Mit Haustieren nach Neuseeland auswandern
Leitfaden für Deutschland, Österreich & Schweiz
Haustiere ins Ausland mitnehmen > Ozeanien > Neuseeland
Viele Menschen träumen davon, mit ihren geliebten Haustieren nach Neuseeland auszuwandern. Das Land der Kiwis lockt mit seiner atemberaubenden Natur und hohen Lebensqualität.
Die Mitnahme von Hunden, Katzen oder anderen Tieren erfordert umfangreiche Planung und Vorbereitung.
Die Einreise von Haustieren nach Neuseeland ist möglich, aber mit strengen veterinärmedizinischen Anforderungen und einer obligatorischen Quarantäne verbunden. Diese Bestimmungen gelten für alle Haustiere aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und können je nach Herkunftsland leicht variieren.
Eine erfolgreiche Auswanderung mit Haustieren hängt von der richtigen Dokumentation, rechtzeitigen Impfungen und der Einhaltung aller Vorschriften ab.
Wer diese Herausforderung meistern möchte, sollte mindestens sechs Monate vor der geplanten Abreise mit den Vorbereitungen beginnen. Es ist wichtig, sich über Kosten, Quarantänezeiten und spezielle Anforderungen zu informieren.
Voraussetzungen für die Einreise von Haustieren nach Neuseeland
Neuseeland hat strenge Regeln für Haustiere aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Besitzer müssen viele Papiere besorgen und ihr Tier muss gesund sein.
Importvorschriften für Haustiere
Haustiere brauchen eine Einfuhrerlaubnis von der neuseeländischen Regierung. Diese muss der Besitzer vor der Reise beantragen.
Das Tier muss mindestens 10 Tage in Quarantäne in Neuseeland bleiben. Die Quarantäne findet in speziellen Einrichtungen statt.
Alle Haustiere brauchen aktuelle Impfungen. Dazu gehören Impfungen gegen Tollwut und andere Krankheiten.
Ein Tierarzt muss das Tier vor der Reise untersuchen. Er stellt dann ein Gesundheitszeugnis aus.
Dieses Zeugnis darf nicht älter als 10 Tage sein. Die Einreise ist nur über bestimmte Flughäfen möglich.
Nicht alle Flughäfen in Neuseeland nehmen Haustiere an.
Erlaubte Tierarten
Neuseeland erlaubt hauptsächlich Hunde und Katzen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Andere Haustiere haben strengere Regeln.
Bestimmte Hunderassen sind verboten. Dazu gehören Pitbulls und andere als gefährlich eingestufte Rassen.
Vögel, Kaninchen und andere kleine Tiere brauchen spezielle Genehmigungen. Die Regeln für diese Tiere sind sehr streng.
Reptilien und exotische Tiere sind meist nicht erlaubt. Die Regierung will die einheimischen Tiere schützen.
Mindestalter und Gesundheitszustand
Hunde und Katzen müssen mindestens 16 Wochen alt sein. Jüngere Tiere dürfen nicht einreisen.
Das Tier muss alle Standardimpfungen haben. Die Tollwutimpfung muss mindestens 21 Tage alt sein.
Ein Tierarzt muss bestätigen, dass das Tier gesund ist. Kranke Tiere werden nicht ins Land gelassen.
Das Tier braucht einen Mikrochip zur Identifikation. Der Chip muss den internationalen Standards entsprechen.
Weibliche Tiere dürfen nicht trächtig sein. Trächtige Tiere werden an der Grenze abgewiesen.
Erforderliche Dokumente und Nachweise
Haustiere benötigen spezielle Papiere für die Einreise nach Neuseeland. Diese Dokumente müssen alle Impfungen, den Mikrochip und die Gesundheit des Tieres belegen.
Impfzertifikate
Tollwutimpfung ist für alle Hunde und Katzen Pflicht. Das Tier muss mindestens 21 Tage vor der Ausreise geimpft sein.
Die Impfung darf nicht älter als ein Jahr sein. Der Impfstoff muss von Neuseeland zugelassen sein.
