Geopolitische Sicherheit in Costa Rica
Chancen und Risiken für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
Geopolitische Sicherheit für Auswanderer > Nordamerika > Costa Rica
Costa Rica hat sich seit 1949 als politisch stabile Nation ohne stehendes Heer etabliert und trägt den Beinamen "Schweiz Mittelamerikas". Für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bietet das Land eine hohe geopolitische Sicherheit durch seine demokratischen Institutionen, neutrale Außenpolitik und stabile Regierungsführung. Diese Faktoren machen Costa Rica zu einem attraktiven Zielland für deutschsprachige Migranten, die politische Stabilität und Rechtssicherheit suchen.
Die geopolitische Sicherheitslage umfasst verschiedene Aspekte, die potenzielle Auswanderer berücksichtigen sollten. Dazu gehören die internationalen Beziehungen des Landes, diplomatische Verbindungen zu Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen für Ausländer.
Weitere wichtige Faktoren betreffen die wirtschaftliche Stabilität, das Gesundheitswesen, den Umgang mit Naturkatastrophen und die technologische Infrastruktur. Diese Bereiche beeinflussen direkt die Lebensqualität und Sicherheit deutschsprachiger Expatriates in Costa Rica.
Überblick: Geopolitische Lage Costa Ricas
Costa Rica stellt eine bemerkenswerte demokratische Stabilität in der oft turbulenten zentralamerikanischen Region dar. Das Land verzichtet seit 1949 auf ein Militär und verfolgt eine Neutralitätspolitik, die es von seinen Nachbarländern deutlich unterscheidet.
Politische Stabilität und Demokratie
Costa Rica funktioniert als demokratische Präsidialrepublik und gilt als Stabilitätsanker in Zentralamerika. Seit 1949 hat sich die Demokratie konsolidiert und wurde im 20. Jahrhundert nur zweimal kurz unterbrochen.
Das politische System zeichnet sich durch mehrere Kernmerkmale aus:
Gewaltenteilung: Exekutive, Legislative und Judikative arbeiten unabhängig
Pressefreiheit: Medien können frei berichten
Meinungsfreiheit: Bürger können ihre politischen Ansichten äußern
Präsident Rodrigo Chaves Robles regiert seit Mai 2022. Die Regierung verfolgt den Entwicklungsplan 2023-2026, der makroökonomische Stabilität und fiskalische Nachhaltigkeit anstrebt.
Costa Rica blickt auf über 50 Jahre liberale Demokratie zurück. Diese Kontinuität macht das Land für deutsche, österreichische und schweizerische Auswanderer besonders attraktiv, da politische Unsicherheiten minimiert sind.
Neutralität Costa Ricas
Costa Rica hat 1948 seine Armee abgeschafft und verfolgt seitdem eine strikte Neutralitätspolitik. Diese Entscheidung prägt die geopolitische Position des Landes erheblich.
Die Neutralität manifestiert sich in verschiedenen Bereichen:
Militärverzicht: Keine regulären Streitkräfte seit 1949
Friedenspolitik: Vermittlerrolle in regionalen Konflikten
Internationale Zusammenarbeit: Fokus auf nukleare Abrüstung und Menschenrechte
Diese Politik ermöglicht es Costa Rica, sich aus regionalen militärischen Auseinandersetzungen herauszuhalten. Das Land investiert die gesparten Militärausgaben in Bildung, Gesundheit und Infrastruktur.
Für Auswanderer bedeutet diese Neutralität ein geringeres Risiko, in internationale Konflikte verwickelt zu werden. Costa Rica gilt deshalb als einer der sichersten Häfen in der Region.
Vergleich mit Nachbarländern
Costa Rica unterscheidet sich markant von anderen zentralamerikanischen Staaten durch seine politische Stabilität und demokratische Tradition.
Sicherheitslage im regionalen Vergleich:
Land
Costa Rica
Nicaragua
Honduras
Guatemala
Demokratie-Index
Hoch
Niedrig
Mittel
Mittel
Militär
Abgeschafft
Vorhanden
Vorhanden
Vorhanden
Sicherheitslage
Stabil
Instabil
Problematisch
Herausfordernd
Costa Rica hat den zweithöchsten Entwicklungsstand in der Region. Während Nachbarländer mit Gewalt, politischer Instabilität und schwachen Institutionen kämpfen, bietet Costa Rica kontinuierliche demokratische Prozesse.
