Naturkatastrophen in Japan

Wichtige Sicherheitstipps für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

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Wer nach Japan auswandern möchte, muss sich mit dem Risiko von Naturkatastrophen wie Erdbeben, Taifunen, Tsunamis und Vulkanausbrüchen auseinandersetzen. Diese Ereignisse gehören in Japan zum Alltag und betreffen das Leben und die Planung der dort lebenden Menschen. Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sollten sich vorab informieren und geeignete Vorsichtsmaßnahmen treffen.

Die japanische Regierung und viele Gemeinden verfügen über ein sehr gutes System zur Krisenvorsorge. Trotzdem können Kommunikationswege im Ernstfall kurzfristig überlastet sein, und schnelle Orientierung ist wichtig. Wer gut vorbereitet ist, kann Risiken deutlich verringern und sicherer in Japan leben.

Überblick: Naturkatastrophen und Wetterextreme in Japan

Japan ist durch seine geografische Lage besonders anfällig für Naturkatastrophen wie Erdbeben, Tsunamis und Taifune. Reisende und Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sollten die regionalen Risiken und typischen Wetterereignisse kennen.

Regionale Unterschiede und Gefahrenzonen

Japan liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring. Große Teile des Landes sind erdbebengefährdet, vor allem die Pazifikküste, einschließlich Tokio, Osaka und Sendai.

Die südlichen Inseln wie Kyushu und Okinawa sind besonders oft von Taifunen betroffen. Im Nordosten, rund um Hokkaido, treten seltener starke Erdbeben auf, aber kalte Winterstürme können dort ein Problem sein.

In dicht besiedelten Gebieten, wie Tokio oder Yokohama, erhöht die hohe Bevölkerungsdichte das Risiko durch Naturkatastrophen. Küstenregionen sind zusätzlich durch Tsunamis gefährdet.

Region

Tokio/Kanto

Kyushu/Okinawa

Hokkaido

Hauptrisiko

Erdbeben, Tsunami

Taifune, Starkregen

Winterstürme

Anmerkung

Hohe Bevölkerungsdichte

Tropische Stürme häufig

Geringes Erdbebenrisiko

Jahreszeitliche Wetterphänomene

Japan erlebt jedes Jahr verschiedene Wetterextreme. Taifunsaison ist von Juni bis Oktober, mit Höhepunkt im August und September. In dieser Zeit treten starke Winde und heftige Regenfälle auf, die Überschwemmungen und Erdrutsche verursachen können.

Die Regenzeit ("Tsuyu") beginnt meist im Frühsommer und dauert etwa 4–6 Wochen. Währenddessen kann es zu längeren anhaltenden Niederschlägen kommen, hauptsächlich im Süden und im Westen des Landes.

Im Winter bringt der Nordwest-Monsun viel Schnee, besonders an der Japanischen Meeresküste und in Gebieten wie Niigata. In Zentraljapan kann es stark frieren, während die südlichen Inseln mild bleiben.

Vergleich mit Naturgefahren in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Im Vergleich zu Mitteleuropa sind Naturkatastrophen in Japan häufiger und oft intensiver. Erdbeben großen Ausmaßes kommen in Deutschland, Österreich und der Schweiz selten vor. In Japan sind sie jedoch ein alltägliches Risiko, das ernst genommen werden muss.

Taifune und Tsunamis treten ebenfalls nur in wenigen Regionen Europas auf, in Japan jedoch regelmäßig. In Mitteleuropa sind Naturgefahren wie Hochwasser, Sturm oder Wintereinbrüche meist weniger zerstörerisch.

Erdbeben und Tsunamis: Risiken und Vorsorgemaßnahmen

Japan zählt zu den Ländern mit dem höchsten Erdbebenrisiko der Welt. Auch Tsunamis treten regelmäßig auf und können große Schäden anrichten. Die richtige Vorbereitung schützt Gesundheit und Eigentum.

Gefährdungslage in verschiedenen Präfekturen

Nicht alle Regionen Japans sind gleich stark gefährdet. Besonders die Präfekturen entlang der Pazifikküste, wie Tokyo, Kanagawa, Shizuoka, Miyagi und Fukushima, erleben häufiger starke Erdbeben.

