Digitale Infrastruktur in Brasilien

Internet, Mobilfunk & Strom für Auswanderer

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Viele Deutsche, Österreicher und Schweizer träumen von einem Leben in Brasilien, doch die Frage nach der digitalen Infrastruktur bereitet oft Kopfzerbrechen. Brasilien hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte beim Ausbau seiner digitalen Infrastruktur gemacht, besonders in städtischen Gebieten ist schnelles Internet weit verbreitet.

Die Realität vor Ort unterscheidet sich jedoch stark zwischen verschiedenen Regionen.

Wer als Auswanderer auf zuverlässiges Internet, stabilen Mobilfunk und sichere Stromversorgung angewiesen ist, sollte sich vorab gründlich informieren. Während Großstädte wie São Paulo und Rio de Janeiro moderne Infrastruktur bieten, können ländliche Gebiete noch Herausforderungen darstellen.

Die Wahl des richtigen Wohnorts und Anbieters entscheidet oft über die Qualität der digitalen Verbindung.

Von Internetgeschwindigkeiten über Mobilfunktarife bis hin zur Stromversorgung erfahren Interessierte alles Wichtige für eine fundierte Entscheidung.

Überblick zur digitalen Infrastruktur in Brasilien

Brasilien hat in den letzten Jahren deutliche Fortschritte beim Ausbau seiner digitalen Infrastruktur gemacht, liegt aber weiterhin hinter europäischen Standards zurück. Die Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Gebieten bleiben erheblich.

Status quo und Fortschritte

Brasilien verfügt über 238,87 Millionen Telekommunikationsanschlüsse. Davon sind 213,30 Millionen Mobiltelefone.

Das entspricht durchschnittlich 1,0 Handy pro Person. Die 4G-Netzabdeckung erreicht 94,09 Prozent im Jahr 2025.

Große Telekommunikationsunternehmen investieren aktiv in 5G-Technologie und Infrastruktur-Upgrades.

Wichtige Entwicklungen:

  • Frequenzauktionen für 5G-Netze

  • Umstrukturierung der Eigentümerschaft bei Telekommunikationsanbietern

  • Verstärkte Investitionen in neutrale Netzwerke

Die brasilianische Regierung hat die Strategie "E-Digital" für 2022-2026 aktualisiert. Diese zeigt Herausforderungen auf und stellt konkrete Maßnahmen vor.

Städtische Gebiete haben bereits gut ausgebaute digitale Infrastruktur. Der Zugang zu schnellem Internet ist dort weit verbreitet.

Vergleich mit Deutschland, Österreich und der Schweiz

Brasilien hinkt bei der Telekommunikationsentwicklung hinter der Europäischen Union zurück. Die Unterschiede zeigen sich besonders bei der Mobilfunkdichte.

Mobilfunkvergleich:

Region

Brasilien

EU-Durchschnitt

Handys pro Person

1,0

1,2

Die Internetgeschwindigkeit in brasilianischen Städten erreicht europäische Standards. Ländliche Gebiete bleiben jedoch deutlich schlechter versorgt als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.

Unterschiede im Detail:

  • Geringere Netzabdeckung in abgelegenen Gebieten

  • Langsamere Ausbaupläne für Glasfasernetze

  • Höhere Preise für Mobilfunkdienste

Die Qualität der Mobilfunknetze variiert stark zwischen den Anbietern. Premium-Tarife bieten vergleichbare Leistungen zu europäischen Standards.

Regionale Unterschiede

Die digitale Kluft zwischen Stadt und Land prägt Brasiliens Telekommunikationslandschaft. Große Städte wie São Paulo und Rio de Janeiro haben moderne Infrastruktur.

Städtische Gebiete:

  • Flächendeckende 4G-Abdeckung

  • Wachsende 5G-Verfügbarkeit

  • Schnelles Breitband-Internet

  • Zahlreiche WLAN-Hotspots in Hotels und Restaurants

Ländliche Gebiete:

  • Begrenzte Netzabdeckung

  • Langsamere Internetverbindungen

  • Weniger Anbieterauswahl

Der Nordosten und das Amazonasgebiet haben die schwächste digitale Infrastruktur. Die Südregion um São Paulo bietet die beste Konnektivität.

