Homeschooling in Guyana

Chancen, Gesetze und Tipps für deutschsprachige Familien

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Viele deutsche, österreichische und schweizerische Familien suchen nach Alternativen zur strengen Schulpflicht ihrer Heimatländer und erwägen eine Auswanderung nach Guyana. Das südamerikanische Land bietet grundsätzlich Möglichkeiten für Homeschooling und Freilernen, allerdings müssen Auswanderer die spezifischen rechtlichen Rahmenbedingungen und praktischen Herausforderungen verstehen.

Guyana erlaubt Homeschooling unter bestimmten Voraussetzungen, was es für Auswandererfamilien aus deutschsprachigen Ländern zu einer interessanten Option macht. Die Umsetzung erfordert jedoch sorgfältige Planung bezüglich rechtlicher Anforderungen, Lernmaterialien und sozialer Integration der Kinder.

Die erfolgreiche Gestaltung des Homeschooling-Alltags in Guyana hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Organisation des Lernumfelds und dem Aufbau sozialer Kontakte.

Überblick: Homeschooling und Freilernen in Guyana

Guyana bietet Auswanderern aus dem deutschsprachigen Raum flexible Bildungsoptionen außerhalb des traditionellen Schulsystems. Die rechtlichen Rahmenbedingungen ermöglichen sowohl strukturiertes Homeschooling als auch freiere Lernansätze.

Definitionen und Unterschiede

Homeschooling bezeichnet in Guyana den strukturierten Unterricht zu Hause, bei dem Eltern oder private Tutoren den staatlichen Lehrplan befolgen. Familien verwenden oft offizielle Lehrmaterialien und bereiten ihre Kinder auf standardisierte Prüfungen vor.

Freilernen (Unschooling) folgt den natürlichen Interessen des Kindes ohne vorgegebenen Lehrplan. Kinder lernen durch praktische Erfahrungen, Projekte und selbstgesteuerte Aktivitäten.

Die Hauptunterschiede liegen in der Struktur:

  • Homeschooling: Feste Lernzeiten, Lehrplan-orientiert, Prüfungsvorbereitungen

  • Freilernen: Flexible Zeiteinteilung, interessenbasiert, projektbasiertes Lernen

Beide Ansätze ermöglichen es Familien, die Bildung ihrer Kinder individuell zu gestalten und kulturelle Verbindungen zum Heimatland zu erhalten.

Aktuelle Gesetzeslage in Guyana

Guyana hat keine strikte Schulpflicht wie Deutschland. Das Bildungsministerium erkennt Homeschooling als legitime Bildungsoption an, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt werden.

Rechtliche Anforderungen:

  • Anmeldung beim Ministry of Education

  • Nachweis qualifizierter Lehrkräfte oder Elternkompetenz

  • Regelmäßige Lernfortschrittsdokumentationen

  • Teilnahme an staatlichen Prüfungen (optional für Zertifikate)

Ausländische Familien müssen ihren Aufenthaltsstatus nachweisen. Online-Schulen aus Europa werden generell akzeptiert, solange sie akkreditiert sind.

Die Behörden führen gelegentliche Überprüfungen durch. Diese konzentrieren sich auf das Wohlbefinden des Kindes und angemessene Bildungsfortschritte.

Akzeptanz und gesellschaftliche Wahrnehmung

Die guyanische Gesellschaft zeigt wachsende Akzeptanz für alternative Bildungsformen. Besonders in der Hauptstadt Georgetown und anderen urbanen Gebieten begegnen Familien Homeschooling mit Verständnis.

Positive Faktoren:

  • Bildung wird hoch geschätzt

  • Respekt vor elterlichen Entscheidungen

  • Interesse an internationalen Bildungsansätzen

Ländliche Gemeinden können skeptischer reagieren, da traditionelle Schulbildung dort tief verwurzelt ist. Deutsche, österreichische und schweizerische Familien profitieren oft von ihrem Ruf als bildungsorientiert.

Lokale Homeschooling-Gruppen entstehen zunehmend. Diese bieten Vernetzungsmöglichkeiten und gemeinsame Aktivitäten.

Viele guyanische Eltern interessieren sich für europäische Bildungsmethoden und suchen den Austausch.