Regionen wie Hokkaido im Norden und Okinawa im Süden sind ebenfalls gefährdet, jedoch aus unterschiedlichen geologischen Gründen. Die Kanto-Region, zu der Tokyo gehört, weist eine hohe Bevölkerungsdichte und viele seismische Aktivitäten auf. Die Kansai-Region, unter anderem mit Osaka und Kobe, war in der Vergangenheit ebenfalls von großen Erdbeben betroffen.

Eine Tabelle gibt einen kurzen Überblick über die Gefährdung:

Präfektur

Tokyo

Kanagawa

Miyagi

Shizuoka

Hokkaido

Okinawa

Erdbebenrisiko

Hoch

Hoch

Hoch

Hoch

Mittel

Mittel

Tsunami-Risiko

Mittel

Mittel

Hoch

Hoch

Mittel

Hoch

Typische Auswirkungen auf Infrastruktur und Alltag

Starke Erdbeben können Brücken, Straßen und Bahnlinien beschädigen. Auch Strom- und Wasserversorgung werden oft unterbrochen. Besonders in Städten wie Tokyo ist mit Verkehrschaos und längeren Ausfällen zu rechnen.

Tsunamis zerstören häufig ganze Küstenabschnitte, überschwemmen Wohngebiete und machen Straßen unpassierbar. Neben Sachschäden sind auch Verletzungen und Todesfälle möglich.

Der Alltag ist vor allem während und nach schweren Beben beeinträchtigt. Schulen und Unternehmen können geschlossen bleiben, der Nahverkehr ruht teilweise. Es ist ratsam, immer einen Notvorrat an Lebensmitteln und Wasser zu Hause zu lagern.

Notfallmanagement und Evakuierungspläne

Japan verfügt über moderne Warnsysteme für Erdbeben und Tsunamis. Sirenen, Lautsprecher und Benachrichtigungen auf Handy-Apps informieren in Echtzeit über Gefahrensituationen. Die Behörden geben schnell Anweisungen zu Evakuierungen und Schutzmaßnahmen.

Jede Stadt und Gemeinde hat festgelegte Evakuierungszonen. Karten und Pläne findet man auf den Websites der lokalen Verwaltungen sowie in öffentlichen Gebäuden. In vielen Städten werden regelmäßig Evakuierungsübungen durchgeführt.

Wichtige Begriffe:

  • Hinanjō - Evakuierungsort

  • Jishin - Erdbeben

  • Tsunami - Flutwelle

Personen sollten sich immer mit den lokalen Notfallplänen vertraut machen und wissen, wo der nächste sichere Ort liegt.

Vorbereitungstipps für Auswanderer

Auswanderer sollten ihre Wohnung erdbebensicher ausstatten. Dazu gehört das Sichern von Möbeln, Regalen und schweren Geräten. Es ist ratsam, ein Notfallpaket mit Wasser, Lebensmitteln, Taschenlampe, Radio und Batterien bereitzuhalten.

Wichtige Dokumente sollten kopiert und an einem sicheren Ort gelagert werden. Die Teilnahme an lokalen Erdbeben- und Tsunamiübungen wird empfohlen, um im Ernstfall vorbereitet zu sein.

Viele Arbeitgeber bieten Sicherheitstrainings für neue Angestellte an. Informationen sind häufig auf Englisch verfügbar, vereinfachen die Vorbereitung und mindern Unsicherheiten im Katastrophenfall.
Besonders wichtig ist es, die örtlichen Warnmelder (wie „J-Alert“) auf dem eigenen Handy zu aktivieren.

Taifune und Starkregen: Vorbereitung und Schutz

Taifune treffen Japan jedes Jahr, oft mit heftigen Regenfällen. Sie bringen Überschwemmungen und Erdrutsche, die große Risiken für Menschen und Infrastruktur darstellen.

Taifunsaison und betroffene Regionen

Die Taifunsaison in Japan dauert meist von Juni bis Oktober. Die meisten Taifune treffen zwischen August und September auf Land. Besonders gefährdet sind die südlichen Regionen wie Okinawa, Kyushu und Shikoku, aber auch Teile von Honshu werden regelmäßig betroffen.

Starke Winde und hohe Niederschlagsmengen führen zu Schäden an Gebäuden, Stromausfällen und Verkehrsstörungen. In ländlichen Gebieten sind Strom- und Wasserausfälle häufiger. Städte können dagegen mit Überschwemmungen im Nahverkehr rechnen.