Das Land enfrenta zwar geopolitische Herausforderungen auf regionaler und globaler Ebene, gilt aber weiterhin als Modellnation für Demokratie in Lateinamerika. Diese Position macht es für deutschsprachige Auswanderer zu einer vergleichsweise sicheren Option.
Sicherheitslage für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
Costa Rica bietet deutschen, österreichischen und schweizer Auswanderern eine stabile politische Lage mit moderaten Sicherheitsrisiken. Die Hauptherausforderungen liegen in der urbanen Kriminalität und regionalen Unterschieden bei der Sicherheit.
Sicherheitsaspekte für Expats
Deutsche, österreichische und schweizer Staatsangehörige profitieren in Costa Rica von einem stabilen demokratischen System ohne militärische Konflikte. Das Land unterhält seit 1949 keine Armee und investiert stattdessen in Bildung und Gesundheitswesen.
Politische Stabilität kennzeichnet Costa Rica als sicheres Auswanderungsziel. Regierungswechsel erfolgen friedlich durch demokratische Wahlen. Die Rechtsstaatlichkeit funktioniert grundsätzlich zuverlässig.
Terroristische Bedrohungen existieren praktisch nicht. Costa Rica gilt als neutrales Land ohne internationale Konflikte. Naturkatastrophen wie Erdbeben, Vulkanausbrüche und Hurrikane stellen jedoch regionale Risiken dar.
Gesundheitsversorgung erreicht internationale Standards in urbanen Gebieten. Deutsche Expats können private Krankenversicherungen abschließen oder sich im staatlichen System versichern lassen.
Kriminalitätsrate und Präventionsmaßnahmen
Die Kriminalitätsrate variiert stark zwischen verschiedenen Landesteilen. Eigentumsdelikte und Straßenraub treten besonders in städtischen Gebieten auf.
Häufige Delikte umfassen:
Taschendiebstahl in touristischen Zonen
Fahrzeugdiebstahl und Einbrüche
Straßenraub nach Einbruch der Dunkelheit
Betrug bei Immobiliengeschäften
Gewaltverbrechen gegen Ausländer bleiben selten, wenn grundlegende Vorsichtsmaßnahmen befolgt werden. Deutsche Auswanderer sollten auffälligen Schmuck und teure Elektronik vermeiden.
Empfohlene Präventionsmaßnahmen:
Wertsachen im Hotelsafe aufbewahren
Nachts nicht allein durch unbeleuchtete Straßen gehen
Keine großen Bargeldmengen mitführen
Kopien wichtiger Dokumente anfertigen
Empfohlene Regionen für Auswanderer
Die Zentraltal-Region um San José bietet die beste Infrastruktur für deutsche Expats. Escazú und Santa Ana gelten als besonders sichere Wohngebiete mit internationaler Gemeinschaft.
Guanacaste Province an der Pazifikküste zieht viele Auswanderer an. Tamarindo und Flamingo verfügen über etablierte Expat-Gemeinden und gute Sicherheitsstandards.
Die Karibikküste weist höhere Kriminalitätsraten auf. Puerto Viejo und Cahuita erfordern verstärkte Vorsichtsmaßnahmen, besonders nachts.
Manuel Antonio kombiniert Sicherheit mit Lebensqualität. Die Region bietet gute medizinische Versorgung und niedrige Kriminalitätsraten.
Ländliche Gebiete sind generell sicherer als Städte. Internetverbindungen und medizinische Versorgung können jedoch eingeschränkt sein. Deutsche Auswanderer sollten die Nähe zu größeren Städten bei der Standortwahl berücksichtigen.
Internationale Beziehungen und diplomatischer Schutz
Costa Rica unterhält stabile diplomatische Beziehungen zu Deutschland, Österreich und der Schweiz mit umfassenden Abkommen und konsularischen Services. Diese Länder bieten ihren Bürgern vor Ort professionelle Unterstützung durch ihre Vertretungen.
Diplomatische Beziehungen zu Deutschland, Österreich und der Schweiz
Deutschland und Costa Rica pflegen seit Jahrzehnten gefestigte bilaterale Beziehungen. Die deutsche Botschaft in San José koordiniert politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern.
