Homeschooling & Freilernen in Kiribati

Leitfaden für Deutschsprachige Auswanderer

Homeschooling im Ausland > Ozeanien > Kiribati

Families aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die nach Kiribati auswandern möchten, stehen oft vor der Frage, wie sie die Bildung ihrer Kinder gestalten können.

Kiribati bietet rechtliche Möglichkeiten für Homeschooling und Freilernen, die deutschen Familien flexible Bildungsalternativen ohne strenge Schulpflicht ermöglichen.

Der Inselstaat im Pazifik unterscheidet sich erheblich von den deutschsprachigen Ländern in Bezug auf sein Bildungssystem und die rechtlichen Rahmenbedingungen.

Auswanderer müssen verstehen, wie das lokale Bildungswesen funktioniert und welche Dokumentationen für die spätere Anerkennung von Abschlüssen erforderlich sind.

Rechtliche Grundlagen für Homeschooling und Freilernen in Kiribati

Kiribati bietet Familien aus dem deutschsprachigen Raum flexible Bildungsmöglichkeiten ohne die strengen Schulpflichtbestimmungen Deutschlands.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen unterscheiden sich erheblich von den europäischen Vorschriften.

Bestimmungen zur Schulpflicht in Kiribati

Kiribati hat keine strikte Schulpflicht wie in Deutschland implementiert.

Das Bildungssystem basiert auf dem Recht auf Bildung, nicht auf einer Pflicht zum Schulbesuch.

Eltern können ihre Kinder legal zu Hause unterrichten.

Die Regierung konzentriert sich hauptsächlich darauf, dass Kinder Zugang zu Bildung haben, nicht zwingend auf institutionelle Beschulung.

Grundlegende Anforderungen:

  • Nachweis einer strukturierten Bildung

  • Dokumentation des Lernfortschritts

  • Einhaltung grundlegender Bildungsstandards

Die lokalen Behörden verlangen meist nur minimale Berichterstattung.

Familien müssen belegen können, dass ihre Kinder angemessene Bildung erhalten.

Vergleich zu Deutschland, Österreich und der Schweiz

Die Unterschiede zu den deutschsprachigen Ländern sind erheblich.

Deutschland verbietet Homeschooling vollständig und droht mit Bußgeldern oder Sorgerechtsentzug.

Deutschland:

  • Komplettes Verbot von Hausunterricht

  • Schulpflicht ohne Ausnahmen

  • Strafrechtliche Verfolgung möglich

Österreich:

  • Häuslicher Unterricht unter strengen Auflagen erlaubt

  • Jährliche Externistenprüfungen erforderlich

  • Behördliche Genehmigung notwendig

Schweiz:

  • Kantonal unterschiedliche Regelungen

  • Meist Bewilligungsverfahren erforderlich

  • Regelmäßige Kontrollen vorgeschrieben

Kiribati bietet deutlich mehr Freiheiten ohne komplexe Genehmigungsverfahren oder regelmäßige Prüfungen.

Behördliche Anerkennung von Abschlüssen

Die Anerkennung von Homeschool-Abschlüssen aus Kiribati in deutschsprachigen Ländern erfordert sorgfältige Planung.

Internationale Qualifikationen wie das International Baccalaureate oder Cambridge-Programme werden eher anerkannt.

Familien sollten akkreditierte Online-Schulen nutzen.

Diese Programme bieten offiziell anerkannte Zertifikate und Diplome.

Empfohlene Bildungswege:

  • Internationale Fernschulen mit Akkreditierung

  • Cambridge International Examinations

  • American High School Diploma Programme

Die Universitätszulassung in Europa kann durch Ergänzungsprüfungen oder Studienkollegs erfolgen.

Frühzeitige Kontaktaufnahme mit Zieluniversitäten ist ratsam.

Visabestimmungen für Familien mit Kindern

Deutsche, österreichische und schweizerische Staatsangehörige benötigen ein Visum für längere Aufenthalte in Kiribati.

Touristenvisa gelten meist nur für 30 Tage.

Langzeitvisa-Optionen:

  • Investor Visa (bei geschäftlichen Aktivitäten)

  • Work Permit (mit Arbeitsplatznachweis)

  • Residence Permit (bei dauerhafter Niederlassung)

Kinder müssen in Visa-Anträgen eingeschlossen werden.

