Korruption in Australien verstehen
Wichtige Tipps für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
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Viele Deutsche, Österreicher und Schweizer träumen vom Leben in Australien. Das Land lockt mit seinem warmen Klima, den Jobchancen und der entspannten Lebensweise.
Doch bevor sie den großen Schritt wagen, sollten Auswanderer ein wichtiges Thema verstehen: Korruption.
Australien hat strenge Gesetze gegen Korruption, und Verstöße können für Einwanderer schwere Folgen haben – bis hin zur Ausweisung. Das australische System unterscheidet sich stark von dem, was viele aus dem deutschsprachigen Raum kennen.
Kleine Geschenke oder Gefälligkeiten, die in Europa normal sind, können in Australien bereits als Bestechung gelten. Dieser Artikel erklärt, welche Gesetze gelten und wie sich Auswanderer schützen können.
Er zeigt auch, welche Risiken im Arbeitsalltag lauern und wie man Korruption erkennt und meldet.
Was ist Korruption in Australien?
Australien hat klare Gesetze gegen Korruption und gilt als eines der saubersten Länder der Welt. Die Definition und rechtlichen Rahmen unterscheiden sich in wichtigen Punkten von Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Definition und gesetzlicher Rahmen
Korruption in Australien bezeichnet den Missbrauch öffentlicher oder privater Positionen für persönlichen Vorteil. Das australische Recht erfasst sowohl Bestechung als auch Interessenskonflikte sehr breit.
Der Commonwealth Criminal Code definiert Korruption als unrechtmäßige Beeinflussung von Amtsträgern. Zusätzlich haben alle Bundesstaaten eigene Anti-Korruptions-Gesetze.
Wichtige Gesetze:
Commonwealth Criminal Code Act 1995
Public Service Act 1999
Australian Government Investigation Standards (AGIS)
Die Strafen sind hart. Korruption kann bis zu 10 Jahre Gefängnis bedeuten.
Geldstrafen können mehrere hunderttausend Dollar betragen. Australien hat spezielle Anti-Korruptions-Behörden.
Die Australian Federal Police (AFP) und die Australian Commission for Law Enforcement Integrity (ACLEI) führen Ermittlungen durch.
Unterschiede im Vergleich zu Deutschland, Österreich und der Schweiz
Australien hat strengere Whistleblower-Schutzgesetze als die deutschsprachigen Länder. Der Public Interest Disclosure Act schützt Hinweisgeber sehr umfassend.
Die Transparenzanforderungen sind höher. Australische Beamte müssen Geschenke ab 50 AUD melden.
In Deutschland liegt diese Grenze meist höher.
Hauptunterschiede:
Bereich
Geschenke-Grenze
Whistleblower-Schutz
Strafmaß
Australien
50 AUD
Sehr stark
Bis 10 Jahre
Deutschland/Österreich/Schweiz
25–100 EUR je nach Land
Unterschiedlich stark
3–5 Jahre typisch
Australien verfolgt Korruption proaktiver. Independent Commission Against Corruption (ICAC) Behörden in mehreren Bundesstaaten ermitteln auch bei Verdachtsfällen.
Korruptionsarten im australischen Kontext
Bestechung im öffentlichen Sektor ist die häufigste Form. Dies betrifft besonders Baugenehmigungen und Regierungsaufträge.
Interessenskonflikte bei Politikern werden streng überwacht. Das Register of Members' Interests macht Nebentätigkeiten öffentlich.
Typische Korruptionsformen:
Bestechung von Bauinspektoren
Manipulation bei Regierungsausschreibungen
Missbrauch von Insider-Informationen
Geschenke an Politiker oder Beamte
Privatsektor-Korruption nimmt zu. Besonders in der Bergbau- und Bauindustrie gibt es Probleme mit Schmiergeldern.
Korruption im Sport ist ein wachsendes Problem. Cricket- und Fußballskandale haben zu schärferen Kontrollen geführt.
Die meisten Fälle betreffen lokale Regierungsebenen. Stadtratsmitglieder und Baubeamte sind besonders gefährdet für Korruptionsvorwürfe.
Gesetzgebung und Antikorruptionsbehörden
Australien verfügt über ein umfassendes System aus Gesetzen und unabhängigen Kommissionen zur Korruptionsbekämpfung. Die verschiedenen Bundesstaaten haben eigene Antikorruptionsbehörden mit unterschiedlichen Befugnissen und Zuständigkeiten.
