Korruption in Malawi

Wichtige Tipps für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

Korruption im Ausland > Afrika > Malawi

Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die Malawi als neues Zuhause wählen, sollten wissen, dass Korruption dort im Alltag eine Rolle spielt. Dies kann unter anderem Behördengänge, Geschäftstätigkeiten oder die Jobsuche betreffen. Wer sich darauf vorbereitet, kann besser mit unerwarteten Situationen umgehen.

Korruption zeigt sich meist in kleinen Geschenken, überhöhten Gebühren oder bei der Vergabe von Genehmigungen. Es ist wichtig, lokale Regeln zu kennen und aufmerksam zu sein, um Nachteile zu vermeiden.

Grundlagen der Korruption in Malawi

Korruption betrifft viele Lebensbereiche in Malawi. Sie wirkt sich auf Wirtschaft, Politik und sogar den Alltag vieler Menschen aus.

Definition und Formen der Korruption

Korruption in Malawi umfasst verschiedene Handlungen. Dazu gehören Bestechung, Betrug, Amtsmissbrauch und Vorteilsnahme. Öffentliche Angestellte verlangen manchmal Geld für Leistungen, die eigentlich kostenlos sein sollten. Auch Polizisten oder Beamte fordern gelegentlich „Gebühren“, um Verfahren zu beschleunigen oder Probleme zu „lösen“.

Typische Beispiele für Korruption in Malawi:

  • Zahlungen für beschleunigte Dokumentenausgabe

  • Bestechung bei Polizeikontrollen

  • Unrechtmäßige Vergabe von öffentlichen Aufträgen

  • Vetternwirtschaft in Behörden

Sowohl kleine als auch große Beträge können beteiligt sein. Privatwirtschaft und Verwaltung sind gleichermaßen betroffen.

Korruptionsindex und Rankings

Malawi schneidet im internationalen Vergleich bei Korruption schlecht ab. Laut dem Corruption Perceptions Index (CPI) von Transparency International lag Malawi 2023 auf Platz 110 von 180 Ländern. Der CPI-Wert lag bei 31 von 100 (0 = sehr korrupt, 100 = sehr sauber).

Jahr

2021

2022

2023

CPI-Rang

110

110

110

CPI-Wert

31

31

31

Im südlichen Afrika steht Malawi damit im Mittelfeld. Die Wahrnehmung von Korruption ist stärker in öffentlichen Ämtern als im privaten Sektor.

Historische Entwicklung der Korruption

Korruption hat in Malawi eine längere Geschichte. Schon nach der Unabhängigkeit 1964 gab es Berichte über Machtmissbrauch in Regierungskreisen. In den 1990er Jahren nahmen Korruptionsfälle stark zu. Besonders bekannt wurde der „Cashgate“-Skandal von 2013, bei dem Millionen von Steuergeldern verschwanden.

Regierungen wechselten, aber das Problem blieb bestehen. Verschiedene Maßnahmen zur Eindämmung zeigten nur wenig Erfolg. Die Bevölkerung misstraute immer wieder staatlichen Behörden.

Aktuelle politische Situation

Die malawische Regierung hat in den letzten Jahren einige Reformen angekündigt. Präsident Lazarus Chakwera betonte den Kampf gegen Korruption und entließ mehrere Minister wegen Verdachts auf Amtsmissbrauch. Dennoch gibt es weiterhin schwere Vorwürfe gegen hohe Beamte.

Viele Ermittlungen laufen noch. Die Anti-Corruption Bureau (ACB) versucht, Korruptionsfälle aufzuklären, ist aber oft unterbesetzt und politischem Druck ausgesetzt. Internationale Partner wie die EU beobachten die Lage genau.

Besonders im Bereich Beschaffung und öffentlicher Dienste gibt es immer wieder neue Vorfälle. Das Vertrauen in den Staat bleibt daher begrenzt.