Österreich unterhält ebenfalls diplomatische Beziehungen zu Costa Rica. Die österreichischen Interessen werden durch die Botschaft in Guatemala-Stadt mit konsularischer Zuständigkeit für Costa Rica wahrgenommen.
Die Schweiz hat mit Costa Rica verschiedene bilaterale Abkommen abgeschlossen. Diese umfassen Bereiche wie Investitionsschutz und Visa-Regelungen.
Alle drei Länder sind Mitglieder internationaler Organisationen wie der UN und EU/EFTA. Dies stärkt ihre diplomatischen Verbindungen zu Costa Rica erheblich.
Die politischen Beziehungen zwischen diesen europäischen Staaten und Costa Rica gelten als stabil und kooperativ. Regelmäßige diplomatische Konsultationen finden auf verschiedenen Ebenen statt.
Konsularischer Service und Unterstützung
Deutsche Staatsbürger erhalten konsularische Betreuung durch die Botschaft in San José. Diese bietet Services wie Passausstellung, Notariatsdienste und Krisenunterstützung.
Verfügbare Services:
Ausstellung neuer Reisedokumente
Beglaubigungen und Übersetzungen
Unterstützung in Notfällen
Rechtsberatung bei Problemen
Österreicher wenden sich an das österreichische Honorarkonsulat in San José. Bei komplexeren Angelegenheiten erfolgt die Weiterleitung an die zuständige Botschaft in Guatemala.
Schweizer Bürger nutzen die konsularischen Dienste der Schweizer Botschaft. Das EDA stellt umfassende Informationen für Auswanderer zur Verfügung.
Die konsularischen Vertretungen koordinieren sich bei größeren Krisen. Deutsche, österreichische und schweizerische Bürger profitieren von dieser europäischen Zusammenarbeit.
Einfluss internationaler Organisationen
Costa Rica ist Mitglied der Vereinten Nationen seit 1945. Dies gewährleistet internationalen Schutz und diplomatische Unterstützung durch multilaterale Mechanismen.
Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) spielt eine wichtige Rolle. Sie fördert demokratische Werte und Menschenrechte in der Region aktiv.
Deutschland, Österreich und die Schweiz unterstützen Costa Rica durch verschiedene UN-Programme. Diese Kooperationen stärken die bilateralen Beziehungen nachhaltig.
Wichtige internationale Rahmenwerke:
UN-Flüchtlingskonvention von 1951
Genfer Konventionen
Interamerikanisches Menschenrechtssystem
Die Mitgliedschaft Costa Ricas in internationalen Organisationen bietet Auswanderern zusätzliche Sicherheit. Rechtliche Standards werden durch internationale Überwachung gewährleistet.
Europäische Länder können über EU-Mechanismen diplomatischen Druck ausüben. Dies schützt ihre Bürger bei größeren politischen Veränderungen.
Rechtliche Rahmenbedingungen und Aufenthaltsrecht
Costa Rica bietet deutschsprachigen Staatsbürgern verschiedene Aufenthaltstitel und ermöglicht Ausländern den vollständigen Immobilienerwerb. Das Arbeitsrecht orientiert sich an internationalen Standards mit spezifischen Regelungen für ausländische Arbeitnehmer.
Einwanderungsregeln für deutschsprachige Staatsbürger
Deutsche, österreichische und schweizerische Staatsangehörige können ohne Visum für 90 Tage nach Costa Rica einreisen. Die Verlängerung um weitere 90 Tage ist bei der Migrationsbehörde möglich.
Für einen dauerhaften Aufenthalt stehen mehrere Residenzformen zur Verfügung. Die Residencia Temporal erfordert ein Nachweis über monatliche Einkünfte von mindestens 1.000 US-Dollar aus Renten oder 2.500 US-Dollar aus anderen Quellen.
Die Residencia Permanente kann nach drei Jahren mit temporärer Residenz beantragt werden. Investoren erhalten sie sofort bei einer Mindestinvestition von 200.000 US-Dollar in Immobilien oder Unternehmen.
Alle Dokumente müssen apostilliert und ins Spanische übersetzt werden. Die Bearbeitungszeit beträgt zwischen 6 und 18 Monaten je nach Residenztyp.