Taifune werden streng überwacht, und es gibt zuverlässige Wettermeldungen, die rechtzeitig vor herannahenden Stürmen warnen. Behörden geben dazu offizielle Evakuierungsempfehlungen aus, besonders in gefährdeten Gebieten.

Gefahren durch Überschwemmungen und Erdrutsche

Heftiger Starkregen kann Flüsse anschwellen lassen und Überschwemmungen in Wohngebieten verursachen. Besonders riskant sind Regionen mit steilen Berghängen und Flusstälern, da hier Erdrutsche nach starkem Niederschlag häufig vorkommen. Diese Naturgefahren bedrohen nicht nur Häuser, sondern auch Straßen und öffentliche Einrichtungen.

Viele Städte in Japan haben eigene Hochwasserschutzsysteme, etwa Kanäle oder Fluttore. Trotzdem können plötzliche Wassermassen Überschwemmungen verursachen, vor allem bei kleinen oder alten Gebäuden. Menschen in Risko-Gebieten sollten lokale Warnsysteme beachten und die jeweiligen Bedrohungskarten nutzen, um das Risiko einzuschätzen.

Bei anhaltendem Regen und starker Windgefahr sollten besonders Familien mit Kindern oder ältere Menschen frühzeitig Schutzräume aufsuchen. Überschwemmungen und Erdrutsche zerstören jedes Jahr zahlreiche Häuser und führen regelmäßig zu Evakuierungen.

Empfohlene Schutzmaßnahmen

Vor einer Taifun- oder Starkregenwarnung:

  • Notfallset vorbereiten (z. B. Wasser, Nahrungsmittel, Batterien, Taschenlampe, Medikamente, Dokumente)

  • Evakuierungsrouten und Sammelpunkte im Voraus planen

  • Smartphone mit aktuellen Wetter-Apps ausstatten

Während eines Taifuns sollten Fenster und Türen fest verschlossen bleiben. Außenanlagen und lose Gegenstände sind zu sichern. Fahrzeuge sollten nicht unter Bäumen oder an Flussufern geparkt werden.

Bei Evakuierungsanordnungen sollte man diese sofort befolgen und sichere Gebäude aufsuchen. Nach dem Sturm empfiehlt es sich, beschädigte Bereiche zu meiden und lokale Informationen weiterhin zu beachten.

Eine Übersicht empfiehlt:

Maßnahme

Notfallvorräte lagern

Evakuierungsplan erstellen

Warn-Apps nutzen

Fenster/Türen sichern

Zweck

Kurzfristige Versorgung

Schnelle Sicherheit

Frühzeitige Information

Schutz vor Wind und Regen

Vulkanausbrüche: Bedrohungslage und Verhaltensempfehlungen

Japan ist stark von Vulkanausbrüchen bedroht, da es auf dem pazifischen Feuerring liegt. Für Auswanderer ist es wichtig, die gefährlichen Zonen zu kennen und Warnmeldungen richtig zu nutzen.

Aktive Vulkane und Risikogebiete

Japan hat über 100 aktive Vulkane. Besonders bekannt sind der Fuji, Sakurajima und der Aso. Viele dieser Vulkane liegen auf der Hauptinsel Honshu, Kyushu und Hokkaido.

Einige Vulkane gelten als besonders gefährlich, da sie in den letzten Jahrhunderten wiederholt ausgebrochen sind. Die dicht besiedelten Gebiete in der Nähe, wie Kagoshima am Sakurajima, sind besonders betroffen.

Wer in japanische Risikogebiete auswandert, sollte die offiziellen Karten zu Gefahrenzonen studieren. Viele Städte und Gemeinden veröffentlichen Evakuierungspläne auf ihren Webseiten. Gebiete in der Nähe von Kratern oder an Berghängen gelten als Hochrisikozonen.

Es hilft, sich schon bei der Wohnungssuche nach dem Abstand zum nächsten Vulkan zu erkundigen. Die Risiken variieren je nach Region sehr stark.

Warnsysteme und Informationsquellen

Japan hat ein gut entwickeltes Warnsystem für Vulkanausbrüche. Die Japan Meteorological Agency (JMA) gibt aktuelle Warnstufen für jeden aktiven Vulkan aus. Warnmeldungen werden über Fernsehen, Radio, Apps und Lautsprecheranlagen verbreitet.

