die Beweggründe sind vielfältig und oft eine Kombination aus beruflichen Chancen, persönlichen Umständen und dem Wunsch nach neuen Erfahrungen.
Suche nach besserer Lebensqualität
Viele Auswanderer aus den DACH-Ländern suchen im Ausland nach einer anderen Lebensqualität. In wirtschaftlich aufstrebenden Regionen wie China können die Lebenshaltungskosten in bestimmten Bereichen niedriger sein als in den teuren Metropolen der Heimatländer.
Die Umweltqualität ist jedoch ein zweischneidiges Schwert. Während einige chinesische Städte mit Luftverschmutzung kämpfen, bieten andere Regionen eine überraschend gute Lebensqualität.
Der Wunsch nach kulturellem Austausch und neuen Erfahrungen treibt besonders jüngere Auswanderer an. China mit seiner jahrtausendealten Kultur und rasanten Modernisierung bietet hier einen faszinierenden Kontrast zum Leben in Europa.
Wichtige Faktoren für DACH-Auswanderer:
Niedrigere Kosten für Wohnen (in bestimmten Regionen)
Neue kulturelle Erfahrungen
Moderne Infrastruktur in Großstädten
Arbeitsmarkt und Karrierechancen
Berufliche Perspektiven sind ein entscheidender Faktor für viele Auswanderer. China bietet als zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt zahlreiche Karrieremöglichkeiten, besonders für Fachkräfte mit technischem oder wirtschaftlichem Hintergrund.
Deutsche, österreichische und schweizerische Unternehmen sind stark in China vertreten. Dies schafft einen Bedarf an Mitarbeitern, die sowohl die chinesische als auch die deutsche Geschäftskultur verstehen.
Die Verdienstmöglichkeiten können für Expats attraktiv sein. Viele Unternehmen bieten Auslandszulagen und zusätzliche Vergünstigungen, die das Gesamtpaket verbessern.
Allerdings zeigen aktuelle Trends, dass China an Attraktivität verliert. Laut den Suchergebnissen kehren derzeit mehr Deutsche aus China zurück als dorthin auswandern.
Persönliche und familiäre Gründe
Familiäre Verbindungen spielen bei der Entscheidung zur Auswanderung eine wichtige Rolle. Einige Menschen haben chinesische Partner oder Familienangehörige und ziehen nach China, um näher bei ihnen zu sein.
Der Wunsch nach persönlicher Weiterentwicklung und neuen Herausforderungen treibt viele Auswanderer an. Ein Leben in China mit seiner völlig anderen Kultur und Sprache bietet zahlreiche Möglichkeiten für persönliches Wachstum.
Bildungschancen für Kinder können ebenfalls ein Grund sein. Internationale Schulen in chinesischen Großstädten bieten hochwertige Bildung, und die Kinder wachsen mehrsprachig auf.
Bei der Entscheidung sollten Auswanderer bedenken, dass zwischen den DACH-Ländern und China kein umfassendes Sozialversicherungsabkommen besteht. Eine private Vorsorge ist daher unerlässlich.
Rahmenbedingungen und Vorbereitung der Auswanderung
Die Auswanderung nach China erfordert eine gründliche Vorbereitung in drei wesentlichen Bereichen: rechtliche Voraussetzungen für Einreise und Aufenthalt, berufliche Qualifikationen und kulturelle Anpassung. Ein sorgfältiges Vorgehen in diesen Bereichen bildet die Grundlage für einen erfolgreichen Start im Reich der Mitte.
Visum und Aufenthaltsbewilligung in China
Für die Einreise nach China benötigen Deutsche, Österreicher und Schweizer zwingend ein gültiges Visum. Dieses muss vor der Einreise bei der zuständigen chinesischen Auslandsvertretung beantragt werden. Ein touristisches Visum reicht für eine Auswanderung nicht aus.