Eigentumserwerb und Immobilienrecht
Ausländer können in Costa Rica vollständiges Eigentum an Immobilien erwerben. Dies gilt sowohl für Wohn- als auch Gewerbeimmobilien ohne Beschränkungen.
Wichtige Eigentumsformen:
Direkter Eigentumserwerb als natürliche Person
Erwerb über eine costa-ricanische Gesellschaft
Miteigentum mit costa-ricanischen Staatsangehörigen
Die maritime Zone erstreckt sich 200 Meter vom Meer ins Landesinnere. In den ersten 50 Metern ist kein Privateigentum möglich. In den folgenden 150 Metern können Ausländer nur über Konzessionen verfügen.
Ein Rechtsanwalt muss jeden Immobilienkauf begleiten. Die Grundbuchprüfung durch einen Notar ist obligatorisch. Kaufnebenkosten belaufen sich auf etwa 4-6% des Kaufpreises.
Arbeitsrechtliche Bestimmungen
Ausländische Arbeitnehmer benötigen eine Arbeitserlaubnis, die meist mit der Residenz gekoppelt ist. Temporäre Residenten können sofort arbeiten, Touristen benötigen eine spezielle Genehmigung.
Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt maximal 48 Stunden. Überstunden werden mit 150% vergütet. Arbeitnehmer haben Anspruch auf 14 Urlaubstage nach einem Jahr Beschäftigung.
Sozialversicherungsbeiträge:
Arbeitgeber: 26,5% des Bruttogehalts
Arbeitnehmer: 10,5% des Bruttogehalts
Die Kündigungsfrist beträgt einen Monat bei unbefristeten Verträgen. Abfindungszahlungen richten sich nach der Beschäftigungsdauer und betragen bis zu 8 Monatsgehälter.
Selbstständige müssen sich bei der Sozialversicherung registrieren und monatlich Mindestbeiträge zahlen. Die Gründung einer Gesellschaft erfordert ein Mindestkapital von 1.000 Colones.
Wirtschaftliche Sicherheit und Währungslage
Costa Rica bietet deutschen, österreichischen und schweizerischen Auswanderern ein stabiles Finanzsystem mit kontrollierter Inflation. Das Land profitiert von seiner Position als entwickeltes mittelamerikanisches Wirtschaftszentrum mit starken Handelsbeziehungen zu den USA.
Stabilität des Finanzsystems
Das costa-ricanische Finanzsystem zeichnet sich durch eine robuste Bankenstruktur aus. Die Zentralbank von Costa Rica (Banco Central de Costa Rica) reguliert den Finanzsektor streng und überwacht die Geldpolitik.
Vier staatliche Banken dominieren den Markt: Banco Nacional, Banco de Costa Rica, Banco Popular und Banco Crédito Agrícola. Diese Institute gelten als besonders stabil und sicher.
Private Banken bieten oft bessere Konditionen für internationale Kunden. Viele haben Erfahrung mit europäischen Auswanderern und sprechen Englisch oder sogar Deutsch.
Der Finanzsektor ist gut reguliert und entspricht internationalen Standards. Einlagensicherung existiert für costa-ricanische Banken bis zu bestimmten Höchstgrenzen.
Die politische Stabilität seit 1949 stärkt das Vertrauen in das Bankensystem erheblich. Costa Rica gilt als "Schweiz Mittelamerikas" aufgrund seiner Stabilität.
Inflation und Wechselkursschwankungen
Die Inflationsrate in Costa Rica bewegt sich typischerweise zwischen 2-4% jährlich. Dies liegt im akzeptablen Bereich für Schwellenländer und ist deutlich niedriger als in vielen Nachbarstaaten.
Die Landeswährung Colón (CRC) unterliegt kontrollierten Schwankungen gegenüber dem US-Dollar. Die Zentralbank verfolgt eine Politik der graduellen Abwertung zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit.
Dollarisierung ist weit verbreitet. Viele Geschäfte, Hotels und Immobilien werden in US-Dollar abgerechnet. Dies bietet Schutz vor lokalen Währungsschwankungen.
Für Auswanderer bedeutet dies Planungssicherheit. Größere Anschaffungen oder Immobilienkäufe können oft in Dollar getätigt werden, was Wechselkursrisiken minimiert.