Regionale Investitionsprogramme versuchen diese Unterschiede zu verringern. Der Fortschritt bleibt jedoch langsam in entlegenen Gebieten.

Schnelles Internet in Brasilien

Brasiliens Internetinfrastruktur hat sich in den letzten Jahren stark verbessert, wobei die Geschwindigkeiten und Verfügbarkeit zwischen städtischen und ländlichen Gebieten erheblich variieren. Mobile Internetdienste erreichen durchschnittlich 52,26 Mbps landesweit.

Netzausbau und Verfügbarkeit

Der Glasfaserausbau konzentriert sich hauptsächlich auf Großstädte und deren Vororte. São Paulo, Rio de Janeiro und Brasília verfügen über die beste Netzabdeckung mit Geschwindigkeiten bis zu 1 Gbps.

In ländlichen Gebieten bleibt die Verfügbarkeit begrenzt. Satelliten-Internet und Mobilfunk dienen oft als primäre Internetquellen außerhalb der Ballungszentren.

Verfügbarkeit nach Region:

  • Südosten: 85% Glasfaserabdeckung

  • Süden: 75% Glasfaserabdeckung

  • Nordosten: 45% Glasfaserabdeckung

  • Norden: 30% Glasfaserabdeckung

Der staatliche Breitbandausbau zielt darauf ab, bis 2026 weitere 30% der ländlichen Gebiete zu erschließen.

Beliebte Internetanbieter für Auswanderer

Vivo Fibra führt den Markt mit der größten Netzabdeckung an. Der Anbieter bietet Pakete von 100 Mbps bis 1 Gbps und hat deutschsprachigen Kundensupport in größeren Städten.

NET/Claro konzentriert sich auf urbane Gebiete und bietet zuverlässige Verbindungen. Die Installation erfolgt meist binnen einer Woche nach Vertragsabschluss.

Tim Live punktet mit günstigen Preisen und guter Abdeckung in Mittelstädten. Oi Fibra bedient vorwiegend kleinere Städte und ländliche Regionen.

Auswanderer bevorzugen oft Vivo oder NET aufgrund besserer Servicequalität und englischsprachiger Unterstützung bei der Einrichtung.

Kosten und Vertragsbedingungen

Die monatlichen Kosten für Glasfaser-Internet liegen zwischen 80 und 200 BRL. Ein 200-Mbps-Anschluss kostet durchschnittlich 120 BRL pro Monat.

Typische Preisstruktur:

  • 100 Mbps: 80-100 BRL

  • 200 Mbps: 110-130 BRL

  • 500 Mbps: 150-180 BRL

  • 1 Gbps: 180-250 BRL

Verträge laufen standardmäßig über 12 Monate. Eine vorzeitige Kündigung kostet meist 50% der verbleibenden Monatsgebühren.

Die meisten Anbieter verlangen eine Installationsgebühr von 100-200 BRL. Router und Modem sind oft im Preis inbegriffen, gehören aber dem Anbieter.

Internetqualität in Großstädten und ländlichen Gebieten

In Großstädten erreichen Glasfaserverbindungen ihre beworbenen Geschwindigkeiten zuverlässig. São Paulo und Rio de Janeiro bieten die stabilsten Verbindungen mit minimalen Ausfallzeiten.

Durchschnittliche Geschwindigkeiten:

  • São Paulo: 180 Mbps (Download)

  • Rio de Janeiro: 165 Mbps (Download)

  • Brasília: 155 Mbps (Download)

  • Belo Horizonte: 140 Mbps (Download)

Ländliche Gebiete kämpfen mit langsameren Geschwindigkeiten und häufigeren Ausfällen. Satelliteninternet erreicht oft nur 10-25 Mbps bei höherer Latenz.

Die Ping-Zeiten variieren stark: 15-30 ms in Städten, 80-150 ms in abgelegenen Gebieten.

Streaming und Videokonferenzen funktionieren in urbanen Zentren problemlos, können aber in ländlichen Regionen eingeschränkt sein.

Mobilfunknetz und Kommunikation

Brasiliens Mobilfunkmarkt bietet Auswanderern aus deutschsprachigen Ländern gute Verbindungsqualität und verschiedene Tarif-Optionen. Die großen Anbieter decken städtische Gebiete gut ab, während ländliche Regionen unterschiedliche Netzqualität aufweisen.