Auswirkungen von Korruption für Auswanderer

Korruption beeinflusst viele Bereiche des Lebens in Malawi, besonders für Auswanderer. Probleme treten bei Behördengängen, alltäglichen Kosten, Sicherheit und Gesetzen auf.

Risiken für Neuankömmlinge

Neue Auswanderer sind oft unerfahren mit lokalen Abläufen und können dadurch gezielt angesprochen werden. Viele wissen nicht, wie sie auf Forderungen nach „Zusatzgebühren“ oder Geschenken reagieren sollen.

Einige Einwanderungsbeamte verlangen informelle Zahlungen für schnellere Dokumente. Auch bei Polizei- oder Zollkontrollen kommt es oft zu unerwarteten Kosten. Wer nicht zahlt, muss mit Verzögerungen oder Problemen rechnen.

Es hilft, vorher zuverlässige Informationen zu sammeln und Netzwerke mit Einheimischen oder anderen Auswanderern zu knüpfen, um Risiken besser einschätzen zu können und vorbereitet zu sein.

Rechtliche Konsequenzen

Das Akzeptieren oder Geben von Bestechungsgeld ist in Malawi offiziell verboten und strafbar. Wer sich darauf einlässt, könnte Probleme mit den Behörden bekommen.

Im schlimmsten Fall kann eine Anzeige, Geldstrafe oder sogar Gefängnis drohen. Besonders heikel wird es, wenn ausländische Gesetze streng sind, wie beim „Anti-Korruptionsgesetz“ aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz, das auch im Ausland gilt.

Ein Überblick:

Handlung

Zahlung an Beamte

Meldung von Korruption

Beteiligung

Mögliche Konsequenzen

Bußgeld, Anzeige in Malawi

Eventuelle Repressalien

Probleme mit Wohnsitzland

Es ist ratsam, immer gesetzeskonform zu handeln und auf Dokumentation von Vorgängen zu achten.

Sicherheitsaspekte

Korruption schwächt das Vertrauen in Polizei, Justiz und Schutzdienste. Auswanderer können dadurch unsicherer sein und im Ernstfall weniger Hilfe erwarten.

In einigen Fällen kann es passieren, dass polizeiliche Ermittlungen verschleppt werden, wenn kein „Trinkgeld“ gezahlt wird. Die Gefahr, Opfer von Diebstahl oder Betrug zu werden, steigt dadurch leicht an.

Eine Liste mit Tipps zur Steigerung der Sicherheit:

  • Kontakte zu vertrauenswürdigen Personen aufbauen

  • Notrufnummern bereithalten

  • Wichtige Dokumente an sicherem Ort aufbewahren

  • Offizielle Wege bevorzugen

Durch Vorbeugung und Information kann die eigene Sicherheit gestärkt werden.

Wirtschaftliche Einflüsse auf das Alltagsleben

Korruption kann viele Leistungen verteuern. Wer z. B. für Strom, Wasseranschlüsse oder Geschäftslizenzen „Zusatzgebühren“ zahlen muss, hat mehr Ausgaben als geplant.

Auch für alltägliche Einkäufe oder Transporte können informelle Kosten entstehen. Einfache Alltagsprozesse dauern oft länger, wenn sie durch Korruption behindert werden. Unternehmen sind betroffen, wenn Ware bei Zoll oder Behörden blockiert wird, bis jemand zahlt.

Diese Situationen erfordern manchmal mehr Aufwand und Geduld als in Mitteleuropa. Eine Kalkulation mit möglichen Mehrkosten und zeitlichem Puffer hilft, böse Überraschungen zu vermeiden.

Korruptionserfahrungen von Auswanderern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

Viele Auswanderer berichten von Begegnungen mit Korruption in Malawi. Besonders wichtig ist, wie sie in verschiedenen Alltagssituationen damit umgehen und welche Strategien sich als hilfreich erweisen.

