Homeschooling & Freilernen in der Dominikanischen Republik

Chancen, Regeln und Tipps für deutschsprachige Auswanderer

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Familien aus Deutschland, Österreich und der Schweiz entdecken die Dominikanische Republik zunehmend als attraktives Auswanderungsziel, doch die Frage nach geeigneten Bildungsoptionen für ihre Kinder beschäftigt viele Eltern. Während Deutschland Homeschooling grundsätzlich verbietet und Österreich sowie die Schweiz strenge Regelungen haben, eröffnen sich in der Karibik völlig neue Möglichkeiten für alternative Bildungsformen.

Die Dominikanische Republik bietet Auswandererfamilien erheblich mehr Flexibilität beim Homeschooling und Freilernen als ihre Herkunftsländer, erfordert jedoch eine sorgfältige Planung der rechtlichen und praktischen Aspekte. Das tropische Land hat weniger restriktive Bildungsvorschriften, was Eltern die Chance gibt, individuell auf die Bedürfnisse ihrer Kinder einzugehen.

Von den grundlegenden rechtlichen Rahmenbedingungen über bewährte Unterrichtsmethoden bis hin zu sozialen Integrationsmöglichkeiten und digitalen Lernplattformen gibt es viele Faktoren zu beachten. Besonders wichtig sind auch die finanziellen Aspekte und die späteren Wiedereinstiegsmöglichkeiten in europäische Bildungssysteme, wenn Familien eine Rückkehr planen.

Grundlagen des Homeschooling und Freilernens in der Dominikanischen Republik

Die Dominikanische Republik bietet Auswandererfamilien aus dem deutschsprachigen Raum flexible Bildungsalternativen, die sich erheblich von den restriktiven Gesetzen ihrer Heimatländer unterscheiden. Die rechtlichen Rahmenbedingungen ermöglichen sowohl strukturiertes Homeschooling als auch freiere Lernansätze.

Rechtliche Rahmenbedingungen für Ausländer

Die dominikanische Verfassung garantiert das Recht auf Bildung, schreibt jedoch keine strikte Schulpflicht vor. Ausländische Familien können ihre Kinder legal zu Hause unterrichten, müssen aber bestimmte Dokumentationspflichten erfüllen.

Anmeldeverfahren für Ausländer:

  • Registrierung bei den lokalen Bildungsbehörden

  • Nachweis über Lehrpläne und Unterrichtsmaterialien

  • Jährliche Fortschrittsberichte

Das Bildungsministerium (MINERD) erkennt alternative Bildungsformen an. Familien müssen nachweisen, dass ihre Kinder angemessene Bildung erhalten.

Die Prüfungsanforderungen sind flexibler als in Europa. Kinder können externe Prüfungen ablegen oder Portfolio-basierte Bewertungen verwenden.

Unterschiede zwischen Homeschooling und Freilernen

Homeschooling folgt strukturierten Lehrplänen und festen Zeitplänen. Eltern verwenden traditionelle Unterrichtsmaterialien und bewerten den Fortschritt regelmäßig.

Freilernen (Unschooling) basiert auf den natürlichen Interessen des Kindes. Es gibt keine vorgeschriebenen Fächer oder Zeitpläne.

Aspekt

Struktur

Zeitplan

Bewertung

Materialien

Homeschooling

Fester Lehrplan

Geregelt

Tests und Noten

Lehrbücher

Freilernen

Interessensbasiert

Flexibel

Portfolio/Projekte

Vielfältige Ressourcen

Die dominikanischen Behörden akzeptieren beide Ansätze. Familien müssen jedoch dokumentieren, dass grundlegende Fähigkeiten vermittelt werden.

Vergleich zu Bildungssystemen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

In Deutschland ist Homeschooling illegal und wird mit Bußgeldern oder Haftstrafen bestraft. Österreich erlaubt häuslichen Unterricht mit strengen Prüfungsauflagen.

Die Schweiz gewährt kantonale Unterschiede, wobei einige Kantone Homeschooling unter Auflagen gestatten.

Hauptunterschiede zur Dominikanischen Republik:

  • Keine Strafverfolgung bei alternativen Bildungsformen

  • Flexiblere Bewertungsmethoden

  • Weniger bürokratische Hürden

Die Dominikanische Republik bietet deutlich mehr Freiheit bei der Gestaltung der Kinderbildung. Familien können ohne Angst vor rechtlichen Konsequenzen individuelle Lernwege wählen.