Rechtliche Voraussetzungen für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

Deutsche, österreichische und schweizerische Staatsbürger benötigen für die Einreise nach Guyana spezielle Visa und müssen ihre Bildungsabschlüsse anerkennen lassen. Familien mit schulpflichtigen Kindern unterliegen besonderen Einreisebestimmungen.

Notwendige Dokumente und Legalisierungen

Deutsche Staatsbürger benötigen für die Einreise nach Guyana einen Reisepass mit mindestens sechs Monaten Gültigkeit. Ein Touristenvisum wird bei der Einreise für 30 Tage erteilt.

Für längere Aufenthalte müssen Deutsche bei der guyanischen Botschaft in London oder Berlin ein entsprechendes Visum beantragen. Österreicher und Schweizer durchlaufen denselben Prozess über die zuständigen diplomatischen Vertretungen.

Erforderliche Dokumente:

  • Gültiger Reisepass

  • Nachweis über Rückflugticket

  • Finanzielle Mittel (Kontoauszüge)

  • Gesundheitszeugnis

  • Polizeiliches Führungszeugnis (apostilliert)

Alle deutschen, österreichischen und schweizerischen Dokumente müssen apostilliert werden. Die Apostille bestätigt die Echtheit der Dokumente für die Verwendung in Guyana.

Anerkennung deutscher, österreichischer und schweizerischer Abschlüsse

Das guyanische Bildungsministerium prüft ausländische Schulabschlüsse individuell. Deutsche Abitur-, österreichische Matura- und schweizerische Maturitätszeugnisse werden grundsätzlich anerkannt.

Eltern müssen ihre eigenen Bildungsabschlüsse übersetzen und beglaubigen lassen. Dies gilt besonders, wenn sie ihre Kinder selbst unterrichten möchten.

Das National Centre for Educational Resource Development (NCERD) bewertet die Qualifikationen.

Anerkennungsverfahren:

  • Übersetzung durch vereidigten Übersetzer

  • Apostillierung der Originaldokumente

  • Antrag beim NCERD

  • Bearbeitungszeit: 6-8 Wochen

  • Gebühren: ca. 150-300 Guyana-Dollar

Universitätsabschlüsse erfordern zusätzliche Nachweise über Studieninhalte und Credit Points. Die University of Guyana führt die akademische Bewertung durch.

Visabestimmungen für Familien mit Kindern

Familien mit Kindern können gemeinsam ein Familienvisum beantragen. Kinder unter 18 Jahren benötigen die Zustimmung beider Elternteile für die Ausreise.

Besondere Anforderungen für Familien:

  • Geburtsurkunden aller Kinder (apostilliert)

  • Einverständniserklärung des anderen Elternteils bei Alleinerziehenden

  • Nachweis über Krankenversicherung für alle Familienmitglieder

  • Impfnachweis (Gelbfieber obligatorisch)

Das Dependent Visa ermöglicht Kindern den legalen Aufenthalt. Dieses Visum ist an das Hauptvisum eines Elternteils gekoppelt und muss jährlich verlängert werden.

Familien, die Homeschooling betreiben möchten, müssen zusätzlich beim Bildungsministerium eine Befreiung von der Schulpflicht beantragen. Der Antrag erfordert den Nachweis der elterlichen Qualifikationen und ein detailliertes Curriculum.

Organisation des Homeschooling-Alltags in Guyana

Die praktische Umsetzung von Homeschooling in Guyana erfordert eine durchdachte Struktur bei Lehrplangestaltung und Tagesablauf. Familien müssen geeignete Lernmaterialien beschaffen und digitale Plattformen effektiv nutzen.

Lehrplangestaltung und Stundenplan

Homeschooling-Familien in Guyana orientieren sich häufig am Caribbean Examinations Council (CXC) System. Dieses bildet die Grundlage für weiterführende Bildung in der Karibik.

Der Tagesablauf sollte das tropische Klima berücksichtigen. Viele Familien beginnen den Unterricht früh am Morgen zwischen 7:00 und 11:00 Uhr.

Die heißesten Stunden werden für Pausen oder praktische Aktivitäten genutzt.

