Die 9 größten Nachteile beim Auswandern nach Südengland

Was Auswanderer wissen sollten

Das Auswandern nach Südengland reizt viele Menschen durch seine landschaftliche Schönheit, seine historischen Städte und seine Nähe zum europäischen Festland. Für Deutsche, die einen Neustart im Vereinigten Königreich planen, gibt es jedoch einige Herausforderungen und Hürden, die bedacht werden sollten.

Wer diesen Schritt erwägt, sollte die größten Nachteile genau kennen, um gut vorbereitet in das neue Leben zu starten. Nur mit realistischen Erwartungen und Sorgfalt kann die Integration und das Ankommen vor Ort erfolgreich gelingen.

1) Hohe Lebenshaltungskosten im Vergleich zu Deutschland

Südengland ist bekannt für deutlich höhere Lebenshaltungskosten als viele Regionen in Deutschland. Besonders Städte wie London und Brighton zeigen hohe Preise für Mieten, Verkehrsmittel und alltägliche Ausgaben.

Die Kosten für Lebensmittel, Restaurantbesuche und Freizeitaktivitäten liegen regelmäßig über dem deutschen Niveau. Hinzu kommen teurere Dienstleistungen und Nebenkosten wie Strom, Heizung und Wasser.

Für Menschen, die aus Deutschland kommen, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis oft spürbar schlechter. Preisunterschiede zeigen sich nicht nur in Metropolen, sondern auch in kleineren Städten im Süden Englands.

Auch die Kaufkraft sinkt durch die höheren Lebenshaltungskosten, was das Ansparen und Investieren erschwert. Viele neue Auswanderer unterschätzen anfangs die finanziellen Anforderungen des Alltags in Südengland.

Ein Vergleich aktueller Lebenshaltungskosten-Indizes bestätigt, dass Südengland im internationalen Vergleich zu den teureren Regionen zählt. Dieses Kostenwachstum betrifft sowohl Singles als auch Familien.

2) Stark erhöhte Mietpreise, insbesondere in Küstenregionen

Wer nach Südengland auswandert, muss mit hohen Mietpreisen rechnen. Besonders in beliebten Küstenstädten wie Brighton, Bournemouth oder Exeter sind die Mieten deutlich angestiegen. Familienwohnungen und kleinere Apartments in Strandnähe sind oft schnell vergeben und kostenintensiv.

Die Nachfrage nach Wohnraum in diesen Regionen ist anhaltend hoch. Viele Briten zieht es selbst an die Küste, was den Markt zusätzlich belastet. Zugereiste stehen im Wettbewerb mit einer Vielzahl von lokalen Interessenten.

Im Vergleich zu weniger gefragten Regionen im Landesinneren sind die Lebenshaltungskosten an den Küsten oft spürbar höher. Das betrifft nicht nur die Mieten, sondern meist auch die Nebenkosten. Besonders in touristisch attraktiven Orten steigen die Mietpreise gerade während der Sommermonate.

Wer auf der Suche nach preisgünstigem Wohnraum ist, hat es in Südengland an der Küste deutlich schwerer. Ein Umzug in Nachbargemeinden abseits der beliebtesten Strände kann zwar Erleichterung bringen, bei Berufspendlern verursacht dies allerdings höhere Fahrtzeiten und zusätzliche Kosten.

3) Begrenzte Verfügbarkeit von gut bezahlten Jobs

In Südengland gibt es zwar größere Städte wie Brighton oder Southampton, doch der Arbeitsmarkt ist stark umkämpft. Viele gut bezahlte Positionen sind in spezialisierten Branchen angesiedelt, die nicht für alle Berufsfelder relevant sind.

Die Lebenshaltungskosten, insbesondere für Miete und Alltag, sind in Südengland hoch. Wer eine Anstellung außerhalb von Großunternehmen sucht, muss oft mit geringeren Gehältern rechnen. Viele Jobs sind im Dienstleistungssektor angesiedelt, wo Löhne eher durchschnittlich bleiben.

Fachkräfte in IT, Medizin oder Ingenieurwesen haben zwar Chancen, doch auch hier sind Arbeitsplätze begrenzt und Konkurrenz ist groß. Wer keinen spezifischen Abschluss oder ausreichend Erfahrung mitbringt, wird es schwer haben, eine gut bezahlte Stelle zu finden.

Hinzu kommt, dass viele Firmen Wert auf lokale Berufserfahrung und sehr gute Englischkenntnisse legen. Ohne diese Qualifikationen bleiben bessere Positionen oft unerreichbar. Viele Auswanderer beginnen daher mit Übergangs- oder Teilzeitjobs, um Fuß zu fassen.

