Korruption in El Salvador
Wichtige Infos und Tipps für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
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El Salvador hat in den letzten Jahren bedeutende Veränderungen durchlebt, die auch die Korruptionssituation im Land betreffen.
Für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ist es wichtig zu verstehen, wie sich diese Entwicklungen auf ihren Alltag auswirken können.
Korruption in El Salvador kann verschiedene Lebensbereiche von Auswanderern betreffen, von Behördengängen bis hin zu alltäglichen Geschäften.
Die aktuelle Regierung unter Präsident Bukele hat verschiedene Anti-Korruptions-Maßnahmen eingeleitet, dennoch bleiben bestimmte Strukturen bestehen.
Dieser Artikel zeigt auf, welche konkreten Situationen Auswanderer erwarten können und wie sie sich angemessen verhalten.
Von rechtlichen Rahmenbedingungen über kulturelle Unterschiede bis hin zu praktischen Präventionsstrategien erhalten Leser das nötige Wissen für einen informierten Umgang mit diesem sensiblen Thema.
Was bedeutet Korruption in El Salvador?
Korruption in El Salvador umfasst verschiedene Formen des Machtmissbrauchs in öffentlichen Ämtern und betrifft alle Regierungsebenen.
Das Land zeigt historisch bedingte Strukturen, die sich deutlich von den transparenteren Systemen in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterscheiden.
Rechtliche Definitionen und Formen
Das salvadorianische Rechtssystem definiert Korruption als Missbrauch öffentlicher Macht für persönliche Vorteile.
Zu den häufigsten Formen gehören Bestechung, Unterschlagung und Vetternwirtschaft.
Bestechung tritt auf, wenn Beamte Geld oder Geschenke für bevorzugte Behandlung annehmen.
Dies betrifft besonders Bereiche wie Baugenehmigungen, Polizeikontrollen und Gerichtsverfahren.
Unterschlagung bezeichnet die unrechtmäßige Aneignung öffentlicher Gelder.
Salvadorianische Beamte nutzen oft ihre Position, um Staatsgelder für private Zwecke abzuzweigen.
Vetternwirtschaft bedeutet die Bevorzugung von Familienmitgliedern oder Freunden bei der Vergabe öffentlicher Stellen.
Diese Praxis ist in El Salvador weit verbreitet und schwächt die Verwaltungseffizienz.
Weitere Formen umfassen:
Wahlbetrug
Manipulation öffentlicher Ausschreibungen
Erpressung durch Behörden
Missbrauch von Entwicklungshilfegeldern
Historische Entwicklungen
El Salvadors Korruptionsgeschichte wurzelt in jahrzehntelanger politischer Instabilität und schwachen Institutionen.
Der Bürgerkrieg von 1980 bis 1992 verstärkte korrupte Strukturen erheblich.
Während des Konflikts entstanden informelle Netzwerke zwischen Militär, Politik und Wirtschaft.
Diese Verbindungen überdauerten den Friedensschluss und prägten die nachfolgende Demokratie.
Die 2000er Jahre brachten mehrere Korruptionsskandale ans Licht.
Hochrangige Politiker verschiedener Parteien wurden wegen Veruntreuung und Geldwäsche angeklagt.
Präsident Nayib Bukele kündigte 2024 verstärkte Anti-Korruptions-Maßnahmen an.
Kritiker bemängeln jedoch, dass politische Repression zunimmt und unabhängige Überwachung behindert wird.
Eine Umfrage von 2023 zeigt: Nur 4 Prozent der Salvadorianer sehen Korruption als dringlichstes Problem.
Sicherheitsfragen haben Vorrang.
Vergleich zu Deutschland, Österreich und der Schweiz
El Salvador unterscheidet sich grundlegend von den deutschsprachigen Ländern in Bezug auf Korruptionsbekämpfung und Transparenz.
Deutschland verfügt über starke Kontrollmechanismen wie Rechnungshöfe und unabhängige Justiz.
Korruptionsfälle werden systematisch verfolgt und öffentlich dokumentiert.
Österreich hat nach mehreren Skandalen seine Anti-Korruptions-Gesetze verschärft.
Die Bundesstaatsanwaltschaft für Wirtschaftsstrafsachen verfolgt Korruption konsequent.
Die Schweiz gilt international als Vorbild für Transparenz.
