Digitale Infrastruktur im Iran
Internet, Mobilfunk und Strom für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
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Für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die digitale Infrastruktur im Iran ein wichtiger Faktor für einen erfolgreichen Neustart. Im Iran gibt es eine weitreichende Mobilfunkabdeckung durch große Anbieter wie IranCell (MTN) und MobileCell, sowie Zugang zu schnellem Internet und stabiler Stromversorgung in den meisten Städten. Wer plant, länger im Iran zu leben oder von dort aus zu arbeiten, sollte sich frühzeitig über passende Tarife, Netzabdeckung und die Verfügbarkeit von Festnetz- sowie mobilen Internetlösungen informieren.
Die Bedingungen können sich vom gewohnten Standard in Europa unterscheiden. Es lohnt sich daher, aktuelle Informationen zu Preisen, Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit der Anbieter zu vergleichen, um die beste Verbindung für die eigenen Bedürfnisse zu finden. Auch beim Thema Stromversorgung sollte geprüft werden, welche Adapter oder Geräte notwendig sind, um den Alltag reibungslos zu gestalten.
Status und Ausbau der digitalen Infrastruktur im Iran
Iran investiert in den Ausbau seiner digitalen Infrastruktur, gleichzeitig gibt es Einschränkungen beim Zugang und der Nutzung. Die Qualität von Internet, Mobilfunk und Strom unterscheidet sich deutlich je nach Region und politischer Situation.
Gegenwärtiges Netz und Abdeckung
Das Internet ist im Iran weit verbreitet. Rund 80 % der Bevölkerung haben Zugang zum Internet. Die Abdeckung des 3G-Mobilfunknetzes wird für 2025 auf etwa 90 % geschätzt.
Breitband-Internet ist besonders in Städten weit verbreitet. In ländlichen Gebieten ist das Netz oft langsamer oder weniger stabil. Viele Haushalte besitzen keinen eigenen Internetanschluss, sondern nutzen mobile Zugänge.
Die wichtigsten Anbieter bieten verschiedene Tarife und Zugangsmöglichkeiten an, darunter mobile Datenpakete, DSL und Glasfaser in größeren Städten. Dennoch ist die durchschnittliche Internetgeschwindigkeit unter dem europäischen Standard. Viele Nutzer berichten über Bottlenecks und gelegentliche Ausfälle.
Regierungspolitik zur Digitalisierung
Der iranische Staat kontrolliert den Ausbau und die Nutzung des Internets sehr genau. Die Regierung plant ein „nationales Internet“, um Inhalte und Kommunikation besser überwachen zu können.
Internet-Sperren sind im Iran häufig. Besonders bei politischen Unruhen kommt es zu kurzfristigen Blackouts oder gezielten Blockaden von Online-Plattformen. Viele ausländische Websites und Apps sind gesperrt.
Trotzdem modernisiert Iran die digitale Infrastruktur stetig. Es werden neue Technologien eingeführt, wie 4G- und 5G-Netze in ausgewählten Städten. Der Ausbau erfolgt jedoch im Rahmen strenger staatlicher Auflagen und Überwachung.
Regionale Unterschiede bei der Infrastruktur
Die digitale Versorgung im Iran ist nicht in allen Landesteilen gleich. Metropolen wie Teheran oder Isfahan verfügen meist über schnelles Internet und eine gute Mobilfunkabdeckung.
In ländlichen Regionen und kleineren Städten ist der Ausbau deutlich langsamer. Dort fehlen oft Glasfaseranschlüsse und schnelle Mobilfunknetze. Auch die Stromversorgung ist in abgelegenen Gebieten anfälliger für Unterbrechungen.
Für Auswanderer ist es ratsam, die regionale Infrastruktur vor dem Umzug genau zu prüfen. Besonders digitale Nomaden sollten sich über Netzverfügbarkeit und Stromsicherheit informieren.
Schnelles Internet für Auswanderer
Viele Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz möchten im Iran zuverlässig und schnell im Internet surfen. Dieser Abschnitt beschreibt Anbieter, Tarife, Netzabdeckung, Installation und typische Herausforderungen mit vielen praktischen Hinweisen.
