Digitale Infrastruktur in Argentinien
Internet, Handy & Strom für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
Digitale Infrastruktur im Ausland > Südamerika > Argentinien
Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen vor wichtigen Entscheidungen bezüglich der digitalen Infrastruktur, wenn sie nach Argentinien ziehen. Das südamerikanische Land bietet eine gemischte Realität aus modernen Verbindungen in Großstädten und begrenzter Abdeckung in ländlichen Gebieten.
Argentiniens Internetgeschwindigkeit liegt bei durchschnittlich 96,42 Mbit/s im Festnetz, was das Land international auf Platz 60 positioniert. Die Mobilfunknetze decken städtische Bereiche gut ab, während die Stromversorgung in den meisten Regionen stabil funktioniert.
Dennoch gibt es regionale Unterschiede, die Auswanderer kennen sollten. Die Wahl des richtigen Internetanbieters, Mobilfunkvertrags und das Verständnis der örtlichen Strominfrastruktur erfordern sorgfältige Planung.
Dieser Leitfaden zeigt konkrete Schritte zur Anmeldung bei lokalen Anbietern. Er erklärt technische Herausforderungen und bietet praktische Lösungen für den digitalen Alltag in Argentinien.
Überblick über die digitale Infrastruktur in Argentinien
Argentinien verfügt über eine gut entwickelte Telekommunikationsinfrastruktur mit 146 Mobilfunkanschlüssen pro 100 Einwohner. Die Internetabdeckung liegt bei über 70 Prozent der Bevölkerung.
Die Infrastruktur zeigt deutliche regionale Unterschiede zwischen städtischen Zentren und ländlichen Gebieten.
Allgemeiner Stand der Digitalisierung
Das südamerikanische Land erreichte 2024 insgesamt 69,74 Millionen Telekommunikationsanschlüsse unter der Landesvorwahl +54. Davon entfielen 62,71 Millionen auf Mobiltelefone.
Dies entspricht durchschnittlich 1,4 Handys pro Person. Fast die Hälfte der Bevölkerung nutzt Smartphones für den täglichen Internetzugang.
54 Prozent der Haushalte haben einen Breitbandanschluss installiert. Mobile Internetnutzer werden bis 2028 voraussichtlich auf 44,83 Millionen ansteigen.
Die Festnetz-Breitbandverbindungen bieten höhere Geschwindigkeiten als mobile Datenverbindungen. 74 Prozent der Haushalte nutzen Bezahlfernsehen über Kabel oder Satellit.
Vergleich zu Deutschland, Österreich und der Schweiz
Argentiniens Telekommunikationsentwicklung entspricht etwa dem europäischen Durchschnitt. Die Mobiltelefondichte liegt jedoch über dem EU-Standard von 1,2 Geräten pro Person.
Geschwindigkeitsunterschiede zeigen sich deutlich beim mobilen Internet. Die Datenübertragung erfolgt langsamer als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.
Die Kosten für mobiles Internet liegen bei etwa 10 Euro pro Gigabyte. Deutsche Auswanderer müssen mit höheren Preisen und geringeren Geschwindigkeiten rechnen.
Prepaid-Karten sind an Flughäfen und in Netzanbietershops verfügbar. Die Verfügbarkeit von 4G und 5G entspricht nicht vollständig europäischen Standards.
Regionale Unterschiede
Die digitale Infrastruktur ist regional sehr ungleich entwickelt. Buenos Aires und andere Großstädte bieten deutlich bessere Verbindungen als ländliche Gebiete.
Städtische Zentren verfügen über moderne Glasfasernetze und 4G-Abdeckung. Ländliche Regionen haben oft nur grundlegende 3G-Verbindungen oder langsamere Alternativen.
Stromversorgung variiert ebenfalls stark zwischen Regionen. Großstädte haben stabile Netze, während abgelegene Gebiete häufiger Ausfälle erleben.
Die Infrastruktur ist teilweise veraltet und benötigt Modernisierung. Auswanderer sollten ihren Wohnort sorgfältig nach verfügbarer digitaler Infrastruktur auswählen.
Schnelles Internet in Argentinien
Argentiniens Internetinfrastruktur hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Die Verfügbarkeit und Geschwindigkeit variieren zwischen urbanen und ländlichen Gebieten erheblich.