Direkte Demokratie und föderale Strukturen erschweren systematische Korruption.
Im Gegensatz dazu fehlen El Salvador effektive Kontrollinstanzen.
Justiz und Medien arbeiten oft nicht unabhängig.
Whistleblower-Schutz existiert kaum.
Die Unterschiede zeigen sich in internationalen Rankings deutlich:
Schweiz: Rang 7 im Korruptionsindex
Deutschland: Rang 9
Österreich: Rang 13
El Salvador: Rang 113
Korruptionserfahrungen von Auswanderern
Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz begegnen in El Salvador verschiedenen Formen der Korruption im täglichen Leben.
Die Erfahrungen reichen von kleinen Schmiergeldzahlungen bis hin zu komplexeren Situationen bei Behördengängen.
Alltägliche Korruptionsrisiken
Polizeikontrollen gehören zu den häufigsten Korruptionssituationen für Auswanderer.
Beamte fordern oft kleine Geldbeträge zwischen 10 und 50 US-Dollar bei Verkehrskontrollen.
Typische Situationen:
Verkehrskontrollen ohne erkennbaren Grund
Verzögerungen bei Dokumentenbearbeitung
Zollabfertigung am Flughafen
Geschäftslizenz-Anträge
Behördengänge dauern oft länger als nötig.
Sachbearbeiter verlangen manchmal "Bearbeitungsgebühren" für schnellere Abwicklung.
Im Gesundheitswesen können Ärzte zusätzliche Zahlungen für bessere Behandlung erwarten.
Private Kliniken sind davon seltener betroffen als öffentliche Einrichtungen.
Berichte aus der Auswanderergemeinschaft
Deutsche Auswanderer berichten von unterschiedlichen Erfahrungen je nach Region.
In San Salvador sind die Probleme oft subtiler als in ländlichen Gebieten.
Ein häufiges Muster: Behörden verlangen zusätzliche Dokumente, die nicht offiziell nötig sind.
Diese Verzögerungstaktik soll zu informellen Zahlungen führen.
Betroffene Bereiche:
Aufenthaltsgenehmigungen
Unternehmensgründungen
Immobilienkäufe
Bankkonten-Eröffnung
Österreichische Auswanderer berichten von Problemen bei der Fahrzeugzulassung.
Der Prozess kann sich ohne zusätzliche Zahlungen über Monate hinziehen.
Schweizer Geschäftsleute erleben Korruption besonders bei Importgenehmigungen und Steuerprüfungen.
Spezifische Risiken für deutschsprachige Auswanderer
Deutschsprachige Auswanderer gelten oft als wohlhabend.
Diese Wahrnehmung erhöht das Risiko, Ziel von Korruptionsversuchen zu werden.
Sprachbarrieren verstärken die Probleme.
Ohne fließendes Spanisch können Auswanderer schwer zwischen legalen Gebühren und Korruption unterscheiden.
Erhöhte Risiken bei:
Ersten Behördenkontakten
Geschäftsgründungen
Immobilientransaktionen
Rechtlichen Problemen
Die Unkenntnis lokaler Gepflogenheiten macht Auswanderer anfällig.
Einheimische wissen oft, welche Zahlungen vermeidbar sind.
Rechtliche Unsicherheit spielt eine große Rolle.
Viele deutschsprachige Auswanderer zahlen lieber, als rechtliche Konsequenzen zu riskieren.
Der Aufbau vertrauensvoller Kontakte dauert Zeit.
Ohne lokale Unterstützung sind Auswanderer den ersten Jahren besonders gefährdet.
Korruption im Alltag: Worauf Auswanderer achten sollten
Auswanderer in El Salvador begegnen Korruption hauptsächlich bei Behördengängen, der Wohnungssuche und bei Geschäftsgründungen.
Kleine Bestechungsgelder und undurchsichtige Prozesse können den Alltag erschweren.
Interaktion mit Behörden und Institutionen
Polizeikontrollen stellen für Auswanderer oft die erste Begegnung mit Korruption dar.
Beamte fordern manchmal kleine Geldbeträge für erfundene Verkehrsverstöße.
Auswanderer sollten immer eine Quittung verlangen.
Legitime Strafen werden dokumentiert und können später bezahlt werden.
Bei Visa- und Aufenthaltsgenehmigungen bieten manche Beamte schnellere Bearbeitung gegen zusätzliche Zahlungen an.