Die enge Handelsbeziehung zu den USA stabilisiert die Währung zusätzlich. Wechselkursschwankungen sind meist moderat und vorhersehbar.
Soziale Sicherheit und Gesundheitswesen
Costa Rica verfügt über eines der fortschrittlichsten Sozialsysteme Lateinamerikas mit universeller Gesundheitsversorgung. Auswanderer aus dem deutschsprachigen Raum finden strukturierte Zugangswege zum Gesundheitssystem vor, müssen jedoch bei der Altersvorsorge spezifische Bestimmungen beachten.
Zugang zum Gesundheitssystem
Das costa-ricanische Gesundheitssystem Caja Costarricense de Seguro Social (CCSS) bietet universelle Abdeckung für alle legalen Einwohner. Deutsche, österreichische und schweizer Auswanderer erhalten Zugang durch verschiedene Kategorien.
Residentes zahlen monatliche Beiträge basierend auf ihrem Einkommen:
Mindestbeitrag: etwa 13% des deklarierten Einkommens
Rentner: Pauschalbeitrag von circa $70-100 monatlich
Selbständige: 14,25% des Bruttoeinkommens
Die medizinische Versorgung erfolgt über regionale Kliniken und das zentrale Hospital system. Wartezeiten für nicht-dringende Behandlungen können mehrere Monate betragen.
Private Krankenversicherungen ergänzen das öffentliche System. Viele deutschsprachige Auswanderer wählen hybride Lösungen mit privater Zusatzversicherung für schnellere Behandlungen.
Absicherung im Alter für Auswanderer
Costa Rica gewährt Rentnern mit Pensionado-Status besonderen Schutz bei nachgewiesenem monatlichem Einkommen von mindestens $1.000 aus ausländischen Quellen. Diese Regelung gilt für deutsche, österreichische und schweizer Rentner.
Das costa-ricanische Rentensystem funktioniert nach dem Umlageverfahren. Auswanderer können nach 240 Beitragsmonaten Anspruch auf lokale Rente erwerben.
Wichtige Aspekte der Altersvorsorge:
Erhalt ausländischer Renten ist möglich
Doppelbesteuerungsabkommen existieren mit Deutschland und Österreich
Schweizer müssen individuelle Steuervereinbarungen prüfen
Die Kombination aus ausländischer Rente und costa-ricanischen Sozialleistungen bietet Auswanderern umfassenden Schutz. Rechtliche Beratung vor der Auswanderung ist empfehlenswert.
Umwelt- und Katastrophenschutz
Costa Rica verfügt über ein entwickeltes System zum Schutz vor Naturkatastrophen und hat bedeutende Fortschritte bei der Klimaanpassung erzielt. Das Land investiert kontinuierlich in Frühwarnsysteme und Infrastrukturschutz gegen wetterbedingte Risiken.
Naturkatastrophen und Risikomanagement
Costa Rica liegt in einer seismisch aktiven Zone und ist regelmäßig von Erdbeben, Vulkanausbrüchen und extremen Wetterereignissen betroffen. Das Land unterhält ein nationales Notfallsystem (CNE), das kontinuierlich Risiken überwacht.
Die wichtigsten Naturgefahren umfassen:
Erdbeben: Besonders an der Pazifikküste
Vulkanische Aktivität: 16 aktive Vulkane
Tropenstürme: Hauptsächlich von September bis November
Überschwemmungen: Während der Regenzeit
Das CNE betreibt landesweite Frühwarnsysteme für alle Gefahrenarten. Seismische Stationen überwachen vulkanische Aktivitäten rund um die Uhr.
Evakuierungspläne existieren für gefährdete Gemeinden. Die Bevölkerung wird regelmäßig über Notfallverhalten informiert.
Klimawandel und Anpassungsstrategien
Costa Rica entwickelt systematisch Werkzeuge zur Bewältigung von Klimarisiken für kritische Infrastruktur. Das Land hat institutionelle Voraussetzungen geschaffen, um klimabedingte Schäden an Verkehrswegen und Versorgungsnetzen zu minimieren.
Spezifische Anpassungsmaßnahmen beinhalten:
Verstärkung von Brücken gegen Extremniederschläge
Schutz der Küsteninfrastruktur vor Meeresspiegelanstieg
Anpassung der Wasserwirtschaft an veränderte Niederschlagsmuster
Die Regierung integriert Klimarisiken in die Infrastrukturplanung. Technische Standards werden kontinuierlich an projizierte Klimaveränderungen angepasst.