4) Hohe Preise für Alltagsprodukte und Dienstleistungen

In Südengland sind die Lebenshaltungskosten spürbar höher als in vielen Teilen Deutschlands. Besonders bei Lebensmitteln, Mieten und alltäglichen Dienstleistungen müssen Auswanderer mit deutlichen Preisaufschlägen rechnen.

Die Preise für viele Produkte des täglichen Bedarfs, wie Brot, Milch oder Obst, übersteigen oft das deutsche Niveau. Auch Dienstleistungen wie Friseurbesuche, Reparaturen oder Handwerkerleistungen sind kostspielig.

Hauptgründe für die hohen Kosten sind die anhaltende Inflation, gestiegene Energiepreise und höhere Löhne im Dienstleistungssektor. Bisweilen sorgt der Wechselkurs dazu, dass das Budget zusätzlich belastet wird.

Für Familien kann dies eine deutliche finanzielle Umstellung bedeuten, da selbst kleine Anschaffungen oder regelmäßige Dienstleistungen schnell ins Geld gehen. Vergünstigungen wie Rabatte oder Sonderaktionen gibt es seltener als gewohnt.

Wer nach Südengland auswandert, sollte seine Ausgaben gut kalkulieren und regionale Preisunterschiede einkalkulieren. Preissteigerungen bleiben ein zentrales Thema im Alltag.

5) Schwierigkeiten bei der Jobsuche ohne lokale Erfahrung

Viele Auswanderer stellen fest, dass der Einstieg in den britischen Arbeitsmarkt komplizierter ist, wenn sie keine lokale Berufserfahrung vorweisen können. Arbeitgeber in Südengland bevorzugen oft Bewerber, die sich bereits mit Arbeitsweisen, Standards und Unternehmenskultur im Land auskennen.

Deutsche Qualifikationen werden zwar prinzipiell anerkannt, doch fehlt oft das gesuchte Verständnis für branchenspezifische Anforderungen oder Arbeitsabläufe in England. Besonders im Dienstleistungssektor oder bei großen Unternehmen zählt lokale Erfahrung zu den häufigsten Einstellungskriterien.

Selbst Bewerber mit guten Englischkenntnissen stoßen manchmal auf Unsicherheiten, da Kontakte und Empfehlungen aus der Region fehlen. Netzwerke vor Ort sind häufig entscheidend, um passende Stellenangebote zu finden oder zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.

Viele beginnen daher zunächst mit Praktika, Aushilfsjobs oder Zeitarbeit, um Berufserfahrung zu sammeln und Kontakte aufzubauen. Wer keine Geduld mitbringt oder schnelle Fortschritte erwartet, wird den Prozess im Vergleich zu Deutschland als deutlich langwieriger empfinden.

6) Längere Wartezeiten im Gesundheitssystem trotz Qualität

Viele, die nach Südengland ziehen, stellen fest, dass die Wartezeiten auf Arzttermine deutlich länger sind als in Deutschland oder der Schweiz. Besonders bei Facharztbesuchen kann es zu spürbaren Verzögerungen kommen.

Auch mit einem allgemein anerkannten und qualitativ hochwertigen Gesundheitssystem berichtet etwa ein Drittel der Patienten über lange Wartezeiten. Selbst das britische Gesundheitswesen, der NHS, kann Termine für nicht-akute Anliegen frühestens nach mehreren Wochen ermöglichen.

Für Routine-Checks, planbare Operationen oder Überweisungen zu Spezialisten müssen Expatriates Geduld mitbringen. Notfälle werden zwar priorisiert behandelt, aber alltägliche medizinische Anliegen sind häufig mit längeren Wartefristen verbunden.

Verglichen mit dem deutschen System sind die Wartezeiten in Südengland gerade für gesetzlich Versicherte deutlich länger. Wer kürzere Wartezeiten bevorzugt oder eine schnelle Behandlung erwartet, sollte diesen Aspekt vor dem Umzug berücksichtigen.

7) Unzureichender öffentlicher Nahverkehr in ländlichen Gebieten

In Südengland ist insbesondere in ländlichen Regionen das Angebot an öffentlichem Nahverkehr oft eingeschränkt. Busse und Bahnen fahren selten und zu unregelmäßigen Zeiten. Wer außerhalb größerer Städte lebt, muss deshalb häufig lange auf die nächste Verbindung warten.

