Korruption in Honduras
Wichtige Tipps für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
Korruption im Ausland > Nordamerika > Honduras
Menschen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind an transparente Systeme und strenge Antikorruptionsgesetze gewöhnt. Honduras stellt eine völlig andere Realität dar, in der Korruption tief im gesellschaftlichen und politischen System verwurzelt ist.
Auswanderer müssen verstehen, dass Korruption in Honduras den Alltag prägt und von Behördengängen bis hin zu Geschäftstätigkeiten fast alle Lebensbereiche betrifft. Ohne angemessene Vorbereitung können sich Einwanderer schnell in komplizierten Situationen wiederfinden, die ihre Sicherheit und ihre Pläne gefährden.
Dieser Artikel bietet praktische Einblicke in die Korruptionslandschaft von Honduras und zeigt auf, wie sich Auswanderer schützen können. Von rechtlichen Rahmenbedingungen über alltägliche Herausforderungen bis hin zu langfristigen Sicherheitsaspekten erhalten Leser das nötige Wissen für eine fundierte Entscheidung.
Hintergrund zur Korruption in Honduras
Honduras kämpft seit Jahrzehnten mit tief verwurzelter Korruption, die staatliche Institutionen durchdrungen hat und das tägliche Leben prägt. Die Situation unterscheidet sich drastisch von den transparenten Systemen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Geschichte der Korruption im Land
Die Korruption in Honduras hat ihre Wurzeln in der politischen Instabilität des 20. Jahrhunderts. Militärcoups, schwache Institutionen und externe Einflüsse schufen ein System, in dem Korruption zur Norm wurde.
Der Putsch von 2009 verstärkte diese Probleme erheblich. Staatliche Kontrollen wurden geschwächt und die Rechtsstaatlichkeit untergraben.
Wichtige Wendepunkte:
1980er Jahre: Drogenhandel etabliert sich
2009: Militärputsch schwächt Institutionen
2016: Großer Korruptionsskandal im Gesundheitswesen
2022: Internationale Mission gegen Korruption beginnt
Drogenkartelle haben staatliche Strukturen infiltriert. Polizei und Justiz sind oft korrupt oder machtlos.
Gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen
Korruption beeinflusst alle Lebensbereiche in Honduras. Bürger müssen oft Bestechungsgelder zahlen, um grundlegende Dienstleistungen zu erhalten.
Hauptauswirkungen:
Öffentliche Gelder verschwinden in privaten Taschen
Qualität der Infrastruktur leidet stark
Bildungs- und Gesundheitssystem sind unterfinanziert
Armut bleibt hoch trotz vorhandener Ressourcen
Die Wirtschaft leidet unter mangelndem Vertrauen. Ausländische Investoren zögern wegen der unsicheren Rechtslage.
Kleine Unternehmen kämpfen mit bürokratischen Hürden und Korruption. Honduras zählt zu den gefährlichsten Ländern Lateinamerikas.
Die Mordrate ist extrem hoch. Rechtsstaatlichkeit existiert kaum.
Vergleich mit Deutschland, Österreich und der Schweiz
Der Unterschied zu den DACH-Ländern ist dramatisch. Deutschland, Österreich und die Schweiz gehören zu den transparentesten Ländern weltweit.
Transparenz International Ranking 2024:
Schweiz: Platz 7
Deutschland: Platz 9
Österreich: Platz 13
Honduras: Platz 126
In den DACH-Ländern funktionieren staatliche Institutionen verlässlich. Bürger erwarten keinen Bestechungsaufwand für normale Behördengänge.
Das Rechtssystem ist unabhängig und fair. Honduras hingegen kämpft mit systemischer Korruption.
Staatliche Institutionen sind oft nicht vertrauenswürdig. Die Polizei kann selten Schutz garantieren.
Diese Unterschiede bedeuten für Auswanderer eine komplette Umstellung. Gewohnte Standards existieren nicht.
Neue Strategien für den Alltag sind nötig.
Relevanz für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
Auswanderer aus dem DACH-Raum begegnen in Honduras einer völlig anderen Korruptionskultur als in ihrer Heimat. Die schwachen staatlichen Institutionen und weit verbreitete Bestechung schaffen besondere Herausforderungen für Europäer.