Eine typische Wochenstruktur umfasst:

  • Montag-Freitag: Kernfächer (Mathematik, Englisch, Naturwissenschaften)

  • Mittwochs: Lokale Geschichte und Geographie Guyanas

  • Freitags: Kreative Fächer und Projektarbeit

Die Regenzeit (Mai bis August) beeinflusst die Tagesplanung erheblich. Outdoor-Aktivitäten werden auf die Trockenperioden verlegt.

Flexible Pausenzeiten ermöglichen es Kindern, sich an das warme Klima anzupassen.

Beschaffung von Lehrmitteln und Ressourcen

Georgetown bietet die besten Möglichkeiten für den Kauf von Lehrmaterialien. Die Austin's Book Services und Nigel's Supermarket führen grundlegende Schulbücher.

Importierte Materialien aus Trinidad oder den USA sind oft teurer. Versandkosten können erheblich sein, besonders für schwere Bücher.

Lokale Ressourcen bieten wertvolle Ergänzungen:

  • Guyana National Museum für Geschichtsunterricht

  • Botanical Gardens für Naturwissenschaften

  • Demerara Harbour Bridge als Technik-Beispiel

Die University of Guyana Library gewährt manchmal Zugang zu Referenzmaterialien. Eine Mitgliedschaft in der National Library kostet etwa 2.000 GYD jährlich.

Gebrauchte Bücher finden sich auf dem Stabroek Market. Preise liegen oft 50-70% unter Neupreisen.

Digitale Lerntools und Online-Plattformen

Internetverbindungen in Georgetown sind stabiler als in ländlichen Gebieten. GTT und Digicel bieten Breitband-Pakete ab 15.000 GYD monatlich.

Stromausfälle kommen regelmäßig vor. Ein Backup-Generator oder Powerbank ist für kontinuierliches Lernen notwendig.

Khan Academy und BBC Bitesize funktionieren gut mit langsameren Verbindungen. Diese Plattformen bieten Offline-Downloads für wichtige Lektionen.

WhatsApp-Gruppen verbinden Homeschooling-Familien miteinander. Die Guyana Homeschool Association nutzt diese für Erfahrungsaustausch.

Zoom oder Google Meet ermöglichen Gruppenunterricht. Sessions sollten während der stabilsten Internetzeiten (früh morgens) stattfinden.

Tablet-Computer sind praktischer als Laptops wegen der hohen Luftfeuchtigkeit. Wasserdichte Hüllen schützen vor Regenschäden.

Praktische Tipps für das Freilernen vor Ort

Guyana bietet einzigartige Möglichkeiten für das Freilernen durch seine reiche Naturlandschaft und kulturelle Vielfalt. Familien können den tropischen Regenwald, lokale Gemeinden und mehrsprachige Umgebung als natürliche Lernräume nutzen.

Naturnahe Lernmöglichkeiten in Guyana

Der Amazonas-Regenwald stellt das größte natürliche Klassenzimmer Guyanas dar. Kinder lernen Botanik durch direkten Kontakt mit über 8.000 Pflanzenarten.

Die Artenvielfalt ermöglicht praktische Biologie-Studien ohne Lehrbücher. Wasserfälle wie die Kaieteur Falls bieten Physik-Unterricht über Wasserkraft und Erosion.

Die Kraft des fallenden Wassers demonstriert Energieumwandlung in der Praxis. Vogelbeobachtung entwickelt Geduld und wissenschaftliche Beobachtungsfähigkeiten.

Guyana beheimatet über 800 Vogelarten, darunter den Hoatzin und verschiedene Papageienarten. Die Savanne im Rupununi-Gebiet lehrt Geografie und Klimakunde.

Kinder verstehen Wetterzyklen durch direkte Erfahrung der Trocken- und Regenzeiten. Goldminen-Besuche vermitteln Geologie-Kenntnisse über Mineralienbildung.

Familien lernen über nachhaltige Ressourcennutzung und Umweltschutz.

Lernorte außerhalb des Klassenzimmers

Georgetown bietet historische Bildung durch koloniale Architektur und Museen. Das Walter Roth Museum zeigt indigene Kulturen und natürliche Geschichte Guyanas.

Die St. George's Cathedral aus Holz demonstriert Architektur und Ingenieurswesen. Kinder verstehen Konstruktionsprinzipien durch praktische Anschauung.