Deutsche, österreichische und schweizerische Auswanderer finden in den größeren Städten eine solide Internetversorgung vor.
Verfügbare Internetanbieter
Die größten Internetanbieter in Argentinien sind Telecom Argentina, Cablevision (Fibertel) und Claro. Diese drei Unternehmen dominieren den Markt und bieten verschiedene Technologien an.
Telecom Argentina ist der staatliche Telekommunikationsanbieter. Das Unternehmen verfügt über das größte Netzwerk im Land und bietet sowohl DSL- als auch Glasfaserverbindungen an.
Cablevision (Fibertel) konzentriert sich hauptsächlich auf Kabelinternet. Der Anbieter ist besonders in Buenos Aires und anderen Großstädten stark vertreten.
Die Geschwindigkeiten sind oft höher als bei DSL-Verbindungen. Claro gehört zum mexikanischen Telekommunikationsriesen América Móvil.
Das Unternehmen bietet sowohl Festnetz- als auch Mobilinternetdienste an. Claro hat in den letzten Jahren stark in den Glasfaserausbau investiert.
Regionale Anbieter wie Speedy und Arnet sind in bestimmten Gebieten ebenfalls aktiv. Diese kleineren Unternehmen können in manchen Regionen bessere Preise oder Services bieten.
Internetgeschwindigkeiten und Netzabdeckung
Die durchschnittliche mobile Internetgeschwindigkeit in Argentinien beträgt etwa 24 Mbps. Festnetzverbindungen erreichen in städtischen Gebieten oft deutlich höhere Geschwindigkeiten.
Verfügbare Geschwindigkeiten nach Regionen:
Region
Buenos Aires
Córdoba
Rosario
Ländliche Gebiete
Festnetz (Mbps)
50-300
30-100
25-100
10-50
Mobil (Mbps)
20-40
15-30
15-25
5-20
Abdeckung
Sehr gut
Gut
Gut
Begrenzt
In Buenos Aires und anderen Großstädten sind Geschwindigkeiten von 100 Mbps oder mehr Standard. Viele Anbieter bieten mittlerweile Pakete mit bis zu 300 Mbps an.
Die Netzabdeckung ist in städtischen Gebieten ausgezeichnet. Etwa 25% der Haushalte verfügen über schnelle Breitbandanschlüsse mit mehr als 256 kBit/s.
In ländlichen Gebieten kann die Verfügbarkeit jedoch stark eingeschränkt sein.
Glasfaser- und Breitbandausbau
Der Glasfaserausbau in Argentinien schreitet stetig voran. Die Regierung hat verschiedene Programme zur Verbesserung der digitalen Infrastruktur gestartet.
Plan Argentina Digital 2030 ist das wichtigste Regierungsprogramm. Es zielt darauf ab, die Internetabdeckung landesweit zu verbessern.
Bis 2030 sollen 90% der Bevölkerung Zugang zu Hochgeschwindigkeitsinternet haben. Glasfasernetze (FTTH - Fiber to the Home) sind hauptsächlich in größeren Städten verfügbar.
Buenos Aires, Córdoba und Rosario haben die beste Glasfaserabdeckung. Kleinere Städte werden schrittweise erschlossen.
Private Investitionen ergänzen die staatlichen Bemühungen. Cablevision und Claro haben Milliarden in den Ausbau ihrer Glasfasernetze investiert.
Diese Investitionen konzentrieren sich zunächst auf profitable urbane Märkte. Die Latenzzeiten bei Glasfaserverbindungen liegen typischerweise unter 20ms.
Dies macht sie für Videokonferenzen und Online-Gaming geeignet.
Kosten und Vertragsmodelle
Die Internetkosten in Argentinien sind im Vergleich zu europäischen Standards relativ niedrig. Die Preise variieren je nach Geschwindigkeit und Anbieter erheblich.
Typische Preisstruktur (monatlich):
20-50 Mbps: 2.000-4.000 ARS (15-30 EUR)
50-100 Mbps: 4.000-8.000 ARS (30-60 EUR)
100+ Mbps: 8.000-15.000 ARS (60-115 EUR)
Die meisten Anbieter verlangen eine Mindestvertragslaufzeit von 12 Monaten. Vorzeitige Kündigungen sind oft mit Strafgebühren verbunden.