Australische Antikorruptionsgesetze
Das australische Rechtssystem basiert auf mehreren Ebenen der Korruptionsbekämpfung. Auf Bundesebene regelt der Public Service Act 1999 das Verhalten von Beamten.
Der Criminal Code Act 1995 definiert korrupte Handlungen als Straftaten. Dieses Gesetz erfasst Bestechung von Amtsträgern und Vorteilsnahme im Amt.
Jeder Bundesstaat hat eigene Gesetze entwickelt. New South Wales nutzt den Independent Commission Against Corruption Act 1988.
Victoria arbeitet mit dem Independent Broad-based Anti-corruption Commission Act 2011. Queensland hat die Crime and Corruption Commission durch eigene Gesetzgebung etabliert.
Diese Gesetze ermöglichen Untersuchungen und Strafverfolgung bei Korruptionsverdacht. Die Strafen reichen von Geldstrafen bis zu mehrjährigen Gefängnisstrafen.
Beamte können zusätzlich ihre Pensionsansprüche verlieren.
Rolle der Independent Commission Against Corruption (ICAC)
Die ICAC wurde 1988 in New South Wales gegründet und gilt als Vorbild für andere Bundesstaaten. Sie untersucht korruptes Verhalten im öffentlichen Sektor unabhängig von der Regierung.
Hauptaufgaben der ICAC:
Untersuchung von Korruptionsvorwürfen
Öffentliche Anhörungen bei schweren Fällen
Präventionsarbeit und Beratung
Bildungsmaßnahmen für Behörden
Die ICAC kann Zeugen vorladen und unter Eid vernehmen. Ihre Untersuchungen sind oft öffentlich und werden von Medien verfolgt.
Andere Bundesstaaten haben ähnliche Kommissionen geschaffen:
Victoria: Independent Broad-based Anti-corruption Commission (IBAC)
Queensland: Crime and Corruption Commission (CCC)
Western Australia: Corruption and Crime Commission
Diese Behörden arbeiten eng mit Polizei und Staatsanwaltschaft zusammen. Sie können Empfehlungen für strafrechtliche Verfolgung aussprechen.
Bedeutende Fälle und Präzedenzfälle
Der Operation Spicer Fall von 2014 erschütterte die Politik in New South Wales. Mehrere Politiker wurden wegen illegaler Wahlkampfspenden angeklagt.
Premier Barry O'Farrell trat zurück, nachdem er falsche Aussagen über eine teure Weinflasche gemacht hatte. Zehn Abgeordnete verloren ihre Mandate durch ICAC-Untersuchungen.
Operation Aero deckte Korruption bei der Verkehrsbehörde auf. Beamte hatten Aufträge gegen Bestechungsgelder vergeben.
Mehrere Personen erhielten Gefängnisstrafen. Der Eddie Obeid Fall zeigte systematische Korruption über Jahre.
Der ehemalige Abgeordnete nutzte Insiderinformationen für Immobiliengeschäfte. Er wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Queensland erlebte den Fitzgerald Inquiry in den 1980er Jahren. Diese Untersuchung führte zur Auflösung korrupter Netzwerke in Polizei und Politik.
Risiken für Auswanderer aus dem deutschsprachigen Raum
Deutsche, österreichische und schweizer Auswanderer stehen vor besonderen Herausforderungen beim Umgang mit Korruptionsrisiken in Australien. Die unterschiedlichen rechtlichen Systeme und kulturellen Normen können zu Missverständnissen führen, die rechtliche Konsequenzen haben.
Häufige Risikosituationen für Zuwanderer
Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz geraten oft ungewollt in korruptionsähnliche Situationen. Geschenke an Geschäftspartner gelten in deutschsprachigen Ländern oft als normale Höflichkeit, können aber in Australien als Bestechung interpretiert werden.
Die australischen Gesetze sind bei Einladungen und Bewirtung sehr streng. Was in Deutschland als übliche Geschäftspraxis gilt, kann rechtliche Probleme verursachen.
Behördenkontakte stellen ein weiteres Risiko dar. Viele Auswanderer kennen die strikten Regeln nicht, die bei der Kommunikation mit australischen Beamten gelten.
Besonders problematisch sind Spenden an politische Parteien oder lokale Organisationen. Diese müssen in Australien transparent dokumentiert werden und unterliegen strengen Auflagen.
Unternehmensführung und Compliance für Auswanderer
Auswanderer, die in Australien Unternehmen führen oder gründen, müssen strenge Anti-Korruptions-Richtlinien befolgen. Das australische Rechtssystem verlangt umfassende Compliance-Programme, die über deutsche Standards hinausgehen.