Besondere Risiken für Zuwanderer
Deutsche, österreichische und Schweizer Auswanderer gelten oft als wohlhabend. Diese Wahrnehmung macht sie zu bevorzugten Zielen für korrupte Beamte.
Häufige Situationen mit Korruptionsrisiko:
Einwanderungsbehörden verlangen inoffizielle "Gebühren"
Polizeikontrollen mit Forderungen nach Bestechungsgeld
Baugenehmigungen nur gegen zusätzliche Zahlungen
Geschäftsgründungen mit versteckten Kosten
Viele Auswanderer zahlen anfangs aus Unwissen oder Angst. Dies verstärkt jedoch die Erwartungshaltung korrupter Beamter.
Locals erkennen schnell europäische Akzente und passen ihre Forderungen entsprechend an. Die Sprachbarriere erschwert die Situation zusätzlich.
Ohne fließendes Spanisch können Auswanderer schwer zwischen legalen Gebühren und Bestechungsversuchen unterscheiden.
Vergleich der Integrität öffentlicher Institutionen
Der Unterschied zwischen DACH-Ländern und Honduras bei der Institutionenqualität ist dramatisch. Deutschland, Österreich und die Schweiz gehören weltweit zu den Ländern mit der geringsten Korruption.
Transparency International Corruption Perceptions Index 2024:
Schweiz: Rang 7 (sehr sauber)
Deutschland: Rang 9 (sehr sauber)
Österreich: Rang 13 (sauber)
Honduras: Rang 157 (stark korrupt)
In Honduras funktionieren grundlegende Dienste anders als gewohnt. Polizei, Justiz und Verwaltung arbeiten oft nur gegen zusätzliche Zahlungen effizient.
Die Rechtsstaatlichkeit ist schwach ausgeprägt. Gerichtsentscheidungen lassen sich durch Bestechung beeinflussen.
Eigentumsrechte sind nicht sicher geschützt.
Wahrnehmung von Korruption bei Einheimischen und Ausländern
Einheimische sehen Korruption oft als normalen Teil des Alltags. Für sie sind kleine Bestechungsgelder ein praktisches Mittel, um bürokratische Hürden zu überwinden.
Europäische Auswanderer empfinden diese Praxis meist als unethisch und illegal. Ihr Widerstand gegen Korruption wird jedoch häufig als Naivität oder Arroganz wahrgenommen.
Kulturelle Unterschiede zeigen sich bei:
Akzeptanz von "Trinkgeldern" für Beamte
Erwartungen an Geschäftsabläufe
Umgang mit Behörden und Polizei
Viele Honduraner verstehen nicht, warum Europäer sich weigern zu zahlen. Sie sehen dies als unnötige Verkomplizierung einfacher Prozesse.
Gleichzeitig respektieren manche die principientreue Haltung der Ausländer.
Alltägliche Erfahrungen mit Korruption
Auswanderer in Honduras begegnen Korruption in verschiedenen Bereichen des täglichen Lebens. Besonders betroffen sind Behördengänge, Geschäftstätigkeiten und der Kontakt mit öffentlichen Einrichtungen.
Korruption im öffentlichen Sektor
Das Gesundheitssystem in Honduras ist stark von Korruption betroffen. Patienten müssen oft informelle Zahlungen leisten, um schnellere Behandlungen oder bessere Medikamente zu erhalten.
In öffentlichen Krankenhäusern erwarten Ärzte und Pflegepersonal häufig zusätzliche Geldgeschenke. Diese Zahlungen liegen meist zwischen 20 und 100 US-Dollar.
Das Bildungssystem zeigt ähnliche Probleme. Lehrer verlangen manchmal Geld für bessere Noten oder bevorzugte Behandlung der Schüler.
Polizeikontrollen sind ein weiterer Brennpunkt. Beamte fordern oft Bestechungsgelder zwischen 10 und 50 US-Dollar, besonders bei Verkehrskontrollen.
Ausländer werden dabei häufiger zur Zielscheibe als Einheimische. Die Polizisten gehen davon aus, dass Auswanderer mehr Geld haben.
Erfahrungen im Geschäftsleben
Deutsche, österreichische und Schweizer Unternehmer treffen auf verschiedene korrupte Praktiken. Lizenzen und Genehmigungen werden oft nur gegen zusätzliche Zahlungen erteilt.