Die Behörden verlangen Nachweise über ausreichende finanzielle Mittel für Familien.

Die Beantragung erfolgt über kiribatische Botschaften oder direkt vor Ort.

Bearbeitungszeiten können mehrere Monate betragen, daher ist frühzeitige Planung erforderlich.

Bildungssystem und Alternativen zum klassischen Schulbesuch

Das Bildungssystem in Kiribati folgt dem britischen Modell und bietet begrenzte Möglichkeiten für höhere Bildung.

Homeschooling ist rechtlich möglich, erfordert jedoch eine Registrierung bei den Bildungsbehörden.

Struktur des Schulsystems in Kiribati

Das Schulsystem in Kiribati gliedert sich in Grundschule (6 Jahre), Junior Secondary School (3 Jahre) und Senior Secondary School (3 Jahre).

Die Schulpflicht besteht für Kinder zwischen 6 und 15 Jahren.

Die meisten Schulen befinden sich auf South Tarawa, der Hauptinsel.

Auf den äußeren Inseln gibt es oft nur Grundschulen mit begrenzten Ressourcen.

Der Unterricht erfolgt in Gilbertesisch und Englisch.

Englisch wird ab der 4. Klasse als Hauptunterrichtssprache verwendet.

Prüfungen und Abschlüsse:

  • Form 6 Examination (Grundschulabschluss)

  • Form 9 Certificate (Junior Secondary)

  • Pacific Senior Secondary Certificate (Hochschulzugangsberechtigung)

Die Bildungsqualität variiert stark zwischen den Inseln.

Viele Familien senden ihre Kinder nach South Tarawa oder ins Ausland für bessere Bildungsmöglichkeiten.

Öffentliche und private Bildungseinrichtungen

Öffentliche Schulen werden vom Bildungsministerium verwaltet und sind kostenlos.

Sie leiden jedoch unter Lehrermangel und unzureichender Ausstattung.

Die wichtigsten öffentlichen Einrichtungen sind:

  • King George V School (South Tarawa)

  • Elaine Bernacchi School (South Tarawa)

  • Tabiteuea North Junior Secondary School

Private Schulen sind hauptsächlich kirchlich geführt.

Die katholische und protestantische Kirche betreibt mehrere Bildungseinrichtungen.

Bekannte private Schulen:

  • Sacred Heart College (katholisch)

  • Kiribati Protestant Church Schools

Private Einrichtungen bieten oft bessere Ressourcen und kleinere Klassengrößen.

Die Gebühren sind jedoch für viele Familien unerschwinglich.

Alternativen: Freilernen und Online-Schulen

Homeschooling ist in Kiribati legal, wenn Eltern eine Genehmigung bei den örtlichen Bildungsbehörden beantragen.

Die Registrierung erfordert einen Nachweis über die Qualifikation der unterrichtenden Personen.

Familien müssen regelmäßige Fortschrittsberichte vorlegen.

Kinder müssen an den nationalen Prüfungen teilnehmen, um anerkannte Abschlüsse zu erhalten.

Online-Schulen gewinnen durch verbesserte Internetverbindungen an Bedeutung.

Deutsche, österreichische und schweizerische Familien nutzen häufig:

  • Deutsche Fernschule

  • ILS (Institut für Lernsysteme)

  • Österreichische Online-Schulprogramme

Die Internetverbindung kann instabil sein, besonders auf den äußeren Inseln.

Satelliteninternet ist verfügbar, aber kostspielig.

Freilernen ohne formale Struktur ist möglich, aber Eltern müssen dennoch die Bildungsfortschritte dokumentieren und regelmäßige Bewertungen durchführen lassen.

Anerkennung und Übertragung von Bildungsabschlüssen

Deutsche, österreichische und Schweizer Familien müssen bei der Bildungsplanung in Kiribati die spätere Anerkennung ihrer Abschlüsse berücksichtigen.

Die Validierung von Zeugnissen und Zertifikaten erfordert sorgfältige Dokumentation und Kenntnis der verschiedenen Anerkennungsverfahren.

Validierung deutscher, österreichischer und Schweizer Zeugnisse

Kiribati verfügt über ein begrenztes System zur direkten Anerkennung europäischer Bildungsabschlüsse.

Das Bildungsministerium von Kiribati bewertet ausländische Zeugnisse individuell nach britischen Bildungsstandards.

