Naturkatastrophen in Neuseeland
Was Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz über Risiken, Vorbereitung und Sicherheit wissen müssen
Naturkatastrophen und Wetterextreme > Ozeanien > Neuseeland
Viele Deutsche, Österreicher und Schweizer träumen vom Auswandern nach Neuseeland. Das Land lockt mit atemberaubender Natur und hoher Lebensqualität.
Doch die geografische Lage bringt auch besondere Herausforderungen mit sich.
Neuseeland liegt auf dem Pazifischen Feuerring und ist daher regelmäßig von Erdbeben, Vulkanausbrüchen, Überschwemmungen und starken Stürmen betroffen. Diese Naturgewalten sind für Europäer oft ungewohnt und erfordern eine andere Herangehensweise an die Alltagsplanung.
Wer gut vorbereitet auswandert, kann die Risiken deutlich reduzieren. Die richtige Versicherung, das Wissen über gefährdete Gebiete und praktische Notfallpläne helfen dabei, sicher in der neuen Heimat anzukommen.
Ein Vergleich mit den gewohnten Naturgefahren aus der alten Heimat zeigt deutliche Unterschiede auf.
Überblick: Naturkatastrophen und Wetterextreme in Neuseeland
Neuseeland liegt in einer geologisch aktiven Zone mit regelmäßigen Naturereignissen. Die geografische Lage zwischen verschiedenen Klimazonen verstärkt diese Anfälligkeit für Wetterextreme zusätzlich.
Häufigkeit und Verteilung von Naturereignissen
Neuseeland erlebt durchschnittlich 15.000 Erdbeben pro Jahr. Die meisten sind schwach und kaum spürbar.
Starke Erdbeben (über Magnitude 6) treten etwa alle 2-3 Jahre auf. Vulkanausbrüche ereignen sich unregelmäßig in den aktiven Regionen.
Tropenstürme und Zyklone treffen die Nordinsel etwa 1-2 Mal jährlich. Diese bringen oft heftige Regenfälle und Überschwemmungen mit sich.
Dürreperioden betreffen besonders die Ostküste beider Inseln. Sie können mehrere Monate andauern.
Die Häufigkeit extremer Wetterereignisse nimmt zu. Wissenschaftler beobachten intensivere Stürme und längere Trockenzeiten als früher.
Typische Wetterphänomene im Jahresverlauf
Sommer (Dezember-Februar): Dürren im Osten, Buschfeuer und gelegentliche Tropenstürme. Temperaturen können über 30°C steigen.
Herbst (März-Mai): Zyklon-Saison mit den meisten schweren Stürmen. Starke Regenfälle verursachen Überschwemmungen und Erdrutsche.
Winter (Juni-August): Starke Westwinde und Schneestürme in den Bergen. Die Westküste erhält besonders viel Niederschlag.
Frühjahr (September-November): Wechselhaftes Wetter mit plötzlichen Temperaturstürzen. Erste Dürrezeichen im Canterbury und Otago.
El Niño bringt trockenere Bedingungen. La Niña verstärkt Regenfälle und Sturmaktivität erheblich.
Regionale Risiko-Unterschiede
Wellington und Umgebung: Höchstes Erdbebenrisiko durch die Alpine Fault. Starke Winde das ganze Jahr über.
Auckland Region: Tropenstürme und Überschwemmungen dominieren. Vulkanische Aktivität ist gering aber möglich.
Canterbury (Christchurch): Erdbeben, Dürren und Nor'wester-Stürme. Besonders anfällig für Bodenliquefaction.
West Coast: Extremer Niederschlag mit über 5000mm jährlich. Überschwemmungen und Erdrutsche sind häufig.
Hawke's Bay: Dürren, Erdbeben und gelegentliche Überschwemmungen. Sehr trockene Sommer sind normal.
Otago/Southland: Dürren, Schneestürme und starke Ostwinde. Weniger Erdbeben als andere Regionen.
Erdbebenrisiko in Neuseeland
Neuseeland liegt auf dem Pazifischen Feuerring und erlebt jährlich über 20.000 Erdbeben unterschiedlicher Stärke. Die meisten Regionen haben strenge Bauvorschriften entwickelt, und Einwohner sollten Notfallpläne kennen.