Einige Anbieter bieten mittlerweile flexible Verträge ohne Mindestlaufzeit an. Installationsgebühren betragen normalerweise zwischen 1.000-3.000 ARS.
Viele Anbieter erlassen diese Gebühren bei längerfristigen Verträgen. Die Installation erfolgt meist innerhalb von 5-10 Werktagen nach Vertragsabschluss.
Bundleangebote mit TV und Telefon sind weit verbreitet. Diese Pakete können kosteneffektiver sein als einzelne Dienste.
Auswanderer sollten jedoch prüfen, ob sie alle enthaltenen Services benötigen.
Mobilfunknetze und mobile Daten
Argentinien verfügt über drei große Mobilfunknetze mit unterschiedlicher Abdeckung und Qualität. Die Netzwahl und Tarifgestaltung unterscheiden sich erheblich von deutschen Standards.
Marktüberblick und Hauptanbieter
Claro führt den argentinischen Mobilfunkmarkt mit etwa 35% Marktanteil an. Das Unternehmen bietet die beste 4G-Abdeckung landesweit und hat mit dem 5G-Ausbau in Buenos Aires begonnen.
Movistar hält den zweiten Platz mit starker Präsenz in städtischen Gebieten. Die Netzqualität ist in Großstädten sehr gut, zeigt aber in ländlichen Regionen Schwächen.
Personal komplettiert die drei Hauptanbieter. Das Netz punktet mit günstigen Tarifen, hat jedoch die geringste Flächenabdeckung.
Kleinere Anbieter wie Tuenti nutzen das Movistar-Netz als virtueller Mobilfunkanbieter. Sie bieten oft günstigere Tarife für preisbewusste Nutzer.
Die 5G-Verfügbarkeit beschränkt sich auf wenige Stadtteile in Buenos Aires, Córdoba und Rosario. 4G-LTE ist in allen größeren Städten verfügbar, wird aber außerhalb urbaner Zentren schnell schwächer.
Netzqualität und Roaming
Die Netzqualität variiert stark zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. In Buenos Aires erreichen alle drei Anbieter Download-Geschwindigkeiten von 20-50 Mbps über 4G.
Städtische Abdeckung ist grundsätzlich gut. Alle Anbieter bieten zuverlässige Verbindungen in Großstädten wie Buenos Aires, Córdoba und Mendoza.
Ländliche Gebiete bleiben problematisch. Zwischen Städten fallen Verbindungen häufig auf 3G zurück oder brechen ganz ab.
Patagonien und der Norden haben besonders große Lücken. Deutsche, österreichische und Schweizer Mobilfunkanbieter berechnen hohe Roaming-Gebühren für Argentinien.
Tägliche Datenpakete kosten zwischen 5-15 Euro bei begrenztem Datenvolumen. EU-Roaming gilt nicht für Argentinien.
Selbst Schweizer Anbieter ohne EU-Regulierung verlangen separate Roaming-Tarife für Südamerika.
Prepaid- und Postpaid-Tarife
Prepaid-Tarife dominieren den argentinischen Markt. Sie erfordern keine Bonitätsprüfung und sind für Auswanderer sofort verfügbar.
Aufladung erfolgt in Supermärkten, Tankstellen oder online. Typische Prepaid-Pakete kosten 500-2000 Pesos (2-8 Euro) monatlich.
Sie enthalten 2-10 GB Datenvolumen plus unbegrenzte Anrufe im Netz. Postpaid-Verträge bieten mehr Datenvolumen, erfordern aber argentinische Dokumente.
Ausländer benötigen oft eine lokale Bürgschaft oder höhere Kautionen.
Anbieter
Claro
Movistar
Personal
Prepaid (GB)
5 GB
4 GB
6 GB
Preis (Pesos)
1200
1000
900
Postpaid (GB)
15 GB
12 GB
10 GB
Preis (Pesos)
2500
2200
2000
Die Aktivierung erfolgt in offiziellen Shops mit Reisepass und lokaler Adresse. Viele Anbieter akzeptieren Hotelbestätigungen für die Adressangabe.
Stromversorgung in Argentinien
Die Stromversorgung in Argentinien nutzt 220 Volt bei 50 Hz Frequenz und andere Steckdosentypen als in Deutschland. Die Netzqualität variiert stark zwischen städtischen und ländlichen Gebieten, während sich die Strompreise regional unterscheiden.