Mobilfunkanbieter im Überblick

Vivo ist der größte Mobilfunkanbieter Brasiliens mit über 100 Millionen Kunden. Das Unternehmen gehört zur spanischen Telefónica-Gruppe und bietet die beste Netzabdeckung landesweit.

Claro steht an zweiter Stelle und gehört zur mexikanischen América Móvil. Der Anbieter punktet mit starken 4G-Netzen in Großstädten wie São Paulo und Rio de Janeiro.

TIM komplettiert die drei großen Anbieter. Das italienische Unternehmen hat besonders in den Bundesstaaten Minas Gerais und Bahia gute Marktanteile.

Kleinere Anbieter wie Oi und Algar Telecom bedienen hauptsächlich regionale Märkte. Diese können in bestimmten Gebieten günstigere Tarife anbieten.

Netzabdeckung und Verbindungsqualität

Die 4G-Abdeckung erreicht in brasilianischen Großstädten über 95 Prozent. São Paulo, Rio de Janeiro und Brasília bieten durchgängig stabile Verbindungen mit Geschwindigkeiten bis 50 Mbit/s.

In ländlichen Gebieten sinkt die Netzqualität erheblich. Viele Regionen im Amazonasgebiet und im Nordosten haben nur 3G oder gar kein Signal.

5G-Ausbau begann 2022 in den Hauptstädten. Bis 2025 sollen alle Städte über 30.000 Einwohner 5G-Abdeckung erhalten.

Die Verbindungsqualität schwankt je nach Tageszeit. Während der Stoßzeiten zwischen 18 und 21 Uhr kann die Geschwindigkeit um 30-40 Prozent sinken.

SIM-Karten und Anmeldung für Auswanderer

Auswanderer benötigen einen gültigen CPF (Cadastro de Pessoas Físicas) für die SIM-Karten-Anmeldung. Diese brasilianische Steuernummer erhalten sie bei der Receita Federal.

Die Anmeldung erfolgt in Mobilfunkgeschäften oder autorisierten Händlern. Erforderliche Dokumente sind:

  • Reisepass oder brasilianischer Ausweis

  • CPF-Nachweis

  • Adressnachweis (Mietvertrag oder Stromrechnung)

Prepaid-SIM-Karten gibt es ohne CPF an Kiosken und Supermärkten. Diese haben jedoch Einschränkungen bei Datenvolumen und Laufzeit.

Die Aktivierung dauert meist 2-4 Stunden. In kleineren Städten kann der Prozess bis zu 24 Stunden dauern.

Tarife und Prepaid-Optionen

Postpaid-Tarife kosten zwischen 50-150 Real monatlich. Diese beinhalten unbegrenzte Telefonie und 10-50 GB Datenvolumen.

Beliebte Postpaid-Angebote:

  • Vivo Família: 80 Real/Monat, 25 GB

  • Claro Controle: 65 Real/Monat, 20 GB

  • TIM Black: 120 Real/Monat, 40 GB

Prepaid-Optionen bieten mehr Flexibilität für Neuankömmlinge. Pakete kosten 15-40 Real und gelten 7-30 Tage.

Datengeschwindigkeit wird nach Verbrauch des Inklusiv-Volumens gedrosselt. Die meisten Anbieter reduzieren auf 1 Mbit/s statt die Verbindung zu trennen.

Stromversorgung und Energiequellen

Brasiliens Stromnetz weist deutliche Unterschiede zu deutschen Standards auf. Das Land setzt stark auf Wasserkraft.

Die Energieversorgung kann mit dem steigenden Verbrauch nur schwer mithalten. Die Stromversorgung ist weniger stabil als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.

Stromausfälle kommen häufiger vor, besonders während der Trockenzeit. In größeren Städten wie São Paulo und Rio de Janeiro ist die Versorgung meist zuverlässig.

Ländliche Gebiete erleben öfter Unterbrechungen. Die Infrastruktur ist älter und weniger ausgebaut.

Das Stromnetz hat Schwierigkeiten, mit dem wachsenden Energiebedarf Schritt zu halten. Viele Auswanderer installieren Notstromaggregate oder USV-Anlagen.