Berichte aus der deutschen Community

Viele Deutsche in Malawi machen früh Erfahrungen mit Bestechungsversuchen. Besonders häufig sind Forderungen nach „Zusatzgebühren“ bei Behördengängen oder Visumsangelegenheiten.

Einige Mitglieder der deutschen Community berichten, dass sie bei Kontrollen durch die Polizei nach Unterlagen gefragt werden, die scheinbar nicht existieren, und dann zur Zahlung aufgefordert werden. Ein typisches Beispiel:

Situation

Führerscheinprüfung

Arbeitsplatzgenehmigung

Erwartete Zahlung

„Gebühr“

„Servicekosten“

Manche Deutsche tauschen Tipps in Online-Foren aus. Viele empfehlen, höflich, aber bestimmt keine Zahlungen zu leisten, die nicht offiziell verlangt werden. Offenheit und Austausch innerhalb der Community helfen, vorbereitet zu sein.

Spezifische Herausforderungen für Österreicher

Österreicher in Malawi erleben Korruption teils anders als andere Ausländer. Einige berichten, dass sie wegen ihres österreichischen Akzents oder Passes nicht direkt mit typischen Korruptionsforderungen konfrontiert werden.

Es gibt Erzählungen, dass österreichische Unternehmer besonders beim Abschluss von Miet- oder Arbeitsverträgen unter Druck geraten. Vereinzelt werden illegale Vermittlungsgebühren verlangt, bevor Verträge unterzeichnet werden dürfen.

Viele Österreicher suchen Unterstützung bei der österreichischen Botschaft. Sie berichten, dass eine klare Dokumentation und das Nachfragen nach offiziellen Quittungen oft helfen, unerwünschte Zahlungen zu vermeiden.

Erfahrungen von Schweizern

Schweizerinnen und Schweizer berichten, dass sie in Malawi vor allem im Zollbereich und bei Geschäftsgründungen mit Korruptionsforderungen zu tun bekommen.

Oft geht es um Zahlungen für schnellere Bearbeitung von Importdokumenten oder Genehmigungen. Viele bemerken, dass sie mehrmals nach demselben Dokument gefragt werden – möglicherweise als Taktik, um sie zu Zahlungen zu bewegen.

Einige teilen Erfahrungen in schweizerischen Netzwerken, zum Beispiel in WhatsApp-Gruppen, um andere auf aktuelle Probleme hinzuweisen. Der direkte Austausch hilft, gemeinsam Lösungen zu finden.

Gemeinsame Strategien zur Bewältigung

Viele Auswanderer aus den drei Ländern nutzen ähnliche Ansätze, um mit Korruption umzugehen. Konkrete Strategien:

  • Bestechung ablehnen und ruhig bleiben

  • Offizielle Zahlungsbelege verlangen

  • Kontakt zur Botschaft aufnehmen

  • In lokalen und nationalen Netzwerken austauschen

Dokumentation aller Vorfälle wird empfohlen, um im Zweifel Unterstützung zu bekommen.

Gesetze und Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung in Malawi

Malawi hat rechtliche Grundlagen geschaffen, um Korruption zu kontrollieren und zu bestrafen. Mehrere Stellen und internationale Partnerschaften wirken bei der Überwachung und Umsetzung der Antikorruptionsmaßnahmen zusammen.

Nationale Antikorruptionsgesetze

Das zentrale Gesetz gegen Korruption in Malawi ist der „Corrupt Practices Act“ von 1995. Diese Regelung erlaubt die Strafverfolgung von Bestechung, Erpressung sowie Missbrauch von öffentlichem Amt.

Wichtige Bestimmungen des Gesetzes sind:

  • Meldungspflicht für Verdachtsfälle

  • Hohe Strafen bei Verurteilung

  • Schutz für Whistleblower

Unternehmen und Privatpersonen können bei Verstößen strafrechtlich verfolgt werden. Auch das Staatsministerium für Justiz ist an der Durchsetzung beteiligt. Die Gesetze gelten für alle Bürger und Ausländer in Malawi.