Viele Regionen nutzen spezielle Warn-Apps für Smartphones. Auch Webseiten wie https://www.jma.go.jp/ bieten Informationen in mehreren Sprachen an. Die Warnstufe reicht von „Beobachtung“ bis „Evakuierung erforderlich“.

Empfohlen wird:

  • regelmäßig offizielle Warnmeldungen zu verfolgen

  • sich mit lokalen Evakuierungswegen vertraut zu machen

  • an Informationsveranstaltungen der Behörden teilzunehmen

Hitze, Kälte und klimatische Herausforderungen im Alltag

Japan hat große klimatische Unterschiede zwischen den Regionen. Die Sommermonate bringen extreme Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit, während der Winter im Norden sehr kalt und schneereich sein kann.

Hitzewellen und Anpassung des Lebensstils

Die Sommer in Japan, besonders in Städten wie Tokio oder Osaka, sind oft heiß und feucht. Temperaturen über 35°C sind keine Seltenheit, und die Luftfeuchtigkeit liegt häufig bei 80% oder mehr.

Für Auswanderer ist es wichtig, geeignete Maßnahmen gegen Hitzestress zu treffen. Klimaanlagen sind in Wohnungen üblich, aber deren Nutzung kann die Stromkosten erhöhen. Im Sommer werden leichte und atmungsaktive Kleidung empfohlen.

Die öffentliche Infrastruktur, etwa Bahnhöfe und Geschäfte, ist meist klimatisiert. Viele Einheimische nutzen Sonnenhüte, Schirme und trinken regelmäßig Wasser, um Hitzeschäden vorzubeugen.

Schneefälle und Winterwetter in Nordjapan

Nordjapan, vor allem Hokkaido oder die Präfektur Niigata, erlebt strenge Winter mit viel Schnee. In einigen Regionen fällt im Winter mehr als 5 Meter Schnee.

Im Winter können die Temperaturen unter -10°C sinken. Gebäude sind gut isoliert, und viele besitzen effiziente Heizsysteme. Dennoch müssen Auswanderer lernen, mit glatten Straßen, Schneeräumung und kürzeren Tagen umzugehen.

Winterreifen sind Pflicht in schneereichen Gebieten. Öffentliche Verkehrsmittel funktionieren meist zuverlässig, aber Verspätungen durch starke Schneefälle sind möglich.

Luftfeuchtigkeit und gesundheitliche Aspekte

Die hohe Luftfeuchtigkeit im japanischen Sommer kann zu gesundheitlichen Problemen führen, etwa Hitzeschlag oder Kreislaufproblemen. Besonders Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten vorsichtig sein.

Auch Schimmelbildung in Wohnungen ist bei hoher Feuchtigkeit ein Problem. Viele Haushalte verfügen über Luftentfeuchter oder spezielle Klimaanlagen zur Feuchtigkeitsregulierung.

Es ist ratsam, auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr zu achten und regelmäßig zu lüften. In der Regenzeit steigt die Schimmelgefahr nochmals an.

Versicherungen und rechtliche Aspekte für Auswanderer

In Japan gibt es verschiedene Versicherungen, die wichtige Risiken bei Naturkatastrophen abdecken. Die gesetzlichen Vorgaben und Bedingungen unterscheiden sich zum Teil deutlich von denen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Absicherung gegen Naturkatastrophen

Japan ist stark von Naturkatastrophen wie Erdbeben, Taifunen und Überschwemmungen betroffen. Viele Versicherungen bieten spezielle Policen, die Schäden durch solche Ereignisse abdecken.

Für Privatpersonen empfiehlt sich eine Erdbebenversicherung („jishin hoken“). Sie kann nur gemeinsam mit einer Wohngebäudeversicherung abgeschlossen werden und übernimmt einen Teil der Schäden. Die Auszahlung ist oft begrenzt, da staatliche Vorgaben Maximalbeträge festlegen.

Taifun- und Überschwemmungsschäden sind meist nicht automatisch abgedeckt. Zusätzliche Policen oder Zusatzoptionen müssen abgeschlossen werden. Wohnungen und Häuser in Risikogebieten benötigen oft einen erweiterten Schutz.

Viele Mieter und Hausbesitzer setzen auf mehrere Versicherungen, um möglichst viele Szenarien abzudecken. Die individuellen Policen und Deckungsbereiche sind genau zu prüfen.

