EuGH kippt Wegzugsteuer? Der Polen-Fall, der Deutschland zittern lässt

Stell dir vor, du willst dein Leben ins Ausland verlegen, neue Chancen ergreifen, mehr verdienen oder einfach die Lebensqualität steigern. Für viele Deutsche ist die Schweiz schon lange das Wunschziel, nicht zuletzt wegen niedrigerer Steuern, stabiler Wirtschaft und hoher Lebensqualität. Doch immer wieder stellt sich die eine große Frage: Was passiert mit der sogenannten Wegzugsteuer, wenn du Deutschland den Rücken kehrst? Ein hochaktuelles Verfahren am Europäischen Gerichtshof (EuGH) zu diesem Thema könnte nicht nur Polen, sondern auch Deutschland und ganz besonders dich als künftigen Auswanderer betreffen.

Was ist die Wegzugsteuer und warum ist sie so wichtig?

Die Wegzugsteuer trifft insbesondere Unternehmer und Investoren. Bist du an Kapitalgesellschaften – etwa einer GmbH – mit mindestens 1% beteiligt, dann fordert der deutsche Fiskus beim Auswandern Steuern auf einen „fiktiven Verkauf“ deiner Anteile. Das Ziel: Deutschland möchte die inländisch entstandenen Wertsteigerungen auch dann besteuern, wenn du ins Ausland ziehst. Für große Unternehmensbeteiligungen können da schnell sechsstellige Beträge zusammenkommen! Personengesellschaften wie GbR oder KG sind hiervon ausgenommen.

Bis 2022 konnten diese Steuern jedoch gestundet werden, wenn du innerhalb der Europäischen Union umgezogen bist – sie wurden also aufgeschoben, solange du nicht tatsächlich verkauft hast. Mit einer Änderung des deutschen Steuerrechts wurde diese Möglichkeit aber wieder entfernt. Viele Experten fragen sich: Ist das mit der Freizügigkeit und Gleichbehandlung der EU überhaupt vereinbar?

Das aktuelle Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH)

Jetzt schaut ganz Europa auf ein Verfahren am EuGH. Konkret geht es um die polnische Wegzugsteuer, die sehr ähnlich der deutschen ist. Auch Polen verlangt eine Wegzugsteuer, wenn jemand das Land verlässt und erhebliche Kapitalwerte mitnimmt. Ein italienisch-amerikanischer Unternehmer, der von Polen nach Deutschland ziehen wollte, wurde mit einer solchen Steuer konfrontiert und zog deshalb vor Gericht. Das entscheidende: Der EuGH prüft nun, ob solche Regelungen gegen die europäischen Grundfreiheiten und den Gleichbehandlungsgrundsatz verstoßen. Die Auswirkungen könnten riesig sein – denn das polnische System ist dem deutschen auffallend ähnlich.

Sollte der EuGH urteilen, dass Polens Wegzugsteuer so nicht mit EU-Recht vereinbar ist, stünde auch Deutschlands Regelung auf der Kippe. Das betrifft vor allem das Thema Stundung: Denn aktuell wird die Steuer sofort fällig, wenn du in ein EU-Land umziehst, während beim Umzug innerhalb Deutschlands nichts fällig wird. Das macht die Freizügigkeit innerhalb der EU in steuerlicher Hinsicht oft zur Farce.

Folgen für Deutschland und Auswanderer

Schon einmal hatte Deutschland übrigens vor dem EuGH eine Niederlage kassiert. Damals musste Berlin die Regelungen nachbessern und führte die Stundung ein. Nun könnte eine neue Revision bevorstehen – mit echten Vorteilen für alle, die ins EU-Ausland umziehen wollen. Fachleute gehen davon aus, dass mittelfristig entweder die Stundung wieder eingeführt oder die Wegzugsteuer ganz gekippt werden könnte. In jedem Fall solltest du genau hinschauen, wie sich das Verfahren entwickelt.

Extra-Tipp: Wie sieht es bei einem Umzug in die Schweiz aus?