Für längerfristige Aufenthalte kommen hauptsächlich folgende Visa in Frage:
Arbeitsvisum (Z-Visum): Für Personen mit Arbeitsvertrag bei einem chinesischen Unternehmen
Studentenvisum (X-Visum): Für Studien an chinesischen Bildungseinrichtungen
Familiennachzug (Q-Visum): Für Ehepartner oder Angehörige von in China lebenden Personen
Nach der Einreise muss innerhalb von 30 Tagen eine Aufenthaltsgenehmigung bei der lokalen Polizeibehörde beantragt werden. Diese ist regelmäßig zu verlängern.
Anerkennung von Qualifikationen und Abschlüssen
Die Anerkennung beruflicher Qualifikationen stellt eine wichtige Hürde bei der Auswanderung nach China dar. Viele Berufe unterliegen strengen Regulierungen und erfordern spezielle Zertifizierungen.
Akademische Abschlüsse müssen in der Regel durch das Chinese Service Center for Scholarly Exchange (CSCSE) anerkannt werden. Dieser Prozess umfasst:
Beglaubigte Übersetzungen aller Dokumente
Legalisierung durch chinesische Botschaft/Konsulat
Einreichung bei der zuständigen chinesischen Behörde
Für medizinische, juristische und pädagogische Berufe gelten besonders strenge Anforderungen. Eine frühzeitige Abklärung der Anerkennungsmöglichkeiten ist daher unerlässlich.
Kulturelle Anpassung und Sprachbarrieren
Die chinesische Kultur unterscheidet sich erheblich von der europäischen. Respekt gegenüber älteren Menschen, indirekte Kommunikation und das Konzept des "Gesicht Wahrens" sind zentrale Elemente der chinesischen Gesellschaft.
Die Sprachbarriere stellt für die meisten Auswanderer die größte Herausforderung dar. Mandarin-Chinesisch mit seinen Tonhöhen und der komplexen Schrift erfordert intensives Lernen. In Großstädten wie Shanghai oder Peking kommt man mit Englisch teilweise zurecht, für den Alltag und beruflichen Erfolg sind jedoch Grundkenntnisse der chinesischen Sprache unverzichtbar.
Es empfiehlt sich, bereits vor der Ausreise einen Sprachkurs zu besuchen und sich mit den kulturellen Besonderheiten vertraut zu machen. Viele Auswanderer nutzen auch interkulturelle Trainings, um typische Fettnäpfchen zu vermeiden.
Sozialversicherung und Finanzielle Aspekte
Beim Auswandern nach China stehen Deutsche, Österreicher und Schweizer vor wichtigen finanziellen Entscheidungen. Seit 2011 gibt es in China einen landesweit verbindlichen Rechtsrahmen für die Sozialversicherung, der auch für Ausländer relevant ist.
Rentenversicherung und Sozialversicherungsabkommen
Seit Juli 2011 gilt in China ein neues Sozialversicherungsgesetz, das einen landesweit verbindlichen Rahmen für die Rentenversicherung schafft. Für Auswanderer aus Deutschland ist besonders das bilaterale Sozialversicherungsabkommen zwischen Deutschland und China von Bedeutung.
Dieses Abkommen regelt, wie Beschäftigungszeiten angerechnet werden und verhindert Doppelversicherungen. Deutsche Arbeitnehmer, die von ihrem Arbeitgeber nach China entsandt werden, können unter bestimmten Voraussetzungen weiterhin in der deutschen Rentenversicherung bleiben.
Für langfristige Auswanderer empfiehlt sich eine freiwillige Weiterversicherung in der deutschen Rentenversicherung, um Ansprüche zu erhalten. Die chinesische Rentenversicherung bietet nach wie vor nicht den gleichen Leistungsumfang wie das deutsche System.
Gesetzliche Krankenversicherung und Privatversicherungen
Deutsche Krankenversicherungen bieten unterschiedliche Möglichkeiten für Auswanderer nach China:
Gesetzliche Krankenversicherung (GKV): Unter bestimmten Bedingungen können sich Auswanderer auch nach einer langen Zeit im Ausland wieder in Deutschland versichern lassen.
Private Auslandskrankenversicherungen: Bieten oft besseren Schutz für Expats in China.