Die Bearbeitungszeit für Anträge verkürzt sich erheblich mit informellen Zahlungen. Ohne diese dauern einfache Prozesse oft monatelang.
Bauunternehmen müssen regelmäßig Schmiergelder zahlen. Inspektoren erwarten Geld für positive Berichte oder das Übersehen kleinerer Mängel.
Zollabfertigung ist besonders problematisch. Beamte verlangen oft 5-15% des Warenwerts als zusätzliche Gebühr.
Lokale Geschäftspartner erwarten manchmal Provisionen oder Geschenke für Verträge. Diese Kosten müssen Unternehmer in ihre Kalkulation einbeziehen.
Korruption bei Behörden und Verwaltung
Behördengänge erfordern oft Geduld und zusätzliche Zahlungen. Aufenthaltsgenehmigungen werden schneller bearbeitet, wenn Beamte informelle Gebühren erhalten.
Die Kosten liegen meist bei 50-200 US-Dollar zusätzlich zu den offiziellen Gebühren. Ohne diese Zahlungen verzögert sich die Bearbeitung erheblich.
Grundstücksregistrierung ist ein komplexer Prozess. Notare und Beamte erwarten oft Zusatzzahlungen für die Bearbeitung der Dokumente.
Steuerbehörden können ebenfalls problematisch sein. Prüfer lassen sich manchmal mit Geld davon überzeugen, Unregelmäßigkeiten zu übersehen.
Gemeindeverwaltungen verlangen oft informelle Zahlungen für Baugenehmigungen oder Gewerbeanmeldungen. Diese Praxis ist weit verbreitet und wird stillschweigend akzeptiert.
Rechtlicher Rahmen und Antikorruptionsgesetze
Honduras hat verschiedene Gesetze gegen Korruption eingeführt, aber die Durchsetzung bleibt schwach. Das Land arbeitet mit internationalen Organisationen zusammen, um seine Antikorruptionsmaßnahmen zu verstärken.
Nationale Gesetzgebung gegen Korruption
Das Gesetz gegen Korruption von 2006 bildet die wichtigste rechtliche Grundlage in Honduras. Es definiert verschiedene Korruptionsdelikte und legt Strafen fest.
Die Nationale Antikorruptionskommission (CNA) wurde 2016 gegründet. Sie soll Korruptionsfälle untersuchen und vorbeugende Maßnahmen entwickeln.
Das Strafgesetzbuch enthält spezielle Artikel zu Bestechung und Amtsmissbrauch. Strafen reichen von Geldstrafen bis zu mehrjährigen Haftstrafen.
Wichtige Gesetze:
Ley Especial contra los Delitos de Corrupción (2006)
Ley de Transparencia y Acceso a la Información Pública (2006)
Código Penal (reformiert 2020)
Die Generalstaatsanwaltschaft hat eine spezielle Abteilung für Korruptionsfälle. Diese Einheit verfolgt Straftaten im öffentlichen Sektor.
Durchsetzung und Konsequenzen
Die Strafverfolgung von Korruptionsfällen funktioniert in Honduras nur begrenzt. Viele Fälle werden nicht ordentlich untersucht oder eingestellt.
Häufige Probleme bei der Durchsetzung:
Mangelnde Ressourcen der Ermittlungsbehörden
Politischer Druck auf Richter und Staatsanwälte
Schwache institutionelle Strukturen
Fehlende Zeugenprotektionsprogramme
Strafen für Korruption variieren je nach Schwere des Falls. Amtsträger können ihre Position verlieren und Geldstrafen zahlen.
Bei schweren Fällen drohen Haftstrafen von 3 bis 9 Jahren. Zusätzlich können Vermögenswerte eingezogen werden.
Ausländer riskieren bei Korruptionsdelikten die Ausweisung aus Honduras. Deutsche, österreichische und schweizerische Staatsbürger können auch in ihren Heimatländern strafrechtlich verfolgt werden.
Internationale Abkommen und Zusammenarbeit
Honduras hat wichtige internationale Antikorruptionsabkommen unterzeichnet. Das Land arbeitet mit verschiedenen Organisationen zusammen.