Seismisch aktive Gebiete
Neuseeland befindet sich in der Reibungszone zwischen der Pazifischen und der Australischen Platte. Diese Lage macht das Land zu einem der erdbebenreichsten weltweit.
Die Nordinsel weist mehrere aktive Verwerfungslinien auf. Die Wellington-Region gilt als besonders gefährdet.
Auckland hat ein moderates Risiko.
Die Südinsel erlebte 2010 und 2011 schwere Beben in Canterbury. Die Christchurch-Region leidet noch immer unter Nachbeben.
Die Westküste zeigt erhöhte seismische Aktivität.
Risikoverteilung nach Regionen:
Hoch: Wellington, Canterbury, Westküste Südinsel
Mittel: Auckland, Bay of Plenty, Marlborough
Niedrig: Southland, Otago, Teile der Ostküste
Über 100 Beben pro Jahr sind stark genug, um Schäden zu verursachen. Die meisten bleiben jedoch harmlos.
Erdbebensicherung von Gebäuden
Neuseeland hat nach den Canterbury-Beben 2010-2011 seine Bauvorschriften verschärft. Alle neuen Gebäude müssen strengen seismischen Standards entsprechen.
Neubaustandards erfordern flexible Konstruktionen, die Erdbewegungen standhalten. Stahlrahmen und Holzbau sind bevorzugte Bauweisen.
Beton erhält spezielle Verstärkungen.
Altbauten werden regelmäßig auf ihre Erdbebensicherheit geprüft. Gebäude mit weniger als 34% der aktuellen Standards gelten als "earthquake prone".
Eigentümer müssen diese binnen 15 Jahren verstärken oder abreißen.
Wichtige Sicherheitsmerkmale:
Flexible Fundamente
Verstärkte Verbindungen
Leichte Dachmaterialien
Gesicherte Versorgungsleitungen
Mieter und Käufer sollten Gebäudezertifikate prüfen. Versicherungen decken Erdbebenschäden oft nur mit Zusatzpolicen ab.
Verhalten im Ernstfall
Während eines Bebens gilt die Regel "Drop, Cover, Hold". Personen sollten sich sofort ducken, unter einem stabilen Tisch Schutz suchen und festhalten.
In Gebäuden bleiben Bewohner am besten drinnen. Türrahmen bieten keinen besonderen Schutz.
Fenster und schwere Gegenstände meiden.
Im Freien entfernen sich Personen von Gebäuden, Stromleitungen und Bäumen. Fahrzeuginsassen halten an sicherer Stelle an.
Nach dem Beben prüfen Betroffene Verletzungen und Schäden. Gas- und Wasserleitungen werden kontrolliert.
Nachbeben sind häufig und können stundenlang anhalten.
Notfallausrüstung sollte enthalten:
Wasser für 3 Tage (9 Liter pro Person)
Haltbare Lebensmittel
Taschenlampe und Batterien
Erste-Hilfe-Set
Batteriebetriebenes Radio
Die Regierung empfiehlt allen Haushalten, Notfallpläne zu erstellen und regelmäßig zu üben.
Vulkanische Gefahren
Neuseeland liegt auf dem Pazifischen Feuerring und beherbergt mehrere aktive Vulkane, die eine reale Bedrohung für Einwohner darstellen. Vulkanausbrüche können ohne Vorwarnung auftreten und erhebliche Auswirkungen auf den täglichen Ablauf und wichtige Infrastruktur haben.
Aktive Vulkane und deren Standorte
Neuseelands gefährlichste Vulkane befinden sich hauptsächlich auf der Nordinsel. Mount Ruapehu im Tongariro-Nationalpark gilt als einer der aktivsten Vulkane des Landes.
Der Vulkan bricht regelmäßig aus und produziert dabei Asche, Gesteinshagel und Lahare. White Island (Whakaari) vor der Küste der Bay of Plenty ist ein permanell aktiver Vulkan.
Mount Taranaki an der Westküste stellt eine weitere Gefahr dar. Obwohl er seit 1755 nicht mehr ausgebrochen ist, stufen Experten ihn als aktiv ein.
Die Taupo-Caldera beherbergt einen der größten Supervulkane der Welt. Ein großer Ausbruch würde katastrophale Folgen für ganz Neuseeland haben.