Märkte in Georgetown lehren Mathematik durch Preisverhandlungen und Währungsumrechnung. Der Stabroek Market zeigt lokale Produkte und Handelswege.

Zuckerplantagen erklären Geschichte, Wirtschaft und Landwirtschaft. Familien verstehen die koloniale Vergangenheit und moderne Produktionsmethoden.

Bibliotheken in Georgetown und New Amsterdam bieten englischsprachige Ressourcen. Diese ergänzen das Freilernen mit strukturiertem Wissen.

Community Centers ermöglichen Kontakt zu lokalen Familien. Kinder entwickeln soziale Fähigkeiten außerhalb der traditionellen Schulumgebung.

Integration lokaler Kultur und Sprache

Englisch als Amtssprache erleichtert deutschen Familien die Integration. Kinder lernen durch alltägliche Gespräche mit Einheimischen.

Kreolische Sprachen erweitern sprachliche Fähigkeiten. Guyanese Creole vermittelt kulturelle Nuancen und lokale Denkweisen.

Indigene Gemeinschaften teilen traditionelles Wissen über Pflanzenmedizin und Handwerk. Arawak- und Carib-Stämme lehren nachhaltige Lebensweisen.

Festivals wie Mashramani und Diwali zeigen kulturelle Vielfalt. Kinder lernen Toleranz und Verständnis für verschiedene Religionen und Traditionen.

Traditionelle Musik mit Steel Drums und Soca entwickelt musikalische Fähigkeiten. Lokale Musiker unterrichten oft informell interessierte Kinder.

Kochkurse mit einheimischen Familien vermitteln Ernährungslehre. Gerichte wie Pepperpot und Roti zeigen kulturelle Mischung aus afrikanischen, indischen und indigenen Einflüssen.

Soziale Aspekte und Kontakte für Auswandererfamilien

Die sozialen Kontakte und Integration spielen eine zentrale Rolle für deutschsprachige Familien, die in Guyana homeschooling betreiben. Netzwerke mit anderen Bildungsalternativen-Familien, lokale Freizeitstrukturen und der Umgang mit Sprachunterschieden bestimmen maßgeblich den Erfolg des Familienlebens.

Vernetzung mit anderen Homeschooling-Familien

Die deutschsprachige Gemeinschaft in Guyana ist relativ klein, was die Suche nach gleichgesinnten Homeschooling-Familien erschwert. Expatriate-Netzwerke in Georgetown und anderen größeren Städten bieten jedoch erste Anlaufstellen.

Online-Plattformen wie Facebook-Gruppen für Deutsche in Guyana oder internationale Homeschooling-Communities helfen bei der Kontaktaufnahme. Viele Familien nutzen WhatsApp-Gruppen für den regelmäßigen Austausch.

Die Goethe-Institute in der Region oder deutsche Kulturvereine können Kontakte zu anderen deutschsprachigen Familien vermitteln. Auch internationale Schulen haben oft Kontakte zu Homeschooling-Familien.

Regelmäßige Treffen organisieren Familien meist selbst. Gemeinsame Lernprojekte, Ausflüge oder kulturelle Veranstaltungen stärken die Gemeinschaft und bieten den Kindern soziale Kontakte.

Freizeitangebote und Vereine für Kinder

Guyana bietet verschiedene Freizeitaktivitäten, die Homeschooling-Kindern soziale Kontakte ermöglichen. Sportvereine wie Cricket-, Fußball- oder Schwimmclubs nehmen internationale Kinder auf.

Kulturelle Einrichtungen in Georgetown bieten Programme für Kinder und Jugendliche an. Das National Cultural Centre veranstaltet regelmäßig Workshops und Aufführungen.

Die Pfadfinderbewegung ist in Guyana aktiv und bietet eine strukturierte Freizeitgestaltung. Musikschulen und Kunstworkshops ergänzen das Angebot für kreativ interessierte Kinder.

Naturaktivitäten wie Wandergruppen oder Umweltprojekte nutzen Guyanas reiche Biodiversität. Viele internationale Familien organisieren gemeinsame Expeditionen in den Regenwald oder zu den Wasserfällen.

Bibliotheken in größeren Städten haben oft Kinderprogramme und Leseclubs, die den Kontakt zu einheimischen Familien fördern.