Wichtige Abkommen:
UN-Konvention gegen Korruption (UNCAC) - ratifiziert 2005
Interamerikanische Konvention gegen Korruption - ratifiziert 1998
OECD-Abkommen gegen Bestechung - Honduras ist nicht Mitglied
Die Mission zur Unterstützung gegen Korruption (MACCIH) arbeitete von 2016 bis 2020 in Honduras. Sie unterstützte die Strafverfolgung und Justizreformen.
Transparency International und andere NGOs überwachen die Korruptionslage. Sie erstellen regelmäßige Berichte über Fortschritte und Rückschritte.
Die USA und EU unterstützen Honduras bei Antikorruptionsmaßnahmen. Sie bieten technische Hilfe und Finanzierung für Justizreformen.
Deutsche, österreichische und schweizerische Botschaften informieren über aktuelle Entwicklungen. Sie bieten Beratung bei rechtlichen Problemen mit Korruption.
Praktische Tipps zum Umgang mit Korruption in Honduras
Auswanderer können sich durch bewusste Verhaltensweisen und klare Strategien vor korrupten Praktiken schützen. Die richtige Vorbereitung und das Wissen um angemessene Reaktionen helfen dabei, schwierige Situationen zu meistern.
Vorbeugende Maßnahmen im Alltag
Dokumentation ist der wichtigste Schutz. Auswanderer sollten alle Behördengänge schriftlich dokumentieren und Quittungen aufbewahren.
Offizielle Gebühren sind meist online einsehbar oder in Broschüren veröffentlicht. Bei Ämtern empfiehlt es sich, nur zu den regulären Öffnungszeiten zu erscheinen.
Termine außerhalb dieser Zeiten erhöhen das Risiko für Bestechungsversuche. Bargeld sollte getrennt aufbewahrt werden.
Ein kleiner Betrag gehört ins Portemonnaie, größere Summen an einen sicheren Ort. So können Auswanderer glaubhaft versichern, nicht genug Geld bei sich zu haben.
Die Kontaktdaten der deutschen, österreichischen oder schweizer Botschaft sollten immer griffbereit sein. Auch lokale Rechtsberatungsstellen wie die ALAC (Advocacy and Legal Advice Centres) bieten kostenlose Hilfe bei Korruptionsfällen.
Wichtige Unterlagen wie Pass oder Aufenthaltsgenehmigung gehören in Kopie ins Auto und ins Büro. Das Original bleibt zu Hause.
Verhalten bei konkreten Bestechungsversuchen
Ruhig bleiben ist entscheidend. Auswanderer sollten niemals aggressiv reagieren oder Vorwürfe erheben.
Höfliche aber bestimmte Ablehnung funktioniert meist besser. Konkrete Antworten helfen:
"Ich verstehe die offiziellen Gebühren nicht"
"Können Sie mir eine Quittung ausstellen?"
"Ich muss erst meinen Anwalt fragen"
Zeugen sind wertvoll. Falls möglich, sollten andere Personen anwesend sein.
Gespräche in abgelegenen Räumen sollten vermieden werden. Das Gespräch sollte auf offizielle Kanäle gelenkt werden.
Die Bitte um einen Vorgesetzten oder um schriftliche Informationen schreckt oft ab. Niemals direkt zahlen.
Auch kleine Beträge legitimieren korrupte Praktiken und können zu größeren Forderungen führen. Falls unvermeidbar, sollte unbedingt eine Quittung verlangt werden.
Bei schwerwiegenden Fällen hilft der Verweis auf diplomatische Kontakte. Die Erwähnung der Botschaft wirkt oft abschreckend.
Empfehlungen von Expat-Gemeinden
Deutsche Auswanderergruppen raten zur Vernetzung. Erfahrene Expats kennen vertrauenswürdige Anwälte, Behördenvertreter und Geschäftspartner.
Facebook-Gruppen und regelmäßige Treffen bieten wertvollen Austausch. Die Wahl des Wohnorts beeinflusst das Korruptionsrisiko erheblich.
Expats bevorzugen Gegenden mit internationaler Präsenz. Dort sind Behörden meist professioneller und Korruption seltener.
Für Geschäfte empfehlen erfahrene Auswanderer nur etablierte Banken und bekannte Unternehmen. Kleine, unbekannte Firmen bergen höhere Risiken für korrupte Praktiken.