Nicht alle deutschen Impfstoffe werden akzeptiert. Tierhalter sollten vorher prüfen, welche Impfstoffe gültig sind.
Weitere Impfungen sind je nach Tierart nötig:
Hunde: Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Parainfluenza, Leptospirose
Katzen: Katzenseuche, Katzenschnupfen, Leukose
Die Impfungen müssen in einem EU-Heimtierausweis stehen. Alle Einträge brauchen Datum, Stempel und Unterschrift des Tierarztes.
Kopien aller Impfzertifikate gehören ins Reisegepäck.
Mikrochip-Registrierung
Jedes Tier braucht einen ISO-konformen Mikrochip vor allen Impfungen und Tests. Der Chip muss 15 Stellen haben und den ISO-Standard 11784 oder 11785 erfüllen.
Die Chip-Nummer steht in allen weiteren Dokumenten. Sie verbindet das Tier eindeutig mit seinen Papieren.
Ohne Chip kann das Tier nicht nach Neuseeland einreisen. Registrierung erfolgt beim Tierarzt oder in einer Haustierdatenbank.
Die Kontaktdaten des Besitzers müssen aktuell sein. Bei Umzug innerhalb der Vorbereitungszeit sind Änderungen nötig.
Der Mikrochip muss vor der ersten Tollwutimpfung gesetzt werden. Spätere Chips machen alle Tests ungültig.
Das Tier müsste dann von vorne anfangen.
Tierärztliche Gesundheitsbescheinigungen
Das Tiergesundheitszeugnis stellt ein amtlicher Tierarzt aus. Es bestätigt die Gesundheit des Tieres maximal 10 Tage vor der Abreise.
Ohne dieses Papier ist keine Einreise möglich. Die Bescheinigung enthält:
Angaben zum Besitzer
Tierart, Rasse, Geschlecht
Mikrochip-Nummer
Impfstatus
Parasitentests
Bluttests für Tollwut-Antikörper sind Pflicht. Das Blut wird in einem EU-zugelassenen Labor getestet.
Der Test muss mindestens 30 Tage nach der Impfung stattfinden. Parasitenbehandlung gegen Bandwürmer und Zecken ist nötig.
Die Behandlung erfolgt 1-5 Tage vor der Abreise. Der Tierarzt trägt Medikament, Dosis und Datum ein.
Alle Dokumente brauchen beglaubigte Übersetzungen ins Englische. Die Papiere müssen original und in gutem Zustand sein.
Quarantänebestimmungen in Neuseeland
Alle Haustiere müssen in Neuseeland eine obligatorische Quarantäne von mindestens 10 Tagen durchlaufen. Die Quarantäne findet in staatlich genehmigten Einrichtungen statt und kann sich bei gesundheitlichen Problemen verlängern.
Dauer und Ablauf der Quarantäne
Die Mindestquarantänedauer beträgt 10 Tage für alle einreisenden Haustiere. Diese Zeit kann sich auf bis zu einem Monat verlängern, falls gesundheitliche Probleme auftreten.
Während der Quarantäne führen Tierärzte täglich Gesundheitschecks durch. Die Tiere werden auf Krankheiten und Parasiten untersucht.
Wichtige Quarantäneregeln:
Keine Besuche der Besitzer erlaubt
Tägliche tierärztliche Überwachung
Spezielle Diät nach neuseeländischen Standards
Verhaltensbeobachtung durch geschultes Personal
Die Kosten für die Quarantäne trägt der Tierbesitzer. Diese belaufen sich auf mehrere hundert bis tausend Euro, je nach Dauer des Aufenthalts.
Falls das Tier die Quarantäne nicht besteht, erfolgt die Rücksendung ins Herkunftsland oder eine Einschläferung.
Quarantänestationen im Überblick
Neuseeland betreibt zwei Hauptquarantänestationen für einreisende Haustiere. Diese befinden sich in der Nähe der zugelassenen Einreiseflughäfen.