Rolle der Anti-Corruption Bureau (ACB)

Das Anti-Corruption Bureau (ACB) ist die Hauptbehörde im Kampf gegen Korruption in Malawi. Sie nimmt Hinweise entgegen, leitet Ermittlungen ein und klagt Verdächtige an.

Aufgaben des ACB sind:

  • Untersuchung von Korruptionsfällen

  • Öffentliche Aufklärung

  • Unterstützung von Prozessverfahren

Das ACB ist unabhängig und kann gegen hohe Regierungsbeamte oder Unternehmen vorgehen. Es gibt eine Hotline sowie Online-Plattformen zur anonymen Meldung von Fällen. Unterstützung kommt oft durch lokale und internationale Organisationen.

Internationale Kooperationen

Malawi arbeitet mit anderen Ländern und internationalen Organisationen zusammen, um die Korruption wirksamer zu bekämpfen. Besonders die Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen (UNODC) und der Afrikanischen Union ist bedeutend.

Hauptziele dieser Kooperationen sind:

  • Schulungen und technische Hilfe

  • Informationsaustausch zwischen Staaten

  • Einbindung in internationale Antikorruptionsabkommen

Beispiele solcher Abkommen sind die „UN Convention against Corruption“ und regionale Programme der Southern African Development Community (SADC).

Interaktion mit Behörden und öffentlichen Einrichtungen

Wer nach Malawi auswandert, wird regelmäßig mit verschiedenen Behörden und staatlichen Stellen zu tun haben. Kompetentes Wissen über die Abläufe und Risiken hilft, unangenehme Erfahrungen zu vermeiden und rechtliche Probleme zu verhindern.

Verfahren und Abläufe im Alltag

Viele alltägliche Behördengänge wie das Beantragen eines Visums, das Anmelden eines Autos oder Anfragen beim Rathaus erfordern genaue Beachtung der offiziellen Abläufe. Häufig müssen Formulare ausgefüllt und Gebühren bezahlt werden.

Öffnungszeiten variieren stark. Es ist ratsam, früh am Tag zu erscheinen, da Wartezeiten häufig lang sind. Meistens werden Dokumente persönlich abgegeben. Online-Angebote sind in vielen Fällen nur eingeschränkt verfügbar.

Zur besseren Übersicht sollten Auswanderer immer folgende Dokumente bereithalten:

Dokument

Reisepass

Aufenthaltstitel

Steuerdokumente

Verwendungszweck

Identifikation

Legalität des Aufenthalts

Anmeldung, Arbeit

Viele Behörden verlangen beglaubigte Kopien. Wer sich nicht sicher ist, sollte vorher telefonisch nachfragen.

Typische Situationen mit Korruptionsrisiko

Korruptionsrisiko ist besonders hoch bei der Registrierung von Unternehmen, Beantragung von Genehmigungen oder Zollabfertigung. Besonders im Kontakt mit lokalen Stellen und beim Umgang mit Zoll- oder Polizeikontrollen berichten viele von „inoffiziellen“ Zahlungen.

Warnzeichen können sein:

  • Andere werden bevorzugt bedient, obwohl sie nach Ihnen kamen.

  • Mitarbeiter bitten um „Gebühren“, die nicht ausgewiesen sind.

  • Es wird auf schnelle Lösungen hingewiesen, wenn zusätzliche Zahlungen erfolgen.

In diesen Fällen sollte immer nach einer Quittung gefragt werden. Offizielle Zahlungen werden kassiert und quittiert. Unklare Zusatzforderungen besser ablehnen und auf offizielles Verfahren bestehen.

Umgang mit Bestechungsversuchen

Wenn ein Beamter oder Mitarbeiter nach Geld fragt, das nicht auf einer Quittung steht, handelt es sich meist um einen Bestechungsversuch. Freundlich, aber bestimmt kann man darum bitten, alles schriftlich zu fixieren oder einen Vorgesetzten hinzuzuziehen.