Das Fehlen eines dichten Netzes bedeutet, dass viele Strecken nur mit dem eigenen Auto praktisch zurückgelegt werden können. Für Menschen ohne Führerschein ist das eine spürbare Einschränkung der Mobilität.

Auch am Abend oder am Wochenende ist das Angebot vielerorts nochmals reduziert. Spontane Ausflüge oder flexible Arbeitszeiten lassen sich daher schwer mit dem ÖPNV planen. Besonders für Familien oder ältere Menschen schafft das zusätzliche Hürden im Alltag.

Verglichen mit den deutschen Standards in vielen Regionen fällt das Verkehrsangebot in Südengland auf dem Land oft deutlich ab. Wer regelmäßig auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, sollte diesen Nachteil ernsthaft berücksichtigen.

8) Eingeschränkte soziale Netzwerke und Integration

Viele Auswanderer nach Südengland stellen fest, dass der Aufbau eines neuen sozialen Netzwerks zeitaufwendig ist. Wer neu in ein Land zieht, hat oft keinen Bekanntenkreis vor Ort und fehlt auf gewohnte Unterstützung.

Sprachbarrieren sowie kulturelle Unterschiede können die Integration erschweren. Gerade in den ersten Monaten fühlen sich viele Neuankömmlinge isoliert und müssen sich aktiv um Kontakte bemühen.

Die gesellschaftlichen Gepflogenheiten in Südengland unterscheiden sich oft von denen im Herkunftsland. Dies kann dazu führen, dass es schwieriger ist, enge Freundschaften zu schließen oder tiefere Beziehungen aufzubauen.

Arbeitskollegen und Nachbarn sind nicht immer offen für neue Kontakte. Ohne ein bestehendes soziales Netzwerk fällt es schwerer, Freizeitangebote oder lokale Vereine zu nutzen.

Familien mit Kindern stehen vor der zusätzlichen Herausforderung, passende Schulen und Freizeitgruppen zu finden, in denen Integration gelingt. Wer keine englischen Umgangsformen kennt, hat es oft schwer, akzeptiert zu werden.

9) Wetter mit häufigem Regen und günstigeren Sonnenstunden

Das Wetter in Südengland ist oft wechselhaft. Viele Tage beginnen mit bewölktem Himmel und es treten häufig Regenschauer auf. Längere trockene Phasen sind selten.

Im Vergleich zu anderen Regionen Europas gibt es in Südengland weniger Sonnenstunden pro Jahr. Selbst im Sommer sind sonnige Tage oft durch Wolken oder Nieselregen unterbrochen. Für Menschen, die viel Sonnenlicht gewohnt sind, kann dies gewöhnungsbedürftig sein.

Die Temperaturen bleiben meist moderat, extreme Hitze ist selten. Das milde Klima hat Vorteile, wenn es um Wintertemperaturen geht, aber der häufige Regen sorgt mitunter für überschwemmte Straßen und matschige Wege.

Viele Neuankömmlinge müssen ihre Erwartungen an das Wetter anpassen. Regenschutz, wetterfeste Kleidung und flexible Freizeitplanung werden schnell zum Alltag. Das stetige Wechselspiel aus Sonne, Wind und Regen prägt das Lebensgefühl in Südengland.

Wichtige rechtliche Herausforderungen

Vor einer Auswanderung nach Südengland müssen genaue rechtliche Voraussetzungen beachtet werden. Besonders die Aufenthalts- und Visabestimmungen sowie die Rechte auf dem Arbeitsmarkt sind entscheidend für einen erfolgreichen Start.

Aufenthalts- und Visabestimmungen

Seit dem Brexit ist der Zugang zu Großbritannien deutlich schwieriger geworden. EU-Bürger benötigen mittlerweile ein Visum, um sich länger als sechs Monate aufzuhalten oder dort zu arbeiten. Die Einreise als Tourist bleibt weiterhin für bis zu sechs Monate visumsfrei; für längere Aufenthalte ist jedoch ein gültiger Aufenthaltsstatus erforderlich.

Es gibt verschiedene Visa-Kategorien, etwa das Skilled Worker Visa für qualifizierte Arbeitnehmer oder das Family Visa für den Familiennachzug. Für jede dieser Optionen gelten klare Voraussetzungen – dazu gehören oft Sprachkenntnisse, ein verbindliches Jobangebot und ein bestimmtes Mindestgehalt. Verstöße gegen die Visabestimmungen können zu Ausweisung oder Einreisesperren führen.

Manche Visa sind an eine bestimmte Tätigkeit oder einen Arbeitgeber gebunden. Bei einem Arbeitsplatzwechsel muss häufig ein neuer Antrag gestellt werden. Die Bearbeitungszeiten und Kosten können je nach Visa-Typ variieren.

