Mit Hund, Katze & Co. in die USA auswandern
Leitfaden für Deutschland, Österreich & Schweiz
Die Auswanderung in die USA mit geliebten Haustieren erfordert eine umfassende Planung und das Verständnis komplexer Einreisebestimmungen. Viele Deutsche, Österreicher und Schweizer stehen vor der Herausforderung, ihre Hunde, Katzen oder andere Tiere sicher und legal in ihr neues Zuhause zu bringen. Die Einreise mit Haustieren in die USA ist grundsätzlich möglich, wenn alle gesundheitlichen Voraussetzungen erfüllt und die erforderlichen Dokumente rechtzeitig vorbereitet werden.
Der Prozess beginnt bereits Monate vor der geplanten Auswanderung mit tierärztlichen Untersuchungen und der Beschaffung notwendiger Gesundheitszertifikate. Die Transportmöglichkeiten variieren je nach Tierart und Größe, wobei sowohl Kabinen- als auch Frachttransport spezielle Anforderungen mit sich bringen.
Von den rechtlichen Grundlagen über die praktischen Transportaspekte bis hin zur erfolgreichen Integration in den amerikanischen Alltag gibt es zahlreiche Faktoren zu beachten. Eine sorgfältige Vorbereitung minimiert Stress für Mensch und Tier und sorgt für einen reibungslosen Übergang in das neue Leben in den USA.
Rechtliche Voraussetzungen für die Einreise von Haustieren in die USA
Die USA haben strikte Bestimmungen für die Einfuhr von Haustieren, die hauptsächlich den Gesundheitsschutz betreffen. Hunde benötigen spezielle Impfungen und Altersnachweise, während für alle Tiere umfassende Dokumentation erforderlich ist.
Einfuhrbestimmungen für Hunde und Katzen
Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) regulieren die Einreise von Hunden in die USA. Hunde müssen mindestens vier Monate alt sein, um die erforderlichen Impfungen erhalten zu können.
Katzen unterliegen weniger strengen Regelungen als Hunde. Sie benötigen grundsätzlich keine Tollwutimpfung für die Einreise, sofern sie gesund erscheinen.
Besondere Bestimmungen gelten je nach Herkunftsland:
Deutschland, Österreich und die Schweiz gelten als Länder mit geringem Tollwutrisiko
Tiere aus diesen Ländern haben vereinfachte Einreiseverfahren
Die Aufenthaltsgeschichte der letzten sechs Monate vor der Reise ist entscheidend
Alle Haustiere müssen bei der Einreise am Flughafen einer Gesundheitskontrolle unterzogen werden. Die Beamten prüfen den allgemeinen Gesundheitszustand und die Vollständigkeit der Dokumente.
Notwendige Dokumente und Bescheinigungen
Für Hunde sind folgende Dokumente obligatorisch:
Gültiger Tollwutimpfnachweis
Tierärztliches Gesundheitszeugnis
Nachweis über das Mindestalter von vier Monaten
CDC-Formular für die Hundeeinfuhr
Das Gesundheitszeugnis muss von einem zugelassenen Tierarzt ausgestellt werden. Es bestätigt, dass das Tier frei von ansteckenden Krankheiten ist und sich in gutem Gesundheitszustand befindet.
Für Katzen werden benötigt:
Tierärztliches Gesundheitszeugnis
Nachweis der Identität des Tieres
Gegebenenfalls Impfnachweise bei Verdacht auf Krankheiten
Die Dokumente müssen in englischer Sprache vorliegen oder offiziell übersetzt werden. Alle Bescheinigungen sollten nicht älter als 30 Tage vor der Abreise sein.
Impfvorschriften und Gesundheitsnachweise
Die Tollwutimpfung ist für Hunde mindestens 30 Tage vor der Einreise erforderlich. Welpen können erst ab einem Alter von vier Monaten geimpft werden, da vorherige Impfungen nicht als wirksam anerkannt werden.
Impfanforderungen für Hunde:
Gültige Tollwutimpfung (mindestens 30 Tage alt)
Impfstoff muss von der WHO anerkannt sein
Booster-Impfungen müssen vor Ablauf der Gültigkeit erfolgen
Die Impfung muss in einem offiziellen Impfpass dokumentiert sein. Der Impfnachweis muss Datum, Impfstofftyp, Chargennummer und Tierarztdaten enthalten.