Ein lokaler Vertrauensanwalt ist unverzichtbar. Expat-Gemeinden teilen Empfehlungen für deutschsprachige oder international erfahrene Anwälte.
Diese kennen legale Wege und können bei Problemen vermitteln. Regelmäßiger Kontakt zur Heimat hilft ebenfalls.
Familie und Freunde sollten über Aufenthaltsort und Pläne informiert sein. Im Notfall können sie diplomatische Hilfe organisieren.
Wichtige Anlaufstellen und Hilfsorganisationen
Auswanderer benötigen zuverlässige Unterstützung bei Korruptionsproblemen in Honduras. Botschaften bieten konsularische Hilfe, während NGOs vor Ort praktische Beratung leisten.
Deutsche, österreichische und schweizerische Botschaften
Die deutsche Botschaft in Tegucigalpa ist die erste Anlaufstelle für deutsche Staatsangehörige. Sie bietet konsularische Dienste und Rechtshilfe bei Korruptionsfällen.
Österreicher wenden sich an das österreichische Honorarkonsulat in Honduras. Bei schwerwiegenden Problemen vermittelt die Botschaft in Guatemala City.
Das schweizerische Honorarkonsulat in Tegucigalpa unterstützt Schweizer Bürger. Die Botschaft in Costa Rica ist für komplexere Fälle zuständig.
Wichtige Kontaktdaten sollten Auswanderer immer griffbereit haben. Die Botschaften können bei behördlichen Problemen vermitteln und Anwaltslisten zur Verfügung stellen.
Nationale und internationale NGOs
Transparency International Honduras kämpft aktiv gegen Korruption im Land. Die Organisation dokumentiert Korruptionsfälle und bietet Beratung für Betroffene.
Die Association for a More Just Society (ASJ) setzt sich für Rechtstaatlichkeit ein. Sie unterstützt Opfer von Korruption und führt Aufklärungsarbeit durch.
Amnesty International beobachtet die Menschenrechtslage in Honduras. Die Organisation kann bei schwerwiegenden Korruptionsfällen internationale Aufmerksamkeit schaffen.
Das UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung arbeitet mit lokalen Behörden zusammen. Es unterstützt Reformen im Justizsystem.
Beratungsmöglichkeiten für Auswanderer
Zertifizierte Beratungsstellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz informieren vor der Auswanderung über Korruptionsrisiken. Diese Stellen bieten kostenlose Erstberatung.
Das Raphaelswerk berät deutsche Auswanderer umfassend. Ein Online-Fragebogen ermöglicht schnellen Kontakt zu den Beratern.
Migrantenorganisationen in den Heimatländern verfügen oft über Erfahrungen mit Honduras. Sie können praktische Tipps zum Umgang mit Korruption geben.
Caritas-Beratungsstellen bieten sichere Online-Beratung. Experten beantworten Fragen innerhalb von zwei Werktagen vertraulich.
Lokale Anwaltskanzleien in Honduras mit internationaler Ausrichtung kennen die Rechtslage. Sie können bei konkreten Korruptionsproblemen rechtlich beraten.
Langfristige Folgen und persönliche Sicherheit
Korruption in Honduras beeinflusst das Leben von Auswanderern weit über einzelne Bestechungsversuche hinaus. Die strukturellen Probleme wirken sich auf rechtliche Sicherheit, alltägliche Lebensführung und persönlichen Schutz aus.
Einfluss auf Aufenthaltsstatus und Integrationschancen
Korruption erschwert die rechtssichere Einwanderung erheblich. Beamte verlangen oft zusätzliche Gebühren für Visa-Verlängerungen oder Aufenthaltsgenehmigungen.
Diese informellen Zahlungen garantieren jedoch keine langfristige Rechtssicherheit. Viele Auswanderer berichten von verzögerten Verfahren ohne Bestechungsgelder.
Anträge verschwinden oder werden monatelang nicht bearbeitet. Dies gefährdet den legalen Aufenthaltsstatus.
Die Arbeitsgenehmigungen sind besonders betroffen. Unternehmen müssen oft korrupte Beamte bezahlen, um Genehmigungen für ausländische Mitarbeiter zu erhalten.
Ohne diese informellen Zahlungen bleiben viele Deutsche, Österreicher und Schweizer im rechtlichen Graubereich. Integration wird dadurch erschwert, dass faire Geschäftspraktiken benachteiligt werden.