Auckland liegt auf einem Vulkanfeld mit etwa 50 Vulkankegeln. Diese Vulkane können jederzeit wieder aktiv werden.
Auswirkungen von Vulkanausbrüchen auf Alltag und Infrastruktur
Vulkanausbrüche beeinträchtigen das tägliche Leben erheblich. Ascheregen macht Straßen unpassierbar und zwingt Flughäfen zur Schließung.
Die Stromversorgung fällt häufig aus, da Asche Stromleitungen beschädigt. Wasserleitungen verstopfen durch vulkanische Partikel.
Gesundheitsrisiken entstehen durch giftige Gase und Aschenpartikel in der Luft. Menschen mit Atemwegserkrankungen sind besonders gefährdet.
Lahare - Schlammströme aus vulkanischer Asche und Wasser - zerstören Brücken und Gebäude. Diese Ströme erreichen hohe Geschwindigkeiten und sind extrem gefährlich.
Die Landwirtschaft leidet unter Ascheniederschlag, der Weiden und Nutzpflanzen zerstört. Tiere können durch das Einatmen von Asche sterben.
Evakuierungen werden oft kurzfristig angeordnet, da Vulkane mit wenig Vorwarnzeit ausbrechen können.
Risiko durch Überschwemmungen und Stürme
Neuseeland liegt im Südpazifik und ist starken Wetterextremen ausgesetzt. Das Land erlebt regelmäßig heftige Stürme, tropische Zyklone und extreme Regenfälle, die zu schweren Überschwemmungen führen können.
Extreme Niederschläge und Flutgefahr
Neuseelands Klima bringt intensive Regenfälle mit sich, besonders zwischen November und April. Die Westküste der Südinsel erhält bis zu 8.000 mm Niederschlag pro Jahr.
Hauptrisiken durch Starkregen:
Flash-Floods in städtischen Gebieten
Überflutung von Flüssen und Bächen
Erdrutsche in bergigen Regionen
Überflutung von Küstenebenen
Auckland und Wellington sind besonders gefährdet. In Auckland führten 2023 extreme Regenfälle zu vier Todesfällen und Millionenschäden.
Die Bay of Plenty und Canterbury erleben häufig Hochwasser durch Flüsse wie den Waikato und Clutha. Viele Gemeinden haben Frühwarnsysteme eingerichtet.
Auswanderer sollten vor dem Hauskauf die Hochwasserrisikokarten der örtlichen Behörden prüfen. Immobilien in Überschwemmungsgebieten sind oft günstiger, aber das Risiko ist hoch.
Sturm- und Zyklonaktivitäten
Neuseeland liegt in der Sturmbahn tropischer Zyklone aus dem Pazifik. Die Zyklonsaison dauert von November bis April.
Häufige Sturmarten:
Tropische Zyklone (1-2 pro Jahr)
Winterstürme mit Windgeschwindigkeiten über 100 km/h
Föhnwinde in Canterbury
Antarktische Stürme im Süden
Zyklon Gabrielle traf 2023 die Nordinsel schwer. Wind mit 140 km/h und monatelange Stromausfälle waren die Folge.
Über 200.000 Menschen waren ohne Strom. Die Coromandel Peninsula und Northland sind am stärksten betroffen.
Wellington erlebt wegen seiner Lage häufig starke Winde. Auswanderer brauchen robuste Häuser und Notvorräte für mindestens 72 Stunden.
Viele Versicherungen decken Sturmschäden nur teilweise ab.
Küstennahe Risiken durch Sturmfluten
Neuseelands 15.000 km Küstenlinie ist Sturmfluten und steigendem Meeresspiegel ausgesetzt. Etwa 700.000 Menschen leben in küstennahen Gebieten.
Hauptbedrohungen:
Sturmfluten während Zyklonen
Küstenerosion
Salzwasserintrusion in Trinkwasser
Überflutung bei Springfluten
Besonders gefährdete Gebiete:
Thames-Coromandel District
Kapiti Coast
South Dunedin
Teile von Auckland
Der Meeresspiegel steigt um 3,4 mm pro Jahr. Bis 2100 könnten viele Küstengemeinden dauerhaft überflutet sein.
Viele Gemeinden entwickeln Rückzugspläne für bedrohte Gebiete. Immobilienpreise in Risikogebieten fallen bereits.