Gesundheitszeugnisse müssen bestätigen, dass die Tiere keine Anzeichen von Krankheiten zeigen. Besonders relevant sind:
Freiheit von ansteckenden Krankheiten
Normales Verhalten und Aussehen
Vollständige Impfgeschichte
Bei Auffälligkeiten können die Behörden eine Quarantäne anordnen oder die Einreise verweigern.
Vorbereitungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Die Auswanderung mit Haustieren aus deutschsprachigen Ländern erfordert länderspezifische Vorbereitungen und unterschiedliche Bearbeitungszeiten. Behördliche Anforderungen und Kontaktstellen variieren zwischen den drei Herkunftsländern erheblich.
Unterschiede in den Herkunftsländern
Deutschland verlangt eine amtstierärztliche Bescheinigung vom zuständigen Veterinäramt. Haustierbesitzer müssen zunächst ihren Haustierarzt aufsuchen und anschließend das Gesundheitszeugnis beim Amtstierarzt beglaubigen lassen.
Die Schweiz hat als Nicht-EU-Land abweichende Exportbestimmungen. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) stellt spezielle Exportzertifikate aus. Schweizer Bürger benötigen zusätzliche Dokumente für den Transit durch EU-Länder.
Österreich folgt EU-Richtlinien, jedoch mit nationalen Besonderheiten. Die AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) übernimmt die Zertifizierung. Österreichische Haustierbesitzer profitieren von vereinfachten Verfahren innerhalb der EU-Strukturen.
Jedes Land hat unterschiedliche Gebührenstrukturen. Deutschland erhebt Kosten zwischen 50-150 Euro, Österreich 80-200 Euro und die Schweiz 100-300 Franken.
Empfohlene Vorlaufzeiten für die Planung
Die Planung sollte mindestens 6 Monate vor der geplanten Ausreise beginnen. Tollwut-Antikörpertests benötigen allein 3-4 Monate Bearbeitungszeit nach der Impfung.
Erste Phase (6 Monate vorher): Tollwutimpfung beim Tierarzt durchführen lassen. Mikrochip setzen oder überprüfen. Grundimmunisierung komplettieren.
Zweite Phase (3-4 Monate vorher): Blutentnahme für Tollwut-Antikörpertest. Probe an zugelassenes Labor senden. Wartezeit von 30 Tagen nach positivem Testergebnis einhalten.
Dritte Phase (4-6 Wochen vorher): Gesundheitszeugnis beim Tierarzt ausstellen lassen. Amtstierärztliche Beglaubigung beantragen. Transportbox nach IATA-Standards besorgen.
Letzte Phase (1-2 Wochen vorher): Finale Gesundheitsuntersuchung. Endormin-Behandlung gegen Parasiten. Flugbuchung für das Tier bestätigen.
Wichtige Ansprechpartner und Behörden
Deutschland:
Veterinärämter der Landkreise für amtstierärztliche Bescheinigungen
Tierärztliche Hochschulen für Tollwut-Antikörpertests
Friedrich-Loeffler-Institut für spezielle Fragen zu Einreisebestimmungen
Österreich:
AGES Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
Bezirksverwaltungsbehörden für lokale Veterinärangelegenheiten
Veterinärmedizinische Universität Wien für Laboruntersuchungen
Schweiz:
Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV)
Kantonale Veterinärdienste für regionale Zuständigkeiten
Schweizer Botschaft in den USA für konsularische Unterstützung
Alle drei Länder arbeiten mit zugelassenen Laboren für Tollwut-Antikörpertests zusammen. Die US-Botschaften in Berlin, Wien und Bern bieten zusätzliche Informationen zu aktuellen Einreisebestimmungen.
Transportoptionen für Haustiere in die USA
Der Transport von Haustieren in die USA erfordert die Auswahl geeigneter Fluglinien, die Einhaltung spezifischer Beförderungsvorschriften und eine durchdachte Vorbereitung. Die richtige Transportmethode und professionelle Services können den Stress für Tier und Halter erheblich reduzieren.
