Schweizer Konto gekündigt nach Auswanderung? So schützt du dein Geld!
Was tun, wenn Banken in der Schweiz oder Liechtenstein Konten kündigen, sobald du auswanderst? Viele wohlhabende Menschen stehen genau vor diesem Problem, wenn sie Deutschland verlassen wollen – und auch du könntest betroffen sein. Vielleicht hast du dir in jahrelanger Arbeit einen soliden Vermögenssockel aufgebaut, doch plötzlich droht der Verlust deines sicheren Hafens im Ausland. Was sind also smarte Strategien für Auswanderer, die weder Millionenbeträge noch Lust auf unsichere Drittstaaten wie Panama oder Paraguay haben? In diesem Blogpost zeige ich dir praktische Lösungen, wie du deine Finanzen beim Wegzug optimal absicherst und welche Alternativen sich wirklich lohnen.
Warum kündigen Banken bei Auswanderung?
Vielleicht hast du ähnliche Erfahrungen wie Viola gemacht: Sie lebt noch in Deutschland und hat Werte bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB) in der Schweiz sowie bei der Liechtensteinischen Landesbank (LLB). Beide Banken signalisierten ihr klar, dass ein Wegzug – selbst innerhalb der EU, etwa nach Ungarn – zur Kündigung ihres Kontos führen kann. Oder aber die Anforderungen steigen sprunghaft: Hohe Mindesteinlagen von einer Million Euro sind dann plötzlich Bedingung für einen Verbleib als Kundin.
Warum handeln die Banken so? Dahinter stecken fast immer interne Richtlinien und nicht zwingend Gesetze. Schweizer und Liechtensteiner Banken bevorzugen traditionell Kunden aus Nachbarländern wie Deutschland, Österreich, Italien oder Frankreich. Sobald der Wohnsitz in ein anderes Land verlegt wird, insbesondere in Länder mit höherem Compliance-Risiko, steigt der Aufwand für die Bank enorm. Konkret heißt das: Für Auswanderer außerhalb der bevorzugten Länder kann das Konto jederzeit geschlossen werden – außer das große Kapital bleibt auf dem Konto, dann lohnen sich die erhöhten Anforderungen auch für die Bank.
Was steckt hinter Listen, Regeln & Compliance?
Banken stehen weltweit unter dem Druck, ihre Kunden hinsichtlich Geldwäsche und Steuerhinterziehung genau zu prüfen. Die EU erhebt Schwarze und Graue Listen zu solchen Zwecken: Panama, Georgien oder auch Monaco standen schon auf diesen Listen. Sobald ein Land auf einer dieser Listen auftaucht, steigt bei den Banken die Skepsis massiv. Es kommt zu Nachfragen, strengeren Prüfungen – und oft auch zur vorsorglichen Kündigung von Konten, da der Aufwand für die Bank schlicht zu groß wird.
Doch selbst scheinbar unproblematische Ziele wie Ungarn können betroffen sein. Die Gründe sind dabei selten öffentlich kommuniziert. Vielfach entscheiden Banken schlicht nach interner Risikobewertung: Wo ist das Compliance-Risiko möglichst gering? Da ist man als Auswanderer aus Deutschland, der nach Ungarn zieht, plötzlich nicht mehr gefragt – es sei denn, man legt einen siebenstelligen Betrag vor.
Welche Alternativen haben Auswanderer mit „normalem“ Vermögen?
Die Erfahrung vieler Mandanten ist eindeutig: Niemand möchte sein gesamtes Erspartes in (finanz-)politisch instabilen Ländern zwischenparken. Natürlich, ein Notfallkonto in Georgien ist schnell eröffnet – doch wer legt schon wirklich große Beträge dorthin? Deshalb brauchst du handfeste Alternativen:
1. Recherche und Vergleich: Große Banken wie die ZKB können sich ihre Kunden aussuchen, doch bei kleineren Kantonalbanken (wie der Basellandschaftlichen Kantonalbank oder Thurgauer Kantonalbank) stehen die Chancen oftmals besser. Hier werden die Anforderungen oft anders gehandhabt – eine Anfrage kann sich sehr lohnen!
2. Neue Anbieter ins Auge fassen: Onlinebanken und spezialisierte Anbieter wie Swissquote (mit voller Schweizer Banklizenz) bieten auch Kunden außerhalb der klassischen Nachbarländer Bankdienstleistungen an. Nutze die Vorteile des digitalen Bankings, um dein Konto flexibel und sicher zu gestalten.
3. Internationale Lösungen: Wenn du bereit bist, über Europa hinauszuschauen, bieten sich internationale Finanzzentren wie Singapur an. Zwar ist meist eine Mindesteinlage (ca. 150.000 €) und ein persönlicher Besuch nötig, doch Singapur gilt als extrem stabil und sicher. Die Währung, der Singapur Dollar, ist international geschätzt, und Depots in Fremdwährungen sind problemlos möglich.
4. Britische Kanalinseln und Isle of Man: Eine weitere Möglichkeit bieten internationale Banken (wie HSBC, Barclays, Santander), die auf den Kanalinseln und der Isle of Man tätig sind. Oft sind keine riesigen Einlagen nötig, die Verwaltungskosten sind moderat und du kannst Konten in verschiedenen Währungen (GBP, USD, EUR) halten.
Was solltest du unbedingt beachten?
Das wichtigste Learning aus Violas Fall: Informiere dich unbedingt im Vorfeld und kläre mit der Bank ab, wie sie Auswanderungen handhabt.
Viele machen den Fehler und informieren ihre Bank erst, nachdem sie schon ausgewandert sind. Oft ist das Konto dann rasch gesperrt oder gekündigt – eine unschöne Überraschung, die sich einfach vermeiden lässt!
Habe Mut zur Vielfalt: Prüfe unterschiedliche Banken, auch internationale und kleinere Anbieter. Insbesondere in der Schweiz oder Liechtenstein lohnen sich direkte Anfragen an mehrere Banken gleichzeitig. Jede Bank hat ihre eigenen Richtlinien und Konditionen – hier kannst du mit guter Vorbereitung echte Vorteile erzielen.
Langfristige Planung zahlt sich aus
In manchen Fällen kann selbst der Wohnsitzwechsel in ein scheinbar unproblematisches Land wie Ungarn dazu führen, dass Banken sich verabschieden. Plane deshalb im Voraus, welche Alternativen für dich in Frage kommen. Im Zweifel ist es keine Schande, deine Auswanderung zu verschieben – gerade wenn das Bankthema für deine finanzielle Sicherheit entscheidend ist.
Fazit: Mehr Freiheit durch kluge Finanzplanung beim Auswandern
Auswandern eröffnet dir mehr Freiheit, weniger Steuern und neue Perspektiven – aber nur, wenn du deine Finanzen clever absicherst! Die Kündigung von Bankkonten in der Schweiz oder Liechtenstein bei Wohnsitzwechsel ist leider eine Realität, mit der viele Auswanderer konfrontiert werden. Aber: Mit dem richtigen Plan B und Weitblick findest du Lösungen, die nicht an Millionenbeträge gebunden sind.
Setze auf Information, Vielfalt bei den Banken und internationale Lösungen. Plane frühzeitig, vergleiche Angebote und zögere nicht, Beratung von Profis in Anspruch zu nehmen. So bist du finanziell und privat bestens für den Sprung ins Ausland vorbereitet.
Hast du selbst Erfahrungen oder Fragen zu diesem Thema? Dann teile sie gerne mit uns – oder sichere dir eine individuelle Beratung von Expertenteam, damit du deinen Traum vom Leben im Ausland selbstbewusst und sicher verwirklichen kannst!