Das lokale Bildungssystem wird als verbesserungsbedürftig eingestuft. Viele Auswanderer sehen Homeschooling als qualitativ bessere Alternative zu den örtlichen Schulen.

Rechtliche Voraussetzungen für Familien aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

Familien aus deutschsprachigen Ländern müssen spezifische Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen erfüllen, um legal in der Dominikanischen Republik zu leben und ihre Kinder zu unterrichten. Die Anerkennung von Bildungsabschlüssen und ordnungsgemäße Anmeldeverfahren sind dabei entscheidend.

Anerkennung von Bildungsabschlüssen

Deutsche, österreichische und schweizerische Bildungsabschlüsse erfordern eine offizielle Anerkennung durch das dominikanische Bildungsministerium (MINERD). Dieser Prozess ist besonders wichtig für Familien, die später eine Rückkehr in ihre Heimatländer planen.

Erforderliche Dokumente:

  • Apostillierte Zeugnisse und Diplome

  • Beglaubigte Übersetzungen ins Spanische

  • Nachweis über Lehrpläne und Unterrichtsstunden

Die Bearbeitungszeit beträgt normalerweise 2-3 Monate. Familien sollten diesen Prozess bereits vor der Ausreise beginnen, da die Beschaffung apostillierter Dokumente im Heimatland einfacher ist.

Homeschooling-Familien müssen nachweisen, dass ihre Unterrichtsmethoden den dominikanischen Bildungsstandards entsprechen. Das MINERD akzeptiert auch internationale Fernschulprogramme, sofern diese ordnungsgemäß dokumentiert werden.

Erforderliche Visa und Aufenthaltserlaubnisse

EU-Bürger aus Deutschland und Österreich sowie schweizerische Staatsangehörige benötigen für Aufenthalte über 30 Tage ein entsprechendes Visum oder eine Aufenthaltserlaubnis.

Touristenvisum: Gilt für 30 Tage und kann vor Ort verlängert werden. Für langfristige Homeschooling-Projekte ist dies jedoch unpraktisch und kostspielig.

Residencia Temporal: Diese temporäre Aufenthaltserlaubnis gilt für ein Jahr und ist verlängerbar. Antragsteller müssen finanzielle Mittel von mindestens 2.000 USD pro Monat nachweisen.

Residencia Permanente: Nach drei Jahren temporärer Aufenthaltserlaubnis können Familien eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis beantragen.

Die Beantragung erfolgt bei den dominikanischen Konsulaten oder vor Ort bei der Dirección General de Migración. Kinder unter 18 Jahren werden automatisch in die Anträge der Eltern einbezogen.

Meldepflichten und bürokratische Anforderungen

Alle ausländischen Familien müssen sich innerhalb von 30 Tagen nach Einreise bei den örtlichen Behörden anmelden. Diese Registrierung ist Voraussetzung für die legale Durchführung von Homeschooling.

Anmeldung beim MINERD: Homeschooling-Familien müssen ihr Bildungsprogramm offiziell registrieren lassen. Dies umfasst die Vorlage von Lehrplänen, Unterrichtsmaterialien und Bewertungsmethoden.

Cédula de Identidad: Nach Erhalt der Aufenthaltserlaubnis müssen Familienmitglieder eine dominikanische Identitätskarte beantragen. Diese ist für viele alltägliche Transaktionen erforderlich.

Jährliche Berichte: Das Bildungsministerium verlangt jährliche Fortschrittsberichte über die schulische Entwicklung der Kinder. Diese müssen dokumentierte Lernfortschritte und Bewertungen enthalten.

Familien sollten einen lokalen Anwalt konsultieren, der auf Einwanderungs- und Bildungsrecht spezialisiert ist, um alle Anforderungen ordnungsgemäß zu erfüllen.

Homeschooling-Methoden und Freilerner-Ansätze

Deutsche, österreichische und schweizerische Familien in der Dominikanischen Republik können zwischen strukturierten curricularen Ansätzen und freien Lernmethoden wählen. Online-Ressourcen ergänzen lokale Materialien und bieten flexible Bildungslösungen.

Curriculare Modelle und freie Lernmethoden

Strukturierte Homeschooling-Ansätze folgen festgelegten Lehrplänen mit klaren Lernzielen. Familien nutzen oft die Lehrpläne ihrer Herkunftsländer als Orientierung.