Diese schützen vor Datenverlust und ermöglichen das Weiterarbeiten bei Ausfällen. Brasilien nutzt andere Stromstandards als Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Die Netzspannung beträgt 110V oder 220V, je nach Region. Frequenz: 60 Hz (statt 50 Hz in D-A-CH).

Steckdosen: Typ N (dreipolig). Spannung: Regional unterschiedlich.

Deutsche Elektrogeräte benötigen oft Adapter oder Transformatoren. Empfindliche Elektronik kann durch die andere Frequenz Probleme bekommen.

Die Stromqualität schwankt mehr als in Mitteleuropa. Spannungsschwankungen sind häufiger und können Geräte beschädigen.

Strompreise in Brasilien sind höher als in vielen europäischen Ländern. Private Haushalte zahlen mehr als Industriekunden.

Die Preise werden staatlich reguliert und ändern sich mehrmals pro Jahr. Verbraucher erhalten monatliche Rechnungen basierend auf dem tatsächlichen Verbrauch.

Typische Kostenstruktur:

  • Grundgebühr für Anschluss

  • Verbrauchsabhängige Kosten pro kWh

  • Steuern und Abgaben (ca. 30-40% des Preises)

Energiesparende Geräte lohnen sich besonders wegen der hohen Kosten. Klimaanlagen verursachen oft 50-70% der Stromrechnung.

Brasilien setzt stark auf Wasserkraft, die etwa 60% des Stroms liefert. Das Land hat eines der größten Wasserkraftpotentiale weltweit.

Die Nutzung anderer erneuerbarer Energien steckt noch in den Anfängen. Solar- und Windenergie wachsen langsam, haben aber großes Potenzial.

Energiemix Brasiliens:

  • Wasserkraft: ~60%

  • Fossil (Gas, Öl, Kohle): ~25%

  • Biomasse: ~8%

  • Wind und Solar: ~7%

Private Solaranlagen werden immer beliebter. Das Netzeinspeisung-System ermöglicht es Hausbesitzern, überschüssigen Strom zu verkaufen.

Die Abhängigkeit von Wasserkraft macht das System anfällig für Dürreperioden. In trockenen Jahren steigen die Preise deutlich an.

Besondere Herausforderungen für Auswanderer

Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz stoßen bei der Einrichtung von Internet und Mobilfunk in Brasilien auf spezielle Hürden. Bürokratische Prozesse, technische Unterschiede und Sprachbarrieren erschweren oft den reibungslosen Start.

Bürokratische Hürden bei Vertragsabschlüssen

CPF-Nummer ist Pflicht für alle Verträge. Diese brasilianische Steuernummer müssen Auswanderer vor jedem Vertragsabschluss beantragen.

Der Prozess dauert meist 2-4 Wochen. Telekommunikationsanbieter verlangen zusätzliche Dokumente:

  • Arbeitsnachweis oder Gehaltsabrechnungen

  • Bankverbindung bei einer brasilianischen Bank

  • Wohnsitznachweis (nicht älter als 30 Tage)

  • Kopie des Reisepasses mit Einreisestempel

Kreditprüfungen verzögern Vertragsabschlüsse erheblich. Da Auswanderer keine brasilianische Kreditgeschichte haben, fordern Anbieter oft Kautionen.

Diese betragen meist das 3-6-fache der monatlichen Gebühr. Prepaid-Verträge sind anfangs einfacher zu erhalten.

Sie erfordern nur die CPF-Nummer und einen Ausweis. Viele Auswanderer nutzen diese Lösung in den ersten Monaten.

Technische Voraussetzungen für Geräte

Frequenzbänder unterscheiden sich deutlich von europäischen Standards. Smartphones aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz funktionieren oft nicht vollständig im brasilianischen Mobilfunknetz.

Wichtige Frequenzen in Brasilien:

  • 4G LTE: Band 3 (1800 MHz), Band 7 (2600 MHz)

  • 3G UMTS: 850 MHz, 1900 MHz

  • GSM: 850 MHz, 1800 MHz

Router und Modems aus Europa sind meist nicht kompatibel. Brasilianische Internet-Anbieter verwenden andere Standards für DSL und Glasfaser-Verbindungen.

Netzadapter benötigen Umstellung auf brasilianische Steckdosen. Das Land nutzt Typ N-Steckdosen mit 127V oder 220V.