Mitarbeiterschulungen sind gesetzlich vorgeschrieben und müssen regelmäßig aktualisiert werden. Deutsche Unternehmer unterschätzen oft diese Anforderung.
Die Dokumentationspflichten sind in Australien sehr detailliert. Alle Geschäftstransaktionen müssen lückenlos nachverfolgbar sein.
Externe Berater und Vermittler bergen besondere Risiken. Auswanderer haften für das Verhalten ihrer Geschäftspartner und müssen deren Compliance überwachen.
Verstöße können zu hohen Geldstrafen und Gefängnisstrafen führen. Die australische Justiz verfolgt Korruptionsfälle konsequent, auch bei unwissentlichen Verstößen.
Bedeutung kultureller Unterschiede beim Korruptionsverständnis
Die Korruptionswahrnehmung unterscheidet sich deutlich zwischen deutschsprachigen Ländern und Australien. Was Deutsche als normale Geschäftspraxis verstehen, kann in Australien als korrupt gelten.
Hierarchische Strukturen werden in Australien anders bewertet. Die flacheren Strukturen erschweren es Auswanderern zu verstehen, wer Entscheidungen trifft.
Geschäftsbeziehungen aufzubauen dauert in Australien länger als gewohnt. Schnelle Geschäftsabschlüsse durch persönliche Gefälligkeiten werden misstrauisch betrachtet.
Die Transparenzerwartungen sind höher als in deutschsprachigen Ländern. Alle Geschäftsverhandlungen müssen offen und nachvollziehbar sein.
Whistleblowing ist in Australien gesellschaftlich akzeptiert und rechtlich geschützt. Auswanderer müssen lernen, dass Meldungen von Missständen normal sind und nicht als Verrat gelten.
Präventive Maßnahmen und Handlungsempfehlungen
Neuankömmlinge aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sollten korrupte Praktiken frühzeitig erkennen und geeignete Meldekanäle kennen. Klare Verhaltensregeln helfen dabei, rechtliche Probleme zu vermeiden und sich in Australien korrekt zu verhalten.
Erkennen und Vermeiden von Korruptionssituationen
Warnsignale bei Behörden zeigen sich oft durch ungewöhnliche Zahlungsaufforderungen. Beamte verlangen niemals Bargeld für Standardverfahren wie Visa-Verlängerungen oder Genehmigungen.
Offizielle Gebühren werden ausschließlich über dokumentierte Kanäle abgewickelt. Wird eine Barzahlung "unter der Hand" verlangt, handelt es sich um Korruption.
Im Geschäftsleben sollten Auswanderer auf verdächtige Angebote achten. Geschäftspartner, die bevorzugte Behandlung durch inoffizielle Zahlungen versprechen, stellen ein Risiko dar.
Verdächtige Situation
Bargeld für Genehmigungen
"Beschleunigungs-gebühren"
Geschenke an Beamte
Korrekte Reaktion
Ablehnen und melden
Offizielle Wege nutzen
Grundsätzlich vermeiden
Bei Polizeikontrollen zahlen Autofahrer Strafen nur über offizielle Bußgeldbescheide. Polizisten fordern niemals sofortige Barzahlung am Straßenrand.
Meldewege für Verdachtsfälle
Die Australian Federal Police (AFP) nimmt Korruptionsmeldungen über ihre Online-Plattform entgegen. Whistleblower erhalten besonderen rechtlichen Schutz.
AUSTRAC behandelt Fälle von Geldwäsche und verdächtigen Finanztransaktionen. Die Behörde untersucht auch Korruption im Bankensektor.
Bundesstaatliche Kommissionen wie die NSW Independent Commission Against Corruption (ICAC) sind für regionale Fälle zuständig. Jeder Bundesstaat hat eigene Meldestellen.
Anonyme Meldungen sind über verschiedene Hotlines möglich:
Crime Stoppers: 1800 333 000
AFP Online-Portal
Bundesstaatliche Anti-Korruptions-Kommissionen
Arbeitsplatz-Korruption kann über interne Compliance-Abteilungen oder externe Ombudsmänner gemeldet werden. Viele Unternehmen haben eigene Whistleblower-Programme.
Dokumentation ist bei allen Meldungen wichtig. Namen, Daten, Beträge und Zeugen sollten genau festgehalten werden.
Ratsame Verhaltensregeln für Neuankömmlinge
Keine Geschenke an Beamte oder Politiker sind erlaubt. Auch kleine Aufmerksamkeiten können als Bestechungsversuch gewertet werden.