Internationale Krankenversicherungen: Decken medizinische Leistungen weltweit ab.
Das chinesische Gesundheitssystem unterscheidet sich erheblich vom deutschen. Die medizinische Versorgung in großen Städten ist gut, aber teuer. Eine umfassende private Krankenversicherung ist daher für Auswanderer dringend zu empfehlen.
Die Kosten für medizinische Behandlungen müssen in China oft im Voraus bezahlt werden. Eine gute Versicherung mit direkter Kostenübernahme ist daher besonders wertvoll.
Doppelbesteuerungsabkommen und Steuerpflicht
Deutschland, Österreich und die Schweiz haben mit China Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) geschlossen. Diese Abkommen verhindern, dass Einkommen in beiden Ländern besteuert wird.
Die Steuerpflicht hängt vom Wohnsitz und dem gewöhnlichen Aufenthalt ab. In China gilt man nach 183 Tagen Aufenthalt im Kalenderjahr als steuerlich ansässig.
Wichtige steuerliche Aspekte:
Steuerliche Anmeldung beim chinesischen Finanzamt ist Pflicht
Progressiver Steuersatz in China zwischen 3% und 45%
Besondere Regelungen für Ausländer (teilweise Steuerbefreiungen)
Anders als in der Schweiz gehen in China Steuer und Sozialversicherung nicht getrennte Wege. Auswanderer sollten vor der Ausreise eine steuerliche Beratung in Anspruch nehmen, um ihre individuelle Situation zu klären.
Lebenshaltungskosten und Lebensstandard
Die finanziellen Aspekte eines Umzugs nach China sind für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern oft überraschend günstig. Je nach Stadt und Lebensstil können die Kosten deutlich niedriger sein als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.
Vergleich der Lebenshaltungskosten zwischen DACH und China
Die Lebenshaltungskosten in China liegen generell unter denen der DACH-Länder, besonders im Vergleich zur Schweiz. Während die Schweiz etwa 61% höhere Lebenshaltungskosten als Deutschland aufweist, kann man in China je nach Region 30-50% günstiger leben als in Deutschland.
In Großstädten wie Shanghai oder Peking sind die Kosten höher als im chinesischen Landesinneren. Dennoch bleiben sie meist unter dem Niveau deutscher Metropolen.
Kostenvergleich (durchschnittlich):
Restaurantbesuch: 5-15 € in China vs. 15-30 € in DACH
Lebensmitteleinkauf: 150-200 € monatlich in China vs. 250-350 € in DACH
Öffentlicher Verkehr: 20-30 € monatlich in China vs. 70-100 € in DACH
Mit einer deutschen oder schweizerischen Rente von 1.000 € kann man in China einen komfortablen Lebensstil pflegen, der in der alten Heimat kaum finanzierbar wäre.
Wohnen und Nebenkosten
Die Mietkosten variieren stark je nach Stadt und Lage. In Tier-1-Städten wie Shanghai oder Peking zahlt man für eine moderne 2-Zimmer-Wohnung etwa 500-800 € monatlich. In kleineren Städten sind es oft nur 200-400 €.
Die Nebenkosten fallen überraschend niedrig aus. Strom, Wasser und Heizung kosten zusammen selten mehr als 50-100 € im Monat. Internet ist mit 10-20 € monatlich ebenfalls erschwinglich.
Typische Wohnkosten:
Ausgabe
Miete (2 Zimmer)
Nebenkosten
Internet
Großstadt
500-800 €
80-120 €
15-25 €
Kleinere Stadt
200-400 €
50-80 €
10-20 €
Viele Auswanderer berichten, dass sie für Wohnen insgesamt nur etwa 30-40% ihres früheren Budgets benötigen.
Freizeit und kulturelles Angebot
Das Freizeitangebot in China ist vielfältig und meist kostengünstiger als in den DACH-Ländern. Kinobesuche (5-8 €), Restaurantbesuche und kulturelle Veranstaltungen sind deutlich preiswerter.