Familien sollten alle Originalzeugnisse und beglaubigte Übersetzungen ins Englische mitbringen.

Die University of the South Pacific in Tarawa bietet Beratung zur Bewertung ausländischer Qualifikationen.

Homeschooling-Abschlüsse aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz benötigen zusätzliche Dokumentation.

Portfolios, Lerntagebücher und externe Prüfungsergebnisse stärken die Validierung.

Erforderliche Dokumente:

  • Originale Zeugnisse mit Apostille

  • Beglaubigte englische Übersetzungen

  • Curriculum-Übersicht der absolvierten Fächer

  • Externe Prüfungsergebnisse (falls vorhanden)

Möglichkeiten zur internationalen Anerkennung

Internationale Bildungsprogramme bieten bessere Anerkennungsmöglichkeiten als nationale Systeme.

Das International Baccalaureate (IB) wird in Kiribati anerkannt und ermöglicht weltweite Hochschulzugänge.

Cambridge International Examinations stellen eine praktische Alternative dar.

Diese Prüfungen können in Suva, Fidschi, absolviert werden und sind international anerkannt.

Anerkannte Programme:

  • International Baccalaureate (IB)

  • Cambridge IGCSE und A-Levels

  • American High School Diploma

  • Australian Matriculation Certificate

Online-Plattformen wie Pamoja Education bieten IB-Kurse für isolierte Standorte.

Die Kosten betragen etwa 600-800 Euro pro Kurs.

Rückkehr oder Weiterzug nach Europa

Die Rückkehr nach Deutschland, Österreich oder in die Schweiz erfordert die Anerkennung der in Kiribati erworbenen Bildungsabschlüsse. Die Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) bewertet diese Qualifikationen.

Deutsche Familien nutzen das Portal anabin.kmk.org zur ersten Einschätzung ihrer Abschlüsse. Österreichische und Schweizer Familien wenden sich an die jeweiligen nationalen Anerkennungsstellen.

Wichtige Anerkennungsstellen:

  • Deutschland: ZAB und Kultusministerkonferenz (KMK)

  • Österreich: ENIC NARIC Austria

  • Schweiz: Swiss ENIC

Dokumentation aller Lernaktivitäten während des Aufenthalts in Kiribati ist entscheidend. Detaillierte Aufzeichnungen über Curricula, Stundenanzahl und Bewertungsmethoden erleichtern die Anerkennung.

Der Anerkennungs-Finder auf anerkennung-in-deutschland.de hilft bei der Identifikation der zuständigen Stelle. Bearbeitungszeiten betragen meist drei bis vier Monate.

Homeschooling und Freilernen in der Praxis

Die praktische Umsetzung von Homeschooling in Kiribati erfordert strukturierte Planung und kulturelle Anpassung. Familien müssen täglich organisierte Lernabläufe schaffen, lokale Kultur integrieren und sich mit anderen Bildungsgemeinschaften vernetzen.

Tägliche Organisation des Lernens

Die Strukturierung des Lerntages in Kiribati folgt praktischen Gegebenheiten des Insellebens. Familien beginnen oft früh am Morgen, um die kühleren Stunden zu nutzen.

Ein typischer Tagesablauf umfasst 3-4 Kernlernstunden zwischen 7:00 und 11:00 Uhr. Nachmittags finden praktische Aktivitäten und Projekte statt.

Die tropischen Bedingungen erfordern angepasste Lernzeiten. Während der heißesten Tagesstunden eignen sich ruhige Aktivitäten wie Lesen oder Online-Kurse.

Wochenstruktur:

  • Montag-Donnerstag: Hauptfächer (Mathematik, Sprachen, Naturwissenschaften)

  • Freitag: Projektarbeit und kulturelle Aktivitäten

  • Wochenende: Exkursionen und praktisches Lernen

Viele Familien nutzen flexible Zeitpläne, die sich an Gezeiten, Wetter und lokalen Ereignissen orientieren. Diese Anpassungsfähigkeit ist in Kiribati besonders wichtig.

Integration von Landesgeschichte und -kultur

Die Geschichte Kiribatis bietet reiche Lernmöglichkeiten für Homeschooling-Familien. Die Inselkette durchlief verschiedene Kolonialphasen und erlangte 1979 die Unabhängigkeit.