Deutsche Fernschulen bieten vollständige Curricula mit Materialversand und Betreuung. Österreichische Familien können das Externistenprüfungssystem nutzen.

Montessori und Waldorf-Pädagogik kombinieren Struktur mit individueller Entwicklung. Diese Methoden betonen selbstgesteuerte Aktivitäten und altersgemischtes Lernen.

Freilernen (Unschooling) verzichtet komplett auf vorgegebene Lehrpläne. Kinder folgen ihren natürlichen Interessen und Neugier.

Eltern fungieren als Lernbegleiter statt als Lehrer. Der Alltag wird zum Lernfeld ohne feste Unterrichtszeiten.

Hybride Ansätze verbinden strukturierte Kernfächer mit freien Lernphasen. Mathematik und Sprachen folgen einem Plan, während andere Bereiche flexibel gestaltet werden.

Ressourcen und Materialien vor Ort und online

Online-Plattformen bilden das Rückgrat der Bildungsversorgung. Deutsche Fernschulen wie ILS oder SGD liefern vollständige Kurspakete.

Österreichische Familien nutzen Plattformen wie Lernen im Aufbruch oder Bildungshub. Schweizer greifen auf Fernunterricht Schweiz zurück.

Lokale Ressourcen in der Dominikanischen Republik ergänzen Online-Materialien:

  • Bibliotheken in Santo Domingo und Santiago

  • Museen und Kulturzentren

  • Naturparks für Biologie und Umweltkunde

  • Deutsche, österreichische und schweizerische Kulturvereine

Digitale Tools unterstützen den Lernprozess. Khan Academy bietet kostenlose Mathematik- und Naturwissenschaftskurse.

Sprachlern-Apps wie Duolingo helfen beim Spanischlernen. Video-Plattformen ermöglichen virtuellen Unterricht mit Lehrern in Europa.

Lernmaterialien lassen sich kostengünstig beschaffen. E-Books reduzieren Versandkosten aus Europa.

Lokale Buchhandlungen führen grundlegende Materialien. Expat-Gemeinschaften tauschen gebrauchte Lernmittel aus.

Soziale Integration und Gemeinschaftsbildung

Deutschsprachige Familien in der Dominikanischen Republik können auf etablierte Expat-Netzwerke und vielfältige Freizeitangebote zugreifen. Diese Strukturen erleichtern sowohl die Eingliederung der Eltern als auch die sozialen Kontakte ihrer Kinder erheblich.

Netzwerke für deutschsprachige Auswanderer

Facebook-Gruppen bilden die wichtigste Kommunikationsplattform für deutsche Familien. Die Gruppe "Deutsche in der Dominikanischen Republik" zählt über 3.000 Mitglieder und bietet regelmäßige Treffen.

Regionale Stammtische finden monatlich in Santo Domingo, Santiago und Puerto Plata statt. Familien tauschen dort Erfahrungen über Bildungsansätze und lokale Gegebenheiten aus.

Die Deutsche Handelskammer organisiert Networking-Events speziell für Geschäftsleute mit Familien. Diese Veranstaltungen schaffen Kontakte zwischen Eltern mit ähnlichen Bildungsvorstellungen.

WhatsApp-Gruppen existieren in allen größeren Städten für spontane Aktivitäten und Notfälle. Homeschooling-Familien nutzen separate Gruppen zum Austausch von Materialien und Erfahrungen.

Freizeitangebote und soziale Aktivitäten für Kinder

Sportvereine bieten deutschsprachige Programme in Baseball, Fußball und Schwimmen. Der German Club Santo Domingo betreibt eigene Jugendmannschaften mit deutschen Trainern.

Kulturelle Aktivitäten umfassen deutsche Kindergruppen, die sich wöchentlich treffen. Diese organisieren Märchenstunden, Bastelaktivitäten und deutsche Feiertage wie Sankt Martin.

Internationale Schulen öffnen ihre Einrichtungen für Freizeitprogramme. Homeschooling-Kinder können an Theaterprojekten, Musikgruppen und Wissenschaftsclubs teilnehmen, ohne vollständig eingeschrieben zu sein.

Strandclubs und Resorts bieten spezielle Kinderprogramme für deutschsprachige Familien. Diese finden hauptsächlich an Wochenenden in Boca Chica und Las Terrenas statt.