Quarantänestation Auckland:
Größte Einrichtung des Landes
Moderne Unterbringung für Hunde und Katzen
24-Stunden-Betreuung durch Fachpersonal
Quarantänestation Christchurch:
Kleinere Kapazität als Auckland
Spezialisierung auf verschiedene Tierarten
Direkte Anbindung an den Flughafen
Beide Stationen erfüllen internationale Standards. Sie verfügen über klimatisierte Räume, Außenbereiche und medizinische Einrichtungen.
Die Plätze sind begrenzt und müssen im Voraus reserviert werden. Eine frühzeitige Buchung ist daher unbedingt erforderlich.
Ablauf am Flughafen
Die Einreise mit Haustieren ist nur über die Flughäfen Auckland oder Christchurch möglich. Andere Flughäfen sind für die Tiereinfuhr nicht zugelassen.
Nach der Landung werden die Tiere sofort von Beamten des Biosecurity-Dienstes übernommen. Die Besitzer haben keinen direkten Kontakt zu ihren Tieren.
Ablauf der Flughafenprozedur:
Entladung der Tiere aus dem Flugzeug
Erste veterinärmedizinische Untersuchung
Überprüfung aller Dokumente
Transport zur Quarantänestation
Die gesamte Prozedur dauert mehrere Stunden. Tierbesitzer sollten ihre Weiterreise entsprechend planen und nicht am selben Tag einen Anschlussflug buchen.
Bei fehlenden oder unvollständigen Dokumenten erfolgt die sofortige Quarantäneverlängerung oder Rücksendung des Tieres.
Vorbereitung auf den Umzug mit Haustieren
Der Transport nach Neuseeland erfordert eine sorgfältige Planung mindestens 6 Monate im Voraus. Die Auswahl eines qualifizierten Transportunternehmens und die richtige Vorbereitung der Tiere reduzieren Stress erheblich.
Planung des Transports
Die Einreise von Haustieren nach Neuseeland erfolgt ausschließlich über den Auckland Airport. Alle Tiere müssen mindestens 10 Tage in Quarantäne verbringen.
Transportbox-Anforderungen:
IATA-zertifizierte Transportbox erforderlich
Mindestens 10 cm Freiraum über dem Kopf des Tieres
Ausreichend Platz zum Stehen und Drehen
Wasserfeste Unterlage und Saugmaterial
Die meisten Fluggesellschaften transportieren Haustiere nur als Cargo. Lufthansa, Swiss und Austrian Airlines bieten reguläre Verbindungen nach Auckland.
Besitzer sollten die Box 4-6 Wochen vor der Reise aufstellen. Das Tier gewöhnt sich so an den neuen Raum.
Fütterung erfolgt spätestens 4 Stunden vor Abflug.
Auswahl eines zertifizierten Tiertransportunternehmens
Nur IPATA-zertifizierte Unternehmen dürfen Tiere nach Neuseeland transportieren. Diese Firmen kennen alle Vorschriften und Papiere.
Wichtige Auswahlkriterien:
Neuseeland-Erfahrung: Mindestens 50 erfolgreiche Transporte
Versicherungsschutz: Vollkasko für Transport und Quarantäne
24/7-Betreuung: Verfolgung während der gesamten Reise
Quarantäne-Service: Betreuung in der Einrichtung
Seriöse Anbieter besuchen das Tier vor dem Transport. Sie prüfen Gesundheitszustand und Transportbox persönlich.
Die Kosten liegen zwischen 3.000-6.000 Euro pro Tier. Darin enthalten sind Transport, Quarantäne und alle Gebühren.
Zusatzkosten entstehen nur bei Komplikationen.
Tipps zur stressfreien Reise für Tiere
Zwei Wochen vor der Reise:
Gewohnte Decke in die Transportbox legen
Fütterungszeiten schrittweise anpassen
Kurze Autofahrten mit der Box üben
Beruhigungsmittel sollten nur nach tierärztlicher Beratung gegeben werden. Viele Medikamente sind in großer Höhe gefährlich.
Am Reisetag:
Normale Routine beibehalten
Lieblingsspielzeug in die Box legen
Beruhigend sprechen, aber nicht übertrieben trösten
Die letzte Mahlzeit erfolgt 6 Stunden vor Abflug. Wasser steht bis 2 Stunden vorher zur Verfügung.