Praktische Kulturintegration erfolgt durch traditionelle Handwerke wie Weberei und Bootsbau. Kinder lernen dabei mathematische Konzepte und Physik.

Die Gilbertesische Sprache sollte in den Lehrplan einbezogen werden. Grundkenntnisse erleichtern die Integration und zeigen Respekt vor der lokalen Kultur.

Kulturelle Lernelemente:

  • Traditionelle Navigation und Astronomie

  • Meeresbiologie und Korallenriffe

  • Klimawandel und Meerespegelanstieg

  • Lokale Musik und Tänze

Besuche bei lokalen Ältesten vermitteln mündlich überliefertes Wissen. Diese Begegnungen bereichern das Geschichtsverständnis erheblich.

Zugang zu Lehrmaterialien und Ressourcen

Die Internetverbindung in Kiribati ist begrenzt und teuer. Familien müssen Lehrmaterialien strategisch planen und offline verfügbar machen.

Digitale Ressourcen sollten während verfügbarer Internetzeiten heruntergeladen werden. Tablets mit großer Speicherkapazität sind praktisch für diese Zwecke.

Gedruckte Materialien aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz müssen per Schiff importiert werden. Die Lieferzeiten betragen oft 2-3 Monate.

Empfohlene Materialien:

  • Offline-Lernprogramme auf USB-Sticks

  • Gedruckte Lehrbücher für Kernfächer

  • Wissenschaftliche Taschenrechner und Messgeräte

  • Landkarten und Atlanten

Die örtliche Bibliothek in Tarawa bietet begrenzte Ressourcen. Internationale Schulbücher sind selten verfügbar.

Vernetzung mit anderen Familien

Homeschooling-Familien in Kiribati bilden kleine, aber unterstützende Gemeinschaften. Die geografische Isolation macht persönliche Kontakte besonders wertvoll.

Regelmäßige Treffen finden meist in Tarawa statt. Familien von den äußeren Inseln nutzen Besuche für intensiven Austausch und gemeinsame Aktivitäten.

Online-Plattformen ermöglichen Kontakt zu deutschsprachigen Homeschooling-Gemeinschaften weltweit. Diese Verbindungen bieten pädagogische Unterstützung und kulturellen Austausch.

Vernetzungsmöglichkeiten:

  • Lokale Expat-Gruppen

  • Internationale Online-Communities

  • Schulkooperationen per Videokonferenz

  • Gemeinsame Lernprojekte zwischen Familien

Der Austausch von Lehrmaterialien zwischen Familien reduziert Kosten erheblich. Gemeinsame Bestellungen aus Übersee sind oft günstiger als Einzelkäufe.

Kulturelle und sprachliche Herausforderungen

Deutschsprachige Familien treffen in Kiribati auf eine völlig andere Kultur mit komplexen sozialen Strukturen und der Landessprache Gilbertese. Die erfolgreiche Integration erfordert gezielte Strategien zur Überwindung von Kommunikationsbarrieren und aktive Teilnahme am Gemeindeleben.

Integrationsmöglichkeiten für Kinder

Die Integration deutscher, österreichischer und Schweizer Kinder in die kiribatische Gesellschaft erfolgt hauptsächlich über informelle Bildungswege. Kinder lernen traditionelle Fertigkeiten wie Fischerei, Bootsbau und Handwerk direkt von Einheimischen.

Praktische Integrationswege:

  • Teilnahme an lokalen Jugendgruppen

  • Erlernen traditioneller Tänze und Gesänge

  • Mitarbeit bei Gemeinschaftsprojekten

  • Besuch kultureller Veranstaltungen

Die altersgemischten Lerngruppen in kiribatischen Gemeinden bieten natürliche Sozialisationsmöglichkeiten. Ältere Kinder übernehmen Verantwortung für jüngere, was deutschen Kindern neue Perspektiven auf Lernen und Gemeinschaft vermittelt.

Sportliche Aktivitäten wie Te Ano (traditionelles Ballspiel) oder Volleyball schaffen zusätzliche Kontaktmöglichkeiten. Diese Aktivitäten finden regelmäßig statt und ermöglichen kontinuierliche Beziehungen zu Gleichaltrigen.

Umgang mit Sprachbarrieren

Gilbertese stellt für deutschsprachige Familien eine erhebliche Herausforderung dar. Die Sprache verwendet andere Grammatikstrukturen und Laute als germanische Sprachen. Englisch fungiert als Brückensprache, da es in Kiribati Amtssprache ist.