Bedeutung von Hausrat- und Wohngebäudeversicherungen

Hausratversicherungen („kajishou hoken“) schützen das Eigentum gegen Feuer, Einbruch und oft auch gegen bestimmte Naturgewalten. Viele Basispolicen decken allerdings keine Erdbeben- oder Flutschäden ab. Eine Kombination aus Hausrat- und Erdbebenversicherung ist ratsam.

Wohngebäudeversicherungen bieten Schutz für das Gebäude an sich. Die Policen unterscheiden sich bei Miet- und Eigentumsobjekten. Eigentümer sind meist selbst für die Versicherung verantwortlich, Mieter sollten Details im Mietvertrag prüfen.

Wichtige Leistungen können enthalten:

  • Schutz gegen Brand- und Leitungswasserschäden

  • Diebstahlschutz

  • Ergänzende Naturkatastrophenoptionen

Versicherungssummen, Deckungsumfang und Selbstbehalte sollten verglichen werden. Viele Anbieter setzen auf jährliche Beitragszahlungen und bieten Rabatte bei längeren Laufzeiten.

Relevante Gesetze und Vorgaben in Japan

Versicherungen in Japan werden durch nationale Gesetze und Vorschriften geregelt. Das „Insurance Business Act“ setzt die Rahmenbedingungen für Versicherungsanbieter und Policen.

Erdbebenversicherung ist zwar freiwillig, aber durch Partnerschaften zwischen Versicherern und dem Staat geregelt. Für bestimmte Hypotheken verlangen Banken oft eine Wohngebäudeversicherung als Voraussetzung.

Mieter müssen häufig eine Hausratversicherung nachweisen, bevor sie einen Mietvertrag abschließen dürfen. Viele Verträge schreiben Mindeststandards bei naturbedingten Risiken vor.

Die Versicherungsbedingungen sind meist auf Japanisch. Viele Unternehmen bieten jedoch englische Informationen oder mehrsprachige Beratung an, um Missverständnisse zu vermeiden. Neue gesetzliche Änderungen können Einfluss auf bestehende Policen haben, weshalb eine regelmäßige Überprüfung sinnvoll ist.

Praktische Tipps zur Risikominimierung im Alltag

Naturkatastrophen wie Erdbeben, Taifune und Überschwemmungen sind in Japan weit verbreitet. Für Auswanderer ist es wichtig, sich gezielt vorzubereiten, informiert zu bleiben und sichere Vorkehrungen im täglichen Leben zu treffen.

Wohnraumsuche und Standortwahl

Die Wahl des Wohnortes hat einen großen Einfluss auf das persönliche Risiko. In Japan sind einige Regionen stärker von Erdbeben, Tsunamis oder Überschwemmungen betroffen als andere.

Tipps bei der Wohnraumsuche:

  • Auf die Nähe zu Flüssen, Bergen oder der Küste achten, da diese Gebiete bei Unwettern gefährlicher sind.

  • Die Karte der Gefahrenzonen (japanisch: Hazard Map) der jeweiligen Stadt nutzen, um Risiken wie Erdrutsche und Überflutungen zu prüfen.

  • Nach Gebäuden suchen, die nach den aktuellen Erdbebenschutzstandards („Shin-Kijun“) gebaut sind. Diese Häuser bieten besseren Schutz bei Beben.

Im Mietvertrag oder bei Maklern gezielt nach Maßnahmen und Baujahr fragen. Hochhäuser neueren Datums und Gebäude mit Notfallausgängen gelten als sicherer.

Digitale Warnsysteme und Notfall-Apps

Viele Regionen in Japan nutzen Frühwarnsysteme, um vor Naturgefahren zu warnen. Smartphones können wichtige Warnungen direkt anzeigen.

Wichtige Apps und Systeme:

  • Die kostenlose App Yurekuru Call sendet Erdbebenwarnungen und Informationen zu Nachbeben.

  • Die staatliche App Safety Tips informiert in mehreren Sprachen zu Katastrophenlagen, Evakuierungen und Warnstufen.

  • SMS- und Push-Benachrichtigungen werden automatisch auf japanischen Handys verschickt, oft auch auf Englisch.

Wichtiger Hinweis:
Notfallmeldungen werden manchmal sehr früh gesendet. Die wichtigsten Warnungen erkennt man am Ton ("J-Alert") oder Symbolen. Familienmitglieder sollten wissen, wie Warnmeldungen verstanden und wie im Notfall reagiert wird.