Wichtige Dokumente:

Dokument Zweck Reisepass Identitätsnachweis Arbeitsvertrag Nachweis für das Skilled Worker Visa Finanznachweis Zahlungsfähigkeit nachweisen

Arbeitsgenehmigungen und Rechte

Um in Südengland zu arbeiten, ist in der Regel eine separate Arbeitserlaubnis notwendig. Die wichtigste Voraussetzung ist meist ein Arbeitsvertrag bei einem lizenzierten britischen Unternehmen. Ohne eine gültige Erlaubnis drohen arbeitsrechtliche Konsequenzen und mögliche Abschiebung.

Arbeitnehmer aus der EU haben nach dem Brexit weniger arbeitsrechtliche Schutzmechanismen als früher. Viele soziale Rechte, etwa der Anspruch auf Arbeitslosengeld, sind nur mit dauerhaftem Aufenthaltsstatus oder „settled status“ verfügbar. Mindestlohn, Arbeitszeiten und Urlaub sind wie in Deutschland gesetzlich geregelt, müssen jedoch explizit im Arbeitsvertrag aufgeführt werden.

Bei Problemen am Arbeitsplatz gelten britische Arbeitsgerichte als zuständig, allerdings unterscheiden sich die Verfahren von den deutschen Regelungen. Eine Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft kann helfen, Rechte durchzusetzen oder bei Streitigkeiten Unterstützung zu erhalten.

Wichtige Aspekte bei der Arbeitserlaubnis:

  • Arbeitsvertrag vor Visa-Antrag erforderlich

  • Klar definierte Arbeitsbedingungen im Vertrag notwendig

  • Begrenzte Wechselmöglichkeiten je nach Visa-Typ

Alle Genehmigungen und Rechte sollten frühzeitig und vollständig beantragt werden, um rechtliche Probleme zu vermeiden.

Alltagsintegration und kulturelle Unterschiede

Südengland bringt für deutsche Auswanderer spezifische soziale Herausforderungen mit sich. Auch das britische Bildungssystem unterscheidet sich in vielen Aspekten grundlegend von deutschen Strukturen.

Herausforderungen im sozialen Umfeld

Der Aufbau neuer sozialer Kontakte stellt sich in Südengland häufig als schwierig heraus. Viele Briten gelten im Alltag als höflich-distanziert, was tiefere Freundschaften für Zugezogene erschwert. Stammtische und feste Freundeskreise sind überwiegend geschlossen und kaum durchlässig für neue Mitglieder.

Ein weiteres Hindernis ist der britische Humor und die indirekte Kommunikationsweise, die für Deutsche ungewohnt wirken kann. Small Talk hat einen hohen Stellenwert. Hinzu kommen Unterschiede im Umgang mit Nachbarn, Alltagsgewohnheiten und lokale Vereinskulturen.

Um die Integration zu erleichtern, empfiehlt es sich, schnell Englischkenntnisse auf Alltagsebene zu erwerben. Auch die Teilnahme an Gemeindeaktivitäten, lokalen Veranstaltungen oder Freiwilligenprojekten kann helfen.

Tipps zur Alltagsintegration:

  • Sprachkurse besuchen

  • Ehrenamtliche Tätigkeiten aufnehmen

  • Aufgeschlossenheit für landestypische Bräuche zeigen

Unterschiede im britischen Bildungssystem

Das Schulsystem in Südengland unterscheidet sich stark vom deutschen Modell. Es gibt mehrere Schultypen wie „Primary“ und „Secondary Schools“. Viele Schulen haben Schuluniformen und legen großen Wert auf Disziplin.

Fächerwahl und Lehrpläne sind flexibler als in Deutschland. In der Sekundarstufe spezialisieren sich die Schüler früher. Prüfungen wie „GCSEs“ oder „A-Levels“ beeinflussen den weiteren Bildungsweg wesentlich. Die Elternbeteiligung am Schulleben ist häufig stärker ausgeprägt.

Ein weiteres Merkmal ist die häufige Betonung von außerschulischen Aktivitäten wie Sport oder Musik. Die Kosten für Privatschulen sind erheblich und das Schulsystem variiert nach Region.

Bereich Deutschland Südengland Schultypen Einheitlich Unterschiedliche Systeme Prüfungen Zentral (z.B. Abi) GCSEs, A-Levels Schuluniformen Selten Sehr verbreitet Elternbeteiligung Variabel Oft stärker

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