Elektrizitätsnetz und Zuverlässigkeit
Das argentinische Stromnetz arbeitet mit 220 Volt Spannung und einer Frequenz von 50 Hz. Deutsche Auswanderer benötigen keinen Spannungsumwandler für ihre Geräte.
In Argentinien werden zwei Steckdosentypen verwendet:
Typ C: Auch in Deutschland bekannt
Typ I: Nicht in Deutschland verwendet - Adapter erforderlich
Die Stromversorgung ist in großen Städten wie Buenos Aires und Córdoba relativ stabil. Stromausfälle kommen jedoch häufiger vor als in Deutschland.
Bei extremen Wetterbedingungen oder während der Sommermonate kann es zu Netzüberlastungen kommen. Diese führen manchmal zu ungeplanten Stromabschaltungen.
Die Infrastruktur ist teilweise veraltet und wird schrittweise modernisiert. Neuere Wohngebiete haben meist eine bessere Netzqualität als ältere Stadtteile.
Regionale Unterschiede bei der Stromversorgung
Die Stromqualität unterscheidet sich stark zwischen verschiedenen Regionen. Städtische Gebiete haben eine deutlich zuverlässigere Versorgung als ländliche Regionen.
Buenos Aires und andere Großstädte bieten die beste Netzstabilität. Hier sind längere Stromausfälle selten.
Ländliche Gebiete erleben häufiger Unterbrechungen. Die Versorgungsqualität kann dort schwanken und ist weniger vorhersagbar.
Patagonien und abgelegene Gebiete im Norden haben die größten Herausforderungen. Dort sind Stromausfälle häufiger und dauern länger.
Industriegebiete erhalten meist Priorität bei der Stromversorgung. Wohngebiete können bei Engpässen temporär abgeschaltet werden.
Strompreise und Anbieter
Die Strompreise in Argentinien sind stark subventioniert und variieren je nach Region und Verbrauch. Edenor und Edesur sind die Hauptanbieter in Buenos Aires.
Die Preisstruktur ist gestaffelt:
Niedrigere Tarife für Grundverbrauch
Höhere Tarife bei Überschreitung bestimmter Verbrauchsgrenzen
Zusätzliche Gebühren für Hochverbraucher
Regionale Anbieter versorgen andere Provinzen. Jede Provinz hat eigene Tarife und Regelungen.
Stromrechnungen werden meist alle zwei Monate ausgestellt. Zahlungen erfolgen über Banken, Zahlungsstellen oder Online-Systeme.
Ausländer benötigen eine lokale Adresse und Identifikation zur Anmeldung. Der Anmeldeprozess kann mehrere Wochen dauern.
Tipps für Auswanderer: Auswahl und Anmeldung
Die Wahl des richtigen Anbieters und die Anmeldung erfordern sorgfältige Planung und Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten. Vertragsbedingungen unterscheiden sich erheblich von deutschen Standards.
Die Bürokratie kann zeitaufwendig sein.
Worauf bei Verträgen zu achten ist
Vertragslaufzeiten in Argentinien sind oft flexibler als in Deutschland. Viele Anbieter bieten Monatsverträge ohne lange Bindungsfristen an.
Kündigungsfristen betragen meist 30 Tage. Auswanderer sollten schriftliche Kündigungen bevorzugen und sich den Eingang bestätigen lassen.
Die Preisgestaltung kann sich monatlich ändern. Inflation und Währungsschwankungen beeinflussen die Kosten erheblich.
Festpreisgarantien sind selten verfügbar. Installationsgebühren fallen fast immer an.
Diese liegen zwischen 50-150 USD je nach Anbieter und Standort. Techniker-Termine sind oft nur vormittags möglich.
Wichtige Vertragsklauseln:
Geschwindigkeitsgarantien (oft nur bis 70% der beworbenen Geschwindigkeit)
Fair-Use-Policies bei mobilen Tarifen
Servicegebühren für technische Besuche
Kaution bei Erstanmeldung (meist eine Monatsrate)
Umgang mit Bürokratie und Anmeldung
DNI (Documento Nacional de Identidad) ist für alle Vertragsabschlüsse erforderlich. Touristen können temporäre Anschlüsse über Hostels oder Airbnb-Vermieter erhalten.