Große Internetanbieter und Tarife
Im Iran gibt es verschiedene große Internetanbieter. Zu den bekanntesten zählen Shatel, Asiatech, ParsOnline und Mobinnet. Diese Firmen bieten Festnetz-Internet, mobile Daten und manchmal auch Paketangebote mit Telefonie an.
Tarife unterscheiden sich nach Geschwindigkeit, Datenvolumen und Nutzungsdauer. Viele Anbieter haben flexible Angebote wie Tages-, Monats- oder Jahrestarife. Mobiles Internet wird oft als Prepaid-SIM verkauft und ist fast überall erhältlich, besonders in großen Städten.
Preisübersicht (Beispielwerte):
Anbieter
Shatel
Asiatech
ParsOnline
Geschwindigkeit
16 Mbit/s
8 Mbit/s
20 Mbit/s
Datenvolumen
100 GB
75 GB
200 GB
Preis/Monat
ca. 15 €
ca. 10 €
ca. 20 €
Die Verfügbarkeit von günstigen und schnellen Tarifen ist oft vom Wohnort abhängig. In ländlichen Gegenden kann das Angebot eingeschränkt sein.
Internetgeschwindigkeit und Netzabdeckung
Die durchschnittliche Internetgeschwindigkeit im Iran liegt oft unter dem deutschen Standard, ist aber in Städten meist ausreichend für Streaming und Videotelefonie. In größeren Städten, wie Teheran, Shiraz oder Isfahan, ist die Netzabdeckung von ADSL, VDSL und Mobilfunk 4G recht gut.
Auf dem Land kann das Internet langsamer sein und mobile Netzabdeckung schwanken. 5G wird erst in wenigen Gebieten getestet und ist noch nicht weit verbreitet. Viele Nutzer greifen daher auf mobile Daten zurück, da diese oft stabiler sind als Festnetz-Internet in kleineren Orten.
In Haushalten ist es üblich, den Router zentral zu platzieren, um eine bessere WLAN-Abdeckung zu erreichen. Für stabile Verbindungen bei der Arbeit empfiehlt sich oft ein kabelgebundenes Netzwerk.
Installation von Breitbandanschlüssen
Die Installation eines Breitbandanschlusses läuft im Iran meist über den gewählten Anbieter. Die Anmeldung erfordert oft einen gültigen Pass, eine Aufenthaltsadresse und manchmal eine Steuernummer.
Der Ablauf kann so aussehen:
Vertrag beim Anbieter auswählen
Unterlagen einreichen
Technikertermin vereinbaren
Leitungen und Router werden eingerichtet
In Städten dauert der Anschluss oft nur wenige Tage. Auf dem Land können Wartezeiten deutlich länger sein. Die Kosten für Installation liegen meist zwischen 10 und 30 Euro einmalig.
Nach der Installation erhalten Kunden Zugangsdaten zum Router und eine SIM-Karte, falls mobiles Internet gewählt wurde. Es empfiehlt sich, direkt beim Anbieter nach dem Service-Level und Support zu fragen, um Probleme schnell zu klären.
Herausforderungen bei der Internetnutzung
Viele Nutzer berichten von gelegentlichen Verbindungsabbrüchen, besonders abends, wenn das Netz stark ausgelastet ist. Einige Seiten und Dienste sind blockiert, vor allem westliche Social-Media-Plattformen. Viele Auswanderer nutzen VPNs, um Einschränkungen zu umgehen.
Technische Störungen sind meist kurzfristig, können aber bei Stürmen oder Bauarbeiten länger anhalten. Die Service-Hotlines der Anbieter sind in Farsi, bei größeren Firmen aber manchmal auch mit Englisch erreichbar.
Digitale Zahlungen für Internetdienste sind möglich, oft aber nur mit iranischem Bankkonto. Viele Auswanderer greifen deshalb auf Prepaid-Optionen zurück, die in Supermärkten und Kiosken verkauft werden.
Mobilfunk und Kommunikation
Mobilfunk ist im Iran weit verbreitet und es gibt eine gute Netzabdeckung in Städten sowie größeren Ortschaften. Ausländer können SIM-Karten erwerben, müssen dabei aber bestimmte Regeln beachten.