Diese inoffiziellen Gebühren liegen oft zwischen 20-50 US-Dollar.
Wichtige Schutzmaßnahmen:
Immer offizielle Kanäle nutzen
Kopien aller Dokumente aufbewahren
Bei Problemen die deutsche Botschaft kontaktieren
Niemals direkt Geld übergeben
Gesundheitswesen und öffentliche Dienstleistungen funktionieren meist ohne Bestechung.
Private Kliniken arbeiten transparenter als staatliche Einrichtungen.
Wohnungssuche und Mietverträge
Immobilienmakler verlangen oft zusätzliche Gebühren neben der offiziellen Provision.
Diese "Bearbeitungsgebühren" sind nicht gesetzlich vorgeschrieben.
Auswanderer sollten alle Kosten schriftlich auflisten lassen.
Seriöse Makler erklären jeden Posten transparent.
Vermieter fordern manchmal höhere Kautionen von Ausländern.
Die normale Kaution beträgt ein bis zwei Monatsmieten.
Typische Probleme:
Gefälschte Eigentumsunterlagen
Zusätzliche "Sicherheitsgebühren"
Überhöhte Nebenkosten für Ausländer
Schutzmaßnahmen umfassen die Überprüfung der Eigentumsrechte beim Grundbuchamt.
Ein lokaler Anwalt kostet etwa 200-300 US-Dollar, verhindert aber größere Verluste.
Mietverträge sollten immer schriftlich und auf Spanisch verfasst werden.
Deutsche Übersetzungen haben vor Gericht keinen Wert.
Unternehmensgründung und Geschäftstätigkeit
Behördliche Genehmigungen dauern offiziell 30-60 Tage.
Beamte bieten oft schnellere Bearbeitung gegen Zusatzzahlungen an.
Auswanderer sollten die offiziellen Gebühren kennen.
Die Unternehmensgründung kostet regulär 200-400 US-Dollar je nach Rechtsform.
Steuerprüfungen können problematisch werden.
Prüfer erwarten manchmal "Geschenke" oder überteuerte Geschäftsessen.
Empfohlenes Vorgehen:
Lokalen Rechtsanwalt beauftragen
Alle Zahlungen dokumentieren
Offizielle Quittungen einfordern
Regelmäßige Buchführung
Lizenzen und Genehmigungen erfordern oft mehrere Behördengänge.
Jede Stelle kann zusätzliche inoffizielle Gebühren verlangen.
Ein erfahrener Berater kostet monatlich 300-500 US-Dollar, kennt aber die korrekten Verfahren und vermeidet Korruptionsfallen.
Prävention und Umgang mit Korruption
Auswanderer können sich durch gezielte Vorbereitung und klare Verhaltensregeln vor Korruptionsrisiken in El Salvador schützen.
Wichtige Anlaufstellen bieten Unterstützung bei konkreten Problemen.
Sensibilisierung und Vorbereitung vor Ausreise
Deutsche, österreichische und schweizerische Staatsangehörige sollten sich bereits vor der Ausreise über korrupte Praktiken in El Salvador informieren. Behördengänge bei Polizei, Zoll und Gemeindeverwaltungen gelten als besonders anfällig.
Auswanderer können vorab Kontakt zu deutschen Unternehmerverbänden vor Ort aufnehmen. Diese bieten wertvolle Einblicke in lokale Geschäftspraktiken.
Wichtige Vorbereitungsmaßnahmen:
Kopien aller Dokumente erstellen
Offizielle Gebührentabellen recherchieren
Kontakte zu anderen Expats knüpfen
Lokale Gesetze studieren
Die Botschaft oder das Konsulat stellen aktuelle Informationen über Korruptionsrisiken bereit. Viele Auswanderer unterschätzen kulturelle Unterschiede bei Behördenkontakten.
Verhaltenstipps im Verdachtsfall
Bei Verdacht auf Korruption sollten Auswanderer niemals sofort zahlen. Stattdessen können sie nach offiziellen Belegen und Quittungen fragen.
Konkrete Verhaltensregeln:
Gespräch höflich beenden
Vorgesetzte Person verlangen
Offizielle Gebühren erfragen
Keine Bargeldgeschenke anbieten
Beamte fordern oft "propinas" (Trinkgelder) oder "mordidas" (Schmiergelder). Auswanderer können diese Forderungen ablehnen und auf ordnungsgemäße Verfahren bestehen.