Sprachbarrieren und Integration

Englisch als Amtssprache erleichtert die Integration deutschsprachiger Familien erheblich. Viele Kinder lernen schnell durch den direkten Kontakt mit einheimischen Altersgenossen.

Kreolische Ausdrücke und lokale Dialekte können anfangs Verständnisschwierigkeiten bereiten. Sprachkurse für die ganze Familie beschleunigen die Integration deutlich.

Die multikulturelle Gesellschaft Guyanas mit indischen, afrikanischen und indigenen Einflüssen bietet reiche Lernerfahrungen. Kulturelle Festivals wie Diwali oder Mashramani ermöglichen tiefere Einblicke.

Deutsche Spracherhaltung erfordert bewusste Anstrengungen der Familien. Regelmäßiger Kontakt zur Heimat über Videoanrufe und deutsche Medien unterstützen die Zweisprachigkeit der Kinder.

Lokale Gemeindezentren und Kirchengemeinden verschiedener Konfessionen bieten weitere Integrationsmöglichkeiten und soziale Netzwerke für die gesamte Familie.

Prüfungen und Hochschulzugang

Deutschsprachige Familien in Guyana benötigen eine durchdachte Prüfungsstrategie für den späteren Hochschulzugang. Die Anerkennung von Homeschooling-Abschlüssen variiert zwischen guyanaischen und europäischen Bildungssystemen erheblich.

Möglichkeiten für internationale Abschlüsse

Das Cambridge International Examination System bietet eine bewährte Option für Homeschooler in Guyana. Diese Abschlüsse werden weltweit anerkannt und ermöglichen den direkten Hochschulzugang in Europa.

Das International Baccalaureate (IB) stellt eine weitere Alternative dar. Familien können ihre Kinder über Online-Plattformen auf diese international anerkannten Prüfungen vorbereiten.

Externe Prüfungen über deutsche Fernschulen bleiben möglich. Diese erfordern jedoch eine sorgfältige Koordination zwischen Guyana und Deutschland.

Abschlusstyp

Cambridge IGCSE

IB Diploma

Deutsche Fernschule

Anerkennung Europa

Hoch

Sehr hoch

Hoch (D/A/CH)

Anerkennung Guyana

Mittel

Hoch

Niedrig

Kosten (ca.)

€300-500

€1.200-1.800

€2.000-3.000

Zugang zu Hochschulen in Guyana und Europa

Guyanaische Universitäten akzeptieren in der Regel CXC-Prüfungen (Caribbean Examinations Council). Homeschooler müssen diese als externe Kandidaten ablegen.

Die University of Guyana verlangt mindestens fünf CXC-Fächer mit Note I oder II. Internationale Abschlüsse werden nach Einzelfallprüfung anerkannt.

Für europäische Hochschulen gelten die Anerkennungsrichtlinien des jeweiligen Landes. Deutsche Universitäten akzeptieren IB- und Cambridge-Abschlüsse ohne weitere Prüfungen.

Österreichische und Schweizer Hochschulen haben ähnliche Anerkennungsverfahren. Eine vorherige Beratung mit den Zulassungsstellen ist empfehlenswert.

Anerkennung von Homeschooling-Abschlüssen

Die Dokumentation des Lernfortschritts spielt eine entscheidende Rolle. Familien sollten detaillierte Portfolios und Zeugnisse führen.

Externe Validierung durch anerkannte Prüfungsorganisationen erhöht die Akzeptanz erheblich. Reine Eltern-Zeugnisse werden selten akzeptiert.

Für die Rückkehr nach Europa ist eine frühzeitige Kontaktaufnahme mit Bildungsbehörden notwendig. Jedes Bundesland bzw. jeder Kanton hat eigene Anerkennungsverfahren.

Beglaubigte Übersetzungen aller Dokumente sind für die Anerkennung in Europa erforderlich. Diese können über deutsche Konsulate oder beeidigte Übersetzer erfolgen.

Herausforderungen und Lösungsansätze beim Homeschooling in Guyana

Deutsche, österreichische und Schweizer Familien stehen in Guyana vor spezifischen Herausforderungen beim Homeschooling, die von bürokratischen Verfahren bis hin zur Anpassung an das tropische Klima reichen.

