Irland Auswanderer aufgepasst: Die 33% Steuerfalle nach 5 Jahren
Wenn du überlegst, dein Leben auf den Kopf zu stellen, dich nach Irland abzusetzen und vielleicht sogar dein Vermögen cleverer zu schützen – dann solltest du unbedingt den sogenannten „Nondom“-Status kennen. Denn Irland bietet gerade Ausländern, Unternehmern und Investoren ein einmaliges steuerliches Schlupfloch: Wer den „Non-Domiciled Status” erhält, kann ausländische Einkünfte komplett steuerfrei in Irland genießen. Doch diese Chance ist so besonders, dass sie vielerlei Mythen, Abgrenzungen und auch Stolpersteine enthält. In diesem Beitrag bekommst du einen tiefen, aber verständlichen Einblick, wie der Nondom-Status funktioniert, für wen er sich eignet und welche Fallstricke zu beachten sind.
Was macht Irland so attraktiv für Auswanderer?
Irland überzeugt mit mehr als nur seiner grünen Landschaft. Das Land bleibt EU-Mitglied, ist politisch neutral, hat kein großes Militär, ist nicht in der NATO – und trotzdem Englischsprachig. Familien profitieren, da Homeschooling erlaubt ist, aber auch das staatliche Schulsystem ist gut. Außerdem ist Irland als Sprungbrett besonders attraktiv, wenn du dich langfristig in andere Länder weiterentwickeln möchtest, beispielsweise zu den britischen Inseln wie Jersey oder Isle of Man. Schon nach fünf Jahren kannst du dort die begehrte irische Staatsbürgerschaft beantragen und erhältst einen der besten Reisepässe der Welt.
Für wen ist der Nondom-Status interessant?
Der Nondom-Status richtet sich speziell an Ausländer, die nach Irland umsiedeln, aber ihre Einkünfte überwiegend außerhalb Irlands haben. Klassische Beispiele: Investoren mit Portfolioeinkünften, Krypto-Gewinne oder Mieteinnahmen im Ausland. Zwar sind die Steuern auf inländische irische Einkünfte recht ordentlich, aber das steuerfreie System für Auslandseinkünfte ist ein echtes Highlight – vorausgesetzt, du weißt, worauf es ankommt.
Domicile, Nondom und Steuerausnahmen – was bedeutet das praktisch?
Irlands Steuergesetze unterscheiden strikt zwischen „domicile“ (dauerhafter Lebensmittelpunkt, verwandt mit deinem väterlichen Geburtsort), „residence“ (Wohnsitz, Aufenthaltsort) und dem viel besprochenen Ordinary Residence. Den Nondom-Status erhältst du nur, wenn weder du noch dein Vater in Irland geboren wurden. Du darfst dich zwar in Irland aufhalten und dort resident sein, aber offiziell nur temporär – auch wenn temporär 20 Jahre meinen kann!
Wichtig: Der Nondom-Status gilt unbegrenzt, solange du überzeugend klar machst, dass Irland für dich kein endgültiges Zuhause ist. Das fängt bei banalen Dingen an: Lass dich z. B. nicht öffentlich als Lebensend-Ire zitieren, schreibe am besten Testamente nach ausländischem Recht und beschaffe Belege, die deine temporäre Lebenshaltung dokumentieren – sonst droht der Statusverlust.
Der Nondom-Status und die Steuertricks – der Alltag als Non-Domizilierter
Mit dem Nondom-Status kannst du deine ausländischen Einkünfte – z.B. Dividenden oder Mieterträge außerhalb Irlands – steuerfrei ansammeln, solange das Geld nicht ins Land überwiesen wird. Das dafür genutzte System heißt Remittance Basis. Praktisch heißt das: Lass die Kapitalerträge einfach auf Konten im Ausland und investiere weiter dort. Wer diesen Spielraum clever nutzt, spart Jahr für Jahr hohe Summen.
Falle Nummer 1: Transaktionen nach Irland! Sobald du Auslandseinkünfte auf ein irisches Konto transferierst, werden sie in Irland steuerpflichtig. Achte zudem auf die Unterschiede zwischen einfachem Resident (Wohnhaft nach über 183 Tagen) und der „Ordinary Resident” (nach 3 Jahren in Irland). Letzere behalten für weitere 3 Jahre nach Wegzug gewisse Steuerpflichten auf bestimmte Einkünfte.
Das Erbschafts- und Schenkungssteuer-Dilemma zwischen Deutschland und Irland
Die deutsche Steuerpflicht bei Schenkung und Erbschaft wirkt wie ein Gummiband: Verlässt du Deutschland und ziehst nach Irland, bist du noch volle 5 Jahre in Deutschland steuerpflichtig. Sprich: Verschenkt dir ein Onkel aus Dubai in dieser Zeit 100.000 Euro (z.B. auf ein Schweizer Konto), musst du in Deutschland Schenkungssteuer zahlen!
Jetzt kommt der nächste Stolperstein: Nach 5 Jahren in Irland beginnt die irische Schenkungs- und Erbschaftssteuer zu greifen – und zwar mit satten 33 % auf alle Vermögenswerte weltweit (ab 400.000 € Freibetrag für direkte Nachkommen). Öffentlich nicht bekannt, aber diese Steuer fällt dann auch an, wenn du bereits aus der deutschen Steuerpflicht draußen bist. Wer also nicht clever plant, tappt in die Steuerfalle von gleich zwei Ländern!
So kannst du die Steuerfalle geschickt umgehen
Du hast ein kleines Zeitfenster: Ziehst du am 1. August aus Deutschland weg, endet am 31. Juli fünf Jahre später die deutsche Steuerpflicht. Nach irischem Recht wirst du erst steuerpflichtig, wenn du tatsächlich volle 5 Jahre dort bist – also bliebt dir ein paar Monate, in denen weder Deutschland noch Irland Ansprüche auf dein Vermögen erheben. Hier ist die Zeit, Stiftungen, Trusts oder Schenkungen an deine Kinder zu organisieren.
Das braucht gute Planung und bestenfalls professionelle Beratung – aber es zeigt: Mit dem richtigen Timing und Know-How kannst du das Meiste aus deinem internationalen Umzug holen und die Steuerbelastung optimieren.
Der Nondom-Status – ideal für Investoren und Unternehmer
Gerade wenn du Kapital, Unternehmen oder sogar Krypto-Vermögen im Ausland hast, spielt dir der Nondom-Status optimal in die Karten. Und willst du nach 5 Jahren den irischen Pass beantragen, musst du nicht durchgängig 5 Jahre bleiben – es reicht, wenn du über 9 Jahre hinweg die entsprechenden Aufenthaltszeiten erreichst.
Fazit: Mit Planung, Wissen und Strategie zur optimalen Steuerfreiheit in Irland
Irland bietet für clevere Auswanderer, Investoren und Familien ein erstaunlich flexibles und vorteilhaftes Steuersystem. Aber es steckt voller Details, juristischer Spitzfindigkeiten und Fristen, die du unbedingt kennen und beachten musst. Der Nondom-Status eröffnet eine einzigartige Chance, aber erfordert genaue Planung, klares Verständnis und am besten professionelle Beratung. Wenn du mehr darüber erfahren willst, kann ein Seminar oder ein persönliches Beratungsgespräch der nächste logische Schritt sein.
Mach den nächsten Schritt zu mehr Freiheit, weniger Steuern und einer neuen Perspektive. Die Möglichkeiten sind da – du musst sie nur ergreifen!