Es hilft, ruhig zu bleiben und kein Geld ungefragt zu übergeben. Am besten ist es, jegliche fragliche Interaktion zu dokumentieren (z.B. mit Notizen: Name, Amt, Datum). So wird eine spätere Nachverfolgung erleichtert und das eigene Verhalten bleibt transparent.

Bei wiederholten Vorfällen oder unsicherer Rechtslage kann die Botschaft oder das Konsulat kontaktiert werden. Dort erhalten Betroffene Rat und weitere Hilfe.

Präventive Maßnahmen für Auswanderer

Klare Strategien helfen Auswanderern, Risiken von Korruption in Malawi zu erkennen und zu verringern. Unterstützung, sachliche Informationen und Vorbereitung sind entscheidend, um rechtliche und persönliche Probleme zu vermeiden.

Aufbau eines Netzwerks vor Ort

Ein starkes Netzwerk vor Ort bietet Schutz und Informationen. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehört, regelmäßig Kontakt zu deutschsprachigen Gemeinden, Organisationen sowie vertrauenswürdigen Einheimischen zu suchen. Damit lassen sich Probleme oft früh erkennen und schnelle Lösungen finden.

Der Austausch von Erfahrungen hilft, korruptionsanfällige Situationen richtig einzuschätzen. Wer bereits ausgewandert ist, kennt die lokalen Besonderheiten und kann vor problematischen Personen oder Behörden warnen. Gegenseitige Unterstützung fördert Sicherheit und Transparenz.

Gemeinsame Aktivitäten, wie Stammtische oder Projekte, können das Netzwerk stärken:

Aktivität

Stammtisch

Workshops

Sportgruppen

Hilfsprojekte

Zweck

Erfahrungsaustausch

Wissen vertiefen

Kontakte knüpfen

Engagement zeigen

Wichtige Kontakte und Anlaufstellen

Kenntnisse über die wichtigsten Ansprechpartner sind unerlässlich. Die deutsche, österreichische oder schweizerische Botschaft ist oft die erste Adresse bei rechtlichen Problemen oder Fragen zu Korruption. Auch lokale Anwaltskanzleien können beraten und helfen, sich rechtskonform zu verhalten.

Wichtige Kontakte sollten stets aktuell und griffbereit sein. Dazu gehören:

  • Notrufnummern (Polizei, Feuerwehr, medizinische Hilfe)

  • Botschaften und Konsulate

  • Rechtsberater vor Ort

  • Lokale Anti-Korruptions-Initiativen

Viele Botschaften bieten eine Liste von vertrauenswürdigen Anwälten sowie Empfehlungen, wie im Verdachtsfall zu handeln ist. Es ist ratsam, diese Kontakte schon vor Ausreise zu recherchieren und zu speichern.

Sensibilisierung und Schulungen

Prävention beginnt bei guter Vorbereitung. Viele international tätige Organisationen bieten Schulungen zum Erkennen und Vermeiden von Korruption an. Diese Kurse vermitteln das nötige Wissen, um Warnzeichen rechtzeitig zu erkennen.

Auch lokale Seminare können helfen, gesetzliche Regelungen in Malawi zu verstehen. Regelmäßige Schulungen sorgen dafür, dass Auswanderer auf dem neuesten Stand bleiben. Das reduziert Fehler durch Unkenntnis und schützt vor unabsichtlichem Gesetzesbruch.

Firmen oder Vereine bieten oft interne Programme an. Broschüren, Online-Kurse und Workshops machen es einfacher, sich selbst zu schützen und an andere weiterzugeben, was wichtig ist.

Kulturelle Aspekte und gesellschaftliche Wahrnehmung von Korruption

In Malawi beeinflussen Traditionen, Werte und Alltagserfahrungen das Verständnis von Korruption stark. Viele Einwanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz erleben einen anderen Umgang und eine andere Offenheit gegenüber Korruptionsvorwürfen als in ihren Herkunftsländern.