Die Anmeldung dauert meist 5-15 Werktage. Auswanderer sollten sich früh um Anschlüsse kümmern, da Termine knapp sind.
Benötigte Unterlagen:
Gültiger DNI oder Reisepass mit Visum
Nachweis der Wohnadresse (Mietvertrag oder Eigentumsurkunde)
Einkommensbescheinigung oder Bankbürgschaft
Referenzen von vorherigen Anbietern (falls vorhanden)
Sprachbarrieren sind häufig. Technisches Spanisch unterscheidet sich von Alltagssprache.
Ein argentinischer Bekannter kann bei Verhandlungen helfen. Zahlungsmethoden sind begrenzt.
Viele Anbieter akzeptieren nur lokale Bankkonten oder Debitkarten. Kreditkarten haben oft hohe Gebühren.
Empfohlene Anbieter für Expats
Fibertel (Cablevisión) bietet die beste Netzabdeckung in Buenos Aires und anderen Großstädten. Geschwindigkeiten bis 1000 Mbit/s sind verfügbar.
Der Kundenservice hat englischsprachige Mitarbeiter. Speedy (Telefónica) ist zuverlässig in urbanen Gebieten.
Die Preise sind moderat, aber die Installation kann länger dauern. Bundlepakete mit Mobilfunk sind verfügbar.
Für Mobilfunk eignen sich:
Personal: Beste LTE-Abdeckung, teure Tarife
Claro: Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, mittelmäßige Netzqualität
Movistar: Stabile Verbindungen in Städten, schwach in ländlichen Gebieten
Stromversorger sind regional organisiert. Edesur und Edenor versorgen Buenos Aires.
Anmeldungen erfolgen online oder in Servicezentren. Prepaid-Optionen sind für die ersten Monate empfehlenswert.
So können Auswanderer verschiedene Anbieter testen, bevor sie langfristige Verträge abschließen.
Technische Herausforderungen und Lösungen
Auswanderer in Argentinien müssen sich auf unzuverlässige Internetverbindungen und häufige Stromausfälle einstellen. Spezielle Backup-Systeme und technische Anpassungen helfen dabei, diese Probleme zu bewältigen.
Häufige Probleme beim Internetzugang
Langsame Geschwindigkeiten sind in vielen Regionen Argentiniens normal. Die beworbenen 50 Mbps reduzieren sich oft auf 10-15 Mbps in der Praxis.
Verbindungsabbrüche treten besonders bei Regenwetter auf. Das liegt an der veralteten Kupferleitungsinfrastruktur in älteren Stadtteilen.
Anbieterabhängige Probleme zeigen sich unterschiedlich:
Telecentro: Stabile Geschwindigkeiten, aber teure Tarife
Fibertel: Günstigere Preise, häufigere Ausfälle
Movistar: Mittlere Qualität mit schwankender Performance
Die Latenz liegt oft über 100ms. Das macht Videokonferenzen schwierig.
Nutzer sollten mehrere Anbieter testen, bevor sie sich langfristig festlegen. Techniker-Termine dauern meist 2-3 Wochen.
Bei Problemen hilft oft ein Neustart des Routers oder der Wechsel des WLAN-Kanals.
Backup-Lösungen für Stromausfälle
Unterbrechungsfreie Stromversorgungen (USV) sind in Argentinien unverzichtbar. Eine 1500VA USV hält Router und Computer etwa 2-3 Stunden am Laufen.
Empfohlene USV-Modelle für den argentinischen Markt:
APC Back-UPS: Zuverlässig, lokaler Service verfügbar
Eaton 5E: Günstigere Alternative mit 2 Jahren Garantie
Tripp Lite: Robuste Geräte für häufige Stromausfälle
Mobile Hotspots dienen als Internet-Backup. Personal und Movistar bieten unbegrenzte Datenpläne für etwa 3000-4000 Pesos monatlich.
Generatoren lohnen sich bei häufigen längeren Ausfällen. Kleinere 2000W-Benzingeneratoren kosten etwa 80.000-120.000 Pesos.
Die Kombination aus USV und mobilem Internet überbrückt die meisten Ausfälle zuverlässig.