Lernstrategien für Familien:

  • Immersion: Täglicher Kontakt mit Einheimischen

  • Strukturiertes Lernen: Online-Ressourcen und Sprachführer

  • Praktische Anwendung: Marktbesuche und Alltagsgespräche

Kinder erwerben Gilbertese schneller als Erwachsene durch spielerisches Lernen. Sie fungieren oft als Übersetzer für ihre Eltern und entwickeln dadurch zusätzliche Kompetenzen.

Die orale Tradition Kiribatis erfordert besondere Aufmerksamkeit. Viele wichtige Informationen werden mündlich übertragen, nicht schriftlich dokumentiert. Familien müssen lernen, auf auditive Kommunikation zu vertrauen.

Einbindung in die lokale Gemeinschaft

Die kiribatische Gesellschaft basiert auf Kollektivismus und gegenseitiger Unterstützung. Deutsche Familien müssen traditionelle Hierarchien und Entscheidungsprozesse respektieren. Älteste haben besondere Autorität in Bildungsfragen.

Wichtige Gemeinschaftsstrukturen:

  • Maneaba (Versammlungshaus): Zentrum des Gemeindelebens

  • Unimane (Ältestenrat): Entscheidungsgremium

  • Te Katei (Familienverbände): Erweiterte Verwandtschaftssysteme

Homeschooling-Familien sollten ihre Bildungsansätze mit lokalen Führungspersonen besprechen. Transparenz verhindert Missverständnisse und schafft Vertrauen in der Gemeinde.

Die Teilnahme an religiösen Aktivitäten ist zentral für die Integration. Über 90% der Bevölkerung sind Christen, hauptsächlich katholisch oder protestantisch. Kirchengemeinden bieten strukturierte Kontaktmöglichkeiten und soziale Netzwerke für neu angekommene Familien.

Vorteile und Herausforderungen des Freilernens in Kiribati

Freilernen in Kiribati bietet deutschen, österreichischen und schweizer Familien einzigartige Möglichkeiten für individualisierte Bildung. Die abgeschiedene Lage des Inselstaats bringt sowohl besondere Chancen als auch spezifische Herausforderungen mit sich.

Individuelle Förderung der Kinder

Die entspannte Atmosphäre Kiribatis ermöglicht es Eltern, sich vollständig auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Kinder zu konzentrieren. Ohne den Druck eines starren Schulsystems können sie das Lerntempo an die natürliche Entwicklung des Kindes anpassen.

Die kulturelle Vielfalt der Inselgemeinschaft bietet authentische Lernerfahrungen. Kinder können direkte Einblicke in traditionelle Handwerke, Fischerei und nachhaltige Lebensweisen gewinnen.

Besondere Lernmöglichkeiten in Kiribati:

  • Meeresbiologie durch direkten Kontakt mit Korallenriffen

  • Astronomie unter dem klaren Südsee-Himmel

  • Umweltschutz durch praktische Erfahrungen mit dem Klimawandel

  • Sprachenlernen durch Kontakt mit der lokalen Bevölkerung

Die geringe Ablenkung durch moderne Technologie fördert die Konzentrationsfähigkeit. Kinder entwickeln stärkere Verbindungen zur Natur und lernen essenzielle Lebenskompetenzen.

Flexibilität und Selbstbestimmung

Freilernende Familien in Kiribati genießen maximale zeitliche Flexibilität. Sie können den Tagesablauf an die tropischen Gegebenheiten anpassen und während der kühleren Morgenstunden intensiv lernen.

Die Abwesenheit staatlicher Bildungskontrollen ermöglicht vollständig selbstbestimmte Lehrpläne. Eltern können Schwerpunkte setzen, die ihren Familienwerten und den Interessen ihrer Kinder entsprechen.

Praktische Vorteile:

  • Lernen nach natürlichen Biorhythmen

  • Integration von Reisen zwischen den Inseln

  • Projektbasiertes Lernen ohne Zeitdruck

  • Anpassung an saisonale Gegebenheiten

Die isolierte Lage zwingt Familien zur Eigenverantwortung und stärkt den familiären Zusammenhalt. Kinder entwickeln früh Selbstständigkeit und Problemlösungskompetenzen.