Fluganbieter und spezielle Transportservices
Lufthansa bietet den Service "Lufthansa Cargo Animal Lounge" für Haustiere an. Tiere werden in klimatisierten Bereichen betreut und von speziell geschultem Personal versorgt.
KLM transportiert Haustiere sowohl in der Kabine als auch im Frachtraum. Die Airline stellt detaillierte Informationen zu Transportboxen und Gewichtsbeschränkungen bereit.
United Airlines erlaubt kleine Haustiere in der Kabine auf Transatlantikflügen. Größere Tiere werden über das "PetSafe"-Programm im Frachtraum befördert.
Spezialisierte Tierlogistikunternehmen wie World Care Pet Transport oder Animals Away übernehmen den kompletten Transportprozess. Diese Services beinhalten Abholung, Dokumentenprüfung und Begleitung am Zielflughafen.
Die Kosten variieren zwischen 800 und 3.000 Euro je nach Tiergröße und Service. Eine frühzeitige Buchung ist erforderlich, da nur begrenzte Plätze verfügbar sind.
Vorschriften zur Beförderung im Flugzeug
Haustiere unter 8 kg dürfen bei den meisten Airlines in der Kabine reisen. Die Transportbox muss unter den Vordersitz passen und die Maße 46 x 28 x 24 cm nicht überschreiten.
Größere Tiere werden im klimatisierten Frachtraum transportiert. Die IATA-Transportbox muss ausreichend groß sein, damit das Tier aufrecht stehen kann.
Temperaturbeschränkungen gelten bei extremen Wetterbedingungen. Fluglinien lehnen Transporte ab, wenn die Außentemperatur unter -12°C oder über 29°C liegt.
Bestimmte Hunderassen wie Bulldoggen oder Möpse unterliegen Transportbeschränkungen aufgrund ihrer Atemprobleme. Viele Airlines verweigern die Beförderung dieser Rassen im Frachtraum.
Die Gesundheitsbescheinigung muss maximal 10 Tage vor Abflug ausgestellt werden. Alle Impfungen müssen mindestens 21 Tage alt sein.
Tipps für einen stressfreien Transport
Gewöhnung an die Transportbox sollte mindestens vier Wochen vor Abflug beginnen. Das Tier sollte täglich mehrere Stunden in der Box verbringen und darin fressen.
Beruhigungsmittel sind meist nicht empfehlenswert, da sie die Temperaturregulation beeinträchtigen können. Eine Rücksprache mit dem Tierarzt ist jedoch ratsam.
Fütterung erfolgt letztmalig 12 Stunden vor Abflug bei Hunden und 4 Stunden bei Katzen. Wasser bleibt bis 2 Stunden vor Abflug verfügbar.
Lieblingsspielzeug oder Decken mit vertrautem Geruch beruhigen das Tier während des Transports. Keine Halsbänder oder Leinen in der Box verwenden.
Direktflüge reduzieren Stress und Transportzeit erheblich. Umsteigeverbindungen sollten vermieden werden, da sie zusätzliche Belastung bedeuten.
Der Abholtag sollte ruhig gestaltet werden. Lange Spaziergänge oder aufregende Aktivitäten vor Abflug sind zu vermeiden.
Anforderungen am Flughafen und Abholung in den USA
Die Einreise mit Haustieren in die USA erfordert spezielle Verfahren am Flughafen und bei der Grenzkontrolle. Tierhalter müssen sich auf zusätzliche Kontrollen und mögliche Nachuntersuchungen vorbereiten.
Ablauf der Einreise mit Haustier
Haustiere durchlaufen bei der Ankunft separate Kontrollverfahren parallel zur regulären Passagierkontrolle. Der Tierhalter muss zunächst alle erforderlichen Dokumente griffbereit haben.
Erforderliche Unterlagen am Checkpoint:
EU-Heimtierausweis oder internationaler Gesundheitsnachweis
Tollwutimpfnachweis (mindestens 21 Tage alt)
Gesundheitszeugnis des Tierarztes
USDA-Bestätigung (falls erforderlich)
Die Beamten prüfen jeden Dokumentensatz einzeln. Sie kontrollieren Impfdaten, Mikrochip-Informationen und die Identität des Tieres.