Die Spannung variiert je nach Region und Bundesstaat.

Sprache und Kommunikation mit Anbietern

Kundenservice läuft ausschließlich auf Portugiesisch. Deutschsprachige Mitarbeiter gibt es bei brasilianischen Telekommunikationsanbietern nicht.

Englisch sprechen nur wenige Servicemitarbeiter. Technische Begriffe sind besonders schwierig:

  • Banda larga = Breitband-Internet

  • Roteador = Router

  • Plano pós-pago = Vertrag mit monatlicher Rechnung

  • Recarga = Prepaid-Aufladung

Vertragsdetails sind komplex und rechtlich bindend. Übersetzungs-Apps helfen nur begrenzt bei Fachbegriffen.

Viele Auswanderer engagieren lokale Helfer oder Übersetzer für wichtige Gespräche. Beschwerden und technische Probleme zu erklären wird zur großen Hürde.

Ohne ausreichende Portugiesisch-Kenntnisse dauern Problemlösungen oft wochenlang.

Zukunftstrends und Entwicklungspotenziale

Brasilien investiert stark in die digitale Infrastruktur und plant mehrere wegweisende Projekte bis 2030. Die Regierung fokussiert sich auf 5G-Ausbau, erneuerbare Energien und intelligente Stadtentwicklung.

Aktuelle Regierungsinitiativen

Die brasilianische Regierung hat den Plano Nacional de Internet das Coisas (Nationaler IoT-Plan) gestartet. Dieser Plan sieht Investitionen von über 15 Milliarden Real bis 2028 vor.

Das Marco Legal das Telecomunicações reformiert die Telekommunikationsgesetze. Neue Regelungen erleichtern ausländischen Investoren den Marktzugang.

Die Initiative Brasil Conectado will bis 2026 alle Gemeinden mit über 600 Einwohnern an Glasfasernetze anschließen. Derzeit sind 78% der Zielgebiete bereits erreicht.

Wichtige Maßnahmen:

  • Steuererleichterungen für Infrastrukturprojekte

  • Vereinfachte Genehmigungsverfahren für Mobilfunkmasten

  • Öffentlich-private Partnerschaften für den Netzausbau

Erwartete Innovationen im Bereich Internet und Strom

Der 5G-Ausbau beschleunigt sich deutlich. Bis Ende 2025 sollen alle Städte mit über 30.000 Einwohnern 5G-Abdeckung haben.

Die Geschwindigkeiten erreichen bereits jetzt bis zu 1 Gbit/s in Großstädten. Starlink und andere Satelliteninternet-Anbieter expandieren in abgelegene Gebiete.

Die Verfügbarkeit steigt von derzeit 45% auf prognostizierte 85% bis 2027. Bei der Stromversorgung dominieren erneuerbare Energien.

Brasilien plant bis 2030 einen Anteil von 48% erneuerbarer Energie im Gesamtmix. Solarparks entstehen verstärkt im Nordosten des Landes.

Smart Grids werden in 15 brasilianischen Bundesstaaten getestet. Diese intelligenten Stromnetze reduzieren Ausfälle um bis zu 30%.

Smart Cities und Digitalisierung

São Paulo, Rio de Janeiro und Brasília führen Smart City-Projekte durch. Diese Städte investieren in intelligente Verkehrssysteme, digitale Bürgerdienste und vernetzte Infrastruktur.

Curitiba gilt als Vorreiter bei digitalen Lösungen. Die Stadt nutzt IoT-Sensoren für Müllsammlung und Verkehrsoptimierung.

Über 200.000 öffentliche WLAN-Hotspots stehen zur Verfügung. Das Cadastro Nacional de Endereços digitalisiert alle Adressen landesweit.

Dies verbessert Lieferdienste und Notfalldienste erheblich. Digitale Verwaltung wird ausgebaut.

Bis 2026 sollen 90% aller Behördengänge online möglich sein. Die gov.br-Plattform vereint bereits über 3.000 staatliche Dienstleistungen.

Auswanderer profitieren von bilingualen Apps und digitalen Residency-Services in größeren Städten.

Praktische Tipps für Auswanderer zur Nutzung digitaler Infrastruktur

Auswanderer müssen den richtigen Internetanbieter wählen, ihre Daten schützen und ihre Verbindungen optimal nutzen. Diese Schritte helfen dabei, die digitale Infrastruktur in Brasilien erfolgreich zu nutzen.