Auswanderer sollten Immobilien mindestens 2 Meter über dem Meeresspiegel kaufen. Küstenversicherungen werden teurer und schwerer erhältlich.
Klimawandel und seine Auswirkungen auf Neuseeland
Neuseeland erlebt seit den 1970er Jahren deutlich steigende Temperaturen und einen Anstieg des Meeresspiegels. Die Regierung hat bereits konkrete Maßnahmen entwickelt, um mit den veränderten Wetterbedingungen umzugehen.
Veränderungen der Wetterextreme
Temperaturanstieg und Meeresspiegel
Die Durchschnittstemperaturen in Neuseeland sind seit 1970 um etwa 1°C gestiegen. Der Meeresspiegel steigt kontinuierlich an und bedroht Küstengemeinden.
Gletscher schmelzen schneller
Neuseelands Gletscher verlieren jährlich große Mengen an Eis. Diese Gletscher sind wichtige Wasserquellen für Flüsse und Seen.
Wissenschaftler befürchten, dass viele Gletscher in den nächsten Jahrzehnten verschwinden werden.
Extreme Wetterereignisse nehmen zu
Starke Stürme, Überschwemmungen und Dürren treten häufiger auf. Die Südinsel erlebt mehr Hitzeperioden.
Die Nordinsel hat verstärkt mit Starkregen zu kämpfen.
Bedrohte Infrastruktur
Milliardenschwere Investitionen in Straßen, Häfen und Gebäude sind durch den Meeresspiegelanstieg gefährdet. Küstenerosion zerstört bereits jetzt wichtige Verkehrswege.
Anpassungsstrategien der Regierung
Nationale Klimapläne
Die neuseeländische Regierung hat einen umfassenden Klimaplan entwickelt. Dieser Plan konzentriert sich auf den Schutz gefährdeter Gebiete.
Besonders Küstenstädte erhalten verstärkte Aufmerksamkeit.
Investitionen in erneuerbare Energien
Neuseeland nutzt seine geografischen Vorteile für saubere Energie. Das Land investiert massiv in Wind-, Wasser- und Solarkraft.
Bereits heute stammt ein Großteil der Energie aus erneuerbaren Quellen.
Schutzmaßnahmen für Küstengebiete
Die Regierung plant neue Deiche und Küstenschutzanlagen. Gefährdete Gemeinden erhalten Unterstützung beim Umzug.
Neue Bauvorschriften berücksichtigen den steigenden Meeresspiegel.
Forschung und Überwachung
Wissenschaftler überwachen kontinuierlich die Klimaveränderungen. Neue Warnsysteme informieren die Bevölkerung vor extremen Wetterereignissen.
Diese Daten helfen bei der langfristigen Planung.
Vergleich: Naturgefahren in Neuseeland, Deutschland, Österreich und Schweiz
Neuseeland erlebt deutlich mehr schwere Naturkatastrophen als die deutschsprachigen Länder. Die Katastrophenschutzsysteme unterscheiden sich stark in ihrer Ausrichtung und Vorbereitung.
Unterschiede in Häufigkeit und Ausmaß
Neuseeland liegt auf dem Pazifischen Feuerring und erlebt regelmäßig starke Erdbeben. Pro Jahr treten etwa 15.000 Erdbeben auf, davon etwa 150 spürbar.
Schwere Erdbeben wie in Christchurch 2011 können ganze Städte zerstören. Tropenstürme treffen besonders die Nordinsel.
Diese bringen oft Windgeschwindigkeiten über 150 km/h und extreme Niederschläge mit sich.
Deutschland erlebt hauptsächlich Hochwasser, Stürme und Hitze. Große Überschwemmungen wie 2021 im Ahrtal sind selten, aber verheerend.
Stürme erreichen meist 100-120 km/h.
Österreich kämpft mit Lawinen, Muren und Hochwasser. Die Alpen bringen besondere Risiken durch Schnee- und Felsmassen mit sich.
Etwa 24 Menschen sterben jährlich durch Lawinen.
Die Schweiz hat ähnliche Gefahren wie Österreich. Bergstürze und Gletscherbewegungen kommen dazu.
Die kompakte Geografie verstärkt oft die Auswirkungen von Naturereignissen.