Praktische Tipps für den erfolgreichen Start

Der Übergang zum Homeschooling in der Dominikanischen Republik erfordert eine durchdachte Vorbereitung bei der Umzugsplanung und dem Erwerb von Lernmaterialien. Gleichzeitig müssen Familien praktikable Lösungen für sprachliche Herausforderungen entwickeln.

Planung des Umzugs und Schulmaterials

Familien sollten bereits drei bis sechs Monate vor dem Umzug mit der Beschaffung der Schulmaterialien beginnen. Deutsche, österreichische und schweizerische Lehrbücher sind in der Dominikanischen Republik nicht verfügbar.

Eine vollständige Grundausstattung umfasst:

  • Lehrbücher für alle Fächer und Klassenstufen

  • Arbeitshefte und Übungsmaterialien

  • Technische Ausrüstung (Laptop, Drucker, Scanner)

  • Bastelutensilien für kreative Fächer

Die Versandkosten können bei 500-800 Euro liegen. Familien sparen Geld, indem sie Materialien im Heimatland kaufen und per Seefracht versenden.

Digitale Lernplattformen bieten eine kostengünstige Alternative. Viele deutsche Online-Schulen stellen Materialien zum Download bereit. Diese Lösung reduziert das Transportgewicht erheblich.

Eltern müssen einen ruhigen Lernbereich im neuen Zuhause einplanen. Dieser Raum sollte ausreichend Tageslicht haben und von Haushaltsgeräuschen abgeschirmt sein.

Hilfestellung bei Sprachbarrieren

Die Amtssprache Spanisch stellt für deutschsprachige Familien eine zentrale Herausforderung dar. Behördengänge und Arztbesuche erfordern oft Übersetzungshilfe.

Familien sollten bereits vor der Ausreise Grundkenntnisse in Spanisch erwerben. Online-Kurse oder lokale Volkshochschulen bieten entsprechende Programme an.

Professionelle Übersetzer kosten zwischen 25-40 US-Dollar pro Stunde. Für wichtige Dokumente wie Bildungsnachweise ist diese Investition notwendig.

Die deutsche Gemeinschaft in Santo Domingo und Punta Cana unterstützt Neuankömmlinge. Erfahrene Auswanderer geben praktische Tipps und Kontakte weiter.

Kinder lernen Spanisch meist schneller als Erwachsene. Eltern können zweisprachige Lernmaterialien einsetzen, um den Übergang zu erleichtern. Dies fördert gleichzeitig die Integration in die lokale Kultur.

Sprachaustausch-Programme mit dominikanischen Familien schaffen Win-Win-Situationen. Deutsche Kinder lernen Spanisch, während einheimische Kinder Deutsch üben können.

Digitale Unterstützungsangebote und Fernunterricht

Deutsche Auswanderfamilien in der Dominikanischen Republik können auf verschiedene Online-Plattformen und virtuelle Lerngruppen zurückgreifen, um ihren Homeschooling-Alltag zu strukturieren. Diese digitalen Angebote bieten sowohl Lehrpläne als auch soziale Kontakte für Kinder.

Online-Plattformen für Homeschooling

Deutsche Fernschulen wie die Flex-Fernschule oder die Deutsche Fernschule bieten vollständige Lehrpläne für alle Klassenstufen. Diese Schulen sind staatlich anerkannt und ermöglichen deutschen Kindern im Ausland den Anschluss an das deutsche Bildungssystem.

Die Kosten liegen zwischen 150 und 400 Euro monatlich pro Kind. Die meisten Anbieter stellen digitale Lehrmaterialien, interaktive Übungen und regelmäßige Leistungskontrollen bereit.

Österreichische Alternativen umfassen die Österreichische Fernschule Wien. Diese Institution bietet Kurse nach österreichischem Lehrplan an und ermöglicht offizielle Externistenprüfungen.

Schweizer Familien können auf SwissEducation Online oder private Anbieter zurückgreifen. Diese Plattformen orientieren sich am schweizerischen Lehrplan 21.

Technische Anforderungen für die meisten Plattformen:

  • Stabile Internetverbindung (mindestens 10 Mbps)

  • Computer oder Tablet mit Kamera

  • Headset oder Mikrofon

  • Drucker für Arbeitsmaterialien

Virtuelle Lerngruppen und Tutorsysteme

Deutsche Lerngruppen in der Dominikanischen Republik organisieren sich häufig über Facebook-Gruppen oder WhatsApp-Chats. Familien in Santo Domingo, Punta Cana und Puerto Plata haben bereits etablierte Netzwerke.