Bei Hunden erfolgt eine visuelle Inspektion auf Krankheitsanzeichen. Katzen werden ebenfalls auf äußerlich erkennbare Gesundheitsprobleme untersucht.
Zoll- und Grenzkontrolle
Haustiere müssen bei der Zollerklärung angegeben werden. Der Tierhalter kreuzt "Ja" bei der Frage nach lebenden Tieren an.
Die Grenzbeamten können zusätzliche Fragen zur Herkunft und zum Aufenthaltszweck des Tieres stellen. Ehrliche und kurze Antworten sind dabei wichtig.
Häufige Fragen der Beamten:
Woher kommt das Tier?
Wie lange bleibt es in den USA?
Handelt es sich um ein Familientier?
Quarantänebestimmungen gelten normalerweise nicht für Hunde und Katzen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ausnahmen bestehen bei Verdacht auf Krankheiten.
Erforderliche Nachkontrollen bei Ankunft
Einige Flughäfen führen zusätzliche veterinärmedizinische Kontrollen durch. Dies betrifft hauptsächlich größere Einreisehäfen wie New York JFK oder Los Angeles LAX.
Ein USDA-Veterinär kann das Tier untersuchen, wenn Zweifel an der Gesundheit bestehen. Diese Untersuchung kostet zwischen 38 und 165 US-Dollar.
Die Kontrolle dauert meist 15-30 Minuten. Bei unauffälligen Befunden wird das Tier sofort freigegeben.
Mögliche Zusatzkosten:
Veterinärinspektion: $38-165
Quarantäne (bei Problemen): $50-100 pro Tag
Dokumentenprüfung: meist kostenfrei
Tierhalter sollten ausreichend Bargeld für eventuelle Gebühren mitführen. Kreditkarten werden nicht überall akzeptiert.
Spezielle Regelungen für bestimmte Haustierarten
Verschiedene Haustierarten unterliegen unterschiedlichen Einfuhrbestimmungen in die USA. Exotische Tiere benötigen spezielle Genehmigungen und Herkunftsnachweise, während für Nagetiere und Vögel besonders strenge Quarantäne- und Gesundheitsvorschriften gelten.
Transport von exotischen Tieren
Exotische Haustiere wie Reptilien, Amphibien oder seltene Säugetiere benötigen eine spezielle Einfuhrerlaubnis mit detailliertem Herkunftsnachweis. Die Beantragung erfolgt beim U.S. Fish and Wildlife Service und kann mehrere Monate dauern.
Viele exotische Arten stehen unter dem CITES-Abkommen (Washingtoner Artenschutzübereinkommen). Für diese Tiere sind zusätzliche Genehmigungen sowohl für die Ausfuhr aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz als auch für die Einfuhr in die USA erforderlich.
Wichtige Anforderungen:
Gesundheitszeugnis vom Tierarzt
Nachweis der legalen Herkunft
Quarantänezeit in zugelassenen Einrichtungen
Spezielle Transportbehälter nach IATA-Standards
Die Kosten für exotische Tiertransporte liegen oft zwischen 2.000 und 5.000 Euro. Einzelne Bundesstaaten können zusätzliche Verbote für bestimmte Arten verhängen.
Vorschriften für Nagetiere und Vögel
Nagetiere wie Hamster, Meerschweinchen oder Chinchillas dürfen grundsätzlich nicht als Haustiere in die USA eingeführt werden. Die CDC (Centers for Disease Control) verbietet die Einfuhr aufgrund von Seuchenrisiken.
Vögel unterliegen strengen Quarantänebestimmungen. Sie müssen mindestens 30 Tage in einer USDA-zugelassenen Quarantänestation verbringen. Die Kosten betragen etwa 1.000 bis 1.500 Dollar pro Vogel.
Erforderliche Dokumente für Vögel:
Gesundheitszeugnis (max. 30 Tage alt)
Nachweis über Psittakose-Test
Einfuhrgenehmigung vom USDA
Papageien und andere Psittaciformes benötigen zusätzliche Tests auf Psittakose und Aviäre Influenza. Die Blutproben müssen in USDA-anerkannten Laboren untersucht werden.