Sportangebote wie Fitnessstudios kosten in mittelklassigen Einrichtungen etwa 30-50 € monatlich. Luxuseinrichtungen für Expatriates sind mit 80-120 € monatlich teurer, aber immer noch günstiger als vergleichbare Angebote in der Schweiz.
Das kulturelle Leben bietet eine Mischung aus traditionellen chinesischen Angeboten und westlichen Einflüssen. In Großstädten gibt es internationale Theater, Konzerte und Ausstellungen.
Der öffentliche Nahverkehr ist hervorragend ausgebaut und sehr günstig (0,30-0,80 € pro Fahrt). Dies ermöglicht kostengünstige Mobilität für Freizeitaktivitäten in der neuen Heimat.
Gesundheitssystem und medizinische Versorgung
Das chinesische Gesundheitssystem unterscheidet sich erheblich vom deutschen, österreichischen und schweizerischen System. Die Qualität der Versorgung variiert stark zwischen städtischen und ländlichen Gebieten, und ausländische Auswanderer sollten sich gut auf diese Unterschiede vorbereiten.
Zugang zu Gesundheitseinrichtungen
In China gibt es kein System niedergelassener Ärzte wie in deutschsprachigen Ländern. Die medizinische Versorgung konzentriert sich hauptsächlich auf Krankenhäuser. In großen Städten wie Shanghai, Peking und Guangzhou existieren moderne Kliniken mit westlichem Standard.
Diese Einrichtungen bieten oft englischsprachiges Personal und moderne Behandlungsmethoden, sind jedoch deutlich teurer als lokale Krankenhäuser. Die Wartezeiten können erheblich sein, da keine Terminvergabe wie in Europa üblich ist.
In ländlichen Regionen ist die Versorgungsqualität oft niedriger. Auswanderer sollten beachten, dass sie für Notfälle oder spezialisierte Behandlungen möglicherweise in größere Städte reisen müssen.
Die Behandlungsabläufe und Medikamentenvergabe unterscheiden sich ebenfalls vom europäischen System, was anfangs ungewohnt sein kann.
Internationale Krankenversicherung
Eine internationale Krankenversicherung ist für Auswanderer in China unverzichtbar. Die chinesische Basisversicherung deckt meist nur grundlegende Behandlungen ab und gilt hauptsächlich für chinesische Staatsbürger.
Empfehlenswert sind umfassende internationale Policen, die Folgendes abdecken:
Stationäre Behandlung
Ambulante Versorgung
Notfalltransport und Rückführung
Behandlung in internationalen Kliniken
Die Kosten variieren je nach Alter, Gesundheitszustand und gewünschtem Leistungsumfang. Viele Expatriates wählen Versicherungen, die direkte Abrechnung mit internationalen Kliniken anbieten.
Es ist ratsam, vor der Ausreise eine passende Versicherung abzuschließen, da die Optionen vor Ort begrenzt sein können.
Impfungen und Gesundheitsvorsorge
Für China empfohlene Standardimpfungen umfassen:
Hepatitis A und B
Typhus
Tollwut (besonders bei längeren Aufenthalten)
Japanische Enzephalitis (in ländlichen Gebieten)
Auswanderer sollten ihren Impfschutz mindestens 6-8 Wochen vor Abreise aktualisieren. In großen chinesischen Städten gibt es zunehmend Gesundheitszentren, die präventive Untersuchungen anbieten.
Die Luftqualität stellt besonders in Industriegebieten ein Gesundheitsrisiko dar. Atemschutzmasken und Luftreiniger für Wohnräume sind empfehlenswerte Vorsorgemaßnahmen.
Regelmäßige Gesundheitschecks sind wichtig, da sich Umweltbelastungen langfristig auf die Gesundheit auswirken können. Viele Auswanderer nutzen ihre Heimataufenthalte für gründliche Untersuchungen.
Integration und soziales Umfeld
Die erfolgreiche Integration in China hängt stark vom persönlichen Engagement und der Offenheit für die chinesische Kultur ab. Westliche Auswanderer stehen vor besonderen Herausforderungen beim Aufbau sozialer Netzwerke und der Anpassung an kulturelle Unterschiede.