Empfehlungen zur Verbesserung der Konnektivität
WLAN-Optimierung beginnt mit der Routerposition. Zentrale Aufstellung ohne Hindernisse verbessert die Reichweite erheblich.
Ein Mesh-System hilft in größeren Wohnungen. TP-Link Deco oder Netgear Orbi sind in Buenos Aires erhältlich und kosten 15.000-25.000 Pesos.
Ethernet-Kabel bieten stabilere Verbindungen als WLAN. Cat6-Kabel eignen sich für Geschwindigkeiten bis 1 Gbps über kurze Distanzen.
Wichtige Router-Einstellungen:
5GHz-Band für nahegelegene Geräte nutzen
QoS aktivieren für Videoanrufe priorisieren
DNS-Server wechseln zu Google (8.8.8.8) oder Cloudflare (1.1.1.1)
Redundante Internetanschlüsse von verschiedenen Anbietern erhöhen die Zuverlässigkeit. Viele Expats nutzen einen Hauptanschluss plus mobiles Internet als Backup.
Die Installation eines WLAN-Verstärkers kostet etwa 5.000-8.000 Pesos. Oft verdoppelt sich dadurch die nutzbare Reichweite.
Zukunft der digitalen Infrastruktur in Argentinien
Argentiniens digitale Infrastruktur steht vor wichtigen Veränderungen mit geplanten Investitionen in 4G- und 5G-Netze. Die Regierung plant den Ausbau der Internetversorgung in ländlichen Gebieten und arbeitet mit internationalen Partnern zusammen.
Erwartete Entwicklungen
Der argentinische IKT-Markt wird bis 2028 mit einer jährlichen Wachstumsrate von 8,3 Prozent wachsen.
Die wichtigste Priorität liegt beim schnellen Ausbau der 4G-Netze. Diese Technologie wird besonders in ländlichen Gebieten flächendeckend ausgebaut.
Viele Regionen haben derzeit noch schlechte Internetverbindungen.
5G-Technologie wird schrittweise eingeführt. Buenos Aires und andere große Städte bekommen zuerst Zugang zu diesen schnellen Netzen.
Die Einführung erfolgt langsamer als in Europa.
Die Glasfaser-Infrastruktur wird erweitert. Mehr Haushalte und Unternehmen erhalten direkten Zugang zu schnellem Breitbandinternet.
Mobile Internetdienste werden weiter ausgebaut. Die Netzabdeckung in abgelegenen Gebieten verbessert sich kontinuierlich.
Regierungsinitiativen und Investitionen
Die argentinische Regierung hat mehrere Programme zur digitalen Transformation gestartet. Diese Initiativen fördern den Ausbau der digitalen Infrastruktur im ganzen Land.
Plan Argentina Digital ist das Hauptprogramm der Regierung. Es zielt darauf ab, die digitale Kluft zu verringern und allen Bürgern Zugang zum Internet zu geben.
Die Regierung investiert in die Modernisierung alter Infrastrukturen. Veraltete Kupferkabel werden durch Glasfaserleitungen ersetzt.
Dies geschieht hauptsächlich in städtischen Gebieten.
Neue Gesetze vereinfachen den Bau von Mobilfunkmasten. Bürokratische Hürden wurden reduziert, um den schnelleren Netzausbau zu ermöglichen.
Digitale Verwaltung wird ausgebaut. Mehr staatliche Dienste werden online verfügbar gemacht.
Einfluss internationaler Partner
Europäische Unternehmen investieren stark in Argentiniens digitale Infrastruktur. Deutsche und spanische Telekommunikationsfirmen sind besonders aktiv im Markt.
Die G20-Länder unterstützen Argentinien bei der Digitalisierung. Technische Expertise und finanzielle Hilfen kommen aus verschiedenen Ländern.
China spielt eine wichtige Rolle bei Infrastrukturprojekten. Chinesische Unternehmen bauen Mobilfunknetze und liefern Technologie für den 5G-Ausbau.
Internationale Entwicklungsbanken finanzieren große Infrastrukturprojekte. Diese Kredite ermöglichen den Bau neuer Netze in abgelegenen Gebieten.
Technologietransfer aus entwickelten Ländern beschleunigt die Modernisierung. Argentinische Fachkräfte lernen neue Technologien von internationalen Experten.