Offizielle Kanäle nutzen bedeutet, alle Gebühren per Überweisung oder Kreditkarte zu bezahlen. Quittungen sollten immer verlangt werden.
Im Berufsleben müssen Interessenskonflikte offengelegt werden. Geschäftsessen und Einladungen unterliegen oft strengen Richtlinien.
Politische Spenden sind stark reguliert. Unternehmen dürfen nur unter bestimmten Bedingungen spenden und müssen dies melden.
Bei Zweifeln sollten Neuankömmlinge professionelle Beratung suchen. Anwälte oder Branchenverbände können über erlaubte Praktiken informieren.
Null-Toleranz-Prinzip bedeutet, dass bereits der Versuch der Bestechung strafbar ist. Unwissenheit schützt vor rechtlichen Konsequenzen nicht.
Auswirkungen von Korruptionsdelikten für Auswanderer
Korruptionsdelikte können für deutsche, österreichische und schweizerische Auswanderer in Australien schwerwiegende rechtliche, aufenthaltsrechtliche und berufliche Konsequenzen haben. Die australischen Behörden behandeln solche Vergehen sehr ernst und verhängen oft drastische Strafen.
Strafrechtliche Konsequenzen
Das australische Strafrecht sieht für Korruptionsdelikte Geldstrafen bis zu 10.000 Dollar und Freiheitsstrafen bis zu zehn Jahren vor. Die genaue Strafe hängt vom Schweregrad des Delikts ab.
Bereits der Versuch einer Bestechung wird strafrechtlich verfolgt. Dies gilt auch dann, wenn der Beamte das Bestechungsgeld ablehnt.
Bei Verurteilungen führen australische Gerichte oft eine Einziehung der Vermögenswerte durch. Beschuldigte müssen nachweisen, dass ihr Vermögen legal erworben wurde.
Wiederholungstäter erhalten deutlich härtere Strafen. Das Gericht berücksichtigt dabei auch Vorstrafen aus dem Heimatland.
Die Strafverfolgung erfolgt sowohl auf Bundes- als auch auf Staatsebene. Korruption im öffentlichen Dienst wird besonders streng bestraft.
Auswirkungen auf Aufenthaltsstatus und Visa
Korruptionsverurteilungen führen meist zur sofortigen Annullierung bestehender Visa. Dies betrifft alle Visa-Kategorien, einschließlich Permanent Residence.
Das Department of Home Affairs verhängt Einreisesperren zwischen drei und zehn Jahren. Bei schweren Delikten können lebenslange Sperren ausgesprochen werden.
Anhängige Visa-Anträge werden automatisch abgelehnt. Bereits gezahlte Gebühren werden nicht erstattet.
Betroffene erhalten eine Ausreiseaufforderung und müssen Australien innerhalb von 28 Tagen verlassen. Bei Nichteinhaltung droht Abschiebehaft.
Die Annullierung wirkt sich auch auf Familienmitglieder aus. Abhängige Visa von Ehepartnern und Kindern können ebenfalls annulliert werden.
Eine Wiedereinreise nach Australien wird extrem schwierig. Selbst nach Ablauf der Sperrfrist prüfen die Behörden jeden Fall sehr genau.
Berufliche und persönliche Folgen
Korruptionsverurteilungen erscheinen im polizeilichen Führungszeugnis und beeinträchtigen die beruflichen Aussichten erheblich. Viele Arbeitgeber lehnen Bewerber mit solchen Einträgen ab.
Berufszulassungen in regulierten Bereichen wie Medizin, Recht oder Ingenieurswesen werden oft widerrufen. Eine Wiedererteilung ist meist ausgeschlossen.
Die Kreditwürdigkeit leidet erheblich unter einer Verurteilung. Banken verweigern oft Kredite für Immobilien oder Unternehmensgründungen.
Reputationsschäden wirken sich auf das soziale Umfeld aus. Lokale Medien berichten häufig über Korruptionsfälle mit Beteiligung von Ausländern.
Familien leiden unter dem sozialen Stigma und der finanziellen Belastung durch Anwaltskosten und Geldstrafen.
Korruption im Geschäftsleben und Arbeitsalltag
Deutschsprachige Auswanderer müssen sich in australischen Unternehmen an strikte Anti-Korruptions-Richtlinien halten und klare Verhaltensregeln befolgen. Transparenz und Compliance spielen eine zentrale Rolle im australischen Arbeitsumfeld.