Umgang mit bürokratischen Hürden

Das Bildungssystem in Guyana durchläuft derzeit bedeutende Reformen und Überprüfungen. Familien müssen sich über lokale Bildungsgesetze und Anerkennungsverfahren informieren.

Wichtige Schritte:

  • Registrierung bei den örtlichen Bildungsbehörden

  • Nachweis über qualifizierte Lehrpläne

  • Dokumentation des Lernfortschritts

Die Anerkennung deutscher, österreichischer oder Schweizer Abschlüsse erfordert oft zusätzliche Nachweise. Familien sollten frühzeitig Kontakt zu deutschen Konsulaten aufnehmen.

Lokale Bildungsberater können bei der Navigation durch die Vorschriften helfen. Die COVID-19-Pandemie hat flexible Ansätze im Bildungsbereich gefördert.

Adaptation an das tropische Klima

Das tropische Klima Guyanas beeinflusst die täglichen Lernroutinen erheblich. Hohe Luftfeuchtigkeit und intensive Regenzeiten erfordern angepasste Lernumgebungen.

Klimatische Herausforderungen:

  • Hohe Luftfeuchtigkeit beschädigt Lernmaterialien.

  • Stromausfälle unterbrechen Online-Unterricht.

  • Intensive Hitze reduziert Konzentrationsfähigkeit.

Die Installation von Klimaanlagen oder Ventilatoren verbessert die Lernbedingungen. Wasserdichte Aufbewahrung schützt Bücher und elektronische Geräte.

Familien passen ihre Lernzeiten an kühlere Tagesabschnitte an. Frühe Morgenstunden und späte Nachmittage bieten optimale Bedingungen.

Erfahrungsberichte von Auswanderern

Eine Diskussion über Homeschooling in Guyana fand im August 2020 unter der Leitung von Candice Ramessar statt. Diese Gespräche lieferten wertvolle Einblicke in praktische Herausforderungen.

Deutschsprachige Familien berichten von anfänglichen Kommunikationshürden mit lokalen Behörden. Die Eingewöhnung in das karibische Umfeld dauert mehrere Monate.

Häufige Erfahrungen:

  • Längere Eingewöhnungszeit als erwartet.

  • Notwendigkeit lokaler Netzwerke.

  • Flexible Anpassung der Lehrpläne.

Erfolgreiche Familien betonen die Bedeutung der Vernetzung mit anderen Homeschooling-Familien. Online-Communities bieten zusätzliche Unterstützung und Ressourcen.

Zukunftsperspektiven für Homeschooling und Freilernen in Guyana

Die Bildungslandschaft in Guyana zeigt positive Entwicklungstendenzen für alternative Lernformen. Das Land investiert verstärkt in digitale Infrastruktur und Bildungstechnologien.

Technologische Fortschritte werden Homeschooling-Familien zugutekommen. Der Ausbau von Internetverbindungen und mobilen Netzwerken erleichtert den Zugang zu Online-Lernressourcen.

Die Regierung Guyanas plant Bildungsreformen, die mehr Flexibilität im Lernprozess ermöglichen könnten. Diese Entwicklungen schaffen günstige Rahmenbedingungen für Freilernen-Familien.

Wachsende Akzeptanz

Bereich

Digitale Bildung

Internationale Schulen

Bildungsflexibilität

Entwicklung

Starker Ausbau geplant

Zunehmende Anzahl

Wachsende Offenheit

Wirtschaftliche Stabilität durch Ölvorkommen schafft neue Möglichkeiten. Mehr Familien können sich qualitativ hochwertige Bildungsressourcen leisten.

Die internationale Vernetzung Guyanas nimmt zu. Dies führt zu besserer Verfügbarkeit von Lernmaterialien und pädagogischen Konzepten aus Europa und Nordamerika.

Englischsprachige Umgebung bleibt ein dauerhafter Vorteil für deutschsprachige Auswanderer. Kinder können natürlich zweisprachig aufwachsen.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen bleiben voraussichtlich liberal. Guyana zeigt keine Tendenzen zu restriktiveren Bildungsgesetzen wie in Deutschland.

Gemeinschaftsbildung unter Homeschooling-Familien wird durch verbesserte Kommunikationsmöglichkeiten gestärkt. Regionale Netzwerke entstehen organisch.

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