Costa Rica nutzt wissenschaftsbasierte Ansätze zur Risikoanalyse. Das Land kooperiert international bei der Entwicklung von Anpassungstechnologien.
Technologische Infrastruktur und digitale Sicherheit
Costa Rica verfügt über eine gut ausgebaute digitale Infrastruktur, kämpft jedoch mit erheblichen Cybersicherheitsherausforderungen. Die EU unterstützt das Land beim Ausbau der digitalen Souveränität und Datenkontrolle.
Internetversorgung und Kommunikation
Costa Rica hat seine Telekommunikationsinfrastruktur in den letzten Jahren erheblich modernisiert. Die Breitbandversorgung erreicht die meisten städtischen Gebiete mit stabilen Geschwindigkeiten.
Aktuelle Infrastrukturdaten:
Internetdurchdringung: Über 80% der Bevölkerung
Mobilfunkabdeckung: Nahezu flächendeckend
5G-Einführung: In Planungsphase
Die EU und Costa Rica haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um den Breitbandzugang besonders in abgelegenen Gebieten zu verbessern. Diese Initiative ist Teil der Global Gateway Investment Agenda.
Deutsche, österreichische und schweizerische Auswanderer finden in städtischen Gebieten vergleichbare Internetgeschwindigkeiten vor. Ländliche Regionen können jedoch noch Versorgungslücken aufweisen.
Datenschutz und Cybersicherheit
Costa Rica erlebte ab April 2022 massive Cyberangriffe der russischen Ransomware-Gruppe Conti. Diese Attacken legten dutzende staatliche Institutionen wochenlang lahm und veränderten die nationale Cybersicherheitspolitik grundlegend.
Aktuelle Sicherheitslage:
Nationale Cybersicherheitsstrategie wurde überarbeitet
Staatliche Institutionen verstärken Schutzmaßnahmen
Geopolitische Spannungen beeinflussen 5G-Entwicklung
Die Angriffe hatten weitreichende Folgen für die digitale Souveränität des Landes. Costa Rica arbeitet nun verstärkt daran, die volle Kontrolle über seine Daten und Konnektivität zu behalten.
Für deutschsprachige Auswanderer bedeutet dies erhöhte Vorsicht bei der Nutzung staatlicher Online-Dienste. Private Internetverbindungen und Unternehmensnetzwerke sind weniger betroffen, erfordern jedoch angemessene Sicherheitsvorkehrungen.
Langfristige Perspektiven für Auswanderer aus dem deutschsprachigen Raum
Costa Rica bietet deutschsprachigen Auswanderern stabile politische Verhältnisse für eine langfristige Niederlassung. Das Land hat seit 1949 keine Armee und investiert die gesparten Mittel in Bildung und Gesundheitswesen.
Die etablierte deutschsprachige Gemeinschaft erleichtert die Integration erheblich. Deutsche Einwanderer leben bereits seit vor 1871 in Costa Rica, wodurch gewachsene Strukturen und Netzwerke entstanden sind.
Wichtige Faktoren für die Langzeitplanung:
Residencia-Status ermöglicht dauerhafte Aufenthaltserlaubnis
Stabile Demokratie ohne Militärputsche oder größere Unruhen
Neutrale Position in internationalen Konflikten
Wachsende deutschsprachige Expatriate-Gemeinde
Die wirtschaftliche Stabilität Costa Ricas stützt sich auf Tourismus, Landwirtschaft und zunehmend auf Technologiesektor. Deutsche Rentner profitieren von niedrigeren Lebenshaltungskosten bei gleichzeitig hoher medizinischer Versorgung.
Für eine erfolgreiche Langzeitperspektive sollten Auswanderer die aktuellen Einwanderungsbestimmungen und steuerlichen Rahmenbedingungen genau prüfen. Die geografische Lage zwischen Nord- und Südamerika bietet zusätzliche Flexibilität für Reisen und Geschäfte.
Die politische Neutralität Costa Ricas reduziert das Risiko internationaler Konflikte. Dies macht das Land zu einem sicheren Hafen für deutschsprachige Familien, die eine dauerhafte Heimat außerhalb Europas suchen.