Korruptionsprävention am Arbeitsplatz
Australische Unternehmen setzen auf umfassende Präventionsmaßnahmen gegen Korruption. Mitarbeiter erhalten regelmäßige Schulungen zu erlaubten und verbotenen Geschäftspraktiken.
Wichtige Präventionsmaßnahmen:
Regelmäßige Anti-Korruptions-Schulungen für alle Mitarbeiter
Klare Richtlinien für Geschenke und Einladungen
Interne Meldesysteme für verdächtige Aktivitäten
Regelmäßige Überprüfung von Geschäftsprozessen
Geschenke an Geschäftspartner sind streng reguliert. Die meisten Unternehmen haben Obergrenzen zwischen 50 und 100 australischen Dollar festgelegt.
Mitarbeiter müssen alle Geschenke über bestimmten Wertgrenzen melden. Diese Regel gilt auch für Einladungen zu Geschäftsessen oder Veranstaltungen.
Viele Firmen nutzen anonyme Hotlines für Hinweise. Mitarbeiter können dort verdächtige Aktivitäten melden, ohne negative Folgen befürchten zu müssen.
Verhaltenskodizes in Unternehmen
Australische Unternehmen haben detaillierte Verhaltenskodizes entwickelt. Diese Kodizes definieren klare Standards für ethisches Verhalten am Arbeitsplatz.
Typische Inhalte von Verhaltenskodizes:
Verbot von Bestechung und Vorteilsannahme
Regeln für Interessenkonflikte
Richtlinien für faire Geschäftspraktiken
Schutz von Unternehmensinformationen
Neue Mitarbeiter müssen diese Kodizes unterschreiben. Sie bestätigen damit, dass sie die Regeln verstanden haben und einhalten werden.
Bei Verstößen gegen den Verhaltenskodex drohen ernste Konsequenzen. Diese reichen von Abmahnungen bis zur fristlosen Kündigung.
Führungskräfte haben besondere Verantwortung. Sie müssen als Vorbilder fungieren und Verstöße konsequent melden.
Bedeutung von Transparenz und Compliance
Transparenz ist ein Grundpfeiler des australischen Geschäftslebens. Unternehmen müssen ihre Geschäftspraktiken offen dokumentieren und regelmäßig überprüfen lassen.
Compliance-Abteilungen überwachen die Einhaltung aller Vorschriften. Sie führen regelmäßige Audits durch und entwickeln neue Richtlinien.
Zentrale Compliance-Bereiche:
Finanzielle Transparenz und Buchführung
Einhaltung von Anti-Korruptions-Gesetzen
Schutz von Kundendaten
Faire Wettbewerbspraktiken
Mitarbeiter müssen bei Compliance-Untersuchungen vollständig kooperieren. Verweigerung der Zusammenarbeit kann zu arbeitsrechtlichen Konsequenzen führen.
Externe Wirtschaftsprüfer kontrollieren regelmäßig die Compliance-Systeme. Diese unabhängigen Prüfungen stärken das Vertrauen von Kunden und Investoren.
Internationale Kooperationen und deutsche Institutionen in Australien
Deutschland und Australien pflegen seit 1976 eine offizielle Kooperation basierend auf einem Regierungsabkommen. Diese langjährige Partnerschaft umfasst diplomatische Unterstützung, gemeinsame Kontrollmechanismen und den Austausch bewährter Praktiken zur Korruptionsbekämpfung.
Unterstützung durch Botschaften und Konsulate
Die deutsche Botschaft in Canberra und die Generalkonsulate in Sydney und Melbourne bieten deutschen Staatsbürgern wichtige Dienste. Sie informieren über lokale Gesetze und Vorschriften.
Konsularische Dienste umfassen:
Beratung zu rechtlichen Fragen
Hilfe bei Behördenkontakten
Unterstützung bei verdächtigen Korruptionsfällen
Vermittlung an lokale Anwälte
Das österreichische Honorarkonsulat in Sydney und die Schweizer Vertretungen bieten ähnliche Dienste. Sie arbeiten eng mit australischen Behörden zusammen.
Bei Korruptionsverdacht können sich Auswanderer direkt an ihre Konsulate wenden. Diese leiten Beschwerden an die zuständigen australischen Stellen weiter.
Die Konsulate dokumentieren solche Fälle für ihre Heimatländer.
Zusammenarbeit mit internationalen Kontrollorganen
Australien ist Mitglied in mehreren internationalen Anti-Korruptions-Organisationen. Die OECD Anti-Bribery Convention bindet alle beteiligten Länder an gemeinsame Standards.