SIM-Karten für Ausländer
Ausländische Besucher oder Auswanderer können im Iran SIM-Karten kaufen, aber der Vorgang ist etwas anders als in Europa. Für den Erwerb müssen sie ihren Reisepass vorlegen. In den meisten Filialen der großen Anbieter ist es möglich, eine Prepaid-SIM zu erhalten.
Die Registrierung ist Pflicht, um Missbrauch vorzubeugen. Nach der Registrierung kann die Karte meist sofort benutzt werden. Touristenkarten sind an den Flughäfen und in manchen Handyshops erhältlich und bieten oft spezielle Pakete für Anrufe und Daten.
Viele SIM-Karten sind kurzfristig nutzbar und können später auf längere Tarife umgestellt werden. Tipp: Beim Kauf die Tarifdetails und das Verfallsdatum prüfen.
Mobilfunkanbieter und Leistungsumfang
Im Iran gibt es mehrere Mobilfunkanbieter. Die größten sind Irancell (MTN), Hamrah Aval (MCI) und Rightel. Sie bieten sowohl Prepaid- als auch Postpaid-Tarife an. Ihr Netz deckt die meisten Städte sowie viele ländliche Regionen ab.
Irancell ist für gute Preise und zuverlässige Datennutzung bekannt. Hamrah Aval gilt als der größte Anbieter mit der landesweit besten Netzabdeckung. Rightel bietet oft spezielle Pakete für mobiles Internet, richtet sich aber eher an junge Leute oder Vielnutzer.
Die Qualität der Verbindung hängt vom jeweiligen Standort ab. In Großstädten und belebten Orten ist die Netzqualität meist hoch, während abgelegene Regionen noch schlechter versorgt sein können.
Roaming und lokale Tarife
Roaming-Kosten mit SIM-Karten aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz sind im Iran sehr hoch. Es empfiehlt sich, relativ schnell auf eine lokale SIM-Karte zu wechseln, um Kosten zu sparen.
Einheimische Tarife bieten zumeist günstige Preise für Anrufe und Daten innerhalb des Landes. Für Auslandsgespräche gibt es separate Pakete oder Optionen, die vor dem Kauf geprüft werden sollten.
Viele Anbieter bieten Prepaid-Tarife ohne Vertrag an. Guthaben lässt sich einfach in kleinen Supermärkten, an Kiosken oder per App aufladen. Bei längeren Aufenthalten lohnt sich der Vergleich der Tarife, da sich Sonderangebote regelmäßig ändern.
Mobile Datennutzung
Mobiles Internet ist in iranischen Städten meist schnell und zuverlässig. In vielen Gebieten ist 4G/LTE verfügbar. Die größten Anbieter bieten mobiles Datenvolumen in Form von Tages-, Wochen- und Monatspaketen. Die Preise sind durchschnittlich günstiger als in Deutschland oder Österreich.
Internetdienste wie WhatsApp, Skype und manche westliche Webseiten sind im Iran jedoch gesperrt. Nutzer greifen häufig auf VPNs zurück, um diese Dienste zu nutzen. Das Herunterladen eines VPNs sollte am besten schon vor Einreise oder gleich nach dem Erwerb der SIM-Karte geschehen.
Für Videoanrufe und große Downloads ist es ratsam, sich über das gebuchte Volumen und den genutzten Dienst zu informieren, da sonst hohe Zusatzkosten entstehen können.
Stromversorgung und Energieinfrastruktur
Iran verfügt über ein großes Stromnetz, das Städte und viele ländliche Gebiete versorgt. Es gibt bedeutende Unterschiede bei Strompreisen, Nutzung nachhaltiger Energiequellen und Zuverlässigkeit der Versorgung.
Zuverlässigkeit der Stromversorgung
Die Stromversorgung in iranischen Großstädten wie Teheran, Isfahan und Shiraz ist im Allgemeinen stabil. Die Infrastruktur wurde in den letzten Jahren ausgebaut, um steigenden Bedarf zu decken.
Auf dem Land kann es zu Versorgungsproblemen kommen. Besonders im Sommer, wenn Klimaanlagen laufen, steigt der Stromverbrauch stark an. In manchen Regionen sind vorübergehende Abschaltungen (sogenannte Lastabschaltungen) möglich.