Wer nicht besticht, hat schlechtere Chancen bei Behördengängen und geschäftlichen Aktivitäten.
Auswirkungen auf Lebensqualität
Die allgegenwärtige Korruption belastet die psychische Gesundheit vieler Auswanderer. Ständige Unsicherheit über faire Behandlung durch Behörden schafft chronischen Stress.
Viele fühlen sich machtlos gegenüber korrupten Strukturen. Finanzielle Belastungen entstehen durch regelmäßige Bestechungsgelder.
Diese ungeplanten Ausgaben belasten das Budget erheblich. Familien müssen oft zwischen notwendigen Ausgaben und Bestechungsgeldern wählen.
Die Qualität öffentlicher Dienstleistungen leidet stark. Korrupte Beamte vernachlässigen ihre Aufgaben, wenn keine zusätzlichen Zahlungen erfolgen.
Dies betrifft Gesundheitsversorgung, Bildung und Infrastruktur gleichermaßen. Soziale Kontakte werden durch Korruption belastet.
Viele Einheimische erwarten, dass wohlhabende Ausländer bei korrupten Praktiken mitmachen. Dies erschwert den Aufbau ehrlicher Freundschaften.
Sicherheitsaspekte im täglichen Leben
Korruption untergräbt die Polizeiarbeit massiv. Viele Beamte sind bestechlich oder arbeiten mit kriminellen Gruppen zusammen.
Auswanderer können sich nicht auf Polizeischutz verlassen. Die Justiz funktioniert oft nur gegen Bezahlung.
Rechtliche Probleme lösen sich selten durch ordentliche Verfahren. Rechtsstreitigkeiten werden häufig durch Bestechung entschieden, nicht durch Gesetze.
Kriminelle nutzen korrupte Strukturen gezielt aus. Sie wissen, dass Polizei und Justiz oft käuflich sind.
Dies erhöht das Risiko für Überfälle, Entführungen und Erpressungen erheblich. Notfallsituationen werden besonders gefährlich.
Korrupte Rettungskräfte verlangen manchmal Bezahlung vor Hilfeleistung. Dies kann in medizinischen Notfällen lebensbedrohlich werden.
Aktuelle Reformen und Initiativen
Die Regierung von Präsidentin Xiomara Castro hat bei den Vereinten Nationen um Hilfe gebeten. Eine internationale Mission zur Bekämpfung der Korruption soll staatliche Institutionen stärken.
UN-Experten haben Honduras bereits viermal besucht. Sie bewerten das Rechtssystem und die Anti-Korruptions-Fähigkeiten des Landes.
Mehrere Gesetze wurden als problematisch identifiziert. Die geplante UN-Kommission stößt auf Widerstand im Parlament.
Viele Abgeordnete sehen die internationale Überwachung als unbequem an. Die Mandatsverlängerung hängt von politischen Entscheidungen ab.
Ein Skandal um Carlos Zelaya, den Schwager der Präsidentin, zeigt die anhaltenden Probleme. Videos zeigen ihn bei Treffen mit bekannten Drogenbossen.
Dies wirft Fragen zur Verwicklung der Regierungspartei Libre in den Drogenhandel auf.
Zukünftige Herausforderungen für Ausländer und Honduraner
Die systemische Korruption wird 2025 noch immer fast alle öffentlichen Institutionen belasten. Gerichte arbeiten langsam und oft voreingenommen.
Polizeiermittlungen stocken, wenn Beschuldigte gute Verbindungen haben. Für Einwanderer bedeutet dies konkrete Probleme im Alltag:
Öffentliche Gelder verschwinden vor Erreichen der Krankenhäuser.
Schulen erhalten nicht die geplanten Mittel.
Behördengänge bleiben unberechenbar.
Drogenkartelle wie das Cartel del Atlántico behalten ihren Einfluss auf staatliche Organe. Honduras bleibt eines der unsichersten Länder Lateinamerikas.
Die Regierung kann das staatliche Gewaltmonopol kaum durchsetzen. Die Zusammenarbeit zwischen Banden, Drogenkriminalität und korrupten Beamten erschwert Reformen.
Ausländer müssen sich auf anhaltende Rechtsunsicherheit einstellen.