Wichtige Kooperationsebenen:
OECD Working Group on Bribery
Transparency International
UN Convention against Corruption
Asia-Pacific Economic Cooperation (APEC)
Deutschland, Österreich und die Schweiz arbeiten mit Australien in diesen Gremien zusammen. Sie tauschen Informationen über Korruptionsfälle aus.
Grenzüberschreitende Ermittlungen werden koordiniert.
Die Australian Federal Police kooperiert direkt mit deutschen Behörden. Bei Verdacht auf internationale Korruption teilen sie Informationen schnell.
Diese Zusammenarbeit hilft deutschen Auswanderern bei rechtlichen Problemen.
Austausch bewährter Praktiken
Die deutsch-australische Kooperation im Bildungs- und Forschungsbereich fördert den Wissenstransfer.
Universitäten beider Länder forschen gemeinsam zu Korruptionsbekämpfung.
Erfolgreiche Austauschprogramme:
Juristenausbildung
Verwaltungsreformen
Transparenzmaßnahmen
Whistleblower-Schutz
Deutsche Experten beraten australische Behörden bei Reformen.
Australische Fachleute teilen ihre Erfahrungen mit deutschen Institutionen.
Regelmäßige Konferenzen und Workshops bringen Experten zusammen.
Sie entwickeln neue Methoden zur Korruptionsprävention.
Quellen und weiterführende Informationen
Auswanderer finden wichtige Informationen über Korruption in Australien bei verschiedenen offiziellen Stellen und Beratungsorganisationen.
Aktuelle Statistiken und Berichte helfen dabei, die Situation richtig einzuschätzen.
Offizielle Informationsstellen
Die Australian Commission for Law Enforcement Integrity (ACLEI) ist die wichtigste Anlaufstelle für Informationen über Korruptionsbekämpfung auf Bundesebene.
Sie veröffentlicht jährliche Berichte und Leitfäden.
Jeder australische Bundesstaat hat eigene Anti-Korruptions-Behörden.
Die Independent Commission Against Corruption (ICAC) in New South Wales und die Crime and Corruption Commission (CCC) in Queensland sind besonders aktiv.
Das Australian Federal Police (AFP) stellt Informationen über Wirtschaftskriminalität und Korruption bereit.
Die Webseite enthält Warnhinweise für Unternehmer und Arbeitnehmer.
Die Australian Securities and Investments Commission (ASIC) informiert über Korruption im Finanzbereich.
Sie bietet kostenlose Broschüren in mehreren Sprachen an.
Beratungsangebote für Auswanderer
Deutsche Auswanderer können sich an die Deutsch-Australische Handelskammer wenden.
Sie bietet regelmäßige Seminare über Geschäftspraktiken und rechtliche Grundlagen.
Das Goethe-Institut Australia veranstaltet Informationsabende zu kulturellen und rechtlichen Unterschieden.
Diese Events finden in Melbourne, Sydney und Perth statt.
Transparency International Australia bietet kostenlose Beratung für Unternehmer.
Die Organisation erklärt lokale Anti-Korruptions-Gesetze und Compliance-Anforderungen.
Österreichische Auswanderer erhalten Unterstützung vom Austrian Trade Commission.
Schweizer können sich an Switzerland Global Enterprise wenden.
Online-Foren wie Australien-Blogger.de und German Expats Australia bieten praktische Erfahrungsberichte von anderen Auswanderern.
Aktuelle Statistiken und Berichte
Der Corruption Perceptions Index von Transparency International bewertet Australien regelmäßig als eines der saubersten Länder weltweit. Der aktuelle Rang liegt bei Platz 14 von 180 Ländern.
Die OECD veröffentlicht alle zwei Jahre einen Bericht über Anti-Korruptions-Maßnahmen in Australien. Der letzte Report stammt aus dem Jahr 2024.
Das Australian Institute of Criminology erstellt jährliche Statistiken über Wirtschaftskriminalität. Diese Daten zeigen Trends in verschiedenen Branchen auf.
AUSTRAC (Australian Transaction Reports and Analysis Centre) veröffentlicht vierteljährliche Berichte über Geldwäsche und Finanzkriminalität. Diese Berichte sind kostenlos online verfügbar.
Die Webseite data.gov.au stellt offizielle Regierungsdaten zur Verfügung. Dort finden sich auch Statistiken über Korruptionsfälle und deren Verfolgung.