Die Schweiz bleibt für viele Deutsche der absolute Favorit unter den Auswanderungszielen – aus gutem Grund. Im Vergleich zu Deutschland zahlt man oft nur die Hälfte oder ein Drittel an Steuern und verdient meist deutlich mehr. Für Unternehmer gibt es zudem einige Besonderheiten: Zieht man in die Schweiz, greift die sogenannte überdachende Besteuerung. Deutschland behält für 5 Jahre das Besteuerungsrecht auf deutsche Einkünfte. In diesem Zeitraum wird die Wegzugsteuer quasi ‚eingefroren‘. Du gewinnst Zeit und kannst steuerlich attraktive Lösungen nutzen.

Nach Ablauf dieser fünf Jahre kann das Ganze sogar verlängert werden, oft mit der Voraussetzung einer Sicherheitsleistung. Insgesamt können so 12 bis 17 Jahre steuerliche Flexibilität gewonnen werden. Das gibt dir als Unternehmer jede Menge Zeit, deine Holdingstruktur und Kapitalanlagen optimal zu planen.

Was tun, wenn du innerhalb der EU umziehen willst?

Gerade angesichts des unsicheren Rechtsrahmens in Deutschland beraten viele Steuerexperten, bei einem EU-Umzug nicht sofort die Wegzugsteuer zu zahlen. Vielmehr sollte man einen Antrag auf dauerhafte, zinslose Stundung ohne Sicherheitsleistung stellen – idealerweise mit professioneller Unterstützung durch einen spezialisierten Steuerberater oder Anwalt. Gegebenenfalls lohnt sogar ein Rechtsstreit: Das Verfahren in Polen könnte erhebliche Signalwirkung entfalten.

Praktische Tipps für Auswanderer und Unternehmer

Wenn auch du mit dem Gedanken spielst, Deutschland oder ein anderes EU-Land zu verlassen und dir steuerliche Flexibilität wünscht, gibt es einige Handlungsempfehlungen:

1. Frühzeitig steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten prüfen (z.B. Unternehmerlohn, Holdingstrukturen, Umwandlungen).

2. Den aktuellen EuGH-Fall zur polnischen Wegzugsteuer aufmerksam verfolgen.

3. Beim geplanten Umzug in die Schweiz auf die Vorteile der überdachenden Besteuerung setzen.

4. Für einen Umzug in die EU: Antrag auf Stundung der Wegzugsteuer stellen und gegebenenfalls gerichtlich durchsetzen.

5. In jedem Fall: Die Beratung eines erfahrenen Steuerberaters oder Fachanwalts ist Gold wert!

Warum es sich lohnt, am Ball zu bleiben

Die nächsten ein bis zwei Jahre werden entscheidend für Auswanderer, Unternehmer und Investoren mit Deutschlandbezug. Schon 2026 könnte eine mündliche Verhandlung und 2027 ein erstes Urteil dazu vorliegen. Wer heute klug plant, kann von einer möglichen Gesetzesanpassung profitieren – vielleicht sogar rückwirkend.

Egal, ob du nach Zürich, Paris, Wien oder anderswohin gehst: Die Steuerplanung beim Wegzug wird komplexer, aber auch chancenreicher als je zuvor. Mit Knowhow und dem richtigen Netzwerk an deiner Seite kannst du viel sparen, Risiken vermeiden und neue Freiheiten genießen. Nutze Seminare, Beratungsgespräche und den Austausch mit Experten, um dich optimal vorzubereiten.

Fazit: Die Wegzugsteuer bleibt heiß umkämpft – bleib informiert und handle proaktiv!

Wohin auch immer dein Weg dich führen mag: Informiere dich, plane vorausschauend und sei bereit, deine steuerlichen Chancen zu nutzen. Die kommenden EuGH-Entscheidungen sind eine echte Zeitenwende – vielleicht wird es bald deutlich einfacher, legal und clever auszuwandern. Lass dich beraten, bleib flexibel und genieße den Start in ein neues Kapitel mit maximaler finanzieller Freiheit!

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