Quarantänebestimmungen und gesundheitliche Vorsorge
Die USA haben keine generelle Quarantänepflicht für Haustiere aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, dennoch sind spezifische medizinische Voruntersuchungen und Impfungen erforderlich. Bestimmte Gesundheitsrisiken können zu Einreiseverweigerungen führen.
Bestehende Quarantänepflichten
Die USA verhängen für Hunde und Katzen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz keine obligatorische Quarantäne bei der Einreise. Dies gilt unter der Voraussetzung, dass alle erforderlichen Gesundheitsdokumente vollständig vorliegen.
Eine Quarantäne wird nur bei folgenden Umständen angeordnet:
Verdacht auf übertragbare Krankheiten
Fehlende oder unvollständige Impfnachweise
Auffälligkeiten bei der veterinärmedizinischen Untersuchung am Flughafen
Vögel unterliegen einer 30-tägigen Quarantäne in einer von der USDA zugelassenen Einrichtung. Diese Regelung gilt ausnahmslos für alle Vogelarten.
Die Quarantänekosten für Vögel betragen etwa 1.000 bis 2.000 US-Dollar. Der Halter muss diese Gebühren vor der Freilassung des Tieres vollständig begleichen.
Empfohlene medizinische Voruntersuchungen
Ein Gesundheitszeugnis eines zugelassenen Tierarztes ist mindestens 10 Tage vor der Abreise erforderlich. Das Dokument muss bestätigen, dass das Tier frei von ansteckenden Krankheiten ist.
Folgende Impfungen sind obligatorisch:
Tollwut: Mindestens 21 Tage vor Einreise
DHPP (Hunde): Staupe, Hepatitis, Parvovirus, Parainfluenza
FVRCP (Katzen): Rhinotracheitis, Calicivirus, Panleukopenie
Der Mikrochip muss ISO-Standard 11784 oder 11785 entsprechen. Die Implantation sollte vor der Tollwutimpfung erfolgen, um eine eindeutige Identifikation zu gewährleisten.
Eine Wurmkur ist 1-5 Tage vor der Abreise durchzuführen. Der behandelnde Tierarzt muss die Entwurmung im Gesundheitszeugnis dokumentieren.
Häufige gesundheitliche Risiken
Tollwut stellt das größte Einreisehindernis dar. Tiere ohne gültige Tollwutimpfung werden grundsätzlich abgewiesen oder in Quarantäne genommen.
Häufige Ablehnungsgründe am Flughafen:
Abgelaufene Impfzertifikate
Unvollständige Gesundheitsdokumentation
Sichtbare Krankheitssymptome
Falscher oder unlesbarer Mikrochip
Herzwurm bei Hunden kann zu erheblichen Verzögerungen führen. Eine präventive Behandlung ist daher dringend empfohlen.
Die CDC kann bei Ausbrüchen bestimmter Tierkrankheiten temporäre Einfuhrbeschränkungen verhängen. Halter sollten sich unmittelbar vor der Abreise über aktuelle Bestimmungen informieren.
Stress-bedingte Erkrankungen während des Transports können zu Problemen bei der Einreisekontrolle führen. Eine tierärztliche Beratung zur Reisetauglichkeit ist daher unerlässlich.
Leben in den USA mit Haustieren
Die USA gelten als tierfreundliches Land mit guten Infrastrukturen für Haustierbesitzer. Registrierung, Versicherung und medizinische Versorgung unterscheiden sich jedoch erheblich von europäischen Standards.
Haustierfreundliche Städte und Regionen
Portland, Oregon führt regelmäßig Rankings der hundefreundlichsten Städte an. Die Stadt bietet über 30 eingezäunte Hundeausläufe und zahlreiche haustierfreundliche Restaurants.
San Diego, Kalifornien punktet mit ganzjährig mildem Klima und Hundestränden wie dem Fiesta Island. Viele Hotels und Geschäfte heißen Haustiere willkommen.
Austin, Texas hat sich den Ruf als "Live Music Capital" auch für Haustiere verdient. Über 40 Hundeausläufe und eine lockere Einstellung zu Tieren in öffentlichen Bereichen prägen die Stadt.