Notfallausrüstung und Vorratshaltung

Eine durchdachte Notfallausrüstung hilft, im Ernstfall schnell zu reagieren. Jeder Haushalt sollte einen Notfallrucksack griffbereit haben.

Das sollte enthalten sein:

Gegenstand

Trinkwasser (mind. 3 l)

Fertiggerichte/Konserven

Taschenlampe mit Batterien

Radio (batteriebetrieben)

Erste-Hilfe-Set

Kopien wichtiger Dokumente

Bargeld

Zweck

Überlebenswichtig

Energiezufuhr für mehrere Tage

Licht bei Stromausfall

Informationen erhalten

kleine Verletzungen versorgen

Identifikation, Versicherung

Einkäufe bei Ausfall von Karten

Auch Hygieneartikel, Medikamente und Ladekabel für Mobilgeräte gehören dazu. Vorräte sollten regelmäßig kontrolliert und angepasst werden. Die Notfalltasche muss für jedes Haushaltsmitglied angepasst werden, besonders für Kinder, Senioren oder Haustiere.

Kulturelle und gesellschaftliche Aspekte im Umgang mit Naturkatastrophen

Japan ist regelmäßig von Naturkatastrophen wie Erdbeben, Taifunen und Überschwemmungen betroffen. Dies prägt das tägliche Leben, das Verhalten und die Vorbereitung der gesamten Gesellschaft.

Japanische Mentalität und Gemeinschaftsverhalten

In Japan steht das Gemeinwohl meist über Einzelinteressen, besonders in Krisensituationen. Nach Naturkatastrophen zeigen die Menschen eine ausgeprägte Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt. Nachbarn helfen sich oft gegenseitig, teilen Ressourcen und organisieren sich schnell, um Schäden gemeinsam zu beheben.

Pünktlichkeit, Disziplin und ruhiges Verhalten sind auch im Katastrophenfall die Regel. Manche deutsche oder österreichische Auswanderer sind überrascht, wie geordnet selbst Massen in Notunterkünften reagieren. Geduld und Höflichkeit helfen, Stresssituationen besser zu bewältigen.

Bei Evakuierungen oder der Verteilung von Hilfsgütern werden Warteschlangen eingehalten und Konflikte selten offen ausgetragen.

Rolle von Schulen und Unternehmen in der Krisenvorsorge

Schulen in Japan führen regelmäßig Erdbeben- und Feuerschutzübungen durch. Kinder lernen von klein auf, wie sie sich im Ernstfall verhalten müssen. Lehrer und Personal haben feste Notfallpläne und wissen, wie sie die Sicherheit der Schüler gewährleisten.

Auch Unternehmen übernehmen Verantwortung für die Sicherheit ihrer Angestellten. Viele Firmen lagern Notvorräte für ihre Mitarbeiter und üben Evakuierungen am Arbeitsplatz. Sie informieren regelmäßig über Verhaltensregeln bei Katastrophen.

Beispiel:

Institution

Schulen

Unternehmen

Maßnahmen

Notfallübungen, Evakuierungspläne

Notvorräte, Sicherheitsunterweisungen, Probealarme

Ressourcen und weiterführende Informationsquellen für Auswanderer

Wer nach Japan auswandern möchte, sollte auf verlässliche Informationsquellen zurückgreifen. Glaubwürdige Websites und Organisationen helfen, sich optimal vorzubereiten.

Empfohlene Online-Ressourcen:

Hilfreiche Publikationen:

  • Broschüren des Goethe-Instituts in Japan über Leben, Wohnen und Sicherheit

  • Handbücher von deutschen Fachstellen, z.B. zur Katastrophenvorsorge

Viele deutsche, österreichische und Schweizer Auswanderergruppen auf Social Media bieten außerdem Erfahrungsaustausch und praktische Tipps.

Im Notfall sollten die Telefonnummern der deutschen, österreichischen und schweizerischen Botschaften in Japan gespeichert werden.

Organisation

Deutsche Botschaft Tokio

Österreichische Botschaft Tokio

Schweizerische Botschaft Tokio

Telefonnummer

+81 3 5791 7700

+81 3 3451 8281

+81 3 5449 8400

Regelmäßige Updates über lokale und nationale Medien in Japan unterstützen dabei, auf Wetterextreme und Katastrophen vorbereitet zu bleiben.

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