Dokumentation aller Vorfälle hilft bei späteren Beschwerden. Namen, Uhrzeiten und geforderte Beträge sollten notiert werden.
Bei Polizeikontrollen empfiehlt sich ruhiges und respektvolles Verhalten. Rechtliche Grundlagen der Kontrolle können erfragt werden.
Wichtige Anlaufstellen und Ansprechpartner
Die Deutsche Botschaft San Salvador bietet Bürgersprechstunden für Korruptionsfälle an. Österreicher wenden sich an das Honorarkonsulat in San Salvador.
Schweizer Staatsangehörige kontaktieren die zuständige Vertretung in Guatemala-Stadt. Alle Vertretungen führen Listen mit vertrauenswürdigen Anwälten.
Lokale Anlaufstellen:
Fiscalía General de la República (Generalstaatsanwaltschaft)
Tribunal de Ética Gubernamental
Sección de Probidad (Integritätsbehörde)
Deutsche Unternehmerverbände in El Salvador vermitteln Kontakte zu erfahrenen Rechtsanwälten. Die Handelskammer organisiert regelmäßige Informationsveranstaltungen.
Bei akuten Problemen können Auswanderer den Notruf der jeweiligen Botschaft nutzen. Viele Fälle lassen sich durch diplomatische Intervention lösen.
Wichtig: Alle Beschwerden sollten schriftlich eingereicht werden. Mündliche Zusagen haben oft keine rechtliche Bindung.
Rechtliche Rahmenbedingungen und Konsequenzen
El Salvador hat in den letzten Jahren seine Anti-Korruptionsgesetze verschärft und strengere Strafen eingeführt. Ausländer unterliegen denselben rechtlichen Bestimmungen wie Einheimische und können bei Verstößen belangt werden.
El Salvadors Anti-Korruptionsgesetze
Das Gesetz gegen unerlaubte Bereicherung (Ley de Enriquecimiento Ilícito) bildet die Grundlage der salvadorianischen Anti-Korruptionsgesetzgebung. Es verbietet Bestechung, Unterschlagung und Amtsmissbrauch.
Die Corte de Cuentas (Rechnungshof) überwacht öffentliche Ausgaben und deckt Korruptionsfälle auf. Verstöße werden mit Geldstrafen bis zu 200.000 US-Dollar und Haftstrafen bis zu 15 Jahren geahndet.
Das Strafgesetzbuch definiert Korruption in verschiedene Kategorien:
Aktive Bestechung: Anbieten oder Geben von Bestechungsgeldern
Passive Bestechung: Annehmen von Bestechungsgeldern durch Beamte
Unterschlagung: Unrechtmäßige Aneignung öffentlicher Gelder
Seit 2019 gelten verschärfte Strafen. Wiederholungstäter erhalten automatisch Höchststrafen.
Unternehmen können zusätzlich ihre Betriebslizenz verlieren.
Rechte und Pflichten für Ausländer
Ausländische Staatsangehörige haben das Recht auf ein faires Verfahren und konsularischen Beistand. Sie müssen sich an dieselben Anti-Korruptionsgesetze halten wie salvadorianische Bürger.
Wichtige Pflichten umfassen:
Keine Bestechungsgelder an Beamte zahlen
Verdächtige Aktivitäten melden
Bei behördlichen Kontrollen kooperieren
Geschäftstransaktionen dokumentieren
Ausländer dürfen nicht behaupten, sie hätten die Gesetze nicht gekannt. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.
Deutsche, österreichische und schweizer Staatsangehörige können sich an ihre jeweiligen Botschaften wenden. Bei Korruptionsvorwürfen haben Ausländer Anspruch auf einen Dolmetscher und rechtlichen Beistand.
Die Unschuldsvermutung gilt bis zur Verurteilung.
Strafverfolgung und Schutzmechanismen
Die Fiscalía General (Generalstaatsanwaltschaft) verfolgt Korruptionsdelikte. Spezielle Anti-Korruptionseinheiten führen Ermittlungen durch und arbeiten mit internationalen Behörden zusammen.