Besonderheiten des Katastrophenschutzes
Neuseelands System fokussiert auf Erdbeben- und Tsunami-Warnung. Jedes Gebäude muss strenge Erdbebennormen erfüllen.
Warnsirenen gibt es landesweit. Die Bevölkerung übt regelmäßig Erdbebenverhalten.
Deutschland setzt auf Hochwasserschutz und Wetterwarnung. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor extremen Wetterereignissen.
Deiche und Rückhaltebecken schützen vor Überschwemmungen.
Österreich und die Schweiz haben spezialisierte Lawinendienste. Beide Länder investieren stark in Schutzbauten wie Lawinenverbauungen.
Bergretter sind professionell ausgebildet und schnell verfügbar.
Die Warn-Apps unterscheiden sich: Neuseeland nutzt Emergency Mobile Alert, Deutschland NINA, Österreich KATWARN und die Schweiz AlertSwiss.
Versicherungsschutz für Auswanderer
Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz müssen sich in Neuseeland rechtzeitig um neuen Versicherungsschutz kümmern. Bestehende europäische Policen decken meist keine neuseeländischen Naturkatastrophen ab.
Relevante Versicherungen gegen Naturkatastrophen
Hausrat- und Gebäudeversicherung sind in Neuseeland besonders wichtig. Diese Policen decken Schäden durch Erdbeben, Stürme und Überschwemmungen ab.
Die staatliche Earthquake Commission (EQC) bietet Grundschutz für Wohngebäude und Grundstücke. Sie deckt die ersten 150.000 NZ-Dollar bei Erdbebenschäden ab.
Private Versicherungen ergänzen den EQC-Schutz. Sie übernehmen höhere Schadenssummen und zusätzliche Risiken wie Wirbelstürme oder Vulkanausbrüche.
Eine Hausratversicherung schützt persönliche Gegenstände vor Naturkatastrophen. Viele Anbieter haben spezielle Klauseln für geologische Ereignisse.
Betriebsunterbrechungsversicherungen sind für Selbstständige wichtig. Sie kompensieren Einkommensverluste nach Naturkatastrophen.
Deckungslücken und Besonderheiten
Deutsche, österreichische und schweizer Versicherungen gelten meist nicht in Neuseeland. Auswanderer müssen neue Policen vor Ort abschließen.
Wartezeiten sind üblich. Viele Versicherungen haben Sperrfristen von 30-90 Tagen für Naturkatastrophenschäden nach Vertragsabschluss.
Bestimmte Hochrisikogebiete sind schwer versicherbar. Küstenregionen oder bekannte Erdbebengebiete haben höhere Prämien oder Ausschlüsse.
Vulkanschäden sind oft nur begrenzt abgedeckt. Viele Policen schließen Schäden durch Vulkanasche oder Lavaströme aus.
Die Selbstbeteiligung ist bei Naturkatastrophenschäden meist höher. Erdbebenschäden haben oft Eigenanteile von 1-5% der Versicherungssumme.
Praktische Tipps zur Vorbereitung und Risikominimierung
Eine gute Vorbereitung auf Naturkatastrophen beginnt mit einem durchdachten Notfallplan und der richtigen Wohnortwahl. Wichtige Kontakte und Ressourcen helfen dabei, im Ernstfall schnell zu handeln.
Erstellen eines Notfallplans
Jeder Auswanderer sollte einen detaillierten Notfallplan erstellen, bevor er nach Neuseeland zieht. Dieser Plan muss alle wichtigen Dokumente, Fluchtwege und Kontaktdaten enthalten.
Wichtige Dokumente sollten in wasserdichten Behältern aufbewahrt werden. Dazu gehören Reisepass, Visa-Unterlagen, Versicherungspolicen und medizinische Informationen.
Digitale Kopien gehören in die Cloud.
Ein Notfallrucksack muss immer griffbereit sein. Er sollte Wasser für drei Tage, haltbare Lebensmittel, Medikamente, Taschenlampe und Batterien enthalten.
Eine Erste-Hilfe-Ausrüstung ist ebenfalls wichtig.
Kommunikationswege müssen im Voraus geplant werden. Auswanderer sollten mehrere Kontaktmöglichkeiten zu Familie und Freunden haben.
Ein batteriebetriebenes Radio hilft bei Stromausfällen.
Die Evakuierungsrouten der Wohngegend müssen bekannt sein. Verschiedene Wege sollten eingeplant werden, falls Straßen blockiert sind.