Die Westküste bietet generell mehr Akzeptanz für Haustiere in Mietwohnungen. New York City hat strenge Leinenpflicht, aber viele Hundeparks und Tierboutiquen.
Ländliche Gebiete in Colorado und Montana eignen sich besonders für große Hunde. Die weitläufigen Landschaften ermöglichen mehr Bewegungsfreiheit.
Registrierung und Versicherung in den USA
Die Registrierungspflicht variiert je nach Bundesstaat und County. Die meisten Gemeinden verlangen eine jährliche Lizenz für Hunde, die zwischen 10 und 50 Dollar kostet.
Folgende Dokumente sind typischerweise erforderlich:
Impfnachweis (besonders Tollwut)
Sterilisationsnachweis (oft Rabatt auf Lizenzgebühr)
Wohnungsnachweis
Krankenversicherungen für Haustiere sind nicht verpflichtend, aber empfehlenswert. Anbieter wie Petplan, Healthy Paws oder ASPCA bieten verschiedene Pakete ab 30 Dollar monatlich.
Die Versicherung deckt typischerweise Unfälle, Krankheiten und Notfälle ab. Routineuntersuchungen sind meist nicht eingeschlossen und kosten extra.
Haftpflichtversicherungen sind besonders wichtig, da Schadenersatzforderungen in den USA sehr hoch ausfallen können. Viele Hausratversicherungen schließen Haustierschäden ein.
Tierärztliche Versorgung und Anpassung
Tierarztkosten in den USA liegen deutlich über europäischen Preisen. Eine Routineuntersuchung kostet 50-100 Dollar, Notfallbehandlungen können mehrere tausend Dollar erreichen.
Die Qualität der Versorgung ist jedoch hoch. Viele Praxen bieten erweiterte Öffnungszeiten und Wochenendservice.
Impfungen müssen nach amerikanischen Standards angepasst werden. Die Tollwutimpfung ist in allen Staaten verpflichtend und muss jährlich oder alle drei Jahre erneuert werden.
Klimaanpassung ist besonders wichtig. Hunde aus kühleren europäischen Regionen benötigen Zeit zur Gewöhnung an heiße Bundesstaaten wie Arizona oder Florida.
Parasitenprophylaxe unterscheidet sich regional stark. Herzwurm-Prävention ist in südlichen Staaten unerlässlich, während in nördlichen Gebieten andere Parasiten dominieren.
Viele Tierärzte bieten Wellness-Programme an, die Routinebehandlungen zu festen monatlichen Raten bündeln.
Wichtige Tipps zur Integration und Anpassung
Die erfolgreiche Eingewöhnung von Haustieren in den USA erfordert besondere Aufmerksamkeit für körperliche und emotionale Belastungen der Tiere. Spezielle Maßnahmen helfen dabei, Stress zu reduzieren und die Anpassung an das neue Umfeld zu erleichtern.
Umgang mit Jetlag und Stress
Haustiere leiden nach Langstreckenflügen oft unter Jetlag-ähnlichen Symptomen. Der gestörte Tagesrhythmus zeigt sich durch unregelmäßige Fütterungszeiten und veränderte Schlafmuster.
Sofortmaßnahmen nach der Ankunft:
Fütterungszeiten schrittweise an die neue Zeitzone anpassen
Wasserzufuhr regelmäßig kontrollieren
Ruhepausen in dunklen, ruhigen Räumen ermöglichen
Die ersten 48 Stunden sind entscheidend für die Erholung. Hunde benötigen oft 3-5 Tage zur vollständigen Anpassung, während Katzen bis zu einer Woche brauchen können.
Stresssymptome wie Appetitlosigkeit oder erhöhte Unruhe sind normal. Bei anhaltenden Problemen über eine Woche sollten Tierhalter einen amerikanischen Tierarzt konsultieren.
Sozialisierung im neuen Umfeld
Die amerikanische Nachbarschaft bringt neue Geräusche, Gerüche und soziale Strukturen mit sich. Tiere müssen sich an unterschiedliche Verkehrsgeräusche und andere Haustiere gewöhnen.