Diese Gruppen treffen sich meist zweimal wöchentlich über Zoom oder Microsoft Teams. Kinder können gemeinsam Projekte bearbeiten oder sich bei Hausaufgaben unterstützen.

Tutoring-Services bieten deutschsprachige Lehrer über Plattformen wie Preply oder iTalki an. Die Stundensätze variieren zwischen 15 und 35 Euro pro Unterrichtsstunde.

Lokale Initiativen entstehen in expat-reichen Gebieten der Dominikanischen Republik. Deutsche Familien organisieren Lernpods, in denen 3-5 Kinder gemeinsam unterrichtet werden.

Die Zeitverschiebung zu Europa beträgt minus 5-6 Stunden. Live-Unterricht mit deutschen Tutoren findet daher meist am Nachmittag dominikanischer Zeit statt.

Pädagogische Besonderheiten und Herausforderungen

Die individuelle Betreuung der Lernprozesse und die Entwicklung von Selbstorganisationsfähigkeiten stellen für deutschsprachige Auswanderer in der Dominikanischen Republik zentrale pädagogische Aufgaben dar. Diese Bereiche erfordern spezielle Kenntnisse und Strategien.

Individuelle Lernbetreuung

Eltern übernehmen beim Homeschooling die komplette Verantwortung für die Lernmoderation ihrer Kinder. Sie müssen verschiedene Lerntypen erkennen und entsprechende Methoden entwickeln.

Anpassung an Lernrhythmen wird besonders wichtig. Kinder lernen unterschiedlich schnell und zu verschiedenen Tageszeiten am effektivsten.

Die Erstellung individueller Lernpläne erfordert:

  • Regelmäßige Bewertung des Lernfortschritts

  • Anpassung der Schwierigkeitsgrade

  • Berücksichtigung persönlicher Interessen

Fachliche Kompetenz stellt viele Eltern vor Herausforderungen. Besonders in höheren Klassenstufen stoßen sie an ihre Grenzen bei komplexeren Themen.

Die Kombination aus deutscher Bildungsqualität und tropischen Lebensbedingungen beeinflusst die Lernumgebung erheblich. Hitze und Luftfeuchtigkeit können die Konzentration beeinträchtigen.

Motivation und Selbstorganisation fördern

Schüler müssen lernen, ihre Lernprozesse eigenständig zu strukturieren und aufrechtzuerhalten. Dies erfordert die Entwicklung spezifischer Fähigkeiten und Strategien.

Eigenverantwortliches Lernen entwickelt sich durch klare Strukturen und feste Routinen. Schüler brauchen definierte Arbeitszeiten und -bereiche.

Bewältigungsstrategien helfen bei pandemiebedingten oder isolationsbedingten Belastungen:

  • Regelmäßige Pausen einplanen

  • Soziale Kontakte zu anderen deutschsprachigen Familien pflegen

  • Kreative Lernmethoden integrieren

Intrinsische Motivation entsteht durch die Verknüpfung von Lerninhalten mit der neuen Lebensumgebung. Biologieunterricht kann beispielsweise tropische Pflanzen einbeziehen.

Die Selbstorganisation erfordert altersgerechte Zielsetzungen und Belohnungssysteme. Jüngere Kinder benötigen engmaschigere Begleitung als Jugendliche.

Zukunftsperspektiven und Wiedereinstieg in europäische Bildungssysteme

Die Rückkehr nach Deutschland, Österreich oder die Schweiz erfordert strategische Planung für die Anerkennung der Bildungsleistungen und den nahtlosen Übergang in lokale Schulsysteme. Internationale Abschlüsse bieten dabei wichtige Brücken für die Wiedereingliederung.

Anerkennung der Bildungsleistungen bei Rückkehr

Die Anerkennung von Homeschooling-Leistungen variiert erheblich zwischen den deutschsprachigen Ländern. Deutschland erkennt ausländische Bildungsabschlüsse nur bei nachweisbarer staatlicher Kontrolle an.

Familien müssen detaillierte Portfolios mit Lernfortschritten, Zeugnissen und Projektarbeiten führen. Diese Dokumentation sollte chronologisch geordnet und in deutscher Sprache verfasst sein.