Kleine Snacks in der Box helfen gegen Hunger während des Flugs.
Spezielle Anforderungen nach Herkunftsland
Jedes deutschsprachige Land hat eigene Vorschriften für die Ausfuhr von Haustieren nach Neuseeland. Die Unterschiede betreffen hauptsächlich Veterinärbehörden, Dokumentationsverfahren und spezifische Gesundheitszertifikate.
Besonderheiten aus Deutschland
Deutsche Tierbesitzer müssen ihre Haustiere beim Veterinäramt des jeweiligen Bundeslandes anmelden. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) stellt die erforderlichen Exportzertifikate aus.
Die Beantragung erfolgt mindestens 10 Tage vor der geplanten Ausreise. Tierhalter benötigen eine amtliche Gesundheitsbescheinigung vom beamteten Tierarzt.
Erforderliche Dokumente:
EU-Heimtierausweis
Amtstierärztliches Gesundheitszeugnis
Nachweis der Tollwutimpfung (mindestens 21 Tage alt)
Mikrochip-Nachweis
Das Veterinäramt prüft alle Unterlagen vor der Ausstellung des Exportzertifikats. Die Kosten betragen etwa 150-200 Euro pro Tier.
Deutsche Behörden verlangen zusätzlich eine Bestätigung der neuseeländischen Quarantänestation. Diese Voranmeldung muss mindestens 42 Tage vor Ankunft erfolgen.
Besonderheiten aus Österreich
Österreichische Tierbesitzer wenden sich an die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). Diese Behörde koordiniert alle Exportverfahren für Haustiere.
Die Anmeldung erfolgt über das Online-Portal der AGES. Tierhalter müssen einen autorisierten Tierarzt beauftragen, der die Gesundheitsuntersuchung durchführt.
Österreichische Besonderheiten:
Verpflichtende elektronische Anmeldung
Spezielle AGES-Formulare erforderlich
Zusätzliche Blutuntersuchung auf Leishmaniose
Höhere Gebühren (200-250 Euro)
Die österreichischen Behörden fordern eine detaillierte Reiseroute mit Zwischenstopps. Bei Transitflügen über Drittländer gelten verschärfte Bestimmungen.
AGES-Veterinäre führen eine abschließende Kontrolle am Flughafen durch. Diese Untersuchung findet maximal 48 Stunden vor Abflug statt.
Besonderheiten aus der Schweiz
Schweizer Tierbesitzer benötigen eine Ausfuhrbewilligung vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV). Das Verfahren dauert 14-21 Tage.
Die Schweiz verlangt zusätzliche Impfungen gegen Leptospirose und Zwingerhusten. Diese Impfungen müssen mindestens 30 Tage vor der Ausreise erfolgen.
Schweizer Anforderungen:
BLV-Ausfuhrbewilligung
Erweiterte Impfungen (Leptospirose, Zwingerhusten)
Kantonaler Tierarzt-Stempel
Doppelte Dokumentation (deutsch/englisch)
Das BLV prüft alle Unterlagen besonders streng. Fehlende oder unvollständige Dokumente führen zur Ablehnung des Antrags.
Schweizer Behörden verlangen eine Bestätigung der Fluggesellschaft über die Transportbedingungen. Diese muss spätestens 7 Tage vor Abflug vorliegen.
Die Kosten in der Schweiz sind höher als in Deutschland oder Österreich. Tierbesitzer zahlen 300-400 CHF für alle behördlichen Verfahren.
Kosten und Gebühren beim Auswandern mit Haustieren
Die Auswanderung nach Neuseeland mit Haustieren verursacht erhebliche Kosten zwischen 3.000 und 8.000 Euro pro Tier. Transportkosten, Quarantänegebühren und verschiedene Zusatzausgaben bilden die größten Kostenfaktoren.
Transportkosten
Der Flug nach Neuseeland kostet zwischen 1.500 und 3.500 Euro pro Haustier. Die Preise variieren je nach Airline, Größe des Tieres und Saison.