Mögliche Schwierigkeiten und Lösungen

Die größte Herausforderung stellt die begrenzte Internetverbindung dar. Online-Ressourcen und digitale Lernprogramme sind oft nur eingeschränkt verfügbar oder funktionieren unzuverlässig.

Lösungsansätze für Internetprobleme:

  • Download von Lerninhalten während stabiler Verbindungszeiten

  • Nutzung offline-fähiger Bildungssoftware

  • Aufbau einer umfangreichen physischen Bibliothek

  • Kooperation mit anderen Freilerner-Familien zum Ressourcenaustausch

Die medizinische Versorgung ist begrenzt. Dies kann bei Kindern mit besonderen Bedürfnissen problematisch sein.

Familien müssen vorab klären, ob die verfügbare Gesundheitsversorgung ausreicht. Der Zugang zu Laborausrüstung und wissenschaftlichen Materialien ist stark eingeschränkt.

Kreative Alternativen und improvisierte Experimente werden notwendig. Die soziale Isolation von anderen deutschsprachigen Familien kann herausfordernd sein.

Regelmäßige Online-Kontakte und geplante Treffen mit anderen Expatriate-Familien helfen dabei, kulturelle Verbindungen aufrechtzuerhalten.

Erfahrungsberichte und Ressourcen für Auswanderer

Deutschsprachige Familien in Kiribati stehen vor besonderen Herausforderungen beim Homeschooling. Sie können von gezielten Beratungsangeboten und spezialisierten Ressourcen profitieren.

Erfahrungen deutschsprachiger Familien

Deutschsprachige Familien in Kiribati berichten von den einzigartigen Herausforderungen der Bildung auf den abgelegenen Pazifikinseln. Die begrenzte Internetverbindung erschwert den Zugang zu Online-Lernplattformen erheblich.

Viele Familien entwickeln kreative Lösungen durch offline verfügbare Materialien und gedruckte Lehrwerke. Die Deutsche Schule im Ausland bietet Fernunterrichtspakete speziell für entlegene Gebiete an.

Ein Erfahrungsbericht zeigt, dass die lokale Gemeinschaft oft unterstützend wirkt. Einheimische Lehrer können bei kulturspezifischen Themen helfen und Englischkenntnisse fördern.

Die Isolation von anderen deutschsprachigen Familien stellt eine besondere Belastung dar. Regelmäßiger Kontakt über Satellitentelefon oder sporadische Internetverbindungen wird zur wichtigen Ressource für den Austausch.

Wichtige Anlaufstellen und Beratungsangebote

Die Deutsche Botschaft in Fidschi betreut konsularische Angelegenheiten für Kiribati. Sie kann bei Bildungsfragen erste Orientierung bieten.

Sie vermittelt Kontakte zu deutschen Schulen im Pazifikraum. Das Bundesverwaltungsamt in Köln stellt Informationen zur Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse bereit.

Diese werden für die spätere Rückkehr nach Deutschland benötigt. Online-Beratungsdienste deutschsprachiger Homeschooling-Organisationen bieten spezialisierte Unterstützung.

Sie kennen die rechtlichen Besonderheiten für Auslandsdeutsche und deren Bildungswege. Die Auslandsschulberatung der Kultusministerkonferenz informiert über anerkannte Fernschulen.

Diese Schulen bieten Curricula nach deutschen Standards auch für entlegene Gebiete an.

Empfohlene Literatur und Websites

www.bva.bund.de bietet umfassende Informationen zur Anerkennung von Bildungsabschlüssen aus dem Ausland. Die Website enthält spezifische Formulare und Antragsverfahren.

Die Publikation "Bildung im Ausland - Ein Leitfaden" des Auswärtigen Amtes erklärt rechtliche Grundlagen für deutsche Familien. Sie behandelt auch die Besonderheiten kleiner Inselstaaten.

Fernschulen wie die ILS Hamburg oder SGD Darmstadt bieten Kurse für verschiedene Altersgruppen an. Ihre Materialien funktionieren auch bei eingeschränkter Internetverbindung.

Das Goethe-Institut stellt kostenlose deutsche Sprachmaterialien zur Verfügung. Diese helfen beim Erhalt der Muttersprache in einem englischsprachigen Umfeld.

Zurück
Zurück

Homeschooling & Freilernen in Mikronesien

Weiter
Weiter

Homeschooling & Freilernen auf den Marshallinseln