Whistleblower können Korruption anonym über die Hotline 2281-7171 melden. Das Zeugenschutzprogramm schützt Personen, die bei Ermittlungen kooperieren.
Schutzmaßnahmen für Hinweisgeber:
Anonyme Meldungen möglich
Schutz vor Vergeltungsmaßnahmen
Finanzielle Belohnungen bei erfolgreicher Aufdeckung
Die salvadorianischen Behörden arbeiten mit deutschen, österreichischen und schweizer Strafverfolgungsbehörden zusammen. Auslieferungsabkommen ermöglichen die Verfolgung grenzüberschreitender Korruption.
Verurteilte Ausländer können nach Verbüßung ihrer Strafe des Landes verwiesen werden. Eine Wiedereinreise ist dann oft dauerhaft untersagt.
Rolle der deutschen, österreichischen und schweizerischen Vertretungen
Die diplomatischen Vertretungen bieten Bürgern wichtige Hilfe bei Korruptionsproblemen in El Salvador. Sie stellen aktuelle Informationen bereit und unterstützen bei rechtlichen Schwierigkeiten.
Unterstützungsangebote bei Korruptionsfällen
Deutsche, österreichische und schweizerische Botschaften helfen Bürgern, die in El Salvador mit Korruption konfrontiert werden. Sie bieten rechtliche Beratung und vermitteln Kontakte zu lokalen Anwälten.
Konkrete Hilfsmaßnahmen:
Beratung bei Bestechungsversuchen durch Behörden
Vermittlung vertrauensvoller Rechtsanwälte
Unterstützung bei Anzeigen gegen korrupte Beamte
Hilfe bei unrechtmäßigen Geldforderungen
Die Vertretungen dokumentieren Korruptionsfälle ihrer Staatsangehörigen. Diese Informationen fließen in offizielle Berichte ein.
Bürger sollten sich sofort an ihre Botschaft wenden, wenn sie Opfer von Korruption werden. Die Mitarbeiter kennen lokale Gepflogenheiten und können effektiv helfen.
Informationsquellen für Reisende und Auswanderer
Die Botschaften veröffentlichen regelmäßig Updates zur Korruptionslage in El Salvador. Diese Informationen helfen Auswanderern, sich richtig zu verhalten.
Verfügbare Informationsquellen:
Aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise
Listen problematischer Behörden und Regionen
Tipps zum Umgang mit Polizeikontrollen
Kontaktdaten vertrauensvoller lokaler Partner
Die deutschen Auslandsvertretungen arbeiten eng mit den österreichischen und schweizerischen Kollegen zusammen. Sie tauschen Informationen über Korruptionstrends aus.
Auswanderer finden diese Informationen auf den offiziellen Webseiten der Botschaften. Regelmäßige Newsletter informieren über neue Entwicklungen.
Kulturelle Unterschiede und Wahrnehmungsunterschiede
Deutsche, österreichische und schweizerische Auswanderer bringen völlig andere Vorstellungen von Korruption mit als die in El Salvador üblichen Praktiken. Diese unterschiedlichen kulturellen Prägungen führen oft zu Missverständnissen und falschen Erwartungen im Alltag.
Kulturelles Verständnis von Korruption
In Deutschland, Österreich und der Schweiz gilt Korruption als klarer Rechtsbruch. Die Gesellschaft lehnt solche Praktiken strikt ab.
Bestechung wird als unmoralisch betrachtet. El Salvador hat eine andere Tradition.
Kleine Gefälligkeiten gelten dort oft als normale soziale Interaktion. Was Deutsche als Bestechung sehen, empfinden Salvadorianer manchmal als höfliche Geste.
Typische Unterschiede:
Deutsche erwarten strikte Regelbefolgung
Salvadorianer nutzen persönliche Beziehungen
Schweizer bevorzugen offizielle Wege
Österreicher verlassen sich auf Institutionen
Diese kulturellen Prägungen entstehen durch unterschiedliche historische Erfahrungen. Deutschsprachige Länder entwickelten starke Rechtssysteme.
El Salvador erlebte jahrzehntelange politische Instabilität.
Erwartungen und Realität im Vergleich
Deutsche Auswanderer erwarten oft transparente Behördengänge wie in der Heimat. In El Salvador dauern Prozesse länger und verlaufen weniger vorhersagbar.
Schweizer sind präzise Abläufe gewohnt. Sie erwarten pünktliche Termine und klare Zusagen.