Kostenfaktoren beim Transport:
Flugticket für das Tier: 1.500-3.500 Euro
Transportbox (IATA-konform): 150-400 Euro
Veterinärbegleitung bei Bedarf: 800-1.200 Euro
Große Hunde über 32 kg müssen im Frachtraum reisen. Dies erhöht die Kosten deutlich gegenüber kleineren Tieren in der Kabine.
Airlines wie Lufthansa und Emirates bieten spezielle Tiertransportdienste an. Die Buchung sollte mindestens 8 Wochen im Voraus erfolgen.
Quarantänegebühren
Neuseeland verlangt eine mindestens 10-tägige Quarantäne für alle Hunde und Katzen. Die Kosten betragen etwa 1.400-1.800 NZD (850-1.100 Euro) für die erste Woche.
Quarantänekosten im Detail:
Erste 10 Tage: 1.400 NZD
Jeder weitere Tag: 45 NZD
Wochenendbetreuung: Zusätzliche Gebühren
Die Quarantäne findet in staatlichen Einrichtungen in Auckland statt. Eine Verlängerung ist bei gesundheitlichen Problemen möglich.
Besitzer können ihre Tiere nur zu bestimmten Zeiten besuchen. Zusätzliche Betreuungsleistungen kosten extra.
Weitere anfallende Ausgaben
Neben Transport und Quarantäne entstehen verschiedene Nebenkosten von insgesamt 800-1.500 Euro pro Tier.
Wichtige Zusatzkosten:
Import-Genehmigung: 400-600 NZD
Tierärztliche Untersuchungen: 200-400 Euro
Mikrochip-Implantation: 50-80 Euro
Bluttests und Impfungen: 300-500 Euro
Die Beantragung der Import-Genehmigung dauert 4-6 Wochen. Alle Dokumente müssen amtlich beglaubigt werden.
Ein spezialisierter Tiertransport-Service kostet zusätzlich 500-800 Euro. Diese Dienstleister übernehmen die komplette Abwicklung und Dokumentation.
Versicherungen für den Transport kosten 100-200 Euro und decken Schäden oder Verluste ab.
Haustierhaltung und Tierwohl in Neuseeland
Neuseeland hat strenge Standards für Tierwohl und Haustierhaltung. Nach der Einreise müssen sich Haustiere an neue Umgebungsbedingungen gewöhnen, während Besitzer sich mit lokalen Gesetzen und der tierärztlichen Versorgung vertraut machen sollten.
Eingewöhnung nach der Ankunft
Die ersten Wochen in Neuseeland sind für Haustiere besonders stressig. Nach der langen Quarantänezeit benötigen Tiere Zeit, um sich an das neue Zuhause zu gewöhnen.
Klimaanpassung ist ein wichtiger Faktor. Neuseelands Klima unterscheidet sich deutlich von Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Die Jahreszeiten sind umgekehrt, was besonders bei der Fellpflege zu beachten ist. Viele Hunde und Katzen zeigen anfangs Verhaltensänderungen.
Appetitlosigkeit, Unruhe oder erhöhtes Schlafbedürfnis sind normal. Diese Symptome verschwinden meist nach 2-4 Wochen.
Die soziale Integration erfordert Geduld. Kontrollierte Begegnungen mit anderen Tieren helfen bei der Eingewöhnung.
Tierärztliche Versorgung vor Ort
Neuseeland verfügt über ein gut ausgebautes Netzwerk von Tierärzten. Die meisten Städte haben mehrere Praxen.
Auch in ländlichen Gebieten ist die Versorgung gewährleistet. Kosten für tierärztliche Behandlungen sind höher als in Deutschland.
Eine Standarduntersuchung kostet etwa 60-80 NZD. Notfallbehandlungen können schnell mehrere hundert Dollar kosten.
Eine Tierkrankenversicherung ist empfehlenswert. Lokale Anbieter wie Southern Cross Pets oder PD Insurance bieten verschiedene Pakete an.
Die monatlichen Beiträge liegen zwischen 20-60 NZD. Impfungen müssen regelmäßig aufgefrischt werden.
Neuseeländische Tierärzte folgen leicht abweichenden Impfplänen. Jährliche Gesundheitschecks sind Standard und oft Voraussetzung für Versicherungsleistungen.