Notstromaggregate sind in vielen Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen üblich. Sie helfen, kurzer Stromausfälle vorzubeugen.
Stromkosten und Tarife
Strom in Iran ist im internationalen Vergleich eher günstig. Die Preise werden vom Staat festgelegt und regelmäßig überprüft.
Es gibt unterschiedliche Preise für Haushalte und Unternehmen. Besonders bei höherem Verbrauch steigen die Tarife an. Internationale Auswanderer sollten beachten, dass Stromrechnungen oft monatlich ausgestellt und bezahlt werden.
Eine typische Monatsrechnung für eine Wohnung liegt meist deutlich unter dem Niveau in Deutschland oder Österreich. Trotzdem sollten hohe Stromrechnungen bei intensiver Nutzung einkalkuliert werden.
Verbrauchsstufe
Geringer Haushalt
Durchschnittlicher Haushalt
Großer Haushalt
Ungefähre Kosten (monatlich, 2025)
5–10 EUR
10–20 EUR
20–40 EUR
Nachhaltige Energiequellen
Iran setzt überwiegend auf fossile Energieträger wie Erdgas und Öl. Der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix ist bislang gering, obwohl Potenzial für Solar- und Windenergie besteht.
Die Regierung baut langsam Wind- und Solarenergieprojekte aus, vor allem im Süden und Westen des Landes. Für Privathaushalte sind Solarpanels noch nicht weit verbreitet, doch wird der Markt langsam erschwinglicher.
Grüne Energien werden staatlich gefördert, aber der Großteil der Nutzer bezieht weiterhin Strom aus traditionellen Quellen. Wer Wert auf Nachhaltigkeit legt, sollte sich nach lokalen Angeboten und Förderungen erkundigen.
Stromausfälle und Sicherungsmaßnahmen
Stromausfälle kommen in manchen iranischen Regionen regelmäßig vor, meist während Hitzewellen oder extremer Kälte. In Ballungszentren werden sie jedoch so kurz wie möglich gehalten.
Viele Wohnhäuser und Unternehmen haben eigene Notstromaggregate installiert. Auch Überspannungsschutz ist wichtig, denn Spannungsschwankungen können Geräte beschädigen.
Es empfiehlt sich, wichtige elektronische Geräte wie Laptops oder Router mit einer unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) abzusichern. Notfalllampen sind für Haushalte in Gegenden mit häufigen Ausfällen sinnvoll.
Technische Besonderheiten und Anpassungen
Beim Umzug in den Iran gibt es einige technische Unterschiede, auf die sich Auswanderer einstellen sollten. Vor allem bei der Nutzung von Geräten, Steckern und im Umgang mit dem technischen Support treten oft praktische Fragen auf.
Gerätekompatibilität und Adapter
Im Iran wird Strom mit 220 Volt und einer Frequenz von 50 Hz bereitgestellt. Die meisten Steckdosen entsprechen dem europäischen Standard (Typ C und F), wie sie auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz üblich sind.
Adapter und Umwandlung:
Viele elektronische Geräte aus diesen Ländern funktionieren problemlos im Iran. Für seltene Geräte mit anderem Stecker- oder Spannungsstandard kann ein Adapter sinnvoll sein. Universal-Steckdosenadapter sind in Elektronikgeschäften und am Flughafen erhältlich.
Spannungsangabe prüfen: Nur Geräte für 220–240 V verwenden oder passenden Umwandler bereithalten.
Steckertyp prüfen: Geräte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz passen meist ohne Adapter.
Mobilgeräte: Smartphones und Laptops sind in der Regel kompatibel.
Akku-betriebene Geräte sollten vor der Reise vollständig geladen werden, da Ersatzteile und Akkus teils schwer zu finden sind.
Technischer Kundenservice
Technischer Support für Internet, Mobilfunk und Stromanbieter wird in der Regel auf Persisch angeboten. Englischsprachiger Support ist selten und meistens nur in Großstädten verfügbar.
Servicehotlines:
Viele Betreiber bieten Hotlines und Online-Chats an. Antworten auf technische Probleme erfolgen meist schnell, üblicherweise innerhalb von 1–2 Werktagen.