Österreich zeigt mehr Flexibilität bei der Anerkennung alternativer Bildungswege. Die Bildungsdirektion prüft jeden Fall individuell und kann Nachprüfungen anordnen.

Die Schweiz ermöglicht Quereinsteigern den Zugang durch kantonale Aufnahmeprüfungen. Jeder Kanton hat eigene Regelungen für die Integration von Homeschool-Absolventen.

Wichtige Dokumente für die Anerkennung:

  • Lehrplan-Übersicht mit zeitlicher Zuordnung

  • Bewertungsbögen und Leistungsnachweise

  • Externe Prüfungsergebnisse

  • Sprachzertifikate in Deutsch

Vorbereitung auf internationale Abschlüsse

Das International Baccalaureate (IB) gilt als goldener Standard für den Hochschulzugang in Europa. Online-Programme ermöglichen die Vorbereitung direkt aus der Dominikanischen Republik.

Cambridge International bietet IGCSE und A-Level Prüfungen an autorisierten Zentren in Santo Domingo. Diese Abschlüsse werden von allen europäischen Universitäten anerkannt.

Die deutsche Fernschule ILS oder das Institut für Lernsysteme ermöglichen den deutschen Hauptschul- oder Realschulabschluss per Fernunterricht. Prüfungen finden in deutschen Konsulaten statt.

Österreichische Externistenprüfungen können nach entsprechender Vorbereitung abgelegt werden. Die AHS-Matura wird europaweit als Hochschulzugangsberechtigung akzeptiert.

Empfohlene Vorbereitungszeit:

  • IGCSE: 2 Jahre

  • IB Diploma: 2 Jahre

  • Deutsche Abschlüsse: 1-3 Jahre je nach Niveau

Finanzielle Aspekte und Kostenüberblick

Die Kosten für Homeschooling in der Dominikanischen Republik sind deutlich niedriger als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Staatliche Unterstützung gibt es jedoch nicht für ausländische Familien.

Kosten für Homeschooling-Materialien

Lehrmaterialien und Bücher kosten in der Dominikanischen Republik zwischen 200-500 USD pro Jahr und Kind. Deutsche Homeschooling-Materialien müssen meist importiert werden und kosten zusätzlich 100-300 USD für Versand.

Online-Lernplattformen bieten eine kostengünstige Alternative. Deutsche Anbieter verlangen 30-80 EUR monatlich pro Kind. Internationale Plattformen kosten 15-40 USD monatlich.

Technische Ausstattung ist ein einmaliger Kostenfaktor. Ein Laptop kostet vor Ort 400-800 USD. Internetverbindungen kosten 25-50 USD monatlich für ausreichende Geschwindigkeit.

Druckkosten fallen bei 0,10-0,25 USD pro Seite an. Bastelmaterialien und Experimentierkästen kosten 50-150 USD jährlich pro Kind.

Familien sollten mit Gesamtkosten von 3.000-5.000 USD pro Jahr und Kind rechnen. Diese Summe liegt deutlich unter den Kosten deutscher Privatschulen.

Staatliche Unterstützung und Fördermöglichkeiten

Die Dominikanische Republik bietet keine direkten finanziellen Hilfen für Homeschooling-Familien. Das Bildungsministerium konzentriert sich auf das staatliche Schulsystem.

Kindergeld aus Deutschland können Familien unter bestimmten Voraussetzungen weiterhin erhalten. Die Zahlung erfolgt nur bei nachweisbarer deutscher Staatsbürgerschaft der Kinder und zeitlich begrenztem Auslandsaufenthalt.

Österreichische Familienbeihilfe wird nur bei Wohnsitz in Österreich gezahlt. Ausnahmen gelten für Diplomaten oder zeitweise Auslandstätigkeiten.

Schweizer Familienzulagen entfallen bei Wegzug aus der Schweiz. Rückwirkende Zahlungen sind nicht möglich.

Steuerliche Absetzbarkeit von Bildungskosten ist in der Dominikanischen Republik nicht vorgesehen. Deutsche Steuerpflicht kann jedoch Vorteile bieten, wenn unbeschränkte Steuerpflicht besteht.

Familien müssen die Finanzierung vollständig selbst übernehmen. Eine sorgfältige Budgetplanung ist daher unerlässlich.

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