Kulturelle Unterschiede im Umgang mit Korruption

Korruption wird in Malawi oft auf lokaler Ebene akzeptiert oder sogar als notwendig betrachtet. Oft hilft die Zahlung von kleinen „Geschenken“ oder Gebühren bei Behörden, um Vorgänge zu beschleunigen. Dies wird nicht immer als Unrecht empfunden.

Im deutschsprachigen Raum gibt es dagegen meist eine klare Ablehnung von Korruption. Schon kleine Gefälligkeiten an Beamte gelten dort oft als problematisch. In Malawi kann diese Sichtweise jedoch zu Missverständnissen führen. Einwanderer sollten wissen, dass direkte Ablehnung oder Kritik an diesen Praktiken in Malawi manchmal als unhöflich gilt.

Beispielhafte Situationen:

Situation

Passbeantragung

Polizeikontrolle

Malawi

„Gebühr“ oft üblich

Kleine Zahlungen möglich

Deutschland/Österreich/Schweiz

Strenge Vorschriften

Geldstrafe, Quittung

Gesellschaftliche Einstellungen

Viele Malawier sehen Korruption als allgegenwärtiges Problem, aber fühlen sich machtlos, dagegen vorzugehen. Es gibt eine weit verbreitete Meinung, dass nur „die Kleinen“ bestraft werden und „die Großen“ oft ungeschoren davonkommen. Dennoch zeigen Umfragen eine wachsende Unzufriedenheit mit Korruptionsfällen im Land.

Im täglichen Leben erwarten einige Menschen von öffentlichen Angestellten schnelle „Lösungen“ durch persönliche Beziehungen oder Zahlungen. Wer darauf verzichtet, erlebt oft Verzögerungen oder Probleme. Es gibt aber auch zunehmend Stimmen, die sich für ehrliche Abläufe stark machen – besonders in Städten und unter jungen Leuten.

Einfluss der Medien und Zivilgesellschaft

Medien in Malawi berichten regelmäßig über Fälle von Korruption in Regierung und Wirtschaft. Zeitungen, Radiosender und Online-Portale decken Skandale auf und berichten über Gerichtsverfahren. Trotz beschränkter Mittel informieren viele unabhängige Journalisten kritisch.

Zivilgesellschaftliche Gruppen wie Nichtregierungsorganisationen arbeiten daran, Korruption öffentlich zu machen und Transparenz zu fördern. Durch Bildungsprogramme und Aktionen in der Gemeinschaft wird über Rechte und gesetzlichen Schutz informiert. Lokale Initiativen helfen dabei, das Bewusstsein über Korruption zu stärken, besonders in Schulen und Jugendgruppen.

Diese Aktivitäten sind besonders wichtig in Regionen, wo staatliche Kontrolle oft fehlt.

Tipps für ein sicheres und transparentes Leben in Malawi

Wer in Malawi lebt oder arbeitet, sollte sich frühzeitig mit lokalen Gegebenheiten, Abläufen und Regeln vertraut machen. Korruption und Unsicherheiten können Alltagsangelegenheiten wie Behördengänge und Geschäftsabläufe beeinflussen, daher ist Aufmerksamkeit gefragt. Klare Kommunikation, Dokumentation und ein besonnenes Verhalten tragen wesentlich zur Risikominimierung bei.

Praktische Empfehlungen bei Behördenkontakten

Beim Besuch von Ämtern sollte jeder die notwendigen Dokumente vollständig und in der richtigen Form mitbringen. Es hilft, einen klaren Ablaufplan für jede Behördensache zu erstellen. Ansprechpartner sollten schriftlich festgehalten und alle Gespräche, Anträge und Vereinbarungen dokumentiert werden. Dies erleichtert spätere Nachfragen und schützt vor Missverständnissen.