Besonderheiten:
Bei Problemen mit Router, SIM-Karte oder Stromversorgung erfolgt die Hilfe vor Ort oft nur nach Terminvereinbarung. Es ist ratsam, einen Einheimischen um Unterstützung bei Telefongesprächen oder der Terminabsprache zu bitten.
Wichtige Tipps:
Garantie und Reparaturen sind meist auf importierte Geräte beschränkt.
Kaufbelege aufbewahren, um Serviceleistungen beanspruchen zu können.
Viele technische Produkte können im Fall von Defekten nicht einfach in lokalen Shops repariert werden.
Gedruckte Bedienungsanleitungen sind oft auf Persisch. Es empfiehlt sich, im Vorfeld englische oder deutsche Versionen digital bereitzuhalten.
Beschränkungen und Zensur im Internet
Iran setzt gezielte Maßnahmen zur Kontrolle des digitalen Raums ein. Viele Webseiten, Apps und internationale Dienste sind für Nutzer im Land eingeschränkt oder gesperrt.
Zugriffsbeschränkungen und Filter
Im Iran gibt es eine umfassende Internetzensur. Behörden blockieren zahlreiche internationale Webseiten, darunter Soziale Netzwerke, Nachrichtenseiten und Messenger-Dienste.
Vor allem Plattformen wie Facebook, Twitter, Telegram und WhatsApp sind oft nicht frei zugänglich. Die Regierung nutzt sogenannte „Smart Filtering“-Systeme, die Inhalte gezielt filtern oder nur bestimmte Funktionen einschränken.
Die Sperren können landesweit, aber auch punktuell in bestimmten Regionen aktiviert werden. Besonders während politischer Proteste wird der Internetzugang oft stark gestört oder ganz abgeschaltet. Nutzer erleben dann langsame Verbindungen oder auch vollständigen Ausfall des Zugangs.
Eine Übersicht gesperrter Dienste (Beispiel):
Dienst
Telegram
Status
Gesperrt
Gesperrt
Zeitweise blockiert
Gesperrt
Oft blockiert
Umgehung von Sperren
Viele Menschen im Iran nutzen virtuelle private Netzwerke (VPNs) und Proxy-Server, um Zensur zu umgehen. Diese Tools verschlüsseln den Datenverkehr und machen es möglich, auf gesperrte Inhalte zuzugreifen.
Dabei ist zu beachten, dass VPNs und Proxys manchmal selbst blockiert werden. Nutzer müssen regelmäßig neue Dienste ausprobieren, um online zu bleiben. Die Nutzung von VPNs ist zwar weit verbreitet, aber nicht offiziell erlaubt und kann unter Umständen zu rechtlichen Problemen führen.
Tipps für Auswanderer aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz:
Vor der Einreise verschiedene VPNs testen
Mehrere Alternativen bereithalten
Mit technischen Schwierigkeiten rechnen
Sicherheits- und Datenschutzaspekte
Die Internetüberwachung im Iran ist umfassend. Behörden haben die Möglichkeit, den Datenverkehr zu kontrollieren und mitzulesen. Insbesondere bei sensiblen Themen werden Online-Aktivitäten überwacht.
Es empfiehlt sich, starke Passwörter zu nutzen und Daten möglichst zu verschlüsseln. Öffentliche WLAN-Netze sind besonders unsicher und sollten gemieden werden, wenn es um vertrauliche Informationen geht.
Für Auswanderer ist zu beachten:
Keine politischen Inhalte teilen
Messenger mit End-to-End-Verschlüsselung bevorzugen
Regelmäßige Updates der Geräte und Apps durchführen
Sicherheitsbewusstes Verhalten schützt vor ungewollten Konsequenzen und reduziert das Risiko, ins Visier der Behörden zu geraten.
Vergleich mit Deutschland, Österreich und der Schweiz
Die digitale Infrastruktur im Iran unterscheidet sich deutlich von der in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es gibt klare Unterschiede bei Internetgeschwindigkeit, Kosten sowie rechtlichen und kulturellen Bedingungen.