Gesetzliche Regelungen zur Tierhaltung
Das Animal Welfare Act 1999 regelt die Tierhaltung in Neuseeland. Dieses Gesetz definiert klare Standards für Tierwohl und Haltungsbedingungen.
Registrierung ist für Hunde Pflicht. Jeder Hund muss bei der örtlichen Gemeinde angemeldet werden.
Die jährlichen Kosten betragen 20-200 NZD, je nach Region und ob der Hund kastriert ist.
Pflichten
Mikrochip
Registrierung
Leinenpflicht
Details
Innerhalb von 3 Monaten nach Ankunft
Jährlich bei der Gemeinde
In öffentlichen Bereichen
Leinenpflicht gilt in den meisten öffentlichen Bereichen. Viele Strände und Parks haben jedoch ausgewiesene Off-Leash-Bereiche.
Verstöße können mit Geldstrafen bis zu 3.000 NZD geahndet werden. Katzen haben keine Registrierungspflicht, müssen aber ebenfalls gechippt werden.
Einige Gemeinden führen Ausgangssperren für Katzen ein, um die heimische Vogelwelt zu schützen.
Wichtige Tipps und häufige Fehlerquellen
Eine erfolgreiche Auswanderung mit Haustieren nach Neuseeland erfordert mindestens sechs Monate Vorlaufzeit und präzise Dokumentation. Viele Tierbesitzer unterschätzen den Zeitaufwand und machen kostspielige Fehler bei den Unterlagen.
Rechtzeitige Planung
Der Importprozess für Haustiere nach Neuseeland dauert mindestens 6-10 Monate. Diese Zeit benötigt man für alle erforderlichen Impfungen, Tests und behördlichen Genehmigungen.
Tierbesitzer müssen zunächst einen Importantrag bei der New Zealand Food Safety (NZFS) stellen. Dieser Antrag sollte so früh wie möglich eingereicht werden, da die Bearbeitung mehrere Wochen dauert.
Wichtige Fristen beachten:
Tollwutimpfung: mindestens 21 Tage vor Ausreise
Tollwut-Titer-Test: frühestens 30 Tage nach Impfung
Gesundheitszeugnis: maximal 10 Tage vor Abflug
Die Buchung eines Quarantäneplätzes erfolgt erst nach Genehmigung des Importantrags. Freie Plätze sind oft mehrere Monate im Voraus ausgebucht, besonders in den Sommermonaten.
Fehler bei der Dokumentation vermeiden
Häufige Dokumentationsfehler führen zu Verzögerungen oder Einreiseverweigerung. Das EU-Heimtierausweis allein reicht für Neuseeland nicht aus.
Alle Tierarztbescheinigungen müssen in englischer Sprache vorliegen. Deutsche, österreichische oder schweizer Dokumente benötigen beglaubigte Übersetzungen.
Kritische Punkte:
Mikrochip-Nummer muss in allen Dokumenten identisch sein
Impfdaten müssen exakt übereinstimmen
Tierarztunterschriften dürfen nicht fehlen
Stempel müssen lesbar und vollständig sein
Das offizielle Gesundheitszeugnis muss von einem zugelassenen Tierarzt und anschließend von der zuständigen Veterinärbehörde bestätigt werden. In Deutschland ist das der örtliche Amtstierarzt, in Österreich die Bezirksverwaltungsbehörde und in der Schweiz das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit.
Empfohlene Ansprechpartner
In Deutschland:
Amtstierarzt des jeweiligen Landkreises
Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)
In Österreich:
Bezirksverwaltungsbehörde (Veterinärabteilung)
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES)
In der Schweiz:
Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV)
Kantonale Veterinärdienste
Spezialisierte Tiertransportunternehmen kennen die aktuellen Bestimmungen genau. Sie übernehmen oft die komplette Abwicklung inklusive Dokumentation und Transport.
Die neuseeländische Botschaft in Berlin, Wien oder Bern kann bei speziellen Fragen weiterhelfen. Auch die New Zealand Food Safety bietet telefonische Beratung für Importeure an.