Eine höfliche, aber bestimmte Kommunikation verhindert meist unangenehme Situationen. Kommt es zu Verzögerungen oder ungewöhnlichen Forderungen, sollten keine Barzahlungen ohne Quittung erfolgen. Im Zweifel kann die nächsthöhere Stelle oder die jeweilige Botschaft um Rat gefragt werden.

Kopien wichtiger Unterlagen sollten sicher aufbewahrt und nie aus der Hand gegeben werden. Besonders bei der Registrierung, Visumsverlängerungen oder Autofragen empfiehlt sich ein strukturiertes und dokumentiertes Vorgehen.

Risikominimierung im Geschäftsalltag

Wer geschäftlich in Malawi aktiv ist, sollte Verträge und Vereinbarungen immer schriftlich festhalten. Auch kleine Absprachen sollten dokumentiert werden. Bei allen Zahlungen ist auf Quittungen und klare Verwendungsnachweise zu achten.

Eine sorgfältige Partnerwahl ist entscheidend. Es empfiehlt sich, Geschäftspartner gründlich zu prüfen (z. B. Handelsregister, Referenzen). Compliance-Regeln im eigenen Unternehmen oder Betrieb sollten klar und allen Mitarbeitenden bekannt sein. Interne Kontrollen verhindern Interessenkonflikte oder illegale Aktivitäten.

Für Zahlungen empfiehlt sich, ausschließlich offizielle Geschäftskonten zu nutzen. Der Kontakt zu erfahrenen lokalen Beratern, Rechtsanwälten oder internationalen Experten kann helfen, Risiken frühzeitig zu erkennen oder zu vermeiden.

Verhalten in kritischen Situationen

Wer mit Erpressung, Drohung oder Korruptionsversuchen konfrontiert wird, sollte ruhig bleiben und nicht vorschnell reagieren. Es ist ratsam, keine Zusagen zu machen und keine Zahlungen zu leisten, bevor Rücksprache mit Experten oder Behörden gehalten wurde.

Im Ernstfall kann die Kontaktaufnahme mit der Botschaft, ausländischen Handelskammern oder lokalen Anti-Korruptionsstellen Hilfe bieten. Alle Vorfälle sollten möglichst genau dokumentiert werden, einschließlich Namen, Ort, Zeitpunkt und Beteiligten.

Sprachliche Barrieren können zu Missverständnissen führen. Deshalb ist es sinnvoll, wichtige Gespräche notfalls mit Übersetzer zu führen oder schriftlich zu bestätigen. Vertrauenswürdige Kontaktpersonen oder Begleiter können in kritischen Situationen unterstützen und vermitteln.

Fazit

Korruption ist in Malawi ein bekanntes Problem. Viele Behörden und Institutionen arbeiten daran, sie einzudämmen, aber Herausforderungen bleiben bestehen.

Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sollten im Alltag aufmerksam bleiben. Es kann vorkommen, dass Beamte zusätzliche Zahlungen oder Gefälligkeiten erwarten.

Tipps für Auswanderer:

  • Keine Bestechungsgelder zahlen

  • Verträge und Quittungen immer schriftlich festhalten

  • Nur mit zuverlässigen Partnern zusammenarbeiten

  • Behördenwege sorgfältig dokumentieren

Einige Firmen bieten Unterstützung und Beratung im Umgang mit Behörden. Bei rechtlichen Fragen kann ein Anwalt vor Ort helfen.

Vorsicht ist besonders beim Kauf von Grundstücken oder beim Start eines eigenen Geschäfts wichtig. Die Regeln sollten klar verstanden und geprüft werden.

Eine Liste nützlicher Anlaufstellen:

Institution

Deutsche Botschaft

Örtliche Handelskammer

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)

Kontaktmöglichkeit

Telefon, E-Mail

Beratung vor Ort

Online-Ressourcen

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