Unterschiede bei der Internetqualität
Die durchschnittliche Download-Geschwindigkeit im Festnetz im Iran beträgt etwa 16,7 Mbit/s. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind die Werte oft deutlich höher und liegen meist über 50 Mbit/s in Städten. Ländliche Gebiete in Mitteleuropa bieten dennoch schnelleres Internet als viele große Städte im Iran.
Mobilfunkabdeckung ist in allen Ländern weit verbreitet. Im Iran kann es jedoch bei Reisen außerhalb der Großstadt zu Netzproblemen kommen. 5G ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz an vielen Orten verfügbar, im Iran aber kaum.
Vergleichstabelle – Durchschnittliche Internetgeschwindigkeit (2024):
Land
Iran
Deutschland
Österreich
Schweiz
Festnetz (Mbit/s)
ca. 17
55+
60+
100+
Mobilfunknetz
lückenhaft / 4G
weitgehend 5G
weitgehend 5G
gut ausgebaut 5G
Kostenvergleich Infrastruktur
Die Preise für Internet und Mobilfunk unterscheiden sich stark. Internetanschlüsse im Iran sind günstiger als in Mitteleuropa, doch die Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit ist geringer.
Mobilfunk-Tarife und Datenvolumen kosten im Iran meist weniger als in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im Gegenzug gibt es oft Einschränkungen bei Streaming und internationalen Diensten.
Stromkosten liegen in Iran niedriger, aber es kommt häufiger zu kurzzeitigen Stromausfällen, besonders außerhalb großer Städte. In Mitteleuropa sind Stromausfälle selten, die Preise sind jedoch spürbar höher.
Kulturelle und rechtliche Rahmenbedingungen
Im Iran gelten für die digitale Kommunikation und Internetnutzung strenge Gesetze. Viele westliche Seiten und Dienste, wie bestimmte soziale Medien, sind ganz oder teilweise gesperrt.
Nutzer müssen oft VPNs nutzen, um Zugang zu internationalen Angeboten zu erhalten. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind die meisten Webseiten und Apps frei zugänglich, und es gibt größere Meinungsfreiheit im Netz.
Staatliche Überwachung digitaler Kommunikation ist im Iran stärker ausgeprägt. In Mitteleuropa gibt es Datenschutzgesetze, die die Privatsphäre besser schützen. Für Auswanderer ist der Umgang mit gesperrten Diensten und möglichen Beschränkungen im Alltag eine Veränderung.
Zukunftsaussichten und Entwicklungstrends
In den nächsten Jahren plant der Iran, seine digitale Infrastruktur weiter auszubauen. Ziel ist es, mehr Regionen mit schnellem Internet und stabilem Mobilfunk zu versorgen. Besonders der ländliche Raum steht im Fokus dieser Maßnahmen.
Einige wichtige Trends sind:
Verbreitung von Glasfaser-Internet
Ausbau der 5G-Netze
Modernisierung von Stromnetzen für weniger Ausfälle
Viele Städte profitieren bereits von schnellerem Internet und besseren Netzstandards. Investitionen in Glasfaser ermöglichen höhere Download-Geschwindigkeiten. In großen Metropolen gibt es Pilotprojekte für 5G-Mobilfunk.
Auch in abgelegenen Gegenden wächst die Netzabdeckung. Regelmäßige Stromausfälle nehmen durch neue Technik ab. Trotzdem kann die Stabilität von Strom und Internet außerhalb der Städte schwanken.
Die iranische Regierung arbeitet an Partnerschaften mit ausländischen Firmen. Diese Partnerschaften sollen Techniktransfer und Innovation fördern. Besonders für Auswanderer ist die Entwicklung digitaler Dienstleistungen und mobiler Angebote interessant.
Bereich
Internet
Mobilfunk
Stromversorgung
Aktueller Trend
Ausbau von Glasfaser
Erste 5G-Pilotprojekte
Bessere Netze in Städten
Geplantes Ziel
Flächendeckendes Breitband
Kostenloses 5G in Städten
Weniger Ausfälle landesweit
Wer aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz kommt, sollte die laufenden Entwicklungen regelmäßig prüfen. Gerade bei neuen Wohnorten kann sich die Anbindung jährlich verbessern.