Die salvadorianische Realität ist flexibler und beziehungsorientierter.
Häufige Erwartungen vs. Realität:
Erwartung
Feste Preise
Schnelle Genehmigungen
Schriftliche Bestätigungen
Realität in El Salvador
Verhandlungskultur
Längere Wartezeiten
Mündliche Absprachen
Österreicher unterschätzen oft die Bedeutung persönlicher Kontakte. In El Salvador öffnen Beziehungen mehr Türen als Formulare.
Diese Unterschiede bedeuten nicht automatisch Korruption. Viele Praktiken sind kulturell bedingte Arbeitsweisen.
Auswanderer sollten zwischen echten Rechtsverstößen und kulturellen Eigenarten unterscheiden lernen.
Aktuelle Entwicklungen und Reformen in El Salvador
Präsident Nayib Bukele hat seit 2019 weitreichende Reformen eingeleitet, die sowohl Korruptionsbekämpfung als auch autoritäre Tendenzen umfassen. Diese Veränderungen beeinflussen direkt die Lebensbedingungen für deutsche, österreichische und Schweizer Auswanderer.
Regierungsinitiativen gegen Korruption
Die Bukele-Regierung hat mehrere Anti-Korruptions-Programme gestartet. Dazu gehören digitale Verwaltungssysteme und strengere Kontrollen in öffentlichen Institutionen.
Wichtige Maßnahmen:
Einführung digitaler Behördengänge
Reduzierung von Bargeldtransaktionen durch Bitcoin-Adoption
Neue Überwachungssysteme in staatlichen Einrichtungen
Der seit 2022 geltende Ausnahmezustand hat jedoch gleichzeitig zu Menschenrechtsproblemen geführt. Über 80.000 Menschen wurden verhaftet, viele ohne ordentliches Verfahren.
Ein neues Gesetz über "ausländische Agenten" stellt Organisationen mit Auslandsfinanzierung unter staatliche Kontrolle. Dies betrifft auch internationale Unternehmen und NGOs.
Prognosen und Trends für Auswanderer
El Salvador gilt 2025 als sicherer als in den Vorjahren. Dennoch bestehen weiterhin Risiken.
Die Kriminalitätsrate ist gesunken. Politische Unsicherheit bleibt jedoch bestehen.
Trends für deutschsprachige Auswanderer:
Verbesserte Sicherheitslage in städtischen Gebieten
Strengere Kontrollen bei Geschäftstätigkeiten
Eingeschränkte Meinungsfreiheit und Pressefreiheit
Die verfassungswidrige Wiederwahl Bukeles 2024 zeigt autoritäre Tendenzen auf. Auswanderer sollten politische Äußerungen vermeiden.
Wirtschaftlich bietet das Land Chancen, besonders im Technologie- und Bitcoin-Sektor. Neue Gesetze erschweren jedoch die Arbeit für internationale Organisationen und Unternehmen mit ausländischer Finanzierung.
Fazit
Deutsche, österreichische und Schweizer Auswanderer müssen sich auf erhebliche Korruptionsherausforderungen in El Salvador einstellen.
Das Land rangiert in internationalen Korruptionsindizes deutlich schlechter als ihre Heimatländer.
Wichtige Erkenntnisse für Auswanderer:
Korruption betrifft Behördengänge, Geschäftstätigkeiten und den Alltag
Bestechungsgelder werden häufig als normal angesehen
Rechtssystem und Polizei sind oft korruptionsanfällig
Praktische Vorbereitung ist entscheidend. Auswanderer sollten sich über lokale Gepflogenheiten informieren.
Klare ethische Grenzen sind wichtig.
Die finanzielle Planung muss mögliche Zusatzkosten durch Korruption berücksichtigen.
Netzwerke mit anderen Expatriates helfen beim Umgang mit schwierigen Situationen.
Transparente Geschäftspraktiken schützen vor rechtlichen Problemen.
El Salvador durchläuft einen politischen Wandel.
Die Sicherheitslage hat sich verbessert, aber Korruption bleibt ein Problem.
Auswanderer aus der DACH-Region bringen hohe Erwartungen an Rechtsstaatlichkeit mit.
Diese müssen sie an die lokalen Gegebenheiten anpassen, ohne ihre Prinzipien aufzugeben.