Aufbau eines sozialen Netzwerks
Für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ist der Aufbau eines sozialen Netzwerks in China entscheidend. In Großstädten wie Shanghai, Peking und Guangzhou existieren etablierte Expat-Gemeinschaften mit eigenen Vereinen, Stammtischen und Online-Plattformen. Diese bieten einen wichtigen ersten Anlaufpunkt.
Die chinesische Sprachbarriere erschwert oft tiefere Kontakte zur lokalen Bevölkerung. Grundkenntnisse in Mandarin können daher Türen öffnen und werden von Chinesen sehr geschätzt.
Internationale Unternehmen, Sprachschulen und interkulturelle Veranstaltungen bieten gute Möglichkeiten, sowohl andere Ausländer als auch aufgeschlossene Chinesen kennenzulernen. Die Integration in rein chinesische Kreise bleibt jedoch für viele Auswanderer eine Herausforderung.
Umgang mit kulturellen Unterschieden
Der Alltag in China ist geprägt von deutlichen kulturellen Unterschieden zur westlichen Lebensweise. Konzepte wie "Gesicht wahren" (面子, Mianzi), indirekte Kommunikation und hierarchisches Denken prägen soziale Interaktionen.
Westliche Direktheit kann in China als unhöflich empfunden werden. Erfolgreich integrierte Auswanderer passen ihre Kommunikation an, indem sie weniger konfrontativ auftreten und Kritik behutsamer formulieren.
Die Esskultur spielt eine zentrale Rolle im sozialen Leben. Gemeinsame Mahlzeiten sind wichtig für den Beziehungsaufbau. Offenheit gegenüber lokalen Speisen wird positiv wahrgenommen und öffnet Türen.
Geduld und Anpassungsfähigkeit sind Schlüsselkompetenzen für die Integration:
Respekt vor lokalen Gebräuchen zeigen
Flexibilität bei unerwarteten Situationen
Verständnis für andere Zeitkonzepte entwickeln
Hierarchien akzeptieren
Freizeitmöglichkeiten und Gemeinschaftsleben
Chinesische Großstädte bieten vielfältige Freizeitmöglichkeiten für Auswanderer. In Expat-Vierteln finden sich westliche Restaurants, internationale Supermärkte und Freizeiteinrichtungen, die den Übergang erleichtern.
Sportvereine, Kulturveranstaltungen und Freiwilligenarbeit ermöglichen Kontakte zur lokalen Bevölkerung. Besonders beliebt sind:
Aktivität
Tai-Chi in Parks
Sprachpartner-Treffen
Kulturelle Festivals
Integrationsvorteile
Kontakt zu Einheimischen aller Altersgruppen
Gegenseitiger Kulturaustausch
Einblicke in traditionelle Bräuche
Deutsche Vereine und Institutionen wie Goethe-Institute oder die Deutsch-Chinesische Wirtschaftsvereinigung bieten Heimatgefühl und erleichtern gleichzeitig den interkulturellen Austausch.
In kleineren Städten ist das westlich geprägte Freizeitangebot deutlich begrenzter, was mehr Eigeninitiative und Anpassungsbereitschaft erfordert.
Herausforderungen und mögliche Probleme
Auswanderer nach China stehen vor verschiedenen Hürden, die von bürokratischen Prozessen bis zu kulturellen Anpassungen reichen. Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass China für ausländische Fachkräfte an Attraktivität verliert, was neue Überlegungen für potenzielle Auswanderer mit sich bringt.
Administrative Hürden und Bürokratie
Die Visabestimmungen in China haben sich in den letzten Jahren verschärft. Auswanderer berichten von komplexen Antragsverfahren beim chinesischen Migrationsamt, die oft mehrere Monate in Anspruch nehmen können.
Besonders herausfordernd ist die Verlängerung von Aufenthaltsgenehmigungen. Diese unterliegt dem chinesischen Aufenthaltsrecht, und nur die zuständigen lokalen Behörden können darüber entscheiden - ohne Garantie auf Erfolg.
