Berlin in Panik: Flucht der Leistungsträger - wer zahlt bald die Steuern in Deutschland?

Gibt es wirklich einen Massenexodus der Millionäre aus Deutschland? Diese Frage bewegt viele – gerade im aktuellen Klima, in dem Themen wie Steuerlast, Freiheit und die Suche nach einem besseren Leben im Ausland zunehmend präsenter werden. In diesem Blogbeitrag schauen wir uns an, was wirklich hinter den Schlagzeilen steckt, wie zuverlässig die Daten zu diesem angeblichen Exodus sind und was die zunehmende Auswanderung von Wohlhabenden für Deutschland bedeutet – mit Fakten, Kontext und vor allem einer ehrlichen Einschätzung.

Hat Deutschland ein Millionärsproblem?

Immer wieder liest man in der Presse über einen Massenexodus von Millionären und Top-Verdienern, die Deutschland verlassen sollen – sei es wegen der hohen Steuern, aus Frust über politische Rahmenbedingungen oder auf der Suche nach mehr persönlicher Freiheit. Besonders Dubai, die Schweiz, die USA oder Zypern gelten als beliebte Ziele. Aber ist das wirklich so? Und können wir dieser Entwicklung ruhig begegnen, wie es manche Statistiken suggerieren?

Die Grundlage dieser „Exodus“-Meldungen sind meist Berichte wie der Henley Private Wealth Migration Report oder der UBS Global Wealth Report. Ersterer prognostiziert alljährlich, wie viele Millionäre weltweit wohin auswandern. Für 2025 sollen zum Beispiel 9.800 Millionäre Dubai als neue Heimat wählen – aber nur etwa 400 Millionäre sollen Deutschland verlassen. Ganz schön wenig, denkt man sich. Zumal laut UBS Global Wealth Report über 2,6 Millionen Millionäre im Land leben sollen. Klingt nach Panikmache, oder?

Warum die Zahlen trügen können

Schaut man genauer hin, wird schnell klar: Viele dieser Statistiken sind mit Vorsicht zu genießen. Zum einen ist die Datenlage extrem lückenhaft, zum anderen unterscheiden sich die Definitionen massiv. So zählt UBS zum Beispiel Immobilienmillionäre, also auch jene, deren Eigenheim dank Wertsteigerung jetzt (theoretisch) über eine Million wert ist. Henley und Partner hingegen zählen nur Personen mit mindestens einer Million Dollar an liquiden Mitteln – also Cash, Aktien, ETFs, Krypto & Co.

Noch schwieriger wird es, weil es in Deutschland keine Vermögenssteuer gibt und viele der Wohlhabenden ihr Leben unauffällig gestalten. Die meisten Millionäre tragen weder auffällig zur Schau, was sie haben, noch findet sich ihr Vermögen in irgendeiner offiziellen Statistik wieder. Was man jedoch anhand offizieller Erhebungen des Statistischen Bundesamtes erkennt: Deutschland hat zwar viele Wohlhabende, aber beim tatsächlichen Steueraufkommen zählen vor allem die, die wirklich hohe Einkommen beziehen und jedes Jahr Einkommenssteuer abführen.

Wieso auch wenige Auswanderer einen Unterschied machen

Der eigentliche Knackpunkt liegt darin, dass es gar keinen „Massenexodus“ im wörtlichen Sinne braucht, um für Deutschland ein Problem zu werden. Das zeigen öffentlich verfügbare Zahlen eindrucksvoll: Die Top 1% der deutschen Einkommenssteuerpflichtigen verdienen jährlich über 213.000 Euro und stellen zusammen gerade einmal gut 44.000 Menschen dar. Sie tragen aber über 20% zum gesamten Einkommenssteueraufkommen bei! Addiert man die Top 10% dazu, ist es sogar mehr als die Hälfte des Einkommenssteueraufkommens, die von einer vergleichsweise kleinen Gruppe erwirtschaftet wird.

Gehen von diesen Gruppen jedes Jahr nur ein paar Tausend, schwindet dem Staat erhebliche Steuerbasis – und das nicht nur kurzfristig, sondern über viele Jahre. Und die statistischen Hinweise werden klarer: 2024 sind laut Bundesamt fast 21.000 Deutsche allein in die Schweiz ausgewandert, mehr als 9.300 in die USA und knapp 2.700 in die Vereinigten Arabischen Emirate (vor allem Dubai). Zwar kann niemand exakt sagen, wie viele davon Millionäre oder Top-Verdiener sind, aber klar ist: Gerade die, die überall gebraucht werden (wie Ärzte, Banker, Unternehmer), sind gefragte Zuwanderer.

Reaktion der Politik – oder doch die eigentliche Warnung?

Was viele nicht auf dem Schirm haben: Die juristischen Verschärfungen der letzten Jahre – etwa bei der Wegzugsbesteuerung – zeigen, dass der Gesetzgeber das Thema sehr ernst nimmt. Zuletzt wurden die Regeln erneut massiv verschärft, beispielsweise im Zusammenhang mit Investmentvermögen über 500.000 Euro. Es wird immer schwieriger, steuerlich wirksam Deutschland zu verlassen, ohne erhebliche finanzielle Belastungen in Kauf nehmen zu müssen.

Das Ziel: Das Wegziehen der Leistungsträger so unattraktiv wie möglich zu machen. Wenn schon ein paar Tausend pro Jahr reichen, um die Steuerbasis zu schwächen, ist es nachvollziehbar, warum die Politik reagiert. Und sobald die Diskussionen zu europäischer Vermögensbesteuerung oder gar einer „Besteuerung nach Staatsbürgerschaft“ (wie in den USA) lauter werden, ist klar: Die Angst vor einer schwindenden Leistungsträger- und Wohlhabendenschicht sitzt tief.

Ist Auswandern nur ein Trend oder echte Bedrohung?

Wer mit Mandanten arbeitet, die auswandern wollen, merkt den Trend deutlich: Es geht gar nicht immer nur um Millionäre oder Superreiche, sondern schlichtweg Menschen, die in Deutschland zu den Leistungs- und Steuerträgern gehören und sich im Ausland bessere Chancen für Geld, Lebensfreude und persönliche Freiheit erhoffen. Es sind nicht die rollextragenden Luxusliebhaber, sondern oft ganz bodenständige Unternehmer, Investoren, Freiberufler oder Erben, die sich nach einer Alternative umsehen.

Fazit: Wenige Auswanderer, große Wirkung – und warum es zählt

Ob es einen Massenexodus im klassischen Sinne gibt, spielt eigentlich nur eine Nebenrolle. Schon der kontinuierliche Wegzug einiger Tausend Top-Verdiener oder Wohlhabender pro Jahr reicht, um die finanzielle Basis Deutschlands nachhaltig zu schwächen. Die politische Reaktion darauf ist eindeutig und zeigt, wie akut das Bewusstsein für dieses Thema ist.

Wenn du selbst zu denen zählst, die mit einem Tapetenwechsel und einer klügeren Vermögensplanung liebäugeln, lohnt sich die professionelle Beratung auf jeden Fall. Denn der richtige Plan ist das A und O – und hilft, das Maximum aus deiner Situation herauszuholen, egal ob du Unternehmer, Freiberufler oder Investor bist.

Suchst du nach einer neuen Perspektive? Interesse an Auswandern, Steueroptimierung und mehr Freiheit im Ausland? Die richtigen Ansprechpartner findest du in spezialisierten Kanzleien und auf Seminaren. Oder du nutzt die Chance und stellst genau die Fragen, die dich bewegen – vielleicht wird dein Thema dann sogar das nächste große Video!

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