Schrittweise Gewöhnung:
Erste Spaziergänge in ruhigen Wohngebieten
Kontakt zu Nachbarn und deren Haustieren langsam aufbauen
Lokale Hundeparks erst nach vollständiger Eingewöhnung besuchen
Amerikanische Nachbarn sind oft kontaktfreudiger als in Deutschland. Tierhalter sollten ihre Haustiere auf mehr soziale Interaktionen vorbereiten.
Die örtlichen Gegebenheiten wie breitere Straßen oder andere Wildtiere erfordern angepasste Vorsichtsmaßnahmen. Kojoten sind in vielen US-Regionen präsent und stellen eine Gefahr für kleine Haustiere dar.
Integration in den Alltag
Die Etablierung neuer Routinen stabilisiert Haustiere emotional und körperlich. Feste Fütterungs- und Gassi-Zeiten schaffen Sicherheit im ungewohnten Umfeld.
Wichtige Routineelemente:
Morgens: Fütterung zur gleichen Zeit
Mittags: Kurze Aktivitätspausen
Abends: Längere Spaziergänge oder Spielzeit
Amerikanische Supermärkte führen oft andere Futtermarken. Ein schrittweiser Wechsel über 7-10 Tage verhindert Verdauungsprobleme bei der Futterumstellung.
Die Registrierung bei einem örtlichen Tierarzt sollte in den ersten zwei Wochen erfolgen. Viele amerikanische Städte verlangen eine Lizensierung von Haustieren.
Klimatische Unterschiede erfordern Anpassungen bei Aktivitäten. In heißen Bundesstaaten wie Florida oder Arizona müssen Spaziergänge in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verlegt werden.
Relevante Kontakte und Ressourcen
Spezielle Beratungsstellen, Tierschutzorganisationen und offizielle Webseiten bieten wichtige Unterstützung bei der Haustiermitnahme in die USA. Diese Ressourcen helfen bei rechtlichen Fragen, Transportvorbereitungen und der Eingewöhnung im neuen Land.
Beratungsstellen für Auswanderer
Deutsche Auswandererberatungen bieten spezialisierte Services für die Haustiermitnahme. Die Bundesagentur für Arbeit informiert über rechtliche Aspekte der Auswanderung mit Tieren.
Konsulate und Botschaften der USA in Deutschland, Österreich und der Schweiz stellen aktuelle Einreisebestimmungen für Haustiere bereit. Sie klären über Visa-Anforderungen und Quarantänebestimmungen auf.
Spezialisierte Auswanderungsberater kennen die neuesten Bestimmungen für Tiertransporte. Sie unterstützen bei der Dokumentenvorbereitung und Transportplanung.
Tierärztliche Beratungsstellen für internationale Reisen gibt es in größeren Städten. Diese Praxen sind auf Export-Dokumentation und Gesundheitszeugnisse spezialisiert.
Tierschutzorganisationen
Der Deutsche Tierschutzbund e.V. berät bei internationalen Umzügen mit Haustieren. Sie informieren über tierschutzgerechte Transportmethoden und Stressreduzierung.
Schweizer Tierschutz (STS) bietet Informationen für Auswanderer aus der Schweiz. Die Organisation kennt spezielle Anforderungen für Schweizer Staatsbürger.
Vier Pfoten International mit Sitz in Wien unterstützt österreichische Auswanderer. Sie haben Erfahrung mit transatlantischen Tiertransporten.
American Society for the Prevention of Cruelty to Animals (ASPCA) hilft bei der Eingewöhnung in den USA. Die Organisation bietet Informationen zu lokalen Tierärzten und Tierschutzgesetzen.
Wichtige Webseiten und Informationsquellen
CDC.gov (Centers for Disease Control) ist die offizielle US-Behörde für Tiergesundheit. Die Webseite enthält aktuelle Einreisebestimmungen und Impfanforderungen.
USDA APHIS (Animal and Plant Health Inspection Service) verwaltet Import-Genehmigungen. Hier finden sich Formulare und Kontaktdaten der zuständigen Beamten.
IATA Pet Travel bietet Standards für Tiertransporte im Flugzeug. Die Richtlinien sind international anerkannt und von Airlines verwendet.
Auswanderer-Foren wie amerika-forum.de enthalten Erfahrungsberichte anderer Tierbesitzer. Diese Quellen bieten praktische Tipps aus erster Hand.