Auswahl des passenden Anbieters

Die Wahl des richtigen Internet- und Mobilfunkanbieters ist entscheidend für eine zuverlässige Verbindung. Auswanderer sollten verschiedene Anbieter vergleichen und dabei Geschwindigkeit, Abdeckung und Preise berücksichtigen.

Wichtige Auswahlkriterien:

  • Downloadgeschwindigkeit von mindestens 25 Mbps für Homeoffice

  • Netzabdeckung am Wohnort und in der Umgebung

  • Vertragslaufzeit und Kündigungsbedingungen

  • Kundenservice auf Englisch oder Portugiesisch

Vor Vertragsabschluss sollten Auswanderer Testperioden nutzen. Viele Anbieter bieten kostenlose Probemonate an.

Die Netzqualität kann je nach Stadtteil stark variieren. Mobilfunktarife mit unbegrenztem Datenvolumen sind für digitale Nomaden besonders wichtig.

Prepaid-Tarife bieten mehr Flexibilität bei kürzeren Aufenthalten.

Datensicherheit und Online-Privatsphäre

Der Schutz persönlicher Daten ist in öffentlichen WLAN-Netzwerken besonders wichtig. Auswanderer sollten VPN-Dienste nutzen und sichere Verbindungen bevorzugen.

Grundlegende Sicherheitsmaßnahmen:

  • VPN für alle öffentlichen Internetverbindungen

  • Zweifaktor-Authentifizierung für wichtige Konten

  • Regelmäßige Passwort-Updates

  • Verschlüsselte Messaging-Apps verwenden

Öffentliche Hotspots in Cafés und Hotels sind oft unsicher. Banking und sensible Geschäfte sollten nur über private Verbindungen abgewickelt werden.

Cloud-Dienste helfen beim sicheren Datenaustausch zwischen Deutschland und Brasilien. Europäische Anbieter bieten oft besseren Datenschutz nach DSGVO-Standards.

Optimale Nutzung von Internet und Mobilfunk

Die richtige Nutzung der verfügbaren Infrastruktur maximiert Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit. Auswanderer sollten ihre Geräte und Einstellungen entsprechend anpassen.

Optimierungstipps:

  • Router zentral in der Wohnung platzieren

  • 5-GHz-WLAN für bessere Geschwindigkeit nutzen

  • Datenverbrauch bei begrenzten Tarifen überwachen

  • Backup-Verbindung über Mobilfunk einrichten

Moderne Router mit WLAN 6 Standard bieten bessere Leistung. Die Positionierung fernab von elektronischen Geräten reduziert Störungen.

Für wichtige Videokonferenzen sollten Auswanderer eine Kabelverbindung verwenden. Mobile Hotspots dienen als Backup bei Internetausfällen.

Fazit

Brasilien bietet deutschsprachigen Auswanderern eine solide digitale Infrastruktur. Die Internetgeschwindigkeiten erreichen durchschnittlich 201,69 Mbit/s im Download.

Städtische Gebiete wie São Paulo und Rio de Janeiro verfügen über ausgezeichnete Verbindungen. Ländliche Regionen können jedoch Herausforderungen darstellen.

Der Telekommunikationsmarkt wächst kontinuierlich. Experten prognostizieren bis 2029 ein Marktvolumen von 43,34 Milliarden USD.

Wichtige Vorteile:

  • Schnelles Breitband-Internet in Großstädten

  • Wachsender 5G-Ausbau

  • Moderne eSIM-Technologie verfügbar

  • Stabile Stromversorgung in urbanen Gebieten

Die digitale Transformation schreitet voran. Brasilien positioniert sich als führender Akteur bei neuen Technologien und künstlicher Intelligenz.

Mobilfunknetze bieten gute Abdeckung in bevölkerten Regionen. Die Upload-Geschwindigkeiten liegen bei etwa 108,71 Mbit/s.

Auswanderer sollten ihre Wohnortwahl strategisch planen. Großstädte garantieren bessere digitale Anbindung als abgelegene Gebiete.

Die Stromversorgung ist in städtischen Zentren zuverlässig. Ländliche Gebiete können gelegentliche Unterbrechungen erleben.

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