Für deutschsprachige Auswanderer ist die Sprachbarriere bei Behördengängen ein zentrales Problem. Ohne ausreichende Chinesischkenntnisse oder einen Dolmetscher gestalten sich administrative Prozesse erheblich schwieriger.
Die Registrierung bei lokalen Behörden ist verpflichtend und muss innerhalb kurzer Zeit nach Ankunft erfolgen. Versäumnisse können empfindliche Geldstrafen nach sich ziehen.
Arbeitsrechtliche Bedingungen für Auswanderer
Der chinesische Arbeitsmarkt bevorzugt zunehmend einheimische Fachkräfte. Für Ausländer werden Arbeitsgenehmigungen meist nur erteilt, wenn sie über besondere Qualifikationen verfügen, die auf dem lokalen Markt nicht zu finden sind.
Die Arbeitsgesetze in China unterscheiden sich erheblich von europäischen Standards. Der Kündigungsschutz ist weniger ausgeprägt, und Überstunden werden häufig als selbstverständlich angesehen.
Ein Anspruch auf Arbeitslosengeld besteht für ausländische Arbeitnehmer nur unter bestimmten Bedingungen und nach längerer Beitragszahlung. Die Leistungen fallen in der Regel geringer aus als in deutschsprachigen Ländern.
Arbeitsverträge sollten vor der Unterschrift gründlich geprüft werden, idealerweise mit Unterstützung eines Fachanwalts. Besondere Aufmerksamkeit verdienen Klauseln zu Arbeitszeiten, Urlaub und Kündigungsfristen.
Soziale und politische Stabilität
Die politische Lage in China ist grundsätzlich stabil, allerdings mit deutlichen Einschränkungen persönlicher Freiheiten. Internet und soziale Medien unterliegen strengen Kontrollen und Zensur.
Demonstrationen und politische Äußerungen können für Ausländer rechtliche Konsequenzen haben. Es empfiehlt sich, politisch zurückhaltend zu agieren und große Menschenansammlungen zu meiden.
Regionale Unterschiede in der Sicherheitslage sind zu beachten. Während Großstädte wie Shanghai als relativ sicher gelten, können in anderen Regionen andere Bedingungen herrschen.
Die kulturelle Integration stellt für viele Auswanderer eine Herausforderung dar. Die Sprachbarriere und kulturelle Unterschiede können zu sozialer Isolation führen, besonders außerhalb der internationalen Gemeinschaften in den Metropolen.
Fazit und Ausblick
China bietet für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Die Lebensqualität variiert stark zwischen modernen Großstädten und ländlichen Gebieten.
Die Sprachbarriere stellt eine der größten Hürden dar. Ein früher Beginn des Spracherwerbs ist für eine erfolgreiche Integration unverzichtbar.
Die wirtschaftlichen Perspektiven bleiben trotz verlangsamtem Wachstum interessant. Besonders in technologischen und umweltbezogenen Branchen gibt es Möglichkeiten für Fachkräfte.
Aktuelle Trends zeigen jedoch eine veränderte Dynamik. Die Zahl der Rückkehrer aus China nach Deutschland ist 2022 um 24,5% gestiegen. Dies deutet auf mögliche Anpassungsschwierigkeiten hin.
Für die Zukunft ist mit weiteren Veränderungen zu rechnen. China entwickelt seine Visa- und Aufenthaltsbestimmungen kontinuierlich weiter.
Wer eine Auswanderung plant, sollte folgende Faktoren beachten:
Visabestimmungen: Deutsche benötigen ein Visum vor der Einreise
Sprachkenntnisse: Frühzeitiger Spracherwerb ist entscheidend
Kulturelle Anpassung: Offenheit für lokale Gepflogenheiten
Rechtliche Absicherung: Arbeitsverträge und Aufenthaltsstatus
Die Anpassungsfähigkeit und realistische Erwartungen sind Schlüsselfaktoren für einen erfolgreichen Aufenthalt. Ein temporärer Aufenthalt kann als Testphase dienen, bevor eine langfristige Entscheidung getroffen wird.