Treffpunkte mit der Familie gehören ebenfalls dazu.
Empfehlungen zur Unterkunftswahl
Die Wahl des Wohnorts beeinflusst das Risiko von Naturkatastrophen erheblich. Bestimmte Gebiete sind sicherer als andere.
Erdbebensichere Bauweise ist in Neuseeland Standard, aber ältere Gebäude können gefährlicher sein. Häuser, die nach 1970 gebaut wurden, erfüllen meist bessere Standards.
Eine Überprüfung der Bausubstanz durch Experten ist ratsam.
Höhenlage und Entfernung zur Küste spielen bei Tsunamis eine wichtige Rolle. Wohnungen in mehr als 20 Metern Höhe über dem Meeresspiegel sind sicherer.
Ein Kilometer Entfernung zur Küste bietet zusätzlichen Schutz.
Hochwassergefährdete Gebiete sollten gemieden werden. Häuser in Flusstälern oder niedrig gelegenen Bereichen sind risikoreicher.
Lokale Behörden haben Karten mit gefährdeten Zonen.
Die Nähe zu Infrastruktur kann im Notfall wichtig sein. Krankenhäuser, Feuerwehr und Evakuierungszentren sollten erreichbar sein.
Gleichzeitig sollten gefährliche Industrieanlagen gemieden werden.
Nützliche Ressourcen und Kontakte
Mehrere Organisationen und Dienste helfen Auswanderern bei der Vorbereitung auf Notfälle. Diese Kontakte sollten vor der Ankunft gespeichert werden.
Civil Defence Emergency Management ist die wichtigste Behörde für Katastrophenschutz. Ihre Website bietet aktuelle Warnungen und Sicherheitstipps.
Die Notrufnummer 111 funktioniert für alle Notfälle.
Das Ministry for Primary Industries warnt vor Biosicherheitsrisiken. MetService liefert präzise Wettervorhersagen und Unwetterwarnungen.
GeoNet informiert über Erdbeben und Vulkanaktivität in Echtzeit.
Lokale Gemeinden bieten oft spezielle Programme für Neubürger an. Diese erklären regionale Risiken und Schutzmaßnahmen.
Nachbarschaftsgruppen können bei der Integration helfen.
Die Deutsche Botschaft in Wellington unterstützt deutsche Staatsangehörige im Notfall. Österreicher und Schweizer können sich an ihre jeweiligen Konsulate wenden.
Eine Registrierung bei der Auslandsvertretung ist empfehlenswert.
Versicherungsunternehmen bieten spezielle Policen für Naturkatastrophen an. Ein Vergleich verschiedener Anbieter lohnt sich.
Die Earthquake Commission (EQC) bietet zusätzlichen Schutz für Wohngebäude.
Wichtige Überlegungen für Auswanderer
Auswanderer aus dem deutschsprachigen Raum müssen sich bewusst sein, dass Neuseeland ein geologisch aktives Land ist. Erdbeben, Vulkanausbrüche und extreme Wetterereignisse gehören zur Realität.
Die Vorbereitung auf Naturkatastrophen sollte fester Bestandteil der Auswanderungsplanung sein. Deutsche, Österreicher und Schweizer kennen diese Risiken aus ihrer Heimat meist nicht.
Wichtige Schritte vor der Auswanderung:
Informationen über regionale Risiken sammeln
Notfallausrüstung und Vorräte einplanen
Versicherungsschutz prüfen und anpassen
Standortwahl unter Risikoaspekten treffen
Die neuseeländische Regierung bietet umfassende Informationsressourcen und Warnsysteme. Auswanderer sollten sich mit diesen Systemen vertraut machen.
Viele Deutsche verlassen ihr Heimatland aus wirtschaftlichen Gründen oder für neue Erfahrungen. Bei der Wahl Neuseelands als Ziel müssen sie die zusätzlichen Herausforderungen durch Naturgefahren einkalkulieren.
Praktische Vorbereitung ist entscheidend:
Bereich
Wohnung
Vorräte
Kommunikation
Dokumente
Maßnahme
Erdbebensichere Bauweise wählen
7-Tage-Notfallvorrat anlegen
Notfall-Apps installieren
Wasserdichte Aufbewahrung